Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 23, 1897, Sonntags-Blatt., Image 13

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    w—
Yoljannisfeum
Von Karl Stock.
Die »Knaben", fo heißen alle Män
ner, gleichviel welchen Alters, arbeiten
n den ganzen Morgen mit allen
Kräften für das Johannisseuer. Sie
wissen, daß gerade ihr Feuer weithin
sichtbar ist, und es gilt, den alten Ruf
zu wahren, daß die Ettinger wieder
das größte hatten.
Der Blauenberg liegt der Juratette
vorgefchoben. Mit feinem langen,
gleichmäßig hohen Rücken schließt er
wie eine Mauer das Thal der Birsig
ab. Mitten in dem schwarzen Tan
nenduntel, etwa in der halben Höhe
des Berges,liegt eine große »Vluttene«,
ein kahler Platz. Sentrecht fällt von
ihr die Bergwand herunter, an der das
fchmucke Pfarrdorf Ettingen liegt.
Auf der »Bluttene« wird das Feuer
gerüstet. Der »Wakdwart« hat schon
vor Wochen den ganzen Berg durch
wandert, um den geeignetsten Baum
ausfindig zu machen. Endlich hat er
eine Wahl getroffen: eine Schwarz
tanne, eine Riesin unter den riesigen
Genossen. Der Baum wird angebohrt,
daß er rascher eintrockne.
Es war ein gewaltiges Stück Ar
beit, den Baum von seinem Standort
nach der »Bluttene« zu bringen, ohne
die breiten Aesie zu verletzen. Aber sie
ist gethan; jetzt steht der Baum, wie
ein trotziger Thurm, fest in der tiefen
Grube auf der Mitte des Platzes. hier
erst erkennt man ihn in feiner ganzen
Gewalt, und der greife Waldwart
schüttelt traurig den Kopf: »Schad’,
daß du sterbe mitefchz du bisch d’r
schönste gsi vo alle.«
Die jungen Burschen aber haben
I-I-- O-:I h:«c«- Æ-L--I-- —--t--..(.
OOOOO I ()Ols, UIBILII UIUUIIICII IIIWOUHUII«
gen. Sie haben sich im Dorfe ganze
Wagenladungen Reisig- und Holzwel
len zusammen »gesochten«. Die wer
den jetzt aus die Aeste ausgeschichtet
bis zur Spitze hinaus; überall werden
Wergbundel eingestopst, das Ganze
mit Pech übergossen, und der Leo, der
viel in die Stadt kommt, hat eine be
sondere Ueberraschung ausgedacht, in
dem er allenthalben Feuerwertstörper
einsteckt.
Der Eifrigste bei der Arbeit ist’s
Bure Franze Schoses, ein hiinenhaster
Bursche, dessen Bärenlrast nur noch
von seiner Gutmüthigteit übertroffeni
wird. So wie heute hat ihn noch Kei- !
ner arbeiten sehen. Die mächtigeBrust"
feucht, die strotzenden Armmuslelnz
zittern vor Anstrengung; aber er rastetj
nicht. Dabei ist sein sonst so blühen-;
des Gesicht, das in seiner BartlosigteitE
einen fast kindlichen Eindruck macht,
finster und bleich. Die offenherzigem
blauen Augen sind heute unstat, unds
er schaut Keinen an. Auch je t, wo;
die Andern z’vieri nehmen und ich den;
«Gemeindetrunt« gut schmecken lassenJ
leidet es ihn nicht lange bei ihnen; ers
steht bald wieder aus und macht sich;
allerlei zu schaffen. Z
Wären die Bauernburschen Men
schenkenner, sie würden sich sagen, daß«
eine innere Unrast den Rameradeni
plage; sie würden es sich wohl auch er- s
klären können, weshalb er den zweima
ligen Ruf des Mädchens überhört, das
eben den Berg herausgekommen ist undi
jegt in den Tannen am Rand der Lich-«
tung steht.
Aber sie sind teine Psychologen, und
so rusen sie jeßt, erst einzeln, dann
Alle ihm zu: »Schoses, hörsch denn,
net? ’s isch ebbes sür Di do.« Und
lachend zeigen sie nach dem Mädchen.
Jetzt tann der Angeredete nicht an
ders. Langsam, mit jedem Schritt
langsamer werdend, geht er ans das
Mädchen zu. Sie ist schön. Bis an
die Schultern reicht sie ihm. Das
schwarze Haar ist in schweren Flechten
aufgesteckt. Jhr bleiches Gesicht, das
zwei dunkle Augen beleben, verräth
ihre Abstammung Jhre Eltern sind
I--»- Ists h--:s-;-. K-I«--- «--I h-— Ins-I
sue- --»·-· o - syst us- »ou- Urs
I I DUC V »
schen« hierhergetommen und haben sich
in der Gemeinde »eingetcruft«. Seit
Jahren sind sie todt, und Verona oder,
wie sie im Dorf enannt wird 's
Vroni, wohnt jeyt a ein in dem tleinen
häüschem das abseits vom Dorf an
der Gemeindehalde liegt.
