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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 30, 1896)
H « sandauernd ist, eine schwer zu erklären -ebensolchen Leuten auf dem Dampser zur See z. D. v. Freuenfeldt, die Pa U de Erscheinung. Der Doppelschraubendampfer »Vat barossa« ist in der Blohm ök- Vosz schen Werft irr hamburg von Stapel gelassen. » L ii b e et. Das Seeamt verhandelte über den Seeunsall des Dampserss »he:mann«, Ccrpt Lorenzeni, aus der Reise von Libau nach Hall, wobei sechs Russen, die sich der Militiirpflicht entziehen wollten und mit neunzehn eingeschmuggelt und daselbst versteckt waren, in dem Versteck den Erstickungs tod fanden. Dem Capitän Lorenzen, sowie dem Steuermann Dreesen welch’ Letzterer die Leute an Bord des Dam pfers versteckt hatte, wurden aus An trag des Reichstommissärs, Capitän tente entzogen-, weil sie den Tod der sechs jungen Leute verschuldet und die selben schon nach anderthalb Stunden über Bord setzten, ohne vorher alle nur möglichen Versuche angestellt zu haben, um die Leute wieder in’s Leben zurück zurufen. Oesterreich-Ungarn. W i en. Der bei Endenich gelegene jiidische Friedhof wurde in unglaub licher Weise demolirt. Fast sämmtliche Leichensteine sind umgestiirzt unsd mit tels scharfer Instrumente gewaltsam zertrümmert Sämmtliche eisernen» Grabgitter sind auseinander gerissen worden. Von den Thätern ist bisher keine Spur vorhanden. Ja der öffentlichen Volksversamm lung des christlichisozialen Arbeiter vereins entstanden Thätlichteitem als die Veranstalter den Sozialdemokra ten den Eintritt verwehrten. Vieles Personen wurdens verwundet. Die Po- F lizei vertrieb die Sozialdemokraten T M a he r l i n g. Der Hauptmann I h-« sm E»r».«.-:.«m».:-..».«2 m;«e»t -»-- uns-du« qssv Wenmaring, Lehrer der Geschichte ansf der Wiener Cadettenschute, bat sich durch einen Revolverschuß getödtet Erz war ein selten begabter Osfizier, der mit reichem und echtem Wissen ausge stattet. Leider mußte er sich die größte Reserve auferlegen, weil ihn seit Jah- i ren ein unheilbares Herzleiden, ver-; banden mit astbmatischen Zustände quälte. Dies der Grund seines Selbst- « mordes B v z e ns Das Schwurgericht ver urtheilte den Flüchtling des bayrischen 16. Jnsanterieregiments Albert Al ramsreder, der alle grofzen Schutzhüt ten des Alpenvereins in denZillerthaler und Tauferer Bergen ausraubte, zu ei ner fünfjährigen schweren Hiersei strafe und Landesverweisung « Schwriz Ver n An der Falkenflub bei Diesbach ist ein 40jiibriges Fri. Bin-« der aus Genf todtgestiirzt, seit Men-; schengedenten das erste derartige Un-; gliick an diesem Orte. F reiber g. Hier hat eine Volks-; versammlung der Armenier- Petition freudig beigestimint. Genf. Die Staats-schuld wuchs in den letzten 16 Jahren um 16 Mil lionen. Glut-us Vor dem Kriininalge rit beantragte der Staatsanwalt gegen Pfarrer Lienhardt von Schösflisdors 2z Jahre, gegen Einil Schlittner zwei Jahre 1 Monat Zuchtbaus Die Bei den hatten das hinterlassene Vermögen ihres Schwiegervaters, welches 148,-— s000 Franis betrug, aus 68,s)00 ange geben unsd siir diese Angabe das Ge lübde geleistet. Das urthett lautete:; Schlittnek 4 Monate Gefängniß und 1000 Fr. Buße, Pfarrer Lienhardt Z( Monate Gefängniß