Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 04, 1896, Sonntags-Blatt., Image 13

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    I
M
« Petsien nat bei der Firma Benz Fc Cr
vier Benzinmotortvagen bestellt.
Our rather-n. Schmied Aug-us
Marti:r, 52 Jahre alt, stürzte von de
Tenno unf den Scheuneboden un1
wurde schwer versetzt.
hoffenbeim Der 23 Jahr
alte Gustav Leucht wurde beim Aus—
steigen cui-J dem Zug von den Brüdert
- Nitsch-»Na überfallen und derart mi
Stöcken -::schlagen, daß der Angegrif
sen-e .-.:2:.« 17 Wunden blutend, be
wußtl.«« s:sedersani.
E p «. : .i g e n· Die allgemein(
Theilss. cui-: wendet sich dem nach ei
nem r- :-it pgigen schweren Krankenha
ger e1s·-ssks-:nsAbleben des Landtags
abgeotssxtsxksn Posthaiter Heinrich
Wiflll::« ;:1.
Groixkurzogthum Hessen
M a i » In der Stadtderordnei
ten-Spinnen wurde über das Gefuch
des JEAN-Ren Patriotenbundes ver
handelt, Eis-n Beitrag für die Errich
tung d ·-. Tinnaldentmals zur Erin
nerung . : ssLe Völkerschlacht bei Leip
zig zu i«-".-.",ren. Der Socialdemos«
trat Tssws klärte sich gegen die Geld
bewillixspkxsxr snyder ultramontaneDr.
Maske-« s- If-, sich ihm an. Man
sollte H. so äußerte er, daß die
Mehrh-·s7 fiik das gegenseitige
Todtswszisp Zinn her-be Jedenfalls
habe m ·:s s«s:.!q Schlachtendentmäler.
"Auch « .-.-: «««. sich-»freisinnige Rudolph
(U.-....I-.-,.. (n«p . « . .
)
»gut«-. tik T( «uU-lUcL Wll UUDIVFS
Bamtukrssssp Ebrach sich gegen die Ge
währ17::i,:» » - JIetrages aus« Auchdei
uliran·.—:s: »so Gymnasial - Professor
Dr. C- - sr wollte nichts von der
·Berhers1««(s«c -a derartiger »Met3elfup
pen« disk s- ««T.«nlmiiler wissen. Bei-der
Abstinskks.sr i ergab sich 17 gegen 17
-Stinii:ri«ss, :».: aber der Vorsitzende,
Oberbissxssxscister Dr. Gaßner, zu
stiinmt s, i« ist der Antrag als geneh
migt. .- ««kafzner Knopflochschmer
.,zen?
Auf Etation Bischofsheim ge
rieth . »k· ·:««-7!girer Hyronimus aus
Railbah T-. zwischen die Pufier
zweier «Lk·««.:-:·rs: und wurde derart ver
letzt, dssii u hin darauf starb.
B e is -:- kr; is i rn. Die Traubenlese
ist feii «s«:. Oktober längs der gan
zen Bis Hin-is zu Ende. Insoweit
man M Qualität beuriheiten kann,
diirfte jäh :-.:» »Wer zu einein kleinen,
aber rein verwendbaren Handels-wein
gestalten, Tier billig erhältlich ist. Das
große LInssiekkmund die billigen-Prei
se vermuifmi viele Winzer zum Ein
lagern ihrs-» Nrtriignisses Die Zahl
der Strisifxmkrthe wird sich infolge
dessen siis...-n friibere Jahre ganz be
deutend .s.·-(·.-i«-(-·t;ren.
A l ,-—. ( n. Von dem Gerüst des hier
neuereiktibsrszn Kreisarnts - Gebäudes
stürzte der 17 Jahre alte Taglöhner
Peter .i,,--sm-«n:i von hier« brach das
Genick uni- tmr sofort eine Leiche.