Der Bursche steht jetzt vor ihr. Sein
«gueten Obe, Vroni,« foll unbefangen
klingen; als er keine Antwort erhält,
fragt er teiser: »Was isch?"
Sie antwortet auch jetzt nicht« son
dern nimmt ihn bei der Hand unt
führt den Widerstrebenden tiefer in die
Tannen hinein, wo sie Keiner seyen
noch hören kann.
Ein fesselndes Bild, die beiden ho
hen Gestalten im diisteren Tannendnn
tel; der Bursche mit abgetoandtemGes
sicht, wie er den Blick des Mädchen
meidet, dessen dunkle Augen ängstlich
in seinen Zügen forschen. Sie ist sehrv
erregt und nur stoßweise bringt sie ec
herdor: «Jfch’s wohr, daß Du zur
Schlatthofers Kathrin gehfch?«
Und da der Bursche teine Antwort
giebt, fchüttelt sie heftig seine hand:
»Red, ifch’s wohr?«
Da erwacht in ihm der Troß; et
schaut sie fest an und sagt laut: »Jo!«
Aber er vermag seine Haltung nicht
zu behaupten angesichts der Wand
lung, die in dem Mädchen vorgeht.
Jhre Augen sprühen, ihr wogendet
Busen droht das Mieder zu sprengen
und aus dem verzerrten Mund über
sttirzen sich die Worte. —— Sie über
häuft ihn mit Vorwürer, schilt ihn.
Betrüger, Lügner,———gesentten Kot-set
läßt er Alles über sich ergehen· Jetzt
beschwört sie ihn bei allen Heiligen, sie
nicht zu verlassen. Er stürze sie in
etot Schmach, die gan e Gemeinde
Mist mit Fingern auf zeigen. aus
—
ne, die Ehrtosr. Und warum wolle et
sie verlassen? Weil sie arm sei und die
Kathrin die reichste weit und breit. O,
sie könne arbeiten, sie würden durch
tommen. — Jhre Rede wird dringen
der, jetzt wirst sie sich an seine Brust.
Sie will ia Alles thun, sie hat ihn ja
so schrecllich lieb. Weinend sinkt sie zu
Boden.
Und der Bursche? Er steht wie ge
brochen, sein Gesicht ist fahl, die Au
gen starr. Ein Zittern geht durch den
riesigen Körper, jeder Muskel zuckt an
thm; er ballt grimmig die Fäuste ——
jetzt aber sagt er tonlo3: ,,J ta net.
Der Vater.«
Das Mädchen ist ausgesprungenz
ihr Busen fliegt, zornspriihcnd sieht
sie den Burschen an. Jhre Lippen be
ben; sie sind geöffnet zu heftigsterRede·
Aber sie sagt lein böses Wort, da sie
den Geliebten sieht, in dessen Gesicht
ein entsetzlicher Schmerz arbeitet. Jetzt
saßt sie seine Hand und mit hingeben
der Jnnigkeit sagt sie zu ihm: »Geh
Schoses, ’s isch net wohr? Du häsch
mi jo viel z’lieb. Gel, Du b’sinnsch
Di bis — henecht."
Langsam verschwindet sie im Tan
nendunlel.
Wie angewurzelt steht der Bursche.
Jetzt geht ein Schütteln durch seinen
Körper; mächtig richtet er sich aus, und
als tönne er sich so von einem bösen
Bann befreien, schlägt er mit der ge
ballten Faust gegen einen Tannen
stamm. —
Ob er sie lieb hat? Lieber als Altes
in der Welt. O, wenn er sein Leben
für sie geben tönntel —- Und wie schön
sie war! —- Nem, er kann sie nicht las
sen, er kann ohne sie nicht leben. Sie
wäre unglücklich, sie wiire —- ehrlos;
sie hat ihm ja ihr Höchstes gegeben.
Und er eilt davon, in der Richtung,
U--:- s- -------- sc- mzssh Z- «
UND-»Ist Isb UGHUIIVLIIO VI OUIDU sII U·I
sich reißen fiir immer.
Aber schon wird sein Schritt lang
samer; müde lehnt er gegen eine Tanne
— —- er lann nicht.
Vor acht Tagen war’s. Als er vom
Feld heimgekommen, fand er den
Schlatthofner beim Vater. Der stolze
Bauer hatte ihn so freundlich behan
delt, dasz er ganz erstaunt gewesen.
Als er gegangen, fing der Vater an,
wie ihm des Schlatthosners Kathrinle
gefalle. Dann war er damit beraus
geriickt, der reiche Hofbesitzer sei bei ihm
gewesen, ob der Schosef nicht feine
Tochter wolle. Er würde es ja sonst
gar nicht zugeben, aber das Maidle
habe am Schosef den Narren gefressen
Sie hätte ihm gedroht, in’s Wasser zu
gehen, wenn sie den Burschen nicht be
tomme; und sie sei sein einzig Kind.
