Ja der sündigen Welt. Skizze von U. v. Damm. Die vom Schloß , hatten ihn zum »Diner dansant« eingeladen, und außer der gedruckten Einladung hatte der Gras eine sehr liebenswürdige münd liche folgen lassen; da hatte er doch nicht ablehnen können. —- Und im Jn nern seines Herzens, da meldete sich auch eine Stimme, die da fragte: »Wie mag nur solch ein »,,Diner dansant"« sein?« und Bilder der phantastisch sten, verlockendsten Art stiegen in seiner Seele, nämlich in der des Herrn Pa stor Franz Jungmann aus. Der junge Geistliche bemühte sich aber, der Stim me und den Bildern in seinem Jnnern mit mühsam errungener Stepsis ent gegenzutreten , «Eitel und siindhaft war doch schließlich Alles; sur nicht gesestigteGe miither sei es gefährlich, mit dem bun ten Gesellschaftstrubel in Berührung zu tornmenl —- So hatte der alte Pa stor ENDng sein väterlicher Freund, ihm oft warnend gesagt. Wenn Franz Jung-wann nun doch zu dem Diner gehen wollte, so that er es erstens, weil man ihn wirklich so herz lich und liebenswürdigeingeladen hatte, und zweitens, weil er aus eigener An schauung das schlimme Getriebe ten nen lernte wollte, um hinterher mit Recht darüber aburtheilen zu können. Der Abend kam und pünktlich um sechs betrat Franz Jungmann das Schloß. Es waren noch nicht viel Gä ste erschienen. Der Gras begrüßte ihn sehr freundlich und führte ihn dann seiner Frau zu, die unter dem kleinen Krystaleronleuchter mit ein paar Damen wanderte »Schönen guten Abend, Herr Pa stor,« unterbmch sie sich, als sie Jung mann erblickte, »es freut mich, daß Sie Uns das Vergnügen machen!« Dann stellte sie ihn den Damen vor, wobei er von Verbeugung zu Verbeug ung tiefer erröthete. — »Wir sprachen eben von dem Häu ser’schen Fall,« nahm die Gräon zn ihm gewandt das Gespräch wieder auf. »Was sagen Sie dazu, Herr Pension mich hat es traurig berührt, denn ich habe die Frau immer gern aetzabt!« Es handelte sich um den Tagelöhner Häuser im Dorf, dessen Frau am Tage vorher auf und davon neganzgen ists-In Jungmann machte ein ernste-ä- Hk - sicht: ,.Mich hat ess- guch fchnierztich be wegt, Frau Gräfin Nicht alle-in die Thatsache an und fåjr sich. sondern dick böse VeispieL was damit den Andern gegeben ist, bekümmert mitb. Das Schlechte findet nur allzu leicht immer Nachahmung.« « Man sprach hin und her ijber den Fall. — ,,F-rüher passirte so etwas its-ist« wandte sich eine ariftotratifch aus-— sehende alte Dame zu Jungnxsanm »aber heute ist es an der Tagesord nung; es Passirtlja sogar in unseren Kreisen« Sie feufzte dabei und strich sich über das glattgescheitelte Haar. Der Pastor wollte asuf das damit angeregte Thema über den Sittenfall näher eingehen, da trat eine junge Da mer herzu. »Meine Tochter,« stellte die ältere vor. Jungenann berbeugte sich. Diese Tochter efiel ihm seht-, er glaubte noch Mc ein Yo hübsches Wesen gesehen zu haben; daher betrachtete er sie mit nn gethelltrt Aufmerksamkeit und vergaß darüber das Thema. das die Manto angeregt hatte. »Ach, Sie sind der neue Pastor in Rainshagem nicht wahrt« fragte die jubge Dame. »Ja, der bin ich, mein Fräulein !