und 1000 Fr.i Buße. l Jn Grindelwald wurde itrthiintli-E scherweife ein amerilanifcher Staats-i beamtet namens Curtiö verhaftet, der. auffallende Aehnlichkeit mit einem be-I; tüchtigten jüdifchen Mädchenhändlerl aus Montevideo hatte. ; L u z e r n. Die lantonale Lehrer-; tonferenz sprach sich aus für Erweite-j kunsg der Taubftummen - Anstalt Ho-! henrain zur Aufnahme von Schwach-T sinnigen. N e u e n b u r g. Der Heitsarmee general Booth hat bei Chauxdefowds den Schweizetboden betreten und da felbft die Jnfpeltion seiner »Truppen« Waadt. Auf dem Platz de la Palude in Laufanne fand unter freiem Himmel eine große Protest-Versamm lung gegen die tiiriifchen Greuel statt. Es sprachen die Professoren Pafchoud und Emeti. Nationaltath Boiceau und Großtath Fauaue3. Einftimmig schloß sich sdie ganze Menge der in Umlauf ge setzten Petition an den Bundestath an-. Die Anregung zu dieser letters-n- ist von Paftot Tetrisse von der «Eglise libre« in Lausansne ausgegangen Die Leute müssen viel unnüße Zeit haben. t - .»-«4—- —.—. ,--, Z u g. Der Kantonsrath vereinigt das Wahlgesetz in lonservativem Sin ne uwd nahm es mit 21 gegen 19Stini men an. Zürich Jm Kantonsrath wirt der Bericht über den- Außenfihler Kra wall behandelt werden. Auf den Tral tanten steht ferner die Initiative Stüsz tanden steht frner die JnitiativeStüß Mobilar - Versicherung Der große Stadtrath bewilligte 60, 000 Fr. für die Fassung der Quellet im SihlthaL Der Bund vom »Weißen Kreuz« welcher Bestrebungen zur Hebung de1 Sittlichkeit verfolgi, hielt eine Ver sammlung im »Schwanen« ab, in wel chem interessante Mittheilungen über die Thätigteit des Vereins gemacht wurden. -——..,—,..-.. -.-- .-— .. --—. Haarstrånbender Aventin-them Jn Korea scheint man jetzt plötzlich auf den erleuchteten Gedanken gekom men zu sein, daß die Bildnisse böser Geister, die man vielfach im Lande sehen kann, überflüssig seien. Denn die Polizei hat Befehl erhalten, diese Bildnisse zu zerstören. Bei der Aus führung des Auftrages ist dann einem gar zu eifrigen Polizisten das Unglück passirt, daß er ein Bildniß des ersten Königs der jetzt herrschenden Dynastie irrthiimlich für das eines bösen Geistes gehalten und verbrannt hat. Hierfür hat der Unglücksmann natürlich schwe re Strafe zu gewärtigen. Jn China brauchen die Polizisten nicht besorgt zu sein, in ähnliche Ver legenheiten zu gerathen. Denn das Wasser des Yangtsetiang wird wohl eher aufwärts fließen, als daß die dichte Finsterniß des Aberglaubens im Reiche der Mitte weichen wird. Wie firb mit-hor- bei der lot-tm Sonn-usin sterniß gezeigt hat, nährt man den Aberglauben hier iiberall von oben herab. Der heutige Sommer hat z. B. in Mittelchina wieder hier und da Dürre verursacht, worauf die Manda rinen in den Städten der betreffenden Gegenden die nach Süden zu liegenden Stadtthore schließen ließen, damit die bösen Geister der Hitze und der Trockenheit nicht her-einkommen könn ten. Man braucht sich nicht weiter dar über zu wundern, bei gewöhnlichen Mandarinen einen solchen Aberglau ben zu finden, wenn er sogar in ganz unvermindertem Maße bis in die kai serliche Familie hineinreichL Der Gouverneur der Manschurei berichtete kürzlich, der Begräbnißplatz der kai serlichen Ahnen in Mukden wäre