Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 07, 1897, Sonntags-Blatt., Image 14

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    W PHORA-M IM·
ungen.
Eine heitere Episode aus dem Leben
Kaiser Wilhelm s l. von V ie to r
L a v e r r e n z.
-—.— s-.—— -—.·
Die Kaiserliche Familie hatte sich
sum Abendthee versammelt, der heute
(eö war Anfang Winter 1887·) mit be
onderer Freude eingenommen werden
ollte; zeigte doch der Familienireis
zwei ebenso beliebte wie immerhin sel
tene Gäste, und das waren die Erdprins
zessin Charlotte von Sachsen-Weinw
gen, eine Enkelin Kailer Wilhelm’s l»
und ihr Töchterchen Feodora, die Urku
telin des alten herni
Und doch schien an diesem Abend eine
gewisse Spannung den lleinen Kreis zu
beherrschen. Das Prinzeßchen beobach
tete den Urgroßpapa fast mit einer Art
kindlicher Besorgnisz, und auch die Erb
prinzessin schien aus irgend ein Ereig
niß mit einer gewissen Unruhe zu war
ten. Die itbrigen Mitglieder der hohen
Familie gaben sich ganz ungenirt ihrer
sprichwörtlich gewordenen Lieben-Zwar
«digleit und Lebensfreudigteit hin, bis
auch auf sie das Sichgeben des Ober
hauptee einen beängstigenden Eindruck
machte.
Freilich Kaiser Wilhelm war schon
90 Jahre alt, und wenn er auch von ei
ner seltenen körperlichen Rüstigkeit war,
so ist doch die Neunzig ein Alter, wel
ches gar zu leicht zu Besorgnissen Anlaß
iebt. Osfenbar fühlte sich die Kaiser
iche Majestiit heute nicht wohl, denn
eine immer größere Unruhe in den Be
wegungen und ein fast schmerzliches
Auszucken in den Mienen des hohen
herrn begannen die Anwesenden immer
inehr zu ängstigen
Am meisten besorgt zeigte sich die
Kaiserin Augustu, welche schließlich ihre
Unruhe nicht mehr bemeiftern konnte
und gerades Weges ihren hohen Gemahl
nach der Ursache seiner os enbaren Ver
drießltchteit fragte Aber Kaiser Wil
shskm war Diplomat. Wie er in seiner
Regierung durch feine Schachziige die
besten Erfolge erzielt-ed o auch im trau
ten Kreise daheim Ein Liichein täuschte
die Besorgten und mit feinem Humor
wies der alteHerr, indem er bebe-umwe
doll den Theelöffet erhob, darauf hin,
daß ein Kaiser niemals ganz aufhöre
irgendwelche, wenn auch noch so tleine
Sorgen zu haben. Man musse eben, so
meinte er, und fast schien ei, eile ob er
die kleine Prinzessin Feodora ganz be
sonderg scharf beobchtete, auf mancher
lei Rücksicht nehmen und dürfe gerade
weil man Kaiser sei, nichtk für zu ge
ring halten.
Hiermit schien die Bescrgniß der
Theilnehmer an der zähendtaiel besei
tigt. Doch das scharfe Auge der Gattin
glaubte bald darnach wiederum jenes
schmerzliche Aufzuclen im Gesicht und
jenes unruhigeAus-dem-Stuhle-Riicken
zu beobachten, welches sie fchon borhinj
mit so lebhafter Besorgnifz erfüllt hatte.
Sie verständigte sich daher mit einer ih
rer Hosdamen und diese verschwand.
ohne daß es sonderlich den Gästen aus
gefallen wäre.
Die Symptome eine-s- etwaigen Un
tvohlseins beim Kaiser hatten sich in
zwischen noch etwas gemeint Nach
dem Thee wollte der alte Herr sich ein
wenig aus dem großen Sessel. den er
eingenommen hatte, erheben, aber es·
schien ihm doch zu großen Schmerzen
zu bereiten, und fast jammervoll aus
fenszend, ließ er sich wiederum in die
Kissen nieder. Die lleine Prinzessin
Feodora aber schien etwas aanz Beson
deres aus dem Herzen zu baben. Aus
" den Fußspitzen schlich sie sich, etwas- zag
t haft zwar, aber doch rnit dem Muthe,
der einen festen Entschluß oerrieth, zu«
dem Urgroßpapa hin, schmeichelte sich»
an seine Kniee, und als nun der alte
Herr seine Hand aus das tleine, blonde
Köpfchen legte und dasseäbe liebevoll
s, streichelte. da faßte das Prinzeßchen sich
« - ein Herz und leise, ganz leise tnschelie
es dem Urgroßpapa etwai- in die Ohrens
Laut aus aber jubetre sie, atg der Ur
oßpapa zustimmend niate und ge
simnißdoll aus seine Füße wies-.
Da sprang Feodora voll Freude hin-«
Tiber zur Mama und flüsterte ihr das
erste große Geheimniß ihres Lebens in
die Ohren.
