Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 13, 1896, Page 5, Image 5

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    aus der engeren Heimath herausgekom
tljwefler Ilse.
Roman von Tlorlssa Lohdr. !
« Fortsetzunad
12.
Jlse lebte wie im Traume. Noch nie
MU- fah sie plötzlich eine Welt vor ihr
sich öffnen. Erst die großartige Al
Pennatur als sie über den Brenner
fuhren, dann das im Kranze seiner
herrlichen Berge wie in einem blühenden
Neste ruhende Bogen. I
Wolf fühlte sich angegriffen und i
Smachle für einige Tage Rast in dem;
"»»reieht enthalten, als er am Morgen auf
, .
i
F
— feine ganze Farbenpracht entfaltete.
sman sich denken kann. Selbst Wolf,«
s der außer der Schweiz und der Riviera
Idel so malerisch umschließen. Mit ei-k
nahen Gries, wo der Wein eben in üp-: I
pigster Fülle in dichten Trauben in den
Rehengiirten hing und der heitere-Herbst
Jn einem großen Holel wurden ei
nige der besten Zimmer belegt, von de
nen sich die berrlichfte Aus-ficht bot, die
noch nichts lennen gelernt hatte, konnte
sieh eines Ausrufes der Bewunderung
m an sein Zimmer stoßenden Balton
das Frühstück einnahm und das weite
vom Talferbach, der Etsch und dem
Eisal wie von einem Silberband durch
zogene Thal zu seinen Füßen sich aug
breiten sah, das dsie wildzactigen
Häupter der Dolomiten, die in blauen
Dunst gehüllte, sanft abiallende Men
nem Gefühl desBeh.1geiie, das ihm bis
her fremd gewesen, lehnte er sich m sei
nen Stuhl lzurück nnd ließ den Rauchl
sder Eigareite die Georg ihm gereichtj
hatte. nuchdentlich in die Luft ziehen. l
Ilse, wie immer sorgend um ihn be ;
schöstigt, legte eine Decke über feines
Füße, um Dann in S Zimmer zu gehen
und mit Georg an dein Gepiiel zu ord ;
nen. Wolfe Blick folgte ihrem stillen -
Walten nicht ohne Rührung
,,Wie gut Du biill« sagte er, als sie
zu ihm zurückkehrte, in einem warmen
Tone, wie sie ihn nur selten von ihm
hörte, und faßte mit leisem Druete ihre «
Hand. »Sei überzeugt, daß ich es voll E
anerlenne, was Du mir alles Liebes.
s
l
l
z
- lhufi. Ja, wenn ich nicht wüßte, daß;
ich Dich nicht mehr zu lange quälens
« werde, könnte ich mir Voiwürfe machen,
Dich an mich gefesselt zu haben.« ;
Sie schüttelte mit leichtem Erröthens
» den Kopf
.i »Wie Du nur sprichstl'« entgegnete;
i fie, ihre guten blauen Augen waren»
rrn zu ihm aufgeschlagen »Dich zu J
legen macht mich glücklich, ich ver ’
lange nichts Anderes und bin zufrieden, s
wenn Du zufrieden bist-"
»Und hättest docb so viel Grund mir
zu zürnen! Du, das selbftloseste Ge
schöpf der Erde, halt den allerschlimm i
sten Egoi sten neben Dir, der, alle Zeit
gewöhnt, an sich allein zu denlen, ofti
» recht rücksichlgfog und unleidlich ist.« »
E« «Krante sind stets wechsean in ihrer
Stimmung
I »Ja, Du hast immer Entschuldigung
siir Alles, Jlse,« sagte er lächelnd
»selbst für Deinen bösen Mann. Das
aber ist’5 gerade, was mich Dir gegen- j
iiber in's Unrecht setzt. Indessen, es ist s
jichts daran zu ändernf
»Daß Du so empfindes, « sagte sies
ernst, »ist ja doch der beste Beweis da
für, wie tvenizr Dir der eingefleischtei
Egoist bist, als den Du Dich dir I
stellst. « -
»Doch, Doch, ich bine Durch Nntzirf
und Gewohnheit! Wer l—.1nn iiber seinen -
eigenen Schatten springen? Vielleicht-,
wäre mir besser gewesen, der Ontet -
hätte mich nicht als Universnlerben sei »
nes Vermögens und seiner Güter aus- ;
erzogen Die gute Mutter deren lEin-- i
ziger ich war, liebte mich abgiittisch I
Alles-,
i und herrlich, alles Unangenehme,
s oft »durch eigene Schuld iiber mich
,legte sie dem bdsen Willen Ande
rer, einem unglücklichen Zufall zur Last.