schad haft und müßte nothwendig ausgebef sert werden. Dagegen erhoben jedoch die Sterndeuter in Peiing Einspruch, indem sie sagten, das laufende Jahr wäre sehr ungünstig für derartige Re paraturm. Nun bleibt nichts übrig, als die Särge der iaiserlichen Vorfah ren aus der Gruft zu nehmen und vor läufig anderswo unterzubringen, bis es den Sterndeutern gefallen wird, zu erklären, man dürfe die Ausbesserum gen machen. Der Kaiser hat in diesem Sinne eine Verordnung erlassen und er hat den Astrologen zugleich befoh len, einen günstigen Tag für die Fort schaffung der Reste seiner Ahnen aus findig zu machen. Der Geteimth iVon Jhm.) Hinweg-onus durch Brief verrathen-— Nebenbuhler riecht den Braten, — Eifers iicht’ger Thatendrang, — Pinsel, Vogelleim und Bank. Abendstimmung —— Waldesrand — Arthur, Rose in der Hand, — Duft und Nachtigallenton — Große Liebes-Illusion Etwas warten -—-— Zeit wird lang — Niedersetzen auf die Bank — Aufsteh’n wollen ——« ganz vergebens — Folge des verdammten Klebens. Nebenbuhler triumphirt, — Artlmr kolossal lackirt — Wollte bringen Rose ihr ..... - kaß verzweifelt Hose hier, Der Geldprotz. ,, . . . . Herr Commerzienrath habet bei der letzten Spekulation 200,00( Mart verloren?» »Ja! Nicht wahr, ein ganz hüb scher Verlust fiir andere Leute?!« » -—· Bankier Kennedy vonManchester ;Jo., erhängte sich gestern Abend. « Ein erfahrener Chef. Prinzipal: »Mit Ihren Zeugnisse1 bin ich zufrieden; ich engagire Si unter der Bedingung, baß hre Mut ter nie krank wirb, keine roszmutte stirbt, kein Onkel eine Erbschaft hin terliiszt und Ihre Consine nicht zu Be such kommt! Feine Wirthschast. Als man in Rußland nach dem Ne - gierungsantritt des strengen und ehr lichen Alexandertz des Dritten Anstalt machte, tttit demjenigen haltet-en Be amtenthum, das die Ajiißwirthschaft selbst nach russischen Begriffen etwas gar zu toll getrieben hatte, aufzuräu men, verfiel auch-so erzählt man der »T. R.«——ein Gouverneur aus dem - Süden endlich der Gerechtigkeit. Als « die Einzelheiten der Amtefiihrung die ses Musterbeamten bekannt wurden, erzielten sie ungefähr die Wirkung von I Gogols »Revisor,« das heißt alle Welt schüttelte sich vor Lachen über die un glaublichen Etreiche, die der Herr Gou verneur ausgeführt hatte. So stellte » sich heraus-, daß er im Laufe eines jeg « lichen Winters zwei Festlichkeiten zu geben pflegte, bei denen sämmtliche »anregenden« Getränke vom Sctsnaps. bis zum Champagner in Strömen flos-; sen und tnit denen der gastfreundliches Wirth doch das allerbeste Geschäfts machte. Viele Hunderte nahmen an! diesen Festen Theil, bei denen es sei-s nen Rangunterschied gab, bei denen,; Dank der iteutseligkeit des Gauner-i neurs, sich der einfachfte Muschikmiti dem Edeltnann um die Wette betrinkenl konnte, wenn er nur die bescheideneni Vorbedingungen erfiillte. Vierzehn Tage zuvor ergingen die Einladungeii nnd von diesem Augenblicke an entfal tete sich im tssouvernementsgebaude ein wunderbar buntes Leben. Unter der Leitung des Hauelehrers, der in dem« Rufe seltener Uneigenniitzigkeit stand, arbeiteten die drei Schreiber, die mit Fleiß und Nriindlichkeit alle die Ge schenke eint-irgen, die alsbald in er-! staunlicher Fiille einliefen. Da kamen Wagenladunaen mit