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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 25, 1896)
b Iriisichtew Spinne-wem Das Volk scheint meistens der Aus sassung des Dichters beizutreten, daß an einem Namen gewöhnlich wenig liege, nnd eben davon kann man das Bedürfniß i)erleiten, noch »Zuw namem « welche wirklich eile-as besagen sollen, siir bekanntere Persöniichkeiten nnd Dinge aufzubringen Auch viele ewoimliche Namen sind ziveiielsohne n langstvergangenen Zeiten solche Spitznanien gewesen; ihre Bedeutung hat sich aber ebenso vermischt, wie ihre Form, und auch wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, hätten sie doch un möglich aus aile die Nachkommen Derer passen können, denen sie nrspriinglich beigelegt worden sind. In unserem Lande ist das Bedürf ,niß, Spitznamen zu ntiinzen, offenbar ein überaus lebhaftes, was vielleicht mit dem positiven Charakter der eng lisch-surechenden Rasse zusammenbringt, die nicht damit zufrieden ist, ritterlic serte Namen einfach hinzunehmen, son dern sich auch in der Verleihung von Namen fort und fort betuiitigen will. So haben denn auch die sämmtlichen Präsidenten der Ver. Staaten einen oder mehrere Spitznamen gehabt, schmeichelbafte und andere. Ein Theil dieser Spitznamen aus neueren Zeiten ist freilich einfach durch Schlagwnrte entstanden, welche während der Prä sidentschasts-Wablkampagne in ganz bestimmter Absicht über die Kandidaten in die Welt gesetzt wurden, sei es zur Netlame fiir die Kandidaten, oder sei es zur Schädigung ihrer Interessen, und bat sich nach dem Spriichwort: »Es bleibt immer etwas hängen,« bauFrnd erhalten. Ue meinen Spitznarnen nat unser erster Präsident, George Washington, erhalten, und diese haben keinesfalls etwas mit Wahltampagne zu thun ge habt. Man nannte ihn den Mater des Baterlandes,« aber auch den »Stiefvater des Vaterlandes« (was heutzutage freilich Niemand mehr wagen würden den »Amerilanischen Fabius« (Zanderer), den »Eineinnatus des Westens,« den »Alten«- von Ame rika,«« den »Viel-lieben Georgius,« die »Blume des Waldes,« den »Befreier AmerikaJ und den »Heiland feines Baterlarides. « Adams der Aeltere war der »Kalof; der Unabhängigkeit,« Thomas Jeffen san der Weise von :.7io:nieello« nnd »Langer Tom, « Madifon der »Nam der Verfaffung,« Monroe der »reine Stulphnt« und Zahn QuincyAdanis der »Beredtsame Alte.« Mehrere Präsidenten erfreuten lich beinahe ebenso vieler Sizii-tranken wie Washington. Der Name »le Hickory« für den derbknochigen Andrew Jaclson hat sich am unvergänglichsten bis auf un re- Tage erhalten« Außerdem war Ja on aber das »Grof;e Messer und scharfe Messer,« »Der Held von New Orleans,« »Gen ral«· nnd le Hera« Bau Buren hieß der »Meine Zauber kiinstler,« der »Zauberer von hinder hook,« der »Nachtretek,« »Whirly Van,« »König Martin der Erfie,« »Liebe-H kleines Kerlchen,« »Politische alteKatze« nnd »Wiesel. « Der ältere W. H. Harrison war nicht nur »Tippe eanoe,« sondern auch» Old Ti:«p und der »Washington des Westens. Taler nnd Polt haben sich in den Zpitznamen »Young Hickorn« theilen müssen, nnd Ersterer war außerdem der » Zufalls Präsident« Taylor hieß »le Rough and Ready,« »Old Buena Vista« und «Old Zach.« Fillniore wurde »Der amerikanische Ludwig Philipp« bei benamst. Piercehießnebenbei »Pnsse« nnd Bnchanan der »3unggesellen-Pra sident, « »Old Public Funktionary« nnd «Old.Buck.« Alt und Jung kennt noch den Mär tyrer-Prasidenten, Lineoln, als »Vater Abraham«; außerdem hieß er noch »Zaunpfosten-S palter,« »Honeft le Ade-« »Uncle Zlbe,« bei den Farbiaen »Mafsa Linku1n« und bei den Indian dern, welche ihm nicht nigestehen woll ten, daß er das ganze Volk repräsentire, »Sectivnal President.« Iohnson war »Sir Veto.