Z Statt mich zu strafen, mir mein Unrecht
vor-zuhalten beklagte sie mich und be- i
stärlte mich tn meinem Eigendünlel, der
mit das Gefühl gab, über den gewöhn
lichen Begriffen von Recht und Unrecht
zu stehen. Dann starb sie, und der
Onkel suchte die erschütterte Rinde-B- z
seele von ihrem Leid abzuziehen, indemj
er mich zum Genusse meiner Jugend;
ansporntr. Und was ist das Ende von j
Allem? Uebersiittigung Enttiiuschung
und zuleßt Groll über das ganze Leben ·
THE so viel verspricht und so wenig
»Du wirst anders denlen, wenn Du -
erst wieder gesund bist. «
»Was ich nie werden tann, wie Du
la am Betten weißt. « i
»Im Gegentheill De. Bat er hofte
Spiel von dem Einflusz der mit en, stär
senden Luft des Südene «
Er wehrte mit einer ungeduldigen
Bewegung der Hand Als wenn das
Leben ihm so, wie es nun einmal war.
g sehe wünschenswerth sein tönntel
sie's denn überhaupt Leben, war ed
. nicht nur ein Vegetieeni Daß Jtse das
nicht riffl »
Ach riff es nur zu utl Seit
Unsere mit dee uttee war
Mehletee n Au en efallen
Sie empfand ei täglich aus stritt-Fette
Schmerz, sie um ihm n I seinem
rzen nichtsl hätte er sie sser beob
et, ihm wäre der Z von Melan
e, der sich in le tee eit um ihren
einge raben tie, nicht entgan
sbee e zeigte ihm geflissentlich
tere Mienen, und er fing an, zu
glauben, daß sie in ihrer Natur genug
vom Engel habe, um auch mitdem
Penigem das er ihr gab, zufrieden zu
ein
Zwei Tage darauf, an einem kühlen,
aber heiterm Morgen, traten sie ihre
Weiterreise an. «
Gerade als sie die nach der Haupt
sttsße führen-de Allee hinunterfuhren,
begegneten sie dem von sder Bahn zu- l
riicktehrenden Hotelroagem der neue s
Gäste brachte. zwei Damen in grauen
Reiseniänteln nnd blauen wehenden
Schleiern. Weder Wolf noch Jlse ach
teten der neuen Anlömmlingez dagegen
hatten diese mit neugierigen Au en die ;
Vorüberfahrenden gemustert. it ei- f
nem unter-drückten Schrei fuhr die jün- ?
gere der Damen von ihrem Sitze ern
por. «
»Wolf Baron Wolf von Wenze- J
len!« kam es überrascht von ihren Lip- I
ven
»War er es wirtlich2« fragte Mrs. "
Gralmm, die, mit ihrer Tochter von«
Rioa kommend, im gleichen HoteL wie ’
Wolf, Wohnung bestellt hatte. "
»Nein Zweifel, Mama!« .
