Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 05, 1896, Sonntags-Blatt., Image 8

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    Ja der sündigen Welt.
Skizze von U. v. Damm.
Die vom Schloß , hatten ihn zum
»Diner dansant« eingeladen, und außer
der gedruckten Einladung hatte der
Gras eine sehr liebenswürdige münd
liche folgen lassen; da hatte er doch
nicht ablehnen können. —- Und im Jn
nern seines Herzens, da meldete sich
auch eine Stimme, die da fragte: »Wie
mag nur solch ein »,,Diner dansant"«
sein?« und Bilder der phantastisch
sten, verlockendsten Art stiegen in seiner
Seele, nämlich in der des Herrn Pa
stor Franz Jungmann aus. Der junge
Geistliche bemühte sich aber, der Stim
me und den Bildern in seinem Jnnern
mit mühsam errungener Stepsis ent
gegenzutreten ,
«Eitel und siindhaft war doch
schließlich Alles; sur nicht gesestigteGe
miither sei es gefährlich, mit dem bun
ten Gesellschaftstrubel in Berührung
zu tornmenl —- So hatte der alte Pa
stor ENDng sein väterlicher Freund,
ihm oft warnend gesagt.
Wenn Franz Jung-wann nun doch zu
dem Diner gehen wollte, so that er es
erstens, weil man ihn wirklich so herz
lich und liebenswürdigeingeladen hatte,
und zweitens, weil er aus eigener An
schauung das schlimme Getriebe ten
nen lernte wollte, um hinterher mit
Recht darüber aburtheilen zu können.
Der Abend kam und pünktlich um
sechs betrat Franz Jungmann das
Schloß. Es waren noch nicht viel Gä
ste erschienen. Der Gras begrüßte ihn
sehr freundlich und führte ihn dann
seiner Frau zu, die unter dem kleinen
Krystaleronleuchter mit ein paar
Damen wanderte
»Schönen guten Abend, Herr Pa
stor,« unterbmch sie sich, als sie Jung
mann erblickte, »es freut mich, daß Sie
Uns das Vergnügen machen!«
Dann stellte sie ihn den Damen vor,
wobei er von Verbeugung zu Verbeug
ung tiefer erröthete. —
»Wir sprachen eben von dem Häu
ser’schen Fall,« nahm die Gräon zn
ihm gewandt das Gespräch wieder auf.
»Was sagen Sie dazu, Herr Pension
mich hat es traurig berührt, denn ich
habe die Frau immer gern aetzabt!«
Es handelte sich um den Tagelöhner
Häuser im Dorf, dessen Frau am Tage
vorher auf und davon neganzgen ists-In
Jungmann machte ein ernste-ä- Hk -
sicht: ,.Mich hat ess- guch fchnierztich be
wegt, Frau Gräfin Nicht alle-in die
Thatsache an und fåjr sich. sondern dick
böse VeispieL was damit den Andern
gegeben ist, bekümmert mitb. Das
Schlechte findet nur allzu leicht immer
Nachahmung.« «
Man sprach hin und her ijber den
Fall. —
,,F-rüher passirte so etwas its-ist«
wandte sich eine ariftotratifch aus-—
sehende alte Dame zu Jungnxsanm
»aber heute ist es an der Tagesord
nung; es Passirtlja sogar in unseren
Kreisen« Sie feufzte dabei und strich
sich über das glattgescheitelte Haar.
Der Pastor wollte asuf das damit
angeregte Thema über den Sittenfall
näher eingehen, da trat eine junge Da
mer herzu.
»Meine Tochter,« stellte die ältere
vor. Jungenann berbeugte sich. Diese
Tochter efiel ihm seht-, er glaubte noch
Mc ein Yo hübsches Wesen gesehen zu
haben; daher betrachtete er sie mit nn
gethelltrt Aufmerksamkeit und vergaß
darüber das Thema. das die Manto
angeregt hatte.
»Ach, Sie sind der neue Pastor in
Rainshagem nicht wahrt« fragte die
jubge Dame.