Schoses hatte turz geantwortet: ,,Un
s’ Broni?«
Da hatte der Vater gelacht. Das
sei eine Liebschaft, wie sie jeder Bur
sche einmal habe; die Vroni werde sel
ber nie ernstlich gehofst haben, daß er
als altangesessener Bauernsohn so eine
Hergelausene heirathen könne. Als
aber jetzt der Sohn zornig aufgebraust
war, daß er die Geliebte nie lassen
tönne, war der Vater an ihn herange
treten und hatte ihn in die Kammer
geführt· Hier, im stillen Schlaszim
mer, wo voriges Jahr die Mutter ge
storben war, hatte ihm der Vater ge
standen, daß das Wasser ihm an der
Kehle stehe. Wenn er, der Schosef,
keine reiche Heirath mache, dann sei es
aus, der Vergeltstag fertig. Und als
der Sohn auch jetzt noch fest geblieben
war, da war der alte Mann vor ihm
niedergesunlen und hatte ihn weinend
gebeten, diese Schmach fernzuhalten.
Er würde sie nicht überleben, und
wenn sein eigener Sohn an ihm zum
Mörder werden wolle, solle er nur
nach seinem Willen handeln.
Da hatte der Bursche Alles verspro
chen, sogar das härteste, daß er schon
am Johannistag der Kathrin seine
Scheibe werfen und so vor der ganzen
Gemeinde seine Absicht kund thun
würde. —- ———
Den Burschen oroven iaur es nicht
aus, daß der Schoses nicht zurück
kommt. Sie haben das gar nicht er
wartet. Er gilt mit der Vroni längst
für einig und sicher war er mit ihr
in’s Dors hinunter gegangen.
Sie haben noch die »Scheiben« zu
rüsten. Ein Weißbuchenstamm liegt
schon behauen da. Er wird in etwa
zollbreite Scheiben zersägt, das Mart
wird herausgestoszen und Alles wenige
Schritte vom Holzstoß aufgehäuft.
Nochmals sehen sie nach, ob Alles
siir den heutigen Abend in Ordnung
ist, dann gehen auch sie den Berg hin
unter.
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Jm Dors herrscht betvegtes Leben.
DigLeute sind heute trotz des ,,.f)euets«
schon um sieben Uhr vom Feld heimge
kehrt. Jetzt wird noch rasch zu Nacht
gegessen, dann geht's aus die »Mut
tene« hinaus.
Zuvorderst in Reih und Glied die
Schultinderz dann kommt die Dorf
musit, ganze neun Mann. Sie blasen
den Marsch, den sie schon seit Jahres
frist üben, immer noch so falsch wie
am ersten Tag.
»’g liegt an da Jnschtrumenta,«
meint der Barbier, der hier das Sap
ter schwingt, «sie sen verschtimmt un
blieba verschtimmt.«
Dahinter kommen Alle, Burschen
und Mädchen, Männer und Frauen,
Keiner bleibt zu Hause. Selbst der
allbcliebte Pfarrer hält es anders. als
die Mehrzahl seiner Amtsbriiden er
schimpft nicht iiber die altbeidnischen
Bräurhe, sondern macht selbst mit,
dann weiß er, daß Alles ehrbar zu
ebL ,
g Nur der Gemeindewaibel muß zu
Hause- bleiben und Wache halten. Er
i
ix
schwört heute, wie schon seit zwanzig
Jahren, daß er im October seine De
mission eingehen werde, weil er an Jo
hanni unten bleiben müsse. Jm ersten
Jahre war die Gemeinde darüber so
erschrocken, daß man berathen hatte,
ob der Waibelbaschi nicht auch mit
kommen tönnte. Er war zu der Zeit
der einzige Krüppel im Dorf gewesen,
und einem gesunden Mann tann man
den Wachtdienst doch nicht zumuthen.
Seitdem aber der Florentin beim
Holzschleifen beide Beine gebrochen,
harren die Dörfler mit Gleichmuth,
daß der Baschi demissionirt. Aber sie
tönnen lange warten, denkt dieser,
der Waibel ist ein Beamter, Und das
ist eine Ehre; er wartet, bis der Tod
ihm die Demission gibt.
Jetzt sind sie drüben. Drüben, hin
ter der steilen Gempenfluh geht die
Sonne unter; im Walde wird’s all
mälig still. Jetzt tönt von der Dorf
lirche her der »Englische Gruß«. Alles
schweigt. Der Pfarrer selbst betet
vor, die Gemeinde antwortet. Es ist
ein feierlicher Augenblick, wenn so der
freie Wald zum Gotteshaus wird.
Droben wölbt sich der Himmel, dunkel
aber wolkenlos, und durch die Tannen
geht’s wie andachtsvolles Beben.