« Sie Mein kleian und nun ish sie M Viel Wchtt Mi« Miss titte J- s nu sitt sich. »Das ,, tät-lässt stimmt nicht, Herr Reh ich bin schon eine alte Ghe »So. ach, — oh, dann bitte ich um Verzeihumg,« murmelte er und sah sie dabei bestürzt an; sie war verheira thet; —- eigmthümlich, daß ihm das leid thckil »Gar so lange ist’s nun steilich doch noch nicht her, seit man mich Frau ti tulirtf sagte lachend die junge Frau, die seine Verlegenheii amüsirte· »Nein, das glaube ich wohl," ver sicherte et mit einem Versuch, galant zu em. Sie plauderten noch etwas zusam men, d. h. sie frag-te ihn nach diesem nnd jenem; wie ilytn das Pastorenhaus gesieles — ob er schon Besuche in der IIde gseinacht habe? — wo er bis t M s Es that ihm leid, als bald daraus die Thären zum großen Bildersaal geöff ,.net wurden und man sich zu der dort gehalten Tafel begab. — ctst zwischen dem Gewisse- und Mag bemerlte Jungmann die . Zum in seiner Nähe Wenn er sichs ein klein wenig zur Seite bog, so konnte er sie zwischen zwei Blumennufs sähen hindurch sehen. Diese Entdeck ung war gefährlich für ihn, denn von nun an ward es ihm schwer seiner Tischnachbarin volle Aufmerksamkeit zu schenken, seine Gedanken sowohl wie seine Augen wanderten beständig zu der jungen Frau hinüber. Seine Da me hielt es daher für rathsnmer, den zerstreuten Herrn Pastor, dem gegen über sie sich ohnehin etwas gezwungen und unsicher fühlte, seinen Gedanken zu überlassen er dachte vielleicht an seine Predigt. Jhr Nachbar zur Lin ken, der bei der Damendertheilung leer ausgegangen war, entschiidigte sie auch vollkommen mit seinen Erzählungen von den letzte-n Bällen und deren sicht .baren Erfolgen, den neuesten Verlob ungen in der Kreisstadt. Jungmann beobachtete indessen mit starkem Interesse, was um in her vor sich ging. Das ganze Bild, das sich ihm bot, zog ihn an. Heitere, zum Theil sogar schöne Menschen« in vor nehmer pafsenider Umrahmung. Auf der Tafel ein herrlich duftender, far benschöner Blüthenflot, — darüber strahlendes Kerzenlicht, das sich in wundervoll geschliffenen Krustallen brach. Von der Halle drangen ge därnpft die Klänge einer dort spielen den Musiklapelle an sein Ohr. Es war ihm leicht und froh zu Muth, und die Stimme des jungen Menschen in ihm sagte: »es ist schön hier, « ,,aber,« fügte der Pedant und Pessrmist sofort hinzu, »war’5 denn nicht immer so? —- wutmstickziges Obst sieht am verlockendsten aust« ; Bei diesem Gedanten streifte sein Blick zufällig die junge Frau. War sie Iauch wurmstichig? —- nein, sie nicht, isie war sicher ebenso gut, wie sie reizend Zwar. So glänzend tiesblaue Augen Hhatte sie, --— nun lachte sie hell und seisch auf. — Nein, die war echt nnd Igesund. so innen wie außen! Franz Itranl befriedigt einen Schluck Wein, zdann sah er wieder zu ihr hinüber. · f Ihr Nachbar sprach in dein Augen- ! blick mit der Dame aus seiner anderen Seite Die von ;znngmann mit soI Hitarlem Interesse beobachtete blonneI junge Frau ariff indessen spielend mit ihren schlanten Fingern nach den Jxel ten die neben ihrem Teller la Ten. Lanas I - sam hob sie sie auf wie um den Inst einziehen zu wollen; nun-, stiicixstia he rijhtten ihre Lippen Dab- ei die Bli Thkn . « blii tier, -- - dann Jungnmnn tkaxte ihre Be Manna