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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 12, 1896)
Dass-»f- Was-»was Die telegraphische Kunde fvon dem Brande des« März-meir Residenz schlosseg wird jeden Kunstsrexrntz der dieses großartige Wert der Varus Architettur gesehen hat, mit tieser Be sorgniß erfüllt haben. Gerade in den leyten Wochen ist dieAnfmerlsamteit wieder aus diese-«- berühmte-Bauwerk gelentt worden, aus Anlaß der Ge sammtausstellung der Werte Tiepolo·o, welchesegenmärtig in Venedig stattfin-. det. wtiicklichertreise ist es den An-i strengungen der dutqi die gesammtej Würzburger Garnison unterstützt-cui Feuern-ehe gelungen, das· verheerendei Element einzndämmen und· abgesehen! von einigen leichteren Beschädigungens an den Fressen des Kaisersaales, dasl ganze Schloß mit seine-n unvergleichliJ chen Kunst-schätzen zu retten. Dasj Würzburger Residenzschloß ist in jeneej Zeit entstanden, in welcher zahlreiikes deutsche Fürsten sich-verpflichtet glau -; ten, so weit als irgend möglich den: Sonnentönig Luowig XHI zu kapi krn. Es ist aber jeden-falls die beste die- H see Kopiem Jn seiner äuszern Fortn schließt es sich ganz derjenigen des Ver sailler Schlosses an; der großartig angelegte Residenzplahiibertrisft sogar dassmnzösrsche Original. rDie Archi tektur desschlosseszjst eine durchaus einheitliche, da es von demselben Bau meistey Johann Balthasar Renmanrh begonnen und vollendet wurde- Der Bau wurde unter oem FürstbischofJoh. Phil. Franz von Schönh-un 1730 in Angriff genommen nnd nach 24 — ab -ren, 1744, unter dem Fürltditchof Friedrich Karl von- Zchönborn in lei nen wesentlichen Theilen vollendet Das Schloß enthält 812 sitt-mer« 5 grosse Säle, die etwas itberladene Schloßkirche 247 Mich-en Sehr deiner jenser ist die Gottenfacadr. an die sich der große mit vielen Bildsoertm Wassrrliiniten, Landgängeid oetzierte ofgarten anlchließi. Der ganze « loßdau hat eittefLänge von MTx Meter und eine Tiefe von 89 Meter. J Belondezs gelungen ist dem AkchlsI tetten die große Halle im Etdgeichofz desMittelbaueg und die idaran Rosen-de Haupttreooq welche in. einem Lan das hauptlchloß erreicht.· Es ist dies eines der schönsten.Stiegenhöuser, welche die Palaftarchiteltur aufzntoeisen hat. Es ist mit Freslogemälden von-Tiepolo. »Der Olymp und die vier Welttheile«, verziert. Einen imposanten Eindruck macht der große Kaifexfaal, welcher den Mittelpunkt des Hanntlchlosses bildet. DerselbeUt edenfgllsnnitMeiltertvets ten Tiepolcksgelcht üclt, welche die in Würzburg stattgehg te , Ver-mähluttg des Knisers Friedrich Barbarossa mit Beatrice von Burgnnd darstellen Sehr deinertenswerth ist one Spiegelzimmen in welchem chinesifche Malereien unter dem Glase auf Spiegel rund gemalt send, ternernteltrere Sii e, welche mit "Gobelins« die Geschichte Alexanders des Großen »dnxltelleno, ausgefchla n smd. Diese Gobelins sindein Gel ent des iranzissilcheuszhofes .