Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 07, 1897, Sonntags-Blatt., Image 15

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    T
Das griechische Bettler « Reich.
.-—...—.———
Dort, wo die blauen Wellen des Gol
fes von Korinth sich schäumend am fel
sigen Gestade Aetoliens brechen, wo das
thurmgelriinteKastro von Naupaltos
aus die maurrumgürtete Stadt herab
blickt, liegt die Krawara das Reich der
Bettler, .u dem etwa 50 kleinere und
größere rtschaften gehören. Der Mo
nos- und Euneos-Flusz bilden die stili
chen und westlichen Grenzscheiden jener
unfruchtbaren, aus Steingeröll und fel
figen Hügeln bestehenden Vergland
schaft für welche folgende Sage über
ihre Entstehung bezeichnend ist: »Als
Gott die Welt erschaffen wollte, warf er
in ein riesiges Sieb Erde und Gestein.
Während er jenes hin und her schüttelte,
sickerte das fruchtbare Erdreich durch die
Löcher des Siebes, und wo es hinfiel,
da prangten die Fluren im Grün, da
wogten die goldenen Kornselder. Und
als dann nur Steine und Felsstiicle im
Siebe zurückgeblieben waren, lehrte er
es um und schüttete seinen ganzen Jn
halt auf einer einzigen Stelle aus. Dies
war die Krawara.«
Diesen Eindruck gewinnt man aber
nicht sogleich beim Betreten des lrawai
ritischen Bodens; denn die 200 Ein
wohner zählende, am Fuß eines Felsles
gels gelegene ,,Hauptstadt« der Kra
wara, Nanpattos, gewährt mit ihren
hochragenden venetianisch - türlischen
Burgzinnen, besonders vorn Meere aus,
einen pittoreslen Anblick. Jhre zahl
reichen, von der Burghöhe bis zum Meer
hinabreichenden und quer über den
Burgberg hinlaufenden Mauerzüge
verleihen der Gesammtanlage der Stadt
eine Aehnlichkeit mit der Form einer
Papstlronr. Der winzige, nur für Boote
benuhbare Hafen ist von zwei Thürmen
flanlirt, die von den lriegerischen Zeit-«
lüuften erzählen, als Naupaltos in die.
Hände der Türken überging, und die«
slebanesrn außer einem griechischen Bä
cker, der ihnen das Brod zu liefern hatte,
alle Griechen aus der Stadt wiesen.
Bhron' s Traum war es gewesen, Nun-«
paltos der Freiheit wiederzugeben Er
sollte die Erfüllung desselben nicht erle
ben; denn erst nach Beendigung des gro
ßen Kampfes wurde Naupattos mit
Griechenland vereinigt
Ein Ausflug in das Innere der Kra
tvara mqu zu Trübsinn stimmen. Der
Anblick dieser Steinwiiste, dieser un
fruchtbaren Felder, dieser größtentheils
in den Dörfern fast überall zu Tage tre
tenden Unsauberleit und Vernachlässi
gung fällt schwer auf das Gemüth
Die Dörser sind sich fast alle gleich.
Sie liegen auf Hügeln, die von regello
sen Felsenmassen gebildet sind. Die
häuser bestehen aus einer dunllenSteins
art. Dürrer, sonnenoerbrannter Bo
den, soweit das Auge reicht Hier und
dort halb verfallene Speicher, Brunnen,
in denen das Wasser vertrocknete. und
enge lrumme von Diitel n durchmach
sene Gassen, deren Loiier von schmutzi
gens Wasser erfüllt sind. Zlber nirgends
fehlt die Kirche« die stets den Eindruck
der Wir-i :t und Schwere macht Jst ein
Ort zu llein, um eine ekoene Kirche zu
unter-linken so thun ssis itvei Nachbar
orte zu diesem Zweit x.:-·ammen. Auch
dürfte man in keiner-: Der Umwan
Dörfer vergebens nach einem Tanzboden
sich umschauen Sinn; nkl ichrn Dörfern
ist aber auch der sing Je neinsani, daß
sich an iiren höchsten Links lten nach den
Iier FIE: n; nelgrichtungen hölzerne Kreu
ze erheben, die aus ver Zeit der Eholei
ra-Evioemie stammen
Die beiden, etwa in der Mitte der Kra
tvara gelegenen Ortschaften Lobotina
und Platanos bilden jeooch eine erfreu
liche Ausnahme von den übrigen. Jn
Lobotina sind die Häuser noch in jenem
feltiarmgeheirnniszvollen Stil gehalten,
welcher der türki,«chen Bauart eignet.