nnd ihren Biick genau Verfoigt isln den Querfeite des Tischeis saß ein T assizier ein sehr hübscher und deswegen azixsj seh-Inder Mensch Er ixob daz- wiss nnd ließ es an das feiner Dame klin-« gen, dann setzte er es- izn den Mund.3 »und darüber hinfort leuchteer seine duntle Augen zu der jungen Frau hinüber Ein hänlicheg Gefühl beschlich den« jungen Postve: ei- war halb Scham,; ksich so getäuscht zu haben, und dann sTrauer. Pfui, wietrostlos schlechtwa zren die Menschen! I I Er schob die Weingläser hastig fort,I Esodasz sie aneinander Hinten. Eseurige Zeug hatte ihn bethört, des-: I Ihalb war ihm alles m so schönem Lichte erschienen! Die Blumen dusteten ihm Imm süßtich und aufdringlich und vie slackernden Kerzen schienen ihm wie Jetlichter, die als Symbol über dem gesellschaftlichen Sumpfe tanzten. Wo hatte er denn vorher Harm losigkeit und Frohsmu MS Die Menschen spielten ja nur Mie, aber hie und da verschoben sich schon die Masken und die wahren Gestalten in ihrer sittlichen Wisse-it ten dar-mer Wor. Ja, aber weM schmerzte ihn das? Weshalb war er M mitänschtf Er hatte ei ja nicht anders erwartet- Er schättelte sei-er M W M set-s Zn M jW Faun sah er während der Tisch-it sticht seht Musiker Später, als man drüben im Musik-. zimmer den Kassee trank, postirte er; sich, stumpf gegen Alles, was um ibnj her sich ekeignete, neben der Wams-J düste. Die Gräsin Moels, die Frau; Ivom hause, sah ihn dort stehen. Siej interessirte sich für den jungen Geist-( lichen mit dein srischen jungen Gesicht« er machte ihr einen so urgesunden Ein-s druck, und sie liebte alles Kräftige unt-: Gesunde. — Woher nur heute die tiefe! Falte zwischen seinen Augenbrauen rähwn mochte? z »Weshalb so finster, Herr Pastor?«’ Jungmawn schrack zusammen, als? die Gräsin ihn so unvermittelt an-; redete. ; »Ich finster? . . . Ach, da täuschen; Frau Grästn sich,« — aber dann sikhlte ; er sich sogleich bevriickt von der tleinens gellschastlichen Lüge, und sagte. sie? F ansehend: «Sie beobachteten sehri scharf und urn der Wahrheit die Ehtes zu schmaesikhe ich Ihm-i offen dass ich nnch hier nicht ganz wohl stehle« »Ah, das thut mir leid,« sagte ohne jede Ernpfiwllchsleit die Griifin ·Was stört Sie denn? Jch habe H dacht, Sie würden harmlose Fröhlich teit zu schähen wissen.« »Das weifz ich auch,'« fiel Jung mann hastig ein, »wir scheint nur, man ist nicht harmlos fröhlich, man ist nur höflich miteinander. Man sagt Din ge, die man nicht glaubt, und unterhält sich über die oberflächlichsten Sachen. Außerdem« — und bei diesen lekten Worten runzelte er die Stirn noch mehr —- »außerdem wird diese Art von Ge selligteit als Deckmantel für Beziehun gen schlimmster Art benutzt!« Die Gräfin hörte ihm gespannt zu, dann lächelte sie ein tlein wenig. «Lieber Herr Pastor, wie kann man sich nur so muthwillig um ein paar schöne Stunden bringen, wenn man so jung ist wie Sie; und zwar so anerlern ten Pessimistnus halber, —- denn viel Erfahrung traue ich Ihnen doch nicht zuk« Jungmann wurde roth. »Frau Gräfin meinen also, nur im vorgerückten Alter schärfte sich der Blick für das oberfliichlsiche Treiben?