Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 26, 1897, Sonntags-Blatt., Image 13

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    Melchimops.
Dumoresie von Karl Pauli.
Jst das nicht MelchimopsZ Gewiß«
der Gang, die Figur. Heda, Melchi
mopsl Herr Gott, shört derm- der Kerl
nicht, oder ist er’s nicht? Da. jktzk
biegt er auch noch in die Zimmerstraße
ein, daß er mich bei dem Gemisch das
dort iie Wagen auf dem Pflasster ber
«vorbrii:gen, gar nicht hören lamil Jch
versuch«s noch einmal: Heda! Du!
Melchimopsl«
»Richtig, er bleibt stehen, dreht sich
um —- er ist's!«
Melchimops hieß eigentlich Plasti
mer, den Spißnasmen hatte er sich auf
demthrmiasium zugezogen, wo er einst
»bonus nvelior, melchimsus« zu kom
parirsti versucht-e Er machte ein sehr
verdutztes Gesicht, als er mich sah-, je
doch mir einen Augenblick dauerte die
Verwirrung, Bann hat-te er mich er
traun-i
»Menscchenkind!« rief er freudig
usnb sireclte mir beide Höriide entgegen,
wie gebt-Es Z«
»W:e masn s treibt, so geht’s 5!" war
meine prompte Erwiderung; ich hasse
diese bcknale Frage ten-d beantworte sie
stets mit der ehe-us o bona-km Redens
art. »Aber DU, mein lieber Melchi
mops, " fuhr ich fort, wie ist das
Schicksal mit Dir umgesprunsgon Du
bist sicher schon in Amt und Würden?«
»Ami und Würden?« wiederholte er,
»nu. weißt Du denn nicht?«
»Nein, was denn?« i
»Wi) Itaben wir uns beim zuletzt ge
fchen2« fragte er.
»Im Veeoeioerg," ainworære Ich,
»Du dereitest Dich eben aus Deinen
Reserendar vort«
»So lange ist das schon l;-e:?«
»Ja-, crber erzähte doch!"
»Hm sag’ mal, temrst Du Lüster
Mai«
»Nein!«.
»Ke:ni: Du Hasselpslug·?«
,«.Nem!«
»Hei-mit Du Tottursteig ?« «
»Nei1.. ’«
,,?lT-e:, Menschenstimd!« rief er sast
erbost, »d: mirszt Du doch Diistermeg
(en«nen!"
»Ich kenne ihn aber nicht!« rief ich.
».Nn der war’32« sagte er dedeu
titnsgksdlt
»Wer war er? wo wcer er? zwas
war er-? erzähle deutlich!« ’s
,.Asso.« sagte er, »Düs1ertveg war
Schauspiel-en sogar ein recht gieter
Schauspieler unld in Heideltderg en
gagirt.«
»Was spielte er den-ist«
»Liebe-n und Liebhaberi« »Ach j;,«
fuhr e: fort, Jetzt erinnere ich mich, er
kam erst hin, nachdem Du schon abge
veist warst. Er war ein set-r netter
Kerl, und wir standen selxr gut mit
einande:."
»Na, und?« forschte ich.