« Grant führte den Vei namen »Bedingungslose Uebergabe,« »Die alten drei Sterne,« »Seid von Uppomattox« nnd »Amerikanischer Casal-J Und so geht es durch die ganze Reihe fort; Hayes war ,,Prefident de incto,« weil ihm die Demokraten niemals zu gestehen wollten, daß er Präsident von Rechtswegen sei· Der Beiname »Mär tyrer-Prasident" ist ossiziell nicht Vin eoln, sondern Garsield zugelegt worden« Arthur mit seinen feinen Markieren war der »Er-sie Gentleman im Lande« nnd »Ou: Chief.« Harrison der Jün gere war »Gkoßvatet-z Hut« und »Backbone Ben, « nnd Grover Cleveland endlich heißt der »Mann des Schick salo«, »Grover« nnd der »Ausgestopfte Prophet.« Daß es dem nächsten Präsidenten nicht an Spitznamen fehlen wird, dafür hat wahrlich die je ige Wahlkampagne im ausgiebigsten N asze gesorgt EinBild ausBriesmarken ift der-malen in der Kanzlei des Wie ner Waisenhauies zu sehen. Das Bild, eine Reproduktion des Abendmahles von Leonatdo da Binei, wurde von dem ehemaligen Sektetäv des Waisenhaus ed, Carl Stoß, aus 12,000 Briefmari enznsammengefetzt. Ein anz gleiches Bild war in der letzten ntwerpener Unsstellnng zur Anschauung ebracht nnd wurde von einem Kuriofitäteni : Liebhaber ungetauft — In Seide produzirte Japan vor s Jahren 3,300,000 Pfund im s MISTI AND-W s Imitiiches liber- Ftomsneh H Ueber den kürzlich verstorbenen Ber liner Hosprediger Frommel bringt ein dortiges Blatt die folgende anziehende » charakteristische Schilderung: » Nach des Tages Last und Mühen suchte Frommel gern Erquickung in der - Musik; in seinem Hause gaben sich die vornehmsten klinstlerischen Kreise ein» Stelldichein. Hin und wieder kam es » nor, daß er mitten bei solcher Soiree; in’s Schloß beruer wurde, so zumi Beispiel als er einen Cellisten aud« Rom bei sich zu Gaste hatte. Er selbst hatte eine ganz hiibiche Baßstitnme, mit der er einmal sogar in einer-, katholischen Kirche aus-helfen konnte.s Es war in anteim wo zum Geburts tag des Kaisers von Lesterreich ein Te I Team oon Hahdn ausgeführt werden sollte. Er sprang dort für einen Feld- . scheer ein, der plötzlich zu einein Kran- » ten abbernsen wurde. Als Kaiser Wil- « helm der Erste davon erfuhr, sagte er beim Diner zu Froimnel: »Na, Sie haben ja heute in der Kirche so schön gesungen.«—»8a,« erwiderte dieser,j »besondets schön war’s zwar nicht, aber « passabel. Jch dachte, wenn der Kaiser von Oesterreich uns hier oben evange- E lischea Gotteedienst halten läßt, so diirsen wir auch siir ihn beten nnd, singen.«—»Ja,« meinte der Raiser,s »das ist recht von Ihnen: ich hab' aber« gar nicht gewußt, daß ichselch’ einen musikalischen Hosprediger habe.« Ein- « mal sagte der alte Kaiser zu Frommel, i er höre seine Predigt so gern, schon« weil er aus ihn selbst gar nicht Bezug l nehme. Frommel bemerkte: »Maje-j stät, ich denke, ee ist schwer genug,l sechs Tage lang König zu sein; undi, cllklllll gccllls ck qlllllcllll, cllll Sollt llll g ein schlichter Christ km Gotteshause iu; sein. « Da faßte der Kaiser-feine beiden I Hände und jagte: »Za, so meine ichs es anch.« Ein anderes Mal hatte Frommel Verse itt feine Predigt einge flochten, die ttt Gattcm an einem ridaufe » standen. Nachher sprach der Kaiser zu ihm: »Den Spruch hab’ ich auch schon« oft gelesen; es ist doch was Echöttee," wenn Einer mit einem guten Gedanken in sein Haus geht.« Jn lsdnitein war · Frommel einmal auf rsicr llhr inr - Tasel befohlen. Lsorher kam il.n aber der Hunger an, ttnd er kehrte bei Strau- - binger ein, um eine Zur-ne ztt eilen. - Der Kaiser hatte es bemerkt und meinte nachher lächelnd-: »Ei, From mel, Zie haben sehen bei Etraubinger dinirt—-Zie dachten weht, bei tnirs gibteniint Viel ! « Frontntel entgegnete launi·g: »san«-onl, Mannen sehen Sie, unsere selige Mutter-, die hielt ee immer so, tnenn wir als Kinder zu var- . nehmen Leuten eingeladen waren, dann « mußten wir fo zwei Stunden vorherk drei dicke Butterbrode hinnnterwiirgen I »als solides Platten damit wir uns. recht manierlirh hentihtnen und nirllt zu I viel itßenf Der Kaiser lachte: »Es-he ; tit, Sie haben doch eine recht kluge-; tutter gehabt.