Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 27, 1897, Sonntags-Blatt., Image 16

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    skikjdkg ijitipp s
stumpfe-. :
» lPfsscesssasu pkes · Mit-. CO.
« Den siedattionar'
. Well, Ich kann
ZJlme sage, ich
Heu m met gan
zes Lewe 11039 tut
Eto gut gefict)!t,
wie heit, wo ich
zum erfchte mo!
widder die Penn
in die Hand kann
nehme un Zone
wiooer enioi nici
Es« file zum Ausdruck dringe
U die Lizzie, was mei Altic
n ich noch ihwen. Wie die
Schreiwebriese getriet bot,
ganz miener eikischer drecki
«. Anmer, ich will nit vor
Jes, was mei Kandischen an
so kann ich sage, daß ich wiss
keh« ahltecht Hehle So gax«.»,
7 tch immer noch nit, itxzs
sit immer noch e wenig l:..2-.:,
Riesen müsse Se auch e !
-,..«»»«. noch hin un widder Z«
» s-«we e paar ordcgrcsii:.«,k
s- vorkommr. So b:i un bi?
;- Nchichi schon besser gelind
Ihne. seit mei Sickneß, Do
THIS den Karlie und die Liz
— t nit mehr sående. Der
To sässie wie en großerMan7,
Hi frUt sich, daß er mich in scizx
» is ssp atig verhammatschi dok.
wahr, ich sin c wenig sitz-it
MS. awwer kann mer lJeLfck
s » doch kee Lohfersch un Tofssj
Mds mache, se solle doch emoi
»- - eteö wer’n als wie der alte
Met, was die Etijukebitkicn
» s UT betrifft, do sin ich Links-T
«ll emol den sehn, der sich irr
»Die dahi. Jesser, es is nit so
dieses Kontrie Kids zu tebfe,
E Well. den Karlie hen ich
,-nnischi. bikahs er hot so
» iwwer mich gesagt, wo ich
m age sein Pa und Vatiee sin.
Sk- Im am Wickel kriegt un hen
jin cke hier," hen ich gesagt, »i«5
« J du in die Sonntagsschul
um · »st, daß mer Stohries von
" Fehlt un ihn in die pobblick
Fa Meter konnt? Du sollst
· , ei, so ebbes zu duhn. Wei,
H all mei Hoot anspulle,
« emolö so gege mein Pa ge
· " »Sell wär auch so kein
Z« is, du host jo enihau nor
II—: - book in verzeh Reihe,«
Mzsser do gesagt. Sell h-ot’s
, « t· »Na-. hen ich ge
.· weiß noch en iesigere
.Dann hen ich awwer den
« »-«-—mmatscht, daß er gedenkt
» H--. s wär e Lerotverspätzle un
uff die Brickstein
-,Bienertourscht. Ach, was .
i gehallert, awtver ich hen
.- - ziissswr. EemoL wie ich so
?- ihn durch war, do is sei
«
»s
-- » »Jetzt is es genug,« hot
»T- ·".,waun du anfangsi, dann
« WI« »Man noch e Min
XII-« gesagt, »wann ich mit den
- fas. dann bist du meiste«
ixi »Hi-« ausgerisse, als wann
M gewollt, un ich hen mich
« un allein den Karlie
.; Well, wie ich nit mehr
T- hian un ich denke, ich
- o edaut jedes Plätzche, wo
· s t e Lickin gen-we kann,
1 ; . Deil zuinschere, gekom
s- do den ich en in die
« un hen ihn geptammist,
«"« s; befot Sopperteim eraus
" Hohes hot et gehallert, wie
« F- - ichhen nickö drum gewtor.
- m den Wedesweiler
i
wag A-- - .
hokgovhkvakd Inst-JOSE- Hsskghdmzs kommt-upon
xqpaxnkdwss
-.-—.--.-s.«
mich e wenig von den
ei erhole un for widder neie
äu fammelr. Wie ich widdei
THE-main do hen ich for den
,sarrie gefiehli. Jch sin an
"piehr gange un hen durch
— gepiepi. Jch den den Bub
Mine. Jch hen ieinder un
« Isoli, wie ich die Dohr uffge
Bei Galle, der Katlie war
Isi. Am End hot der Bub sich
; ussgehiingti den ich gedenkt,
den ich uff eemol genohtisi,
XII-. " t uff war, un uff den
» Fellet fchuhr genug uff
; gekleimt un fort war er
:.»- ich ihn an die Sttitt ge
T mit feine Freinde Behsball
i Sehn Se, so sm die
?- die Lizzie, do wetn ich
noch arige Truwel kriege.
