Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 06, 1896, Page 7, Image 7

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    csst Urteile-häkeln
unserer heutigen Fauna zählen
verschiedene Thiertyven, welche
ihre seltsame Gestalt von den
mein einfacheren und bescheidene
Farmen der Jeytzeit sich abheben.
gleichen jenen urwilchsigen Volle
imen, welche der Tourist inmitten
unbekannten Erdwinlele entdeckt,
ie noch das Kostiim, die Sitten
- raditionen ihrer Vorfahren be
t haben. linter diesen Typen der
eit kann man den Elephanten, das
inozerod, das Nilpferd, das Langu
nebft zahlreichen Fössiliem nnd
t in letzter Linie-den Ameisen
"« rechnen. Gleichwie das Riesen
lthier, das Gürtelthier und andere
fört der Ameisenbär unter die bizarre
ppe der Zahnlosen, die sich sowohl
xrch ihre äußeren Formen, als durch
rschiedene Besonderheiten im Kno
snbau von den anderen Thieren
iterscheiden Sein Kopf, anstatt
Pelformig wie bei anderen Sange
Hren zu fein, verlängert sich in eine
zeipitzte Schnauze-, und der Leib
Hist in einem buschigen Schwanz;
e innladen sind weich und von Zäh
n entblößt. Tiefes seltsame Geschöpf
adet sich lediglich in Siidamerila und
nd von modernen Forschcrn in zwei
"- drei, durch ihre Behaarung und
Anzahl der Krallen voneinander
ideichende Spezies geschieden, anstatt
lche in einer alleinigen Gruppe zu
mmenzufassem wie t-inne es gethan
O seh
«»«I·J-c. h-—
Ch-- von -Iu««« s
»sp. « ».,, »m-, »....
ößten dieser Gruppe, dem großen
ineisenbäh soll daher hier die Rede
n.
Seine Zunge soll eine zuweilen
iei kzuß übersteigende Länge haben,
asz der Ameisenbiir solche falten
, wenn er sie in seinem Rachen,
tz dessen Ungewöhnlicher Länge, ber
n will. Hat er einen Ameisenhaufen
itdeckt, so wiihlt er ihn mit seinen
rollen aus und schiebt seine lange,
slcimige Zunge bis in dessen verbor
ndsten Schlupfwinlel, so dasz die ver
)euchten, ausgestörten Ameisen daran
ingen bleiben. Sobald er seine Zunge
sdann tnit Insekten hinreichend be
den fühlt, zieht er sie in seinen
chlund zurück Und verschlingt die
inze Sammlung aus einmal. Hat er
ermit noch nicht genug, so sucht er
nen zweiten, einen dritten, oder noch
ehr dieser Verstecke aus nnd verfährt
Ienso.
Diese Nahrung ist selbstverständlich
ne leichte; sie nährt das Thier dem
igeachtet vollkommen, gibt aber des
n Fleisch einen unangenehmen Amei
ngeruch, der nicht Oederinanns Sache
i. Die Jndianer und die Neger essen
»lche0, und die Bewohner Siidamerilos
iirden wohl thun, wenn sie, wenn
ich nicht des Fleisches, so doch des
uhens wegen, den diese Ficke ihnen
kwiihrem dieselben sorgf ltigst scho
:n; denn die Ameisen bilden dort
ne Landplage nnd verursachen immens
en Schaden.
iDer Schwanz des Ameisenbäre ist
iehrere Fuß lang und derart mit
Iaarbiischeln bedeckt, daß er einem
Iserdeschweif ähnlichsieht, nnd auf den
iüeken zurück gelegt, dem Thiere zu
leich Schuh gegen den Regen gewährt,
en es sehr siirchtet. Eine oernichtende
Fasse des Thieres sind seine mit vier
Irallen versehenen, furchtbaren, vorde
rn Klauen, scharf wie eine Sichel.