»Ein-es- Tagses stürzte Diisterwdg
sganz aufgeregt sin mteine Bim, rauft
sein qebranntesLockendaar. wirft seine
Fluge-n traß znsm Himmel uer tust
in den Tönen höchster Berzweislungt
.,Mseisn Gott, mein Gott, wag soll aus
mir werdet-, aus mir und meiner ai
men, unglücklich-n Familie, bestehend
aus meiner Frau, zwei Kindern, einem
Dienstmädchen nnd mir?!«
»Ach, das ist der Ditsterweq mit der
arme« Innglüctlichen Familie!« unter
brach ich den Spnechenden, »ja den
kenn ich!«
»Na natürlich, ich wu te es doch!«
sag-b Melchimops, »Du hast mir doch
selbst von ihm erzählt!«
«.,Schon möglich aber sprich weiter!«
»Ich fra te natürlich, was los sei,«
saht Mel ops fort. »Aber er jam
merte blos, er sei verloren, ee müsse
sich das Leben nehmen, er müsse zu
M gehen et sowohl wie sein-e ar
me, miglitckliche Famil-ie, bestehend aus
seiner Fest-, zwei Kindern umtd etmm
Dis-W Mdiw Endlich, als
ich ihm mit sonsten Wort-m schonen-d
mittljeilte, daß, wenn sein Herz zu
schwor sei, mit-»diese Mittlxitimg Fu
machen-, til; ihn mit niesgehobesmthow
den ansiede, diese Schwere adzuschüt-;
teln,da ich mich sonst gedrängt Mkte
ihn an die steie Atmosphäre zu beför- ;
M, wo der runde Nordost mn seme
spärlich-n Locken dichl-m wer-de; erstl
da tm er einigermaßen zur Verm-Just »
und erzätylte mir um was es soch han- s
belie. s
Er war wirklich isn einer argen ;
Mem-nee, er hatte zwei Kontrast-e un-»
lsterstiyrtelden einen an ein gutes Stadt- j
theater und einen an eineSchmierr. Zu
seimEntschuidigW M er an, daß
er den an die Schmiere nur unterzeich
uetshade, weil er der feste-n Ueber-zeug
uns en sei, das Enge-W an "
Moos-r have sich michs-sw- »
—f
um nicht ganz ohne Engagemsemt zui
sein, habe er den Kontratt asn die
.Schmiere angenommen in der Ge
»wißhe-it, leichter wieder loszutonimens
"Dem war aber nicht fo, beitde Direk
toren bestanlcsen auf seinem Einwtreffcen j
und mm wußte er vor Angst nicht, was
anfangen, weder er, noch feine arm-e,
unglückliche Familie !
Trat er sein Engagement an dem«
Stadtttpeatter nicht an, so kostete das
erstens eine Jahresgage Konventional-;
strafe, und zweiten-S erklärte ist-ei derj
Kartellverband, dem das Theater am-»
gehörte, und tm ein Schutzbiindnsiß
aller besserm Bühnen ist, siir ten-trakt
briichig, d. h. er konnte in »den nächsten
Jahr-en lein- Engagement mehr bekam-l
men. Trat er sei-n Entgagement jedoch
bei ker Schmiere nicht an, so kostete
das ebenfalls eim Jahres-entrommen
Konventionoliftrafe u »der Kartellver
ein erklärte ian ebenfalls fiir tontrakt-« i
brüchig, weil er ein-en Kontratt mit-er
zeichnet hatte, währer er noch mit ei-I
ner Kartellsbiishne in Untechandlung
stand. ;
Nachdem er diesen Bericht giebt-efert,·i
rannte er wieder-Inn Zimmer auf und
alb umld schwur die gräßlichsten Eide.
sie müßten alle zu Grunde gethan er
und seine arme, unglückliche anikie,
wenn ich ihn nicht rette. E
,Jch?« fragte ich erstaunt. l
j ,,Jsawol-,l, Sie!« schrie er, »Sie fean
» mir ähnlich!" ;
T »Das find-e ich n Ecttsp
»Wir habe-n erne Figur!« ;
»Zugseaeben!« s
«Dieselbe Nase!« z
»O bitte, meine ist lange nicht so
:igroß!« ;
M1-k sit-.- dk. .—-—I«
»UIIII-lle CLWUUZ l
i »Unsmn! Ihre sind braun, meine
blau!« «
»Das ist ganz ogal!« schrie er ans
»Si-e miissen es thun, Sie müssen es
thun! sonst gehe ich elend zu Grunde,
sowohl ich als auch mein-: arme, un
glückliche.
»Ja, was denn zum Henker?!« fiel
ich ihm in »die Rede, »was soll ich denn
thun-es
,,Sir müssen asn mein-er Stelle nach
Elberg fahren-« l
l »Was soll ich denn dort?« · l
l »Mein Engaqtment anti- !«
»Sin-"b esie toll? Jch floge ja be:
der ersten Probt hinan-Z !«
»Das will ich Ia edml«
»Seht freundlich! Danke ers-e
denst!« l
»Aber Mensch« redete er mir zu,
»Hm Sie doch Stich-ihn »das giebt ja
ein mächtiges Abensiruser. Sie reisM’
hin. stellen sich tin-irr meint-m Namen
vor, treten mein E.ngagenient an, spie
len ein paar Tage den Schauspielers
werd-on gelündigt und reisen wieder ab.