itohlem mächtige Korbe mit Wein, zierliche Kisten mit Sammet und Seide, von Wild und anderem enbaren Gethier ganz z» schweigen-und alsgeschätztesteGabe in sorgfirltig verschlossenen Briefen Mit ternde, streifige Rubelfcheine. Schonl am frühen Morgen des gefegnetcs Festes traf: n die ,,«eidtragenden« ein Jeder wollte offenbar der Erste fein. Der Herr lstouvernenr saß in volle l Unifor1n, mit allen Orden geschmückt, ! in feinem !".i"bcitetzitnnier nnd empfing; die Gaer m t leuchtendem Wohlwolleth , »Ach, mein lieber Feodor Alexandrol witfch, bei Gott, was machen Sie n.· fiir eine Freude, mein befcheidenes Fest zu verschönern. War gerade dabei, Ihre Sache wider den Sergei «Zergeiewitirtti zu prüfen. Wat- ift daefiir ein Mensch! Läuft nach St. Petersburg Und be schwert fich! Na, er wird ja feheni«— «Siel)’ da, Samuel Baruct1owitfct,! Sind im Auelande gewesen«-) Haben« wohl einen schonen Packen mitgebracht Wahrhaftig, find ein intelligenter Mensch!«——»Ercellenz-« sagt der zur-e wehleidig, »ich warte fchon feit einein Vierteljahr.« — ,,Weifz schon, weiß fchon,« fagte der Gouverneur vergnügt und driickt an die Hand, »ach, dies-« Arbeit! Hei-e mich mit Ihren Sachen Tag und Nacht gequält. Glauben Zie, daß mir Anna Petrowna (feine Franl einen Augenblick Ruhe gelassen hat? Jtn Schlaf hat fie mich geweckt uno gefragt, ob der Bescheid fiir Zie fertig ist. Natürlich ift Alles erledigt, nixd morgen oder iibermorgen können Sie nach seiew fanren. Unerlfört, daf; man fo gegen einen ehrlichen Kaufmann vor-zugehen ewagthat!'« Abends « Uhr , begann das Gelage. Bis daliin bat ders tWistktI.-—-—- .......... Nettl III-Inw txluuolblslksl ccsllv Utica-l- LIIIUIILK I Ein paar Gaer haben sich mit fremden Federn zu schnnickcn versucht, aber siei sind schnell entlarnt worden nnd davon-i . geschlict)cn. Der Trubel dauerte gis-! tvöhnlich zwei volle Tage-. Ali vers Herr Gouverneur vor die Nampe gesor dert wurde, stellten sich noch sehr lfciterc f Sachen l)erana. Dem Taiizlchrer tiattej er Lande-kenn von der Moer eineas Riltergnter geschenkt Wenige-r halte der Handlelner trotz aller seiner Vei- " dienste gerettet ; aber er war incniasteno von seinen Zilnilden befreit worden Der Herr lsionocrnenr wanderte nati Sibiticn, nnd die hingebende Faunle begleitete inn dorthin. Mit Neid lasit · es sich ancti in Zibirien leben. Und Geld halte der lsiuuvernetnx — Eine heitere Schmugglergeschichle erzählt im Pariser »Temps« Samm relle: »Das Vertrauen der Zollbeam ten wendet sich wetterwendisch bald dem Würdigen, meistens aber dem Un tviirsdigen zu. Jch war Zeuge einer recht ergöylichen Scene. Jch lam aus Deutschland zurück; in meinem Kupee - erster Klasse befanden sich außer mir zwei Reisende. Der Eine erzählt uns, um die Zeit zu verkürzen, mit echt französischer Unbesonnenheit, dafz er seine Taschen überall rnit geschmuggel ten Cigarren vollgestopft habe und sicher sei, man werde dieselben nicht bei ihm finden. An der Grenze stiegen wir Alle aus. Als wir die Waggons wieder bestiegen, sah unser redseliger Freund sehr verblüfft und niederge fchlagen aus. »Man bat Sie also doch erwil’cht?