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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (April 9, 1897)
ie- ilteu Heime-tin Preußen. s e r l i n. Die Tugenden der Par - Imentarier werden jetzt künstlerisc: -s"«i.triörpert. Der Bildhauer Konstantin Heirath ein Meisterschüler von Begas vIrr-eint an vier Figuren siir das neui UhgeordnetenhauT Es sind charakte ristische Gestalten, welche Beredtsarnkeii Weisheit, Gerechtigkeit und Treue dar feserk Bei der Ceniennarseier der Akademic Der Künste wird der Oberpräsident der Provinz Wesipreußen, der frühere Rut: iusminister von Goßler, am 20. März einem persönlichen Wunsche des Kai sers entsprechend, die Festrede halten.—— Auf dem Denkmalsplatz an der Schloß Ireiheit ist seit einiger Zeit eine Brand Dache, bestehend aus Mannschaften der hiesigen Feuerwehr, siationirt worden. Diese Maßnahme ist auf einen Wunsch Des Kaisers zurückzuführen welcher ge legentlich seines Besuches der Baustelle aus die Feuergesährlichkeit, welche durch die zahlreichen Bretter- und Holzhauten seranlaßt werden könnte, aufmerksam trachte. — Für Zuschauerplijtze zrrrEnt Qüllungs-Feier werden Preise gezahlt, vie man sie in Berlin bisher noch nicht Iannir. Ein Unternehmer zahlt siir eine halbe Etage im sogen. Reihen Schloß, die er für einen Tag, den 22. Year-z- gemiethet hat, 8000 Mark ; sür - IT.-L HPAA slc dJulsxc Uct nun-cis crust fu«-s uuuu Mark bewilligt worden. Einzelne Fen Ier im Rothen Schloß sind fiir 300 Mart bereits vermiethet worden. Für Iinzelne Plätze an den Fenstern werden 100 Mart geboten, jedoch ZOOMarl ver langt. —- Das Aeltestenlollegium der Berliner Kaufmannschaft veranstaltet cnläßlich der Centenarseier am 18. März eine große Musiiaufführung in Den Börsensälen, wozu das Kaiserpaar in Erscheinen zugesagt hat. Der Bör «enverkehr fällt am 18. und 22. März aus. Der Ertrag des Konzerte-s ist zu wohlthätigen Zwecken bestimmt. Die auf dem Uebungsplatz der Luft fchifferabtheilung zur Ausführung ge kommenem seitens der internationalen ironautischen Kommission vorbereite ten wissenschaftlichen Ballonfahrten Haben folgenden Verlauf genommen: Der Militärballon ,,Condor« mit Pre mierlieutenant von Kehler und Dr. Lü ring erreichte 3700 Meter Höhe und landete gegen Abend bei SchneidemühL Der an Stelle des sofort zerrissenen Neuen Regiftrirballons »Circus ll.« sufgeftiegene Militärballon wurde bei Seeren, Kreis Oft-Sternberg, gefun den. Ein dritter Militärballon, mit Herson allein, erreichte 4600 Meter und landete um 6 Uhr bei NakeL Hier ist irn 58. Lebensjahre der Ge seral-Major z. D. Joseph von L’oeillot de Mars gestorben. Nachdem er im September 1894 unter Stellung å la ite des Regiments zum General-Ma Ipr und Kommandeur der 13. Jnfante tie-Brigade ernannt worden war, trat It vor Jahresfrist in den Ruhestand. 4 Ein interessantes Nachspiel wird der Prozekz Schwennhagen - Sedlatzet ha sen. Letzterer hat nicht weniger als vier ehn Beleidigungsklagen aus diesem nlaß angestrengt ; neben einer Reihe den Redakteur-en Berliner Zeitungen knd auch Freiherr von Mirbach sowie te »Jiidische Wochenschtift« ver laat Die Dament apellen schießen wiePilze sus der Erde. Jeder Reitaurateur, der eine einigermaßen geräumige Gaststube Bin eigen nennt, läßt in einer Ecke ein odium errichten und —- engagirt eine Damentapellr. Nur mit »Musik« glaubt er Gäste heranlocken zu können, und in der That sind derartige Lolale fast durchweg gut besetzt. Abzüglich 6 Prozent, die dem Aaenten zufallen, er halte-- die männlichen Musiker der Da menkapellen pro Abends Mart, die weiblichen 9 —2.50 Mark. Jtn Som mer ruht gewöhnlich das Geschäft der Damentavellen