Jst das nicht ein reizend-es About-wen
ist das nich-i einmal etwas andere-IV
»Aber man biamiri sich doch nickt
i gm I« I
l »Ach was, blamirenI Sie bliamiren
doch nicht sich, Sie blamiren doch mich,
Sie sind doch ich um«-I nich-i Sie.« »
» Das leuchtete mir ein. Das TIme
»in-er lockte mich, noch ein kurzeI
I Schwarm-tin usnd ich willigie ein.
Düsierweg war überglücklich Da
« noch etwa vier Wochen Zeii waren, ehe
icheinzuiresssen hatte, so gcb er mir ein
wenig dramatischen Unterricht und
stwdirte mir vor allem «:ie Rolle-n ein,
in denen ich ans-treten sollte, staiteie
mich auch mit Mtergianderolse aufs
Köstlichsie aus-, und als wies-it gekom
men war, dampfte sich gen Ell-erg, be
gleitet von den Segensspoüchen des
mich als seinen Meiner preisenden Dü
sterweg und auch von denen seiner ar
men, unglückliche-n Familie. s
Mensch, das war eine Gesellschaft,
eine richtige Familienschmkre aus den
Fliegenden Blättern Direktor Datzbe«
und Frau wobst dreiSöhmn nnd eben
so viel-en Schwestern Drei von den.
Kindemhainsn Talent, waren Ebers
schief gewachsen-. Die anderen drei
waren zwar gerade gewachsen, hatt-on
aber dein Tafenh Am isalernlcheshon
war die jiimgsitTochder, deshalb mußte
sie auch sonffiiren, Id. b sie saß im
Smsslenrsinsten und schlief wovow ich
mich gleich « s erstsn Lle überzeu
gen konnt-ON s
»Was mild- denn gis.-k-·-T«-c«:.s.«« frag-te
ich. i
Melchimopis lachte auf. »Der Geso
bauet der Zettel »Wir e Ins Stück:
Der Gott-han« oder der Schkag auf
den Kopf. Und unten stwwd zu lefem
"Um halb zehn wird Herr Dkwitor
Datzke mit einem sieben Pme schwe
ren Beil den berühmsen Schlag aus
den Kopf augsiikyrm!«
«U-nst1m·!«
»Ehvenwori! Außerdem stand noch
das Gastspäel des beruhmtenhosschau
spielt-es Dimeng awgezeigtl«
»Ist kam Düsbekweg Weh-anspie
M« M Ich
1
»Das weiß ich nicht," antwortete
Melchimsops, »aber ich glaube, er war
einmal in Hof in Bote-m engagirt.«
»Na, wie war den-n mm Dein erstes
Debut?« ·
»Ganz gut, wur wie gesagt, im
dritten Akt —- habe ich einen Monoloa,
der mitden Worten anfängt: »Jetzt!
werlde ich gehen, meinen alten Vaters
begraben. « Von da an wußk ich nicht!
so recht Bescheid Also ich sitze am;
Tische und sage so recht traurig: i
»Jetzt werde ich geken, meinen alten
Vater begraben«-« Nun fehlt mir das-»
nächste Wori, ich set-e sluchwüediger-’
weise in den Souffleurkasten. Die
Sosusssleuse schiiists Jch wiederhole:
»Jetzt werde ich geh-M, mein-en alten
Vater begraben-« uan schlage mit der
Faust arus den Tisch. Die schläft ruhig
weiter. Jch stehe auf, trete mit dem
Fuß aus und sage nochmals-: »Jetzt
wede ich gehen, und meinen alt-en Va
ter begraben«
»Die Sousfleuse schsiäst immer noch.
Da packte mich eine rasende Wirth ich
trete ganz nahe an den Sosusfleurtm
sten heran untd gebe mit den Worten:
»Jetzt werde ich gehen, meinem- alten
Vacer begraben-« dem davorftebenden
Lesepusit aus welchem idas Schifflein
buch lilsgt,ei1nrm wuchtigen Fuss-tri- ti.
