Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 05, 1897, Image 1

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    Grand Island
YMMW W YMÆ
k Jahrgang 17.
Graun Jscauv, Nebraska, Freitag, den -5. März 1897.
Nummer 26.
Dass-III
- -»- E
Die Milltärntaelit der Türkei nnd
die Griechenlands
m Hinblick aus die auf der Vulkan
lfal infel plötzlich heraufgezagencn
Kriegt-wollen diicfte die nachfolgende
Aufzählung der Streitlriifte interes
firen. welche den zunächst in Frage
kommende-n Staaten, Griechenland und
der Tiirlet, zur ,eit zur Verfügung
stehen. Bernerlt ei im Voraus, daß
die griechifche Armee, im Vergleich zu
der tilrlifchen, llein erscheint; die
« tte Griechenlands ist ebenfalls von
u geringem Umfange, aber ltei Wei
tht lrieaötilrlftiger als die der Tiirlei.
,- Die Friedetreprasentstiirle des grie
chischen Heeree beträgt 22,0»2 Mann.
Hiervon entfallen l-t,700 Mann auf
die Jnfanterie, 2648 Mann auf die
Aar-allerle, 3420 Mann auf die Slrtils
lerie und 1234 Mann auf das Inge
nienrlorpe nnd fo weiter. Dem ersten
Referveaufgebot gehören ferner 59,500
Mann an, dem zweiten 125,000 Mann,
so daf; die Mir-gestatte der griechischen
Armee auf 2t«;,50:3 Mann fitlf bezifs
fert. Deut steifen seitens der Türlei im
Kriege-falle 855,t’-60 Mann gegenüber,
nnd zwar l44,3t«t Mann deet stehenden
euer-, 2:3,0tm Offiziere und 295,000
lann der ersten Reserve und 21,3t;0
Offiziere mit site-haust Mann der zwei
ten Reserve. Das stehende Heer d i
Tiirlci umfaßt 96,s100 Jnfanteriftuh
let-»Aera Kavalleristerh tax-tm Anme
riften nnd 8600 Angehörige det- Inge
nienrlorpe.
Oie grteeliiselie vPelotte weist, ausser
is anderen Kriegefahrzeuaem fiinf Pan
Is erschiffe auf. Die ältesten Kriege
chiffe Griechenlands sind die »Bosh
z leue Georgiog« und due Holzschiff
»Basilissa Liga.« Erstereg entstand
in ist-ST, levteree in ins-In Die
«Basileue Georgioo« hat 1770 Tonnen
Gehalt und entwickelt eine Schnellig
teit von 12 Knoten. Das Fahrzeug
trägtan seinem oberen Dect Zwei zehn
Ztonnige ttritpv’fche Kanonen und nat
außerdem noch vier leichte und zwei
Maschinenlanonen an Vord. Die
«Basilissa nga« hat List-« Tonnen
« Gehalt und eine Schnelliittctt isvu ih
« Knoten. Armirt ist dao ,i.iht:,eua mit
vier dltonntgen und zwei siztonnigen
« Krupv’scliert.itanottett. Das Stahiscliiff
; «.Hydra,«« mit ew- Tonnen, und des
sen Schwesterfahrzeuge »Zuetsai« und
.Psara« wurden iut Jahre 1889 auf
d 1890 in Franlreich gebaut. Jedes die
- ser drei Schiffe ift tnit einem, den
ganzen Rumpf umfassenden Stahlvaui
R zer beileidet, der ati der Wasserlinie
ll.8 Zoll dick ist. lieber der Wasser
s linie bedeckt diesen Panier ein zweiter
il von 2.n Zoll Dicke. Jedes der Schiffe
- ist ntit drei tanzt-lügen und vier
- 5.9tdlligen itanonen, ferner mit sieben
niPsiiudern und li- anderen kleinen
und Mastliinenlanonens ausgestattet.
Des Weiteren versiiat die griechiiclie
Flotte iiber il Torpedoboote von ie
s einer Länge von iiber Sei Jus-, iiber ein
Torpedodepot und zwei Nordettseldt’
l schen subtnarine Torpedoboote.