in Berlin, da sie dann Lieber nach auswärtg ziehen. Ein gro ser Theil Berliner Kinder reist dann als Tiroler-, Jndianer, Ungarn, Rain meruner u. i. w Im ti: ,·Ti:gniß zu Plötzensee wird der jugendliche Mörder B: uno Werner mit Schuhmas.r,et·arbeiten beschäftigt doch Bat er sich bei Erlernung dieses Hand werks so ungeschickt gezeigt, daß et nur langsam Fortschritte macht. Er arbei tet mit si- tbarer Unlust, wie überhaupt M ganzes Wesen abstoszend auf seine ge bring wir kt. Ueber seinen Genos ien WE lly Grosse der ebenfalls tüchtig zur Arbeit angehalten wird, wird weni rä Klage geführt; jedenfalls hat es Anschein, als ob er mehr Reue til-et seine That empfindet als Werner. « s« Der .,«Anti- -Gigerlklub« hat steh nack kurzem Bestehen wegen innerer Zwistig leiten wieder aufgelöst. Die Vegetarie1 iezeichneten es als gigerlrnäßig, das » set Vorsitzende zu den Verfammlunger ets in blendend weißer Wäsche er - « ien, was die Vegetarier verschmäh -« , welche vielmehr barfuß, in Sandai sen und ohne Kopfbedeckung, nur mi fern Röthigsten angethan, anrückten . Ils aber der Vorsitzende gar eine Bock Durst bestellte und verzehrte, da erho "’ Im sichs die Vegetarier entruftet und er Kästen einstimmig: »Bei is jar leer Wirt L« Damit endete die Sitzun; Es III auch der ganze Verein. Ists der Thatsache, daß der Kardan iirftbischof D. Kopp die kirchliche Feie ssidenen sockzzeit des Reichskanz W in dessen lais vornahm, bemerk M «Sehkesische Pastoralblatt«, Fürs »h- genieße als Ritter des (öfter Wen Bließ es den Bot »Das-Widerstä Wten sent-ist« .. mit G gegen 41 Stimmen Iscwoo Mart zur Ansschmiicknng der Iestfteaße am Nationaldenkmal bei der Hundert jahrfeier. Stadtverordneter Kreitling stellte den Antrag, die Summe zu wohl sthiitigen Zwecken zu verwenden. Außer der äußersten Linien und den Sozial demokraten stimmte auch der Sohn des lGelehrten Prof. Momnifen gegen die Bewilligung. Der preußifche Minister des Jnnern hat Erheb-regen darüber angeordnet, welche Gepflogenheiten in den verschie denen Landes-theilen hinsichtlich der Vertheilung ordersähnlicher Abzeichen durch Stadtgemeinden, sonstige kom munale Verbände, Korporationen, Feuerwedren, Vereine aller Art beste hen und nach welchen Grundsätzen da bei verfahren wird. Anlaß zu diesen Ermittelungen Irrt die Tintsache gege ben, daß kürzlich von verschiedenen Feuerwehrverbänden und Von einer Stadtgemeinde für 25jährige einwand freie Zugehörigleit zu einer freiwilligen Feuer-mehr Denlmiinzen verliehen wor den sind, die wegen ihrer Form in Ver bindung mit dem zugehörigen Bande zu Verwechselungen mit staatlichen Or-’ den und Ehrenzeichen Anlaß bieten. Der Minister beabsichtigt, diese Angele genheit einheitlich für die Monarchie zu regeln.A tun-Furcht vor einer etrerumenzuap tigung stürzte sich die 12jährige Tochter Martha des Schneidermeisters August Schulzkh ins Wasser und ertrank. Ein neuer Schmerz ist den Garan stiesondszeichnern bereitet worden. Jhre lJrntnediateingcrbe an den Kaiser, eine Geldlotterie zur Deckung des erhebli chen Defizits der Gewerbe-Ausstellung Fveranlassen zu dürfen, wurde abschlä tgig beschieden Jn der Kaiser Wilhelm THOSE-knis iKirche werden jetzt acht Eberlebensgroße sSondsteinsiguren ausgestellt Es sind dies die Evangelisten Matthäus, Mar kus, Lukas und Johannes« die Apostel Petrus und Paulus und die Reforma toren Luther und Melanchthom Mat thäus und Markuä sind Vom Professor Janensch, Lukas und Johannes vorn Bildhauer Wem-L Petrus und Paulus vorn Bildhauer Haoertamp und Luther und Melanchthon vom Professor Otto Lessing modellirt. Die Figuren, welche ohne Plinthe zwei Meter hoch und in besten-. schlesischen Sondstein, demselben Material, in welchem die Kirche selbst erbaut ist, ausgeführt sind, finden im Chor der Kirche, und zwar um den Al tar herum ihren Standort· Ptodinz Brandenburg. P o t z d a m. Der Kaiser hat dem hiesigen Kadettenhaus ein Exemplar des von ihm entworfenen Bildes »Nic mand zu Liebe, Niemand zu Leide«, mit seiner eigenhändigen Unterschrift zum Geschenk gemacht. Charlottenburg. Der Ma gistrat hat zur Erntenarfeier 85,000 Mark bewilligt. 