» . se von Waschingtodn ze
Hei se purtinier alle Dag en
den Mehlmann kriegt. Se
Dag Briefe geschriwwe
geguckt heu, dann hot se
zw« ds drin-wer gehalte.
- — J wittehschens for die
E - " gesagt, un ich sollt mich
, - - eß bekimniete. Well,
se denke, de annere Dac;
H ist7«"15sehlinann en Brief an die
« - — nn der Brief war von
;: " « Ich muß sage, ich war n
sp- ZYIII den das Enwellop ass
Qet Brief hot gestatt:
" ji kamst kaum mehr
sp windet sehn. Kannst
« ·e, daß du noch emol
» I Der alte Mann, der
« ! serv-n zu wisse, un
tin-l saß eesch ja
UW mir könne unser
« nii eisis als e Siekrei
sich Wid, Mal-DR ich
—
ganzt, sin ich widder dei den Wehes
weilek, hiiahs ich hen Korreisch ge
braucht. Dann sin ich widder heim.
Die Lizzie hoi widder do gesosse un hoi
en Brief gefchtiwwr. »Lizzie,« hen ich
gesagt, »ich weiß Alles. Mit uns
is es jeht aus un vorbei. Du
kannst zu dein Schatlie gehn un»
ich gehn zu meine —- Buwe,
wollt ich sage.« Do hot se gegucki, wie
alles. Sie is emol ganz pehl un in e
Seitend widder ganz roth am ganze
Körper geworde. »Weißt du alles?«
hot se gesagt. ,,Well, dann sin ich
froh, denn lang hätt ich doch nii mehr
still sein könne. Host du was dergege,
wann ich den Scharlie komme lossc?
Mit hen jo doch das Spehrtuhm, wo
mer das ganze Johr nit branche.«
»Weil, so e Frechheit die biet awwer
doch einiges,« hen ich gesagt. »Wer is
der Scharlie un wo host du dich en ge
täckeli?« »Wei, ich hen gedenkt, du wißt
alles,« hoi die Lizzie gesagt, »der
Scharlie is en Kossen von mich un ich
hen ihn in Waschingiohn gesunne, wo
et beis Prässidents als en Kohtsch
mann impleud is, wenigstens hot er
mich das verzähli. Jch hen die Sach
nor steitet gehalte, weil ich dich hen
surpreise gewollt.« Jetzt hen ich e gut
Diel besser gesiehli. »Gut,« hen ich
gesagt, »der Sach wolle met nss de
Grund gehn. waermorge fahre mir
zwei nach Waschingiohn un dann will
ich emol dein Kossen sehn. Mach alles
ecttig, mit geht minannn.« Die Liz
sie war e wenig geschiehri, awwer es
iot geauckt, als wann se froh wärt Sie
iot gesagt, sie wär einige Zeit rettkg uns
pann sin ich for e Tschehtcsch widder
cmol zu den Welesweiler. Wie die
Beschichi abgelaqu is, will ich Jhne m
nein nächste Schreiwebrief ripohrie.
Nehbie, ich sage mich von sie ganze
Beschicht nicks. Der Wedesmeilet hoi
sesagi. ich wär en Esel mit- Horns,
somit ich verbleiwe
Jhne Jhrn lieweg
Philipp Smuerampfen
Der Spore der Spotte.
Von Ludwig- Jst-Ida
Reiß Gott« mich hat dcieTadelW
Der Radelsucht
Schon öfters hart vegdtossenz
Datum dies neue Flügelthier
zetlügelt ihr
Eil negativen Glossen 21
Ins kann euch zu vertichtigen
Berechtigen
Dies wundervolle Sttmpeln,
das jede Heldeneigenth
dem Feigen schafft
Lnd Männer macht aushampeltrs
Ien Großstadtluft - Erinnerun»
Ieunauetten
itössnet es die Pforten
sind trägt uns in GeWkeit
Lit Schnelligkeit
tach nngeahnten Orts-.
Es führt die flink sid Regenden.
In Gegenden,
die hell im Frühlickst giänzen,
Euch wenn man durch Besteueer
Die Nennung
Ielästigt an den Mein
Es fördert uns gefundheitlich,
Denn rundheitlich
Das Bäuchlein Ich will schweifhtxz
Denn wie man eine Bäderkut
Der Rödetkur
Jotzieht, wer tann’z begseisstf
Db Männlichkeit, ob Weil-Mich
Die Leiblichkeit
Erkor das Rad zum Hort
lud dies-s mit zur Enthnkdigung
Der hnkdigung
Für diesen Spott der Spotte.
Praktisch.