« »Nicht das Alter an und fiir sich, sondern die Erfahrungen, die es im Gefolge hat, lassen einem leider Gottes später Manches nicht mehr so schim mernd und rosig erscheinen wie in der Jugend Aber ich bin fest überzeugt Sie werden selbst dann nicht halb so schroff urtheilen, wie heute Dann ha ben Sie Alles besser gesichtet und wer fen nicht mehr Blüthen nnd Untrautj ;zusammen." Sie schwieg einen Mo ment und in die Pause, die entstand klangen die elektrifirenden Töne eines Wahns-. i ! I ! »Lockt Sie das denn gar nicht«-»l fragte sie ihn, »tönnen Sie ungerührt; bleiben angesichts all der hübschen fri schen MädchengestaltenZ Kommen-, Sie, ich will Sie belehren lassen!'« ’ »Nein, bitte, lassen Sie mich hier, die jungen Damen würden Farren auch gar nicht dankbar sei n fiir diese Mission, denn icb miirrsse mich niemals dazu ver stehen, Schmeichelei-en zu sagen oder über alberne-, tbörichte Dinae zu re den!« »Das Derlanat man auch nicht von feinem s- nur ein klein wenia frennd lich sein müssen Eie unr- dann dtirien Eie freil-. ei xen Funken Deus en, fall: diesen Ins-l eå »e- kleine Du m weit iilsek die Lippen fix-Einst Das iicht la exi: take heraus-. sjaen Aber da »I- T ixlscs . lsarenr L elf-stem- ir: E; kei: « Sie Erster-de a J-er«ufen jin-er DIE-: Egixlu ter Habe r es ist ekoch ei : ,,?llfa II Zie, junae r Freie kkr - » stät reiniichten tin-» Ein sangen Zum - e Tun-irr ausste- e itzt sa guien verständigen Eins arua nnd iisren Jahren nach zu urtheilen, kriegt-sie sie wohl mancherlei Erfahrungen ge sammelt haben. Schließlich kan er noch ihr Gast und daher zu stonzeiiici nen verpflichtet Gut, er würde des halb auch ein paar Mal tanzen und danir sich still empfehlen. z Es fiel ißrn ein, daß er lange nicht getanzt habe Während der letzten drei Jahre, die er als Vitar bei Pastor Eschwege verbracht, gar nicht inehr.’1 Aber während der ersten zwei Semester in Göttingen, da hatte er sich von denj Kameraden zuweilen bereit finden lal »Die-, zum Tanz zu gehen. Es dünlth iihm, als läge die Zeit unendlich lange. hinter ihm. ; Waher dieser Gedanken war erj llangfam in den Tanzfaal gegangen. IVor einer kleinen, in hellt-lauen Titll gekleideten Dame verbeugte er sich. Siej tanzten ein-, zwei-, drei-, Viermal ganz herum. han Ja, das Tanzen an und für sich hatte ihm immer Spaß gemacht, daran erinnerte er sich jeßt auch. Rath einer kleinen Pause tanzte er mit einem anderen jungen Mädchen« und als er dieses wieder an seinen Aas führte, sah daneben die hübsche jun L IMI, die er bei Tisch beobachtet hat Ae lächelte ihm sum-bliebst .Ste tanzen, here pastrrk Das sipkichnetks ichbsbeuiemstchm könne, wes-halb sieh das nicht sitt einen ichen beten schicken sollte, Sünde st es doch nicht« »Nein, das Tanzen ist teine Sünde,« ; erwiderte Jungmann ernst. H »Ich glaube, Sie tanzen sogar sehrl gut,« meinte die junge Frau. ( Er wurde roth. Er war entschlos- » sen gewesen, nicht mit ihr zu tanzenJ aber nun zwang sre ihn doch dazu; ohnez unhöflich zu erscheinen, konnte er es4 jetzt nicht vermeiden. l »Darf ich bitten,'« sagte er, ohne siej anzufehen, mit leichter Verbeugung. ( »Der arme Mensch ist entsehlichz fchiichtern,« dachte die lleine Frau undj ishr »Mit Vergnügen, herr Pastor,«1 klang daher ganz besonders freundlich; und ihre Augen strahlten dabei liebens- - würdi zu ihm auf . » IF glaube, sie möchte auch mich be thören mit ihren Kinderaugen und ih-» rem süßen La» . Dies ist ein Mu sterexemplar er .barmlot« ver gn« ten Wen · n, Frau Gräsin.