Die Erbprinzesiin Charlotte machte
eine etwas erstaunte, san nngläubige
Miene und sah ihrerseits verstohlen zum
Kaiser hiiiber, der, sich iiir den Augen
blick unbeobachtet glaubend, einen über-«
Ins schmerzlichen Gesichtsausdruck zeig
te. Schon wollte sie erschreckt der Kai
ssetin Meldung machen, als derGeneral
Itzt Dr. Leuthold in das Zimmer trat.
Der Anblick war gerade nicht außer
-geivöhnlich, denn der Leibarzt des Kai
sers hatte jederzeit ohne besondere Er
laubniß Zutritt zu den Kaiserlichen
Gemächern Dr. Leuthold war aber
Ieicht minder Diplornat aus seinem Ge
;«Itiete. Er ließ sich seLbstverständtich
· » nicht das Geringste merken, war er doch
Buch die Hosdame der Kaiserin iiber die
Situation von vornherein aufgeklärt
M konnte nun seine Forschungen so
sagen aus dem Hinterhalt machen·
» get Arzt beobachtete seinen Kaiserlichen
«-.- ern mit der Schärfe, wie sie nur den
etnäckigsten Medizinern in langjäh
rigerPraxis eigen zu werden pflegt
T Ievßeelich ganz harmlos, versteckte et
s, Hm heimtückischen Absichten hinter der
-· erste kiebenswiirdiger Giätte und Un
" Müdigkeit
» Aber die Entdeckungen nie-sehe er an
Wirt Gebietet zu machen glaubte,
ten doch bedenklicher Natur sein«
fein Wege nahm einen immer ern
« Inst-Mc an und Feine Stirn
"" Ich in tiesen FaktU
spw scssssfsp Ist-Js
« .
Mitsesprgniß beobachtete wiederum,
auch ihrerseits möglichst unauffällig, die
Kaiserin das Gesicht des Leibarztej und
san diefem schien die hohe Frau die An
liindigung einer ernsten Krife zu er
blicken. Ein Blick genügte den Gene
ralarzt zu verständigen, feinen Kaifer
lichen Herrn eingehender u prüfen.
Kaiser Wilhelm hatte inzwischen immer
mehr Zeichen einer neinigenden Unruhe
f von sich gegeben, obgleich ein aufmerk
samer Beobachter die Bemerkung ma
chen lonnte daß der hohe Herr sich alle
erdentliche Mühe gab das Unbehagen
szu unterdrücken So hatte sich denn all
· mählich der gefammten Theegefellschaft
Feine ängstliche Stimmung bemächtigt «
: Man war es in diesem Kreise gewohnt, ;
Esdem Oberhaupt alle erdenlliche Auf
I mertfamteit zu erweifen und bald wuß
I te eg jedes Mitglied des Theeabends,
daß Seine Majeftät sich nicht wohl be
E fände Nur Prinzeßchen Feodora nahm
I an der allgemeinen Niedergeschlagenheit
nicht Theil. Sollte sie vielleicht noch
. nicht das richtige Verftändniß dafiir ge
j habt haben was es bedeutet, wenn ein
’ 901ahriger Greis an einerJndisvofition
s leidet?
i» Tr Leuthold war nicht der Mann
Idas Schlimmste abzuwarten er begab
sich daher kurz entschlossen zum Kaiser,
dem er ohne Bedenken feine Wahrneh
mungen llarlegte und unterthänigft da
rum bat Majeftat möchten sich Scho
nung auferlegen und sich in die eigenen
Gemächer zurückziehen.
Zur Verwunderung des Leibarztes.
nahm der Kaifer die Bitte mit einem
zuftimmenden Lächeln entgegen.
»Sie haben Recht, lieber Leuthold, «
erwiderte der alte Herr freundlich »Es
ift in der That nicht alles so wie es fein
follte und ich will daher Ihrem Wunfche
entsprechen und mich zurückziehen, aber
nur auf einen Au enblirl — wenn Sie
igeftattem Was die Unterfuchung mei
nes Zusiandes anbetrifft so dürfte fiir
den vorliegenden Fall Engel aber voll
ständig genügen Bitte, intommodiren I
Sie sich nicht lieber Leuthold, nehmen ;
Sie ruhig Ihren Thre; ich bin bald wie- »
der da.«
! Und freundlich lächelnd ließ sich der «
2 hohe Herr durch den Kammerdiener hin
"ausgeleiten, während dem Generalarzt
nichts weiter übrig blieb. als der Kaise
zrin einen kurzen Raport zu erstatten
kund sodann, dem Befehle gemäß, eine
-Tasse Thee zu sich zu nehmen. Die Be
Isorgniß war jedoch durch das ichalkhafte
Lächeln des Kaisers und seiner Versiche
Irung bald wieder da sein zu wollen, faft
Zoollftändig gehoben. Jnionderheit das
itleine Prinzefzchen war ganz außer
Rand und Band und sprang und lärmie
im Zimmer umher, daß sie des Oefteren
einen strengen Blick der Oberhofmeifte
tin erhielt. ;
Da öffnete sich die große Flügelthür«
weit und herein trat der Kaiser strah
lenden Antlitzes und mit fchallhaft
blitzenden Augen; in der Hand aber
hielt er ein kleines Packet, welches eine·
graue Farbe hatte und distret zusam
mengelegt schien. Verwundert trat der,
Leibarzt auf den hohen Patienten zu.