« i Frommel wußte köstlich zu erzählen Z Allerliehft waren namentlich die Ge lchichten anr- seiner ..Prarie.« Einmal sprach er eindringlich zu cincnt Manne-: ; »Sie kommen narli Wertm; wislenk Sie, was das helf-sti- Eie kommen in E ein großes Wasser, da tit Gelegenheit ? zum Schwimmen, aber euch ;utn——Ver- i sausen-« Ta antwortete Jener ver-i ltändnißvall : »Nein« Hori)nt.ttden, satt- : fen thu’ ich nicht« Frotnntel wollte? seinen Schule-In den Nutzen des Schwei- I gene klar til-zehen und jagte: »Gott1 ; hat dent Menschen zwei Ohren gegeben J l — —W—————— und einen Mund, damit er zweimal fo « viel hören iall aus«-ein Kleiner fiel ihm in e Wort: »als eisen. « Nach einer Hochzeit-. «-:r de sprach ein Bräutigam zu Fronttnwl »Herr Pre- - diger, ich danke Ihnen sehr str Ihre trostreichen Worte !««—3n den Ent- . schuldigungezettelm die er beim Kan sirntandenunterrirltt bekam, spiegelte sich ost ein Stiick Berliner Leben und nicht immer ein erbaulicl«1ee. So war einst auf einem Zettel zu lesen: »Gut Familiendrama konnte mein Kind heute die Schule nicht besuchen-J · Frommel, bei dem tiefer Ernst und echte Fröhlichkeit im schönsten Bunde standen, war ein großer Freund auch der bildenden Künste, und er unterließ niemals, alljährlich aus seinen Erspar nissen ein nettes Gemälde anzutaufen Als Kunstsamtnler richtete er nament ätnch selin Angenmert aus alterthümliche übe Ein Schatz ist dieser Tage von einein portugiesischen Fischer in einein Fische gesunden worden· Der Fürst von Monaco, der mit seinem Schiffe »Min cesse Alice« wissenschaftliche Seereisen unternommen, tödtete kürzlich an der afrilanischen Küste einen Potsisch. Er überließ ihn portugiesischen Fischern der Azoreninseln, die das Thier erst 14 Tage später am Strande überneh men wollten, es jedoch ganz in Föulniß übergegangen vorfanden. Wegen des üblen Geruches ließen sie den Fisch liegen. Nur einer von den Fischern blieb an der Küste, um in den Resten nach grauem Bernstein zu suchen. Die also genannte feste, halbdurchsichtige Masse bildet sich beim Polfifch in der Leber nnd den Eingeweiden. Sie ist eine durch Krankheit erzeugte Absonderung Der Fischer fand eine große Menge dieses kostbaren Stoffes, mit dem er nun nach Paris gekommen ist, wo er für die eine Hälfte sasort 100,000 Franes erhielt. Der graue Bernstein ist nämlich einer der vorzüglichsten, freilich auch seltensten und theuersten Riechstosfe, die es gibt, die Parfiimeries fabritanten zahlen dafür sozusagen jeden Preis nnd kaufen alle hnen ge botene Waare. . ·,;»-« — s « FalschgeldsVetsrbleisrer. Irgend ein Geldsiilscher wird nach einigen Versuchen im Stande sein, aus geringwerthigen Metallen Falschmün zen herzustellen, die echtem Gelde mehr oder minder ähnlich sehen· Dieser Theil des Falscher-,.(isiens-erbes« ist überhaupt der leichteste. Der schwie rigste und gefährlichste Theil ist, die Falsisitate in Umlauf zu setzen. Letz kreo zu bewertstelligem bedarf der Falschmünzer der Hilfe von Kamplizetr Kein Beruieziveig bietet nun bessere Gelegenheit, falsches Geld an den Mann zu bringen, als der des Nennu rant- oder Kasekellnei·-J. Es ist da beim E Wechseln einer Mit-Note zum Beispiel ; so leicht, dem herausgegebenen Klein- ; geld einen nneshten Tollar, ein falsches 50- oder 25)-Centestiick verstohlen mit nnterzuschmugaelm Der lsiast pflesit gewöhnlich mit einein raschen Blicke das Kleinaeld zu iiberziihlen und dann in seiner Tasche verschwinden zu lassen, ohne es genauer besichtigt oder unter sucht zu hoben. Jn Paris besteht ein sörrniicher Falschgeldinartt, wo die Restaurant and Kafelellner sich mit dem nöthigen Borrathe an Falsifitaten versorgen Selbftverständlich wird der Lrt dieser »Börse« sorgfältig geheim gehalten. Es