25,000 Mark sollen hiervon der Kaiser-Wilhelm-Augusta Stiftung zufließen, das übrige Geld wird zur festlichen Ausschmijckung der Straßen und für die Jllumination her gegeben Sämmtliche städtische Arbei ter erhalten ihren Lohn ausbezahlt, ob wohl die Arbeit ruhen soll. Wird von ihnen aber eine Arbeitsleistung ver langt, so erhalten sie für dieselbe be sondere Zahluna. Die Ein-wohnerzahlsharlottenburgs hat mit dem l. Februar I50,000 über schritten. Bei der Boltsjzahlung von 1890 zählte Charlottenburg nur THI 359 Einwohner Die Einxoohnerzahl hat sich also in SI- Jahren fast verdop pelt. 1871 zählte Charlottenburg erst 119518 Einwohner, am L Dezember 1895: 132.8853. L a n d S b e r g a. W Eine einheit liche Verfügung der Regierung in Frankfurt a· O. ordnet an, daß öffent liche Tanzlustharteiten in den Städt-n nicht mehr alI einmal im Monat, auf idem platten Lande nicht öfter als ein mal binnen zwei Monaten und zwar stets gleich-zeitig am selben Sonntag in allen Tanzlokalen der betr. Ortschaft stattfinden dürfen. Hieraegen haben lldie Gasiwirthe eine Petition beschlos e en. « S p a n d a n. Durch gewissenlofe Aaenten wurden jüngst fünf junge . Russen zur Lluårvandernng verleitet. Es war ihnen vorgeredet worden« daß sie nur Fahrgeld bis Hamburg brauch ten. Die Beförderung liber- Meer wäre unentgeltlich Als- sxe nun auf dem Ausswandererbahnhof Ruhlebxn an langten und ihre Schifistarten lösen glltem ohne die sie nicht weiter mit der ahn fahren dürsten, zeigte es sich, daß ; sie hierzu keine Mittel besaßen. Auf Kosten des Kreises Teltow sind sie dar auf nach der Grenze zurückbefördert worden. S p r e m b e r a. Die Bohrungen im hiesigen Stadthrft haben das Bor handensein guter Braunkohlen in mäch tigen Flötzen ergeben. Provinz Oftprenßen. F Königsbera In dem Beleidi gungs-Prozeß des-« Regierungs-Ams sors von Voller-am gegen die Direktion » des Börsengarteng und den Chef-Re ; datteur der ,-Hartung’schen8eitung« er folgte die Freifpeechung aller Ange « klagten. Dagegen wurde der Kliiger auf eine Widerli.1;.;e wegen Beleidigung des Amtsgeriiztseathez Alexander zu 10 Mark Geldstrafe verurtheilt Pilllallen. Der Schmuggel mit Leder- nnd Gnmnrifchuhwaaren ist first an m Tage-»dring nie-zisch k- wurde ein solcher Sehneuhg rtrupp von » » Kizehen Greuels-thaten überrascht Zie gis-an- hatten »sich jed als rau s en treuen-eh weshalb die ren- swa ten es an ver nbihi Verstehst-truste gel sehlen ließen. anrentlich hatten sie es auch versäumt, den üblichen Marm Ischuß abzugeben. Sie wurden daher kvon den Schmugglern überfallen und, nachdem ihnen die Gen-ehre abgenom men waren iibel zugerichiet. Die Schmuggler machten sich dann mit ib irer Waare schleunigst aus dem Staube F PeovinzWestpbalen. Siegen Die Brieftasche eines preußischen Soldaten, der oen Feldzug 1870 bis 1871 mitgeiämpst und die selbe während des Krieges in Frank reich verloren bat, iit nach 26 Jahren wieder nach Deutschland gekommen und zwar hierher nach Siegen. Ein hiesiger Einwohner unternahm vor ei niger Zeit eine Reife nach Paris und be suchte dort eine WeinwirtbschafL Der Wirth derselben händiate ihm im Laufe des Gespräches eine Briestasche