»Hast Du Dir feine Frau angesehen, E
Mama?-« fragte Adeline nach einer
Pause. »Diese simple bürgerliche Er
scheinung! Und neben diesem Manne,
dem die Bornehmheit auf der Stirn ge
schrieben steht!« s
»Ich habe nur den Baron gefehen,« H
entgegnete die Mutter kühl, »und fand !
sishn sehr verändert nnd trank aus- I
sehend!«
Drr Wagen hielt; der Wirth mit sei- »
ner stattlichen Ehehälstie stand vor der ;
Thiir des Hotels, die neuen Gäste zu J
begriißen. ;
»Nicht wahr,'« bemerkte Adeline ganz ;
beiläufig gegen die Wirthin, die sie und I
die Mutter persönlich nach ihrem Zim- i
mer geleitete, »das war der Baron von I
Wenzelen - Gattersberg mit Gemahlin. i
die gerade fortsuhren, als wir anla- »"
men?«' i
»Ganz recht! Kennen sdie Damen die s
Herrschaften?««
»Ein wenig, aus Gesellschaften von
Berlin her. Der Baron hat im Früh- ;
ling bei einenrDuell eine schwere
Wunde davongetragen, er ist noch im- !
mer! leidend.« « T
»Das scheint so, die Herrschaften sind
lanin von ihren Zimmern herunterge- ,
kommen. Und die Frau Baronin ist so ;
besorgt urn ihren Gemahl, sie läßt ihn Z
leinen Augenblick allein; wie uns deri,
alte Diener erzählte, eine Seele vonf
Frau.« ;
»Warum blieben sie nicht länger F
hier?« warf jetzt Mrs. Graham fragend !
ein. »Bitte-?- ist doch gerade ein be- ;
riihmter Autort fiir Lungenleidende.« «
»Der Diener sagte, der Arzt habe ein
noch südlicheres Klima verordnet. Sie ;
gehen von hier direct nach Korfu, wo
sie den Winter iiber bleiben werden-«
»Ach so,« sagte Adeline, »Korfu soll H
ja herrlich sein.«
»Das wohl," meinte die Wirthin,"—
,,doch schöner als hier wohl taum, selbst v
was Das Klima betrifft; aber der Ba
ron soll zugleich stärkensde Seelust ein- ;
ckhmen, und die haben wir hier freilich -
nicht«
»Mama,« rief Adeline, als die Wir
thin das Zimmer verlassen halte, »für z
wie lange hast Du hier Wohnung be-— s
stellt?« «
»Für eine Woche vorläufig. Dochv
warum fragst Du?«' ,
»Weil es mir hier gefällt und ich den .
Wunsch hegt-, längere Zeit hier zu blei
ben.«
»Es gefällt Dir hier« obwohl Du«
noch taum etwai- gesehen hast? Das ist ,
ja wunderlich! Jch denke, wir wollten «
von hier nach Wien und dort die Win
tersaison verleben?«
»Aber, Mama, begreifst Du denn
nicht, »daß sich jetzt Alles ändern muß?
Jch möchte Wien ausgeben und dafür s
eine Reise nach dem interessanten Korsu i
in’s Auge safsen.« !
»Adeline!« schrie die Mutter auf. Z
»Du willst nach Korsa, vielleicht gars
diesem Baron nachreiseni Bedenle f
doch!«
»Alle-D Alles bedenke ich. Da der;
Zufall es so fügt, darf ich mir nicht die i
Gelegenheit entgehen lassen, ihn überi
die Umstände aufzuklären, die mich zu i
der unglücklichen Verlobung mit Axel -
drängten.« i
Um Mes. Grahain’s Lippen zuckte es
spöttisch. »F
»Und wohl auch iiber die, die Dich T
zur Auflösung dieser Verlobung be- I
stimmten? Ich gestehe, daß ich Dich,
durchaus unbegreiflich finde. Indes-·
sen —« « .