» Ein schmächtiger, kränklich ausse
yender Herr betrat die Expedition ei
rer Druckerei in London und wandte
sich an einen der Angestellten mit der
Bitte, Verschiedenes, was er dictiren
werde, so rasch wie möglich sür ihn
drucken zu lassen. Der Clert nahm
die Feder in die Hand, und der Fremde
begann: »Sei ruhig, ich habe die
Hausthüre zugeschlossen. — Haben Sie
das?« — »Ja, aber ich verstehe
nicht ——« —- ,,Dies thut nichts, Unter
brechen Sie mich gefälligst nicht eher
als bis ich zu Ende bin. Also weiter:
»Ich habe das Gas im Badezirnmer
ausgedreht.« —- ,,Ausgedreht.« —
»Die Fenster in der Küche find zuge
macht.« —- ,,Ja.« —- »Der Hund ist im
Keller. Die Dienstboten sind alle zu
hause. Die Stalltbiir ist zugeschlos
sen, die Katze ist draußen. Die Hähne
an der Leitung sind abgedreht. Rein,
ich rieche keinen Rauch. ich höre ieiss
Geräusch, es bricht Niemand ein. Nein,
unter Hund bellt nicht, es ist der ne
benan, Jch brauche nicht mehr nach-.
zusehen, ob die Kellertbiir zugeriegelt
ist, ich habe ei schon besorgt. Es ist
niemand draußen-« Der Wind fängt
sich in den Läden.« —- .Sonsi noch et
wasi« —- .Rein, ich glaube, das ist
Alles.« —- »Sehen Sie, sowie ich mich
Abends zu Bett lege und gerade im
ersten Schlafe bin, weckt mich meine
Frau aus nnd fragt mich immer ein
kund dieselben Fragen. Wenn sie nun
sdie Antwort edruckt vor sich sieht,
läßt sie mich ossentlich in Ruhe, nnd
ich brauche meine Rachtrube nicht ein
zubiißem Bitte, lassen Sie die Liste
so rasch wie möglich drucken.«
- -—Mnncher,derum eine Hand
»M. merkt späten daß er ein-Faust
M
cEine sachtvislte bektn Staats
anwalh
. Von E- Kellett
»Seit-g Monate Kerker init schwerer
Arbeit verschärft.«
»MitJhnen will ich schon qnitt wer
den," rannte der Gesange-e dem
Staatsanwalt zu und wankte sich
dann, um in seine Zelle zurückzusehen
Denn Johann umpel fühlte sich
schwer verledt Dieser- Herr Stsatss
anwalt —- warte, wie hieß er doch? —
Emil von Timpel na, den Namen mol
len wir uns merken! — und Joban
Rumpel blieb stehen, um diese beden
tungsvollen Silben seinem Gedacht-»
nisfe einzuverleiben —- dieser derer
Ernil von Timpe hatte dieAntlage mit »
einer Lebhastigleit unterstüht gegen .
die Johann? Erklärung seiner nächt
lichen Anwesenheit in einem fremden
Hause als völlig belanglos bei Seite
gesetzt worden war.
Der Herr Staatsanwalt hatte Jo
hann Rumpel·s Worte wohl verstan
den, hatte den Blick gewürdigt der die
se Worte begleitet hatte. Es war lein
beruhigender Blick, kein Liebeåblicl ge
wesen. Um Mitternacht, in der Be
leuchtung einer Blenvtaterne diesem
Blick ausgeseyt zu fein —- brrrI Den
Staatsanwalt Herrn Doktor Emil v.
Timpe überlief eine G«ä-nsehant.
»Unser Einbrechertönig im Zucht
baus!« sagte der Sergeant in einein
Tone, der von Bewunderung nicht frei
war. »Dich scharen elektrischr Klin
geln wenig, Hänselm was? Und
durch eiserne Gitter schlispft et, als
wäre es braunes Papier!'«
Dem Herrn Staatsanwalt werde
es immer bänglicher zu Sinne. Er
Hatte zwar nur seine Pflicht get-han«
cis er diesen Despeerado zum Gebor
farn verhalf, aber Her-r von Tintpe
überlegte einen Augenblick, ob man
feine Pflicht nicht illzuwoblerfillen
könne«
Er stellte sich seine«abgelegene Villa.
die niedrige Gartenrnauer, hie roftige,
attersschwache Kette an der Hausthür,
bie tiefgelegenen Battbns und die on
sicheren Fenstervergsiiterungen von
No —- eines Trosteö durfte er sich auf
alle Fälle erfreuen: des Borsnrnnges
von sechs Monaten, in denen Ehren
rietmpel nichts gegen ihnuno seinhaus
unternehmen konnte.