ein, »welche er sorgfältig aufbewahrt hatte uno die er seinem Gaste mit dein Aus trage übergab dieselbe an seinen viel leicht noch lebenden Eigenthümer oder dessen Anoerwandte abzuliefern. Aus dem Soldb Liebe geht hervor daß ihr Ei genthiimer der Färber Gustav Adolph -Geck, am G. Oktober 1845 zu Süden scheio gebot en wurde und am S. No "vernber 1867 oon Elberfelb aus beim 18 .Westpbälischen Jnsanterie- Regiment IRo. 57 eingestellt worden war. Die IVrieftasche ist der Red-: ktion der »Sie kgener Zeitung« übergeben worden. i ProvinzWestpreußem i I D a n z i g. Die in dem Zoppoter .Mordprozeß freigesprochene Marie INenrnann bat nach ihrer Rückkehr in« ils-re Heimaih eine große Zahl theilneh Fmender Zufchriften und auch mehrere« ZAnerbietungen erhalten. U. a. erhielt Zsie ans Westfalen von Dem Leiter einer ZP«rivatkli. it die Einladung, dort eine gstellung ais Wärterin anzunehmen. Mach ein Heiratbsanirag ist ihr von ei nem Kaufmann aus einer ileinen Stadt der Provinz Posen zugegangen, welcher aber abgelehnt worden. da Marie Neu mann bei ihrer alten Mutter bleiben will. « Das Bernsteinlager auf dem Käm werei - Forst - Terrain ist nun glücklich gefunden worden. Die erste Grube ist völlig ausgebeutet und vollendet. Die Arbeiten haben 11 Wochen gewährt Der 60. Geburtstag, das 40jäbrige Bühnen - Jubiläum und das 10jöbrige Direktor - Jubiläum des Theaterdirei torz Rofö wurden im Stadiiheater fest lich begangen. I B e r e n t. Eine spsändung mit un EzetvöhnlichenSchtvierigteiten wurde von idem hiesigen Gerichtsvollzieber Krüger koorgenomrnem Derselbe hatte bei der EFamilie Jendernal eine Pföndung auf iGrund einer schleunigen Arrestverfii Tgung oorzun:bmen und begab sich mit i dem Stadtwachtmeifter in die Wohnung Eber Schuldner; hier wurde ihm aber ein Zderartiger Widerstand geleistet, daß er isich genöthigt sali, auch noch um die EHilfe der beidenGendarnien zu ersnchen. kAuch ietzt noch leistete die ganze Familie jder Schuldner heftigen Widerstand, in sdem aus den Gerichtsoollzieber und die Polizeibeamten toie Gendarrnen mit isiniitteln und Werkzeugen eingehauen wurde, so dasz es schließlich zu einer re sgelrechten Schlacht tan:, in der die Gen kdarmerie schließlich so beerngt wurde, Zdaß sie lant ziehen und einhauen smußte Nur auf diese Weise gelang es, sden Widerstand zu brechen und die Tinändung oorzztnelsmen. I Elbin g. Das Fest der goldenen jHochzeit beaing mit seiner Gattin G. ZMiillen der Begründer der wohlbekann Zten Kunsttischlerei mit Dampfbetrieb. Dem sozialdemokratischen Parteitage Lsiir Ost: und Westpreufzen. der im EHerbst 1896 liixr irn Bergschlößchen Zfiattsand wohnten auch der praktische sArzt Dr.Gotts-eb.1ll aus Lönigsberg und der Eigarrenbänoler Stoer aus iDanzig bei. Der erstere wunderte sich zdariibendasz dieVersantinluna nicht rnit ldern Gesange eines Liede-:- eröffnet wur de. AlH nun der überwachende Polizei Komissar die liebrrreichung deg- Textes lsich erbat. beleidigten die beiden Herren iden Beamten. Gegen beide Angeklagte wurde auf je 50 Mart Geldstrafe oder fünf Tage Gefängnis erkannt. Der Gerichtshof führte in der Begründung ides Urtheil-z aus: Der Polizei - Korn rnisslir sei zwar nicht berechtigt gewe sen, die Lieder, die gesungen werden sollten, zur Einsicht einzufordern, die Angellagten haben cber ebensowenig in - Wahrung berechtigter Interessen gehan delt; es sei ihnen vielmehr darum zu thun gewesen, den Beamten zu beleidi gen. Provinz Posen. P o se n. Zu ein« fkaiser Wilhelm l. in mehr ang Alten«-Zier darstellen den Gemiilde bewilligten die siZidtischen Kollegien 5000 Mart. M e s e r i tz. Bei dem Direktor des hiesigen Gymnasiums