wird da regelrechter Handel mit Falschmiinzen getrieben, und die Falsch geldsVerschleißer wissen gan; genau, wie viel Falschgeld sie für ihr echtes erhalten, das sie dort anlegen wollen. So bezahlt man in diesem Markte siir ein uneehted 5-Francsstiick 2 bis 2 France 50 Centimeo echtes Geld, se nach der mehr oder weniger gelungenen Ausführung der Jntitation; ein fal sches 2-Francestiict kostet von 50 bis 75 Zentimet, ein unechtes l-Franesstiick Lösentimtetzx LYolcslllIlslllllc Ilcql Mllll scllcllJ Abgesehen davon, daß die Herstellung! solchen Falschgeides sehr kostspielig ist, i erfordert sie beträchtliche wissenschaftsj liche Kenntnisse, die der gewöhnliches Falschmünzer nur selten besitzt. Teig einzige Falt, in dem die Verbreitung; von unechten Goldntiinzen in großentj Maßstabe tnit Erfolg durchgeftihrt wurde-, ereignete sich vor einigen Jah ren in Frankreich Eine Anzahl Falss scher mit aner«eii:bende1n Fiatiitale bei z grjindeten mit großem Stoftenaniwande ; eine, oder besser gesagt, eine ganze; Reihe von Falschnnin;erwerts!iitten. ; Mit Hilfe von Epiesxgesellen brachten? die Fälscher dann die unechten sykotdsk itatienische und spanische Bauten ins Cirknlation Tie zalschung wurde; schließlich entdeckt, den Ztaatekassen der betreffenden Länder aber war imntenser Schaden erwachsen. Kenner des europäischen Kontinents sind zuweilen Meister in der Kunst. falsches oder außer Fian gesetztes staat liches Geld anzubringen Als ihre Opfer pflegen sie sich selbstverständlich nicht oder nur selten Statnmgäste des Lolals, in dein sie dedienstet find, tu erkiiren, sondern Anslander oder zu fällig das Lokal betretende Gaste. Stätten dieses Schwindels bilden vor nehmlich Nestaurante, welche die ganze Nacht sitt den Verkehr offen sind. Wenn der Gast vielleicht nach dem Ve suche des Theaters in dein Restaurant zu seiner Mahlzeit reichlich Wein oder Lilöre genossen, so schiebt er bei der Bezahlung feiner Rechnung das ihm herausgegebene Kleingeld gemeiniglich mechanisch in die Tasche, und selbst wenn er sich einen llaren Kopf bewahrt hat, genirt er sich in Gegenwart der Dame oder Damen, die er etwa mitge bracht nnd freigehalten, das Ftleingeld genauer zu prüfen. Das alles weiß der geriebene, betriigerische Ganhrned und handelt demgemäß. Sollte der Betro gene nach dem Verlassen dee Lokali zurücklehren nnd detn Besitzer desselben Aättheilung von dcrtsiannerei machen, so stellt natürlich der Stellner seine Schuld in Abrede, und die Sache hat damit ein Ende. Der Restauranteigen thinner wird nichtodestotveniger von dieser eit ab ein wachsatneo Auge ans den gpihbuben richten, der letztere stellt jedoch seine betrügerischen Mani pulationen sür eine Zeit ein oder gibt die Stellung ans und arbeitet in einem anderen Lolale, wo er denselben Schwin del betreibt. Aue-hilfs- oder Ertrakellnet, die nur temporär, fiir Fälle gesteigerten Ver kehrs engagirt sind, pflegen die ver wegensten Falschgeld-Verscksleiszer zu sein. Bei internationalen Ansstellun gen heitnsen diese Spitzbuben oft reiche ; Ernten ein. Während der Pariser-« Weltausstellung itn Jahre 1889 ver-s theilte ein Vergnügunggetablissement auf dem Aussicllungggeliinde zu Re tlarnezwecken goldfarbige Zinnmarten von der ungefähren Größe und Dicke eines 20-Francsstiickes. Viele Kellner in dorti en Kafes wußten sich nun solche Warten zu verschaffen, die sie dann als Geld an Unkundige oder Un vorsichti e verausgabteru Der ariser Münze werden durch schnittlich täglich zwei falsche Geldmän zen behufs Prüfung unterbreitet. Die jenigen Falschgeldstiicte, welche bei der Prüfung nicht allzu sehr verdorben werden, verleiht man einer Sammlung des Mitnzmuseums ein« Diese Samm lung ist, wie es heißt, sehr groß und merkwürdig, doch ist dem Publikum aus ersichtlichen Gründen der Zutritt zu dem Museum nicht gestattet. Das theuerste Grab, das