« So me tirte Jungmann im Innern, wäh rend er nach den »Rosen aus dem Sti ·den« mit der hübschen Frau den Saal durchslog. Federleicht tanzte sie. Wie schade, daß in diesem schönen Men schenlinde eine so häßliche Seele wohnte »Danke, Herr Pastor,«' sagte ein klein wenig athemlos die junge Frau, »ich lann nicht mehr!" Er sübrte sie zurück und sehte sich mechanisch aus den leeren Stuhl neben ihr. Beide waren vom Tanz etwas er schöpft und schwiegen daher. Nach wenigen Augenblicken klirrten ein paar Sporen vor ihnen. Jungmänn sah aus« der junge Ossizier, dem sie bei Tisch den stummen Gruß gesandt, stand vor der jungen Frau. Stumm beobachtete Jungmann Bei de. Auge in Auge gesenkt, standen sie sich eine Sekunde gegenüber, dann legte der Ossizier mit strahlendem Lächeln den Arm-um sie, preßte sie sest an sich und zog sie mit sich in den Strudel der Tanzenden hinein. Jungmann solgte ihnen gespannt mit den Augen. Der Ossizier sagte ein paar Worte und lä chelte dazu, die lleine Frau schüttelte den Kaps· »Was mag er ihr sagen, ihr, der ver beiratheten Frau i« fragte Jungmann. Das Paar slog noch einmal durch dens« Saal, nun waren sie an der Thür, die »zum Wintergarten führte, da zog der? -Ossizier mit kühnem Schwung seines Tänzerin über die Schwelle, und danns verschwanden sie hinter dem dunkelnä Grün. Jungmann kräuselte spöttisch die Lippen· »Welcher Unterschied ist nun zwischen der Taglöhnersrau und dieser Baronin oder Gräsin, oder was sie isonst sein mag! Die eine läuft dem Mann davon mit dem, den sie liebt, die andere bat das nicht nöthig. für Leute aus der Gesellschaft gibt es Winternä ten!« Es durchzuckte ihn VII-glich das Paar zu stören, sie nicht nniieiiindert sich freuen in lassen - ki- mijre sogar feinePiligtit, senteec sich. Lskarnie chiae « nst idil ti Nin- ent regen alk- er unt er ne . »in itiixa ( E- m: r tiditndicrsct Zon de E: Js ten :«-:2:- bit-i in s- nnd Der sub duszn -:1 « visit In Eil-Mk ,H--’,:D":i: This-IV Jttltti sitt i::-: :- L-..ear !s-«"-:« " ", hi III! fLIFk Ins )-.-71 7 -;t Jl « ·Lst DIE ich »Ein II its-pp h18L IEH TTIIT Ist-c , . « .ri:«" kz pjrixz Eisi. 322 Usn ixililtss icli : « IUT Akt-end but-bis txt-im »He t. ilicr dem eigenen ,-:i:1l):r, tm Lir C« nrten auf ihn iibre den r: sent l. Eisen ritt-Kett tun bengllr n er den ck itser lasset-, vernessext. schimmerte eir Dam- Zchråtte Drin itnn entfernt lichte Fileid Der jun-sen Frau ditrcti Grün. tFr blieb stets-en nnd spähte gie spannt durch die Blätter, two-g sich ein wenig Vor; nun konnte er Beide sehen! Die fchlanlen weißen Arme der inni gen Frau hoben sich leuchtend von dem dunklen TuchderUniforrnabz dieHändc hatte sie um seinen Nacken gefaltet! Jhr Hei-? « - L« sk Dz-: - N-. »ti jGesicht war voll vom Bogenlicht be ;schienen, tiefe Zärtlichkeit prägte sich» darin aus. i i i Der Mann sah lächelnd mit mitth willigem Blinzeln zu ihr nieder —- — dagn neigte er ein wenig den Kopf un —- -—— —- — Junginann ful;r hastig zurück; es durchriefelte ihn glühend Borsichtig schritt er auf dem leise knirschenden Sand dem Ausgang zu. »Das« — hatte er nicht geglaubt! Seine Gedanken wirbelten wild durcheinander, als er durch den Jan-z fanl schritt. Ueberall sah er das Bild vor sich. Den blonden nnd den dunkeln Kopf ganz dicht bei einander um rahmt vorn Grün der Palmen Iimh hetr Pastet, hoben Sie sich schon belehren lassen?