traf mit der Post aus Buenos Ante-Z ein umfangreiche Packet ein, dessen Annahme derEmpfän ger zunächst verweigerte, da er in der ar gentinischen H. ;p:siadt keinerlei Be iehungen hat und sich daher die Sen dung nicht erklären konnte. Ein am an deren Tage anlommender Brief brachte jedoch volle Aufklärung Der Absender des Packets war einelzemaliger Schü ler des Gar-mastqu der inAr entinien ein reicher Pflanzer geworden . Aus Dankbarkeit bat er nun dem Lehrerka « inne des Wenn-Mk Mtlogramni es » bar-ten ca » » ge chenit Mc z ern · dieser Liebes «- san tät-lich mein-ehe nicht weitre W « proslnspsrnsreex S l e t ti n. 1400M. in Berlin ver iubelt hat der steckhrieslich von hier ver folgte 30jährige Buchhalter Julius Koch. Derselbe hatte feinem hier woh nenden Chef diese Summe ver-entmu, war dann mit dein Gelde direkt nach Berlin gefahren nnd hatte hinnen eini gen Taaen das Geld in lockerer Gesell schaft bis auf den letzten Heller der gendeL Nunmehr ohne nlle Geldmä tel, wußte der Leichtsinnige sich schließ lich leinen anderen Rath, als sich frei willig der Behörde zu stellen. E B e r g e n. Ein Dienstmädchen aus Ier Binzer Gegen fukr nach Sellin zu. Es hatte stark gefroren und die Schie nen waren eisig. Als der Zug nach ..Granitz zn bergauf fährt, kommen die Wagen i:1’H Kutschen nach Rückwärts. Unser Mädchen steht ängstlich arn Fen ster und weiß nicht. was draus werden scll. Der Zur-» seht wieder vorwärts; zum zweiten Male aleitel er bei den glatren Schienen zuriicL um wieder ei inen Anlauf nach vorn zu nehmen. Als jdie Rutsckkpartie zum dritten Male er jfolsgt, reißt dass Mädchen die Thür auf kund springt ans dein Zuge hinaus. Auf jden Ruf des Zchassners, doch drinnen szu bleiben, ruft fie: »Nei, net, mit so’n IDiert führ ick nich wieder; dor geih ick Ilciwer to Faul!'« Sinkt-MS und ver sfchivand ; Greissrvald. Der 70. Geburts Etag des Dr. Pietrnsty wurde festlich be Zgangem Generalselretär v. Wolssradt iiiherreiehte dem Juhilar im Austrage Ides Direktoriurns der deutschen Land "ivirthfchafts - Gesellschaft eine große ’Dentnrün«se. Der Vorsitzende der Bal .tischen Herdhnchgesellschast brachte eine kThierstatuettr. » L -—» .-.—--q - -— Vom Ausland. H—.—-— Die Wittwe Leg Max S ch u l z, dem ehemaigen beliebten kund den älteren Berlinern noch wohlbe kannten Mitgliede des Wallner-, später des Friedrich-Wildelmstädtischen Thea ters, ist arn 15. Februar ihrem bereits im Jahre 1884 verstorbenen Gatten in den Tod gefolgt. Tie Verstorbene, welche unter dein Namen don Stradiot Mende seiner Zeit eine der geschätztesten dramatischen Sängerinnen Deutsch lands war und als solche unter Anderern an den Operndiihnert von Dessau, Wies baden Breinen, Hamburg und Königs berg wohlverdiente Anerkennung ihrer Leistungen sand, hat ein Alter von 73 Jahren erreicht. Die alte Dame hat ihre letzten Lebensjahre in der Familie ihrer jüngsten Tochter verbracht. Nach einer bei Lloydsin Lon don eingeganåe nen Mittheilung aus St. Vincent ( ad Berdische Inseln) ist das deutsche Schiff »Baltimore«, von London nach New York. mit Ballast be laden, unterwegs leck gesprungen und arn 24. Januar untergegangen Alle jan Bord befindlichen Personen sind ver Jrnuthlich verloren, ausgenommen der TSeemann Gustav Ehristiansen, den der Eportugiesische Schooner »Min« ani 26. ;Januar ausnahm. Trotz der vielen Meldungen Hund Demenrirungen von Nachrichten, idaß die geschiedene Fürstin Cl)iinay, ge botene Clara Ward von Detroit, die Geliebte des Zigeunergeigers Rigo in dein oder jenem Tingeliangel als Chan sonette, leitendes Bild oder sonst etwas austreten werde, wird nun doch Berlin den anderen Stadien, welche