»Ja, der bin ich, mein Fräulein !«
Sie Mein kleian und nun
ish sie M Viel Wchtt Mi« Miss
titte J- s nu sitt sich.
»Das ,, tät-lässt stimmt nicht, Herr
Reh ich bin schon eine alte Ghe
»So. ach, — oh, dann bitte ich um
Verzeihumg,« murmelte er und sah sie
dabei bestürzt an; sie war verheira
thet; —- eigmthümlich, daß ihm das
leid thckil
»Gar so lange ist’s nun steilich doch
noch nicht her, seit man mich Frau ti
tulirtf sagte lachend die junge Frau,
die seine Verlegenheii amüsirte·
»Nein, das glaube ich wohl," ver
sicherte et mit einem Versuch, galant zu
em.
Sie plauderten noch etwas zusam
men, d. h. sie frag-te ihn nach diesem
nnd jenem; wie ilytn das Pastorenhaus
gesieles — ob er schon Besuche in der
IIde gseinacht habe? — wo er bis
t M
s Es that ihm leid, als bald daraus die
Thären zum großen Bildersaal geöff
,.net wurden und man sich zu der dort
gehalten Tafel begab. —
ctst zwischen dem Gewisse- und
Mag bemerlte Jungmann die
. Zum in seiner Nähe Wenn er
sichs ein klein wenig zur Seite bog, so
konnte er sie zwischen zwei Blumennufs
sähen hindurch sehen. Diese Entdeck
ung war gefährlich für ihn, denn von
nun an ward es ihm schwer seiner
Tischnachbarin volle Aufmerksamkeit
zu schenken, seine Gedanken sowohl wie
seine Augen wanderten beständig zu
der jungen Frau hinüber. Seine Da
me hielt es daher für rathsnmer, den
zerstreuten Herrn Pastor, dem gegen
über sie sich ohnehin etwas gezwungen
und unsicher fühlte, seinen Gedanken
zu überlassen er dachte vielleicht an
seine Predigt. Jhr Nachbar zur Lin
ken, der bei der Damendertheilung leer
ausgegangen war, entschiidigte sie auch
vollkommen mit seinen Erzählungen
von den letzte-n Bällen und deren sicht
.baren Erfolgen, den neuesten Verlob
ungen in der Kreisstadt.
Jungmann beobachtete indessen mit
starkem Interesse, was um in her vor
sich ging. Das ganze Bild, das sich
ihm bot, zog ihn an. Heitere, zum
Theil sogar schöne Menschen« in vor
nehmer pafsenider Umrahmung. Auf
der Tafel ein herrlich duftender, far
benschöner Blüthenflot, — darüber
strahlendes Kerzenlicht, das sich in
wundervoll geschliffenen Krustallen
brach. Von der Halle drangen ge
därnpft die Klänge einer dort spielen
den Musiklapelle an sein Ohr.
Es war ihm leicht und froh zu Muth,
und die Stimme des jungen Menschen
in ihm sagte: »es ist schön hier, «
,,aber,« fügte der Pedant und Pessrmist
sofort hinzu, »war’5 denn nicht immer
so? —- wutmstickziges Obst sieht am
verlockendsten aust«
; Bei diesem Gedanten streifte sein
Blick zufällig die junge Frau. War sie
Iauch wurmstichig? —- nein, sie nicht,
isie war sicher ebenso gut, wie sie reizend
Zwar. So glänzend tiesblaue Augen
Hhatte sie, --— nun lachte sie hell und
seisch auf. — Nein, die war echt nnd
Igesund. so innen wie außen! Franz
Itranl befriedigt einen Schluck Wein,
zdann sah er wieder zu ihr hinüber. ·
f Ihr Nachbar sprach in dein Augen- !