sich nach seinem Befinden zu ertundigen.s
Da lächelte der Kaisertiche Herr und
ifagte mit erhobener Stimme, der man
es anmerlte, daß ihr Träger besonders
freudig erregt war: .
»Der Grund meines Unwohlleins ist
«gehoben. Er beftand in nichts mehr und
Tnichts weniger als in einem Paar-neuer
Z— Strümpfe, die meine Urentelin Feo-J
«dora bei ihrer Jnduftrielehrerin, deren
Unterricht sie feit acht Tagen genießt,;
felbft gestrickt hat. Jch wollte der klei-,
nen Spenderin gern die Ehre anthun
und diese Strümpfe wirklich einmal
tragen. Aber sie haben leider solche
Riefentnoten aufzuweifen, daß mir
meine Strümpfe doch lieber sind. Und
die hat mir Engel nun wieder angelegt.
Schallende Heiterkeit folgte dieser
launigen Erklärung und wir brauchen
es wohl kaum hinzuzufügen, daß der
iibrige Theil des Abends unter allge
meiner, freudiger Anregung vertief. Arn
tgliieklichfien aber war Prinzeßchen Fed
ora.
---.--.--- HO- » --.-.
»Der Schürzeniiiger.«
Von Armin Brunnen
-.... .
Das war im Städtchen Mittelreith,
«zur Fafchingszeit, jin-Hause des-Steuer
sKontroleurZ Schraube, welcher drei
Töchter hatte: Fräulein Flora, Fräu
lein Dota, Fräulein Norm .
Als die Glocke ging: ging-ging, ging
die neugierige Mädchenfchaar ans Fen
ster. Das Fenster aber ging auf den
Gang, und der Gand ging weiter zum
« Solon, wo Mama faß. Und über den
iGang ging Herr Willibald Jäger —
j ein hübscherMann, ein schmucker Mann
:-—- ein Handlungsreifender.
i »Der Schürzenjäger!« riefen wie aus
feinem Munde drei junge Damen und·
staum den ehrbar galanten Gruß des
kkeiinglings mit leichtem Kopfnielen er
widernd, verschwanden sie irn Hinter
grund.
»Ein zuwiderer Mensch«, sagte die
Aelteftr.
«Was er nur immer bei uns da willi«
meinte die Jüngste.
»Das frag ich «auch,« setzte rasch die
Mittlere hinzu.
»Ein guter Tänzer ——«
»Ja, aber ein unausstehlicher Cour
ina er,«
, Zudringlichk«
«Abscheulich.«
« »Noch dem Kränzchen hat er ja doch
« chon feinen Besuch gemacht. sich um un
;' Befinden zu erlundigem Als ob
UND-Tanzen ein schweres- Leiden wäre,
von dem man sich erboten müßte! Was
-»——.·-....--.------—-.»...—» . .... . .
rennt er denn noch immer ins hausi
; »Er wird schon wissen, warum«,
sagte Fräuiein Nara mit bobhaftem
Blick auf die Aelteste, die erröthetr.
»Ich? mich?« meinte Fräulein Flora
verlegen. »Da tärn’ er gut an. Eiik
Mensch mit einem so abscheulichen
Spitznamen ·.."
« »Der Schürzenjäger?« fragte Fräu
lein Dora mit scharfer Betonun
»Mach’ Dir nichts daraus, lora«,
sagte die Jüngste mit aller siebzehnjii"h
rigen Lebenserfahrung, »die jungen
herren sind alle so.« .
»Psui!«
·« »Aber Einer werden seine Besu
che wohl gelten ...«
Zum Slusse dieser jungfräulichen
Enquete iiber den Zweci von herrn
Willibald Jäger«5 Erscheinen standen
die drei Mädchen wie e i n Mann gegen
etwa vorhandene »Absichten« ihres
Tänzers. Solidarische Abweisung ei
nes Freiers, welchem der Spott seiner
Kollegen schon durch den Beinamen das
Stigma der Flatterhaftigteit gegeben
hatte, das war die Parole der so arg
besorgten hübschen Schaar.
» Und eben sprach Fräulein Nora das
»erlösende Wort, indem sie behauptete:
Kinder habt Jhr nicht gesehen — er«
hat ja einen Handloffer getragen? Er
reist weiter und kommt Abschied neh
-rnen", da öffnete die Mgd die Thüre
und rief: »Friiulein Flora möcht zur
gnädigen Frau tommenl««
Aha! Nun war es klar! Es bleibt
aber doch nichts auf dieser Welt verbor
gen! Auf die Flora hat er’s abgeseh’n!