Iiit diesen Krallen zerwiihlt das Thier
.e Ameisenlziausen nnd vertheidigt sich
cgen seine k einde·
Die Form des stopfes, die slache
itirne und die wenig entwickelte Ge
:rnregion, dao in eine Schnauze ane
iusende Gesicht-alles das bekundet
n mit geringer Intelligenz begabter
Ihier. Wie der »Cheoatier de Mar
ai6,« dessen Schriften wir diese Aue
ihrungen entnehmen, richtig erkannt
It, dient die » unge dem Ameisenbar
Leirh anderen « hieren seiner Spezies
kniger als jsiejchniackez denn alo
ekeln in Bewegung gesetzt und
n, wenn nicht im Munde cis-sahen
Indern blos zwischen die .. « . ·
ickgedriingt, rasch hervorgesehnellt wer
st und wie Beobachtungen gezeigt
tben, in der Länge von -t-.« Centimeter
IS dem Munde hervorragen. Die Lib
tesenheit der Zähne bereitet den Zahn
en iibrigene keinerlei Verdattnnzw
-schtverden, da die Insekten, die
klen zur Nahrung dienen, weiche lim
llungen haben, die im zusagen leicht
crntaltnt werden« Tie gros:en Antei
Itfkesser betoshnen im Lsten der s
den die zwischen dein Nin de las
ata und dent earaibisrhcn Meere ver-— l
Usende Region; besondere verbreitet
er sind sie in den toiisten oder kaum s
vol erten Landsttirhen des nordlishen
ragttoy. Sie leben itn Allgemeinen
lirt, und trifft man deren ein Paar
satnnten, so ist ed beinahe immeri
in Weibchen in Begleitung seiness
sangen. Dieses letztere wird von sei- !
r Mutter sehr lange gesinigt undi
ibt bei ihr, bis diese aufs Neue-l
schüttet. Der Jltneisenbär gräbt sich !
ne Höhlen und hat überhaupt keinen s
estimmten Ausenthalteort. Nachdents
r den ganzen Tag die Steppen in der -
e nach Ameisen nnd TerntitenL
Uert hat, begniigt er sich tnit ein
» ender Nacht mit einem Strauch
ERachtlagen ins-er schliist einfach das
n, we er si.:,- s- besindet, am lieb
in hohem Grad. Jm Allgemeinen I
· es ganz harmlose Thiere, quegeii
« men, wenn ste sich in der Nähe be
ngt kühlen und namentlich, wenn sie
rwun et sind; da sehen sie sich mit
qchdruck zur Wehr-, richten-sich wie
Bären aus ihren hinteren Pfotens
und, vor Zorn schnaubeud, breitens
«. ---.. ,. —..»».»-«,
cqugmh Htc rurro onraj ruuujuge
U
p
sie ihre Arme aus und suchen ihren
Gegner zu erdriicken oder durch Schläge
tnit ihren Krallen zu zerreißen. Und
welche furchtbare Wunden solche Kral
len, scharf wie Rasirmesser und fünf
bis sieben Centinteter lang, schlagen,
besonders wenn sie eine starke Hund
am Ende eines kräftigen Arius bewaff
nen—das kann man sich dettten!
So lief der Reisende Noulin Gefahr,
von einem Ameisenbitrem den er un
vorsichtiger Weise am Schwanz gefaßt
hatte, als das Thier, durch einen jun
gen irten mit Peitschenhieben ver
jagt, liehen wollte, zerrissen irr-wer
den. Der Ameisenbiir wandte sichdlitr
schnell um und Roulin fah, zwei Zoll
von feinem Gürtel entfernt eine Kralle
vorüber fahren, die ihm mindestens
einen halben Fuß lang zu sein fchien und
ihm den Bauch von einer Flanke zur
anderen aufgeschlitzt haben würde, wenn
er nur noch einen Schritt weiter gethan
hätte. Und selbst später, als man das
erschovfte Thier schon mittelst Lasso
gefangen hatte, versuchte es noch Wider
stand zu leisten, indem es sich auf den
Rücken legte und um sich schlug.