« fragte ihn nach einer Viertelstunde Gr eifin Inon ; Er sah fie zerstrentam Das Paar tvar in den Saat zutiickgeiehrt undj hatte sich wieder unter die Tanzendenj W- s »Wer ist die blonde Dame, Frau? Grsfim die fett eben dort mit dem Offizier an dein Monats-steiler vor-i Armuth 1 »Frau Bawnin hychtenbrnch eine reizende kleine Frau, nicht wichti« » « ,—ia! Mer-—nnsd-—werist der gieri« i »Ihr Manni« Ein tbeures Andenken. »Sie verwahren wohl ein theores Andenken aus früheren Tagen in Ihrem Mebqillon ?« ·Iq, eine Locke von den Haaren mei uei Mannes» »Aber Jbr We lebt ja noch?« »Das wohl, aber Haare bat er nicht mehrt« Its der »Mit-att« Atropos-« Die Ehe nnd die Chescheidung Jurisiische Stizze von E. Max Hassetbackn 1 Washington, D. C» im Mai. Jn der nächsten Zukunft wird wohl der Versuch gemacht werden, die Einn Ehe obligatorisch in den Ver. Staaten zu machen und einheitliche Bestimmun gen siir die Scheidung einer solchen Ehe zu treffen. Die Frage entsteht, ob der Eongreß unter der Eonstitution das Recht besitzt, solche Gesetze zu ma chen, ohne die Privilegien der einzelnen Staaten anzutasten. Jedenfalls ver dient die Frage die ernste Berücksich tigung aller denkenden Menschen, denn was besonders Scheidungen anbetrifst, so herrscht vollständige Eonsusion in den Gesesen der einzelnen Staaten und Territorien. Die Ehe wird sehr häu sig als gewöhnlicher Eontralt zwischen einem Mann und einer Frau angesehen und in mehreren Staaten gilt das Zu sammenleben eines Mannes mit einer Frau ohne jegliche Eeremonie, nur aus gegenseitiges Uebereintommen basirt und von Nachbarn anerkannt, als Ehe, deren Erzeugnisse legitim sind. Auch das neue Pensionsgesetz der Ver. Staa ten giebt den Kindern einer sogenann ten »Eommonland Martiage« voll ständige Legitimität. Das Wort Con tratt, wenn auch in manchen Berichtan gen im Eheverhältniß ganz richtig ane gewandt, ist aber nicht richtig in taki-l stischer Bedeutung und wiirde denjeni- ; gen irre führen, welcher die gewöan lichen Prinzipien eines Contrattes aufs die Ehe anwenden wollte. Die Ein-J willigung zur Heirath oder das ange-? nommene Versprechen der Ehe mag imj begrenzten Sinne als- Contrakt ange-. sehen werden, aber die Ehe selbst istJ denn doch ein legaler Zustand. Sie ist ein Zustand im Leben, welcher nackt Ulntritt desselben von Regulationen dei« (.«.irsetje5 reaieri wird. Daß die link nictit ein giemdtmäisiyer Contrkrti ist, zieht ieiion daran-: hervor, tsafk die eii e Wir « tei die andere nicht wen-en i) nos- III Ins-; ier tcisxrsfitt e Oder EIN-Hirn i-. i; -.- ’.",.- i «’." nsasx san-yet .k-.