»Du willigst ein-Z« unterbrach Ade- «
line sie rasch· ’
»Wie iann ich Deinem Eigenfinn ge- -
geniiber wohl ander-IT Auch hoffe ich;
bestimmt, daß diese Wiederbeqegnung ;
am ersten Dich von der thörichten Nei- i
gung turiren wird, die Du sur deer
durch seine Verwundung und abenteus I
etliche Verheirathung Dir doppelt in
teressant Gewordenen zu hegen Dir «
einbtldeltz ja, schüttle nicht den Kopf,
ich wiederhole es, Dir einbildest. Ber
wöhnte Kinder müssen nun einmal
ihren Willen haben. Und die Kur hat
ja keine Gefahr-, da Baron Wolf nicht
mehr frei ist«
Adeline antwortete nicht; aber auf
ihrem Gesichte lag ein siegesgewisser
und übermüthiger Zug, als habe sie es(
doch noch nicht aufgegeben, trotz Allem
das Spiel noch zu gewinnen. Teoy
Meint Jst heute denn noch dee Ehe
bund etwas Unzerreißdates, das nicht
zu trennen wäret Scheidung ist ja
nichts Ungewdhnliches mehr-! Und wo
aiibe es uniibetwindliche Dinderniile,
wenn zwei Menschen sich lieben und
den Willen und die Mittel haben, den
gegensseitigen Besih sich zu ertänipseni
Ja, wenn sie den Willen haben! Frei
likh, gesund muß er erst werden, einen
tranken Mann mag sie nicht; denn zur
barmherzigen Samariterin fühlt sie
keine Ader in sich Deshalb auch will
sie in Gries noch so lange warten, bis
es entschieden ist, ob er lehen, gesunden
wird. Lebt er aber, so soll er siir sie
leben. Dieses Ziel zu erreichen, koste
es, was es wolle, das hat sie sich zuge
sckiworen »in dieser Stunde!
irr. E
Jlse lehnte neben Wolf am Schissss «
ransde des Llohddampsers, den sie in
Brindisi Ibestiegen haben, als er in den
Hafen des olivenreiehen Phiiaienlandes
einsährt Es ist Nacht, aber ein stern
llarer Himmel wölbi sich uber ihnen,
und die Mondes-sichel, wagerechl, wiej
sie die Alten aus dem Haupte Selenensg
gebildet haben, schwebt goldig leuchtend,
durchsichtig im klaren Aether·
Ein Leuchtt surm wirst sein L :ht von s
einer schwarzen Feisenmasse herab, eine i
zweite erhebt sich ihr zur Seite aus dem i
Meere.
»Die Zwillingstlippem « bemerkt ein
Deutscher, der neben dem Paare steht, z
in dem er Landsleute erkannt hat. s
,Die weltberühmten Koryphäen der i
Byzantiner, die allein dein Ansturme
der Muselmijnner getrotzt haben, alsl
ainz Griechenland ihrer Macht Verfal- -
l n mar.«
Wolf antwortete nicht; ihm ist jede!
Berührung niit Fremden unangenehm »
Der Andere Jedoch in sein-er Begeiste-z
r.«-a beim Anblicke der sich ihm öffnen- «
den T’«.deerwelt fährt in seiner Be
reotsz nteit fort:
,,We:ch’ ein Zauber der Natur ver- .
webt sich hier mit der Erinnerungtjv
Hier landete Odhsseus, als AphroditeT
ihn aus den stürmenden Meereswelleng
gerettet hatte, hier trat er, ein Schiff- Z
briichiger, unter die Ball spielen-den;
Mädchen, hor die Fürstin Nausikaa, ;
die Tochter des Königs Altinoos, diel
schützend die Hand über ihn breitete
Die ganzeHomerische Mythenpoesie ent- .
faltet sich oor uns, hier werden wir sie »
erst ganz verstehen lernen.« ;
Die heranschießenden Barten mit
ihren Teppich belegten Sitzen und ihren !
in allen Sprachen zum Einsteigen ein-— ;
ladenden Führern unterbrechen dies
Unterhaltung. Alles hastet, mit Ge
pückstücken beladen, der niedergelassen-! .