« fragte ich ihn lachend. Er ’I Ierzählte uns halb lachend, halb wü thend sein Mißgeschick Man wäre Iversucht zu glauben, fügte er hinzu, daß die Zollwächter auf mich aufmerk sam gemacht worden waren. Sie sind -verschlagen und gerissen, diese Bur j schen; sie haben mir alle meine Cigar ’ren konfiszirt und ich habe außerdem noch 50 Francs Buße erlegen müssen.« Unser dritter Reisesgefährte hatte sich bis dahin in tiefes Schweigen gehüllt. Er ergriff jetzt das Wort und sagte: »Wiirden Sie so gut sein, mir mit zutheilem was Sie die Geschichte ko stet?« —— Der Andere nannte irgend eine Ziffer, worauf unser dritter Ge fährte phlegmatisch sein Portemonnaie herauszog und die angegebene Summe aufzählte. »Sie erlauben mir,« sagte er zu dem Manne mit den konfiszirten Eigarren, »Sie schadlos zu halten. Jch war es nämlich, der Sie denunzirt hat. Jch trage fiir 60,000 Franks Spitzen um den Leib gewickelt, die große Ein gangszölle zu entrichten hätten. Jn dem ich Sie den Zollbeamten denun zirte, war ich sicher, ihnen Vertrauen einzuflößen. Sie haben mich nicht ein mal durchsucht.« —- Ueber Mosiitos als Goldhiiter erzählt die »Kieler Zeitung« Folgen des: Jm Sande des ziemlich seichten Voladorflusses, welcher der Schneew gion der Sierra de St. Martha in Südamerika entspringt, findet sich Gold in sabelhaster Menge. Doch ob wohl die Thäler und das Bett des Flusses selbst leicht zugänglich sind, ist es bis jetzt noch Niemand gelungen, ihm seinen kostbaren Schatz zu nehmen. Jn jenen Gegenden ist nämlich, so un glaublich es auch klingt, die Moskito- i plage so schrecklich, daß ihr Niemand zu widerstehen vermag. Der bekannte französische Forscher Reclus war der Erste, welcher die Thäler an der Mün dung des Volador erforschte. Er hatte zuerst die Absicht, Ackerbaukolosnien in den fruchtbaren Ebenen Zu stünden. fand jedoch die Plage der Insekten so unerträglich daß er seinen Plan auf gab und den Rückzug antrat. Er war der Entdecker jenes fabelhaften Stro mes, welcher in der That über den gol denen Boden fließt. Er machte von seiner Entdeckung dem französischen Vicelonsul zu Rio Hacha Mittheilung, welcher die Erlaubniß zur Ausbeutung des Bolador erwarb. Er war sich des Gefahrvollen seines Unternehmens wohl bewußt und traf dementsprechend seine Maßregeln. Er versah sich und seine Leute mit schwerer Bekleidung, Handschuhen und Masken aus feiner Gaze, und außerdem ließ er für sich ein Zelt aus dichter Gaze anfertigen, von welchem aus er die Arbeiten sei ner Leute zu übersehen gedachte. Doch trotz dieser Vorkehrungen mußte er selbst wie seine Leute schon am zweiten i Tage den Rückzug antreten, denn die Mhriaden Moskitos, welche beständig! wie ein dichter Nebel über dem Wasser « lagerten, erwiesen sich als so ungemein ! giftig, daß das ihnen entstrdmendei Gift in der an und für sich unerträg- ! lich heißen Luft derart betäubend auf’ den Menschen wirkte, daß er bald sei-. ner Sinne nicht mehr mächtig war. Der Nächste, sein Glück zu versuchen, war ein Italiener, welcher vom Kon sul dazu die Erlaubniß erhielt Er verlachte die Behauptung, daß man sich von Moskitos vertreiben lassen könnte, wo Gold zu finden sei. Er machte sich in Gesellschaft von sechs Anderen. welche feine Absicht theilten. auf den Weg, und zwar, ohne irgend welche Vorsichtsmaßregeln zum Schutze gegen die Insekten zu treffen. Doch schon nach kaum