Der Schutzmann im Revier veerm
Staatsamt-altes war von dem herab
lassenden Gruß, der ihm heute von
Herrn Doetor von Tirnve zu Theil
wurde, angenehm überrascht
So hatte der gestrenge Her-r denn
ganz vergessen, daß er ihn neulich bei
einer überflüssig zärtlichen Begrüßung
seines Stubenmädchens betroffen hat
te? Zürnen that ihm- der Gestrenge
auf teinen Fall mehr, denn da der
Schuhmann sich wie magnetifch ange
zogen der Tirnpe’fchen Villa näherte,
dvehte der Herr Staatsanwalt sich nach
ihm um und es war tein entmuthigen
der Blick, der ihn aus des Gestrengen
Augen traf.
Die sechs Monate liefen in’S Land
und vergingen Herrn Johann Rumvel
weit weniger bergniialich, als dem
Herrn Staatsanwalt Doktor Emil v.
Timpe.
Johann Rumpel« war schon leichte
ren Arbeiten abgeneigt,geschweige denn
Den harten Zuchthausarbeiten. Dafür
aber hatte er ausreichienv Zeit und Ge
leaenheit, über die »kochsüchtiae
Schlechtiateit" Herrn v. Timpe’s nnd
säbe; eine Vergeltung derselben nachzo
en en. «
Johann Rumvel war Künstler in
feinem Fach und bei feinem Veraels
Hinasatt nahm er sich vor-, sich selbst w
Säbertreffm Er wollte nichts überei
len, sondern alle Vorsichtsmaßregeln
in Ruhe treffen und seine Zeit adpasi
Ten. Dem Manne, der-zu warten ver
·«ebt, iaate er sich, wird fein Recht.
Und er beschloß, Herrn Emil v. Timve
feine »Aufwartung« mit alle-c- mögli
-!)en Klualteit zu- machen.
Endlich schlug die Stunde, die Jo
hann Rumvel die Freiheit wiederuab
—— einstweilen wenigstens. Er sah
iich nach« Beschäftigung —- nicht nach
Vlrbeit — um; von der hatte er im
Fuchtbause aenug und übergenug ac
badt, Hätte sie außerhalb der Kerker
wsauern auch schwerlich finden können,
fele wenn er sie aeiucht hätte.
Ein, zwei, drei Monate verginaen,
seit Johann Rmnpel seine neue Frei
beit genoß, und Here von Tit-we fina
schon en denken an, daß der Eindrecher
sein Racheaelüst aufgegeben dabe.
Soraloier beaann der Villenbesitter
Nachts feine Glieder auszustrecken, ja, !
er drachte ioaar in seiner Mapve aller
hand Wertbpapiere heim, um tie in sei
nem Geldichrante aufzubewabrem
Eines Nachts iedockn als der here
Staatsanwalt in süßem Schlummer
auf weichem Pfähle lag-, schoß ein dün
ner Streifen weißen Lichts in seinem
Kintergarten für einen kurzen Aue-en
; blick auf. Die mächtige Bulldoaae,
Vendiao, die mit einem Auge offen
schlief, meinte etwas wahrzunehmen,
was rechtmäßig nicht in den Garten
gehörte und stieß- ein tiefesWarnungss
gebeut aus.
Zu ihrer Ueberraschung fiel aber ein
saftiges, fiir eine epituriiiiche hunde
ichuauze stutgerecht zubereitetei Stück
Pferdefieitch wie durch Zauber gerade
vor ihre Nase hin.
Mit dem schnarchenden Sein-Irre
das bei ihr den Ausdruck dev Freude
bezeichnete, fiel die Bulldogge darüber
her und beichuttsselte ei; dann ließ sie
die Zunge darüber fahren und ei
schmeckte noch detitatey all es roc.
Vendtso verschlang es und da s
W
teine weiteren Stücke rnehr ltegw sah,
machte sie Kehrt, um nach der Ortsbe
htitte zurückzukehren Bevor ste jedoch
dieselbe zu erreichen vermochte, wurden
ihre Glieder steis und sie rollte ohne
einen Laut in den Sand —- starr und
todt.
Wenige Minuten später arbeitete ein
wundervoll geschliffenec Centrumboh
ver seinen Weg still, aber sicher durch
die eisernen Fensterlädert sei herrn
» Staatsanwalth
- Es dauerte nicht lange, sots wurden
jdie FW leise herausgehoben
»und wieder seschlossen und Johann
Runrpel hatte im Frühstück-stimmt
zPlatz getmnrneih aus das sein Blend-H
Hat-wehen seine leichten Blitze schießenj
ieß.
i
s
«
.
Die Lichtscheibe hastete einen Au
genblick auf einem Schräntchen, dessen
Schloß Here Runwel sodann gewäh
Ech in Angriff« nahm· »
,,Rechnungtt,« brummte er, »Im
alle belgischen.- Wut nofn Verschwen
dekvek MensckZTsin mass, am sein Geld-·
mittNechnungethezahlen zu vergeuden, 8
’s gibt Leute« Its-den Werth des Gel
des-«- Ehr Lebtag sticht einsehen lernen.