blick mit der Dame aus seiner anderen
Seite Die von ;znngmann mit soI
Hitarlem Interesse beobachtete blonneI
junge Frau ariff indessen spielend mit
ihren schlanten Fingern nach den Jxel
ten die neben ihrem Teller la Ten. Lanas I
- sam hob sie sie auf wie um den Inst
einziehen zu wollen; nun-, stiicixstia he
rijhtten ihre Lippen Dab- ei die Bli Thkn . «
blii tier, -- - dann
Jungnmnn tkaxte ihre Be Manna nnd
ihren Biick genau Verfoigt isln den
Querfeite des Tischeis saß ein T assizier
ein sehr hübscher und deswegen azixsj
seh-Inder Mensch Er ixob daz- wiss
nnd ließ es an das feiner Dame klin-«
gen, dann setzte er es- izn den Mund.3
»und darüber hinfort leuchteer seine
duntle Augen zu der jungen Frau
hinüber
Ein hänlicheg Gefühl beschlich den«
jungen Postve: ei- war halb Scham,;
ksich so getäuscht zu haben, und dann
sTrauer. Pfui, wietrostlos schlechtwa
zren die Menschen! I
I Er schob die Weingläser hastig fort,I
Esodasz sie aneinander Hinten.
Eseurige Zeug hatte ihn bethört, des-: I
Ihalb war ihm alles m so schönem Lichte
erschienen! Die Blumen dusteten ihm
Imm süßtich und aufdringlich und vie
slackernden Kerzen schienen ihm wie
Jetlichter, die als Symbol über dem
gesellschaftlichen Sumpfe tanzten.
Wo hatte er denn vorher Harm
losigkeit und Frohsmu MS Die
Menschen spielten ja nur Mie, aber
hie und da verschoben sich schon die
Masken und die wahren Gestalten in
ihrer sittlichen Wisse-it ten
dar-mer Wor. Ja, aber weM
schmerzte ihn das? Weshalb war er
M mitänschtf Er hatte ei ja nicht
anders erwartet- Er schättelte sei-er
M W M set-s Zn M jW
Faun sah er während der Tisch-it
sticht seht Musiker
Später, als man drüben im Musik-.
zimmer den Kassee trank, postirte er;
sich, stumpf gegen Alles, was um ibnj
her sich ekeignete, neben der Wams-J
düste. Die Gräsin Moels, die Frau;
Ivom hause, sah ihn dort stehen. Siej
interessirte sich für den jungen Geist-(
lichen mit dein srischen jungen Gesicht«
er machte ihr einen so urgesunden Ein-s
druck, und sie liebte alles Kräftige unt-:
Gesunde. — Woher nur heute die tiefe!
Falte zwischen seinen Augenbrauen
rähwn mochte? z
»Weshalb so finster, Herr Pastor?«’
Jungmawn schrack zusammen, als?
die Gräsin ihn so unvermittelt an-;
redete. ;
»Ich finster? . . . Ach, da täuschen;
Frau Grästn sich,« — aber dann sikhlte ;
er sich sogleich bevriickt von der tleinens
gellschastlichen Lüge, und sagte. sie?
F ansehend: «Sie beobachteten sehri
scharf und urn der Wahrheit die Ehtes
zu schmaesikhe ich Ihm-i offen dass
ich nnch hier nicht ganz wohl stehle«
»Ah, das thut mir leid,« sagte ohne
jede Ernpfiwllchsleit die Griifin
·Was stört Sie denn? Jch habe H
dacht, Sie würden harmlose Fröhlich
teit zu schähen wissen.«
»Das weifz ich auch,'« fiel Jung
mann hastig ein, »wir scheint nur, man
ist nicht harmlos fröhlich, man ist nur
höflich miteinander. Man sagt Din
ge, die man nicht glaubt, und unterhält
sich über die oberflächlichsten Sachen.
Außerdem« — und bei diesen lekten
Worten runzelte er die Stirn noch mehr
—- »außerdem wird diese Art von Ge
selligteit als Deckmantel für Beziehun
gen schlimmster Art benutzt!«
Die Gräfin hörte ihm gespannt zu,
dann lächelte sie ein tlein wenig.
«Lieber Herr Pastor, wie kann man
sich nur so muthwillig um ein paar
schöne Stunden bringen, wenn man so
jung ist wie Sie; und zwar so anerlern
ten Pessimistnus halber, —- denn viel
Erfahrung traue ich Ihnen doch nicht
zuk«
Jungmann wurde roth.