Man hat durch Reiter verwundete
Ameifetibiiren gesehen, die das Kreuz
des Pferves urnklammerten und erst
davon abließen, als sie mehrere Lanzen
ftiche erhalten hatten. Die Bewohner
von Evlumbien und Paraguay ver
sicheru, dafz diese Zahnlosen oft in blu
tiger Fehde mit Panthern begriffen
seien, die gemeiniglich mit dem Tode
beider Gegner endeten. Oft sogar,
sagen sie, findet nran die enge inein
ander verfchlungenen Kadaver der bei
L-«-. M-- KL--..-.. —.«- 1k4 t«1-(-I.-l.-.
Ubll- IJII !)UNUUI IIIIII III LILUUUULL
von des Ameisenbären Fleisch und
sucht letzteren gewöhnlich mit einem
oder zwei kiihnen Sprüngen an der
Kehle zu fassen; verfehlt er diesen
Vorstoß, so kann es ihm das Leben
kosten. Jn einein solchen Falle nun hat
der Ameisenbiir Zeit, sich auf seinen
Hinterbeinen emporzurichten, den Ja
guar in seine mächti en Arme zu schlie
ßen und mit seinen rallen ihn zu zer
reißen, nicht ohne aber selbst seine
Knochen zwischen dem furchtbaren Ge
biß des Fleischfressers zertnalint zu be
kommen.
Ein Ameisenbär wird mit dem größ
ten Hund fertig, kamt aber selbstvers
stiindlich einem mit Gewehr bewaffne
ten Menschen nicht widerstehen. Die
Jagd aus dieses Thier bietet keine gro
ßen Gefahren und sollte fiir den« äger
umso weniger verlockend sein, a s das
Thier von unberechenbarem Nutzen und
dessen Fleisch wegen des Ameisen
geschmacks nicht gesucht ist. Dem
ungeachtet bringen « Bewohner Pa
raguahs deren alli rltich eine ziem
liche Anzahl zur Strecke, weil sie des
sen Fell, welches, wiesie sagen, Schutz
gegen Nierenkrankheiten gewährt, als
Decke benutzen.
Tabaksqnende Fraun-.
»Es wird viel über Tabak rauchende
Weiber geredet,« äußerte sich unlängst
ein New Yorker Tabakgladcmsnhaber
einem Zeitungsreporter gegeniiber.
»Das Nitkhste aber, was die öffentliche
Aufmerksamkeit auf sich lenken diirste,
sind die Tabak kauenden Schönen. Die
Leute haben keine Idee, auf wie viele
Tabak kauende holde Evastbchter Go
tham stolz sein darf. Jch ers s mich
einer ganzen Anzahl FinndinnKiielche
regelmäßig tiautabak gebrauchen. iese
liebenswürdige Kundschaft setzt sich
aber nicht etwa aus jenen isten Keer
zusammen, welche die Tabakspfeife nie
aus ihren wenigen Zahnstumpfen inf
sen, o nein! Mehr als die Hälfte die
ser meiner tinndinnen ist jung, und
nur sehr wenige von ihnen tragen die»
Spuren eines ausschweifenden Lebenes
in ihrem holden Antlitz oder in ihrer-l
Kleidung Eine meiner Kundinnen be- s
ehrte erst vor wenigen Augenblickens
meinen Laden mit ihrem Besuche-. Sie
sieht nicht aus-, als ob sie mehr als tm
Jahre zähle. Zie wohnt mit ihrer
Familie nicht weit von diesem Laden,
nno die Leute, weiche oie Yanie ten
nen, behaupten, dasz dieselbe anständig
sei und einen guten Charakter besitze.
Zwei Jahre lang hatte sie regelmäßig
Kautabat von mir gekauft, ohne dass ich
eine Ahnung davon hatte, daß sie das
köstliche Kraut zwischen ihre eigenen
Perlenziihne schiebt. Ich hatte immer
geglaubt, die gesallige junge Dante
hole den Tabal siir irgend eine andere
Person, bie sie mir vor ungefähr zwei
Monaten in einer liebenswürdigen
Vertraueneanwandlung dat- siiße Ne
heitnnisz enthtillte. Tie Menge des von
der auntnthigen Dante verpiitzten Stan
tubaisz ist fast so groß, wie dac- Quan
tutn, welched ein Tabak kauender Mann
an diesem :l.liaterial durchschnittlich in
braune Zpiitibriihe nnd -:Ulaise zu ver
wandeln pflegt.