J ii n a if- h e i rn. Beim hiesigen
Baihnbskfik parte der 23jährige Fabrik
arbeiter Jlseiikxcr Brehni mit dem Pers
fonenzugs Den seiner Offenbacher Ar
beitsstscxle hier-der zurück. Noch ehe der
Zug in hiesiqu Station stille stand,
entstiea er demselben. Dabei glitt er
ab und gerieth under die Räder-, welche
ihm beide Bein-: unterhalb des Kniege
Jenkes «-,-.«rqitecss.t)ten. Dem Verftüm
melten Hitzfztkn durch Dr. med. Hans
aus Tuberklprsen sofort beide Uniers
deine O:2-;«:;ti:t "-«erden.
I .
-’-·’-·E’Dlach·
sh a n- v u r g. Als der ankommen
de Hanmsurger «IZacif-icdan1pfet »Got
delia« LIMITED Zu Uhr in den Hafen
eingeschlexspt wurde, rannte ihn der
ausgelyentse skukfändische Dampfer
,«Etna« an berLLsckbordseite an. »Ent»
delia« lief voll 'L«L’-asser, sank und sitzt
auf dem Nchnzng. ,,Etna« scheint
gleichfut!:- stark beschädigt und unter
ließ Lin-er '.«lnske"fse. Soweit in
der Txkntcii,,«i: »mittelbar, hat kein
·Mensk!««rs.i zrsujz Esattgefusndm
B r -· «:- kei. Jst Senat beantragte
bei der -««x-.s--.---x·-,«ft die Errichtung ci
net »S: -«·, snxds ·I:«' zur Sterilisirung
von FOJW —-ij :n Schlachtlwfe. Jm
Votjai .--- :i·:-.s«. » H Fleisch von trun
ken UT. :" «s:- Wert-he von MO,
1000 M v- i . :.s--.ndem Zustande) der
Abdectmz :.. n Das unaesunde
Fiessch f« I! ! thietärztlichrr «.«·s::s
ficht MONEqu gut-d das gute Fletsc
gelocht und- un Ers» ärmere Bevölsmmix
fin ea. »I« 1issnizsige per Punks
sauft werden.
Capitän ’Zl;mr-:ssen, der Führer cis-«
Dampfekks ,,("rlcsabeth Nickmer5« iij
fern von dir Heimath einem Akt-fu«
von T!«-i"mteriie krieg-m Der Verstor
bcm tsmr Its-It iikkcfte Ccpisän der Ric
mets’j"ci7cn Mhedemä und genoß hoh(
Achtung nnd Verehrung
Die Dei dem Vulcan in Stettin unt
bei F. Hin-Man in Danzig für der
Nordhsiitfiichc Lloyd in Bau besiwd
- 1
. lsichen Doppelschrauben - Schnelldam
pfer werden nach einem Beschlusse des
Aufsichtsraths des Norddeutschen
Lloyd die Namens ,,KaiserWilhelm der
Große« und »Kaiser Friedrich« erhal
ten. Der Stsapellauf der beiden Dam
pfer wird im Februar nächsten Jahres
- stattfinden.
Elsaß-Lothringen.
A r s a. M- Zwei junge Leute Na
mens Quinten und Bertanig von hier
suchten sich dem Dienst in- der deut
schen Armee zu entziehen. Jn dem
Augenblick jedoch, in dem fee die
Grenze überschreiten-wolltens, um nach
Nancv zu gehen und sich für die Frem
denlegion anwerben zu lassen, wurden
sie verhaftet.
Diedenhofen. Der Mordbuibe
Peter Detzler, welcher in St. Peter
die Tochter Gerarsdins verfolgte und
auf den Gärtner Thuilier drei Revol
verschiisse abfeuerte, wurde durch die
Gendarmerie aus dem hiesigen Ge
fängniß in das Un.tersuchungzgesäng
wiß nach Metz transportiri.
S ch w e i g e t n. Beim Herrichten
von Herbstgeschirr fiel der Landwirth
Johann Behringer. Beim Fall traf
ihn eine Kufe auf den Unterl-eib. Er
erlag sein-en Verletzung-m Er hin-ter
liißt 7 Kinder.
Oesterreich : Ungarn.
