Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 14, 1897, Sonntags-Blatt., Image 14

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    Vom Ausland.
-——.-—.—
Ullerlei aus Spanien.—
Man schreibt aus Madrid vom 6. ds.
Mii.: Das Amtsblatt »Gaceta de
Fabrik-" verdffentlicht eine Zusam
menstellung bezüglich der im Monat
Februar d. J in der spanischen Hafen
verzeichneten Ein- und Auswanderuns
Kn. Genannter Statistik zufolge wan
rten 4707 Personen ein und 6004
sus. Natürlich find hierin die aus An
— laß der Kriege auf Kuba und den Phi
« lippinen erfolgte n Truvpen- Ein- und
Ausfchiffungen nicht einbegriffen. Da
nach sind rund 1300 Personen mehr
aus- als eingewandert. Algerien, Ar
entinien und Brasilien sind die Ge
iete, nach denen die Spanier vorzugs
weise auswandern, während sie merk
würdigerweise die spanischen Kolonien
felbft fast nicht in Betracht nehmen. Die
Auswanderung hat in den letzten Mo
naten in beunruhigender Weise zuge
nommen sie erfolgt in nur verschwin
den-d kleinem Maße iiber spanische Hä
feu, während sie über portugiesische und »
französifche geradezu enorm ift. Die
Provinzen Coruno, Pondevedra, Ali
cante und Almeria liefern die stärksten
Kontingente an Auswanderern. Es
braucht wohl kaum darauf hingewiesen
zu werden, daß das in Folge der Kaid
nialtriege immer mehr um sich greifende
Elend, sowie die Furcht der Waffenfiis
higen, zum Kriegsdienft in den Rola
nien herangezogen zu werden, die
Oauptursachen des geschilderten Ber
hältnisses sind. —- Trotz der gedrückten
Lage ist die Mildthätigkeit des spani
schen Volkes geradezu unerschöpflich
Bot einigen Monaten eröffnete das hie
" sige Blatt »El Jmparcial« eine Samm
lung von» Beiträgen fijr die aus Kuba
nnd den Philippinen trank oder ver
· wundet zurückkehrenden Soldaten. Es
d dem »Jmparcial« bereits 925,000
setas, sowie ungeheure Quantitäten
Kleidungsftiicke, Arzneien, Eßwaaren,
Weine u. s. to. zugeflossen. Das Blatt
hat in allen Häfen, wo Truppen ausge
schifft werden, einen trefflichen Dienft
vrganisirt. Dank welchem es den Zu
tiickkehrenden an der nöthigen Berpfle-·
sung bei der Ankunft in der Heimath
nicht fehlt. —- Jn der Provinz sind un
geheure Schwärme von Heuschrecken
aufgetreten und richten große Verhee
tungen an. — Jn Gaviria (Bistayen)
ist vor einigen Tagen ein Mann im
Alter von 148 Jahren 6 Monaten und
S Tagen gestorben. Er hinterläßt eine.
Wittwe, die 135 Jahre alt ist, zwei
Söhne im Alter von 97 bezw. 86 Jah-«
ten und eine Tochter im Alter von 102.
Zahrm Diese unglaublich tlingende
achricht wurde einem hiesigen Blatte
durch den Ortsvorsteher und Pfarrer
des Ortes Gavaria förmlich bestätigt(
CThut uns leid, wir glauben sie dennoch
sticht D. Red) -
—Die rraotriche Bevölke
rund Frankreichs. Die Bevöl-’
terung Frankreichs in den Stadien ver
theilt sxch nach der neuesten Zahlung
(29. März 1896) folgendermaßen :,
Paris- hatte 2,536,834 Einwohner Die
iweitgrößte Stadt ist Lyon mit 466,
028, an dritter Stelle kommt Marseille
mit 442,239, an vierter Bordeaur mit
256,906, an fünfter Lille mit 216,276
Einwohnern. Sieben weitere Städte
Toulouse, St. Etienne, Roubaix, Nan-«
I tes, Le Havre, Rouen und Reims haben
I mehr als hunderttausend Einwohner.
jl Narren Toulon und Nizza haben über
; S0,000 Einwohner. 18 weitere Städte
k stählen mehr als 50,000 und 26 kleinere
s Städte mer ais 30,000 Einwohner.
Ein Jahre 1820 zählte Paris 715,000
inwohner; in dem Zeitraum von 1876
bis 1881 betrug die Zunahme der Be
völkerung der Hauptstadt noch 14.1 v."