Schisssbriicke zu. Jlse lomnit erst wie- -
der lzur Besinnung, als sie neben Wolf
im leise schaukelnden Nachen sitzt, deri
fast lautlos an shlummernden VillenT
und Palästen vorüber dem Hasen zu
gleitet.
Wolf hat von Brindisi a H einen«
Wagen an den Landungspla bestellt
Jlse fühlt sich wie in einein Traume,
als würden die Märchen aus ,,Tausend
und Einer Nacht« um sie lebendig. Wie
löstlich ist diese Nachtfahrt durch die
sanft aufwärts führenden stillen Stra
ßen bis zu der Spaniata, dem Haupt-»
platz der Stadt Korer wo ihr Hotels
liegt, in dem sie Wohnung genommen-«
haben.
Ein schlastrunlener Kellner empfängt
sie vor der Thüre des palastartigeni
Gebäudes und führt sie zu ihren mit
aller europäischen Eleganz eingerichte
ten Gemächern
Wolf ist abgespannt; er laßt sich von E
Georg sogleich entkleiden und geht zur1
Ruhe Jlse tritt noch einmal auf denlx
Balton hinaus Unter ihr, rings um:
den Hasen sich breitem-, liegt dies
schlummernde Stadt; mit goldigem«
Schein, anders wie in der Heimath,1
ruht der Mond auf dem leise bewegtenz
Meere Ein würziger Dust von Myr- H
then und Orangenblüthen zieht zu ihr;
heraus Sie athmet beklommen, undZ
doch füllt ein namenloses Gefühl der
Seligkeit ihre Brust. So bewegt istE
sie und so dankbar! Ach, hätte sie nur
eine Menschenbrust, in die sie ausschiit- ·
ten tön-,nte was ihr Herz bis zum Her-i
springen füllt. Aber sie ist allein miti
ihrem überströmenden Gefühl —- Zur«
Weihnachtszeit fliegt aus dem Phäa
lenlande ein Brief in das Pfarrhaus
zu Heriheim Die Familie sitzt bei der
Lampe am warmen Ofen, draußen
heult der Wind, und sdichte Schnee
slocken llatschten an die gefrorenen Fen
sterscheiben. Alle horchten dem Vorle
en des Pastors wie einem Sang ausi
einer andern Welt: i
Dkk.k.--—s-.«-L.« L.« n!.c..L,
Herz your versprochen, oen ctcoen va
heim meine Reise zu beschreiben, und«
nun sitze und sinne ich, und sage mir«
daß alles Beschreiben unnütze MüheE
wäre. Denn wer nicht mit den Auge-IT
den Zauber dieser Farben-, »dieses Lich- I
tes und Aethers geschaut hat, der kann ;
es sich doch nicht vorstellen, so viel ich?
darüber auch sagen möchte. Jehl
schreibe diesen Brief aus der sonnenbess
schienenen, weinumrantten Terrasses
unseres Hotels, vor mir sdie Eöplanades
mit ihren mächtigen PiniengruppenJ
ihren Lorbeer- und Myrthenbiischen,
den mit mächtigen Artaden geschmück
ten Palästen ringsum, und dem Meere,
das hinter den Gärten auftaucht, und»
aus dem so stolz und finster die
schwarze Felswand mit ihrem Kastell
auf der Spitze emporsteigt. Fern schim- z
mern röthliche Felsenduchtem Schlössers
und Villen inmitten von Orangen- und -
Lorbeer-hohem von- Olweiv bedeckten
Hitgelm und gerade gegenüber, jenseits
der Meerenge heben sich die majestätii
schen Bergreihen des Festlandes mit
ihren schneebedeckten Gipfel-I in schar
sen Konturen vom klaren Wintethtms
mel ab.
-»x-- IU
—
»Doch was rede ich vom Winters
Gibt es hier denn einen Winter? Kalte,
regnerische Tage wohl zuweilen, steht
aber die Sonne am Himmel, fo durch
dringt sie auch Alles mit ihrer Wärme.