jemals errichtet wurde, ist das zur Er innerung an Mohammed. Die zur Aus schmiickung desselben verwendeten Dia manten und Rubinen repräsentiren allein einen Werth von 810,000,000J. deinan der stritt-. Verhältnißmäßig wenig dürsten die Heirathsceretnonien der »Gesellschasts der Freunde« (Qua«ker) bekannt sein. Bevor ein Quälerpaar in das Eheioch! sich begeben lann, hat et· sich einer regularen sorm zu unterziehen be ziehungsweise die Erlaubniß siir dies Verheirathung von der monatlirh statt-I « findenden Versammlung einzuholenJ in der alle wichtigen Geschäfte deri «Gesellschast der Freunde« erledigt: werden· Der Form unterwirft sich dad? Paar ai:ch, wenn es die Trauung von? einer Cioilstandsbehörde vornehmen; lassen will. Das Paar erscheint in der« erwähnten Versammlung, tritt vor die selbe hin, nnd der Mann sagt: »Mit« der Erlaubniß Gotte-Z und der ,F·rennde’ erllare ich, daß ich die Absicht l)cge,7 diese Dame tiolgt der Name der Brauts als mein Weib zu erliiren.« Nach die-; ser Erklärung setzt sich das Paar wieder. E Die Sache ist damit aber noch nicht ab-; gethan. Um die lskenehmigung fiir die Berniiihlana zu erlangen, ist nicht er-i sorderlich. Die Erlaubniß lsiersiir wird. nur ertheilt, wenn die beiden s eiratlse-. lustigen Quäler sind Steht der Brau-: tigarn oder die Braut außerhalb der Seite, so hat sich dao Paar ohne jene Genehmigung zu verheirathen - Jst die Heiratheerlaubniß gegeben so vermählt sich das Paar. Die Trauung « kann entweder in einer der regelmäßi-; gen Versammlungen vorgenomnien,« oder es lann siir den Zweck auch eine Spezialoersammlnng einberufen wer-. den, welche letztere in irgend einem Hause stattfinden kann, in welchem-« alle iraend ein Mitglied der Seltej dat- Recht hat, anwesend zu sein Am interessantesten ist jedoch die Ceresj monie, wenn sie in der regelmäßigen Versammlung im Versammlungehause der Gesellschaft ver sich geht. An der Frontseite des Versanimlungesaalesx sind hohe Sitze derart angebracht, daß· die Gesichter derjenigen, welche diese Sitze einnehmen, den lssesictxtcrn derl übrigen Anwesenden zugewendet sind. . Gewöhnlich haben die Lleltesten ist-or-. stehen der Gemeinde diese Sitze inne. « Im Falle einer Trauung aber hat dass Brautpaar diese sit-e einzunehmen, ohne tsieistlichen oder istelteslen muthig aufzustehen und sich zu verheirathen·T Ter Bräutigam ergreift hierbei dies Hand der Braut und sagt: »Hu der Gegenwart Gottes und dieser Liersamnn , lung nehme ich Tich lsolgt der Jiamej der Braut) als mein Weilt und ver spreche, Dir ein zärtlicher und Dich liebender Watte su sein, lud die Hand Gottes durch den Tod une scheidet. '« Die Braut spricht dann in ähnlicher Weise. ; Ein alter Quälergeistlirher erzählte einem Gewälsreiiianne, daß er, der Geistliche, einmal sechs BrautpaareI gleichzeitig in derselben Weise vor der Versammlung habe stehen sehen. Be-; fragt, warum die Brautleute die Trauung selbst, ohne die Mithilses eines Predigere oder Aeltesten vorzu-; nehmen hätten, erwiderte der altes Herr: »cine Trauung ist eine Auge-s legenheit, die keiner Mittelspersons dedats. s Gegen Ende der Trauunggceremonie betet oder predigt ein Geistlicher-. Empsindet dann nach einer Pause tei ner der übrigen Anwesenden eine Irr-s spiration zum Reden, so oertagt sichs die Versammlung Zuvor wird sedochk den eben verlniihlten jungen Eheleuten noch ein Heiratheeertisitat zugestetlhs welches aus Pergament geschriebrnisti und non irgend einem der Anwesenden unterzeichnet werden kann. Tie be-? schriebene Heiratheceremonie ist durchs ein besonderes Gesetz sanktionirt. Das Heirathscertisikat, welches die gesetz- s liehe Santtionirung der Verniiihtung; bekrästigt, steht bei den Nachtmnnienj der Eheleute in hohem Ansehen, so dass ost Kinder der letzteren sich ähnliches Heirathecertisitate verschaffen, auch wenn sie sich außerhalb des-S eitelm-i bondeb in die bekannten Rosensesselnl schmieden las s en s Japa nischee Zeitungsss wesen. 