»Frau Gräfin meinen also, nur im
vorgerückten Alter schärfte sich der Blick
für das oberfliichlsiche Treiben?«
»Nicht das Alter an und fiir sich,
sondern die Erfahrungen, die es im
Gefolge hat, lassen einem leider Gottes
später Manches nicht mehr so schim
mernd und rosig erscheinen wie in der
Jugend Aber ich bin fest überzeugt
Sie werden selbst dann nicht halb so
schroff urtheilen, wie heute Dann ha
ben Sie Alles besser gesichtet und wer
fen nicht mehr Blüthen nnd Untrautj
;zusammen." Sie schwieg einen Mo
ment und in die Pause, die entstand
klangen die elektrifirenden Töne eines
Wahns-.
i
!
I
!
»Lockt Sie das denn gar nicht«-»l
fragte sie ihn, »tönnen Sie ungerührt;
bleiben angesichts all der hübschen fri
schen MädchengestaltenZ Kommen-,
Sie, ich will Sie belehren lassen!'« ’
»Nein, bitte, lassen Sie mich hier, die
jungen Damen würden Farren auch gar
nicht dankbar sei n fiir diese Mission,
denn icb miirrsse mich niemals dazu ver
stehen, Schmeichelei-en zu sagen oder
über alberne-, tbörichte Dinae zu re
den!«
»Das Derlanat man auch nicht von
feinem s- nur ein klein wenia frennd
lich sein müssen Eie unr- dann dtirien
Eie freil-. ei xen Funken Deus en, fall:
diesen Ins-l eå »e- kleine Du m weit iilsek
die Lippen fix-Einst Das iicht la exi:
take heraus-. sjaen Aber da »I- T
ixlscs . lsarenr L elf-stem- ir: E;
kei: «
Sie Erster-de a J-er«ufen jin-er DIE-:
Egixlu ter Habe r es ist ekoch ei :
,,?llfa II Zie, junae r Freie
kkr - » stät reiniichten tin-» Ein
sangen Zum - e Tun-irr ausste- e itzt
sa guien verständigen Eins arua nnd
iisren Jahren nach zu urtheilen, kriegt-sie
sie wohl mancherlei Erfahrungen ge
sammelt haben. Schließlich kan er
noch ihr Gast und daher zu stonzeiiici
nen verpflichtet Gut, er würde des
halb auch ein paar Mal tanzen und
danir sich still empfehlen. z
Es fiel ißrn ein, daß er lange nicht
getanzt habe Während der letzten
drei Jahre, die er als Vitar bei Pastor
Eschwege verbracht, gar nicht inehr.’1
Aber während der ersten zwei Semester
in Göttingen, da hatte er sich von denj
Kameraden zuweilen bereit finden lal
»Die-, zum Tanz zu gehen. Es dünlth
iihm, als läge die Zeit unendlich lange.
hinter ihm.
; Waher dieser Gedanken war erj
llangfam in den Tanzfaal gegangen.
IVor einer kleinen, in hellt-lauen Titll
gekleideten Dame verbeugte er sich. Siej
tanzten ein-, zwei-, drei-, Viermal ganz
herum.
han Ja, das Tanzen an und für
sich hatte ihm immer Spaß gemacht,
daran erinnerte er sich jeßt auch.