Jch den-tie, tdas Ding ist angenageli,
aber nein, es ist snur hingestellt und
sattst mtiirktch mit uns-keimt icher Ge
walt in den« Kasten hinein unsd der un
glückkichen Soutssleusse geratdse an den
Mund Die fährt zu Tode erschroan
auf, sie will rede-n —- aber ihre Ober
lippe ist sofort lzur Dicke ein-er Beat
wusrst angeschwollen und »Pupbupbu«
sind die einzigen Töne, " ie sue imstan
sde war, von sich zu geben. Jch glaube,
wenn ich nich-i gegangen wäre, meinen
akten Vater beg-raben, sich stände heute
noch dort «
»Noch diesem ;»--tern1ezzo glaubte
ich bestimmt, noch atn selbigan Abs-Jud
an die Luft gesetzt zu werden, statt des
sen tornmi nach beendeter Vorstellung
der Direktor auf mich lex-, umarmt
mich mit Tibränen in den kamt-lamen
blauen Gazellenaugen und-« vetspricht
mir Zulaae.«
»Auf WTWL UND ch Dljl W OWNER
losxxelomnven2«
»Ga: nicht!«
»Gut nsicht, Du bist gebli-eben?«
»Ja!«
»Biå der Ton-kraft zu Enlde war?«
»Ja!«
»Und hast gespielt?« «
»Alles, was qui und täeuer war,
jeden Abend mindestens zehn Bogenl«
,,U-Md"-dann?«
»Hab« ich ein-: Gngagetnent nach
Breslau angenmnxneei.«
»Und jetzt?«
»Jetzt ges ich nach Hamburg ink
Engiagemenck!« «
»Aber Melchimopsz!« rief ich ver
wundert, »du bist Te: ja Schauspie
lek geworden!«
,,Juswohl!« erwiderte er, »das hat
mit feinem Firmitalt der Tiisterweg
und feine imglückliche Familie sammt
Dienstmädchen gewinn-P
»Und die Jurispritden;?«
»Die habe ich an den Nagel geban
gen!«
»Und bist Du mit Ler und Seele
beim Theaters «
»Mit- Leib und Seele! Glaubst Du,
daß ich es berewen werde, dazu gen-Jn
gen zu sein«-«
»Hm, wencn Du Talent nnd Neig
ung shast, ist die Frage schwer zu be
antworten Weißt Du, was Sokra
tes antwortete als iilm Jemand fra Fie,
edl- er betreiben oder unverheirathei
bleiben solle?«
»Neisn!« sag-te Melchinwps.
-»Th-ue was Du willst, umDu wirst
es später Eben-um- Unld sichst Du, so
ist es auch mit dem STIMME
--—----.- .-—-—-.——
Im Geisterbnnn.
Merkwürdige szxeorze ibber chanken-»
» l
Merkur-Jung
Prof. William Erwies-, Englands
bskishmtester Physiker-, dessen Name in
Verbinde mit dsn Rönkgzswsth
Im so viel genannt worden hat der
Welt beij gegebm, daß er an die
Möglichkeit der Gddænkmüsbertragung
glaube. .
Vor der «Societr) for Psychical Re
seavch« in London gab er diese Erklä
rung ab. Jn seiner Vorstellung ist die
Telepatkyise, o. h. das anögen, räum
xicb oder zeitlich entfernt-e Vorgänge zu
empfbndm kehre Chimärr.
Ein Korresponsvent hatte mit dem
Professor eine längere Unten-evang.
»He-then Sbe sbie Möglichkeit der Ge
danckwiibertragwwg für wissenschaftlich
bewiesen?«« fragte Der Zeitungsmenfch.
Herrn Ctooks’ Antwort kaut-we in be
jahemdem SCmnsr.
,,Giesbt es denn keine andere-n Be
weise als die Kreidezscsichsnusnigen die
von ein«-er dritte-n Person reproduzirt
werden?«
»O «doch«, erwiderte der Professor.
»Hunsrerte von- Botschaften sind
durch Telepathise übermittelt worden.
»Einie junge Dame zum Beispiel, die
von Schottland nsach London gekom
men war unsd ihre Tanzschuhe mitzu
nsehmrin vergessen hatt-e, vermittelte ih
ren Wunsch der Schwester durch Tele
pathie, und schon sder nächste Zug
brachte richtig »die Tan-zschuhe.«
I »Zufall!«
»Ju, wenn nur der esine Fall vor
läge. Aber es giebt ihrer hun«de«rte.