» O» damit hatte Paris 1881 schon 2,-«
M,028 Einwohner. Jn dem fünfzehn
feikrigen Zeitraum von 1881 bis 1896
hat hiernach die Zunahme der Einwoh- -
ner von Paris aber nur noch 11.8 v. H.«»
betragen, und es hat sonach gegenüber
· dem Zeitraum von 1876——1881 in den«
legten 15 Wahren eine Abnahme des Be-»
Mikerungswachåthums in Paris im I
, Betrage von 2.3 v. H· stattgefunden
« Die gefährlichen Papa-i
seien von Gen ua. —Nachträg-.j
lich wird aus Genua über einen gelun- :
· enen Aprilscherz berichtet, den das H
rtige Witzblatt »Jl Suceefso« ausge
v; dacht hat. Jn den letzten Tagen deg
März war die Bevölkerung der Stadt,
Z ist der sehr viele Papageien gehalten
: »werden, durch die bekannte hypothetische
—«Mittheilung beunruhigt morden: der i
" annie Vogel sei häufig der Uebers ;
Zelt-get tubertuloser Krankheiten Das i«
Midiische Gesundheitgamt hatte deg- i
lb einige Bekanntmachungen erlassen, !
denen Vorschriften zur Berhütunsgl
1
Icher Lkrkraniungen und Merkmale
verdächtigen Papageien angegeben!
Inten. Diese Bekanntmachungen wur-.
Herr nach italienischem Brauch an die!
Oktaßenecken geheftet und eifrig stu-(
M Am Morgen des I. April nun;
en an den Straßenecken ein neues;
t, mit dem Kreuz und den Greifen ;
Dis enuesischen Stadtwappens und!
. ussorderung an alle Besitzer voni
s seien, diese gefährlichen Vögel auf s
nd des Artikels 319 des Sanitätb i
- · ei und 207 der stiidtischen Poli-!
ordnung am selben Tage noch
« Mai zu bringen, roo sie im
tiamte unterfucht werden
» M dass bei Vermeidung einer
« H m s Lite. Unter-nehmt
gewiss-ero
,W ). I VII es dem
gewahrte man in den Straßen Genuas
förmliche Prozessionen von Leuten, u
meift Dienstmädchen und Dienstman
net, die Papageien nach dem Rathhaus
trugen. Dort war man anfangs iiber
diese Papageieninvasion nicht wenig er
chrocken, bis man endlich hinter ihre
rsache kam und nun wurde jeder neue
Papagei vom Gelächter der Beamten
empfangen. Am schlimmsten erging es
den Papageienträgern auf dem Rach
hausewege, denn da die Bevölkerung
sehr bald den Scherz gemerkt hatte, so
mußte Jeder, der mit einem Papagei
vom Rathhaufe kam, durch die Straßen
der Stadt förmliche Spießruthen lau
fen. Wer dagegen Papageien nach dem
Rathhause trug, wurde von Nieman
dem gewarnt. Selbst einen Papageien
händler, der mit mehr als 70 dieser
Vögel nach dem Rathhause zog, ließ
man anfangs ruhig gewähren. Schließ
lich erbarmte sich Einer des Gefoppten
und sagte ihm: »Gehen Sie nur wieder
nach Hause, guter Mann. Die Papa
geienverordnung ist nur ein Scherz.«
Der Händler aber sah den Warner pfif
fig an und erwiderte ihm: »Diese Kon
turrententniffe kenne ich, mein Lieber.
Jch habe teine Lust, die Strafe zu be
zahlen unsd mir womöglich gar das Ge
schäft zusperren zu lassen. Behalten
Sie Jhre Scherze für sicht« Daraus
schob er seinen Karten mit den 70 Pa
pageien weiter dem Rathhause zu.
»Sie l i q u i e n.« Jn der Hinterlafs
senfchaft des Barons Pichon, die. dieser
Tage in Paris versteigert wurde, befand
sich auch eine Haarlocte der Agnes So
rel, der aus der Geschichte der Jungfrau
von Orleans bekannten Geliebten Karls
VII. Diese Locke war im Grabmal
der Kirche zu Loches, wo Agnes Sorel
beigesetzt wurde, von einem Gouvernem
des Schlosses von Laches, Herrn de
Vaudreul, ausgefunden worden. Jm
Jahre 1865 hatte sie Baron Pichon ei
nem Herrn Hersort abgetauft, der Spi
talverwalter in Honsleur war. Dies
mal erreichte sie im Hotel Dreux einen
Preis von 140 Fres. Ein anderes histo
risches Erinnerungszeichen war ein
»Gänsespiel zur Zerstreuung Sr. Ma
jestät« aus Ebenholz mit eingelegtern
Elfenbein, das Ludwig XIV. angehört
hat. Die Erben des Barons Pichon
erhielten dafür 220 Fres.
Verlorene Liebesmuh'. —
Ein Sportsmann und eine Halbwelt
dame, die sich kürzlich auf dem Hypo
drom von Longchamps kennen und
schätzen lernten, hatten sich-so schreibt
man aus Paris, in eine kleine Jungge
sellenwohnung zurückgezogen, um in der
süßeften Jntimität leben zu können.
Neben der Pferdeliebhaberei hatte der
neue Herr und Gebieter der Schönen
noch eine andere Marotte: Er wollte alle
Frauen hhpnotisiren Seine letzte Er
oberung« Madame de M» glaubte zwar
nicht start an thnotismus und Sug
gestionen, aber sie gab sich zu dem
Spiele her und war ein ideales »Me
dium«, das sich im erheuchelten Starr
schlafe zu Nadelstichen und anderen
Thorheiten bereit finden ließ. Vor ei
nigen Tagen befahl der Sportsmann
der Schlafenden, sich zu einem Friseur
zu begeben und ihr schönes Haar, auf
das sie stolz war, abschneiden und sich
das kurze Haar träufeln zu lassen.