»Es gibt bekanntlich auch holdselige
Angehörige deo sogenannten schwächeren
Geschlechte, welche dein Schintpstabak
huldigen. Ihre Zahl ist jedoch nicht int
Zunehtnen begriffen, wie dies hinsicht
lieh der Tobak lauenden Weiblein zn
konstatiren ist. Die Anzahl der letzteren
modernen Damen vergroßert sich von
zahl- zn Jahr. Wie die liebreizenden
dttinnen zu der riihntenewerthen iste
pslogcnheit gekommen, bildet siir inich
selbst ein Ratt-sel· Thatsache ist mit-,
daß sie dein Toballanen mit demselben
loblichen Eise-r ergeben sind, wie ein
Mann-sein weiterer Beweis jeden
lalls dafür, wie verblendet inan noch
n manchen Kreisen ist, die den«-Damen
idie erhabenen Fahigteiten der Männer
absprechen nnd sich der Gleichberech
tigung des schonen Geschlechte mit den
sogenannten iFett-en der Schöpfung
w der-sehen. er die letztere Bezeich
nung übe-hatten aufgebracht, wußte ent
» -0·-·««.·«-s M M-,.
q«
weder nicht, was er sagte, oder er be
sand sich in einem verzweifelten Sta
dium von Galgenhumor. i
qUm jedoch aus meine liebenswiiri ·
digen Tabaktauerinnen zurückzukom
men, will ich erwähnen, daß eine ver
heirathete Frau allwöchentlich ein klei- «
nes Vermögen siir Kantabak bei mir
anlegt. Ihr Gatte ist ein angesehener
Geschäftsmann; unbegreiflicher Weise ;
aber ionsumirt er weder Tobak in
irgend einer Form, noch bringt er einen -
Tropfen Spirituitsen iiber ssne Lip
Er ermangelt somit eines der edet sten -
bisherigen Vorzüge des männlichen Ge
schlechts. Aber noch ver-wunderlicher
erscheint es mir, daß die anmuthige
Dame ihre Gepflogenheit des Tabak
kauens vor ihrem Gemahl geheim hält,
denn im gegentheiligen Falk-, so ver
muthe ich, würde den Mann einerseits
das durchbohrende Gefühl seines Nichts
überwültigen, andererseits würde seine
Hochachtung vor seiner Herrin ins
Ungemessene steigen und er sich den
glücklichsten aller Männer, die je ein
weibliches Wesen mit ihrer Hand aus
gezeichnet, preisen.
»Eingeschüchtert von den noch be
stehenden verdarnmungstviirdigen, alt
modischen Vorurtheilen, geben die
Tabal kauenden Schönen beim Einkause
ihres Bedarss emeiniglich vor, die
Delikatesse sei Für einen Bruder oder
ihren Gatten bestimmt. Erst wenn sie
etwas genauer mit mir bekannt sind
und annehmen, daß ich über jenen
schündlichen Vornrtheilen erhaben bin
nnd auf der Höhe der Civilisation stehe,
bekennen manche von ihnen stolz, daß
sie sich selbst an der lieben Gabe er
«·'(s«»- T- lsy aus; »-»- sc--«lu-»u««"
»M- U..» ge W.,..,... gen
weiß ich übrigens auch ohne dieses Be
kenntniß diejenigen Damen, welche den
Kautabak selbst benutzen, von denen,
die mit dem edlen Kraute einen anbe
ren Sterblichen beglückem zu unter
scheiden.