Diese Schwestern hab-en seit Jahren in
derselben Weise Gedanken miteinander
ausgeta—uscht, winn» auch noch so weite
Entfernungen sue trennten.«
»Man muß nun wiss-en, daß Herr
Crookes ein eifring Spiritsist ist.
Er und seine Gleichgesinnten be
haupten, »daß Entfernungen der direk
ten Gedanken-übermittliung nicht entge
genstehen daß eine Person ohne irgend
welche physische Kraftanstrengung ei
ner anderen nicht nur ihre Gedanken
mittheilen kann, sondern auch jede
Sinnesempfindung, mag es- nun eine
solche des Geschmackes oder Gefühls
Tod-er Geruchs u. s. w. sein, in»du«ziren.
; Die Richtigkeit dieser Theorie ein
’mal zugegeben, ist auch die Existenz
; von Geistern nicht mehr in Abrede zu
»stellen. Kann eine leben-de Person, wie
Professor Crookes behauptet, einer an
lder-en ishr Bild vorzau.l):rn, weshalb
sollte denn nicht auch, vorausgesetzt
dasz unsere Seele umsterblich ist, ein
törperloser Geist dieselbe Halluncina
tion hervortrier können? Wenn das
Mittelasltsir an Zauber usnd übernatür
liche Erscheinungen glaubte, die For
schungen der ,,Pst)ckical Research So
cietn« liefern idie Bestätigung.
Dazu kommt. sdaß Prof. Crookes’
Autorität in wissenschaftlschzn Dingen
eine fest gegründete ist.
; Geboten 1832 in London und 18.-)5
z—1859 Lehrer der Chemie in Cis ,ester,
entdeckte er 1861 das Thallium Er
konstruirte das Radiometer, arbeitete
über Spettralanalyfe Und Sonnen
spektrum und giebt seit 1864 das
,,Quarterly Journal of Science« hin
aus Am bekanntesten sinsd seine luft
leeren Tuden geworden Er ist heute
65 Jahre alt und Präsident der »Ehe
mical Society«.
Wie die Gedankeniibertragung statt
findet?
Mist Hilfe unendlich kleiner und
schneller Actherwellen
Also die Ansicht der»British Psychi
tat Refearch Somin die übrigens
auch Verbindungen mit hiesigen Ge
ieihrten z. B. Prof. J. H. Hyslosp vom
Columbia Collegse, unterhält Sagte
;Prof. Hhslop:
»Mein-er Meinung nach ist die Tele
pathie eine bewiesene Tlmtsach«e. Jrh
habe selber einigeExperimente gemacht.
Vor einig-en Jahren besuchte ich einen
Spiritsist-en, dessen Angaben ich zu prü
fen wünschte-, und gab der Ueberzeu
gung Ausdruck, tan ich seine Experi
mente nach-machen tön·r.-e. Ein jung-er
Mann, den ich noch nie zuvor gesehen,
mußte mir afsiltiren
»Der junge Man-n drehte mir den
Rücken ,n unsd ich zeichnete auf einem
Stück Papier esins Dreieck und einen
Kreis. Dann fragte ich mein Me
dium, was ich gezeichnet halt-e, usntd die
Antwort !»utet-e: »Ein Dr.«ieck und ei
nen Kreis." Ich zeichnete jetzt zwei
Seiten eines- Dreiecks und ein« Plus
Ieichen Er empfig den Eindruck der
beide-n Dreiecke-Seiten aber nicht den
des Pluszei chens.
Jetzt zeichnete ich ein Schwin
«Er sagt-e er habe etwas gesehen
was einem Schwein oder ein-r Ziege
ähwele.«
Schon seit einer Anzahl von Jahren
hai man telepathische Experimente ge
macht. Systematifch hinzugehen be
gann man um das Jahr 1882, und
zwar erst in England, wo damals die
»Pfychtical Resarch Sorte-ty« gegrün
det wurde.
Das Wesentliche eines Experimen
te-s ist, daß eine Person mit einer an
derm Person in geistigen Rapposrt
triiit, ohne Die gewöhnlichen Sinnes
tansäie zu benutzen. Jacke ist der Agvnh
diese der Rerivimi. Der Agent zeich
nset itøgend eine Figuir, und der Reci
pimt, der weder sehen, hör-In, schme
den, riechen, noch fühle-n kann, was
vorgegangen, rvadsuzirt die Figur.