Die zwei hinterbliebenen jungen Da
men hatten auch Zeit genug, alle Mög
lichkeiten der Unterredung im Salon zu«
erwogen.
»Sie wird nicht wantelmiithig wer-·
den«, behauptete zuversichtlich die
Zweite.
»Ah. wag-? Er hat ihr ja selbst gut
gefallen; ich hab’"s gemertt, nur wollt«
ch sie’s nicht merten lassen. Pass’ aus,
es giebt Verlobung!« « »
Und mit Alledem and Aehnlichem
hatten sie der älteren Schwester sehr un
recht gethan. Sie ward nicht wantel
miiihig und hatte gar teine Ursache, es
zu werden· Denn auch dem .Schiirzen
jäger« war Unrecht geschehen —- das
sahn sie erst ein, alk Mama die Beiden
rufen ließ, und alL die Mädchen, zö
gernd und erfiill non bösen lenungem
in den Baker-. trc:en.
Inmitten dec- unerwarteten Bildt-,
daz- sich ihnen hier Lord-U stand, glück
lich Lächeln , Fräulein Flora. Sie lä
chelt »wir eine Vraut«. so dachte die
Jüngste, aber ihre-n Blick fesselte bald
»etwas Andere-H. Flora hatte eine neue,
reizende blaßblaue Schürze umgebun-s
»den, ein wahres Wunderwert von Zart
jheit und Farbenftimmung, don Zinssch
Lteit in Form und Ausnutz. «
i Auf der Ottomane iaaen noch einige
Dsolche Schürzen. Neben seinem geöffne
iten Mustertosfer aber stand Herr Wil-:
libald Jäger und betrachtete mit trunke-l
nern Blick Fräulein Flora, oder richti
,ger: ihre Schürze. «
E »Sie haben, meine verehrten Damen.«
i begann Herr Jäger, nachdem er sich artig
derneigt hatte, »Sie haben mehrmals be
liebt, mich heimlich —- o, ich hab’ es wohl
gehört! —- mit meinem Spinne-men »der
.Schiirzenja·ger« zu bezeichnen. Jch ver
fsicherr. meine gnädigsten Fräulein, daß
mich die Kollegenschast nur meines Be
z eiseg wegen so zubenannt hat; denn ich
Hreife in Schürzen. in diesen Schürzenlsp
! Mit innerer Verachtung fiir den trü-«
»gerifchen Jüngling. aber entzückt von
:seiner Waare, standen die Mädchen da.
»Er war galant aus Praxis, Tänzer zu
HGeschiiftszweclen pfui! und noch
; Mais Pfui! ;
F Wie grosz aber wäre erst das-— Erstau
snen und die Entriistung der jungen Da
k men gewesen, wenn sie die volle Wahr
F heit über Herrn Jäger’j Praxis erfahren
shättenS
Er reiste zum Fafching er tam in alle
besseren Städte, zu den Bösen, er tanz
ste immer leidenschaftlich »mit mehreren
iSchwestrrM aus gutem Hause, er tam,
z wenn er das Wohlwollen junger Herzen
Z im Walzerfchwung erobert hatte. zu Be
s such ..... und dann?
i Dann bot er seine »Ninetta-Schür
;zen'« an, seine Gratis-Retlame-Schiir
I zen, jeder Dame eine, mit der Bitte, daß
die Fräulein diese Kleinigkeit annehmen,
»wenn Besuch kommt, die Schürze an
legen und giitigst auch weiter empfeh
len.«
»Die Ninetta-Schiirze non plus ni
tra von Stricker und Weber in Garn
dors«, sagte herr Jii er im Ton eines
Budenausrusers, »ist as Unerreichteste
an Feinheit, Eleganz, Dauerhaftigteit
und Billigkeit. Sie wird in rosa, blan
che, lila, mattgrau, rehbraun, strohgelb,
bordeaux, himmelblau, changeant, al
pengriin, drange, wie-men und saft in
jeder gewünschten Farbe hergestellt und
tostet franeo ins haus 1 fl. 80 tr."
Mit wachsendem Erstaunen. nicht
minder verwundert über die Menge und
Schönheit der ihnen im Musterbuche zur
Auswahl vorgelegten Farbennuaneen,
iwie iiber die beiingsttgende, athemberau
bende Zungengelirufigteit des Bekom
,mandeurs, hatten die Damen dies ange
hört· Jäger hatte ganze Seiten seiner
Stoffsamniiung übersprungen nnd nur
uweilen bei den hauptpuntten im glän
zenden Staate der Nimm-Schürzen
imachte er mit dem reisenden und weg
«weisenden Zeigesinger halt. Mit sei
nem farbigen Anpreisungssermon zu
Ende, ru te er aus, alö ob er etwas be
psonderz raszes und Schwieriges voll
I,brachi hätte, und er schien sich an der lo
T Tetenden Wirtnng seiner Worte und sei
.-.ner Demonstration zu weiden.