Der get-dient seist-Geld nicht so sauer
wie i» .
Daraus schlich er nch cnq unten,
die nichti das leisettesGeräu ch verur
sachtenzä ein Zimme, diss- denn Deren
Staatsanwalt als eine M Privat
Bureau diente.
»Det is schon befsie,«« Icheric der
Einbrecher vor sich hin, as er einen
SicherheitsJchrant in’ den Ecke ge
wahrte, und wieder its-at ver Cen
trurnsdobrer seine Arbeit an, Aber-es
war keine Fichte Arbeit nnti Hm
Numpel mußte zu Brecheiten nnd Feile
greifen und feine Stirst"ksedeckte sich
mit dicken Schweißtropfen ehe die ’:
Thin die leiseste Neigung zeiizte;. sich;
in ihren Angeln zu beweg-way «
»Hätte ich den Halluntem ser die ;
Arbeit gemacht bat, unterminenFiirk «
ften,« tnurrte Rumpel, »so sollte- ihm -
die Lust vergeben, eine zweite solche,
Arbeit zu machen. So’n Einfatk von ·
Leuten, sich ingleichen nurnschirtiessz
Zeug’s in ibre Wohnung uffzusiellen!.;k
Det thun se nur. um Unseneenen unnö- «
thigen Plack zw verursachen.«·« -
Schließlich aber gaben die Thürrmi ;
geln den stillen, aber brutaletr«Angrif- .
fen des Brecheiseng und der Fette- nuch,
und schnell die inneren Schuhle i:
ausbrechend, sah- Herr Rumpel unter -
dem Scheine der Blendlatcxne-t)en Jn
balt der Fächer durch.
»Ooch gut!" sagte er und Leg-mit zns «
fluchen. »Nach all’ dem sauren !
Schweiß nischt ais en’nHauf-irs-schrnie- ·
rigen Pergaman der taum 10 Mär- -
ter weltl) is!" under wars aufgebracht ,
die Papiete durcheinander, derenNenns ;
werth sich auf Himderttaufendesbetief.. ;
Als er jedoch die letzte Schubladesz
ausbrach, entfuhrsrilnn ein vergniigtes»
»Endlich!« Da breitete sich ein- Ham «
fen fauberer Bläutinge aug, nie dem-.
Herr-n Staatsanwalt behufs-Ausfa- -
tiquna von Uebergnbsurtunren« nach
Schluß der Gefchäfissiundenvvn ei- .
nern Clienten Mike-geben wem-en wa-T
ren.
Diese stattliches-Summe hinte- den
späten Stunde wegen ihrem Bestim
mungsorte beute nicht mehr zugeführt-D
werden können. (
Herd Numpel Wte sich die-Taschen
mit den Bantnoteir Voll und wollte sich
eben seiner Handwerlgzeuge «t)e1niitl;)ti-f
gen, um seiner Wege zu gehenxals er
zu seiner Freude-auf dem Tisihe eine
Flasche Portwein und —- eins-Bierng
gewahrte.
»Js doch ’n ther Menf ,·-«««inono
logisirte er, «det er nich’ nurcksiv Un
terhaltung, sondern ooch nor-Miit ’nen
guten Droppen intjen duth Aberen
Vierjlast Hätt’ er nich' jleichene Sap
penschiissel hetsiellen tönt-Ins Jck
drinte teenen Portwein fern aus’n
Bierjlair. Msß det ’ne durftigesSele
sind!«'
Dabei ers-its Herr -- Rumpel; die
Flasche, setzte-sie an die-Lippen und
trank —- und trank —- trant sie- leer
bis auf die Hefe. «
Er stellte die Flasche-auf den-Tisch j;
und griff nach seinen Weotzeugerk Er «
war ein Bis-then müde nach den gehab
ten Unmenge-regem hatte esaberc nor
ber io übemältigennsie Ietzt-. nicht
empfunden.
Einen Augenblick nrnßte erster-Bru
hen, so schläfrig fühlt er sich- Wenn
die Pominflaiche mehr cis zu
hälftek engefiillt genesen ware, fe
hätte es geglaubt, es sei betrunle
»Det: feht aber nicht« munnelte er.