Die ungepanzerten stricgefahrzeuge
Griechenlands bestehen aus zwei Kor
F vetten Usim und 1800 Tonnen), zwei
in ins-i- beziehunggiveise 1885 vom
Stapel gelassenen steuiem von je
1000 Tonnen, 12 standnenbootem von
en sechs in den Jahren ist-l bis
ins-i gebaut wurden, und drei Zoll
schissen. Die Beniannung der grie
chischen Flotte setzt sich aus 185 Offi
tleren und Kadettem 247 Beamten,
list llnteroffizierem 1643 Matrosen
und 503 Maschinisten und Feuerleuten
zusammen
Die Flotte der Türkei befindet sich
in einent schwachen Zustande, und zwar
hauptsächlich aus dent Grunde, das; die
meisten der besten tiirlischen Kriege
itbiffe an andere Mächte verkauft wur
den. Thatsiichlich besitzt der Großtiirle
Zur Zeit nur drei Schiffe, die zur See
als gefertitotiichtig angesehen werden
können. Die anderen Schiffe haben
entweder eine derart geringe Wasser
verdriingnng oder sind so alt, daß sie
nur zur Bedeckung von Kreuzern oder
zur lolalen Bertlfeidiguug ihnen listi
nen. Das beste Schiff Hut statische-i
Kriegsfiotleist die »Wie-til iiadek,« ein
moderner Kreuzer ermi- zilasie unt
8000 Tonnen Gehalt und Ii itnoten
Fahr eschivindigteit. Die Schiff tit
mit anzerolatten von « Zoll Dicke
l delleldet und niit zehn lh·2;oltiiten
und zwei tue-zeitigen siruvp"srliett sta
nonen armirt. Die ,,.ftatuidiyeh,« niit
er Centralbattetie und einer Schnel
l « it von txi Knoten, hat zehn
10.2zslliae und zwei »wichtige Kano
neu an Bord und wurde infltzizp voin
I- Stavel gelassen. Dat- Schiff weist ein
Gehalt von 6700 Tonnen auf. » Die
itn Jahre 1874 erbaute »Mesondttieb«
besitzt 8990 Tons-i Gehalt und zittert
’ Panier von 12 Zelt Dicke. Daceachtff
verfiigt iiber Hut-bitten und zwei
« Gewinne tituvo'iche stauen-meine
3 « Meutvatterie und eine Schnelltalelt
, —
von 13 Knoten. Lie init einer we
fchittzbanl versehenen vier Schwester
ttenzer ,,:11;i;iheb,« .,«.Vlahoinondiyeb,«
»Oesmaniheii'« nnd »Lttanihel)« haben
je 6400 Tonnen und eine Geschwindig
leit von 12 Knoten. Instinkt ist jedes
diefek Schiffe mit zwei llzölligen
Krupp’ict)en Kanonen Gebaut wurden
diefe Kreuzer in ists-t. Die im Jahre
1868 voin Stopel gelassenen Kriege
ichiffe »Aliak-i-Shefiet« und »Neh
jim-i-Sheftet« haben je 2050 Tonnen
Gehalt und elf tinoten Fahrgefchwiw
digleit· Jedes der beiden Schiffe ver
fügt iibet eine Willige und vier tzlillige
Atmfirong’sche Kanonen. Feine-re, tin
lifche Kriege-schiffe betieffcnde Namen,
Zahlen und Maße find: »Affak-i
evfit,« 4600 Tonnen, acht 9.4zöllige
nnd zwei 8.2zitllige Kkupp’fche Kano
nen, 13 Knoten Schnelligkeit, gebaut
1868; »Hufzi-i-Rahinan,« 2500 Ton
nen, zwei 9zöllige, zwei TZöllige Atm
ftcong’fche und eine Hiöllige Krupp’fche
Kanone, vom Stapel gelaufen »Im-z;
»Fethsi-Bonlend,« 2720 Tonnen, vier
9zollige Ariiifli·oiig’fche Kanonen,
Schnelligkeit lst Knoten, gebaut Inm.
Die Bentannung der tiirkischen Flotte
besteht aus 6 Bitendniitälem ll Kon
treadutiriilen, 208 Kapitiinem Anl
Komniodoren, 228 Lientenante,0187
stik mehr-» :-s(),000 Mateofen und
Ins-«- .-.-i..-.inefoldqtcn.
keimt.
lieber Eigenthiimlichleiten und Lieb
habereien berühmter oder in der Ge
schichte bekannter Männer bringt der
»Boston Entnde eine interessante
Aufstellung, der tun- Prg Folgende ent
nehmen.