Da plötzlich zuckt es drüben auf dem
Gempenstollen, dem höchsten Gipfel
der Gegend, auf. Jetzt entzünden die
Burschen ihre Fackeln, und in weiten
Bogen fliegen sie in den Stoß. Rasch
züngelt es empor, wenige Augenblicke,
und der ganze Reisigthurm steht in
Flammen. Und jetzt ringsum auf
allen Bergen loht es empor. Der Him
mel stirbt sich weithin in rother Gluth,
das von Feuersäulen getragene Dach
eines Weltentempels.
Und es wird still ringsum; stau
nend und ergriffen schauen die Leute
das gewaltige Schauspiel. Da geht ein
klimmen durch die Reihen: »Der alt
Amtsrichter will rede.«
Schon steht der 87jährige Greis da;
der fonft gebeugte Rücken richtet srch
mächtig empor; fein dichtes weißes
Haar flattert um das ehrwürdige
Haupt. ,,Eidgenosfen,« ruft er, »Eid
genossen! Vor vielen Jahren da loh
ten auch die Feuer auf den Bergen·
Und sie riefen von Berg zu Berg, von
Thal zu Thal die Kunde: der Feind
ift eingebrochen in’s Land. Und es
erhoben sich unsere Ahnen in den
Städt-tm in den Dörfern, auf den Al
men und zogen gottvertrauend in den
Kampf gegen die Uebermacht. Und
noch waren die ersten Bräude nicht er
loschen, da lohten schon neue empor,
aber Freudenfeuer, Feuer der Frei
heit! Und, treue Eidgenosfen, wenn»
wieder einmal der Feind in’s Lands
brechen sollte, dann werden wieder die
Feuer rufen, und wir Alle folgen dem
Ruf zum Kampf fiir unsere Freiheit«
unsere liebe fchöne Schtveiz!«
Unbeschreiblicber Jubel antwortet
dem verehrten Greis-. Einige fangen
an, Andere fallen ein, und jetzt braust
in vollen, mächtigen Klängen das
»Rufst du, mein Vaterland!« in die
Nacht hinaus.
Da, ein gewaltiger Krach; die stolze
Tanne ift besiegt, der Feuerftoß bricht
zufammen. Vor Allem die Bubenj
jauchzen laut auf und springen vor:
»Schiebawerfa, Schiebawerfa!« Aber
auch die »Knaben« sind vorgetreten.
Jeder sucht sich eine Scheibe heraus,
dann wägt er sie prüfend an der star
ken Haselgerte; denn eines Jeden Ehr
geiz ift, die Scheibe am weitesten zu
werfen. Der übrig bleibenden kleinen
bemächtigen fich balgend die Jungen.
Noch sind sie Meister. Die Scheiben
werden in’s Feuer gelegt, bis sie roth- »
glühend sind, dann wird die Gerte
durch das Loch in der Mitte gesteckt,
einige kräftige Schwünge, und in wei
tem Bogen fliegt das Feuerrad in’g
Thal hinab.
Doch jetzt müssen die Buben weg;
Oel Iclccllwc Ullgcllsuu III su, lUU Ulc
»Knaben« vortreten, die noch dieses
Jahr heirathen wollen. Es sind ibrer
sechs. Der erste ist Franzsepps Eu
gen· Alles lacht, als er ietzt mit träf
tigein Arm die mächtigeScheibe schleu
dert und sein
.Fchieba, Schieba, fliag iiber de Rhi,
’B Rosi soll mini Liabfti si«
hinaus-ruft Es ist ja schon das zwölfte
Jahr, das; er seiner Rost die Scheibe
wirst. »Das isch aber sicher ’5 letzte
Mol,« meint er zu den lachenden Um
stehenden.
Jetzt kommen die Andern, dem Al
ter nach; Jedem antwortet ein schal
lendes Hochrufem wenn er den Nennen
der Geliebten genannt, und freudig
tritt er in den Kreis der umsiehenden
Frauen zu seinem Mädchen.
Als Sechster kommt jetzt derSchoses·
Sein Gesicht ist blaß, aber festen
Schrittes tritt er vor. Er hat die
größte Scheibe gewählt, die die An
dern als zu schwer haben liegen lassen.
Als wäre es ein Svielball, so leicht
schwingt er sie, und jetzt fliegt sie in
gewaltigem Bogen durch die Lust:
»Schieba, Schieba, fliag über de Rhi
’s Kathrinle soll mini Liabsti si.'«
Aber nur die Jugend antwortet sei
nem Rus. Die Andern wenden sich
fragend gegen einander. Was-, ’s Ka
thrin, nicht ’s VronM Muthmaßun
gen werden ausgetauscht. Mancher
schimpft. Ja, das Geld. Laut aber?
wagt Niemand seinen Tadel kundzu
geben, see flüstern nur, denn der’
Schlatthosner steht in der Nähe, und
er ist der mächtigste Bauer weit herum.