· Vonleinek gro In Bedeutung ist die Gemäldegallerie « ielildesxnthält jedoch manches werth ,volle Poe-trät, », , Aus neuerer Zeit-stcnnmt die Einrich tung einer Reihe von Zimmern im Ent pire-Stil, welche file die GemahlinNa poleon l» Mnthstouistz eingerichtet wurden, die» das «Sthloß längere Zeit bewohnte," Daß Nitpoleon wiihrend feines Würzburgex Aufenthalts die Schloßtreope hinanfgerittsen ist, ist wohl nur eine Lege-fide Zu den Le en sden dürfte auch gehören, daß die « est dm,z durch einen innterirdifchen Gang mit der jenseits- des;«Mai-ns·-l»iegen«den Fett-nun Marienburg-verbunden sei. Jn dem Schlosse befinden sich-die «Sammlnngen-..des Würzburger histori tchen Vereins, die namentlich in den silevten Johrenwesenttich vermehrt wor --Iden« sinds »Ur-geführt seien noch die be rühmten lchntiedeelserum Gitterthore, von denen leidet unterztkönig Lusdwig l. ein Thei als nlxes Eisen verlnuft wende S . sind d ndem Hoffchldsser Egg angefekttgt." dessen Vater die de tlthniten Schlossetttlrbeitrn eint Wiener Belvodere geliefert hatte Der hofteller ist einer der größten Deulchlands. In ilnn werden die treff lichen Erzeugnisse der- Staats-pein berge, die berühmten Stein-, Leisten und Witwen-Weine gelagert. Das ganze esidenzlchloß ist die ber vorragendite sehengwiirdigteit Würz burgi. Zu feiner Erhaltung aus der Mrgklchen euersnoth ist daher dem wie r me lllhenden Gemeinwesen be londetessch Zu wünschen. Aus Würzburg, 16. Mai,« schreibt man nacht Der. baumeisterlichen Vor sicht früherer eZiten hat es die schöne «-Mainsta-vt-Würszbarg zu buntem daß sie gestern wert « fchMen 's bar-lieben . Jeder nicht Vollstäan beraubt wurde. ie Bösen aus jener-festem Material, , til-er deeMesenttucht wantte kiri s kniwölben habe-n dersWutsiy des u »Einheit Hebt-ten fund tdie kostbare Pia tiidet Zimmer-decken vor-Zerstör ungs geschützt, —- voe — der Zerstörung durchdris Feuer, nicht aber auch vor der Perwikfmng des Wassers. Ob es ge lingen wird, die Einwirkung der Feuch tigteit auf die Kunstwerke für dieDaner zu- behebem oder ob sie sich nicht viel mehr sin Zukunft schlimmer erweisen wert-»als mnnsheute noch hofer darf, das läßt sich schwer voraussagen Der Brand, der unt-er den Trtinrmern des Dachtverts noch dieNacht hin-durch fort briitete undltier »und da in hellem Auf fackern zum Sternetrkiitnsmel loderte, ließ die Dampfspritze nicht zur Rwhe itammem bis der Tag anbrach. Doch fwutde heute Vormittag bereits- ener ’gifch mit der Abräumung derTritmrner begonnen, besonders über »dem Kaiser lsaal, der die Deckengemälde Tikpolo’s »Vermä-hlung Barbarossnes mit Beatrix ) von« ButgunsM birgt und am meisten gelitten hat. Das stolze Treppenhwus ist ziemlich unberührt geblieben. Die Kapelle liegt im SüdfliigeL vor dem das Feuer glücklicherweise Halt machte. Die äußere Architektonit des- mächtigen Rototobaus hat, von wenigen Zerstör ungen am Dachfirft abgesehen. keiner lei Schaden gelitten. Ter Hofgnrten ist durch die Löfcharbeiten wenig in LIJiitleidenichaft gezogen worden; nur in den unteren Partien bilden die nu chenden Trümmerhaufen einen wen mütbigen Kontrast zu dem üppigen Frühlings-grün der Sträucher und Beete. Wenn man bedenkt, daß der Resi denzbmt eine Länge von 167 und eine Breite von 89 Metern aufweist, nnd daß der Brand sich itber etwa drei tFünstel des ganzen Duchtveries er Istreckte, so femn sman sich eine Vorstel Iltmg von der"Macht des Feuers-, der Arbeit der Löschrnannschaft und der Aufregung-der Bevölkerung machen. sAls ichgegen Morgen die Absszerrungss linie des Vrandvlatzeg. verließ, zogen seibst die akademischen Spätlinge der Nacht sinnt-m und ernst, gegen ihre son stige Gewohnheit, dn dern Norden ih rer geliebten »Nachträthe« vorbei. « Jn Würzburg herrscht ge entvitrtig eifrige Neuerungssuchtz