Der itn Jahre ltxltt ermordete König
Heinrich der Vierte ist-n Frankreichwar
ein leidetiirltaftlither Kinderfreund
Ein lileiandter ttttt ihn einmal dabei
an, wie er aui allen Vieren lief, den
Kronorinzen auf dem Rucken und von
seinen tttuigen Kindern in seinenReit
thierteiiiuuqen angetrieben. Ohne det
legen rit u«rden oder sich tu erheben,
fragte est-) snig: ,,.tIaben Sie Kinder-,
Herr Jena«ifter«.-«-——»Ja, Sir,« war
die :-l1:tt-ort. »Nun, so werde ich in
meinem Sport fortfahren,« schloft
Heinrich Auch Napoleon der Erste
liebte die Kinder. Man erzählt non
ihm, daft er sein Söhnchem den Kdnia
von Rout, auf seinen Armen geschaulelt
uttd ihm lachend dae Gesicht mit der
Sauce seines Frtihftticktellere bemalt
habe. Eine andere Vorliebe zliavoleone
galt dein sllang vonlsllacten Ei lonttte
inmitten der Diskussion nber die
ernsteste Angelegenheit abbrechen, wenn
er ein Dorfgeliiute horte, und sich dann
wundern, ja sich fast erziirnen, wenn
die um ihn Befindlichen nicht dat
gleiche Interesse fiir die Glockentdne
bekundeten Bei einer dieser Gelegen
heiten sagte Napoleom »Die Glocken
gentahnen mich an dat- erste Iahr mei
nett Aufenthalteo in der Kriegeschule
zu Brienne. Damals war ith gliiitlich «
Musik, in dieser oder jener Form, ist
das Steckeurtferd vieler beriihtuter
Männer gewesen. Milton spielte
Orgel und schuf seine Kompositionen
zu Psalmen. Der VJialerlstaineborough
handhabte mit Geschick die Geige, wah
rend Luther in oielen aufgeregten und
sorgenvollen Stunden Trost und Ve
ruhiguttg im Flotenspiel suchte nnd
fand. Eine weitere Liebhaberin det- gro
ßen Reformatoro war dao Kegelspiel,
nnd keine größere Freude konnte es fiir
ihn geben, als wenn ed ihm gelang,
mit eittem Wurfe »Alle Neuril« nieder
zustrecken Byron liebte die Blumen
und hielt sein Zimmer steto mit solchen
auf-geschmückt Von den Blumen
empfing er, wie er sagte, Inspiratio
nen. In seinen späteren Lebendiahren
wandte der Dichter seine Vorliebe
Hunden zu, von denen er immer einige
unt sich hatte. Eineut seiner vier
beinigett Freunde widmete Vyron beim
Ableben det- Thiereo eine Grabschrift.
Kardinal Richelien war liabensantms
ler. Der DichterCotvper zähmte Hasen
und verbrachte einen großen Theil sei
ner Zeit damit, die Langohten zu sitt
tern und sie ttut Hattlichleitdbeweisen
tu liberschiitten Goethe unterhielt in
einer Ecke seinet- ltamintt eine leben
dige Schlange und ließ selten einen
Tag vorübergehen, ohne daß er das
Neptil hervorholte und es wie.eitten
Busenfreund lieblofle. Rembrandt
schloß Freundschaft tnil einein Affen.
Als er den Tod des Thieres erfuhr,
wurde er derart von Schmerz ilberwiils
tigt, daß er die Figur deo Affen in ein
Grunpenbild ausnahm, das er fltr die
adelige Familie, welcher das Thier zu
eigen gewesen war, anzufertigen hatte.