Rath einer kleinen Pause tanzte er
mit einem anderen jungen Mädchen«
und als er dieses wieder an seinen Aas
führte, sah daneben die hübsche jun L
IMI, die er bei Tisch beobachtet hat
Ae lächelte ihm sum-bliebst
.Ste tanzen, here pastrrk Das
sipkichnetks ichbsbeuiemstchm
könne, wes-halb sieh das nicht sitt einen
ichen beten schicken sollte, Sünde
st es doch nicht«
»Nein, das Tanzen ist teine Sünde,« ;
erwiderte Jungmann ernst. H
»Ich glaube, Sie tanzen sogar sehrl
gut,« meinte die junge Frau. (
Er wurde roth. Er war entschlos- »
sen gewesen, nicht mit ihr zu tanzenJ
aber nun zwang sre ihn doch dazu; ohnez
unhöflich zu erscheinen, konnte er es4
jetzt nicht vermeiden. l
»Darf ich bitten,'« sagte er, ohne siej
anzufehen, mit leichter Verbeugung. (
»Der arme Mensch ist entsehlichz
fchiichtern,« dachte die lleine Frau undj
ishr »Mit Vergnügen, herr Pastor,«1
klang daher ganz besonders freundlich;
und ihre Augen strahlten dabei liebens- -
würdi zu ihm auf . »
IF glaube, sie möchte auch mich be
thören mit ihren Kinderaugen und ih-»
rem süßen La» . Dies ist ein Mu
sterexemplar er .barmlot« ver
gn« ten Wen · n, Frau Gräsin.« So
me tirte Jungmann im Innern, wäh
rend er nach den »Rosen aus dem Sti
·den« mit der hübschen Frau den Saal
durchslog. Federleicht tanzte sie. Wie
schade, daß in diesem schönen Men
schenlinde eine so häßliche Seele wohnte
»Danke, Herr Pastor,«' sagte ein
klein wenig athemlos die junge Frau,
»ich lann nicht mehr!"
Er sübrte sie zurück und sehte sich
mechanisch aus den leeren Stuhl neben
ihr. Beide waren vom Tanz etwas er
schöpft und schwiegen daher. Nach
wenigen Augenblicken klirrten ein
paar Sporen vor ihnen. Jungmänn
sah aus« der junge Ossizier, dem sie bei
Tisch den stummen Gruß gesandt,
stand vor der jungen Frau.
Stumm beobachtete Jungmann Bei
de. Auge in Auge gesenkt, standen sie
sich eine Sekunde gegenüber, dann legte
der Ossizier mit strahlendem Lächeln
den Arm-um sie, preßte sie sest an sich
und zog sie mit sich in den Strudel der
Tanzenden hinein. Jungmann solgte
ihnen gespannt mit den Augen. Der
Ossizier sagte ein paar Worte und lä
chelte dazu, die lleine Frau schüttelte
den Kaps·
»Was mag er ihr sagen, ihr, der ver
beiratheten Frau i« fragte Jungmann.
Das Paar slog noch einmal durch dens«
Saal, nun waren sie an der Thür, die
»zum Wintergarten führte, da zog der?
-Ossizier mit kühnem Schwung seines
Tänzerin über die Schwelle, und danns
verschwanden sie hinter dem dunkelnä
Grün.
Jungmann kräuselte spöttisch die
Lippen· »Welcher Unterschied ist nun
zwischen der Taglöhnersrau und dieser
Baronin oder Gräsin, oder was sie
isonst sein mag! Die eine läuft dem
Mann davon mit dem, den sie liebt, die
andere bat das nicht nöthig. für Leute
aus der Gesellschaft gibt es Winternä
ten!«
Es durchzuckte ihn VII-glich das
Paar zu stören, sie nicht nniieiiindert
sich freuen in lassen - ki- mijre sogar
feinePiligtit, senteec sich.
Lskarnie chiae « nst idil ti Nin- ent
regen alk- er unt er ne . »in
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lasset-, vernessext. schimmerte eir
Dam- Zchråtte Drin itnn entfernt
lichte Fileid Der jun-sen Frau ditrcti
Grün. tFr blieb stets-en nnd spähte gie
spannt durch die Blätter, two-g sich ein
wenig Vor; nun konnte er Beide sehen!
Die fchlanlen weißen Arme der inni
gen Frau hoben sich leuchtend von dem
dunklen TuchderUniforrnabz dieHändc
hatte sie um seinen Nacken gefaltet! Jhr
Hei-?
«
- L«
sk
Dz-:
-
N-.
»ti
jGesicht war voll vom Bogenlicht be
;schienen, tiefe Zärtlichkeit prägte sich»
darin aus.
i
i
i
Der Mann sah lächelnd mit mitth
willigem Blinzeln zu ihr nieder —- —
dagn neigte er ein wenig den Kopf
un —- -—— —- —
Junginann ful;r hastig zurück; es
durchriefelte ihn glühend Borsichtig
schritt er auf dem leise knirschenden
Sand dem Ausgang zu.