»Ich bist zu der erhebenden lieber
zeugung gelangt, daß die Anhänglich
keit, mit welcher die Frauen den Tobak
beehren, eine treuere und größere ist,
als die der Männer. Holdselige Da
men, welche seit Jahren durch Tiger
rettenrauchen ihren hohen Kulturgrad
bekundeten, verloren beinahe den Ver
stand, als sie in die Barbarei vergange
ner Zeiten zurückversetzt wurden, das
heißt die zierlichen Glimmftengel nicht
mehr zu erhalten vermochten. Dieselbe
Erfahrung hat man mit Tabak kauen—
den Frauen gemacht. Die rührende,
zähe Anhänglichkeit, welche die letzteren
dem Stoffe bezeigen, ist so stark, daf;
die Wackeren kein Mittel zu scheuen
pflegen, um in den Besitz dieses Ge
genstandes höchster Civilisation zu ge
langen. Jst salch’ eine Dame unglück
lich genug, einen dieser Errungenschaft
der Fraueneinanzipation verständniszlos
nnd seindselig gegenüberstehenden
Mann ihr eigen zu nennen, so hat sie
ihren ganzen Witz und Scharfsinn auf
zubieten, um dem vorjahrhundertlichen
Barbaren ein Schnippchen zu schlagen
und als ein hauebackenes Weiblein nach
altem Zchrot und Korn zu erscheinen.
»Was zu der Gepflogenheit des Ta
bakkauens seitens der Frauen geführt
haben mag, ist, so glaube ich, der Ge
brauch des Selsnupstabaks. Die Hub
sonmetropole kann sich rühmen, inner
halb ihrer Mauern viele edle Damen
zu bergen, welche sowohl Cigarretten
tausen, alo SchnupstabaL Man weiß,
dasz die Damen den Schnupstabak zwi
schen der Unterlippe und den Zähnen
halten, ein Fol:ichritt, den die Män
ncrlvelt beklagenewerther Weise noch
nicht begriffen zu haben scheint. Von
der Benutzung deö Schnupftabakö sind
die Holden zn der des itautabaks vor
geschritten, ähnlich wie der Morphin
tsseniefiende schließlich zum Cocain
übergeht. '
Braucht der Mensch einen Mauer-?
Braucht del Mensch nothwendig
einen Magen oder kann er auch ohne
ihn leben? Tie Tage, wo der Magen
siir die Chirurgie als Eliiihrmichnichtan
galt, sind allerdings längst vorüber,
aber eine gewisse Scheu, in diesen von
alter-eher ali- LUiittelpnnlt der Ernäh
sung Ulll chUllUclcl Achtung Uclfullucls
ten Körpertheil chirurgisch einzugrei
fen, hat sieh bis in die neuere Zeit gel
tend gemacht. Trotz der antiseptischen
Wundbehandlung mußten immer noch
mancherlei Bedenken überwunden wer
den, ehe sich die Chirurgen bei orga
nischen Erlranlungen an den Magen
heranwagten. Zu den früheren Titu
fchannngen über die Tödtlichieit der
LUiagemvunden tam noch das Bedenken
vor der vermeintlichen auflösenden
Ei schast des Magensaftes, der von
den Wundrcindern ans den Magen
selbst verdauen sollte. Diese Furcht
wurde endlich von Guffenbaner und
Winiivarter als ganz nnbegründet nach
gewiesen; ihre hierversuche lehrten,
daß gut geniihte Magentvnnden in allen
Fällen günstig heilten.
Der reiche Inhalt dieser bedeutungs
vollen Vorarbeit forderte die Magen
darmchirurgie ebenso sehr, tvie die gün
stigen Erfahrungen über erfolgreiche
Operationen an der Speiseröhre und
am Mastdarm. Ein reicher Gedanken
fchah über Operationen am Magen und
Darm lag bereite vor. Dazu kam, daß
die innere Mediin sich bösartigen
Neubildungen am Magen nnd Darm
gegenüber damals ziemlich machtlos
erwies, wie noch heute; sie konnte
wohl vorübergehend Erleichterungen
verschaffen, aber bald wird bei diesen
Todedlandidaten die Euthanasie mit
Morphinm eingeleitet. Bereits 1810
hatte Karl Theodor Meerem, gestützt
ans eini e Thietoersuche, vorgeschlagen,
»den lrebfigen Magen heraus-zunehmen,
DWUI —
q
iein Borschla wurde indeß nur als
ein kühner Zugendtraum betrachtet.
Wenn der Magen fehlte, wie sollte
sann der Mensch die Verdauung der
Speisen bewirken?
Es bedurfte erst jahrelanger Ver
suche, um nur die physiologische und
technische Seite der Frage zu klären.