Sie schauen freundlich und sauber drein,
Nellen blühen von den Fenstern, Epheu
umschlingt rnit feinen grünen Armen die
schlanlen Pfosten, welche die Balcons
tragen, und fruchtbare, gut bewässerte
lder breiten sich vor dein Dorfe aus.
n den Zweigen der Apfeldäurne schim
rnern köstliche Aepfel, welche diejenigen
von Volo und Athen an Güte übertref
fen, nnd der nahe Kastanienwalo spen-"
det eine große iille feiner schnraahaften
Früchte, die f r lächerlich wenig Geld
in Nanrsttos vertauft werden. Man
läsin sie bei Regenweter Exil Isiixujnsx bei
Trockenheit im September rosi- ·"» g-.-st sz
fallen und sucht fie dann Duka- Hagen
ben in die Erde bis zum Zeitpuntt des
Verlaufs frisch zu erhalten« ·
Auch das Dorf Platanos, mit seinen
tausend Einwohnern rer größte Ort der
Kralvara und Sitz desBezirtsvorsteherH,
machte einen fast ftattlichen Eindruck
hier wird der einzige Wein des Landes
erzeugt, welcher in der timwara selbst
einen Absatz von etwa 200,000 Oten
Itndeh und die Frauen entwickeln einen
obenswerthen häuslichen leiß, indem
sie, während die Gatten un Brüder in
unbekannten Landen »arbeiten«, auch
ihrerseits nicht feiern und der Herstellung
von Seide obliegen-, welche einen Stauf
preis von Ist Trachnren tin-EIN die Ota
Und dariiisir ermitqu lind eine Pla
taniotiit im Tit-ihnen ihre-J blrnnengei
chmfictten Fixnftirs lsei Der Arbeit zu
sehen-, gewährt ein setze reizenoee Bild.
Denn säiunrtlirtje err -.en von Wer anoä
sind mit ihrer stolzen visit-Sit, ihrer sein
efornrten Nase von per-nein lilicrrai
chensder Schänhei:. Hin wirlinxnein
Gegensatz ZU ihtm schwarzen Hast-en
sieht ihr schneeweiße-r Tcint und der-«- nex
fii rerische Noth ihre-I Munde-. Tie
S önen sind fich akirti ihrer Reize ne
wußt und nicht frei von t"s.otetterie. Tenn
während die übrige-: « rauen der Ara
wart-, deren Gesicht-IV ldung durchgän
gig gewisse, allerdings etwas männlich-·
A
chsne Züge besitzt, sich von Kopf bis zu
aß in grobes, dunkles Wollzeug klei
den, haben die Plataniotinnen den hel
len, ihre Schönheit hervorhebenden Far
ben den Vorzug geqeben. Heiter um
wallt ein weißer Schleier ihr Haupt, und
ihre ganze Erscheinung athmei Frohsinn
und Lebensfreude l
selber aus den mannlltyen Theil set
Bewohner der Kraswara haben das Kli
ma und die ganze Unschönheit ihrer
Heimatb unverkennbar eingewirkt. Sie
haben Jedenfalls nicht dazu beigetragen,
den Sinn für das Gute und Schöne in
dem Kraswariten zu erwecken. Jm Ge
gentbeil fprechen aus ihren unedlen al
banesifchen Gesichtszügen lauernd Lift
und Verfchlagenheit. Jhr fchlaffer ab
gemagerter Körper weiß von manchen
durch hungerten Tagen zu erzählen,
und ihre Hände zeigen ausfallend lange
Finger, die sie auf den Erwerb durch
Bettel oder Diebstahl geradezu hinzu
Reichthum gelangte, ob er fchmutzbedeckt
bettelnd von Thür zu Thüre schleicht,
nie wird er feinen niedrigen, vornehmen
Regungen unfähigen Charakter untreuv
werden. Von Jugend auf stehen feine
Träume nach fremden, unbekannten
Ländern, wo er sich das »Gliick« errin
gen muß, und feine großen, dunklen
Augen scheinen ftets in verheißungdboll
wintende Feenen gerichtet zu fein.
Unvetdroffen raftlos ift derskrawarit
auf seiner Reife nach dem Glück. Er
überschreitet Meere, Flüsse und Berge,
ihn schreckt kein fremdes Land, keine un
bekannte Spwche, kein Gesetz. Bor
wärts, nur vorwärts auf der Jagd nach
dem goldenen Mammon. Er betritt
den Palast des Reichen und die Hütte
des Armen. Er kauert an der Thür der
Kirche nieder und nimmt vor dem La
den des Bakali Aufstellung. Er läßt
den Pfennig der Wittwe und das Sil
berftiick des Fürsten in seinen uner
griindlichen Tafchen verschwinden. Er
macht die Knochen dem Hunde streitig
und den Abfall vom Tifche der Katze.
Aber der Krawarit füllt seine Tafchen
nicht nur durch das Vetteln. Der Kra-«
warit betreibt mehrere ,,Künfte« zu
.gleicher Zeit. Denn wo er die Hand
Jnicht Almosen heifchend aus-strecken
·lann, wo er keine wohlthütigen Men
fchen findet, findet er dumme. Wo er
mit Demuth und Kriecherei sein Ziel
Inicbt erreicht, gelingt es ihm durch
.Irechheit. Seiner perfiden Lift findet
! sich Niemand gewachfen. Er weiß feine
Opfer mit Jntriguen zu umstricken und
»dann auszufangen Er versteht sich
"auf Wunderkuren und mancherlei an-«
dere dunkle Künfte, die alle den Betrug
, zur Grundlage haben und die er alle in
den Dienst seiner einzigen Lebensans
gabe stellt: das gleißende Gold an sich
zu fesseln. Da er selbst nichts weniger
als ein reines Gewissen besitzt, hält er
die ganze Welt für gleicher Verdarbew
heit fähig und ist von einein tiefen Miß
- trauen gegen sie erfüllt. Deshalb laftete
früher die Sorge für Die sichere Ber
;gung seiner Zdiüxze itnver auf ihm.