- ein«-« il «iksii-.!i«ks!! Der sit-: :!.:x-i«:«::.!:«s; VII fie. Die Eineman Eis die :f):7:idiii:2 i Tit-Z Ein-Its s, »Und welchen er Etssrn efre knien Zustand Mitte-ist« ritt-redet dgiriii de sonderes tsisrfctz oder indirekt durch all gemeine tiieieize Von juristischen Tribu imlen npplicirt. Diese Art der ssckkei dnng iit christlichen Ursprungs- und erisiiri, nur in christlichen Ländern Andergwo ist die Scheidung die indi viduelle That der Parteien oder der ei nen Partei. Unter den Juden, denj Griechen und den Römern war sie dies ;Thai des Gatten. Er konnte sieh der HFrau zu irgend einer Zeit und aus ir-j igend welchen Gründen entledigen. Das römische Recht sicherte allerdings in ge wissen Fällen und in sehr begrenztetn Grade dem Weibe das Recht, von dem Gatten eine Scheidung zu verlangen und in Athen tonnte sie in schlimmen Fällen ihren Gatten vor den Archon citiren, uin Gründe anzugeben, waum er sie nicht befreien sollte. Wenn auch die praktische Folge der jiidischen Gesese dem Gatten die unbe grenzte, einzige Macht der Scheidung gab so war doch das Ideal der jiidi scheu Ehe ein vier höherer are va- dek Griechen und Römer nnd fol lieh war der ehrliche stand ein dick fscheker. Der jtidifche atte, welcher dem Weibe ungerechter Weise eine Scheidun gab, konnte getadelt und möglicherwei e auch bestraft werden; da aber die verschie denen Schulen der jtidischen Cafuisten gänzlich verschiedene Meinungen darlis ber hatten, was ein gerechter Grund "fiir Scheidung der Ehe sei, so lag witt ilich der handlung des Gatten nichts Hirn Wege, es sei g,denn die öffentliche sMeinung. Unter keinen Umständen konnte, das iitdische Weib felbft befrei ien und ihr Ghebruch tonnte mit dem Tode bestrast werden. Die ersten Versuche, die Ehescheidun gen im römischen Reiche zu beschränken geschahen während der Regierung des Kaisers Augustus. Durch verschiedene Etsasse wurden die Scheidungen gewis sen Idtnmlitäten unterworfen und war die Scheidung nicht gültig, wenn diese Fermatitäten unbeachtet gelassen worden waren Die Folge davon war, chiedenen Partei, fast stets dem Wei , gewissen Schutz zu gewähren« Aber selbst nach den Erlassen des Au gustus erfolgte die Scheidung auf dem gewöhnlichen Wege des Uederein tommens und blieb so bis zur Regier ung des Justinian A. D. 541. Dieser Kaiser verfugte die Abschaffung aller Ehescheidungen durch gegenseitige Uebereintommen oder durch eigene handlung und führte dagegen die Scheidung durch den Staat ein. Dies ist der Ursprung und die Grundlage der modernen Gesese der Auflösung der Eben. Vordem hatten sich heidnische und christliche Kaiser und ihr Voll selbst geschieden. Wohl hatten die christlichen Väter dagegen geschrieben und gesprochen, aber ihr Einfluß war ungenügend gewesen. Augustinus lehrte, dasz das Ehebund unzerreißbar oder nur durch den Tod zu trennen sei, und daß der Tod der einen Partei der anderen nicht das Recht zur zweiten Ehe gebe. Wenn aber diese und ähn liche Ansichten als Doktrin gelehrt wurden, so waren sie weder ein Theil des canonischen Rechtes der Kirche noch des eivilen Gesetzes des Kaiserreichs Nach der Veröffentlichung des Er lasses Justinians wurde Scheidung aus Gründen bewilligt. Zu diesen Gründen zählten Ehebruch. Verlassen, und grausame Behandlung. Ob aber diese Scheidungen das