Das war nun freilich hart, und die
,,Hypnotifirte« hatte gute Luft, aus
dem Schlafe auszufahren und gegen die
Zumuthung zu proteftiren, aber sie
rechnete aus, daß der Schutz eines so rei
chen Dilettanten das Opfer wohl werth
sei und that im wachen Zustande, was
ihr befohlen worden war. Der blonde
Haarschmuck fiel unter der Scheere des
Friseurs, und Madame de M. sandte
ihm melancholische Blicke nach, tröstete
sich jedoch mit dem Gedanken, daß nun
ihre Zukunft gesichert sei. Aber o weh!
Als sie des Abends vor ihrem Freunde
erschien, machte er ein verblüfftesGesicht
und erklärte, er finde sie so verändert,
daß er sie nicht mehr lieben könne. Den
nächsten Tag ließ er sie mit ihrem Ti
tuskops sitzen, und nun wandte sie sich
an den Polizeilommissär, der mit Be
dauern ertlärte, er könne nichts für sie
thun, sie müsse sich an den Friedensrichi
ter wenden, werde aber auch bei diesem
nicht viel erlangen.
—Die Kunst, blaues Blut
zu bekommen. Auf eine ganz ei
genartige Weise ist dieser Tage in Wien
ein junger Mann blaublütig geworden,
und zwar im wortwörtlichen Sinne,
ohne Ritterschlag oder Standes-erhö
hung. Der Betreffende pflegt berufs
mäßig gewisse Mittheilungen an ver
schiedene Adressen hin Zu versenden und
bedient sich hierbei des bekannten blauen
Pauspapiers. Die tägliche, mehrstiin
dige Beschäftigung mit dem blaugefiirb
ten Zeug hat nun besondere Erscheinun
gen hervorgerufen. Der junge Mann
bemerkte nämlich vor wenigen Tagen
zu seinem größten Entsetzen. daß er am
ganzen Körper bläulich täkowirt sei.
hände, Brust, Stirne, Wangen, Lippen
waren von zahllofen blauen Pünktchen
Fibersäeh ja sogar das Weiße in den
Augen bläulich überhaucht. Obwohl
fein allgemeines lörperliches Befinden
anz normal blieb, gerieth er über die
en Zustand denn doch in Beforgniß
und holte sieh ärztlichen Rath auf der
Minit des Professors Kapost. Dort
erklärte man ihm den Zustand. Durch
die zarte und sehr voröse Haut an den
ngern war der blaue Farbftoff in die
lutäderchen der Jnnenfläebe der Hand
nnd von dort in die größeren Blutge
gtse eiaIdrnngen Von da aus hatte
« dann die Sirtulation dar
U per durchgemacht und war barg
U- Mdrssen wieder zur Ausschei
ant das war die natürliche
. s du Ursache, warum der jun
« Inn t-, MW Hauses-teuren
worden war. Aus der Klinit wurde
ihm die beruhigende Versicherung zu
Theil, daß dieses Blaublut seiner Ge
» sundheit keinen Nachtheil bringen wer
! de, nur müsse er für einige Zeit jede Be
! rührung mit dem Pauspapier vermei
; den, wenn er wieder bürgerliches rothes
» Blut in seinen Adern haben wolle.
—— B r a v o! Die Deutschen in Pe
« tersburg haben es sich, gleich vielen an
deren, fern vom Heimathlande Leben
den,selbstverständlich nicht nehmen las
sen, des Begründers der Weltmachtstel
lung Deutschlands, des Fürsten Bis
marct, an seinem Geburtstage in fest
licher Weise zu gedenken. Dem »Lübe
ckischen Anzeiger« wird von einem
Freunde des Blattes mitgetheilt, daß
am 20. März (1. April) die im »Hotel
-Vittoria« in Petersburg zu einem Fest
essen zur Feier des Geburtstages des
Fürsten Bismarck versammelten Deut
i schen, darunter mehrere unserer speziel
- len Landsleute, dem Fürsten folgendes
J Telegramm sandten:
. »Und wenn die Welt voll Teufel wiie’,
z Es lann ihr nicht gelingen,
L Durch Undani Dich zu And«’rer Ehr’
z Um Deinen Ruhm zu bringen.
j Es fehlt noch, daß ein Streit entsteht,
i Wer sei der Reichsbaumeifter?
; Für uns und alle braven Leut’
ZKein Zweifel, ,,Bismarck« heißt er!
s Wir gratuliren. Die alten Getreuen.
E St. Petersburg, 20. März-L April
; 1897.«
J Das sind kernige deutsche Worte, die
lbeweisen, daß der Verfasser jener Zeilen
; seine deutsche Nationalität sich auch fern
; von der Heimath treu erhalten hat.