die a ten-· Plätze haben sich mit Denkmälern geschmückt und neue große Freiplätze sind im Herzen 1der Stadt erstanden." Vielleicht wir-d man je idem Baumeister der Residenz, Battha r Neumanm in Anerkennung seiner soltden Kunst ein ehrendes Denk rnal Isetzen Schwein-weih im JershreJ Hielt-ais eben der Bau seine Wollen-i dring« erlebt, hatt-e er» dieselbe Feuer probe zu bestehen; auch damals brannte -der-—-Dachstt1hl nieder wie gestern; doch fehlte der Residenz zurneist noch der kostbare künstlerische Inhalt, denihtn die Fürstbischöfe von Würzbntg in der Folge zu Theil werden ließen «Dir· Entstehung des·BrandeS wird mit dem Ausbrennenoonktnniinen in Zusammenhang gebracht, das gestern durch Schornsteinfeger 1vorgenommen wurde. Inwieweit etwa eine Fahle sigteit vorliegt,f bedarf sder Unter suchung, die «wo«ht nicht ausbleiben wird. Diese Untersuchung wird sich daraus zu richten haben, ob dtie Schloß bertoaitung Alles gethanan das-Ge bäu-de in gesichertern Zustand zu erth ten. Das »Wilr·,zburger Journai« weist daraufhin daß in der legten Haupt vefsamrnliing der Irr-erweist deren thmrimndanh Herr Gräs, die Anstände in Oder Residenz fiir sehr verb ernan bediirftig erlkhrte. Solltesi andrer Tseitseitt Verschulden sder Kckniinkebrer ergeben,· so ist Izu erwägen, ob das in Bayern bestehende Schornsteinfegerpris bsiegiuni der Jsctchgetitäfzeni Ausübung und Beaufsichtigung dieses Beruf-H nicht hinderlich ’ ist.-’ - - Einiirghan s Äpfe; . - — Von Reriniee Wunt »Wenn Du eine Rose scheinst, sag ich «lnss« sie grüßen. t« Diese Strvpiye Hei-ne s fiek mir jenes Mai ein, —- sobdld ich an ,,Einirgk)1n« vorüberfubr Emirgiyan ist näinti ein reizend ge legenes Dorf am herrichen Post-»vor das vorzugsweise von Türken bewohnt wird. sp So oft ich nun von Bufatd«ere,« dem herrlichen Sommeraufenthakt der met-« stenVotfchnften hereinfuhr im schnellem Knit oder im Dnmvsschiss dabinflie gend auf der tietblauen Fluth des Bos- J pokus, der zwei Welttheile verbinden und zwei Meere scheidet so oft freute ich mich auch auf das eine Fenster eines Tgroßen »harems«, hinter dessen Gittern ein« liebliches Wesen stets verstohlen her nusschaute —-’— wenn wir mit dem Dampfschiff an sder Brücke anlangten; stinkt fah ich jedesmal, tvte sie geschickt spat lGitter einen Moment so hoch zog, »daß sie bequem gesehen wer-den konnte, und obgleich das nur einen Moment ge fchech, ich fah doch das Awflemchten ihrer Augen, sah ein Geüßen hin- und her iisber amf das Schiff und —- sah sie dann sofort verschwinden -—— . Das Alles ging stets so schnell, daß ich nicht ergründen konnte, wem der Gruß galt, und doch interessitie es mich auf das Hschfte — Jch feyte mich daher jedes Mal auf die Seite, wo ich diese liebliche Mäd chentnospe am besten sehen konnte, und schon von Jenilen ab, einige Stationen vor Eniirgizan, beschäftigte es mich und ich ab mir Mühe, den Gegenstand des Gtu es zu entdecken. . Vergebens! für lange Zeit! —- Da endlich eines Morgens-, als ich wieder auf dein Schiff war nnd, angezogen von der stets neu mich reizenden Küste des Bosphor’5, hinübettriiumte nach Asiem wp der Mont de Geant mehr und mehr meinen-« Blicken entschwand, hörte ich ungewöhnlich laute nnsd heftige Worte neben mir im »Harm« des Schiffes.v J » Muf jedem Schiffe sbefindet sich näm lich ein durch eine Gardine ckbgedheilter Raum; hinter diesem Vorhankgsitzen dann abgeschlossen Idie verichleierten Türlisnrren.