« Tausend Mittel linke er Dazu erfan
ren und wieder verworfen Endlich war
- er auf feinen Erbit, Den txarnilofenEtock
verfallen, der nur zur Jllnvebr gegen die
Hunde und zur Fratze iu dienen scheint.
Ter wurde ain «k f-!«.t und in ihm ein
Hierstecl geloo:!i:c::, :-,i-· absolute Sicher
heit bot. Jetzt i«·: diese litewohnheii
snicht mehr herriakexxsp aber uietiitoolk
werden alle jeiieZt;»-«t«-. Die je Die ,,«.tteife«
T durch die Welt gern-Un k-ai:en, in einem
Hbefonderen Zimmer aixibeiv.it«rt. Wie
Ein einem Zeiighai15, besien Waisen
ifainmlungen von manchem Raiqu und
»Streit berichten tünnen, erzählen diese
ZStöcie von Noth und Plage, Hunger
Fund Entbehruna, aber auch von glän
Izenden Erfolgen und Triumphen Und
anch heute erfährt diese eigenartige
ISammlung dauernden Zuwachs; denn
7nieniand, der von feiner »Reife« beim
skehrt, wird es verfaunien feinen Stock
zu den übrigen zu gesellen und der
Nachwelt zu weihen. Wer oie ineiften
«Stöcke aufzuweifei:, also die meisten
»Reifen« gemacht hat« der genießt das
größte Anfehen, und ift er noch unver
sheirathet, fo wird ihm gewiß die Hand
Idee keichscen Mädchens mit eines Mit
J gift von wenigftens 1000 Dr. zu Theil.
; Denn wer fchon fo viel in feinem Leben
; geleistet hat, ift gewiß mit einem beson
Evcren Talent ausgestattet, eine Familie
Izu ,,ernähren«.
« Tie Heinktehr if: wie der Aufbruch
;z:- Reife an teine bestimmte Zeit des
ist-ihres gebunden. Macht«-, wenn auf
Fden Dorfern der ziraivana undurch
idringlicheg Duntel attei, schleicht er,
kauffeinen Stock gesiüht, lDavon Kein
Ifreundlich erhelltesz Fenii r winkt ihm
ten Scheidegruß der Hein- .th Zu. Jn
; gleicher Duntelheit tehrt er eiriesstlbeiids
kheinU denn die Krawariften begnügen
, sich niit dem Schein des Herdfenere und
brennen nur an Festtagen in Thonge
fiißen Butter, die billiaer ist als Let, da
zMinervas tnorriaer Baum sich in die
- fer Steinioiifte nicli lxai einwurzeln
iwollein Jn der kitearl aber geschieht die
iHeiintehr einige Taae ror einen-. Feste.
,Wer würde in dein von Haus«-»in bedeck
: ten, einstellten Bettler, dessen Anblick
NSchrecken einzuflüfztu ver-nachte, den
thattlichcn Mann wieocrertcrxncru der
·s dann am Morgen bei- sseftcj limi) erka
J denen Hauptes iriser den ijjtxrrttkslatz
z chreitett Er trügt eine blendend useiksir
skuftanellm blintenise Waffen im lsilirtel
! und neue, rothe Sirt-he a» Hm ;c»kz2«·,».».»·
»Es-ein litefirht aber iftc verklärt von treu
Idiger liienugthunna Neben ihm blin
x und blinkt der stxiriust au dein inekszexz
«Hal.e nnd Arm feiner Frau Verschwe
fter, die, triuniphirendeu Stolz im Blick,
zu dein Heimgelehrten aufschauen.
Aber es finden fich auch verföhnende
Züge im Charakter dea Krawariten
t
weifen fcheinen. Ob der Krawarit zu»
Uhgese en davon, daß er weder Frauen
noch inder zur Ausübung seiner
»Kunft« anhält, hat auch die Verwen
dung des von ihm in der Fremde erwor
benen Geldes oft viel Ansprechendes.
Es dient häufig zur Unterstützung sei
ner alten, hinfälligen Eltern, zur Mit
gift für seine Schwester und zur Be
gründung eines eigenen Hausstandes in
der Heimath Er bleibt seiner Heimath
treu, und mit ganzem Herzen. Denn nie
wird ein Krawarit zu einem fremden
Mädchen von Liebe sprechen, nie sich in
der Fremde irgendwie binden. daß er
daselbst durch eine Fessel zurückgehalten
würde. Mag ihm einmal das Glück ab
hold gewesen sein, dafz er nicht viel we
niger arm, als er beim Auszug war,
heimkehrt, mag es ihn mit Reichthum
überschüttet haben, stets wird er, dem
Zuge seines Herzens folgend, heimkeh
ten in seine graue, trübe Heimath, wo
die Disteln in den Gassen wachsen und
Haß und Feindschaft sich eingenistet ha
ben. Und er wird sich ein Mädchen aus
seiner Heimath zur Frau nehmen, ein
Mädchen mit den Granatenlippen und
der Gestalt der Lilie, — um dann wie
der zum Stabe zu greifen und hinaus
zuziehen in die weite Welt und nach
Jahren heimzukehren und von Neuem
hinauszuziehen und nie Ruhe zu fin
den, bis der letzte Stab den müdenhiim
den ent»finkt. Dann darf er ruhig ster
ben, denn er hat seine Pflicht gethan.