Und seht tritt ’s Kathrinle keck aus
dem Kreis hervor und hängt sich an
den Arm des Burschen,der bewegungs
los beim Feuer steht und noch imn
in’s Thal hinabschaut, als sei dort
mit seiner Scheibe sein Glück versun
ken. Willenlos läßt er sich von dem
schmucken Mädchen wegführen, das in
seinem Stolze die finstere Miene des
Burschen nicht gewahr wird. Er aber
hört nichts von ihrem munteren Ge
plauder; ein Schrei gellt ihm in den
Ohren, den er allein gehört hat, als er
den Namen der Kathrin gerufen, der
Schrei der armen Vroni, die, in den
Tannen versteckt, die Vorgänge über
wacht hatte.
Doch nicht lange hat man Zeit, Ver
muthungen nachzuhängen; jetzt tritt
der echte Voltshumor in seine Rechte.
Lautes Halloh begrüßt den Jockeli
Hans, einen alten ,,Knaben« von sieb
zig Jahren. Mit leidlicher Kraft
schwingt er seine Scheibe:
«’s Ukschi soll mini Liabsti si!«
Und ’s Urschi reicht ihm mit dankba
rem Lachen die Hand. Sie ist ein
»Maidle«, auch hoch in den Sechzigern.
Sie haben sich einmal gern gehabt, die
Beiden; es ist schon lange her. Es
hatte nichts daraus gegeben, die Alten
waren dagegen gewesen, aber lieb be
halten haben sie sich bis heute. Und
jetzt kommen Alle an die Reihe, alte
und junge Männer; selbst manches
Mädchen versucht seine Kraft.
Da horch! — Was ist das9 — Jm
Augenblick ist Alles still; dann plötz
lich wie ein Rus: ,,’s stürmt! ’s isch im
Dors!« Und in wilder Hast geht es
den Berg hinunter. Jetzt sind die Er
sten um den Bergvorsprung, der den
Ort verdeckt. »Der Vroni ihr Hüsli
brennt!«
Es ist so. Wie ein zweites Johan
nisseuer loht es drüben auf der
Haldr.
»Do isch nüt me z’mache,« meinen
Einzelne. Dann prüfen sie, woher der
Wind komme, und als sie sehen, daßi
den Dorfhäusern leine Gefahr drohtJ
--s--—
seen-u Isc ruttrgct Uct iOtuuUIluUc Hu.
Allerlei Muthmaßungen werden laut,
wie das Feuer entstanden. Sicher nicht
vorn Johannisseuer aus; der Wind ist
gerade entgegengesetzt Wo ist denn
Zie Vronis — Keiner hatte sie gese
en.
Aber Allen wird das Schreckliche
klar, als sie beim Häuschen anlangen,
das nur noch ein Trümmerhaufen ist.
Da sitzt die Vroni, so nahe es geht, an
ihrem brennenden Häuschen und starrt
in die Gluth. Bisweilem wenn die
Flammen höher schlagen, ruft sie:
,,Schiel)a, Schieba, sliag über de Rhi,
Der Schoses soll mi Liabster si!«
Da ist kein Zweifel, die Vroni ist
verrückt geworden und hat ihr Häus
chen selbst in Brand gesteckt. —- Jetzt
tritt der Pfarrer aus sie zu; erst läßt
sie sich ruhig von ihm wegsühren,dann
aber springt sie ihm plötzlich davon
und läuft mit gellendem Lachen in den
Wald.
Der »alt« Amtsrichter tritt auf den
Geistlichen zu: »Herr Pfarrer, Jhr
müßtet eigentlich dem Schosef gehörig
in’s Gewissen reden, daß er das
Maidle doch noch nimmt.«
»Das will ich gern thun, Amtörichs
ter,« antwortet der Pfarrer, »aber ich
fürchte, da hat der Seelsorger nichts
mehr zu thun, da ist nur der Arzt am
Platz.«
So war es auch. Die schöne Vroni
war unheilbarem Wahnsinn verfallen.
--
Tas Alter der Orgeln.
Die ältesten Orgeln wurden bereits
im zweiten Jahrhundert v. Chr. in
Griechenland und Jtalien gebaut. Der
Wind wurde durch Blasebälge oder
durch Wasserdruck erzeugt. Der Me
chaniker Ktesibios, Lehrer des berühm
ten Mathematiters und Physikers
Heron von Alexandria, des Erfinder-s
des heronsbrunnens, soll um 170 v.