«- Martia fand zuerst Worte. »Die
Schürzen sind wirklich reizend«, sgqte
i
s e, »und kleiden dte Mädchen allerliebst.
’ der sie werden doch auch zrtsfausen sein-;
rnusi man die Dinge denn geschenkt neh
s mens« ·
’ »Geschenkt ? Geschenkt ?« sragte
im Ton des Gekränktem der zu schmol
len beginnt, des Schürzenjäger. »Ist
kenn das geschenkt, wenn gnädige Frau
dIe Gewogenheit haben. solch eine Klei
nigkeit von uns allergiitigst h’.1zin!eh
men und Jhre Fräulein Töchter ·:a::s·.t
schmücken zu lasen. Unschiitzsar siir
den Vertrieb dieser an Pracht und Bil
ligkeit einzig in der Welt bestehenden
konkurrenzlosen Ninettaschiirze ist uns
Jhre geschätzte Rekommandation Z«
Mama neigte dankend den Kops und
wollte etwas sagen. Jm Drange der
Geschiiste aber ließ der Schürzenjiiger
sich nicht stören. »Das einzelne Stück
ist siir unser großes Haus werthlos, die
Masse muß es bringen. Zu Hundert
tausenden gehen diese praktischen, un
verwüstlichen und dabei graziösen, sei
denartigen Gewebe in die ganze Welt
und sogar über den Ozean. Die Probe
und Musterstüeke. welche wir hie und da
an Damen gratis abgeben und von wel
chen ich der Gnädigen die Ehre habe, hier
zur geneigten Auswahl vorzulegen —
das Blaßblau kleidet aber das Fräulein
wirklich wunderooll —- die spielen
wahrhaftig keine Rolle.«
E Ein neuer Versuch, ihn zu unterbre
chen, mißlang abermals. »Die Firma
Jiiderläßt mir ste umsonst, und gnädige
»Frau würden — parole d’honneur ! —
Imir ein Geschenk damit machen, wenn
Sie mir die Schürzen bezahlen wollten.
»Davon kann keine Rede sein. Jch neh
me absolut kein Geld und nehme abso
lut keineSchiirze zurück.
Man hatte lang, aber vergebens-; er
wartet, daß er zu Ende komme. I
Der Schützenjäger wollte nur eine
Erholungspause machen, um mit erhöh
tem Eises nnd voller Kraft sein Wich
tigsttå vorzudringen. ’
»Und —« sagte er erst bedächtig,
»gn·eidige Fran, brauchen sich gar keine
Skrupel aus der Hinnahme dieser
Schürzen zu machen. Die Frau Pro
sessorin Lehmann hat sie auch siir ihre
Fräulein Töchter acceptirt, die Frau
Stadträthin Kunz auch, die Frau Jn
genieuse Felder ebenfalls-« desgleichen die
Familie Ritter von Wucht, und viele,
viele Damen der besten Gesellschaft.
Von einem Geschenk laan also keine
Rede sein. Wenn aber die Damen aus
ihrer geichätzten Weinerung beharren
sollten, so ließe sich ja ein rsraitischec
Ausweg findeu.« «
,,;leun, oag ware .-" .
»Wenn ek- Jhnen lonvenirt. meine
Gnädigfte, so können Sie ja bei unserem
Haufe fiir jedes der Fräulein noch eine
solche Schürze bestellen. Frau Leh
mann, Frau Kunz und Frau Felder
haben auch noch mehrere NinettaÄ
Schürzen befiellt.« T
Er nahm eine fiiße Miene an und
fuhr zutraulieh fort : »Ich will es Ih
nen ganz aufrichtig sagen, wir verlieren
wahrhaftig nichts dabei. Denn — be
trachten Sie doch einmal, meine Der-«
men, diese bezaubernden Schürzen ! —
und nun werden Sie sich wahrhaft
wundern : der früher genannte Preis
versteht sich —- fiir zwei Stück. fiir das
tomplete Ninetta - Schürzen - Pendant,
eine hell, eine dunkel . . .« «
Nun waren die Mädchen wieder fo
lidarisch. «
»Der Tante Einrna auch eine«, bat
Frl. Flora.
«Der Rathe auch eine«, setzte Dora
hinzu. g
»Na, und die Mizzi ?'« ragte Do
Marna beftellte.
Zur Zeit aber, als der Schürzenjäger
auf dem Waldstättner Armenballe »mit
mehreren Schwestern« tanzte, hatten
alle jungen Frauen und Mädchen von
.Mittelreith ihre »Ninetta-Schiirze non
iplus ultra von Stricker und Weber-in
YGarndorL zu 1 ft. 80 tr. —- zwei
LStiickX
Ill
————-—--.0.-— -- «
Jer War-mone.