sich um die zweiselhaste Ehre stritten, die Heldin des neuesten Weltslandalz zuerst aus ’derVarietiiten-Biidne gesehen zu haben, den Rang ablaufen. Arn 1· April wird die Exsiirstin irn Berliner Wintergarten in einer Varietäten - Vorstellung aus treten. Wenigstens versichert der Di rektor Baron, der Leiter des Etablisse nients, daß dies der Fall ist. Die Für »siin Chirnad habe einen Kontrast mit ihm abgeschlossen und es sei ihm gelun gen den Konzerthallen - Direktoren in Paris New Yort und London, die sich urn das Engagement der Zigeuner-braut rissen, zuvorzutominen. « Gesa: fane pranonoten.—— zksE .glifchen Blättern eri: Z innen wir fol .gende Mitte-erlangen Die Spitzen der jVank vor. England sind damit beschäf Ttigt, eine der erstaunlich sten und erfolg retchften Fälfchungen zu verfolgen, Zwelche mit ihren Roten im ablaufenden Viertel des Jahrhundert vorgekommen ist. Die Fölfchung beschränlt sich auf Zehn-Pfundnoten und umfaßt, soweit bisher bekannt, etwa 10,()00 Pfd. St. Der Ernst der Sache, fagt Daily Mail, jift dadurch gesteigert, daß diese Roten auf Papier gedruckt find, das selbst von Sachverständigen nicht von dem echten »Papi» der Bant von England unter ifchieden werden kann und die Roten slönnen als Fälschungen nur erkannt « werden nachdem sie einzeln in der Bank felbfl betreffs der geheimen Chiffren nach gewissen Geheimbüchern lontrvlirt wurden. Die Entdeckung der Fölfchum en erfolgte ganz zufällig. Vor beiläu eig fünf Wochen gingen zwei Zehn Pfundnoten durch die Hände eines Kas siers der Hauptanstali. Derselbe, ob wohl teinen Moment an deren Echtheit zweifelnd, verglich sie zufällig mit ge wissen Büchern. Er toar erstaunt« daß die geheime Chriffre auf beiden nicht stimmte, obwohl die Litera, der Druck, die Unterfchrift des Hauptlassiers voll kommen in Ordnung waren, und was das Außerordentlichfte war, das Pa pier von derselben Dichtigkeit undQua litiit wie das der echten zirkuli renden Roten. Trotz alledem konnte er nicht mußt-, die zwei Roten als falsch zu er Musik« Der Bantgouveeneur und die Widertteter der Bank wurden fo fort benachrichtigt und ei wurden alle erforderlichen Schritte eingeleitet. Nicht weniger als 40 Detetiives sind derma len mit denRachforfchungen beschäftigt Einige sind in Liverpool und and-ten großen Siädten Englands, andere in Paris und Wien und verschiedenen ton tinentalen Hauptsiädtem Sichergestellt ist, daß die Roten in Wien (Z) gedruckt und gleichzeitig in Verkehr gebracht wurden — in 25 Wechselftuben in Pa zriz wurden alle an einem Tage einge «wechselt. Der fernere Plan der Bande Eist, wie verwitwet wird, während der Nächsten Rennfnison inedr dieser Fabri siate in England auszugeben; aber die IDetettives waren bisher außer Stande, Eweitere Faim betreffs dieser gewandten iBande und ihres großen Coup zu erni ;ren. Was die Bank von England mehr Ists alles Andere beunrndigt, ist die Nachahmung ihres Papier-s mit den krichtigen Wasserzeickem eine Empfin jdung, welche weitreichende Konsequen zzen haben muß. «Studirte" Frauen. Ueber das ärztliche Frauenstudium in den Kulturländern gibt die ,.Soziale Pra xis« folgende Zusammenstellung: Der preußische Unterrichtsminister hat am Ils. Juli 1896 die llniversitiitslurato ·ren ermächtigt selbst iiber die Zulas sung von Frauen zu den Vorlesungen zu bestimmen, aber die Frauen dürfen nur Hospitantinnen sein, nicht vollbr rechtigte Studirende. Aehnlich ist es in Oesterreich. Jn den Ver. Staaten ließ das »Oberlin College« bereits 1833 Frauen zu. 1886 gab es bereits 266 Irauencolle es und 263 gemischte Col leges. In glFrankreich erhielt zum er sten Male im Jahre 1861 an der Uni