24«t,«00,»»0 Zeitungeercnk ; plare sind in Japan im letzten Jahre erschienen. Tiefe Zahl vertheilt inle auf 792 Zeitungen, die theils in sapas f nifcher, theils in verschiedenen eure-; paischen Sprachen herausgegeben wur- H den. Es erscheinen politische, ökono mische«und wissenschaftliche, litera rifche nndGewerbezeitungen in Japan, von denen einige zum Beispiel das »Japanese Mail« nnd die »Revue Franezaise du Japan, « vorzüglich redi- s i i i i l girt werden. Das erstere, an defsenj Spitze ein früherer englischer Marinei offizier steht, wird sogar häufig alv offiziöses Organ der Regierung be nutzt. Andere Zeitungen, von denen die bedeutendsten The San« und »Tai han« sind, erscheinen gleichzeitig in sapanischer und englischer Sprache. Uebrigens stellt die ausschließlich japa nische Presse ein großes Kontingenh swenn sie auch nicht viele politische Blätter enthält Da die vielen Be istrafungen und Kansiskationen auf die sem Gebiet ein erfreuliches Gedeihen nicht aufkommen lassen, und die Re daltion einer politischen Zeitung auch in Japan nicht auf Rosen gebettet ist, gehen die meisten politischen Zeitungen nach lurzer Zeit wieder ein. ie größ ten tn sapanischer Sprache erscheinen den Blättersind »Ziziiimpo,« Kot kai« und «Nichi nichi schikawa Die Zeitungen erscheinen gewöhnlich in rvßem Fermat, sechs bis zehn Seiten tark, und enthalten einen l«eitartikel, Nachrichten aus dem Iri- und Ausland, Lelnleb nnd Verrnischtev, Feuilleton und Remune. Literarisches und Thea terfeuilletan sind völlig unbelannt. Thieriretntdichatt Daß das Fienndschaitdgefiilil auch den Thieren nicht fremd ift, möchten folgende lsieschichtchen beweisen. Ich war-so erzählt ein in jeder Hinsicht Glauben verdienender Reisen der-in Gesellschaft des Arabetes, def sen Thier ich getnietltet hatte. ttngeiahr eine Stunde von der Karavaniekei QuedsMacin entfernt, als tnein Matti tlsiek sich in einen immer tascheren Trab setzte und zuletzt sogar zu galan piten begann. Da tttich nichts ein fol chcd Ereigniß ahnen ließ, so blickte ich unwillkürlich vortviirte, und sah-matt denke jich mein Entsetzen-quer iibck dettt Pfad, 30 Schritte vor mit-, eitlen i«ciwen, der uns anstarrte utid dabei sanft tnit dem Zchieeiie unt sich schlug. Ich versuchte lratttpfliaft mein Maul tl)ier anzuhalten, erteichte aber nichts, als daß ich den schlechten Strick zerriß, der den Zaum vorstellte· Als sich das unbändige Thier tes Ziigels ledig fühlte, machte es noch zwei. bis drei Sprünge und war in einent Augenblick bei dem Löwen. Zstistinltmäszig schloß tch die Augen-ich glaubte tnich ver loren. Was weiter geschah, weiß ich kaum; es ist mir nur dunlel erinner lich, daß die ganze—1ttir unendlich dünkende-Strecke bis zur Karavanserei s der Löwe an der Seite meines Maul-; thieres berieabte; beide l)iipiend, das· Maultlsier wiehernd, der Löwe sich an ihm nach Art der liatzcn teibend, wobei er mir die Beine drückte. Ich wußte sast nicht weht, was ich that und nur ntit Milbe gelang es den Leuten der Karavattserei, tnich etwas Zu betuhigen. Mein Schrecken schien ilntett übertrie ben, und sie meinten, ich habe blut-i einen Lötven ans der Ferne gesehen, was ihnen häufig vorkommt. J!..- --.-! , - i chlulscll Vluullcu clsuslcll suclU. Führer, der bei der ersten Gefahr sich davan gemacht halte, er destäligtej meine Eizahlnng nnd nun bezeiatens alle anwesenden Atader ihr Erstaunen i Unterdessen kamen einige Aradet and der Nachbarschaft herzu, denen man das Nargefallcne niitlheille »HastT u nicht« -—sraqte einer von ihnen meinen nahm-»Dein Maul thier von dem nnd dein gekaiisi?