Wiens. Das 14iiihrige Lehrmäds
chen Mathilde Worel, ll., Kleine
Sperlgasse No. 2 wohnhaft, stürzte;
sich aus einem Fenster im dritten
Stockwerk-in den Hofraum und starb»
während sich die Aerzte bemühten
Schmerz über den vor Kurzem erfolg
ten Tod ihrer Mutter hat Mathilde
Worel zur Ausführung dieser schreck
lichen That veranlaßt.
L e m b c r g. Pater Stojalowski
wurde in Sanok bei seiner Familie
verhaftet. Als der Pater von der Gen
darmerie denVerhaftHbefehl verlangte,
wurde er gefesselt und dem Landesge
richt eingeliefert.
Schweiz.
B er n Die Volkspartei portirt
im Lberammergau wiederum Ulrich
Diirrenmatt fiir den Nationalrath
Die Thunersee -- Dampfbootgesell
schaft hat die Fuswn mit der Thuneri
seebahn verworfen.
Der Gemeinderath der Stadt Bern
hat mit der- Vereinsdruckerei einen
neuen Vertrag betreffen-d den »Stadt
anzeiger« abgeschlossen den er fijr den
Fall zur Annahme empfiehlt daß das
Jniativbegehren betreffend Errichtung
einer Gerneindedruckerei verworfen
werde.
Gen f. Kanonenschüsse und feier
liches Glockengeläute verkündigten den
Schluß der Landesnusstellung Es
war eine glückliche Idee, sämmtliche
Kantone zu einem Nendezvous nach
Genf einzuladen. Diese lantonalen
Tage waren im allgemeinen sehr ge
lungen, wenn es auch an allerlei Jn
termezzies nicht gefehlt hat Zum
Beispiel spielte dieMusik in der ,,Bras
serie die lAgriculture am Abend des 6 »
Oltober den versammeiten Schaffhau
sern zuerst die rusfischeRationalhymne
und dann nachher erst das ,,Rufft du
mein Vaterland. «
Jn der Nacht vor Schlu-ß der Aus
stellung richtete ein gewaltiger Sturm
bedeutenden Schaden an. Der große
Luftballon wurdezerrissen und sprang
mit großer Detowation, im Vergnü
gungspark wunden eine Menge Buden
umgeworfen Das Ansstellungen-et
ter schloß wie es angefangen hatte.
Nach einem hat’g gewiß keinen Aus
ftellungsbesucher von auswärts gelü
stet: nach Genfer Wetter und Genfer
Brise. Beide sind in der Regel greu
lich.
Schaffhausen. Die Einwohs
nergemeinide Schaffltausen hat eine
Wasserversorgungs - Vorlage abge
lehnt.
S t. Gallen· Eine Armenier
tundgebung wie inZiirich Vern, Lau
fanne u. s. w. ist in St. Gallen veran
staltet worden.
Ständerath Good ist in Mels ge-«
ftnrbcn
T h u r g a u. Ktn ein-» 2slsitiltans11
kkiblenden Sonsterbunc —.-beteranenvers
Wannulung in Ytomansshorn wurde der
i7ttiährige Feldwebel siuhn von Helds
’meil plötzlich vom Schlag-e getroffen;
er starb augenblicklich
Z ii r i ch. Die Gemeindenbstims
mung iiber die Verstärkung des Poli
zeitorpg findet am 151 November statt.
Fiir die projektirte Friedhofanlage
im Kreise 4 zwischen Iiäferholz- usnd
Wehnthalerstrasze ift vom Regierungs-:
« rathe das Expropriationsrecht bewil
ligt worden.
Die Regierung bewilligte für das
hirschengrabenschulhaus einenStaats
« beitrag von Fr. 171,270.
F
Wie Hunger-now irr gin
dien.
Man schreibt der »Voss, Zag.« aus
London: »Jn Indien ist wieder, wie
schon kürzlich gemeldet wurde, eine je
ner gewaltigen Heimsuchungens vor der
Thüre, welche die Machthasber dieses
l
287 Millionen zählendenReiches nach-— .
drucksvoll darans erinnern, daß Eng-«
lau-d dieser größten Kronlolonie ge
genüber Pflichten zu erfüllen hat, de
nen man mit dem Schwert nicht genü
gen kann-. Wenn Vor Ende November
kein-e Regens eintreten — so hat Lord
Elgin an das indische Amt in London
gemeldet — werden im Frühjahr 40
Millionen- Bewohner in den nordwest
lichen Provinzen, im Staat Oudh, in
einem Theil des Pendschah, der Mit
telprovinzen und Oberbirmass ein-e
Hungersnoth durchmachen müssen.