,....—-..-..—
Bonh. von Stolzenbtirg.
. . —»
E Jn einer der belebteften Straßen von
tAlt-Berlin befindet sich das Komptoir
Ivon John Smith, Cigarren-Jrnport,
" Vertreter von fa und fo vielen hör-fern
in der Hat-anna; und irn deutschen Rei
,che dürfte es wenige Cigarrenhiindler
Ygeben. denen diefe Firma unbekannt
wäre. Viele kennen sogar die beiden
Inhabern Herrn John Smith senior
kund herrn John Sinith junior, per
sbnlich.
Herr Smith, d. h. senior, hatte vor
vielen Jahren als einfacher Johann
Schmidt feiner Vaterstadt Krojante den
Rücken gewandt und war nach dem ge
lobten Lande im »Besten« ausgemau
dert. Er hatte nichts mitgenommen,
als das Reisegeld, und als er nach vie
len Jahren zurückkehrte, hieß er John
Smith und brachte einen Sohn, einen
sPack Wechsel und Bantnoten, dinerfe
zsehr gute Agenturen fin HavannasCi
’garren und feine Würde als Wittwer
mit.
Aber Niemand hätte herrn John
Sinith fenior diese Würde oder den Be
kes eines bierundzwanzigjährigen Soh
5 angesehen, denn er war vorzüglich
tonfervirt nnd machte trog seiner neun
undvierzig Jahre den Eindruck eines
höchstens Vierzigjährigen Wenn er fo
neben seinem Sohn stand. hätte man die
Beiden aber für Brüder halten sonnen
Smithfeniar saß eben auf einein
Stuhl im Komptoir und hatte die Beine
auf den Schreibtifch gesteckt; fein Asso
;et6 ging mit dem Hure auf been Kopf
kund den hör-den in der Tasche aus und
E
i
i
t
H
W
lab. Plötltch kehrte er sich zur Jhitr
und legte die band auf den Drücker.
«Master John!« sagte Srnith senior
und blies den Rauch seiner Flor de Cu
ba in die Luft. Junior antwortete mit
einer Ladung Carolinasqualm und ei
nem fragendent »Pa?«— »Wohin?«
-—- Nicht gerade Getchiistssache, Pai«
—- »Wellt« — »Adieu!« — »Hm
Junior war hinaus und Senior schaute
lange nachdenklich aus die Thüre, durch
die er verschwunden. Endlich sprang er
auf und begann eifrig an einem Brief
zu schreiben·
John Smith junior wandte sich durch
das Gewühl der »Bei-time City« nach
dem Lustgarten. setzte dort seinen Inei
fer aus die Nase und ließ seinen Blick
weit in die Runde schweifen. Er schien
das, was er suchte, gesunden zu haben,
denn bald stand er vor einer jungen
Dame.
»Ma sweetheart!" sagte er und zog
die lleine Hand in seinen Arm »Ich
will nicht länger Dich so auf der Straße
erwarten müssen heute noch komme
ich zu Deiner Tante und halte um Dich
san. Yes-Z«
»Ja, lieber Johm aber vorher laß
mich mit ihr sprechen, sie vorbereiten.
Komm Nachmittags-sk«
»Weil Nachmittag, tleine Mary2
Dann seiern wir sofort die Verlobung
und bald, bald die Hochzeit "
Marie Rosen wohnte ganz in der
Nähe der Smich bei ihrer Taute, der
Wittwe Rosen, denn sie war eine Waise.
Als John nach mehreren weiten Umwe
gen mit ihr in die Straße einbog, hielt
sie plötzlich an, wies auf eine Dame, die
vor ihnen ging, und sagte: »Nun ver
laß mich, Joha, da ist meine Tante. Eis
wäre mir unangenehm mit einem Herrn
überrascht zu werden«
»Ich gehe Darling, um Nachmittags
wiederzutornmen.-1md dann hbren alle
Heimlichkeitenaui.«
»Sage einmal, Miezchen, Du haft
Heimlichleiten vor mir.« «
,J-ch, Tante?! — N-—nein!«
»Aind, warum vertraust Du rnir
nicht?«
, »Ich weiß nicht, was— was Du
.meinst, Tantchen.«
»Du weißt nicht?! Nun, ich meine,
daß Du irgendwo die Bekanntschaft ei
nes jungen Herrn gemacht hast und —
und nun ist der saubere Patron Dir
wohl untreu geworden! Was?« is
»Nein, Tante, nein, dag ist er nicht!!«
—- »Aha, siehst Tu, eg- ist also doch
»wahr.« --— »-J-- T.inte.« —— »Und er
will Dich heirattcr « »Ja, Tante!"