Seinem Namen ist ein ehrenvolle-s An
denken in der Geschichte seiner Heimath
gesichert. PaulElsner.
—-—-—
t Aue-erei.
————O
» Die Verordnung der öster
reichischen Regierung, wonach alle kai
serlichen Beamten in Böhmen den amt
lichenVerlehr sowohl in tschechifcher, wie
in deutscher Sprache vermitteln müssen,
hat, wie dies begreiflich ist, in deutschen
Kreisen den größten Unwillen erregt.
Das Motiv der Regierung, daß dort,
wo Czechen wohnen, die Beamten im
Stande sein sollten, mit ihnen in ihrer
Sprache zu reden, hat geradezu Hohn
erregt. Denn wenn dieses Prinzip
durchgeführt werden foll, müßten auch
die Beamten in Wien, wie überhaupt in
ganz Deutsch-Qefterreich, sich die Kennt-,
Jniß der tschechischen Sprache aneignen.
JES ist nämlich erwiesen, daß in der gro
ßen Mehrheit der deutsch- österreichischen
E Bezirke weniger Tchechen wohnen, als in
tWien. Die Verordnung ist weiter nichts-,
fals eine Schwäche der Regierung und
jangesichts derselben scheint die Mitthei
klung nicht unbegriindet, daß der Kaiser
sich mit der Absicht trage, den Wunsch
l der Tchechen zu erfüllen und sich als Kö
nig von Böhmen krönen zu lassen. Da
imit würde Oesterreich aus der Reihe
der deutschen Nationen ausscheidem
3 ohne daß man die Nationalität des Rei
ches bestimmen könnte. Es wäre ein
IKonglornerat der verschiedensten Natio
n!alitäten, welche lediglich durch die Per
sonal- Union zusammengehal ten werden
lrin solches Band ist viel zu locker, als
»daß es auf die Dauer Stand halten
"könnte. Dass voraussielftliche Resultat
«liinnte nicht-J andere-H als ein Verfall
Lesterreichz sein. Fiir Oesterreich gibt
es nur noch die Rettung in Form einer
Adnstitution, ähnlich derjenigenDeutschä
land5. Unter dieser würden die der
"schiedenen Nationalitiiien ihre dollftslini
dige lolale Unabdiingigleit erlangen,
aber alle iur Festigung des Reiches
notlnvendigen Angelegenheiten wie Mi
litär, Justiz u. s. w. an das Reich über
Etraaen Jlllein se lbit wenn Ungarn ei
Inem solclen Ausgleich zustimmen würde,
nachdem es seine volle Unabhängigkeit
auch in Reichsangelegenheiten erlangt
·hat, wird der reattionitire Geist in
tOefterreich dieses bescheidene Maaß von
EFreiheit verweigern. Die Mißachtung
des Deutschthums und der Freiheit
wird Oesterreich zu Grunde richten.
s R u ß l and hat einen Fortschritt
in der Humanitiit gemacht, der an die
tHumanität des Dezpoten erinnert, der
tseinen Opfern die Wahl läßt, ob sie ge
künft, oder gehängt werden wollen. Der
E russrsche Kriegsminifter hat einen Befehl
des Czars übermittelt, wonach die
Transdortirung von Verbrechern und
ZDeportirten nachSibirien nunmehr mit
Etelst der fibirischen Eisenbahn zu erfol
-gen hat Bis jetzt mußten die nach Zi
fbirien Berschiclten den Weg dahin zu
«Fusz zurücklegen, der von Tanist bis
Jrlutsl allein 98 Tage erforderte. Oft
i. mußten die Departirten auch jahrelang
tin den sogenannten Central-Gefängnis
Lsen warten, nrn die Route fortsetzen zu
itönnen. Die in Folge dieses Systems
tgewöhnlich eintretende Ueberfiillung der
tGefängnisse war die Ursache anstecken
- der Krankheiten, welche unzählige Opfer
tsdabinnffien. Außerdem waren in den
JGefiingnissen wegen der Ueberfiillung
;M·a"nner, »rauen und Kinder in Einem
-Raunt untergebracht, was eine totale
«Deinoralii1tion der »für Zibirien Be
sstitntnten« herbeiführte Die russischen
sBliitter begrüßen den neuesten lltag als«
seinen Alt lsotier Huiiunitat und sagen,·
lder lizar habe die Leiden der nach Si-«
birien Deportirten in demselben Maße
iverwinderh wie Der bis-s- berire Weg nah
cibirien quatvoller war, at- « eie Strafe
,in Sibirien selbst
« -- Eine Kollegin Bis-«
m a r ci ’ H. liip war Fürst Mini- rit,
der ein Mal ertlsfirte, daß ihm non alte-i
den Thrden die im Laufe seiner trit
riere auf ihn liertiiedergeftlntiert waren,
neben dem Eiserueustreuz weilte-intuiti
Medaille die weitaus- liebfte Detoratiou
sei. Wie viel aber auch und mit wie
großem Recht er sich aus die, in Erret
jtung eines Ertrintenden mit eigenertzes
bensgesahr bestehende That einbildete,
die ihrn in seiner ersten Juristenzeit
dies Ehrenzeichen eingetragen, so steht
er doch naturgemäß gerade mit ihr nicht
ohne eine ganz gehörige Zahl Genossen
und Rivalen da. Wie groß aber auch
die Zahl derselben sein mag, und wie
viele wirkliche Helden sich unter ihr be
finden inögem höher nnd freudiger wird
er keinen von ihnen als seinen richtigen
Tapferkeits- und Verdienst - Genossen
anzuerkennen haben, als die kleine
zehnjährige Mamie Hirten in
Morristown, N J» für Das, was sie
kürzlich gethan. Mit einer Geistesge
genwart nnd einer Geschicklichkeit die
beide gleich sehr ihre Medaille verdie
nen, folgte sie ihrem vierfährigen in den
offenen Brunnen des väterlichen Anwe
sens gestürzten Brüderchen an dem, den
Schöpfeimer haltenden Seil in die ei
sige Tiefe nach Eben noch rechtzeitig
genug, um den schon zum zweiten Mal
unter der schwarzen Wasseroberfliiche
verschwundenen Blondtopf zu sich in’
den Schöpfeimer zu bergen und mit ihm
dann glücklich an die Oberwelt hinauf-·
gezogen zu werden. Wäre die Ge-«
schichte nicht wirklich werth, daß Fürst
Bismarck sie erführe? Vielleicht schickte
Ier dann feiner kleinen Gefährtin inr
großen Lebensrettungs - Dienst ein«
Stück von dein Band seiner eigenen
Rettungs- Medaille Natürlich hätte
sie noch um ein Bedeutendes zu wach
sen, ehe sie die ganze Bedeutung und
Wucht eines solchen Geschenles begrei-«
sen würde. Es ist daher auch um sof
richtiger gewesen« daß ihr einstweilen
ein paar benachbarte Damen eine neue!