einer halben Stunde mußten sie schleunigst das Feld räu men und nur mit größter Mühe ge lang es ihnen, nach Rio Hacha zurück zukommen, denn durch die unzähligen Stiche der Moskiios waren ihnen die Augen vollständig zugefchwollen. — Bei der Meierei Krieau hat der Korporal im Wiener Militär-Thier-· arznei-Jnstitut Ferdinand Bauer sich und seine Geliebte, ein 181ähriges Mädchen, erschossen. Auf dem Platze, wo die Leichen lagen, fand man zwei Briefe, der eine von Bauer an einen ihm befreundeten Zugsstihrer, der zweite vom Mädchen an Josefa Stöhr, allgemeines Krankenhaus. Der erste Brief wurde uneröffnet der Militärbe hörde übergeben, die ihn an die Adresse leitete. Aus dem zweiten Briefe erfuhr Jnian den Namen der Erschossenen. Er Hlautet: »Ich scheide aus dem Leben sfreiwillig mit meinem geliebten Ferdi inantu Cäcilie Stöhr.« Zu einer Freundin hat sie sich beklagt, daß Bau er’s Liebe nachgelassen habe. Sie hatte auch oft geäußert, sie werde sich eines Morgens vom dritten Stockwerk hin abstürzen. Man will daraus schließen, daß die Jdee zum Selbstmord von ihr ausgegangen wäre unid sie ihren Ge liebten bestimmt hätte, mit ihr gemein fam zu sterben. Bauer scheint sich schon einige Tage früher vom Dienst-e entfernt zu haben, und Cäcilie Stöhr hatte die Wohnung in der Nacht vor E· »kleinen Anwalts Abraham Hummel, »jiingst das Stadtgericht betrat, um . californischen Weizen nach Indien« J eine Transaktion, die gerade so unge A her verlassen. Als sie den Hauswi ster weckte, sah sie verstört aus und bat; ihn, ja nichts der »Gnädigen« zu sa-’ gen. —- Loie Fuller geht nach China. Loie Fuller, die unvergleichliche Ser pentin-Tänzerin (und neuerdings auch Kneippianerin), schreibt man aus New York, wird nach China gehen. Sie hat es dem alten bebrillten Vicekönig Li Hung Chang, als sie ihm im »Hote! Waldors« vorgestellt wurde, angethan, und dieser, der trotz seiner 75 Jahre noch etwas von einem »Herzensbrecher« sein soll, schickte ihr eine Einladung, ihm in China eine Specialvorstellung zu geben. Diese Einladung hat Fri. Fuller angenommen, und da ihr Sinn ausgesprochenermaßen auf das Nütz liche gerichtet ist, so will sie mit diesem Besuch eine großeKunstreise durch das Reich der Mitte verbinden und erwar tet einen glänzenden Erfolg von der selben. Das Alles kam heraus, als Frl Fuller, gestützt auf den Arm ihres sich aus die Klage des Schauspielers John E. Kellern zu verantworten, der von ihr rückständige Gagen im Betrage von 81200 verlangt. Der letztere Fall ist noch nicht entschieden. —- Calisornischer Weizen nach Jn dien. Das Hauptgesprächsthema un ter den San Franciscoer Maklern bildet neuerdings der Versandt von heuerlich klingt, als wolle Jemand Kohlen nach New Castle schicken. Jn-« dien ist bekanntlich eine der groß—enGe treidetammern der Welt, aber wie be reits berichtet worden, hat eine furcht bare Dürre daselbst heuer die Ernte vollständig vernichtet. Jn dem großen Nordwestgebiet Jnsdien’s, welches sonst drei Viertheile des gesammten indi schen Getreideerzeuanisses hervor-iu bringen pflegte, ist überhaupt kein Re gen gefallen unid sogar der für die nächste Bestellung der Ernte nothwen dige Saatweizen muß vom Auslande eingeführt werden. Die verdörrten Felder sollen einen