« »So ist ess; ich habe das Thier von diesem Manne gesinnt- « »Dann lin ith im Stande-, daes 1Einh sel zu lösen, « fuhr der Erstere san und erzählte folgende-J Fakiunn »Vor ungesahr einein Jahre wurde das Maulthier traut Ich glaubte nicht, daß es heraesiellt werden kann-c nnd iiberliesi ei- in den Bergen seinem isieseliicka Wider alles Ermatten wurde das Thier wieder gesund nndtras einen jungen Löwen, dessen kliaubtliierinsiinli vielleicht nach nicht voll entivickeli ntar und der ani.i diesem oder einem anderen Grunde dein Maulthiek nicht nur sein« Leid that, sondern Mitleid mit seinem verlassenen Zustande zu haben schien nnd sein Gefährte wurde Die Zuneti · gnug beider Thiere wurde eine gegeniZ seitige nnd viele von nna sahen iie ast wie Freunde zusammen spielen, dis! das Maulthiek, welches sich nniereni Wohnungen genaht halte, eingesangens nnddeni letzten Eigenthümer verkauftj innide.« O-- —-s-.'·.-81-- m-4..-.--- L-«: F IV IOILIAIUUIUIUL CJLIIUZL II ULD « Löwen war also eine Folge des Wieder-T sehend Ztoeier Freunde. Die Zuneignngs dei- Lowcn zu Hunden in den zoolo gische-n isjarten ist bekannt; aber ed ist : wohl der erste bekannt gewordene Fall i eines solchen »der-trauten Verhaitnis sed« einer-Löwen mit ctnentHausthiere z im wilden Zustande j Ein anderer interessantcr Fall ist der · folgende-: . Ter Naturforscher Pietrnrsgln besaß einen stellt-aben, der sich seinen Gesell schafter sclltit tvciifxite, nachdem man ihtn einst eine Zusallig gesungene Elster · in seinen itaiig gegeben hatte. Ihre Genossenschaft mochte ihm behagt s haben, denn schon int nachsten Winter, als sich andere Elstern in der Nahe seiner Wohnung einstellten, begann et . Jagd ans sie zu machen, sobald er ein- i ntal ans seinem liaiig herausgelassen . wurde. Fortan fing er, sobald ers Langeweile hatte, eine Elfter-, hielt sie 2 mit den itlaueu am Boden seit unds schrie so lange, bis sein Winter ers schien, sie auszulosem Dieser dursth sie jedoch nitixt srei lassen, sondet«n«" mußte sie ihnt in sein Gefängniß Xbenz unterließ er dies, so sing der abe so langes Elstern, bis ihtn sein Wille gethan wurde. Dann ging er sogleich selbst in den Käfig und quälte dort in aller Liebe, und Freundschaft seine Gesellschafter-in gerade so sehr, wie gewisse Frauen die Ihrigen zu quillen pflegen· Sehr wunderbar ist die Erscheinung einer wohlthatigen Katze. O. Fitch de obachtete eine Katze, wie sie einige Fischgriiten aus dem Hause in den Garten trug, nnd als man ihr folgte, bemerkte man, daß sie die Grillen einer fremden, anscheinend halb verhungerten und elend aussehenden sahe verlegte, von der s ie verschlungen wurden ; damit nicht genug, lehrte die Katze zurück, verschasste sich srischen Vorrath und wiederholte ihr mitleidigeo Anerbieten, das anscheinend mit der gleichen Dant barteit angenommen wurde. Nach die sem Akte der Wohlthätigkeit lehrte die Ruhe zu ihrem gewohnten Platze zuriick und fraß die noch vorhandenen Grimm Der höchsten Auslage unter allen deutschen Tagedzeitungen erfreut sich der »Berliner Laialanzeiger. « Das Blatt hat, laut gerichtlichen Aus-weisen dermalen 200,000 Abonnenten und lonkurrirt somit zum ersten Male mit »den Riesen-Auslagen englischer nnd kameritanischcr Blätter. - schtlsihec In Paris befindet sich jetzt-in « sedein dritten Hause eine Weinschänke. Gewebe ane- Zeidensiiden wurden selwn nm’e5 Jahr 325 v. Chr. von Indien und Periien nachtsiriechew " land gebracht. Die pennsylvanischen Ban vere i ne haben iiber 250,aai) Mit glieder und ein Gesammtberindgen von nahezu sii,1ii,u(m,000. Der-neue britische Tot-prom bootjiiger »E: preß« soll die phäno-v niennle chinelliakeit von 38 Meilen per Stunde Zuriietlegen können. Ein Negcrdorf ist "Eardio,Ga. Sainintlirlie Hin-set des L«rtee, etwa 100 an Zahl, befinden sich im Beiitze » von Negein nnd werden von Farbigen « bewohnt. « Die Herstellung von Brod wild dtncli 7034 Erfindungen unter stützt. Letztere bildentheileudilisniittel bei der Lirodbereitnng,theiloMaterial siir dieselbe-. ". Einen Zchkot aus Glas-s Zi ege l steinen hat ein (Siliiefabri-« kant zn Liverpool, England, an seine-: Fabrik erbauen lassen. Der Schlot is 150 miß lwch An jungen Fischen sind weils rend den ain :;l. Oktober 18tissbeeiidig tcn Fidkalialires in den lsiewiiisern des « Staates New York 217,b;:6,751 ans- « gesetzt worden. Der staffeebaum wird in wil- . dem Zustande Zu Fuß liorli. Unter .