; Zum Absturz des Juge
;nieurs Jlmer vom Hochlantsch
T wird aus Graz geschrieben: Der Juge
T nieur der hiesigen Brückenbauanstalt
sPaul Jlmer aus Schweidnitz in Schle- »
Zsien, ein erst 29jiihriger Mann, unter-;
I nahm mit zwei Kollegen einen Ausflug .
j auf den Hochlantsch und auf die Teich
jalpr. Der Aufftieg aus die Teichalpe
Fvollzog sich ohne Schwierigteit. Von
bdort aus machten die Herren den Ueber
igang auf den Hochlantsch und wollten
jvon dort durch den Bärnschütz den Ab
Estieg nach der Bahnstation Pernegg
Edurchführen. Hierbei verfehlten sie den
PWeg und kamen zu einem sogenannten
Eholzaufzug Als sie einsahen. daß der
J Weg von dort aus nicht in’s Thal führe,
» kehrten sie um und heiraten den richtigen
« Steig aus der rechten Seite des Mir-nig
baches. Jlmer befand sich auf einem er
höhten Plateau und bezeichnete den zu
erst eingefchlagenen falschen Weg mit
aller Entschiedenheit als den richtigen.
Trotzdem entschlossen sich die beiden an
deren Herren, auf der anderen Seite den
zAbftieg zu versuchen. Sie riefen auch
tihrem Kollegen zu, er möge zu ihnen
Eherüber kommen, was dieser jedoch ab
«lehnte. Die Beiden gelangten glücklich
, in’s Thal und nach Pernegg. Daselbst
; fragten sie, ob Jlmer vielleicht schon an
tgeiommen sei und ob auf dem von ihm
»eingeschlagenen Wege ein Abstieg be
ltvekkstctligt werden römis, da sie selbst
»das Terrain nicht tannten. Sie erfuh
ren, daß an einen Abstieg an der ge
nannten Stelle nicht gedacht werden
» könne und daß Jlmer unbedingt umkeh
lren müsse. Da die Zeit schon ziemlich
vorgeschritten war, kehrten sie nach Graz
zurück. Als Jlmer auch am folgenden
Tage nicht eintraf, wurden Nachfor
schungen eingeleitet, die aber zunächst
Jrefultatlos blieben. Infolgedessen fuhr
Jeiner der Begleiter Jlmer’s nach Mir
nitz und setzte sich mit dem dortigen
;Postmeister und mit dem Gendarmerie
postenführer Schwindsackl in’s Einver
nehmen. Der Letztere hatte auch die
Leiche des im Vorsahre am gegenüber
liegenden Hange derunglüclten Wallnö
fer aufgefunden. Das ganze Gebiet der
»Biirnschütz wurde mit Hilfe von Leitern
Hund Seiten abgesucht. Es gelang aber
;weder der Gendarmerie noch den Berg-«
ssührerrn auch nur eine Spur von dem
ZVermißten zu entdecken. Endlich machte
Edie Expedition gerade an einer der ge
ifährlichsten Stellen Halt, wobei der
sGendarm Tauber, aus einem vorsprin
sgenden Felsblocl sitzend, unten, durch
ireisende Raben aufmerksam gemacht,
Feine graue Masse zu ertennen glaubte,
Zdie kaum von den Farben des Gesteins
zzu unterscheiden war. Der Gendarm
sund ein Bergführer unternahmen nun
I eine Kletterpartie, und nach langen An
Tftrengungen gelang es ihnen, den Platz
zu erreichen und um 11 Uhr Vormittags
den Vermiszten aufzufinden, doch nur
als Leiche. Jn hockender Stellung, mit
einem grauen Havelock bekleidet, kauerte
er in einer engen Felsspalte. Der Fion
des Verunglückten war zertrümmert,
dieGliedmaßen größtentheils gebrochen.
An den Händen und Fingerspitzen hatte
der Verunglüclte Verwundungen, die
darauf schließen ließen, daß er sich im
Sturze über die 160 Meter hohe Fels
Ewand vergeblich zu halten und festzu
klammern versucht habe. Die Uhr des
Verungliiclten war um 6 Uhr 3 Minu
Jen stehen geblieben. Um halb 6 Uhr
Abends hatte sich der Unglückliche von
jseinen Begleitern getrennt, also schon
seine halbe Stunde später ereilte ihn das
)
!
rehtbare Geschick. Der Tod muß sp
ort eingetreten sein.
Bismarcks ersteAusfahrt
seiner Krankheit Ueber
Lisniarcks erste Aussahrk berich
u
ruh unterm U. d. Mit: . un i
wieder in seinen lieben Sachsenwa
schau und hat am Sprossen und Crit-?