— »Nun, dessen umri- -s-·: Tu Dich nicht
zu ick-ä:::e:i. Jch jiaiix ka auch einmal
geheirathet und is— mit e-; setzt zum
zweiten Male thun!«
»Was, Tante —---T:1woll:ci:«—?«
»Ja. ich trill nieder heirathen, also
— heirathen wir zusammenl« .
Marieehen jauchzte vor Freude und
tanzte im Zimmer umher; , rau Rosen
mußte sie erst festhalten, um weiter mit
ihr reden zu können
»Aber so gieb Dich doch, Kind. —
«Wer ist denn eigentlich Dein Auser
wähiter?- Das muß ich doch wissen!«
— »Einherzenåguter Mann!« —«-— »Ja,
das glaube ich wohl; er wird doch aber.
nebenbei einen Namen, einen Stand ha
ben.« — »Er hat ein Aaenturgeschäft,
ganz hier in der Nähe.« —- »Ein tilgen-,
turaeschästY —- Hier in der Nähe?« —
»Ja,«tlgenturen iiir Hadanna-Cigar-.
ren.« ——»Himmel! Hab —- Havanna
Cigarren sagst Du. 7«——— »Ja, aber-—
Sante, warum thust Du so verwun
dert?« —- »Erziihle mehr —- mehr von
ihm!«— »Er ist eigentlich ein Ameri
laner.« — »Ein Ameritaner!-— Omein
Gaul-—- Den Namen, Kind, schnell den
Nament« —- »Aber Tantchen —- was ist
denn mit ihm?!«—— »Den Namen, sagt
ich! Miezchen, um Gottes-willen den
Namen!«-— »Ja, Tante ja! John
Smith heißt-" — »Er ist es« ODU
grundgiitiger Schöpfer-, solche Schlech
tigkeit.«
»Mein Gott, T,antchen Tantchen, er
barme Dich, was ist mit ihm?« s«
»Wind. Kind, wir sind beide betrogen!
—- Ja, ja, nun weiß ich’5, er ist ein Ame
eitaner — er wird ein s-— ein Mormone
sein«
WWaZ Tante, wer? Johni —- O,
das lann nicht sein! '
»Kann nicht sein, sagst Tut — Er
will Dich heirathen und hat heute erst
um meine Hand angehalten. Da liegt
der Brief, siehst Du, unterschrieben:
»John Smith«, und ich Unglückliche ha
be ihm das Jawort gegeben. Wahr
scheinlich kommt er noch am Nachmittag
her.«
»Aber Tante, Tante, es ist gar nicht
rndglich er wollte Dich ja heute Nach
mittag um meine Hand b !.·'«tten
»Ja siehst Du, er iit ein Mormone
und will uns beide heirathen. Aber er
soll nur kommen, der-wer —« .
»O, o Tantchen, ich gehe in die
Spree«, weinte Mariechen.
»Mein armes, armes Kind! Versuche
es, ihn zu vergessen, den —- den Verbre
chet!" tröstete Frau Rosen und ließ
Maritchkv sanft auf das Sopha fallen
Dann ging sie zur Thiir und rief dem
Mädchen.
»Wenn ein Herr John Smith tornmt,
dann siihren Sie ihn sofort zu mir
herein!« Und als das Mädchen sieh ent
fernt hatte feste sie hinzu: »Ich will
ihn! —- Ee soll an mich denken! —
Miezchen wenn er tommi, gehst Du hin
aus. — Jch glaube, da ist er fchoni"
Frau Rosen nahm eine gan fürchter
liche Kainpsesmiene an, und ariechen
hatte gerade noch Zeit, den nebenan lie
genden Salon zu gewinnen, als das
Stubenmädchen auch schon Herrn John
Sinith die Ter zum Zimmer der Tante
öffnete
M
Eben hatte das Mädchen die Thiir ge
schlossen, als schon wieder ein re Frau
Rosen zu sprechen wiin chte. hin wur
de bedeutet, daß Besu da sei. er moge
irn Salon warten; er trat dort ein und
—- Mariechen und ihr Geliedier standen
i e eniiber.
skåiixc Marie, mein Kind, Du in
Thriinen?«
»Sie baden mich betrogen, here
Smith! Sie sind — ach Gott, ich Un
glückliche! — ein Mornione!«
»Hahaha! Verzeihe, int) sweetbeart,
daß ich bei Deinen Thriinen lachen kann,
aber —- iiahalsal — es ist zu komisch!
Jch —- ein Morrnone! Hahaba!« —
»Wie, John, Du wärest wirklich teineri«
—- ,,Aber Kind, wer bat Dir das ge
sagt?« —- ,,Die Tante sagt es.« —
»Was kann die gegen mich haben, daß
sie Dir so etwas dorsluniert?« —- »Ja,
hast Du ibr denn nicht auch einen Hei
rathsantrag gemacht?« ——— »Ich? Ha
ha! Wie sollte ich wohl dazu getorns
rnen sein?« — »Herr Gott, Jobn! Du
kannst es ja auch gar nicht sein, der
Freier meiner Tante ist ja gerade bei
ihr! — Aber — er nennt sich auch John
Srnitb —- hat auch Havanna-Augen
—« —— »Hahai)a! Das ist lustig, Vater
und Sohn aus der Brautsahrt!« —
,.Dein Vater —?" — »Ist Wittwer und
heißt auch John!« —- »ha, nun ist ja
alles tlar. Schnell zur Tanie!'