« Frauen aller . Nationen dürfen hinein, nur kein Mann. — Eine unendlich weicheStimrne Sant wartete Oder ieifenden Franenstimnre, sdie ich zuörst gehört, dann war-Alles stille, bis kurz vor Emirghanv wieder dieselbe scharfe Stimme, wenn auch ge diinrpfter, erscholl und wieder in so weichen; zu Herzen gehenden Tönen ge antwortet ward, daß ich unwiwtiirlich näher arijden Vorhang rückie andrer suchte. die Sprecher-in zu entdecken. «Meinse· Aufmerksamkeit jsollte jedoch andererseits gefesselt werden, vdenn,n1it rnir zugleich rückte auch ein· junger Türke, der bis dashin scheinbar gleichgiIl-» tig rnir vis-a-vis efessen, dein Vor-J hang näher-» und m seinen- dunklen-, melancholischen Augen drückte sich En ergieunid Leidenschaft aus. Er hestete diese großen, dunilen",Au" gen auf den Vorhang, und während ein Blitz von Haß und Zornsaus ftinen Augenfchofk « bei der spitzen scharan Stimme sder Einen, leuchteten sie ande rerseits ins Freude auf, sobald die weiche, süße Stimme der Anderen er klang. « «" Ganz wie bei uns, dachte ich. ,—— Er interessirt sieh für die, der Stirnnre nach jüngere Türiin nnd haßt die Aeltere! J Gleich darauf hielt das Schiff in JEmirglham sder Vorhang wurde zurück jgeschodem und eine alte dicke Türkim waticbelnd wie eine Ente, trat heraus-, dicht hinter ihr aber tief verschleiert und doch vollkommen sichtbar durch das sei-ne Gespinnst des Schleiers erschien meine liebliche LIJiädcheninospe von »Emirghan«. — Jhrreizendes Gesichtchen war unge fchminlt, und ihre dunkelblauen Augen waren nicht bemalt, dafür jedoch von einem Ausdruck, so rein,"io sanft, so weich, daß derjenige, der eininaktief hineingefchaut, sie wohl nimmer vers-ges sen konnte-. « J Hochgeröthet bon innerer tirrezuna waren dielieblich genundeten Wangen, und um den «ileinen, seit geschlossenen Mund war Charakter und fester Wille gezeichnet. —« " Fest- in ihren himmelblauieidenen »Feredsche« fMantel der Tiirtinnent gohiillst,· schritt sie leicht geneigtensHauv ites hinter der Alten has-während Die Harems-Sliavin,- ein-e Negerin, mit »den «Sonnerefchirrnin ihrer Herrin f«oigte.-s«—— . - - - Mein vis a- vis, der jnnge Tiikt. hatte sich vorgeboiagL und alle Vorsicht v,etgessend hing er mit verkehrenges i Biicken an dem jungen Wesen; das mit langiam vorwärts konnte-, mgen bez Fiille der ivor ihrer Begleiterin a-.1—:« itetaenden Personen. Jesi aber! ietzt war sie d icht vor ihm: jeyt hob sie die Liver, tin-d sdll inniger Liede senkte iieks der Blick ihrer dunstlen Augen in die feinen- Jch konnte keine Sekunde mehr im Zweifel sein, daß diese zwei-jungen Menschenkinder sich lieb hatten vor ganzem Herzen und von ganzer Sekte Als das Schiff in Bewegung war nnd die drei Frauen kaum mehr zu sehen, starrte der junge Tür-te ihr kroch immer ganz versteinert nach. » Hofer er aus einen Blick, auf einen Wint? « Vergebenst sie wandte den Blick nicht mehr zurück und verschwand ohne sich umzuwenden, in der Pforte ii«rc5 Hauses. . Wochen waren vergangen; ich sing bereits an, meine türkische Mädchen knosve zu vergessen, denn umsonst hatte ich sie von da ab immer an ihrem Fen- ! ster gesucht; auch der junge Mann war mir nicht wieder begegnet. —- i Wie solche Liebesgeschichten im. Orient enden, wenn die Eltern der Be- I treffenden nicht einverstanden