Die letzte große Hungersnoth in Jn
dien war 1876, damals starben meh
rere Millionen. Es war einfach nicht
möglich, den Leut-en Hilfe zu bringen,
wo die Eisenbahnen oder Kanäle nicht
hinreichten, da die Zugthiere der Och
senwagen mehr verzehrten, als sie nach
den nothleidenden Gegenden schafften.
Seither hat allerdings die anglo-in
dische Regierung ihr Möglichstes ge
than, um der Wiederkehr solche-r Noth
stände vorzubeugen. Sie hat Kanäle
und Eisen-bahnen angelegt und auch
zur Bewässerung des Landes vieles
gethan. Leider sind in- den genannten
Bezirken die letzten Ernten mißrathen,
so daß die Noth auch beim Eintreten
des Regens, ohne den die Wintersaat
nicht möglich ist, groß sein wird. Un
terbleibt die Wintersaat, so ist die
anglo-indische Regierung Vor die
Nothwendigleit gestellt, die Hunger
leiden-de Bevölkerung durch großartig
angelegte Hilfe am Leben zu erhalten.
Als der Nothstand von 1876 vorbei
war, faßte die anglo-indische Regie
rung den klugen Entschluß, alljährlich
eine bedeutend-e Geldsumme aus den
regelmäßigen Einnahmen auf die
Seite zu legen, um beim Eintreten ei
ner Hungersnoth über bereitliegende
und genügende Mittel verfügen zu
können. Dieser Fonds wurde auch ei
nige Jahre hindurch gewissenhaft ver
mehrt; da fand ein-er der Grenzlriege
statt, die Regierung brauchte Baargeld
um die Unkosten der Expedition zu- be
zahlen Dieser Sondertredit fiir et
waige Hungersnöthe wurde beschlag
nirhmt — und seither ist nichts mehr
auf die Seite gelegt worden. Diese
zeitweilig eintretenden Nothstände
werden von den englischen Behörden
Mlk gkosck Dokgsllll llcoollcych
Früheven Machthabern waren sie nicht
ganz unbequem, da ein-e Hungers-noth,
die allzu rasch zunehmende Bevölke
rung auf das richtige Maß zurück
brachte. Unter der englischen Herr
schaft hat sich die Bevölkerung noch
stärker vermehrt als früher. Zwischen
1881 und 1891 betrug die Zunahme
beinahe 11 vom Hundert. Kein
Wunder, daß die Aufgabe der Regie
rung mit jedem Jahve schwieriger
wird. Jn jedem Dorf ist ein eingebo
rener Beamter, der dem Oberbeamten
des Bezirks don- dem Stand der Nah
rungöverhältnsisse uwd dem Preis der
Lebensmittel Meldung macht. Von
diesem wird der Centralbehörde Be
richt erstattet, so daß diese bei Zeiten
alle möglichen Vorkehrungen zur Lin
derung der Noth treffen- tann. Be
reits hat die Regierung, die in Indien
die Eisenbahnen besitzt, alle Frachtsätze
nach den bedrohten Provinzen ernie
drigt. Das Steigen der Lebensmittel
preise auf das Doppelte hat der Aus
fuhr von Weizen aus Jndien ein Gnsde
gemacht, und die Regierung hat durch l
ihre Ingenieure diejenigen öffentlichen
»Llrbeiten, Kaniile, Bahnen und Be-l
wässerungsanlagen bezeichnen lassen.l
sdie den Nothleidenden Beschäftigung
tgeben können. Auch ist die Einfnhri
von californischeni Weizen in’5 Auge
gefaßt worden. l
. o
O-- .
sigk Yisrcl a Yats«ch»cit"«
schadet nicht.