»Das« — hatte er nicht geglaubt!
Seine Gedanken wirbelten wild
durcheinander, als er durch den Jan-z
fanl schritt. Ueberall sah er das Bild
vor sich. Den blonden nnd den dunkeln
Kopf ganz dicht bei einander um
rahmt vorn Grün der Palmen
Iimh hetr Pastet, hoben Sie sich
schon belehren lassen?« fragte ihn nach
einer Viertelstunde Gr eifin Inon ;
Er sah fie zerstrentam Das Paar
tvar in den Saat zutiickgeiehrt undj
hatte sich wieder unter die Tanzendenj
W- s
»Wer ist die blonde Dame, Frau?
Grsfim die fett eben dort mit dem
Offizier an dein Monats-steiler vor-i
Armuth 1
»Frau Bawnin hychtenbrnch eine
reizende kleine Frau, nicht wichti« »
« ,—ia! Mer-—nnsd-—werist
der gieri« i
»Ihr Manni«
Ein tbeures Andenken.
»Sie verwahren wohl ein theores
Andenken aus früheren Tagen in Ihrem
Mebqillon ?«
·Iq, eine Locke von den Haaren mei
uei Mannes»
»Aber Jbr We lebt ja noch?«
»Das wohl, aber Haare bat er nicht
mehrt«
Its der »Mit-att« Atropos-«
Die Ehe nnd die Chescheidung
Jurisiische Stizze von E. Max Hassetbackn
1
Washington, D. C» im Mai.
Jn der nächsten Zukunft wird wohl
der Versuch gemacht werden, die Einn
Ehe obligatorisch in den Ver. Staaten
zu machen und einheitliche Bestimmun
gen siir die Scheidung einer solchen
Ehe zu treffen. Die Frage entsteht, ob
der Eongreß unter der Eonstitution
das Recht besitzt, solche Gesetze zu ma
chen, ohne die Privilegien der einzelnen
Staaten anzutasten. Jedenfalls ver
dient die Frage die ernste Berücksich
tigung aller denkenden Menschen, denn
was besonders Scheidungen anbetrifst,
so herrscht vollständige Eonsusion in
den Gesesen der einzelnen Staaten und
Territorien. Die Ehe wird sehr häu
sig als gewöhnlicher Eontralt zwischen
einem Mann und einer Frau angesehen
und in mehreren Staaten gilt das Zu
sammenleben eines Mannes mit einer
Frau ohne jegliche Eeremonie, nur aus
gegenseitiges Uebereintommen basirt
und von Nachbarn anerkannt, als Ehe,
deren Erzeugnisse legitim sind. Auch
das neue Pensionsgesetz der Ver. Staa
ten giebt den Kindern einer sogenann
ten »Eommonland Martiage« voll
ständige Legitimität. Das Wort Con
tratt, wenn auch in manchen Berichtan
gen im Eheverhältniß ganz richtig ane
gewandt, ist aber nicht richtig in taki-l
stischer Bedeutung und wiirde denjeni- ;
gen irre führen, welcher die gewöan
lichen Prinzipien eines Contrattes aufs
die Ehe anwenden wollte. Die Ein-J
willigung zur Heirath oder das ange-?
nommene Versprechen der Ehe mag imj
begrenzten Sinne als- Contrakt ange-.
sehen werden, aber die Ehe selbst istJ
denn doch ein legaler Zustand. Sie ist
ein Zustand im Leben, welcher nackt
Ulntritt desselben von Regulationen dei«
(.«.irsetje5 reaieri wird. Daß die link
nictit ein giemdtmäisiyer Contrkrti ist, zieht
ieiion daran-: hervor, tsafk die eii e Wir «
tei die andere nicht wen-en i) nos- III
Ins-; ier tcisxrsfitt e Oder EIN-Hirn i-.
i; -.- ’.",.- i «’."
nsasx san-yet .k-.- ein«-«
il
«iksii-.!i«ks!! Der sit-: :!.:x-i«:«::.!:«s; VII
fie.