sind mit; ihrer HerzenönvahL soll-te ich bald er fahren — — Wie traurig war »das Ende meiner Beobachtungen, das traurige, ergrei-. . feude Ende meiner liebjichen ,,Kndipe«. Treu bis in den Tod war sie gestor ben für ihre Liebe, :im Tode sich ver einend mit dem Geliebten. Die Fiuihen des Bvspokus hatten sie; Beide aufgenommen; —- Sie sparen Jugendgespielen geweien," immer zu sammen seit frühestek Kindheit, bis sie» erwachsen. Da bekam sie der Siiie spie-I mäß den »Jaschmak« oder-e- chleier und durfte keinen Mann mehr sehen, am ni- . lerwenigften aber den jungen »Arie«-J nier«, der ja zu den Christen gehörte, j zu den »Ungläubigen« nach ihre Re ligion und den fie«doch so lieb, fo innigl lieb hatte. - Ihr Vater war reich, hatte große Gärten in »Emirghan-· —- und ,,Leon«i war der Sohn eines Gärtners, der nee; benan wohnte! . . i« Jeh hatte ihn sit-r einen Türken aus dem Schiff gehalten! Da fast glle Griechen, Armenier sund Türken den Fez tragen, ist es schwer für einen Aus-, läwder,- zu unterscheiden; welcher Ra tion sie angehören. Nur die Perser erp lennt man an dem schwarzen Fez ,—«-— und-die Türken erkenne ich jetzt meisten-Z an ihren Galoschen, denn lein Türke geht ohne-dieselben, da er weder ""die Moschee noch-ein«Zimmer betreten dars, ohne den« Staub der Straße-mit den »Galoschen« inkder Vorhalle zu lassen. Verstohlen hatten sich die Beiden doch hini und wieder gesehen, und ohne sich Rechenschaft zu geben- wie es enden sollte den Traum der erste-n reinen Lie be weiter geträumt» y Es genügte ja, sich einmal ecrnikage zu sehen, ein Blick, ein Gruß gemxxgte gk unt zu beglückten ——-—«— -, Sie wollte-n sich Beide treu bleiben und hatten sich ja so liebl-— ; s i Jeden Tag gab ihm neu ihr Grusz am Fenster die beseligende Gewißheit ,daß ihr Herz ihm allein gehöre, und sie, ne wußte daß er nur ihretwegen; nur dieses eine-n Blickes und Grußes halber boriibersuhr, trotz des schen-sen Verbots ihrer Eltern beiderseits! — Und dann kam das Entsetzliche über die beiden jungen Herzen und legte sich wie eine Eisvinde, erlältend auf ihre Liebe. —- 1 Nein! —- nicht erkältend —- sondern» nur seurisger sie ansachendlkw i Es ist nur Strohseuer, dass erlischt, wenn die Nahrung fehlt, dete- hell ans lodernd durch jeden Zugwinid sich selbst. verzehrt; die echte, wahre Liebe wird er höht durch die Trennung-, und ihrs-z Flamme blerbt gleich stark, weil sie stets gleich genährt wird, dannewigen Feieer,! der heiligen Liebe-,- die nur einmal imi Leben jedes Menschenherzen erfnßtz »O dann-erlischt kiir immer-— Fatme sollte »sich vermählen! »- der Vater hatte ihr einen reichen Türken ausgesucht, vi war handeleeinig gewor-" den: die Tochter hatte zu gehorcheln und als fee sich geweigert, Ida war ed ihr-e Mutter, jene alte, leisten-de TiiriitL ge- l wesen, die ihre Neigung entdeckt undl nun mit»allen ihr zu Gebot stehend-n Mitteln auf das junge Wesen eisige drungen war- urn sie-Port tder kreisen-· lichen Sünde iher Neigung zu jäher-E zeugenxssdorh Farme hatte Altes ruhig über sich ergeben hassen »Gr« würde gewiß einen Aue-weg- finden sie Der traute ihm, und et fand ihn. s Am Vorabend dir Hochzeit hielk der prachtvolle Kail des alten Türken vdr seinem"Hatrse, um die junneBraut nachE Stenitr, dem nächsten Dbrse, zu führen, wo sie die Großmutter. noch eintnnl sprechen wollte. - lSie war so gut imd