«- feiye Freude gehabt, er, dem ni i:
W , als die un künstelte freie ast.
m, sk- tn ön Tagen dran-s
- III II END-W
M is Und
« Siestlur
a
koste atDankb. Rache.« aus rieer
l
l
l
1
teil
er bat es empfunden und ansgeiostet mit
rechtem Wohlbehagen den immer wieder
neuen Gruß desWaldes inr ersten Früh
ling! Man sah es dem Fürsten ordent
lich an, als er heimkehrte, wie wohl ihm
dieses Wiedersehen mit seinem jun en
alten Sachsenwalde gethan hatte. »Vin
spannen zum Ausfahren« hatte der
Fürst gegen drei Uhr besohlen. Aber
sein liemmerdiener sagte gleich: »Der
Patzle (der Leibtutscher) glaubt’s mit
nicht!«« Und als der Diener seine Be
stellung ausgerichtet hatte, lonnte er
wahrheitsaetreu dein Fürsten berichten,
daß es Mühe gekostet habe, den Leiblut
scher von dem Ernst des Besehls zu
überzeugen. Sie Alle, die alten treuen
Diener, hatten geglaubt, daß es ihnen
sobald noch nicht vergönnt sein würde,
ihren Herrn in’s Freie fahren zu tön
nen, wie früher. Zu lange schon —- seit
dem 2. Januar —-— war es her, daß er
des Fuhrwerts nicht bedurfte, und der
Schrecl über die Krankheit war ihnen in
die Glieder gesahren. Aber das Glück
hatte man sehen sollen, das den Leuten
aus« den Augen strahlte, als Seine
Dmchlaucht ichmunzelnd vor Freude
und mit scherzenden Worten an die Um
gebung in den Wagen stieg. Es ging
ganz ohne irgend welche Hülfe. Schwe
ninaer nahm zurSeite des Fürsten Platz
und dann gings innerhalb des Pari
zineels um’s Herrenhaus herum über
die Parlwiese durch den hinteren Parl
ausgang nach dem Forstort Bauiamp
hinaus nach Aurniihle zu. Kurz vor
Aumühle gab der Fürst Befehl, rechts
abzuschwenlen und dann ließ er sich noch
eine Weile ireuz und quer durch den
Sachsenwald fahren, aber nicht allzu
weit vom Ort entfernt, denn es drohte
ein Gewitter, das sich freilich später ver
zog. Die erste Aussahrt des Fürsten
nach monatelanger Pause hatte ihn nicht
ermüdet; denn als nach etwa sünsvier
tel Stunden der Wagen — eine halb
chaise mit zurückgeschlagenem Verdeck —
vor dem haupteingang des Hurenhau
ses wieder hielt, wars Fürst Bismarck
seinen langen Lodenmantel ab, unter
den er eine mit Wildlaßenpelz gefül
terte, sehr kurze Joppe trug, stieg völlig
ohne Hülfe aus dem Wagen und ging
wider Erwarten nicht in’s Haus« son
dern schritt hochausgerichtet und nur
leicht auf den Knotenstock gestüßh nach
der Au hinab, die den Pakt durchfließt.
Hier ließ er sich unter einer großen Fich
te aus einemGartensessel nieder, den sein
Kammerdiener schnell vom feuchten Nie
derschlag reinigte. Geheimrath Schwe
ninger breitete zum Ueberfluii noch sein
Tafchentuch über den Sitz. Nach tur
zer Ruhepause erhob sich der Fürst wie
der und umschritt das Schloß. Jm
Parl ließ er sich noch einmal auf einer
Banl nieder und schaute über die Wiese
nach dem hohen Walde hinüber, an der
Pracht des jetzt hier schon mächtig her
vorsprießenden jungen Grüns seinAuge
weidend. Dann ging er über die Altan
ireppe, die in den Speisesaal führt, in
das Haus, wo er einen kleinen meiß
nahm, um bis zur Zeit der Hauptmahl
zeit — um sieben Uhr —— in seinen Pri
oatgemächern der Ruhe zu pflegen.«
Eine leidenschaftliche
S viele r i n. Jn den Eoielsälen von
Hamburg die nun schon längst geschlos
sen sind, herrschte, sobald die Pforten
sich öffneten, trotz der meist sehr zahlrei
chen Besuchen stets eine seiertiche Stille
und Ruhe. Unterbrochen wurde die
selbe nur durch das Rollen der Kugel
an den Roulettetischen und die monoto
nen Ausrufe der Croiipierg, durch welche
diese den Beginn jedes Spieles sowie
dessen Ergebniß vertiindeten. Laute Un
terhaltungen durften nicht geführt wer
den, und wer sich diesen Bestimmungen
nicht fügte und es wagte, am grünen
Tisch seine Stimme über den Flüsterton
zu erheben, der ward sofort ohne weitere
Umstände heraustomplimentiri. Allein,
wie überall, so tamen auch hier verein
zelte Ausnahmen von dieser strengen Re
gel vor. Besonders riictsichtsvoll war die
Bank einer steinreichen alten russischen
Gräsin Kisselow gegenüber. Die Da
me, nach welcher übrigens eine Stra