Mein Gemahl erholt sich hier sichtlich.
Bei klarem Wetter gehen oder fahren
wir täglich hinaus in die herrliche Um
gebung, nach den Klöstern und Kirchen,
der Billa Reale, mit ihrem ausgedehn
ten, auf einer Halbinsel in’s Meer sich
erstreckenden Parte, in dem Palmen
und Orangen, Bananen und Kassee
bäume gedeihen. Der Arzt, dessen
Adresse Doktor Bolzer uns gegeben hat
und der meinen Gemahl hier behandelt,
erklärte sich neulich sehr zufrieden mit
den Fortschritten von dessen- Gesund
heit. Die Lunge sei im Heilen be
griffen, und das beweist nun auch der
von Tag zu Tag mehr abnehmende
.Husten.
»Wir haben hier einige sehr ange
nehme Leute getroffen, unter denen mir
ein deutscher Archäologe, Professor Rie
fenthal aus München, mit dem wir auf
demselben Schiffe von Brindisi her fuh
ren, besonders gut gefällt. Er ist ein
sehr gelehrter Mann und dabei doch fo
bescheiden und mittheilsam. Jch höre
und lerne viel von ihm unsd bin ent
zückt, wenn mein Gemahl sich dazu her
beiläßt, mit ihm eine oder die andere
der naheliegenden Sehenswiisrdigkeiten
zu besichtigen.
»Anfangs zog Wolf sich gänzlich von
allem Verkehr im Hause zurück unsd
mochte mit Niemansdem sprechen; seit
dem er sich aber wohler fühlt, weicht
schon die Menschenscheu von ihm, unsd
wenn er erst wieder ganz im Vollge
fiihl des Lebens sich befinden wird.
tvird auch die Schwermatb und Ver-»
bitterung von ihm weichen. So hoffej
ich zu Gott! Wer könnte auch beim(
Asskuick solcher Natur schwekmiithig
i
bleiben? Alles freut sich hier des- Le
b:ns, des Sonrieirscheins, der Luft, der
Siösfieih jedem geht das Herz dabei
anf. Sollte das Alles auf meinen Ge
mahl allein unwirksam bleiben?
Manchmal ist er jetzt recht gut und lieb
zu mir, aus Dankbarkeit für meine gute
Pflege, wie er ftetiJ mir wiederholt
Ach, begehre ich denn des Dankes? Jhn
wieder gesund zu sehen, dass muß und
wird mir Ersatz fin alle-J Andere ges: »
währen, für Alles-!
»Dort-) genug von mir. So gernej
hörte ich, wie es allen Lieben im trau
ten Deutschland geht. Von meiner
Mutter und meinem Bruder erhalte ich I
so sparsam Briefe, daß ich sehr wenig i
von ihnen weiß. Doch theilte mir ’
Mama mit, daß Bruno zur Central
turnanstalt nach Berlin lommandirt
wäre, und daß sie deshalb auch für
einige Wochen dorthin zu gehen gedenke.
Jst sie schon fort? Andernfalls bitte
ich Sie, verehrter Pastor, ihr meine
Grüße zu bringen und ihr zu sagen,
wie sehr ich Nachricht von ihr ersehne.«
Schon in der Woche darauf beant- »
wartete der Pastor Jlse’6 Brief: ;
»Mein liebe-J, gutes Kindl« schrieb s
er, »Du ahnst ng nicht, wie viel Freude s
Du durch Deine Illittheilungen unsi
Allen bereitet hist. Wir sorgten uns
um Dich; denn Deine Mutter ist seit
einigen Wochen in Berlin, und so konn
ten wir nicht einmal bei ihr nach Dir
fragen. Wie ant, das-, Du so froh und
mit offenen Augen und offenem Herzen
genießest, wag die schöne Reise Dir bie
tet, BeneEIensswerihek Wie Viele seh
nen sich ihr Leben lang in jene Welt,
die dem Kinn-nen inson, der seinen Ho:
mer in der Schule liest, werth und
thener ist. Wie Wenigen aber wird es
zu Theil, ihre Sehnsucht befriedigen zu
können Wenn man so erzählen hört
von jenen sonnigen Landen, von Jtass l
lieng und Griechenlands Kunstschätzen, ’
dann hebt sich wohl auch einmal be
klommen die Brust, und man sehnt sich,
gleich Faust, hinaus aus dem Wust der .