Chr. die erste sogenannte Wassekrorgd
X,l"gilulllll 11·Vucil-llll(llllll, Lullllculkc
haben, von der Heron eine Beschrei
bung überliefert hat. Ferner besitzen
wir die Beschreibung einer Orgel deg
Kaisers Julian Apoftata und eine an
dere bei Cassiodor, dem einstigen Ge
heimschreiber Odoalers, späteren Con
sul und Präserten des Ostgothentönigs
- Theodorich, gelegentlich einer Ausle
» gung des 150. Psalms. Kaiser Kon
stantin Kopronymos machte eine Orgel
757 dein Frankenlönig Pipin zum Ge
schenk. Diese ältesten Orgeln waren
» sehr primitiv und llein, mit 8 bis 15
Pfeifen ausgestattet, aber im Princip
schon genau so construirt, wie unsere
heutigen Orgeln. Wie diese wurden
sie auch bereits-z mittelst einer Claviatur
gespielt. Die älteste Orgel in größe
rem Stil ist wohl die zu Winchester,
die um 980 gebaut wurde und 400
Pfeier und 2 Claviere, jedes zu 20
Tasten, hatte. Als im 12. Jahrhun
dert die Scheidung des Pfeifenwerks in
Register eingeführt wurde, erhielt die
Orgel eine so complirirte Mechanik,
daß es mit der ziemlich leichten Spiel
art jener einfachen ältesten Orgeln vor
bei war. Jin 18. und 14. Jahrhun
dert mußten die Tasten der Orgeln mit
den Fäusten und Ellenbogen geschlagen
werden. Sie waren natürlich dement
sprechend breit. Es muß das ein wun
derbarer Anblick gewesen sein, die Be
arbeitung jener mittelalterlichen Or
geln mit Fäusten und Ellenbogen!
—.
—- Ein echter Pessimist.
,,Jn welchem Monat sind Sie geboren
worden?« ,,Jm November ift mir das
Unglück passivt!«
——EineGliickliche. ,,. . . Und
was antwortete kleine Millionärstoch
ter auf Ihre Werbung, Herr Lieute
nant?« —- »Ja jejauchzt!«
Hütten und Yrütiein
Von G. J. Krauß
Vom Thurme der nahen Kaiser Wil
helm - Gedächtnißlirche schlug es
zwölf.
Bei dem ersten Glockendröhnen war
fen die auf dem Neubau beschäftigten
Maurer das Handwerkszeug hin und
hasteten nach ihren Röcken und Hüten,
und noch ehe der letzte Schlag verhallt
war, standen die Männer schon vor dem
Bretterzaun, der die Arbeitsstätte um
friedigt, auf der Straße.
,,’ne eilich noble Jejend!« meinte der
Eine und sah sich die gegenüberliegende
Straßenseite mit ihren wohlgepflegten
Vorgärten und den vornehmenHäusern
hinter ihnen ein wenig scheel an.
,,Jawoll, Willem!« bestätigte etwas
höhnisch ein Anderer, ein struppig-bär
tiger Geselle. ,,Js ja ooch Westen erster
Jüte, wo die obersten Zehntausend re
sidenzen. Aber ’ne Destille, wo sich ’n
ehrlicher Arbeeter for die paar Nickels,
die er mit sauremSchweiß verdient hat,
ooch wieder restauriren kann, die
jiebt’s hier nich. Drum schlage ick vor,
wir jehn los. Die Studien über die so
ziale Frage laß man sind. Lies lieber
Bebelns nächste Rede. Da haste allens
viel schöner beisammen, als Du Dir’s
jemals selber auseinanderpollen
tannst.«
Der Trupp zog ab, in einem ausfal
lend regelmäßigen Gleichtritt. Rechts,
links — rechts, links . . . die Leute
hatten eben alle gedient und in den Bei- ;
nen steckte ihnen noch der feste militäri- »
sche Drill
Als der Trupp eben um die Ecke ge
bogen war, trat noch ein Arbeiter aus
der Thüre im Bretterzaun, die zu dem
Bauplatze führte. Er hatte sich, ehe er
von dem Gerüste herabiletterte, Gesicht
usw« GEIde In -;-«-m M«ss-sf-"iful kam
i
)
usi- »Es-· poss- p wuslvssuss- -- ·
Kalistan gereinigt Und war sich mit
einem Taschenkamm durch das kurz ge
haltene dichte Blondbaar und den bu
schigen Schnurrbart gefahren. Nun
stand er da, ein schmucker Mann trotz
der fleckigen Arbeitsblufe, und wartete
offenbar aufJemanden, während er sich
die Goldlactbeete im Vordergarten der
dem Neubau gegenüberliegenden Villa
betrachtete.
Er wartete nicht allzulange, da er
schien an der Ecke, um die herum die
Kameraden verschwunden waren, eine
junge, einfach, aber nett gekleideteFrau.
Auf dem rechten Arme trug sie ein
pausbäckiges Kind von etwa zwei Jah
ren, in der linken Hand einen umfang
reichen Deckeliorb.
Der Arbeiter ging ihr entgegen.