ße in Homburg den Namen führt, war
eine leidenschaftliche Spielerin, und
brachte täglich viele Stunden an dem
Roulette zu. An den Beinen völlig ge
lähmt, wurde sie durch einen Bedienten
aus einem bequem tonstruirten Roll
stuhl an den von ihr bezeichneten Spiel
tisch geschoben, wo ihr sofort ein passen
der Platz eingeräumt wurde. Hinter
ihr ging gemessenen Schrittes ihr Selte
tiir, der ein umsangreiches Porteseuille
unter dem Arm trug. Sobald seine
Gebieterin ihren Platz eingenommen hat
te, legte er das Porteseuille vor sie aus
den Tisch. Sie öffnete ess- und entnahm
ihm ein Packet Banknoten, von denen sie
einen Theil in Gold umwechseln ließ und
nun zu pointiren begann. Die Gräfin
spielte der Aufregung wegen nur an dem
Roulette und zwar ausschließlich Num
mern. Jhre Methode bestand darin,
von den sechsunddreißig Nummern
gewöhnlich fünsunddreißig mit je ei
nem Napoleon zu besehen und eine
Nummer sowie das Zero auszulassem
Gewöhnlich belam sie aus diese Weise
das ausgesetzte Geld zurück. trat aber
der Fall ein, daß ro oder die nicht be
eßte Nummer sie . so gingen natürlich
hie sämmtlichen Einsiitze verloren. Er
e gnete sich dies, so war es mit der Ruhe
der Dame vorbei. Voller Ingrimm
schleuderte die Ernoörie in ungerne-n he -
igem und lautern Tone Worte der hs ·
m Entriisiung egen die Bank und ihre
e ten, we che dann allemal ihre
liebe oth halten« die Gereizte zu besänf
t . Von einem lnaustoersen der
ensriedin war sel stverständ ket
Ie Rede —- sie ward jedesmal zu
M Macht« m man wußte auch tsc
»——
J
tum: zog doch die Bank von ihr jahr
!aus, jahrein eine nach vielen Tausenden,
Iwenn nicht Hunderttausenden zählende,
ganz sichere Revenue, die unter keiner
Umständen verfchetzt werden durfte.
- ---—.—--—-·.—.» -
Vermischtcs.
—PräsidentSpalding von
der Globe Sparbank in Chicago sitzt
laut letzten Berichten noch immer wohl
verwahrt im Countygefängniß, da er
die von Richter Dunne verlangte Bürg
schaft noch nicht auszutreiben vermochte.
Sein Privat : Selretär, Herbert Stin
ner, hatte eine längere Unterredung mit
ihm und gleich nachher stattete auch An
walt H. D. Derbh dem Arrestanten ei
nen Besuch ab, über dessen eigentlichen
Zweck indessen nichts weiter bekannt ge
worden ist. Jm Uebrigen mußte es
doch auffallen, daß Spalding’s bishe
rige Bürgen ihn plötzlich so völlig im
Stich gelassen und nicht einmal vor dem
entehrenden Aufenthalt im Gefängniß
bewahrt wissen wollten. doch ist Grund
hierfür jetzt ebenfalls in Erfahrung ge
bracht worden. Der Bankpräsident un
terhält, wie erinneriich, ein intimess
Liebesverhältnifz zu feiner jungen, hüb
schen Stenographin Namens Sarah
Louise Erwin, die das Herz des alten
Chemannes völlig gefangen genommen
zu haben scheint· Vergebens bemühten
sich die Familienangehörigen Spal
dings, ihn zum Aufgeben diefer noblen
und tostspieligen Passion zu bewegen,
und urn nun einen letzten» Gewalt
streich« in dieser Hinsicht zu versuchen,
soll man seine bisherigen Bürgen in’s
Vertrauen gezogen haben. Diese er
klärten ihm dann angeblich jedwede
noch so hohe Bürgtchuft für ihn stellen
zu wollen« falls er sich verpflichte, mit
dem erwähnten Mädchen ein für alle
Male zu brechen, worauf Spalding in
dessen nicht eingehen wollte. Seine
Freunde zogen sich dann einfach von ihm
urüek und kurz nachher schlossen sich
hinter dem verliebten Bankpräfidenten
die Thore des Gefängnisses. Die Aug
frchten der Depofktoren der Globe Spar
bant sind nach dem Ausweis des staat
lichen Banl - Examinators George R.
Hahden ziemlich günstig. Die Ausstäns
de belaufen sich hiernach insgesammt
auf 8619,177. denen Verbindlichkeiten
in gleicher Höhe gegenüberstehen, doch
fallen der Masse wahrscheinlich auch die
Universitäts —- Bonds in Höhe von
8124,000 zu. die der Receiver bekannt
lich demVerwaitungårath derhochschuke
auszuliefern sich weigert. Die persön
liche Haftpflicht der Aktionäre wird zu
dem irgend ein etwaiges Defizit mehr
als zur Genüge decken. Der Staats
ausfchuß fetzt unterdessen seine Unter
suchung der Geschäftsführung Spal
ding’s fort.