Es wird immer klarer, daß der ges I
wiegte alte Diplomat im Sachsenwal
de, der den reinigenden Blitz der »Ent
hiillungen«« in das trübe Studdelntnd-s
del europäischer Politik hinein-schleu
derte, sich asller Konsequenzen dieses
gewagten Schrittes bewußt war. Man
erinnert sich, daßBismarckg Geschwo
rene Gegner, die Ri« terlinge, als sie
noch in Entrüftungs turm ,,machten«,
namentlich darauf hinwiesen, welchen
ungitnftigen Eindruck der aufgedeckte
,,Treubruch« ins Oesterreich machen (
würde, und bereits von ,,Spven-g;zungi
des Dreibundes«, »Erkältuing der!
Habsdurger« u. s. w. faselten. i
Daß sich die freisinnigen Unglücks
raben mtt ihren Propheseiungen auf »
’I
dem Holzwege befanden, wurde sehr
bald llar aus der maßvollen Art und
Weise, in welcher die innerhalb der
schwarz-gelben Grenzpfähle erschei
« nenden Offiziösen die leidige Angele
genheit behandelten Dann kamen noch
bestimmte ofssizielleKundgebungem de
ren letzte, als endgiltig zu betrachtende
in der Yorgestern im ungarischen
Reichstage verlesenen Thronrede ent
halten war. Es hieß darin wörtlich,
daß »in den freundschaftlich-en Be
ziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn
und dem Deutschen Reiche keine Wand
lung eingetreten« se'·1, und die versam
melt-en ritterlichen Magyaren, welche
—- einige radikale Schreier ausgenom
men —- tief im Herzen stets eine tiefe!
Verehrung vor dem Genie des großen
Mitbegründers lrer deutsche-n Reichs
einheit bewahrt, der die gordischen
Knoten so manch-er diplomatischen
Vermittlung einfach mit dem scharfen
Schwerte der Wahrheitsyenthüllimg
zerhauen, waren nur zu gern bereit,
diesen Passus der Rede mit donnern
dem Applaus zu begleiten.
Bismarcl kannte also seine Puppen
heimer. Die Oesterreicher haben sich
in ihrem sanauinischen Temperament
über die vorüber-gehende Berstirnmuna,
welche zuerst die unerwartete »Ent
l)iillung« erregte sehr schnell hinweg
aeholfen mit dem philosophischen
Trostspriichlein, daß das bekannte
Schnabahüpsl enthält: »A Bissel a
Lieb — Und a Bissel a Treu —-— Und
a Visfel a Falschheilt — Jst allweil
dadei.«
tiüustlichcs Blond.
Jetzt lassen auch Männer ihre Haare
peroxydiren.
Entartetes Männergseschlecht.
Jetzt folgst Du demBeispiel, welches
Dir die Frauen gegeben, und läßt
Deine Haare peroxydiren.
Klingt das nicht wie ein-e Verleum
dung"? Behauptet das etwa nur eine
alte Jungfer, die ihr Lebtag keinen
ehelichen Genossen hat kriegen können,
und die sich dafür an dem ganzen
männlichen Geschlecht rächen will?
Ja, aber den-noch ist es wahr.
Es giebt in der That Herr-en der
Schöpfung, die sich ihr Haupthaar
vermittels eines chemischen Prozesses
bleichen lassen, so daß es jene schöne
Titianfarbe erhält, die von den
Frauen so sehr bewundert wird. Jch
kenne einen jungen Mann, der mit
solchem Haar gesegnet ist und der von
sämmtlichen Damen seiner Bekannt
schaft beneidet wird. Ja, wenn die
nur die Wahrheit wüßten!
Manche lassen sich auch das Haar
grau oder gar weiß bleichen. Das
sind im Allgemeinen sehr jungendliche
Leute, die sich künstlich ein würdiges
Aussehen geben wollen. Da ist zum
Beispiel ein tüchtiger Arzt, der zuerst
wegen seiner Jugend große Schwie
rigkeiten hatte. Er ließ sind endlich
das Haar bleichen. Von Stund an
strömten ihm die Patienten nur so zu.