Selbstverständlich wollte die Familie
eine solche Vermehrung ihrer Ange
hörigen nicht anerkennen; Rembrandt
weigerte sich jedoch, die Figur des
inen von dem Gemälde u ent ernen,
nnd so behielt er es. ZIQB ld soll
deute noch erinnern «
i
" Der zur Zeit rudwigs dea Vierzehn
etn lebende franitisische Autor Pellisz
fon hatte vier Jahre in der Bastille
zuzubringem weit er der Verbindung
mit dem der llntreue berichtigten
Finanzminister Fouquet beschuldigt
war. Die Langeweile des Gefängniß
ausenthaltes suchte sich Pellisson damit
zu vertreiben, daß er sich mit der Zith
mung einer Spinne beschäftigte Jakob
der Erste von England smog bis 1625)
war ein großer Thierfreund und unter
hielt eine Privatmenagerie mit aller
Arten Thiere, die der König mit Sorg
falt pslegte.« Besonders geschätzt waren
in der Menagerie Zobelthiere, weiße
Geiersalken von Island und fliegende
Eichhörnchen Dem König von Spa
nien schenkte Jakob einmal einen Ele
phanten und stinf Kaineeke Fiir die
alleinige Pflege des Dickhiiuters waren
zwei spanische und zwei englische Witt
ter angestellt, und die llnterhaltutigs
kosten des Elephanten und seiner War
ter belieer sich nach einer Auszeichnung
auf iiber E275 im Jahre. Diese
Summe scheint jedoch noch nicht ganz
gereicht zu haben, denn in einem Nach
trage zu der Auszeichnung heißt erz:
»Außerdetn bestiitigen die Warten daß
der Elephant voin September bis April
kein Wasser trinken dars, sondern Wein
erhalten must, und zwar soll er in die
ser Zeit eine Galtone Wein pro Tag
entpsaugen.«
Beethoven besaß die Manie, nie
lange in einer Wohnung zu bleiben·
Hatte er ein Logis bezogen, und ent
deckte er nur einen Mangel in dem
selben, so begab er sich alsbald von
Neuem auf die Sitiohnnngssuche Dei
stanzösisthe Astronom ra Eaille benutzte
zum Sehen int gewöhnlichen Leben nur
das eine Auge und hielt dae andere
ausschließlich fiir das Teleskop refer
virt. Es wird berichtet, daß der Mann
in Folge dieser merltoutdigen Ge
pflogenheit viele interessante wissen
schaftliche Resultate zu verzeichnen
hatte. Der iut Jahre lt370 verstorbene
Großherzog Jerdinand der Zweite tion»
Toskana wurde des Lefteren beobach-’
tet, wie ei in seinem Zimmer zwischen
zwei großen Thetniotnetern auf- und
abwandelte. Hierbei hielt et die Augen
beständig auf den einen oder den ande
ren Therinoineter gerichtet undsetete
sich je nach dein Teniperaturgnide, dtii
die Instrumente auswieseii, Schlaf
ntiitzen von verschiedener Wurme aus
das Haupt oder entfernte sie wieder
von demselben. Der iiti 17. Jahrhun
dert lebende Abbe nun Et. Miit-tin
trug, um sich vor der ttiilte zu fchittzein
neun Nachtmiiuen und ebenso viele
Paar Strümpfe-. Zu dein gleichen Ve
huse ließ sich dei Mann aus Ziegel
steinen ein Bett bauen, unter welchem
sich ein Ofen befand, deisen Warme
ausftriihlung der Abbe so reguliren
konnte, wie er sie wuuschte. Das Bett
war tnit nur einer schmalen Oeffnung
versehen, durch welche der Mann kroch,
wenn er fich Nachts zur Ruhe begab.
Der stanzösische Mathematiker Fouriet
steckte sich zur Erhaltung seiner Gesund
heit in eine Art Kiste, deren Jniieres
in Folge gewisser mechanischer Vor
richtungen diejenige Temperatur auf
wies, in welcher Fourier allein sich be
haglich fiihlte. Die Kiste war derart
eingerichtet, daß der Mann auf einem
und demselben Platze verharren mußte
und nur der stopf und die Hände freie
Bewegung hatten.
pellende Krankheiten.
Wir sind gewöhnt, die Krankheiten
durchweg als schiidigende Eingrisfe ins
dae Befinden unseres iltsrpere anzu-!
sehen, und suchen sie daher io gut aldl
möglich oon une sernzuhalten Allein!
die Ansicht, dasi die Krankheiten iminerl
nur aus und einen schwachenden und;
verderblichen Einfluß aueliben, trissts
doch nicht stets zu. Vielmehr gibt eel
eitle Reihe nun Beobachtungen, wo iich
gewisse Krankheiten ale von heilender
Wirkung erwiesen, insofern nämlich,
daß durch ein kleiner-ed ein größeres
Uebel vertrieben wurde. Es handelt
sich hier um die merkwürdige Erschei
nung, daß durch das Auftreten verschie
dener sieberhaster Krankheiten manche
Formen von lsleistedstörungen zum Ber
schwinden gebracht werden.