Die Eineman Eis die :f):7:idiii:2 i Tit-Z
Ein-Its s, »Und welchen er Etssrn efre knien
Zustand Mitte-ist« ritt-redet dgiriii de
sonderes tsisrfctz oder indirekt durch all
gemeine tiieieize Von juristischen Tribu
imlen npplicirt. Diese Art der ssckkei
dnng iit christlichen Ursprungs- und
erisiiri, nur in christlichen Ländern
Andergwo ist die Scheidung die indi
viduelle That der Parteien oder der ei
nen Partei. Unter den Juden, denj
Griechen und den Römern war sie dies
;Thai des Gatten. Er konnte sieh der
HFrau zu irgend einer Zeit und aus ir-j
igend welchen Gründen entledigen. Das
römische Recht sicherte allerdings in ge
wissen Fällen und in sehr begrenztetn
Grade dem Weibe das Recht, von dem
Gatten eine Scheidung zu verlangen
und in Athen tonnte sie in schlimmen
Fällen ihren Gatten vor den Archon
citiren, uin Gründe anzugeben, waum
er sie nicht befreien sollte.
Wenn auch die praktische Folge der
jiidischen Gesese dem Gatten die unbe
grenzte, einzige Macht der Scheidung
gab so war doch das Ideal der jiidi
scheu Ehe ein vier höherer are va- dek
Griechen und Römer nnd fol lieh war
der ehrliche stand ein dick fscheker.
Der jtidifche atte, welcher dem Weibe
ungerechter Weise eine Scheidun gab,
konnte getadelt und möglicherwei e auch
bestraft werden; da aber die verschie
denen Schulen der jtidischen Cafuisten
gänzlich verschiedene Meinungen darlis
ber hatten, was ein gerechter Grund
"fiir Scheidung der Ehe sei, so lag witt
ilich der handlung des Gatten nichts
Hirn Wege, es sei g,denn die öffentliche
sMeinung. Unter keinen Umständen
konnte, das iitdische Weib felbft befrei
ien und ihr Ghebruch tonnte mit dem
Tode bestrast werden.
Die ersten Versuche, die Ehescheidun
gen im römischen Reiche zu beschränken
geschahen während der Regierung des
Kaisers Augustus. Durch verschiedene
Etsasse wurden die Scheidungen gewis
sen Idtnmlitäten unterworfen und
war die Scheidung nicht gültig, wenn
diese Fermatitäten unbeachtet gelassen
worden waren Die Folge davon war,
chiedenen Partei, fast stets dem
Wei , gewissen Schutz zu gewähren«
Aber selbst nach den Erlassen des Au
gustus erfolgte die Scheidung auf
dem gewöhnlichen Wege des Uederein
tommens und blieb so bis zur Regier
ung des Justinian A. D. 541. Dieser
Kaiser verfugte die Abschaffung aller
Ehescheidungen durch gegenseitige
Uebereintommen oder durch eigene
handlung und führte dagegen die
Scheidung durch den Staat ein. Dies
ist der Ursprung und die Grundlage
der modernen Gesese der Auflösung
der Eben. Vordem hatten sich heidnische
und christliche Kaiser und ihr Voll
selbst geschieden. Wohl hatten die
christlichen Väter dagegen geschrieben
und gesprochen, aber ihr Einfluß war
ungenügend gewesen. Augustinus
lehrte, dasz das Ehebund unzerreißbar
oder nur durch den Tod zu trennen sei,
und daß der Tod der einen Partei der
anderen nicht das Recht zur zweiten
Ehe gebe. Wenn aber diese und ähn
liche Ansichten als Doktrin gelehrt
wurden, so waren sie weder ein Theil
des canonischen Rechtes der Kirche noch
des eivilen Gesetzes des Kaiserreichs
Nach der Veröffentlichung des Er
lasses Justinians wurde Scheidung
aus Gründen bewilligt. Zu diesen
Gründen zählten Ehebruch. Verlassen,
und grausame Behandlung. Ob aber
diese Scheidungen das Recht zu einer
neuen Ehe ohne erlangte tirchliche Dis
pens gaben, ist noch heute Streitfrage.