Das ist die gen-ähnlichste Form eines
Ecperimeni5.
Von ten 457 Experimentem des
Herrn Malcom Guthrie sin Liverpool
waren 237 völlig erfolgreich, 82 nur
theilweise, 70 gaben kein Resultat und
in 68 Fällen wurde-n das Gezeichneie
falsch temoduzirn
Jn Paris experimentirven Herr
Schmoll und Monsieur Mabire mit
großem Erfolg. Die vaipiesntin eine
I
Mlle Lou"ise, saß zuerst mit verbunde-;
nsim Augen in demsleben Zimmer, aber
zehn Fuß von Iden Agentscns entfernt
ud ihnen den Riicken zukehrwd Spä- .
ter begab siie sich in ein ansstoßendes
Zimmer, während die Agenten ein
Objekt aus-wählten
Monsieur Mabire legte sei ne Brille
geränschloss aus den Tisch. Mlle Lowise
sagte nach fünf Minute-n »Ich sehe
zwei Kreise, die ein-ander nicht berü
ren.
Herr Schmoll zeichnete eine Katze ·
wähnen-d die Recipimtin im anstoßen-!
den Zimmer war. ,;Fch sehen· esineni
Katzseniopf«, sagte sie und zeichnete
i
Äuch Victorien Sardou ist ein Spi- .
-ritist. j
; Wie er e: nem Korresponidenten er-;
zzählte ist er chsogar ein Meniusm gewe-;
ssens und nasch Ansicht urthieilsfähsiger
Personen ein außerordentliche-Z gutes
Medium. »Ich hatte in meinem Hau
se einen kleinen Tisch, der sich gehor
sam meinen Wünschen auf und nieder
bewegte, ucnd manchmal fantd ich mit
ten im Winter mein Bett mit exoti-;
schen Blum-sen bedeckt, wen-n sich Mor-.
gens erwachte. l
»Ein Sekretiir des großen Ärago
war es, der mich zum Spiriitismus be
kehrte. Jch wohnte ein-er jeden spiri-Z
tistischen Seasnce bei und suchte mich
immer mehr im Occultismus zu ver
vollkommnen Biere-its sah ich aller
hansd Geflimmer tin der Luft, hörte«
aus den Zimmereclen Musik erschallen.
und nahm andere seltsame Erscheinun-«
gen wahr und ich wünschte mir nichts-:
sehwnlicher als ein Medium zu werden
Jch versuchte, zu schreiben, ohne eine
sreitvillige Betr- gung zu machen, aberj
es ging nicht. Der Baron Du Poteis
rieth mir aber, in mein-en Anstrengun
gen nicht nachzulassen.
Einige Tage später schrieb meine»
Hand plötzlich ohne mein Zuthun:
»Ich oisn Bei-ward Palissy.« i
»Sehr gut,« antworte-te ich. »Ich
freue misch, Jhre Bekanntschaft zu
machen, aber nun erzählsetns Sie mir
auch, wo und wie Sie leben«
»Ich lebe auf dem Jupit-er,« ant
wortete er.
»Wollen Sie mir nicht die Gebäude
auf senem Planeten beschreiben?« !
»Recht gern, « unid Bernhard Paiissns
zeichnete mir erst sein eigenes Haus,
dann Mozarks unid zuletzt das von’
Zoraster bewohnte Ich habe noch
baute tie Originale jener Zeichnungent
Achtzehn Monat lang besaß ich Dass
Vermögen eines Medium, sdann kamj
es mir plötzlich abhanwdien Jm Jahre
187 B veröffentlichte ich m der ,,Revuet
Sv«irite« eine dieser Ziechnungen, so- «
wie eisnen Artikel, der Alles enthält I
wnj mir Bernard Palissn Eber Erde-.
Jupiter mitgetheilt.