Vorwegsei bemerkt, dasi diese siebet
hasten Krankheiten durchaus nicht
immer das Aufhören von tsieisteestörnw
gen nach iich lIsiehen, allein eine durch
sie herbeigesiihrte Heilung ist doch ver
hältnißtnilßig häufig festzustellen Zu
diesen sieberhasten stranlheiten gehört
auch das Scharlach llnr zu vzeigen, wie
sich im einzelnen Fall der Verlauf ge
staltet, sei folgendes Beispiel mitge
theilt. An einein Flartonnagearbeiter,
der sriiher stete gesund gewesen war,
bemerkte seine Ehefrau eine imnrer
deutlicher hervortretende Veränderung
ieiner Gemiithestinnnung Er wurde
in sich gelehrt, machte sich allerlei
Miit-te Soran und bot kebließlich
r—
das Bild der ausgesprochenen Schwer
muth dar. Zein Zustand verschlim
merte sich nun immer mehr. Er wurde
unruhig, fing an, unaufhörlich zu.
schwatzen, und entwich endlich aus fei
ner Wohnung. Er wurde zwei Tage
später in einem feinem Wohnort be
nachbarten Walde aufgefunden, ohne
daß er wußte, was er in der Zwischen
zeit gethan hatte. Jetzt wurde er in
ein Kramenhaud gebracht, wo er unter
trankhaft gesteigerter Unruhe Größen
wahnideen äußerte. Er bewohnte nach
feiner Ansicht ein Logis fiir 1000 Tha
ler, befasz zwei Millionen und hielt;
fich 20 Köche. Schon war nian daran, «
ihn einer Jrrenanftalt zu überweisen,
als er plötzlich, nachdem die Geistes
stiirung ungefähr neun Monate ge
herrscht hatte, unter hohem Fieber er
tranite, und fich ein bedeutenderSchar
iachauelschlag einstellte. Das Scharlach
veriief unter sehr schweren Erscheinun
gen; aber allmälig erholte sich der
Kranke wieder, und mit seiner körper
lichen Genesung kehrte auch feine
geistige Klarheit wieder. Anderthalb
Jahre nach Beginn der Geistesstörung
konnte er als geheilt entlassen werden.
Er nahm eine Stelle alsilogenfchlieszer
bei einem Theater an und blieb auch
dauernd gefund.
Wie Scharlach, so vermag auch einef
Erkrankung des Athmungeapparateöz
und der damit in Zufammenhangf
stehenden Lrgane eine Heilung voni
Geiste-Krankheiten herbeizuführen Ein
älterer Schuhmacher, der sich friiher der
besten Gesundheit erfreut hatte, fiel
seiner Familie allmälig dadurch auf.
daß er mehr Geld anegab, als feine
Verhältnisse erlaubten, nniinnige Ein
kaufe machte, mit seinen Bekannten in
Streit gerieth und nicht mehr anhaltend
arbeitete. Im Verlauf eines halben
Jahres. wurde seine Geisteeftörnng
immer offenkundiger, so daß, als er
schließlich in einem Frranlenhanse auf
genommen wnrde, er vollkommen
geistig zerriittet war und ala unheilbar
betrachtet wurde. Nach einem in gei
stiger Unmachtung unternommenen
Flnchtversurh, bei dein eraue dem zwei
ten Stockwerk herabsprang nnd fich
mehrere Rippen brach, zeigte sich eine
Erkrankung der Lungenspitzern wozu
später eine Brustfellentiiindung trat.
Der Kranke fieberte ftarl, kam körper
lich sehr herunter und befand sich in
einer rnaßlosen geistigen Aufregung.
Je mehr sich aber die Brustsellentziins
dung dem Abschluß zuueigte, desto mehr
erblaßten die Erscheinungen der Geistes
kraukheit. Der Kranke wurde sich sei
nes Zustande-e nnd seiner Lage bewußt,
fing an, sich fiir seine Umgebung zu
interessiren, nahm an der Unterhaltung
theil nnd beschäftigte sich endlich zweck
mäßig. Als die Vruftfellentziindnng
fast oollig Zurnckgegangen war, konnte
er nach achtmonatlichinn Aufenthalt die
Anstalt geistig genesen verlassen.