tot lltq gewesen die letzten Wochen — deshalb hatte mans eiJ gern erlaubt; der »Ungläubigse« war vergessen, man-hatte"ihnnie«ritehr· in oder Tunr Einirqshan gesehm, "· nitd morgen sollte-die Hochzeit seinJ « Seiten schön geschmückt, hattenspibr Lille nachgescan als si"e’in -««jug"en"o licher Schöne herabgegangen war-Zum inden Kait zu steigenx -’ « " 7 Noch einmal hattestr zuriickgewinit szn ihrer Skknvin die sie scknoeren Her zens zu beilnsssen schien, unsidannwnr der Kais, von zwei rüstigen Raitpsfs geführt, davon geflogen « Da plötzlichgerade als das Dampf schiff um"vie Ecke bog, ninnach Stenia en steuern, flog derKaik «in’ eierhde Richtung auf das Schiff Ju. " T " Ein einstimmiger Schrei extöntekvcm den«-am Ufer stehende-n Türkinnen bei der nahenden Gefähr, diedem Kaik drohte: —'Noch ein Raderschlag,«·sie waren dicht vor deinSchisf und wish-. rend der eine inkdji isheißt zsu deutsch Ruderer) das· Ruder wegwerfenb zul den Füßen Fatme’5 niederknieie, um hüllte ihr licht-blauer Fetedsche Bei-de, gerade alsjhaö Schiff Kaii nnd Jnhalh unter sich begriih —- ( Sie hatte nicht vergebens geharrL er, der Geliebte hatte sie geholt-Nin sie nie, nie mehr zu lassen. Jm Leben-durfte erste nicht besitzen, nnn war sxesim Tode ein«-. . - . . Nicht eine «Se!unde««hatte sie gezifgerh ihm zu folgen! i Man erzählte, daß sie selbst ihm in , »—x x 4 . ! , « den lett-in Wochen ein PnpierY um einen 2 Stein gewickeli zugeworfen Jhabei wok ran sie ihm diesen Plan vorgeschlagen Der andere Kaikdji war der- Sohn ihrer Sklavin, welche, um die Vertief dung des Andern wissend, ihr einziges Kier geopfert ans Liebe zu ssishrer Her rin. —. Das war das Ende so heißer, treuer Lieb-U As Jch konnte es kaum fassen, und doch war es so! Freilich erzählte man auch anderer seits, der alte Türkeiwater selbst hätte sie lieber dem Tode geweiht, als einem Unglänbigem und »er« hätt-e den Knik dem Verderben entgegen führen lassen, da er wohl gewußtzdaßsseiUEKind nicht « dem von ihm erwählten Manne folgen werde — Doch das war unwnxhrscheim sichert-— Streu-gen Gehorsam sondern sdie Türken allerdings von ihren Kindern, doch andererseits widevsprach dem das Verschwinden des jun-gen Armeniers und alle anderen Umstände s . Still, leer, vereinsamt liegt seit dem das Haus am Bosphor in Endr ghan, und wenn ich dortnoriiberfxuhr erfaßte mich stets tiefe -Wel1muth.«« « Jn allen Ländern-,- ans-idem ganzen Erdenrund das Gleiche: lieben, käm pfen, vergehen! — Egoismns in all nnd jeder Form! Jst doch oft das ganze Leben nur ein Kampf, in dem wir im eigenen Fort schritt den der Menschheit fordern sol len Wer es kömmt-— Nach acht Tagen- erst gaben die Flu then — ihre Opfer zurück. Faime ruht in Scntari aus von ai lem Leid unter Cypressen und Rosen-— ein einsames Grab. —- Wie konnte isie auch einen Ungläsubigenkliebenl —- « Von Leon hat nie ein Mensch wieder gehort. —x Seine Verwandten traiterten nicht um ihn;; denn auch bei ihnen war es Sünde, eine Türtin zxu lieben. — J«a! so weit nzur pochen Herzen, Jst ildas Maß für Alte gleich, , Gleich die Lust und zgleich die »Geh-merken Und an Beiden — sind sie reicht — M- »s-——«.. KarlBlind über einen Bitten « Helden-. « · Obgleich selbst in England lebend-, steht der brave Karl Blind noch immer unerschrorten sitt« die den meisten Eng ländern jetzt so verhaßten Buren, sur deren Rechte und