Es waren wiederum Gassenhauer und
Winiwarter, die 1876 durch Versuche
in Thieren bewiesen, daß die Entfer
nun eines Magenabschnittes, zum
Beispiel des Pförtners, technisch wohl
möglich sei, ohne das Leben durch den
Verlust zu gefährden. Unter den krebs
sigen Entartungen des Magens ist
Krebs des Pförtners am höufigften,
mit 60 vom Hundert, vertreten; seine
Wucherungen veri dern den Ueber
tritt des Speisebr s aus dem Magen
in den Tarm ; ein solcher Krancer muß
schließlich Hungers sterben, wenn auch
ernährende siliftiere das Leben ein
wenig verlängern können. Die Entfer
nung des Pförtners konnte also oftmals
eine rettende Operation sein. Billroth
war(1881s der Erste, dem es gelang,
mit Erfolg Theile des Magens auszu
schneiden, wenn auch Pean und Rydy
gier es schon vorher vergeblich versucht
hatten. Billroths Kranke wurde.ge
heilt, und damit war die Ausschnei
dnng des Pförtners endgiltig in die
Reihe der berechtigten Operationen
aufgenommen; vielfach ist sie hinterher
gemacht worden, und man kann sagen,
daß, wenn auch die Mißerfolge nicht
ausgeblieben find, Hunderte von Men
schen schon diesem Eingriff ihre Ge
sundheit und ihr Leben verdanken.
Durch weitere Versuche verlor sich
der Respekt vor dem Magen und der
Glaube an seinesbeherrschende-Stellung
int Verdauungskanal immer mehr.
Man erkannte, daß seine Arbeit nur ein
Glied in der langen Kette des Ber
dauungsvorganges bedeutete; recht viel
iiberläßt er der Galle und den Darm
fästen, vor Allem aber der wunderbar
vielseitigen Bauchfpeicheldriise (Pan
kreas).
Den Magen ganz auszuschalten nnd
doch die Verdauung ungestört vor sich
gehen zu lassen, das war der nächste
Triumph der Chirnrgie. Der Thier
versnch rnnßte auch hier wieder klärend
wirken. F. de Filippi, Kayfer und
Czernh, Pachon und Cavallo, Umberto
Monari gelang es, Hunde am Leben
zu erhalten, denen der ganze Magen
ausgeschnitten war, so daß sie durch die
Speiseröhre gleich in den Darm hinein
fraßen. Der magenlose Hund nährt
sich ganz regelrecht; nur sind seine
Verdauungsorgane jetzt mehr auf Pflan- »
zenkost denn auf Fleischkost zugeschnit-;
ten. Physiologisch war also die Opera-.
tion zulässig, iiberdies hatte auch Bill
roth schon recht große Theile vom
menschliche-r Magen mit Gliick ent
fernt, so daß auch die Ueberwindung
der technischen Schwierigkeiten möglich
schien. Mahdl beseitigte bei einer die
ganze große Krümmung des Magens
einnehmenden Geschwulst: mehr als die
Hälfte und v. Hacker nahm schon iiber
zwei Drittel des ganzen Magens weg.
Neuecdings hat nun Professor Lan
geneck i Berlin bei zwei Kranken
wegen a dehnter krebstger Entartung
die Aueschneidung des ganzen Magens,
wenigstens siebenAchtel desselben, aus
geführt; nttr zwei schmale, inanschet
tenartige Streifen bliebeikan beiden
Enden stehen, deren Ränder dann ein
ander genähert und zufammengenäht
wurden. Die eine Kranke hatte nur
zehn Tropfen Chloroform eingeathmet,
hatte alle Eingriffe gefiihlt, aber nur
als Tastwirlung empfunden und war
in Folge dessen von der Operation,
welche WStunden dauerte, nicht allzu
sehr a1« ·riffen. Schon gegen Abend
erhielt sie etwas Milch nnd spaterhin
noch etwas Eigelb und Zucker, was sie
durchaus nicht belustigte. Jtn Laufe
des folgenden Tages wurde wiederholt
flüssige Nahrung gereicht, doch stieg die
Temperatur beständig und der Puls
zeigte tun Zchläge, obgleichweder eine
anr einer Brustfellentziindnng noch
sonst irgend etwas an der Wunde nach
weisbar war-. Aber schon arn nächsten
Fusan-»- von-i- ksn Tinnmirnhir writiva
normal und der Puls jank schnell. Die
Eruahrung wurde fortgesetzt, am drit
ten Tage erhielt die Kranke schon
Fleisch, und als sie nach einigen
Wochen das Krankenbett verließ, hatte
sie 22 Pfund an Gewicht zugenommen.