Verhaltnifnmißig sehr oft tritt die
Heilung einer lskeisteekrankheit nach
dem Ausbruch von Typan ein. Man
kennt Falle, wo in Jrrenanftalten eine
Thphueepidemie um sich griff und von
Ist an Typhus erkrankten Jrren fiinf
als auch geistig geheilt erklärt werden
konnten, während bei zehn anderen
Geisteekranken eine mehr oder weniger
lang andauernde Besserng zu beobach
ten lvar. Der Verlauf einer Heilung
durch Typhus mag an dem nachfolgen
den Fall gefchildert werden. Ein noch
nicht 30 Jahre alter Tapezirer erregte
zuerst dadurch den Argwohn seiner Ange
hörigen, daß er sehr freiaebig wurde,
Dinge, die ihm sehr werth waren, an
ihm ganz fernstehende Perionensven
schenkte, sich fiir reich hielt nnd Erb
schaften gemacht haben wollte. Seine
Aufregung tauche non Tag in Tag, so
das; seine Ueberfnlnnng in ein strau
keuhaue nöthig wurde-. Die Vertehrn
heit seiner Jdeen sprach sich hier beson
dere dadurch ane, drin er liorhft verwun
derliche Malerrien nnd Zeichnuugen
mit bunten Erinen anefiihrte; so
malte er zum Beispiel bitt-re einen
Eisenbahnzug, auf defien erstem Wagen
ein großes Wirisiikorpe, auf dem zwei
ten mehrere fnrftlnhe Personen und auf
dem dritten dae gesammte Krankenver
sonal Platz genommen hatte· Weiterhin
entwickelte der ttranle einen hochgras
digen Zerswrnngcstriew cr zerriß seine
Kleidung, zerschlug das Geschirr, in
dem ihm dne Eier dar-gereicht wurde,
warf verschiedene tssegcnsninde zum
Fenster hinand nnd liebte es, die
Mutratzeti aufzureißen nnd ihren Jn
hatt uitiherzusnenen Es war im Gan
zen das Bild allgenninu Veriiicktheit
Dieser Zustand dan in nnxisk in fiin
Monate an u wurde plmlicii eine
Steigerung der Tenmcrarur beobachtet,
und es brach ein liinerlcidetnnlzuv aug,
der sich so immer gefiaitete, daß an
der Genesung des Kranken gezweifelt
werden mußte-. Die geistige Verworren
heit hielt bis zum Höhestadium des
LTvvhus an; je mehr aber das Fieber
Boxcor äoydecks
Neue Apotheke
ist jetzt eröffnet und fertig für’s Geschäft
H ERM AN A. BAUMANN, Geschäftsführu.
annahm, desto mehr tlarte ttch auch
sein geistiger Zustand auf Korpcrlich
und geistig gesund konnte er nach neun
Monaten zu den Seinen zurückkehren
Ebenso oft, wie nach dem Typhus,
wird nach dem Wechselfieber eine Hei
lung der Geistesttantheiten beobachtet,
so daß man in einer früheren Zeit der
Irrenheittunde sogar den Gedanken
augsprarh Jrreuanstalten in Gegenden
anzulegen, in denen das Wechselfieber
heimisch ist, damit die Geistesgeftörten
hier von dieser Krankheit ergriffen und
dadurch von ihrer Geistesftörung befreit
würden. Weniger häufig äußert sich
eine heilende Wirkung bei Blattern,
Masern, Note und Cholera
Eine vollständige Erklärung ftir den
günstigen Einfluß dieser fieberhaften
Krankheiten zu geben, ist man bisher
noch nicht im Stande. Der eine Deu
tungetversuch geht dahin, daß während
ded Fiebers dem blutarrnen Gehirn
mehr Blut zugeführt wird und durch
den Blutverdrang nach dem Gehirn
vorher undurchlaffig gewordene Blut
bahnen wieder fiir den Btutftrom durch
gängig werden, oder daß sich auch neue
Blutgcfäszsrhlingeu bilden, welche die
Ernährung verddeter tsichirnstelten der
mitteln und übernehmen
Ein Tliierverkauf bei Ha
genbeck. liiirqlich wurde von Karl
Hagenbeck in Hamburg eine ganze Kol
lektion von gezähmten Thieren zum
Verkauf gebracht. Eine der Gruppen
bestand aue drei Löwen, zwei Tigern,
zwei Lcovarden, einem Eiebiiren und
vier Hunden, diese waren daran ge
wohnt, zusammen zu ,,arbeiten« und
mußten daher auch zusammen verkauft
; werden« sie erzielten einen Preis von
’4(),»»» Mark· Eine andere ähnliche
Gruppe, die aber außerdem noch fünf
Löwen und drei Tiger besaß, erzielte
55,·nni Mark. Fiir 10,000 Mark
konnte ntan einen Penangtiger erstehen
zusanrmen mit einem Pferde, auf dem
er ritt, und einem Hunde, der ihn
dabei begleitete. Fiins sehr schön dres
sirte Thiere wurden siir 15,000 Mark
our-geboten, namlirh ein Elephant, von
einem Löwen geritten und begleitet
von einem Pferde und zwei Pavianen.