»Na, Luise?«
»Na, Fritze?«
»Bappa — Bappa!« rief das Kleine
dazwischen und reckte dieHändchen nach
dem Manne. Der lächelte, strich sich den
Schnurrbart rechts und links zur Seite
und bot dem Kinde den Mund:
»Na, Fritzeken, gieb doch Vatern ’n
Küßchen!«
Das Küßchen fchnalzte gehörig wie
ein regelrechter, vollkommen ausge
wachsener Kuß Der Mann nahm das
Kind vom Arme der Frau auf den sei
nen und schritt mit ihm voraus. Ueber
die Schulter nach seiner Frau zurücksc
hend, fragte er dabei:
,,Wat haste denn heite im Korb,
Luise?«
»Rathe mal, Fritze!«
»Na — — Eisbein mit Kartoffel?«
»Nee.«
»Na denn — Kotelettes mit Kar
toffel?«
»Ooch nicht«
»Na denn am Ende jar——Schweine
schwarten mit Kartoffel?«
»Jetzt haste ’s!«
»Js jrade wat Schönes!« nickte der
Mann vergnügt. Dann feste er
schmunzelnd hinzu:
------ ed- -f«..-IJ·4 O»:k- Lsk
»Ur-Oh sue-un »k. You-»F, »unp-, quo
ick heite, wo die liebe Sonne so schön
scheint, mein Leibjericht hinter dem ol
len Bretterzaun da uff eenen Backstein
hausen essen dhue, denn irrste Dir!«
,,Nanu!« spottete die Frau-; ,,da
willste Dir woll bei Jeheimraths ne
benan im Salong niederlassen?«
»Im Salong nich, aber uff dieMau
erwand bor’m Jarten. Der Herr Je
heimrath oder wer schon da wohnt,
wird woll nischt dagegen haben, wenn
wir uns dahin plaiiren und wat Schö
net vorOogen haben, während ick mir’ n
Magen voll schlage. Seh Dir blos
den Goldlacl da drüben an und die
" Azaleen, is det nicht ne Pracht?«
Die junge Frau sah angetegentlich
hinüber.
« »Wer s doch ooch mal so haben
könnte!« sagte sie neidisch. »Die schönen
Blumen!«
,,Siehste Lnise,« sagte der Gatte,
schon mit vollen Backen kauend, Jetzt
tedste jerade so wie die vom Bau, die
Herren Sozi, die Du sonst dicke hast
s bis oben’ ran Weeßte denn, wer da
! drüben wohnt?«
I »Keene Ahnung!«
»Na denn lies doch, wat usf das
Schild an die Gitterthüre steht. Hast
doch gute Oogen.«
»Rechts-an-walt Gaed-icke« buch
stabirte die junge Frau mit zusammen
geknisfenen Augen. Das Schild glänzte
so arg in der grellen Mittagsonne.
»Na siehste,« sagte Fritze. Er schob
sich ein großes, dem kleinen Fritz aus
seinem Schoße ein kleines Stück von
der fetten Schweineschwarte nebst der
zugehörigen Kartoffel in den Mund
und fuhr dann fort:
,,Det is jerade der, der Vöttcher-Au
justen ’raus jerissen hat. «
»Den Schlosser?« fragte Luise.
,Jawoll. Det war ’ne r tlmige Ge
schichte; is nu so’n Stieser zehn Jahre
her, und Aujust hat’s nich gern, bat
man von redet, aber es war so: Dazu
mal wohnte Aujuft in die Ackerstraße
Nummer fünfzehn un in det Haus war
ooch ’ne Fandleihe, un« den Fandleths
menschen, ’n ollen Crawattenfabrilanp
ten, fanden se eenes Dages mausedodt
un’ ausjeräubert, und die Jndiziunzs,
wie sie bei’s Jerichte sagen, jingen je
tade uff Aujusten, daß der det ansie
fressen hätte . . .«
,,Böttcher . . . so’ne Seele ·von
Mensch?« rief Luise entsehL
,,Jawoll; Böttcher. Die Blauen hat
ten ihm denn auch gleich bei’s Schlaf
fittchen un spunnten ihm in und et
wär’ ihm böse an’s Genick gegangen
von wegen die Jndiziums, wenn der
da drüben nich jewe en wäre.«
,,Gaedicke war woll sein Vertheidi
ger?« fragte die junge Frau, deren Jn
teresfe jetzt auf’s Höchste gespannt war.