Puppe gestiftet, die denn cruch ,,Misz»
Mamie«, abgesehen von dein geretteten
lebenden Spielgefiihrten, einstweilen
die denkbar größte Freude bereiten solls
(N. Y. Morgen-Journal.) -
—- Jn Seattle, Wash., ist
fiir die Rettung des wegen angeblichen;
Mordes zum Tode berurtheilten Brau-,
arbeiters Heinrich Criimer ein weiterer,
wichtiger Schritt gethan, indem der·
Kriminalrichter Jacobs um den Erlaßi
eines sogenannten ,,Eoram Nobis
Writs« ersucht wurde. Die Antragstel
ler, die Advolaten Stallcup und Den
nis, behaupten, daß wegen Nichtvor-;
handenseins von diesen Fall deckenden
Gesetzen das sog englische allgemeine
Recht in Anwendung kommen müsset
INach diesem Gesetz sei Cräiner berech-.
tigt, ein Verhör zu verlangen, bei wel
Ichem ihm Gelegenheit gegeben werde,;
seine Behauptungen zu begründen undi
den Beweis zu liefern daß seine Ueber-’
fiihrung und Veiurtheiluiig durch Be
trug und Meineid erfolgt und daher zus·
widerrufen sei. Zur Begründung des!
;Antrages sind eine Menge von beschwo-;
jrenen Aussagen und Angaben vorgelegt
worden, durch welche die Unschuld Erli-·
mers an dein ihm zur Last gelegten
Verbrechen erwiesen werden soll. Das;
«ganzeBeweismaterial, auf dessenGrundk
Crämer verurtheilt wurde-, wird durch
diese Dotumente als hinfällig und ge-E
fälscht dargestellt, und verschiedene Be
lastung s- Zeugen als meineidige bezeis
net Es wird behauptet d in das Gele
Ewelches man in Cräineris Holzschuppen
sfand, sowie das als Untat-ins delicii vor «
lgelegte Stint von dem Stiele eines.
Hammers durch den rann i. åifen Poli ·
zeichef Rogers in biszivill liier El l.ssichi an
Ort und -telle praltiiiir iv irden, und
daf; überhaupt alle El :.ien, ivelche
zur Begründung der : iikld l, riimerz
»gemael)t wurden, niil Esczri mirllichent
,Tliatbestande nicht iib creinstiininten
Fern-: r wird erklärt, dis; ii in iintriig
liche Beweise für das wirkliche Bvrhan
tdeiifein von Jael Quii ev l)1de, daf; Jact
TQninrh ein alter nsreuiid itrsjiniers ge-.
7wesen fei, das-, t«)1iiiict) in tjjtonietshristo
gearbeitet liabe und ain ist August
1894, dein Tage der Ermordung von
Frau Vhilliiiine Müller, mit Cräiner in·
Tacoma zufainmengetroffen sei und
diesem eine alte Schuld avbezahlt habe,
mithin ein Alibi für Eriimer festgestellt
sei. Auch wird betont, dass lsrämers
Ruf als gesetzlichender Bürger und Fass
milienvater immer ein guter gewesen sei«
und daß er sich während seiner Haft im»
Connty Gefängniß musterhaft benoni .
nien hab-.