täglichen Arbeit, nach des Lebens gol
denem Baum. Da heißt es aber dann,
sich zu beschränken auch in seinen Wün
schen, und das Glück da zu suchen, wo
es doch allein im Grunde zu finden ist,
in der Arbeit und treuen Pflichterfül
lung an der von Gott uns zugewiesenen
Stelle· Denn wahre Befriedigung er
wächst schließlich doch nur aus dem Be
wußtsein erfüllter Pflicht. Und dieses
Bewußtsein-, meine liebe Jlse, hast Du
Dir errungen, und dag wird Dir blei
ben, wie sich Zukunft auch gestalten
Möge.
»Daß der Baron sich erholt, freut
mich herzlich, und mit Dir glaube nnd
hoffe ich, daß mit dem Körper auch
seine Seele geneien werde. Männer,
wie er, »die am lieberniafz des Guten
leiden, das ihnen geworden ist, pflegen
zuweilen einer schweren Prüfung zu
bediirfen, ehe sie das richtige Gleichge
wicht zu erringen vermögen. Und ge
prüft ist er wahrlich genug. Mich
sollte es wundern, wenn seine kaum
gehoffte Genesung ihn nicht zu einem
glückliche-ten und befriedigteren Men
schen machte, als er je vorher im vollen
Genuß seines Lebens und seiner Ge
sundheit gewesen ist.
Zu meiner Ueberraschung erfuhr ich
neulich beim Grafen Weiden, daß die
Verlobung des Assessors v. Wenzelen
sich wieder gelöst haben soll. Die
schöne Amerikanerin hat mit ihrer
Mutter Berlin verlassen, swie man sagt,
um nach Amerika zurückzukehren Der
Assessor hat seine Festungsstrafe be
reits abgebiißt, sda sie durch die Gnade
Seiner Majestät bedeutend verkürzt
wurde. -
«Sein Schicksal hat allgemeine
Theilnahme erregt, und man sagt, das;
er sehr wohl angeschrieben bei seinen
Voraeseteten let und Carriere rasch-—
werde. Er soll sehr gefaßt und-durch
aus nicht niedergedrückt wie man nach
dem unerwarteten Rückgange seiner
Verlobung gefürchtet hatte, aus der
Festungsihaft zurückgekehrt sein. »Der
vermeintliche große Reichthum der schö
nen Amerikanerin wird übrigens sehr
angezweifelt, so dafz auch nach dieser
Seite hin der Assessor nichts eingebüßt
hat. Jn Rusdnitz lernte ich auch eine
junge Verwandte Deines Genuhls,i
Fräulein Käthe Altweil, kennen, eine
Künsstlerin von Fach, die sich im
Schlosse zusm Besuche aufhält und dort
die junge Komteß Helene malt. Sie
hat in Berlin ein Bild ausgestellt, zu
dem die schöne Miß Graham gesessen
und das sie »Sirene« genannt hat.
Dieses Bild soll großes Aufsehen er
regt haben, so daß die jungenDamen
von Welt jetzt danach angeln, von ihr
gemalt zu werden.