»Ja netß an die-Selb!lapoe zur-sich
Zerrissen-et Wut sin — ins- Jchtiifs
rig!« mit-ht« Und ev gilan tout
Of versuchte aufzustehen, konnte es
abjn nicht« Einen Arge-Miit derchp !
rieste ihn einisenges Abl. aber eis
erstarb in eiwrn tiefen betönienden
Schlummer. Seine Arm sankn auf
In Tisch mI der KoM sank Inzwi
sw
- - —
Und so End ihn fürs-H Stunden spä
ter bev hin Staats-etwas Doktor
Emil v. Tkmpe, der gemüthlich in fei
nem ScUafwck hohe-htm. Einen Au
genblick fuhr er zusunmem dann be
merkte et:
»Mein Freund M ein Mann von
Wort —- wofür ich ihn von Anfang an
geh-ihn habe. Aber freilich fing ich
bereits an, an ihn zu zweifeln. Die
Masscherben ask der Mauer, dieBulls
dogge, die elektrischen Klingeln und die
Cisenläden hoben alle insgesqmmt
nichts geht-M. Nur mein ei euer
Einfall mit e statt gewürzten or
tiøn Pompeju, die ich seit dem Ue
tbeiMM bietet würdigen Deren
·—
auf den Tisch gestellt habe, hat ihre
Sache vortrefflich gema t.«
Und datan begab ch der Herr
Staatsanwalt zu der patentikten
Alarmpfeife in feinem Zimmer und
deckte alle Schläfer im hause, nur den
Einbrecher nicht, der noch stundenlang
weiter-schlief und erft erwachte, als er
I sich fchon längst auf der hatten Prit
fche einer Polizeistationszelle befand.
Er figt jetzt eine Strafhaft von 12
Jahren tm Zuchthaufe ab nnd hat
Muße genug, darüber nachzugtiibelm
daß es nicht ungefährlich ist« mit den
»Dann vom Recht« aszubandeltt
sie Kasten in Indien.
son Te Urthur angst
Jn diesem Nugenbliele,-vo die Au
gen der theilnehmenden Kulturwelt
neuerdings auf Indien gesichtet sind.
erscheint es von erhöhtem Interesse, sich
wieder mit der mutwiirdigsirn Justi
.tion dieses Landes« dem Kateenwesems
,zu beschäftigen Vor Kurzem. hat der :
hervorragende fracnzösische Jndologc ;;
tkmile Senart ein Wert über die Ka- s
sten it Indien veröfiemlichh is wel
chem der ungäniein meitschichtiae Ge
genstand in w hrhaftsltassrscher Weise
behandelt wird. Diese Publiliution
bietet. uns willkommeneu Anlaß. auf
die Bedeutung hinzuweisen, welche dem
Kasiemveserr noch heutiGrr Tages in
Jndien ztlvrnmt, und- manche irr
thiirnliche Anschauungen »Hu berichticsth
welche-im Abendlande darüber im Um
lauf sind.
Nach da- Gesetze des indischen Ge
setzgebers Mann gibt es vier Kasteir
erstens- die der Brahmanen, welche dsj
Opfer darzubringen die heiligen Bis
chet zta studiren nnd die vIII-grad z:
lehren habet; zweitens die der
Ksiinttsiynns thieger), welch-sf wie die z
Brahms-new Opfer darbringe- and dies
heiligen Bücher studiren, aber iirh vom
Waffenhsrndwert ernähren soll-r; drit
tens die Vuisjrus Werbauerkr welch
Ich von itn Kriegern dadurchiunteo
scheiden, daß sie, statt Waffen ;- tra it
gen, von Viehzucht, Ackerbair und izj
Handel leben socem endlich tsrteno :
hie Rudrer-»welche den drei obere-r Ka- I
iten zu dienen haben Die drei-oder- »
sten Kastem dürfen sich unter teinen
Umständergmit anderen Kasten kriti- «
fschen, sie Ieiszen Jweimalgebcrmech
weil alle Islinglirrgef die aus ihnesr her
avrgehen, durch Betleidung mit der ;
häligen Schnur-als zum zweiten Male
geboren geltend-— Als gebietet das Se
setz Manu’ä« und man ist im Abend- -
londe stets der Meinung geweserr die L
Existenz dieser vier Kasten se«·«xine:
Thatsachr. Jn- Wirklichkeit hat elnie is
vier Kasten gegeben. auch nicht irr den ,
ältesten historischea Zeiten. Das Wort ’
»Ja-sten« wurde von den Pmrtugiesen
aus die einzelnen Vollkgruppen irr Jn
nien angewkntdt als sie an d:r Miste
von Malabar mit den Hindue zusam
rnentsrafen.. Die Portugiesen klar-bleib
es- handle siih um eine Anzahl von
Rassen welche sa streng von einander
geschieden seien» und bezeichneten diese
sozialen Gruppen daher mit itfrem
Worts »unter-, welches Rasse bedeutet.