- Ferner wurden auch mehrere einzelne
undressirte Thiere verkauft, der Preis
fiir einen Elevhanten schwankte zwi
schen 4000 und 8000 Mark, ein sechs
Mona altes Nilpferd wurde mit 8000
Matt bezahlt, ein Tiger mit 2000 bis
5000 Mark, während ein Löwe nicht
iiber nun- Mark kostete. Einen Schim
vansen tonine man für into Mart und
ein Straußeupaar durchschnittlich fiir
650 Mart erstehen.
Das ideale Pferd. Die
Wochenschrift »Zum im Bild« theilt
folgende Aneldote mit: Um ein Pferd
zu kaufen,-s begab sich kurz vor Weih
nachten ein wohlhabender Mann auf
eine Auktion. Er fand dort eine ziem
liche Auswahl von Thieren von guter
Herkunft, doch schien ihm keines so recht
zu passen. Endlich sagte er zu dem
Auktionator, der ein alter Bekannter
von ihm war- ,,Ich kann ein solches
Pferd nicht brauchen» Die fressen
erstens zu viel, und farm sind sie zu
schwer und aus der anderen Seite wie
der zu empfindlich. Sie wiirden mehr
Pflege brauchen, als meine Leute Zeit
hatten, ihnen angedeihen zu lassen. seh
suche ein Thier, das wenig frißt, klein
und leicht ist, und doch ein elegantes
Aeußere hat; dazu soll es ruhig und
auddauernd sein, soll sich eventuell
fiir eine Dame eignen und auch wie
der schnell sein, wenn ed verlangt
wird.« Der Auktionator hatte aufmerk
sam zugehört, dann sagte er: »Ok) ja,
ich verstehe Sie schon, doch was Sie da
verlangen, dac- ist überhaupt kein
Pferd, sondern ein Fahr-rad l«
Missouri produzirte im
Jahre 1896 200,000,000 Bushele
Male-, i:3,»00,000 Bushels Weizen,
22,000,000 Bushele Hafer, 3,500,000
Tonnen Heu, 14,000,000 Pfund
Baumwolle, 7,000,000 Pfund Tabak,
501),000 Bushele Fluche-soweit und
8,000,000 Bushels Kartoffeln.
—- Alle deutschen Zeitschriften und
Bücher erhaltet Jhr bei J. P. Win
dolph, 305 West 2te Straße.
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ich offerire anch für nächsten Frühling
iiiieii großen Vorrath von Aepfel-, Birnen-,
Kirs schen-, Pflaumen-, Psirsichz Aprikosen
nnd iuifische Manlbeerbäninen; Weinreben,
Veeren- nnd leiinienstränchern , Zier- und
Waldbiiunien, ferner große Iranzosiiche weiße
Ariifehocken, bestes nnd gesiindeftes Futter fiii
Schweine, sowie auch Samen folgender Fut
teipflanienx liaffirkoiii, Sorghuin, Jerusa
lenikorii, gelber Milli:Mais, Coiv Peas und
Waliplatterbseii·
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beeipilanreii, sehr geb e i hlich nnd gut
liciviirielr Fianft das Beste in der
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iiir Preisiliste an North Bend Nurseisieen
North lliinth Umlge Co» Neb. 21—28.
Frei für schwache Manne-.
Xcti wert-e cheiii Mann liifienfrei eine Probe der Heil
miiiil sendiin rsii inir vie volle Mannestraft iviederher
iikiiillt hnliin niichiiein alles Andere schlgefchlaaen hatte.
TieIeMiviziii heilii iiiich vollständig von Verlust der
selienritriiih Mangel an zieschlisctiilicher Stätte, newöser
Isitiiviichi nnd iiiiiiiiliiheii Emnssen und wird Sie ebenso
tiiiiliHii cii toiinrii es viircti eine Aiiira e erlan en
cinden :.ic iiiir sxtiren lsinnen und Adiessefieuth da its
niciii aiiioei iiIchiiiien iiiaq Man ichliesie eine Brief
iiiatti int. Womit-: Hirt J N eilker 346 Mnsouic
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