,,Stimn1t,« erwiderte der Mauret,
that einen tüchtigen Schluck aus der
Bierflasche und erzählte dann, die Fla
sche gegen die Sonne haltend, um dur
das dunkle Glas zu erkennen, wie vie
noch darin sei, weiter:
»Der war fein Vertheidiger, und
zwar umsonst —- px otk(), wie sie bekz
Jericht sagen. Na, er sprach einmal mit
dem Böttcher un’ sagte gleich: »der
war’s nicht!« sagt’ er. —- Un brachte
ihm durch seine Bombenrede ooch rich
tig bei die Jeschworenen los, obwohl
det mit det Alibi un’ so nich recht klap
pen wollte, wie ja der Vöttcher schon ’n
Unglück-lind is. —- Fünf Jahre spä
ter kam’s heraus, wer den Ollen badi
geschlagen hatte: ’n schwerer Junge,
mit dem der Fandleiher sonst heimliche
Jeschäfte zu machen pflegte. Aber die
fünf Jahre hätte Böttcher stramtu
sitzen können.«
»Der arme, armeMensch!« murmeltc
die hübsche iunae Frau tief erichiiiietL
,,Siehste woll! —- Un wer hat ihm
losgemacht? Der Rechtsanwalt Ga
dicke. Dein Oller, der Maurer - Frist,
der hätt’s nich schaffen können. Un
drum find’ ick et nur in Ordnung, daß
der Herr Rechtsanwsalt vorne Tanz
wohnt mit Goldlack un’ Azaleen un der
Maurer im Hinterhaus, vier Treppen.
-—- Unser Junge, wenn er helle wird us
mir’s jut genug jeht, date ick ihm wat
lernen lassen kann, der kann’S dafür
besser haben.« .
Die junge Frau schwieg und sah ih- H
rem Manne zu, wiss ihm schmeckte. i
Dazwischen schielte sie aber doch hin- i
über nach Goldlack und Azaleen und-F
dem schönen Hause mit den hohenSpiei -
gelscheiben, und der Wunsch war doch-, .
noch lebendig in ihrer Seele: ,
»Wer’s doch auch mal so haben
könnte!«
—- —— Drüben aber, hinter den ho
hen Spiegelscheiben, saß eine schöne
junge Frau in elegantem Morgenkleide
und spähte voll bitteren Neides aus die»
Straße hinaus nach dem Arme-Leute
dell, das ihr in dem Frühlings-Sangs
nenschein, der darüber lag, wie eisi
Stückchen aus einer glücklicheren Welt
erschien. s
Wie gesund und fröhlich der Mann«
in seinem mörtelbefleclten Kittel aus-i
sah, wie nett und hübsch die jungeFraI·«
in ihrem einfachen Kleidchen, und
runde Bübchen . . . .·
Sie hatte kein Kind, die arme, schö
ne, reiche Frau Gaedicke, obwohl sit
mit Freuden ihre rechte Hand dafür go
geben hätte, eines zu haben. Damk sj
wäre sie ja nicht so allein gewesen, ssl J
trostlos allein neben dem ganz und ga
in seinem Berufe aufgehenden Gattee
. . . . Die armen Maurersleute da drü
ben, die lebten ein Familienleben. Ei
nes am Straßenrande zwar, aber ei
Familienleben war’s doch. Sie aber .
Gesellschaften, Bälle, Theater im Wir-«
ter, Ostende oder Heringsdors i1
Sommer, ja, das hatte sie. Aber e
war nicht das, wonach sie hungerte, (
wiar kein Glück . . . kein Glück . . . ;
Klinglingling . . . . Der Fernspr
Auspi
usw«-«
Die junge Frau trat an den App«
Zt und hielt dasHöhrohr an das rosi
hr.
»Hier Rechtsanwalt Gaedicke!«
,,Liebes Kind,« klang es dumpf .
der Tiefe des Apparats, »ich kann her
wieder nicht zu Hause essen —- . .
dringende Abhaltung . . . .«
»Es ist gut,« rief die Frau bitter i
chelnd in den Apparat. «Schluß!«
Sie drehte die Kurbel ein paarm
dann hing sie das Höhrrohr an seit
Haken zurück und ging wieder e
Fenster. s
Sie kam gerade zurecht, um zu-.
hen, wie der Mauren dem es offen l
Prächtig geschmeckt hatte, seiner jun
Frau einen kräftigen Kuß gab, ur
kümmert um die Leute, die hinter
Fenstern hiiben und drüben die kl Y«
häusliche Scene beobachten konntet
Der einsamen Frau hinter der hie
Spiegelscheibe traten die Thränen e
unsäglich bitteren Neides in die «
gen. Aber sie wich nnd wankte nicht
ihrem Sitze, bis die Arbeiter
Schüssel und Besteck und Bierflix
wieder in den Korb packte, das K.
chen auf den rechtenArm nahm und
Korb in die linke Hand. Der Ell
mußte wieder an die Arbeit, die s
nach Hause.
Ehe sich Frau Luise aus den H
weg machte, trat sie ganz nahe ar
Gitter heran, das den Garten .
Rechtsamvalts von der Straße tre
um sich die schönen Blumen dal
aus möglichster Nähe zu betrachtet
glaubte sie undeutlich zu bemerken
da oben hinter der Spiegelscheib
mand stand, eine Frau.
Die Eine blickte neiderflilli h-,
dte Andere neiderfiillt herab, unt
schen beiden blühten Goldlack «
Azaleen . . .