I »Der Pittsbnrger Ban
it i e r C. Linwood Woodö von der Fir
«nia C. L Woods etc Co. dem, wie ve
s richtet Lebensversicherung-: fchwiiidelei
"Een im größten Maßstabe zur Last gelegt
wer den, und der dezlal b ver lfiftei iviir
Ide, hat bei einem vorläufigen Verliiir ein
lGeständiiiß abgelegt lsr inz· rde in lsr
-;mangiiii«ii tiin ’·,’.«««·s si -«. ti« .
tdas Gerichtsaesangnig u neinan
TWood s Partner in deinschivindeL lib
iward L-. Farrow von der Bandes ir
imee der an der West P vnt ttlladeinic
als Lehrer angestellt ist hat sich dei Hei
ten « is- deiii Stande gemacht doch sind
. ihm titeheiinsolizistrn aus vers-pur und
ihvffen feiner in Phiiadelphia liaiihast
zu werden. n Opfern deis Schiviiidels
wareii die ,,!ljtntiial Reserve »und Life
Jnsurance lto « von lieiv Worl, die
; »Provident Zavinas Ei inpanii vrsii
New Yort und dir »Es-del itii lscix .pais.n«
i«von·lt .iladelpl)ii a u: ersehen, dveli iv
de der Zetnvindel wie der eitJ gemeldet
idutm UT . LW Den Ezipcriiiten
identen des Tlte iifiin eiiirtsinriilsi
Yder Ell-Zutqu Tiiescrve «: lud l«i)111isakikti,
Inur-Hi bei Zeilen iterititrlt Tie ««I.lL-«t1;:-,i-de
der Versicherung-«-sitnvindler Pfund
Fdaiiii, dafi sie our-at öfseistlixitke ·s3ln«;ei
lgen tielletteiire jin Illiei das-« s,« ni» «;
fJabrcn incluan nnd diese Dann Trakt
« l,ast en, statt eine-J Usiu eii L lud
"sit)ei:ifnrninlar und ans tszest ia ein -: Ve
hkkigyersiitiernngz ltolire e, in denen »Die
jFirnia als Beiiefiziantin ainanx « kais-,
Zzu uiiterzeiil;ii·i:. its lif« iir til-. e
lWood-:«, veiiii » ibledeu der sa vers chei
Hen, die fait saniintlich sitsdii niii einer n
«Fufz im Grabe stehen dieltt terficherunass
stimme zu belieben. Bei der Berhastung
I—
yWoodB wurden Versicherunggpolleen
die sämmtlich zu Gunsten der Firma
ausgestellt waren, in einem Gesammt
betrage »von ungefähr 8300,000 vorge
funden. Sämmtliche Versicherten hat
ten, obwohl sie, wie erwähnt, durchweg
krank und hinfällig sind, und mehrere
davon gegenwärtig sogar- todtkranl
darniederliegen, eine ärztliche Untersu
chung bestanden· Die Verhaftung ei
ner Anzahl der mitschuldigen Aerzte
steht bevor. Ein Mann Namens Phelps
in New York soll einer der Fiomplicen
Woods fein.
—- Mit dem Revolderinder
Hand zwang Frau C. V. Thorp in
Washington, Ind» deren Gatte früher
Mayor des Ortes gewesen war, einen
jungen Mann, der ihren Knaben geprü
gelt hatte, auf offener Straße zum Nie
derknieen. Dann schlug sie ihm mit der
Peitsche iiber das Gesicht, bis Blut floß,
und zum Schluß hielt sie dem Mißhan
delten noch eine Muralpauke (
— Zwei (jrzgauner. Aus
Milwaukee wird dass Folgende berichtet:
Ende März d. J. stiegen im Plankinton
Hotel zwei Gäste ab. Der eine nannte
Ifich Lewis, der andere Newman und
T beide erzählten, daß sie im Begriffe seien,
seine große Cigarrensabril einzurichten
.Newman reiste bald wieder ab unter
I dem Vorgehen daß er in New York sich
ZTabak auslesen wollen, wo er und fein
jBruder einen Großhandel in Blättern-,
«bak betrieben. Lewis blieb und suchte
Isich ein passen-des Lokal für die Fabrik
laus. Er miethete das Gebäude No. 287
j4. Straße und stellte die erforderlichen
lGeräthfchaften zur Ausstattung der Fa
jbril und einer Office hinein. Am Z.
iApril rückte er in den Zeitungen eine
!Verlangt-Anzeige ein, mittelst welcher er
f25 Cigarrenmacher suchte. Am 4. April
lMorgens früh wählte er sich aus den
kvicien Appiikanten vie gewünschte Zahl
Faus, überdies sechs Mädchen zum
;,,Strippen« und ein Fräulein für den
IBetrieb einer Schreibmaschine. Zwei
Kisten Tabak hatte Newman mitge
bracht gehabt und eine Kiste wurde von
C. N. Reichert auf Abschlagszahlung
gekauft. Fred. Kiefer wurde als Vor
mann siir das Etablisfement angestellt.