Die Frauen kommen von- der Mode,
das Haar bleichen zu lassen, mehr unsd
mehr ab. Sie brauchen wieder Farbe
mittel.
—....-. ..—...—.-,
Ym zuterelse des Impr
hattes.
Unter der Ueberschrist: »Was das
Land siir den Fariner thut« giebt in
der November-Nummer der »North
American Revietv« W. S. Harwood
eine interessante Uebersicht über die
wissenschaftlichen Versuchs - Statio
nen, die im Interesse des Ackerbaues
innerhalb der Vereinsigten Staaten be
stehen. Auch sügt er eine Tabelle hin-!
zu, aus der die Thätigkeit der Acker
bauschulen der Union ersichtlich ist.
«Dreis3ig Stationen —— so schreibt
er —»beschästigen sich mit Problemen,
die sich aus die Meteorologie und kli
matische Verhältnisse beziehen. Drei
undvierzig Stationen stellen Unter
suchungen über die Geologie, Physik
Und Chemie des Boden-s an. Zwan
zig Stationen machendie Bewässerung
zu ihrem Hauptstudium Neunund
dreiszisg Stationen stellen Experimente
aus dem Gebiete der Düngung an.
Achtundoierzig Stationen sind dem
Studium der wichtigeren Form-Pro
dukte, mit Bezug aus deren chemische
Zusammensetzung Nahrungswerth
Art unid Weise der Düngung, und die
sür verschiedene Lokalitäten am besten
geeigneten Sorten, gewidmet. Fünf
itnddreißig Stationen untersuchen die
Komposition von Futterstosfen. Sie
benuwddreißig Stationen machen Füt
terungsversuche mit Kühen, Schasen
und Schweinen. Zweiunddreißig Sta
tionen beschäftigen sich mit Experi
.l
menten an Milch, Rahm, Butter unt
der Leitung von Molkereien. Botani
sche Studien sowie das Studium de1
Krankheiten don Pflanzen werden aus
siebenundzwanzig Stationen betrie
ben, währen-d dreiuwdvierzig Statio
nen sich hauptsächlich mit Gemüsen
und kleinen Früchten abgeben. Ein
unsddreiszig Stationen machen sich die
Vertilgung von Insekten zur Aufgabe
Sechzehn Stationen studieren die
Krankheiten der Hausthiere und fie
ben widmen sich der Bienenzucht
Die Gesammzahl derStudenten der
Ackerbasu - ,,Colleges« in« den Ber.
Staaten beträgt in diesem Herbst an
nähernd fünf Tausend. Etwa vier
Tausend Studenten haben seit der
Gründung dieser Institute dort gra
duirt. Elf Millionen Acker Land wur
den diesen Schulen von der Regierung
übergeben, und über neun Millionen,
fünfhundert Tausend Dollars sind
bereits aus dem Verkauf solcher Län
dereien gezogen worden. Der Werth
der Gebäude und Grundstücke der ver
schiedenen Institute beläuft sich auf
sechzehn Millionen Dollars, der Werth
der Bibliotheken etwas über ein-e Mil
lion; der der Apparate zwei Millionen
fünfhundert Tausend Dollars· Das
jährliche Einkommen aber beträgt
mehr als vier Millionen Dollars.
Harwood erwähnt übrigens auch,
das-, die erste landwirthschaftlichse Ber
suehsstation —— »ein Produkt deutschen
Denkens« -— im Jahre 1851 in Mö
ckern bei Leipzig in’s Leben gerufen
wurde, und dass, seitdem in allen Thei
len der Welt mehr als 800 derartige
Institute bestehen, welche die bescheide
nen Ziele des ersten Versuchs längst
weit hinter sich ließen.
OO-- - --—-——
zlortj hinter Yapmt.
Wegen ihrer blödsinnigen Schif
fahrtssGesetze haben die VerStaaten
das iiberseeifche Frachtgeschäft verlo
ren, an dem sie früher einen bedeuten
den Anthseil hatten. Nicht durch den
Bürgertrieg ist die amerikanische Han
delsflotte von allen Meeren vertrieben
worden-, sondern durch denUnverstand
der Gesetzgeber. Während beispiels
weise das deutscheReich seinenRhedern
gestattete, ihre Schiffe im billigsten
und besten Markt zu kaufen und wäh
rend es gerade durch dieseBestimmung
seinen Seehandel und Schiffsbau in
25 Jahren so kräftigte, daß es heute
der gefährlichste Nebenbuhler Groß
britanniens ist, verboten die Verein-.