Recht zu einer neuen Ehe ohne erlangte tirchliche Dis pens gaben, ist noch heute Streitfrage. auch ist die Frage nicht entschieden, ob eine Dispens für eine zweite Ehe ge setzlich gegeben werden konnte Wir müssen stets im Auge behalten, daß die Ehe- nnd Ehescheidungsgesetze Englands fund diesem Lande ent nehmen wir unsere Gesetzel nicht dem angelsächsischen oder dem normani schen gemeinen Rechte entspringen, son dern daß sie auf das canonifche Recht der Kirche und auf das lsivilrecht des römischen Kaifrrreichs basirt sind. Es ist jedoch wahrscheinlich das-, die Frage Der Wiedcrverheimtinma nch der Zklkettsnna stets in Dis-unt ans dem eitxcpnischctt Kontinent nensstcn ist« Dagegen geht die bessere Ijkejnnng da hin, Das-, in England tanaic Erst Der Erntesåantthmn T.I-iesi.)rxnatic)n Dir xltnls Echeizkinzx teincr Ver Psrtejcn s si .-:l» «-«-L s- «---. « LcciLLstHT Uch F k-’!. Ists ; » .— -. . .. s-..t.-. s»-:. :"l-."!s«tlI-s.«.«-«T nd Tint) itzt ,.-r:s:-J.-. ..-«- »in-: vix-ihnen « . Exe enge-schen nnd Eil « « In Dic kznt den heutigen Tag xrsflwläsxt « Wortlaut Oce- tlrttsieLtszs in want ais unt :,n Verändert worden« aber Die Tor-Hin bleib-: in diesen Ländern dieselbe. Es ift Dies Die protestantismc Andre-»Na Deo alten canonischen Rechte-a Jn England ernannt-: Heinrich oer Amte eine Confinisstom welche oan sei nem Sohne Edtvard dem Sechsten er neuert wurde, unt ein allgemeines Ge setz über diese Frage zu sorinuliren, mit der Absicht, das canonische Recht zu re sormiren und zu atnenviren, aber ber Bericht dieser Commission erhielt nie Gesetzes-trost. Der Bericht beiürwor- · tete die Annahme der oben erklärten protestantischen Doktrin, denn dasv Conril von Trientdöss hatte sür das katholische Europa"t)ie entgegengesetzte Doktrin sormulirt, ganz abgesehen das von, was das Gesetz vordem gemeint hatte. Aber abgesehen von dem Man- , gel eines allgemeinen Gesetzes neigten sich die ecelesiastischen Gerichte Eng lands, welche sich allein mit der Ehe und den Ehescheidnngen während den Regierungen Edtvards des Sechsten und der Königin Elisabeth besassen konnten, der protestantischen Doktrin zu unst- die Trennnn von Bett und Tisch galt als abso ute Scheidung Diese Ansicht sollte aber nicht lange ob Ewaltetr. Schon in 1601. also gegen Ende der Eltsabetlxschen Re iewng Ientschiev die Eourt Star Inder-, daß eine Scheidung a mensa et thot nicht eine absolute Lösu der Ehesesi ssel set und seiner Partei Z Recht zu »einer weiteren Ehe gäbe. - Bis aus den heutigen Tag ist dies »das Gesetz Englands geblieben und zwurde ais solches von unseren Vor-z spätern nach diesem Lande gebracht. lNun entsteht die Frage, wie war es ldenn nach 1601 überhaupt möglich, in sEngland eine absolute Scheidung zu Hei-langen, so daß eine neue Ehe geschlos sen werden tonnte? Das Parlament hatte sich geweigert, das allgemeine von der Comission sormulirte Geset, an zunehmen und war es daher unmög lich, in den Gerichten eine absolut Scheidung zu erlangen, aber tonnt das Parliament nicht durch Spezial Geseß eine Scheidung autorifneM Wi « schon am Eingange gesagt, ist di. Scheidung einer eingegangenen Ehe stets eine Staatsaktion entweder dirett