Bis am Montag waren 16,000 Cigar
ren von den fleißigen Arbeitern fabrizirt
und von F. Schwartzberg sortirt und
berpaclt worden. Verschiedene Gläubi
ger hatten sich im Laufe der Woche ein
gestellt und ihnen wurde mitgetheilt, daß
am Dienstag, list. April, ausbezahlt
würde. Als am Morgen des genannten
Tages die Arbeiter sich nach der Fabrik
an der 4. Straße begaben, fanden sie das
IEtablisfement vollständig ausgeräumt,
ialle Cigarren, aller Tabak, alles Mobi
"liar war weggeschafft worden, von den
ZEigenthümern der Tabalfabrik war
jnichts zu sehen, sie hatten die Stadt ver
ilaffen, ihre Rechnung im Hotel nicht be
anhlt und sonst überhaupt an Niemand
Zahlung geleistet. Natürlich hatten
;auch die 31 Arbeiter und Arbeiterinnen
das Nachsehen, sie hatten alle eine Woche
-umsonst fleißig gearbeitet. Man er
fuhr, dass die beiden Schwindler Lewis
»und Lliemnian den gesammten analt der
Fabrit nach einemTanipfer hatten schaf
t sen nnd nnrb tihicagd triingpdrtiren las
sen. Die Beamten des Jnlandsteuerami
ieg werden iuie Spur nnfsnchen, da die
beiden Schwindler die Steuergesetz-: der
letit, indem ikie ihre Fabrik nicht registri
rcn liessen nnd keine amtliche iliiieiae be
treffs der Tinnichrirnnzi boii Tab-it nnd
lfigarren gern-acht l:ntten. Wie es heißt,
sollen die beiden Burschen niit dieser
Schibindelei seit längerer Zeit in ber
"fchiedenen Stiidten des Landes ein Ge
schäft betrieben haben.
- —Jn Beckg Mills, ungefähr
j20 Meilen Von Cleveland belegen, un
,tcrnahmen zwei Knaben eine Luft
"schifffahrt, die ihnen beinahe das Le
lben kostete Es sind die Farrnerssöhne
lRudolph Pitzke und Moses Pietzei.
Die zahlreichen Luftschiff- Geschichten,
welche neulich in den Zeitungen die
siliunde machten, hatten den Jungen die
Jiöpfe verdreht, und sie beschlossen, ein
zLuftschiff für sich selbst zu machen. Jn
ider Nachbarschaft wohnte ein Farmer,
ldessen Steckenpferd vor Jahren die
ILuftschifferei war und in dessen Besitz
sich ein kleiner Ballon befand, welchen
Ier in einem Rebengebäude aufbewahrte.
« Diesen Ballon verschafften sich die an
»gebenden Luftschiffer und stellten eine
lleichte, ungefähr 6 ,7I!fkl - ige hölzerne
zGondel ber. Lllieisx » .:.s; k-) Uhr liegs
««u. i» .T.e jxingcz Leute nnf ein einsa
nieH »ew, wo sie Fierosin iiber einen
Harten Oel z gossen und disj Feuer an
frnachtem Von der Kraft oeg Gases
Elyatten jle ieooch feine Ahnung, und
splötzlich brach der Ballon los. Jni näch
sten Augenblick fühlten sieh die erschreck
cten Jungen in die Lüfte getragen und
jfingen an, jalnm rlicti zu schreien. Eine
EMenschennienqe se nie de: n Ballon. Das
Gas hatte sich balo veriliichtet, und dann
sbegann der Bullon zu sinken Drei
HMeilen von oeni Dorfe entfernt fiel er
; in den Bird Lake-, koo sich die Hälfte der
zFarrner in dein Eonntli angesammelt
hatte. Es gelinq denselben mit Mühe,
die Jungen u-: Dseru Ort-sinken zu ret
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Lzenn then .-iissk-ks:ller· kann ei- sieh leicht
gestatten, in feinen Zonntagsfchlilreden
mit Gerinqschätxuna von dein Wertye
des Geldes zu sprechen.
—- Der Anciennität nach.- Gläubi
ger: »Sie können wieder nicht Hechtean
! —- Liebemannt »Nein! Aber seien Sie
ffroh Sie haben jle nur noch zehn Vor
«
: dermanner.
— Vor Gericht. »Wie konnten Sie
Ihren Kompagnon betrügen’3«—— »Das
Geschäft ist so schlecht gegangen, daß
Niemand anderer da war!«
—- Reservirter Platz. — »Warum be
festigen Sie denn alle Cotillon - Orden
Tam Aermel, Herr Lieutenant, und nicht
;an der Brust?« — Lieutenant (die
HHand auf die nndekorirte Brust legend):
,,,Geheiligte Stätte, Gnädige!«
» —- Hausbacken — »Aber, meine Lie
. be, ich begreife Jhre ewige Unzufriedenx
ilyeit nicht —— Ihr Mann ist doch so be
.riihmt!" —- ,,Nun, das ist aber auch al
» tes.«
—- Tiefer Blick. —«— ,,Jch kann Jhrs
einigen Witzeleien über die Schwieger
" mütter nicht begreifen . . . werden doch
auch unsere Frauen einmal solche!« —
»Na ja, bis dahin — sind sie auch reif
dazu!«
» —- Ein Münchener Kindl. — »Nun,
swie macht sich denn Dein Stammhals
i ter2« — »Gut, ausgezeichnet — bei je
Ldem Wirthshaus hat er schon Durst!«