Staaten ihren Bürgern, im Auslande
getaufte Schiffe unter amerikanischer
Flagge segeln zu lassen. Durch die
ses Verbot sollte natürlich die »einhsei
mische Industrie« gefördert werden,
aber die amerikanischen Schiffsbauer
konnt-en oder wollten nun einmal keine
Eisen- und Stahldampfer zu Preisen
liefern, die sich mit den«-en des Auslan
des einigermaßen vergleichen ließen.
Ameritanische Schiffe wären also zu
theuer gewesen und hätten sich also
nicht verzinsen können, unsd ausländi
sche durften nicht angeschafft werden.
So wendete sich das amerikanische Ka
pital anderen Anlagen zu, und die
amerikanischen Werften erhielten nicht
ein-mal Reparaturarbeiten.
Darauf aber war man« doch nicht
vorbereitet, daß selbst die Japaner im
Seehandel den Ber. Staaten- zuvor
kommen würden. Jnsdessen stellt sder
neueste Jahres - Bericht des Schif
fahrts - Kommissärs diese beschämen
de Thatsache außer Zweifel. Mit
ameritanischerUnterstützung haben die
Japaner eine Dampferlinie gegrün
det, welche den Verkehr zwischen den
östlichen und westlichen Küsten des
Stillen Ozeans vermittelt. Nn den
letzten fünf Jahren haben sie die Zahl
13 auf 53 erhöht, mit einem Gehalt
von ABBEs-Z Tonnen, währen-d die
amerikanische Flotte im Großen Oze:
an nur aus 43 Schiffen mit 68,62:7
Tonnen besteht. Die Folge davon ist,
daß die anieritanischen Schiffe, die
früher einen großen Theil des-Fracht
qeschäfts zwischen Asien nnd Europa
besorgten, jetzt nicht einmal den grö
ßeren Theil des Handels zwischen
Asicn und unseren eigenen Häfen be
sorgen. Auf dem atlanxtischen Ozean
sinld die amerikanischen Seeleute von
den Englänsdern, Deutschen, Franzo
sens und Standinaviern verdrängt
worden auf dem Stillen Ozean droht
ihnen der japanische Mitbewerb ver
hängnißvoll zu werden« Das sollte
doch wohl jeden denken-den Menschen
überzeugen, daß die amerikanischen
Schiffahrtsgesetze die Hoffnung nicht
erfüllen, die auf sie gesetzt wurde, daß
sie weder den amerikanischew Schiffs
bau, noch den amerikanischm Seeham
del fördern, und daß sie schleunigst
widerrufen werden sollten.
Damit sind sogar viele »Schutzzöll
net· einverstanden aber nur unter de1
c— :
s Bedingung, daß die schlechtenSchif
: fahrtsgesetze noch durch schlechtere er
« setzt werden. Die republilanische
Plattfornr befürwortet die Ein-füh
rung eines Zollzuschlag s von10
Prozent auf alle Waaren-, die in auss
ländischen Schiffen eingeführt wer
den. Dadurch würden die Einfuht
kosten um indestenss 860,000,000 et
höht und alle anderen seefahrendere
Nation-en zu Widervergeltungsmaßre
geln gezwungen werden. Letztere wür
dennatürlich mir besonderer Schwere
den amerikanischen Farmer treffen,
dessen Erzeugnisse auf dem Weltmarkt
ohnehin einen sehr schweren Mitbe
werb zu bestehen haben und vielleicht
ganz unverkiiuflich werden würden,
wenn sie auch noch Zuschlagszöllse be
zahlen müßten. Somit würde die
vorgeschlagene Maßregel sowohl den
amerikanischenVerzehrer wie den ame
rikanischen Hersvorbringer arg schädi
gen, d. h. sie würde dem Volke eine
neue Steuerlast zu Gunsten einiger
Rbeder aufbiirden und gleichzeitig den
Ausfuhrbandel hemmen.