versität Lhon eine Dame den Doktor grad, dann 1869, und seit 1870 nahm die Zahl der in Frankreich studiren den Frauen ständig zu. Jn England werden seit 1878 die Frauen zu allen Prüfungen und Gradertheilungen zu gelassen. Die Univers-täten stehen den Frauen offen in der Schweiz seit mehr denn einem Menschen-alten in Schwe den seit 1870, in Dänemart, Finland, Holland und Indien seit 1875, in Bel gien und Italien seit 1876, in Austra lien seit 1878, in Norwegen seit 1884, in ngand seit 1886, in Ungarn seit 1895. Von dem Rechte zu hospitiren machten an den deutschen Universitäten im Wintersemester 1895——96 153 Frauen Gebrauch, und zwar in Ber llin 70, Breslau 14, Freiburg 10, Göt tingen 32, Greisswalds5, Halle l, hei delberg 4. Marburg B, Nostocl 13, Tü bingen l, an der österreichischen 18, nämlich in Czernowitz Z, Kratau 8, Lemberg l, Prag 4, Wien 0. Jn Nuß land hatten sich in den achtziger Jah ren aus den hebanrmentursen medizi nische Kurse siir Frauen entwickelt. an denen 1091 weibliche Personen theil nahmen, von denen 700 das Doktor diplom erlangten. 1882 wurden diese Kurse aus politischen Gründen geschlos sen. Zar Nikolaus Il. eröffnete sie nach seiner Thronbesteigung wieder und ver lieh den Aerztinnen das Recht, nicht allein, wie bisher, an Hosvitiilern als Staatsärztinnen angestellt zu werden, sondern auch bis zum Chefarzt avanzi ren zu können und pensionsberechtigt zu sein, ebenso dürfen die Semstwo (Gemeinden) weibliche Aerzte anstel len. — Jn England haben von 1877 bis 1895 von Stu")entinnen der »Lan don School os Medicine for Women« und des ,,Rohal Free Hospital« 183 das medizinische Staatseramen bestan den, in ganz England 2530. Jn den Ver. Staaten und Canada bestand 1849 der erste weibliche Arzt sein Examen Die Zahl der studirten Frauen soll sich hier heute auf 60,0()0, die der studirenden auf STle stellen. Ein seltener- Fesi wurdeun längst in der Pfarrtirch in Grulich (nahe arn Schneeberge in Böhmen) ge feiert; es wurden vier Geschwister zu gleicher Zeit genaui. Es sind dies die Kinder dei« Realitätenbesitzers Wenzel Katzer in Grulich, Anna, Marie, Ber tha und Karl Fratzen l Clltcrlcu Utm »L VetdächtigeLinzeichen. A.: Haben Sie schon gehört, daß der Studiofug Biedermann gestern wegen anarchisiischer Umiriebe verhafiet wor den ist« B.: Mein Gott, dieser stille, harmlose Mensch?! A. IES ist aber zur Kenntniß gekom men daß er sich auf einer Umsturzmas schine Kaffee geiochi har. is O-— Bedenkliche Adresse. Eine Köchin schickt ihrem Schatz zu Weihnachten eine mit Pfeifertuchen, Wurst, Aepfeln und sonstigen schönen Sachen gefüllte Pappschachtel unter folgender Adresse : An den Musiciier Johann Friedrich Schwidt, Nasi. Jnfanierie : Regimeni No. 87. Oc. Kam-. in Mainz. Absenderim Anne Maria Müller, Soldaten - Schachtel. Eigene Angelegenheit des Empfängers. Bequeme Variante. »Aber Herr Wirth, alle Tage roihe säübem das ist doch eine starke Zum-g t ung »Denan Sie nicht das gute alte Sptiichwortz Räder Dich r I t h lich-Is ) .- w Ws »sp. : Erd doch verdammte Raädsdögel « — .: « »Randdögeli Nu nu. das ist mit was ganz Reakti« A.: »Natürlich! Weil sie mir meinen ganzen Motsens « , , schlummer rat-den« —- Notbwendige Erklärung. Jus zahniirztlichrn Atelier horcht eine a tientin plötzlich ganz erschreckt auf.) gahnarzk »Bei-Linsen Sie sich, mein ränlein, das ist nur meine Tochter, die oben singt.« —- Er irnnt·s’nicht. Gniidige Frau Czum neuen Diener, der mit seinen schweren Stiefeln herum trabt) : »O Friedrich —- Sie wissen wohl nichts von Nerven?« —- Diener (der nur halb hört): »Nein, gnädige Frau, —- aber das wird man schon erfragen können!