für deren Helden ein. T Mit besonderer Wärme äußert er sich Hn englischen und deutschen Kundgeb « ringen über den tiirzlich verstorbenen, « ihm persönlich bekannt gewesenen Vizeå spräsidenten der siidasrikanischen Re-« Epublit oder Trangvaalg, den Generalf Nikolaus Jacob Sinit Er sagt über« ihn: . Sinit ist derselbe, der im Jahre 1881 als Feldbauntmann der Bitten die icßngländer am Madschuba-Hiigel schlug Das bat man isn England noch knicht verwunden, u nd man läßt sich nicht gern daran erinnern; darum s ucht man den Todten noch todter zu schwei gen. Unter der Ueberrinkunft von« l1884steht indessen der Name des tapfe Freii Mannes als eines der- Mitterna zeichnet des in London geschlossenen .Ver·trages, durch welchen die Oberherr « slichteit der englischen Krone über ITranfebaal abgeschafft wurde J. General Smit war im Jahre 1884 Tals Mitglied des Volssrattse5,. zu Pre toria mit dem Präsidenten Krüger irnd aeni Unterrichtsminister Dr. Du Tbit sür die Unterhandlungen über einen neuen Vertrag nach Lenan gekommen Wiederholt traf ich niit den Herren zu vertrauteni Verkehr zusammen. « ( i j ; Der Kriegsmann S,mit, nach der ges zloaltthäti.gen unt-er Disraclks Mini .s:erium erfolgten « lletverumljclung jTransoaaPsk die Seel-e Der ookktiaent zPoltserhobung war ein looljlgesraltes ; ter, bärtiger Mann von edle-n Gesichts ;schm"tt. Er hatte rnittlere.Größe. Dag tuelne Augenlicht war ihm-schon damals ;e"rloschen. Mit sdem andern Aug-e aber Zbliclte er scharf b-eol)achtend, meist Tschweigsam drein. Gleichflriigex loao er nur seiner nisederdeutschonMutter-J lprache kundig. Bssi den»Berl;andlun gen sah sich die Abordnung daher auf» Dr. Du Toit angewiefen,,der des Engxt lischen vollkommen mächtig war, auch: ein weni Deutsch verstand. Hollän-? disch ver tehh sonderbarei Weise, in England fast Niemand-« obwohl das Englffche ursprünglisch eint-nieder deutsche Mundaxt war. Wenigstens habe kch nochteinsen Engländer getrof fen,« der Holländisch konnte —- einen einzi en ausgenommender ein-en hol läsnd chkn Namen trägt und lau in der ap-An«-si·etoe-lun gäwohnthage Ein kleiner lsdbhaster Mann, von, dunklem Haar- und Wchtsfarbe, als diseandkrm Mitglieder der Transoaal z . Abordnun verleugneie der Unisets :. zrichtsminiäer Dr Du Toi nichi seiw shugenottische Abkunft Jch war etwas überrascht, daß er sich nicht ins- der Sprache seiner Vorfahren einser konnte; allein die vor Jaiytthtm zuerst nach Holland verschlagenenix Wind an s Vorgebirsge der guten- stspüu ausgrwanderten Hugenotketv vetwr bilo die heimisckfe Zunge Manch-Weis ihren Familien: Namen sind- Mide III-i was umgeformt worden, so sdepßW französische Ursprung oft schwer zu Jer- . O kennen ist « Der Präsident Krüger redete bei uni- · ferem Verkehr in einer vom Holliind schen eingermaßen abweichen Mundari, der zu folgen mit hie iuid schwierig war Dagegen vikfianb i das Niederdeutsche des Generqlå Swi ziemlich gut, das von Dr Du Takt mit Kriiger geredeie vollkojnmen »Das ächte Holländisch der Niederliiwde, ferL ner das am Kap als Schriftsprache die nend-e, und endlich die eigentliche Bu renfprache l» De Taal«) bilden nämliH eine dreifache Abstufung , Dem General Smit hatte in letztes Zeit sein Augenleiden die ganze Seh kraft ,zberstört, und dies wurde auch die mittelb are Ursache seines Todes. Seit; Name aber wird als der eines treue-t uud erfolgreichen Freiheitskämpfers itk der Geschichte ruhmvoll fortleben. E Ein edles Herrscher-print - -.