unsagbarsen trauri gen Anblick gewähren und in verschie nen Gegenden droht eine ernstliche-Hun gersnoth Vor Monaten schon wußte man, daß die Ernte sehr wenig befrie digend ausfallen werde, aber Niemand erwartete eine so ungeheuerliche Sach lage, wie sie sich jetzt als thatsächlich heraus-gestellt hat. Dazu kommen noch Privatnachrichten aus Calcutta, wel che besagen, daß auch die neue Weizen saat seh-r schlecht stehe und daß im nächsten März nicht mehr als die Hälfte einer Durchschnittsernte einge bracht werden dürfte. Zwei Dampfer, welche jetzt »von Japan hierher unter wegs sind, wurden bereits gechartert und werden bei ihrem dieser Tage zu erwartend-en Eintreffen jeder zwischen 10,000 und 11,000 Tonnen Weizen laden. Man hofft ,daß dieselben be reits Mitte Dezember mit ihrer er sehnten Fracht in Jndien eintreffen können. Da in Jndien eben der März die Erntezeit ist und der in Rede stehende Weizen beinahe drei» Monate vor Beginn derselben dort ankommen muß, so rechnet man darauf, daß den ersten beiden Dampferladungen noch weitere folgen werden. Jm vorigen Jahre mißrieth die Ernte in Austra lien theilweise und damals-, mußte sevensaus Usalqormen mll Broonossen ; aus-helfen. Jetzt klopft auch noch das sonst so weizenreiche Indien dort eben falls um Hülfe an! Die San Fran ciscoser schließen mit etwas vielleicht zu weitgehean Stolz aus dies-en Vor kommnissen, daß die Weizenernte nir gends so sicher sei, als in dem großen Staate Californien, wenn es »auch andere Länder und Gegend-en gäbe, welche Weizen erzeugten«. Außerdem werde, von Australien abgesehen, auch nirgends Weizen von so vorzüglicher Güte gebaut, als in den fruchtbaren californischen Thälern. Der zur Zeit nach Jndien gehende Weizen kommt aus dem gesegneten San Jo-aquin Thale, in welchem von jeher der beste calisornsische Weizen erzeugt wurde. Viele der Weizenselder dort besitzen ei nen meilenweiten Umfang, bei einer Bodengestaltung, welche von der Ebenheit einer Tischplatte ist. Auch werd-en beim Säen wie bei der Ernte die allermodernsten Maschinen in An wendung gebracht. Vor dreißig Jahren. schreibt der »Balt. Corr.«, wurde in der deutsch-amerikanischen Presse der Plan besprochen, eine deutsch-amerika-. nische Universität zu grün-den; wie viele andere deutsche Ideen, ist auch diese zu Wasser oder zu Bier gewor den, trotzdem August Becker für den Gedanken schwärmte, daß gerade die Bierbrauer diese Universität dotiren s ollten. Die Dänen im Lande sind nun in aller Stille hingegangen und haben eine dänische Universität gegründet; dieselbe ist soeben in Des Moines, I— Jowa, eröffnet worden und zwar in einem prächtigen Gebäude, welches gleichzeitig unter entsprechenden Feier lichkeiten eingeweiht wurde. Die Zahl der Studenten ist 20, doch sind noch mehrere angemeldet. Die Kosten des Baues des Universitätsgebäudes und seiner Einrichtungen wurden durch Sammlungen unter den in den Ber. Staaten wohnenden Dänen, von de nen einzelne recht namhafte Beträge zeichneten,, aufgebracht; die Anstalt ist vollständig schuldenfrei unsd verfügt außerdem über einen beträchtlichen Re servefonds. — Ein Riesendiamant soll jetzt ins Amsterdam geschliffen werden. Es ist derselbe Stein, der vor einigen Jahren in der Jagers-Fonteyn-Mine