· —- Gnter Trost. Junge Frau seinem sie besuchenden Onkel ihres Mannes klagend, datz letzterer zu leichtsinnig u. s. w. sei): »Sie glauben gar nicht· nichts wie Dummheiten hat mei Mann im Kopft« ——- «Oniel: »Na, was. die größte hat er hinter sich!« —- Ein Haushaltungsgegenstand — Sie: »Ich weiß gar nicht« woher das kommt, ich rechne und rechne und meine hanshaltungsrechnnng will und will nicht stimmen!?" — Er: »Sollte das nicht von dein nenen Hut herkommen, den Du Dir neulich angeschafft dast?« -—Moderne Dienstboten Dienst mädchen (dem eben gekündigt worden, M einein Besuch): »Wen darf ich das ißvergniigen haben, zu melden?« — Fritzchenss Furcht. Maiw »Schau, Jritzchem das da sind Cad "sische! Aus denen macht man den Le .berthran.« —- Fritzchen tängstlich): T»Biite, Mama, tomm’ schnell weiter-t« — Bedentliche Dantfagung. Allen, die uns bei Entstehung des Feuers zu hülse gekommen, unseren tiefgefühlten ; Dank. Pteitinger und Cir» Kunstwols te-Fabrit. H —- Bon Berufswegen. A.: »Der Re t potter Lauschmann hat sich jetzt gar ein HZtveirad angeschafft.« — B.:'" »Natür klich —- um sich aus den-. Laufenden zu » erhalten!« k —Zur Farbenlehre. Frau: »Ich be ssiirchte wirklich, unsere Martha be tommt die Getbsucht.« —- Manm »Ach, ;Frnu, Du mußt nicht immer gleich so I schwarz sehen.« s i F —- Wie er rechnet. Lehrer: »Wenn ein Meter Tuch 75 Pfennige kostet. was tosten 5 Meter?« — Der kleine Moritz: »Nicht geschenkt nehrn’ ich ste zu ssa 'nern Schirm-preist« » ....-.-. F —- Fie tennt dag. Fräntein vom thause (finaend): »Noch Frankreich zo E gen zwei Grenadier —« —- Dienstmäd Echem »Ach, Fräulein-, von die Jana ’diere singen Sie? -—— na, von die weiß J ick noch ’n Lied zu singen!« T —Enttäuschung. Tochter: »Papa, s hat er mit Dir gesprochens« —— Vater: E »Jawohl, — aber über ganz etwas an s deres!« ; — Gut gerechnet. »Ich habe Dir ;einen Gastocher bestellt, der erspart Euns die Hälfte der Feuerung« -—— lFram »Warum hast Du dann nicht sgleich zwei angeschafft, damit tvir die Z ganze Feuerung sparen Z« —- So war’s nicht gemeint. »Hast E Du Dich gestern im Theater gut unter j halten, Etise?« —- »Jni Anfang mit ider Kanzleiräthin tkniller —- nachher kverbaten sichs aber dir anderen Nach t barn!« ! Unteroffiziet Czuin Einjährigen, de: seine falsche eanung gemacht): »Es : ist doch merkwürdig, daß die Gescheidt’ Z sten immer die Dümmsten sind!« z —- Der Richtigr. Prin,zi»oal: »Ich ibrauche einen jungen Mann, der keine .Arbeit scheut-, mit Ihrem Vorgänger i ging es nicht, das war ein undeauemer Mensch.« —— Neuer Kommis: »Oh, Sie glauben garnicht, Herr Prinzipal, wie bequem ich hins« Seraeant: »Ist dieser Lehmann ei nen Appetit ———-- Mensch, wären Sie an Stelle des alten Noah in der Arche ge sessen, wir hätten heute keine Thier arten mehr!« Schreibiehler. » ....... und ich sann Ew. Wohlgeboren. indem ich meine Bitte nochmals Ihrer steundli chen Berücksichtigung empfehle, nur auf das Wort Goethe’5 verweisen: Ese«l sei der Mensch, hilfreich und gut! — --.'.· Der Nachlaß des Kardi nals Dohenlohr.s Manschkeibt aus Rom vom 4. ds. : Am 15.Miirz wird im Palast an der Basilita Maria Maggiore der Nachlaß des Kardinall Hohenlohe ver-steigert Unter den vie len Kunstschiisen befinden sich Gemälde von Benozzo Gozzolh von Ribera und Sassoferrato. Außerdem enthält das Verzeichnisz ein prachtvolles Silber-see viee im Exnpireftil, Werke von Dimi Septas und Alberti-S Nie-ganz einen Ring von Clemens le., ein Porträt von Kaiser Wilhelm li. mit der Jn schkist »Deine adsurn·', sowie ein Pianos satte und ein damaan von Liszt, der bekanntlich ein häufiger Gast des Kardinais in der Villa Miste zu Tivoll VII. .