Aber die tam noch schneller zu ihnen,
da drinnen war der Jrrthum auch be
reits ausgetlärt, und zwei glückliche
Paare lagen sich in den Armen.
»God . . . ., Bon, was hattest Du ein
gebrockt? Jch sollte Mormonengeliiste
haben?"
»Mir bat Maro auch so einen wun
derlichen Heiligen vorn Saltlate an den
Kopf geworfen.«
»Wir wurden obendrein noch beide für
eine Person gebalten.«
»Nun, für’s Geschäft wollen wir’z
bleiben, sür die Ehe aber seien wir zwei.«
»Yes, rnn bon, es lebe die Mauriga
niie·!'« rief Smith senior mit Pathos.
W
- Ein Freund der Arbeit. Richter:
· »Was ist Jhnen denn eingefallen, daß
lSie ohne alle Veranlassung solchen
Standal aus der Straße machten?« —
Strolch: Jüns Gensdarmen sind das «
g’standen —- und keiner hat was z’
thun g’habt!«
s— Der Geschlaaene zahlt die
Kriege-tasten» Dame tzur eintretenden
Freiindin): »Gut, daß Du to;:::nst,
ich hatte eben einen schrecklichen Lini
tritt mit meinem Mann« — Freun
din: »Aber man mertt Dir ja gar tei
nen Aerger an —- Dame: »Aer
gern? Nicht im geringsten. meine
Liebste. Das lostet ihn mindestens
einen Frühjahrshut.«
-——- Erinnert Verehrer: »Mein Fräu
lein, erhören Sie mein Flehen —- Jhr
goldig schimmerndes haar hat mir's
angethan.« —— Millionärstochterz »Ja,
Gold scheint überhaupt Jhre Lieblings
sarbe zu sein.«
— Gutes Mittel. Chef: »Was
stillt Jhnen denn ein« hier mitten im
Geschäft am hellen Tage zu schlafen?«
—- Iiomrnis: »Entschuldigen Sie.
here Prinzipal, aber mein Bahn hat
mich die ganze Nacht wach gehalten,
und ich bin hundemiide.« — Ches:
»Na, bringen Sie doch das Kind mor
en mit in’s Geschäft, damit Sie wach
leiden t«
—- Ftritil über Schiller-s hand
schuh. Lehrer : »Gan richtig, mein
Junge, es war ein ro er Uebermuth
der Dame, ihren sandschuh in den
Löwenzwinger zu werfen; daß ihn aber
der Ritter herausholte, war ein Zeichen
von —? —- Schiiler: »Da die hand
schuhe damals noch sehr to bar waren,
sonst hätt’ ihr der Ritter doch lieber
ein Paar neue getauft!«
—- Drucksebler. Da sie reich war,
konnte sie beruhigt dem --— Alttasr ent
.gegensehen.
" Besonders unangenehm fiel an dem
reichen Töpfermeister sein tgslasrrtes
Wesen aus.
—- Auch ein Standpunkt Gatte:
»Mein Kind, wir sind ruinirtt Rein
zMensch will mir einen Cent borgen; es
bleibt mir nichts weiter übrig, als ehr
liche Arbeit!« —— Gattin: »Wer hätte je
sgedachh daß wir so ties finten roiirden?«
— Jmmer derselbe. Student: »Frau
Zlein Anna« schentenSie mir einen suszk
—- Kellnerim »Nein, nein, daraus wird
·nichts.'« —- Student: »Na, dann prun
.pen Sie mir einen, Sie bekommen ihn
kam nächsten Ersten wieder.«
— Ein prattischer Arzt. Arzt: »hier,
haben Sie die Rechnung » nnd hier
noch ein Pulver.'« ——- Patient: »Woz»
das Pulver?« —- Arzh »Das nehmen
Sie ein, sobald Sie die Rechnung gele
sen haben.«
—- Jmmer ini GeschösikstiL Zahn
sarzt tzu einer Wittwe, um deren Hand
er anhalt): »Ich weiß sa, Jhr seliger
here Gemahl war Ihnen lehr theuer —
aber vielleicht gelingt es mir doch, die e
Lüse in Ihrem Herzen auszuplomb -
ren.'«
—- Augenseheinlich Er: »Noch dem
Zettel wären der Drahtseiliiinstler und
eine Kollegin verheirathet; mir er
scheint das wenig glaubhaft« -—— Sikk
»We5halb?« —·- Er: »Weil sie qu kn
scheinlich in einem sehr aespannten er
hältniß zu einander stehen«
«