-si « — yfsEiue Charakteristik des Königs-W nelik und sein-er Gemahlin Tatttsntik mancherlei neuen Zügen ojersfsenilichj ;der »Globus« nach einer Schilderckn' ldes französischen Reisenäden Ei Man devheyen, der sich im Jahreåthii Hsanidelsangelegenheiten einige Zeit bei Menelit aushielt Die gegenstpärtigs Königin Taitu ist weg-en ihrerTGranIZ samleit berüchtigt. JSie tantnlt Its einer Familie, inwelcher zet Ans— « erblich ist und läßt deshalb tin ganze-Y Lande nach tadellos gesunden Kindern suchenj die keinerlei Narbe zeigenjdiixfx sen, deren Ohrläppchen noch unt-errett bohrt srnid. Diese läßt« sie tödtenntt bespritzts sich ccherglijuhiieh«Il tilit des Viute oder siehaut ihnen entganan ab und trägt dkeses als einZaubermitLf tel« in einem Korbe mitfuh» Allesssulii dadurch dem Aussatzezu entgehen-Es ift deshalb Sittein Abessinienzgewotk den, die Neugeborsenen« mit ein glühenden Eisen zu brennendaniitsfk Narben bekommen, umsie so den Klaus en derJKöniginzu entziehen TUTTI nig thut äußerlich so, als-ob er eiri Vollssreunid wäre. Trotzdem Sklave-If rei lind Frohndienste herrschen; hört efe die Klagen seines Volkes an, wenn die seg mit dem Geschrei: ,,Gerecht.i«gteii«, GerechtigkeiW vor den Thoren des Pa lastes erscheint; Wirst sich ein Be drückter oor die Hufe seines Maul tihieres, so läßt er ihm zuweilen eint-. Portion Kalebtorn verabreichen odex ihn mit Peitschenhsieben entfernen. Je? den Tag geht der·fro«mme Mann in die Hofkapelle; an Somi- unt-Festtagen hört er die Messe in der Dreeinigteitså litt-he mit der Kaiserin: Vor derselben empfangen ihn dann die Priester, wet che Tänze aufführen, trotnmeln, ihre Krüetstöcke und Kreuze-von abessisndk fcher Arbeit schwingen. Uebrigenshat er zuweilen Jnit der Geistlichkeit Streit. So wars ihm diese vor, daß er sich« von einem ..E«11rop"cier« habe photographireg l.1«fien,«« denn in dem Apparate sitze der Teufel, mit rechten Dingen lönne so et was nicht zugehen. »Ihr feideummk töpfe,« erwiderte Menelikx ;,nur·der lie; be Gott kann ein so wunderbare-s Get räth gemacht haben nnd wenn Ihr- MI det etwassae t, lasse "tch«Eiich·attspeiJ,L» felienl« " Aug entopäische Neuigkeiten snnd Erfindungen ifik Meneiik Wes Ibaupt sel) r erpicht Durch dien JiaiiHi ner Dr Traverfi hat er sich iiber enropiiifche Hei liunde nnterrichien la sen und seitdem pfuscht er den Hei· schen Aerzien ins Handwerk und knujt selbst Al g die Frau eines franziisischen Jaktoreibeaiinten in Addis Abbaba azp sk eber erkrankte nnd wiederholt Gaben von Enininnicht anschlngen",« schickteilzt Menelit ein runfeliibareg Mittel: eine Topf voll zwei Jahre alter, ranzige Butter die gläser oeise genommen idee den solite, aber auch nicht half. Er be sitzt verschiedene entopäische Handapo tbeken und ein vollständiges chirurgi" sches Besteci, das ihm Dr. Travertstr dei ehemalige italienische Agent, schenkte-. Alg man Menelik sagte, sei-n Land tön ne zu großen Reichthümer-n gelangen wenn man Steintohlen in dem-seid fände, befahi er sofort, daß ProbX von allein schwarzen Gestein Abes niens nach Addis- Abbe-ba, seiner neue Hauptstadt, gesendet iviirdenIT seine Vasallen bei ihm ein,dai1’nc1 ihm stets ein besonderes Vekgü neue Waffen, Maschinen, Spielereien und dergleichen zu zeigen