Die Eintheilung in vier Kastixn ist«-le
diglich eine Fiktion. Es gibt Osm
derta von verschiedenen Kas«en. Jn
dem iin Jahrt- 1883 erschiener .en Corn
pendium von sit-its werden nicht we
niger als 856 verschiedene Ki isten auf
gezählt, welche wenigstens s e tausend
MEgliedar haben. Wenn rnan all-e
Kreisen mitechneh die noeh wsriger
zahlreich sind, glangt man zur Zahl
19Wl Jede Hase theilt sich fortwäh-E
rend in neues Laster-, welche neue-In
teressengcuypeir umfaßt. -
Wenn man dies indische« Lasterwe
siar versichert wil. darf me in nichten-«
unsere modernen Staaten« denken-»we
Allis due-h gesxhriebene Ge sehe geweckt
wird. Indien iF das lla ssischekLand
Be Tradition Das he«.«lommen ist
dierdns Geset, dem steh Alles-Magd
Der Ecksteirr des Kastenr Jesenssist die
über edlen Zweifel erh abene, unum
stiiszlichj anerkannte Sutierioritätc der
Vrahtnrnmtaste— unr- aller ihrer
Verzweigungen —- iiber dies anderm
VoWaHem Jede Rt.ngstuse,s welche
von einet Kerke, einer Familie, einem
Individuum eingenommen wird, hängt
von der Frage ab: in welchem Ver
hältniss stehen sie zur Brah aneneasteE
Jede Kaste hat deshale asheißesile
Wem sit der Brahmanentaste in
Beziehung zu lornmmenspsp etwa so.
wie sich in kleinen Residmzen die so
zial-e Stellung nach nun Range am
Vase richtet. Durch LQ durch« Zutri
giren aller Urt, sa durch esse-a Gestalt
versuchen die niedrig-un Kasten da
rinn, sich in die höhere RoWg
in die soziale Nähe IrzBrahimen zu
bringen.
Da es sich um e Diiche iFrist-keimten (
handelt spielen die Vor essen über
die Heirath nein-gemäß dir vornehm
ste Rolle im Leben der Pindus Jn
Jndien herrscht me Polemik-is jedoch
kommt der erst-i Freu. wenn auch
mehr stillschweigend eine bevorrechtete
Stellung zu. Die Mathtgesetze ha
ben nun im AMeinen folgende
Grundlage: CI ist Hengste Pflicht. sich
in der eigenen Kah. es ist unteriagi,
sich in der eigenes Familie zu verbei
rathen. Selbfidetfiandlich finden sichi
auf dern ungeheuren Gebiete, wo das»
indifche Kniee-wesen herrscht« viele Ge- «
pflegenheiten, welche diese Gesetze
durchbrechen s-i1n Allgemeinen sind see
jedoch maßgebend Die Zustände auf
diesem Gebiete sind in Jndien höchst
evmplizirL So erwähnt Senare bei
spielsweise daß die betratd nicht er
—
laubi ist Ivischen Personen, die sich in
einem Bewondtschastsveehältntß be
finden, das irr Inder mit dem Worte
sapincia bezeichnet, und weiches eine
Verwandtschaft ten S. Grade beten
Manne, im 4. Grade bei der Frau be
deutet. Commentatoren, die über viel
freie Zeit versiigt haben müssen, haben
ausgerechnet daß dieses Verbot die
heirath mit 2121 mögiichen Verwund
ien ausschließt —- und was solcher
Spitzfindigteiten mehr Ind.
Das Vorurtheil bringt ed mit sich,—
daß wir ten die Mitglieder der Brah
manentaste durchwegs all Würdenträ
get vorstellenuoeiche etwa deIAngehörb
gen der hohs Geistlichteit ir- Abend
lande entsprechen. Nichts ist unrichtii
ger, als diese Vorstellung In Wirt
lichleit sindet mark die Brahmanen troh
ihrer heiligen Schnur, die sie mit Stolz
tragen, mit allem erdentlichen·Verrich
iungen beschäftigtt Sie sind Priester
und Asteten sowvhl, als religiöse
Bettler, auch Fische und Soldaten,
Schreiber, Krämer;.tlckerbauer, hinten,
selbst Maurer und Gänfteträger.- Ja,
die Brahmanen der Sanaurivaz«vvn
Bandelthand betreiben tmnsibile
etiscsmi das-— Diebshandwert, und
dieses erbt sich rechtmäßig in ihrer
Kasie sort. Allerdings stehlen sie nur
Hei Tage. Aber das Mertwiirdigstds
if» daß sogar diese Brahmanen due
durch nicht das Geringste an ihrer
Würde einbüßen! Brahmane bleibt.
eben Brzhmane, und ihre Ausnahme-«
stellung ist so selsensest, daß ein indi-·
sches Seriichwvrt entstehen tonnte,s.