—- celtene Jubelseier.——
Jn Baltimvr ist dieser Tone ein kirchli
ches Ereignis-; von ieltenem Interesse in
dem festlich aeschmiictten Gotteshause
der St. Alpkxonsugscrtemeinde an der
Port Ave. feierlich begangen. Sechs
Priester des Redemptoristen-Ordens,
welche alle zusammen vor 25 Jahren
nach der Vollenduna ilirer Studien zu
Jlchester, Mo» durch den jetzigen Bi
schof Vetter ZU Savannah Ga» ihre
Priesterweihe erhielten, begingen diesen
Ehrentag in gemeinsamer Weise. Diese
sechs Jubilare sind: Pater Ferdinand A.
Litz, der Provinzial der östlichen Pro
vinz des Redemptoristen Ordens-, der zu
Baitirnore ini Mutter-hause wohnt, Pa
ter Geo. J. Dusold, Prvlurator des
Vorgenannten, von der Et. Alphonsus
Kirche zu New Yvrtx Pater Andr.
Wynn von der St· JOHN-Kirche zu
Torvnto. Canada; Pater J. Rein von
der St.Peter5-Rirche zu St. John,N.
B.; Pater J. H. Schagemann von der
hl. Gläser-Kirche zu Detroit. Mich.,
und Pater C. H. Kern von der St. Al
phonsuH-Kirche zu Nen- Orleang. Die
Feier wurde mit einein Hochamte um 9
Uhr eröffnet. Ein großes- Orchester be
gleitete die Messe. Pater Litz iungirte
als Celebrant, Pater Dusold als Dia
ion, Pater Kern alg SubsDiaton nnd
Pater Klein als Ceremvnienmeister. Die
Festpredigt hielt Pater Joseph Henning,
Professor der Theologie zu Jlchester.
Ungefähr 40 Zöglinge destsollege wohn
ten der Feier bei. Als Ehrengiiste wa
ren Pater J. C. Schwarz, der Konsulai
tor des General-Oderen zu Rom. sowie
dessen Setretär, der Pater John Ben
nett von London, ferner Pater Patrick
Barrett, der Stiperior des College zu
Kiriwood, Mo., anwesend. Nach der
kirchlichen Feier sand im Priesterhanse
der St. llllphonsuelitemeinde ein gro
ßes Bantett statt, an dem die genann
ten Geistlichen alle theilnahrnen.
— Eine edl: Frau gestor
b e n. Eine edle deutsche Frau ist in To
ledo, O» zu Grabe getragen worden. Es
war die 861iihrige Gattin des verstorbe
nen Achtunovierzigers Dr. Ernst Ra
ber, der in Deutschland als Revolutio-·
när eine prominente Rolle gespielt hat
te. Sie war in Goldberg Mecktens
barg-Schwein geboren. Dr. Raber
hatte als wichtiger Arzt in hagenow und
anderen Orten praktizirt Ein echter
Belisar-um« wurdeiliaber durch die Chi
tanen der reaktionären Regierung nnd
seiner Feinde bereits im Jahre 1847 ge
nöthi t, Meckienlputg zu verlassen. wo
ran ich das Paar nach Texas wandte.
Kaum war Raber aber in hausten nnd
Lagrange, Tex, als Arzt thäti sw
wurde er nach der 1848’er März-ew
intion von seinen mecktenbur isches
rennden nriickgerufen und in e kn
Liiniren rsamrntung des Landes
mithin in welcher er dann sur ärgs
Linien sei-sein Nach der An
sei-e Mismrnlnna durch die knieen-s
l;
wurde Raber von neuern genöthigt- zum«
Wanderftab zu greifen, und so wanderte
er dan mit seiner Schweif-t- GUMU Und
der Schwester der letzteren, welche sich
später mit Herrn Julius Vortriedez deis
ialtenNedatteur der »Expreß« vetmshlts
Twieder nach den Ver. Staaten aus, wI
isie sich in Ohio niederließen und zwar il
fDahtow Dort begründete sich Dr. Ra
»ber eine gute Praxis als Arzt und App
j theter, erlag aber bald einem Nervenfie
ber. Seitdem ist Frau Raber immer
mit der Familie Vortriede zusammen
f gewesen und hat Freud’ und Leid getreu
ilich mit dieser getheilt. Jn den letzten
TMonaten war sie bettlägerig, aber in
Idollem Besitz ihrer Geiftestriiftr. Außer
sihren hiesigen Verwandten hinterliißt die
.Verblichene in der alten Heimgth zwei
ihochbetagte Schwestern in Roftock, P
Jwie einen Bruder in Goldberg.