) —- Ansteckeno. Junge Dame: »Ich
fbin immer traurig, wenn ich singe!« —
Herr: »Ja, den Andern geht's ebenso!«
—- Allzu empfindlich. Richter: »Der
Angeklagte behauptet, daß Sie ihn ge
reizt hätten-—stimmt das?« — Zeuge:
»Nicht im Geringsien — ich hab’ ihm
nur ganz einfach mein Bierseidel an den
Kopf geworfen.«
—- Moderne Toiletten-Schwierig
keiten. Schwiegermutter: »Adolf, hilf;
mir mal den Mantel anziehen.« —
Schwiegersohn: ,,Gleich — ich muß nur
erst meine Frau in die Aermel stopfen!«
— Genommenes Bedenken. Sergeant
(zum Einjährigen Schulze): ,,Einjiihri
ger, das kann ich eigentlich nicht gestat
ten. daß Sie mich frei halten!« —
Schulze: »Ich bin’s nicht, der Einjähs
; rige Müller thut’s!«——Sergeant: »So,
I na das ist ’ne andre Sachet«
- —- Ein Ehepaar. Sie: »Ich weiß
Hnicht, was die Männer haben! So
’ oft wir, ich und mein Mann, in Gesell
;fchaft gehen, umschwärmten mich die
f Herren und meinen Mann sieht keiner
l an. Und man sagt doch sonst: Gleich
I und Gleich gesellt sich gern!« —- Herr:
j »Das stimmt ja auch, Gnädigsie! Sie
i sind eben herrlich und Jhr Mann etwas
— dämlich!«
» —- Stimmungsvoll Dame (zut
E Gouvernante, als ein Klavierstiminet
l das Klavier stimmi): »Aber Fräulein,
! wie können Sie so rücksichtslos sein und
; jetzt das Klavier stimmen lassen, wo Sie
- doch sehen, wie verstimmi ich bin!«
— Rette Aussicht. Tourift, der ge
zwungen ist, in einer kleinen Dorfschem
te zu übernachten): »Herr Wirth, las
sen Sie mich morgen früh zeitlich ducm
dek: Hausknecht wecken!« -— »Waas
annstnrchtk Dar- giebt’63 bei mir nett
Y, fismeifi meine (9,5Ljft’ selber ’raus!«
s - ElJiifszvkrstanIcn Geri. »Unbc
arekiliclies Marsei, mein-: Braukx wegen
eine-:- einzigen Rasse-«- ttiill sie mich nicht
:.:«: ietienk« Beiaiiriter: Unaus
itsbtttic «-iiri«ldi"rie!« ---— Geskt »Nicht
want Das sanft Tsn antis-! Da macht ihr
Sizilieniniiortkm Der icli Ien Kuß doch
wirtirb gab, noch lange kein solch Wesen
« .-I«
Tuns-.
T —— Auch ein Märchen Der kleine
s Karl: Mütterchen, hörst Du gern Ge
; schiciiteUL —- Mutter: Ja, mein Kind!
- —— Der kleine Karl: Soll ich Dir mal
J eine erzählen? -— Mutter: Gewiß. —
Der kleine Karl: Aber sie ist garnicht
T lang. —— Mutter: Erzähle nur! ——— Der
. kleine Karl: Es war einmal ein Gold
F fiich und den haben ich eben todt gemacht!
; —— Eine wenig schnieichelhafte Gra
. tulation. Neuer Papa leinein Bekann
Y ten die Freudenmiir’ bringend): Ja,
« und denken Sie sich, Jeder, der das Ba
« br) — ich sagte Ihnen doch schon, daß es
« ein Mädchen — gesehen hat« meint, es
« gliche ganz seiner Maina und sei mir
· nicht ein Bischen ähnlich-Der Freund:
; So, so --- Ihnen nicht ein Bigchen ähn
s lich? Na, Dann tanii iniin Ihnen ja gra
- tiili:"-J:1.
Finszsr »Esioze';«k. lliii einen
. Innern, Vereinen falschen tscilh iiesihwus
» ren, nochmals in vernehmen, uiiri sich nn
Ort nnd Stelle neues Beweigniateriak
« zu saiiiineln, ist soeben Der Untersuch
s uneigrichter iiii OTte eingetroffen. —
IWährenderiinNebenziniinee zum »w
’ then Ochsen« fetniell noch ein anelfrülp
’ stiiil nimmt, tritt auf einmal das Mein
« einbdiierle in’s (Sjiisi,;iniiner auf ihn zu
I nnn sii-.it: »Herr Asscssvk -- - i« will
«, Jhne epnes inge! Maniet mer die Sach’
j kurz! J« nei)iii’ ebe iiiei’ Meiiieidle ein
- fach z’rüs.t — und Die gaan Esel-sicht
... iiiz:-«.«
! — « Nie-sinner Iilte Junger Gen
« Abschiedslirief des vierten Verlobten
. eräniltendis »Es-in einen recht, ——— wie
’ der niii eine tsTinlJriiiizi reicl«ier!'·
Etliieli ein ,,.«(iii!:scriiiii:i·o««. »Was-,
Liicheii, non) eine Portioii willst Dit?
- Wie viel ioirii Du Denn ixodi essen Is« —
»ein viel, bri- e: iiiii silfslcitit ist«
i.i
. .-IiJ-J.·ei:): Julien
isie Liebe zu Stirioern »An-Fernr
deiitlin-«: . . . . iiseiii Sizii-In isi Li »Es-»t
’ lieh eiiixij iioeii eiii große-J SiiiiIT«
- , - - - ,
lFiiifeiteiiienn .·-J.i Zitiii Hiiin
stelleiiiitsenden Diesinii
stinkiisilieTtliissreoin ,."Zt«ie!eik Zie
svielleith like-«- Pljåliidelpiiin eincri Zkiit
Iiiiit·-.«« —- »Ach nein, ich hab'-J seh-: eilt-z,
isonit iviiioe ich überhaupt gar nicht iin
Expreßziig fahren!«