auch ist die Frage nicht entschieden, ob
eine Dispens für eine zweite Ehe ge
setzlich gegeben werden konnte
Wir müssen stets im Auge behalten,
daß die Ehe- nnd Ehescheidungsgesetze
Englands fund diesem Lande ent
nehmen wir unsere Gesetzel nicht dem
angelsächsischen oder dem normani
schen gemeinen Rechte entspringen, son
dern daß sie auf das canonifche Recht
der Kirche und auf das lsivilrecht des
römischen Kaifrrreichs basirt sind. Es
ist jedoch wahrscheinlich das-, die Frage
Der Wiedcrverheimtinma nch der
Zklkettsnna stets in Dis-unt ans dem
eitxcpnischctt Kontinent nensstcn ist«
Dagegen geht die bessere Ijkejnnng da
hin, Das-, in England tanaic Erst Der
Erntesåantthmn T.I-iesi.)rxnatic)n Dir xltnls
Echeizkinzx teincr Ver Psrtejcn
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LcciLLstHT Uch F k-’!. Ists
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nd Tint) itzt ,.-r:s:-J.-.
..-«- »in-: vix-ihnen «
. Exe enge-schen nnd Eil « « In Dic
kznt den heutigen Tag xrsflwläsxt «
Wortlaut Oce- tlrttsieLtszs in want ais unt
:,n Verändert worden« aber Die Tor-Hin
bleib-: in diesen Ländern dieselbe. Es
ift Dies Die protestantismc Andre-»Na
Deo alten canonischen Rechte-a
Jn England ernannt-: Heinrich oer
Amte eine Confinisstom welche oan sei
nem Sohne Edtvard dem Sechsten er
neuert wurde, unt ein allgemeines Ge
setz über diese Frage zu sorinuliren, mit
der Absicht, das canonische Recht zu re
sormiren und zu atnenviren, aber ber
Bericht dieser Commission erhielt nie
Gesetzes-trost. Der Bericht beiürwor- ·
tete die Annahme der oben erklärten
protestantischen Doktrin, denn dasv
Conril von Trientdöss hatte sür das
katholische Europa"t)ie entgegengesetzte
Doktrin sormulirt, ganz abgesehen das
von, was das Gesetz vordem gemeint
hatte. Aber abgesehen von dem Man- ,
gel eines allgemeinen Gesetzes neigten
sich die ecelesiastischen Gerichte Eng
lands, welche sich allein mit der Ehe
und den Ehescheidnngen während den
Regierungen Edtvards des Sechsten
und der Königin Elisabeth besassen
konnten, der protestantischen Doktrin
zu unst- die Trennnn von Bett und
Tisch galt als abso ute Scheidung
Diese Ansicht sollte aber nicht lange ob
Ewaltetr. Schon in 1601. also gegen
Ende der Eltsabetlxschen Re iewng
Ientschiev die Eourt Star Inder-,
daß eine Scheidung a mensa et thot
nicht eine absolute Lösu der Ehesesi
ssel set und seiner Partei Z Recht zu
»einer weiteren Ehe gäbe. -
Bis aus den heutigen Tag ist dies
»das Gesetz Englands geblieben und
zwurde ais solches von unseren Vor-z
spätern nach diesem Lande gebracht.
lNun entsteht die Frage, wie war es
ldenn nach 1601 überhaupt möglich, in
sEngland eine absolute Scheidung zu
Hei-langen, so daß eine neue Ehe geschlos
sen werden tonnte? Das Parlament
hatte sich geweigert, das allgemeine von
der Comission sormulirte Geset, an
zunehmen und war es daher unmög
lich, in den Gerichten eine absolut
Scheidung zu erlangen, aber tonnt
das Parliament nicht durch Spezial
Geseß eine Scheidung autorifneM Wi «
schon am Eingange gesagt, ist di.
Scheidung einer eingegangenen Ehe
stets eine Staatsaktion entweder dirett