i—DaßdieVorbereitunge«-e
»zum Bundes - Turnfeft in St. Louts
»unter vortrefflicher systematischer Ober
’leitung erfolgen,s tritt immer deutlicher
zu Tage. So hat das Transport-Kom
mittee, um ähnlichen Beschwerden, wiev
sie gelegentlich des letzten Turnfesteg et
hoben wurden, vorzubeugen, beschlossen,
zallen Turnvereinen Zettel zum Auftlei
Jben auf das Gepiick der Turner zu usen
Iden. Diese Zettel enthalten die « unr
Jtrer - Adresse und das Gepäck wird so
Jfort durch Gepiici - Gesellschaften an
Iseine Adresse befördert, wo der Eigen
thümer gegen Vorzeigen eines Dur-Ma
ites dasselbe wieder erhält. Letzteres
fwird ebenfalls » den einzelnen Vereinen
igesandt Seiten-Z der Straßenbahnen
Isind außerordentliche, weitgehende Vor
itehrungen zur schnellen Beförderung
ivon und nach dem Festplatze getroffen
worden. Die Turner : Pioniere haben
ihren früher gefaßten Beschluß, die
Turner i Pioniere auf dem Feftplas
öffentlich zu begrüßen, dahin abgeän
dert, daß dieselben schon am erstenFesti
tage, Donnerstag, 6. Mai, Vormittags
um 11 Uhr, in der St. Louis’er Turn
halle durch Herrn Gustav Fintelnburg
offiziell empfangen und begrüßt werden
ILollem Ein Kommittee, bestehend aus
en Herren C. A. Stifel, Franz P
Becter und S. Kehrmann, trifft die
Vorbereitungen zur Unterhaltung der
fremden Turner - Pioniere. Herr Hein
rich Braun berichtete dem Central-Aus
schuß Namens des Finanz - Kommits
tees, daß die Gesammt - Einnahmen sich
auf 820,011.45 belaufen; hierzu kom
men Roten fiir 39812 was eine Ge
fammtsumme von 829,823.45 ergiebt.
Beschlossen wurde, den Lehrerinnen
aller öffentlichen Schuien Freitarten
f iirdie Festtage auf dein Fairplasze, so
wie Mitgliedern der Gefangnereine,
welche bei dem Empfangg - Konzert, am
6. Mai, in der Augftellungs - Halle mit
wirken, hierzu Freiiarten zu geben. Die
Preisrichter werden in Wefiermann’s
Hotel untergebracht werden. Die Em
pfehlungen des Vorsitzenden des Ver
pflegungs - Ausschusses Herrn Ed. O.
harrs, der Anstellung von 50 Kellnern,.
12 Fischen, 15 Gefchirrwaschern und 4
Aufsehern während der Festtage, sowie
der Anstellung eines Privattvächters
vom 1. bis zum 10. Mai, wurden gutge«
heißen. Die sechzehn Erfrischung5
plätze auf dem Feftpiatze sind zu insge
sammt 82610 an tüchtige Wirthe verge
ben worden, andere Privilegien brin
gen 8280 ein. Das Einquartterungo
Kommittee berichtete, das-, in der Ger
mania - Turnhalle ((5·arondelet) BZ at
tive Turner aus Kansas City und Si.
Joseph untergebracht werden; nach der
Siid St. LouiferTurnhalle kommen at
tive Turner und Turner - Pioniere und
nach der Conrordia - Turnhalle attioes
Turner und Sänger. Dr. Hugo M.
Stariloff, der Vorsitzende des Em
pfang-Z - Koitimitteeg, berichtete, daß
dasselbe aus«- 48 Mitgliedern besteht und
daß diese am Mittwoch Abend und
Donnerstag Vormittag, den 5., resp. s.
Mai auf dem Eentralbahuhofe anwe
send sein werden. Alle auswärtigen
Vereine sollen aufgefordert werden. die
Zeit ihrer Ankunft dem Empfang-Zwin
mittee vorher schriftlich anzit«2,rigen.
—Die Baumwoilindustrie
im S ii d e n. Vom Siiden hört man
ansdauernd von der geplanten Errich
tung neuer BauinwollwaareIt-Fabri
ten. So soll eine solche, und obeuein
von New England-iluterncbmern, in
Cordova, Alabama, unter dein Namen
«Jnsdian Head Mill-« mit einem Ko
stenaufwande von ZW),O(X) erbaut
werden. Auch in Birmingham, Ala.,
ist die Errichtung einer neuen solchen
Fabr-it unter dem Namen »Avondale
Wills« geplant, deren Bau S500,000
tosten soll.
—- Herr August Uihlein
von der «Schli3 Brewing Eo.« in Mil
wautee feierte das Fest der silbernen
Hochzeit. Um seiner Freude an diesem
frohen Ereignisse Armbrust zu verleihen.
übersandte er dem BibliothetarPeckham,
resp. der Bibliothetsbehörde von Mil
tvautee, einen Cheet von 85000 mit dem
Vermerte, hierfür gute Bücher irgend
welcher Art nach eigenem Ermessen an
zutaufen und hierdurch die Bibliothek
noch reichhaltiger zu machen.
— Das tostspieligste, bis
her verössentlichte Buch ist die von der
amerikanischen Regierung veröffent
lichte amtliche Geschichte des Bürger
trieges. Sie hat bisher bereits Das-sä
000 getoftet, sl,186,000 allein an
Druck- und Buchbinderauögabem Der
Rest kam aus GehaltenMiethaSchreih
materialiem alle moglichen gemischten
Ausgaben und Anlauf von Schrift
: iieten und Belegen von Privatleuten.
i I wird noch weitere drei Jahre in In
speuch nehmen« das ganze Wert zu
Mendw Die Gesammttoften W
als-dann voraussiehtlich nicht viel unter
QOOUMIIUUSLO