Nach dem heutigen Stande der Krebs
therapie erscheint die Beseitigung eines
Magenirebseö nur auf chirurgischem
Wege erreichbar, nnd in dieser, wie in
mancher anderen Beziehung darx man
an die Chirurgie noch weitere An priiche
stellen und sie wird sie auch erfiillen.
Ein RiesendiamauL Auc
:)tmiterdam wird der »Franifurter Zei
tuna« geschrieben: In unserer Stadt
soll seht ein Riesendiamant geschlifer
werden; es ist derselbe Stein, der vor
einigen Jahren in der Jageresfonteiw
Mine in der teavtolonie gefunden
wurde nnd 971 Karat wiegt. Zwar
wird der Diamant durch das Abspalten
der unreinen Ztellen und durch das
Schleier beträchtlich an Gewicht ver
lieren, aber auch dann werden der
,,uoh-i:nur« Hinz tiarati und der
»Li·tow« iltttij unrat) noch Zwerge
gegen ihn sein. Der Diamant ist bis
her rmn der Bank non England ausbe
wahrt. Jetzt hat die Mensche Schlei
serei iu Amsterdam einen besonderen
Raum bereitgestellt, in dem der Stein
geschlissen werden wird. Die Arbeit
wird anderthalb Jahre dauern und durch
einen Diamantschleiser Namens Ba
rends vorgenommen werden, der schon
1884—-85 einen Diamanten von 457
Karat geschlissen Lat.
VOHOM C v I .- V " -·-·«
Was ist
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Wirklich Ä
Wunderbarer 3
WOHLTHAETER "f
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Kranken p
Kinder. (
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Eine kalte Welle ist prophezeiii
Deshalb schafft Euch den
«RIVERleE"
an, den schönsten und dan
erhaftefien Heizofen der ge
macht wird.
Breant Cobs, Holz, Koh
len ec. te.
Prodnzirt mehr Hitze
als irgend ein anderer Ofen
derselben Größe.
HEHNKE 84 CO.
Erste National Bank
gi. zi. Molvacih Präsident,
Ohne-. Y. Yeutlezh Kassiren
capital 8100.000, Ueberschuss s45.000.
Tynt ein allgemeines Bank- Geschäft!
Um die sinndschaft der Deutschen von Grand Island nnd
jllingegend wird erqebenst knssslntss -
i
Den
h ehsten Preis in Baar
» für Hiiute bezahlt
WM. MEIER.
Jet)·«»l)nlle stets dncs beste Fleisch jeder Au, Wurst, Zelnnien, Eis-eck,
Gefiiigci, jfisci2·. Finstern.
Vliliis eint nnd lnlliq, so daß Fee-ei infriedetnieilellt nnrdv
; Mädwwsplwkw
I f·’- F iiis — inmlek lilhiinntnqik Teil der ,,’iillgemkinen Lündkkkunde«
« « erschien weben:
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Australien Und Ozeaniew
Von Professor D1.28ikljekm ODieneri
li) i120Texilsilde1n 17 liaiienlieilmenn LOCnselninjzolxsiiniiiiu XII lien
dunn li lieier zn je. Exz) Cenig oder in Halbledergeb. 5 Dull llarg Jö Ewig
M T il du ..:"llk1es.in sxsln n L n: Minan lni set ein selbständiges Ganzes nnd kann zn den
u » rn P-. en· n v suec In HId ::1 »O.Ilf11ln«, in Linil siedet gebunden 4 Doil 15.,,«iisien«,
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in Oalblkder gebunden i- Do lian 35 END-.
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