welches — vielleicht ironisch —- besagt,
dan man es als eine Gunst des Him
mels betrachten muß, von diesen brahi
mainschen Dieben bestohlen zu werden
— Eine der charakteristischesten Er
zählungen, welche das von Senart
Mitgsthcilte bestätigen, hat Fr. Rosen
gegeben Er erzählt, wie sich sein Die
ner irr-der dem Gotte Krishna heiligen
Stadt Muthnra bei einem Feste mit·
iden brnhmanischen — Straßenjungen
txrumschtagen mußte,welche ihn furcht
bar besästigten Der ziemlich aufge
tlärte und energische Diener wagte di
rekten Ungehorsam auch nicht dem
kleinsten Brahmanenbengei gegenüber!
Als ein etwa siebenjähriges, tleiderlo
fes Bürfchchen vor ihn trat und ihm
mit hewnzsordernder Geberde zuries:
»Da Paisn its-i« (Zwei Pfennige
gieb!), faltete der bedrängte Diener,
ein Sud-a, die Hände und antwortete:
»die-at bat-s statinrudnchW zu
deutsch: »Erlaß’ es mir, Großtiinig!«
Dasjenige, was dem Europäer zu
nächst irr Indien am Meisten ausfällt,
ist die mit geradezu sanatischer Sorg
fait ausgeübte Beobachtung der rigo
roten Speisegesetze. Ein Hindu darf
Seine Speise genießen, welche von An
gehörigen einer niedrigeeen Raste zu
bereitet sder auch nur berührt worden
sitz trin Hindu darf mit einem Ange
biirkgen einer niedrigeren Finste zusam
nren speisen. Die Nichtbeachtung die
ser Gesqe würde den Verlust der Kaste
tnrch sich ziehen — das Schlimmste,
was dem Jndier begegnen kann, denn
keine andere Itaste nimmt denjenigen
aus« den feine eigene Kaste verstoßen
hat; Frau und Kinder sagen sich von
ihm los, mn nicht auch aus-gestoßen zu
werden. Keiner reicht ihm mehr einen
Schluck Wasser, die Kaste hält Beer
digungS-Ceremonien für ihn ab, denn
er ist todt siir sie; tein niedrigster
Nie-ein würde mehr mit ihm tauschen.
Er ist in Acht und Aberacht.
Der Inder würde aber auch eher
verhungern, als Speise berühren, die
Im von einem unter ihm Stehenden
gereicht wird. Jn den Gesängnissen
kocht darum stets der, welcher der höch
sten Kaste on ehiirt, damit Alle das
verspeisen dür en. was gekocht worden
iti. bunter erzählt, dasz er einen beabs
manischen schweren Berbrecher sah,wel-.
cher versuchte sich zu Tode zu hungern
und die härteste Prügelsirase dem Bei
rühren der Speise vorzog, weil er
im Zweifel darüber war, ob der Ge
burtsort des Koches —- eines Brahma
nen von gleicher Kaste! —- seinem eige
nen Geburtsort an heiligteit gleichk
komme.
Jede Kaste iibt vollständige Jurist
dittion iiber alle ihre Mitglieder ank,
die nicht nach Gesetz, sondern nach
Tradition geübt wird. Selbst Hin
richtungen tonntensso beschlossen-wer
den vor der englischen Oceupation. Bei
den gewerbtreibenden Ständen iit die
Kaste der Fachverein, der alle Arbeits
verHltnissh Lohnverhältnisse u.-.s’, w.
souverän regett.
Durch die englische Herrschastf wird
dem Kastentvesen Abbruch gethan: auch
moderne Institutionen, wie Eisenbah
nen, Post, Zeitungen unterwühien die
alten Institutionen Aber Indien ist
des Land der langsamen Entwicklun
esm und voraussichtlich wird noch in
tausend Jahren tein Brahmemenspeoß
die Speise essen, die ein suec-n gekocht
hat —- wenn nicht wieder eine Persön
lichkeit uusiritt, wie Buddha, der es
auf's Reue gelingt, diessasteniunters
schiede zu iiderbriicken nnd zu verntb
schen« wiees der Königsohn aus dem
Sathvastennme vor M Jahren voll
bracht hat« - .
-—— Jhm getsde recht. Lehrer
einer Handelsschttn » en Meiek, ich
mache Sie darauf aumertsam, Jht
Sohn ist im Rechnen seht schwach!
Wenn n nicht mehr lernt, so wird u
als Kaufmann aus den Concutfn
nicht herauskommen! Soll ich ihn- im .
Rechnen vielleicht nachboxfm?«—s—han
MA: »we» helfen W Um W