(tnl- « tur beschneidet man ibn nuf 5 Fuß « Hohe, unt dieErntc bequemer einl)eim sen zu können. L Un oen :nano-i-«ioiosctoern in Ziidafrila wurde liirzlich durch eine Abstimmung des Vellskaadg der Trans naalsrlieV-.:l«ilik die Eonnlagskarlieit zum ersten Male eilenle Tcr »Natu-derikiescljiclitess der im Jalnc slsst v. Linn gebar-: ne Griedse .l··«cic1::«:, e: «alilt, dafi die Ue nsolxnek an tin Es neuer Zcen ilire Pferde nnd il;r tiiininijelj itiit Jiifclxcn fiistzert:n. Tie Anzalsl aller Weißeni in Lsinirclnikiw eitticlsliefrlisli aller Läsatxztsxzi -."iii-,ii«.«s .s;«.i::ki«ls:i· lind lo« Wink-, i:.«..n«»igs: mit-: sum-s .««. spie-. LIM- :»-.«ksn Jza .. « i-.-.;icn ex- der-in nur liailj in Hel. ji riii i alle Tel «·1,1·i111!i-«1: linicn i« r Lidc in litt-r tLliit :.nq l-ini-«tfkni:.«·?«s: «.-·-.'1«en i) nmIin sie ciit liijrrnhilii -- ais-n l,: ;—.-—.-,«i«- , Itiloitieicr Vgl Den san .-1.;;:.;i«:il:"1d uniiansi erreiche-w Die leioisnfchaftliilisien Va de l i e blia lu- r sind Iie Japaner. In der Etadt Tclio gibt eMWofients liclie Vinsialtcm irorin Jedermann ein warmes oder kaltes Bad fiik euva l Cent erhalten kann. A l um i n i umsii rge ,, die freilich noch 8750 bis Linn-) kosten, werden in Amerika sei-It vielfach verlangt-. Außer anderen Vorzügen haben sie ankii den, sich wean ihrer Leichtigkeit bequem transporiiren zu lassen. T en hochsten Preis» der je bei einer Ilnltion siir eine Brieiniar lensannnluna bezahlt iv1n«de,er;ielte « nenlidi in London eine Einwian von nahezu TM» millenniztcn Marien. Die Emnmlnna wurde fnr Sxxilm veräußert Lte Viilldnaac hat int Ver hxkitniiise In ihrem Mut·rs;-rgrit:iciit Its-rni qsxr lsieizirtl als iracnd eine andere dsanttdeatn Ticicm Umstande wird auch t-: T!:.iti(.--.T»: :l:«i(:iciii«is.sl,ieti, dass die Treiiitunki der Hundertste fast nnnkixgi ’ lich ist. Ter atteste Neueintreter m t: n n der ::«7tlt ist kahl ert« Armut-IT sitzt-einer He-stikpttiititust-get-Ali-eitler Hinten Vetxtti ti- ist seit l. zis( Ununter l-t«a·.!;ett int ,«»neititclkttkricu freiwillig thatig, legt ists .s)auptitiaittt der stadti- - schen Feiiertvehc ; Zeit die Manlit)rl)spcrre,sq in London atn l?. Februar lsliå einge fnhtt irinde, sind dort :t«.-,l:36 tnanls lvrlilose Hunde ringt-fangen worden« Tat-on wurden Tit-U von ihren Eigen thitinern zittktttverlangt, die übrigen aber einem «schnterzlofcn« Tode iibers liefert. « Ueber l 0,(«)0 Mordthatcn wurden im verivithenen Jahre in den Ver. Zlaatcn verubl. Die Zahl der ungliicktictien Opfer ceetrug mehr als den fiinftcn Theil der Anzahl Der- - jenigen, die während des Biirgerlrieges 7 , 1861 bie ists-J in denillcihen derBuns desarmee den Tod fiir’a Vaterland er-« litten. Die Rvntgenstrahlen ztt .Jcllzweckett hat man in Madrid, Spanien, verwandt. Man untersuchte vermittelst der Strahlen solche Solda ten, die in still-a schwere Verletzungen davongetragen, deren Diagnose aber nicht genau festzustellen war. Es gelang sofort, Art und Ort der Verwundung zu ermitteln und dadurch eine Heilung herbeizuführen Mehr als die halbe Bevöl ke r u n g von Neu- End-Wohin Austra lien, ist weniger als 20 Jahre alt. Bei dein Ecnsua von lthl waren ee 542, ils-; von der tslesatntntbevdllerttn von l,l:-2,2:54. Jni Alter von 2l di 40 Jahren befanden sieh :352,656 Per sonen. Von 70 vie 75 Jahre alt ware·· 8740 Person«-, von 75 bis 80 474 nnd von W bitt luo til-to. Just » Personen hatten das 100.Lebens· überschritten. . « -1"«