I
c
l
:
i
«
i
l
i
l
Innre-Australien. Z
l
Von Tier neuesten großen Expetidkon
in Dem unbekannten JnnersAiistralien,j
die soon dem australischen MIiIllionärx
W. A. Horn ausgerüstet word-en ift,l
liegen jetzt isn viir Banden die wissen-;
schaftlbchen Ergebnisse vor-. Man hats
Grund. anzunehmen, daß der noch beu
te von zahlreichen großen Scien bedeckte
Tlveil Sü-D-Australien’s friiber eine;
sZeit völliger Ueberschwemmung durch-i
Igemacht habe; die ganze Lebewelt die-i
fes Gebiesses mußte sich damals In diel
höher gelegenen Theile des Lan-dis, die;
als ansebn aus der Wasserbedeckungx
bervorraatim zurückziehen Die ein-—
ziige größere Erhebung in Inn-er
Auftralien ist die Mac-Do-nnell-Kette.
die ziemlich genau im Centrum does
Continsents liegt. Jn. diesem Gebirge
konnt-e man dahier erwarten, die Reste
jener eisnstigens von ider Ueber-schw
neung verdrängt-In Lebewelt zu find-en
»Diese Frage zu untersuchen, war ein
IHauptzweck der Erpediiion. Die Theil
-nekxmser waren: Prof. Baldwins Spen
;cer, Alexander Watt, Rialph Tale
Stirling und Winnecke. Das Ziel war
die wissenschaftliche Erforschung Ide:
Gegentd vons Ordinsrtastta sbis zur Mak
Donnell-Kette, die Anlage zoologische:,
batanifcher, gieologischer unid mineralos
gisschier Sasmmlusngen, Aufnahme von
Photographien lces Landes und feiner
aingesborenen Bevölkerung Beobach
tung über deren sEjiistsxr uns Gib-Inse
fiiibrung, Wiedergabe der Wandzeicbs
nungseni der Eingeborenen u; f. w. Die
Expodition ging im Mai 1894 aus tin-d
kehrte im Austsuft zurück.
Aus den Schilderungen des großen
Reis-ewerkes, Idas iim »ersten Bainsde den
Reifsesbericht rund eine Zusammenstel
lung, in den weiteren Bänden die zoo
logischen, «botanischen, geologischen und
anthsropolsogiischen Beobachtungen wie
desrgsiebh sist folgendes Zbelaust-ers her
vorzubebem Die Mac-Dsonniell-Kette
erhebt sich bis zu 5000 Fuß Höhe, wäh
rensd der Boden im der Umgebung die
»ses Gebirges nur 2000 Fuß Ihoch ist.
IDie gewöhnliche Vorstellung daß das
F -
ganze Jana-Australien cis-ne Wüste sei.
ist nicht gerechtfertigt; sveilich befinden
sich besonders im westlichen Theile weite
Ssanioflächem die inur mit dem Stachel
schweingras dürftig bestunden sm«d,
Doch finden sich auch Strecken-, tdte in
Dsir feucht-en Jahreszeit iippigen Pflan
zesnwuchs Zeig-en und als Steppen zu
bezeichnen sind. Diese Steppen finden
sich besonsrirs in den höher gelegenen
Gebiet-en Ein besonders interssanites
Ergebnis; der geologischen Beobachtun
gen ist die Tbatsache, daß in sdem Wit
stsenssande Vielfach Bomben von mita
niscliem Glas (Obsidi·an) zu sitt-des
sind, nnd daß an ber Oberfläche M
Sasndes tiefer häufig in Achat des-r
wantdselt ist. Dies fiibrt, obgiesich in
dem ganzen Gebiete heute kein-r- Spur
ehemaliner Vulkan-ein finde-n sist, zwin
asend zu sditm Schlusse, daß früher dul
caniscbe Lsava oder heiße vuslcaniscbe
Asche sden Boden theilweise bedeckt und
durch ibre Hitie Eise-n Sand hiiier und ÄsiJsa
aefchmoizen -habe; die O-bsisdsita;nbomben
sind »die einzian Uieberreste ider vulka
niscben Erziiiiignsisse aus jener Reit.