Vielleicht — wenn auch keineswegs
sicher — würde sie den einheimischen
Schiffsbau vorübergehend anstacheln,
aber was für Geschäft-e könnten die
mnerikanischen Schiffe thun, wenn sie
in jedem Hafen der Welt ,,Kampfzöl
le« bezahlen müßt-en? Sie könnten
auf die Dauer nur der Einführ, aber
nicht der Ausfuhr dienen, und die
Ansliinder, die auf letztere ein Mono
pol haben würden, könnten sich durch
höhere Frechtgebiibren für den Ver
lust descfinfuhrgeschäfts schadlos hat
ten. Der republikanische Gedanke
wird hoffentlich nie zum Gesetze wer
den«
s- -- » Os- —-—--—-———
Man hat iei Lascht
lAber ’s- ischtv auch das erfchi«un’
! letschte Mol.
i
HJch hab den Sommer ’s erfchte Mol
;Mei Hätt-IT zugeschlosfe
jUn bin mit mein-er Fraa uff’s Land,
jDoch ’S hat mich gleich Verdrosse.
l"-Z’erscht hawwe mer uns uff en Platz
ILang hin un her besunne
IBis endlich ich e »Boarding Haufe«
Jn Jersey driwwe g’funn-e.
Mer wohne im e klein-e Haus,
iS-is feucht drin — zum Erschticke,
jlln wann ich in mei Zimmer will,
jDo muß i mi als bücke.
HE Bett schiebt drin, daß Gott erbarm’,
iDoch ’s Schimpfe dhsut nix batte,.
IMer liegt trotz dere Hoor-Matrat3
iDikekt fascht uff de Latie.
sGleich n-ebedra’ schtseht’s Waschlavor
:Geminzt for zwei Perionh
JJ wäsch mi jeden anneren Tag —
; So muß mer ’s Wasser schone.
lUnd daan die Koschtt Fascht alle-Tag
Giebi’s ,,Ro-aftbeef«, hart wie Sohle,
Am Mittag warm uni- Owends kalt,
Des soll der Deifel hole.
Dann lowe se so des Gemie3,
Des hiat mich oft erbittert,
Mer werd mit Korn un Erbse un
Gugummre nor gefüttert:
»Drum Alte, pack dei Sache jetzt
Zahl’, was se der verlange,
Des ifch das erfcht un’s letschte Mol,
Daß i uff’s Land bin gange.«
John Popp.
- "-—.0-0
Vom Kasernenhof.
llnsteroffizier: »Jan3-es Bataillon
-—--- kehrt! Da steht der Kerl wieder
wie ’ne Fledermaus im Winterschslaf.
Herr, wat sind Se denn eigentlich von
Religion?«
Soldat: »Lu-therisch.«
Unteroffizier: ,,Quadratsresser!
Nach Dein-ein Katechismus habe ick
Dir nicht gefragt. Jcl will wissen wat
Sie sind, wat Sie gelernt haben, ———
wat sor’n Ut«tettjel)3«
Soldat: »Ich bin gelcrsnter Xl)lo
Amph«
llnterofsizier: »Wal? Jraf? Zü
loqmsI Wut soll denn nn det Ver
flixie Französisch? Seh’ ick wie’n
Franktireur aug, tet Sie hier ins
Dienst französisch parlirenkk Sagen
Sie sofort: Wut heißt Zulugras uf
De11tsch7«
Sodat: »Holzscl)neider.«
Unt-erossizier: »Aha! Siehste wie
de bist! Also Holzschneider is der
Driicteberger. Da haben wir den Fau
lcnzer ertappi, dient bereits zwee
Wochen und verschweigt, daß er Holz
dischler is. Jck habe da divetse olle
Satt-en, Bretter und Schilderhiiuser
us de Ka.serneiv-Aukschon- geloost, —
morgen an Dage wirste bei mich am
·schtvirrn- un diet sang-e Holz kaput
; schneiden. Und damit dasta, verstehen
k Sie m"ir?«