in der Kap-Kolonie gefunden wurde und 971 Karat wiegt. Zwar wird der Diamant durch das Abspalten der unreinen Stellen und durch das Schleifen be trächtlich an Gewicht verlieren, aber auch dann werden der ,,Koh-i-nur« (196 Karat) und der »Orlow« (194L Karat) noch Zwerge gegen ihn sein. Der Diamant ist bisher von der Bank von England aufbewahrt. Jetzt hat die Mell’sche Schleiferei in Amsterdam einen besonderen Raum bereit gestellt, in dem der Stein geschlifer werden wird. Die Arbeit wird anderthalb Jahre dauern und durch einen Dia mantschleifer Namens Barends Vorge nommen werden« der schon 1884—85 einen Diamanten von 457 Karat ge schliffen hat. — Eine thnotisirung usnd ihre Folgen. Wenn Richter Foute von At lanta, Ga» bei seiner kürzlich abgege benen Entscheidung Nachfolger erhält, so dürften die Hypnotiseure es sich irr Zukunft zweimal überlegen, was sie ihre »Bersuchsobjekte« zu thun beauf tragen, da eben der genannte Richter jüngst entschieden, daß ein thnoti seur für die Handlungen seines Ob iektes verantwortlich sei. Während ei ner Vorstellung in einem der lokalen Theater hatte der Hypnotiseur einen Mann zu dem Glauben gebracht, daß er fder Mann natürlich und nicht der »Profesfor« ) ein Affe sei, welche Rolle der Betreffende denn auch mit solcher Virtuosität spielte, daß er einem Zu schauer den Hut entriß und aus dem selben ein Stück herausbiß. Da weder der Professor noch sein Geschäftsfüh rer fiir den Schaden aufkommen woll ten, so wurden beide dann dem Richter Foute unter der Anklage der bös-willi gen Sachbeschädigung vorgeführt und schließlich von diesem den- Großge schworenen überwiesen. — Eine seltene Geburtstagsfeiser begingen dieser Tage vier Einwohner von Amorbach in Bai—ern, die ein Ge sammtalter von 287 Jahren aufwei sen, nämlich der Rathsdiener Wilh. Breunig sein 70., dessen Frau ihr 72., dann der zum Feste eingeladene pensio nirte Stationskommandant Johann Kohl das 77. und der Schuhmacher Breunia das 88. Wiegenfest. Die vier ,,bernoosten Häupter« waren kreuzfidel und tranken wie die Jungen. Verungliickte Zurechtwei s u n g. Gigerl: »Nun, Grethe, warum mu stern Sie mich so?« Kellnerim »Ach, Sie sehen dem Menschen, der mir gestern mit der Zeche durchgebrannt ist, so sehr ähn lich!« Gigerl: »Verbitt’ ich mir, sehe über haupt keinem Menschen ähnlich!" Backfiscb-Klage. Klärchen: »Schon wieder zwei Ehe scheidungen. Schrecklich! Wenn das so fort geht« wird es bald keine Eltern mehr in der Welt geben!« .«»-—.——. Nie verlegen. »Schon wieder ein Hausirert . . . Jci möchte vor Wuth bersten!« — »Warum sein Se so bös?! Bersch ten sind ja g ’rad’ mei Spezialität!« - «- — AlterSiinder. « Professor: »Die Erde meine Herde ist in den meisten Sprachen weibliche Geschlechtes und das ist vollkomme recht, weil man nie «dahint-er komme kann, wie alt sie is.« O- - Berrathen Herr: Mir träumte heute von JJ nen, Fräulein eral Jch wollte J. nen einen Kuß geben — da dehnte s zwischen uns ein Fluß aus, der inur breiter und breiter wurde und schlie; lich so groß war, wie der Rhein!« , Fräulein: »Und war keine Bri« da und kein Kahn?« «Roß«- Bees Herr (im Restaurant): Kellr dies Beefsteak kommt mir so bekTH vor — sollte ich vielleicht schon einis damit gefahren sein?-!« i s Z