Das Klsimsa dies-es Land-es ist frühe-r
bei Weitem reicher an Nisedserschläaen
aiemxisenx es bestand list-er eiin aroßer
Bin-Unsre sdier von Alliaatoren, Schild
kröten und antreten ietzt nsirbt mehr zu
finden-den Thieren belebt war. Die
Pflanze-trinkt war üppig und formen
reich, aing aber bei Ider zunehmenden
Aixsitrocknnnsa des Landes zu Grund-e,
woraus von Osten ber ander-e P«fkan
Jsesnsormsen eisnmanldertsens. In der Mac
DonnelliKettie kommt Gold in ethtb
lieben Menan vor, scheint aber aus ein
itemlich klein-es Gebiet beschränkt zu
fein
—- --. --«--.—---—s------—
Verbrauchs-Abnulxme.
Eine statistische Aufstellung über die
Einschränkung im Verbrauch vorn Le
bensmitteln im vorigen Jahre, welche
vom betreffenden Buireaus des Schatz
andres ausgegeben wurde, giebt klare
Aufschlüsse über dieschtechte Geschäfts
lage, welche dies zurr Nosthwentdigteit
machte
Der Verbrauch von Kaffree in 1896
betrug per Kopf nur 8 04 Pfund gegen
9.2 Lin 1895 und 9.51 in 1892, als
der Ver brauch den höchsten Stand er
reicbie Der Verbrauch vosn THE-,
welcher mr Verhältniß zu Kaffee unbe
deutend ist, betrug 1896 nur 1.31
Pfund auf den Kopf, wenig-er trlåe in
jedem früheren Jabrie seit 1891. Am
meist en wurde Three verbraucht in
1891—-«ämiicb 1. 45 Pfuinsd Per Kopf.
Ueber den Zuicterversbrauch liege-n
nosch te irre Nach-weise vor, derselbe war
aber friert zn 1895 auf 62 6 Pfund per
Ko pf gefrklen und niedriger wie je zu
or ant- wurde 1896 noch geringer
Is- größte Zuckerverbriauch kam 1891
mit fis-) Pfund per Kopf
Der Verbrgncb von Spirituossen hat
i« Ists-J nocb knebr abgenommen a s in
den teNzten zcaic ren vorker,1md betrug
n 1r eine Gallone per Kon —- gegen H
Gaste-ne in 189-- Der Absatz an
Watz- Uesrarsken refv Bier der in
1817 0 .-«:ur « .28 Gallonen auf den Kopf
betrug, war in 1893 auf14309 Gottv
ten gest-I egeks und betrug 15 16 Gallo
nen auf der-. Kopf in 1096, e was we
n get a I ist 1893. Der Wein- Ver
brauch ist ieb-r ges ·"..«« um betrug nuir
1882188Jzird 1 CI vor, m«:. nahe-!
Gallorxe per Kopf.
Der größre Weit-perherer kam in
cis-J osIser erring- mekzr ists-:- js Gallone
auf Sen stopf.
Der ssx21,e1«verbra1.ix st gegenw«
tiJ geringer ali- vor 25 Jahren ais r
4 st; bis 5136 Bustiel per Kopf betrug,
während er nur 4 41 in 1894 war Der
Verbrauch von Mais war ir- 1896 ge
ringer Its je na mlich nur 14. 73 Bu
fkset ver Kon gegen 16.98 in 1895,
22 76 Vusbet in 1894 und 30.3I3 BU
fbel in 18951
Der Verbrauch von-Rob-Baumwolle
belief sich auf 1846 Pfund ver Kopf in
1896, gegen 22.48 in 1895 und 24.03
Pfund in 1892 ider böchsxe Verbrauch
bis e: in irgend einemJ 5.-:« -r-e s
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Gutgege«b-en-.
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ciez »Du glaubst als-s «-7 Ins.icytg?««
Er: ,,J;:k,-«s.«kc-.::Tsfc mir ? ss svsas ich
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Sie: »Nun, das kommst aus dasselbe
heran-IN
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Eisn praktisch-et Arzt.
,.Jean, erkundigte Dich doch, wcbchts
Basd sDie Frau chnsdwarh has-er besuchen
will, stsamick iich ses ihr verordnen kams,
wenn sie mich rufen läßt!«
EchterKlatfch-.
-1. Gevatterhnt ,, . . . Glsawben Sie
die schreckliche Geschichte, dsiie man von
Fräuslisn Guvwliw erzähkt?«
2. Gevatterim »Ganz entschwde ..
Was erzählt msan vdenn von ihr?«