»Ich habe mich viel und interessant
mit ihr unterhalten. Sie-ist ein klu
ges, denkendes Mädchen, wenn auch fiir
meinen Geschmack ein wenig zu selbst
bewußt. Das Gespräch lenkte sich na
türlich auch auf »den Baron und Dich,
und da kannst Du Dir denken, daß ich
Dein Loh nach Kräften sang. Sie
machte ganz erstaunte Augen dazu,
meinte aber dann, sie könne nicht glau
ben, daß ein Wesen, wie Du, fiir den
tollen Wolf passe. Ueberhaupt seien
im Allgemeinen die Männer eine Frau,
wie ich Dich ihr geschildert habe, nur in
Ausnsahmesiillen werth.
»Hast-en Sie so schlechte Erfahrungen
gemacht, mein Fräuleins fragte ich da
gegen. Sie erröthete, und das stand
ihr gut.
»Macht man nur Erfahrungen an
sich selbst? Jch lerne -vom Leben, so
weit es sich meiner Beobachtung er
schließt —«
»Und da haben Sie so viele unmitt
dsige Männer kennen gelernt?«
,,Genug,« sagte sie entschieden, ,,um
die Lust zu verlieren, in der Ehe allein
das Gtiick des Weibes zu suchen. Jch
habe mich daher ans eigene Füße ge
stellt und fiihle mich wohl dabei.«
»Weil Sie als Künstler-in Erfolg
haben. Ich verstehe das, sage Jhnen
aber trotzdem voraus, daß die Stunde
kommen wird, wo Sie sich dennoch nach
Liebe-, nach einer eigenen Häuslichieit
sehnen.«
»Sie lächelte ungläubig, brach alser
das Gespräch ab, da die Kornteß zu nng
ir.it.
»Ich lud sie beim Abschied ein, mich
in meinem Pfarrhanse zu besuchen, und
sie versprach es auch. Wenn sie
kommt, werde ich ihr etwas aus Dei
nem Brieie vorlesen, nnd ich denke, sie
wird sich freuen, wenn sie hört, das-, es
dem Baron so viel besser geht«
»Und nun, Gott mit Dir! Mögen
diese Zeilen Dich so sroh und heiter an
treffen, wie Du eg beim Schreiben Dei
neg letzten Briefes warst, und die Ge
nesung Deines Gemahls weiter fort
schreiten.«
Mit einem befriedigten Lächeln fal
tete der Pastor den Brief zusammen:
lss geht doch Alles besser, als ich vor
.:kis·iesagt hatte, dachte er, nnd so Gott
trill, findet die gute Jlse in dieser so
seltsam geschlossenen Ehe doch norh das
Glück, dasv keine Frau mehr verdient,
als sie.
]5·
Wolf befand sich in eigentlsiimlicher
Gemütbgverfafsung Der Frühling
war aus der lieblichen Jnsel eingezogen,
eine Bliithensiille hatte sich iiber sie er
gossen, die Sinne und Auge blendete.
ileberall, selbst aus Ruinen, sprießte
und bliibte eg in sarbiger Pracht; ein
kliosenmeer lag iiber dem Garten der
tisrsilanade gebreitet, bis zu den höch
sten Spitzen der Bäume kletterten sie in
btiitsendeni Geranle hinaus, trönten sie
mit brintsarbia dustendem Schmuck
In der Villa Reale stieg die Blüthe der
Aloe in mächtigen Bogen empor, da
leuchtete der Judasbaum in seinem
dunklen Roth und an die schlanlen
Stämme der Palme rankten sich blü
hende Carieen hinaus. Orangen und
Marthen sandten, von Meereshauch
iiberstrichen, tviirzige Dijste in die Lust,
die seltsam tlar nnd durchsichtig die
fernen Berge des nur durch eine Meer
enge getrennten Epirug so nahe rückte,
daß man sie oft mit Händen greifen
zu können meinte. Und wie die Erde.
schmückte sich Abends auch der Himmel;
da glühte der Abendschein, bis zum
Zenith seine Strahlen werfend, weit in
die Nacht hinsin, Meer und Land mit
zauberhaftem Licht umwebend, wie es
unser Norden nicht kennt. Daer der
süße Gesang der Nachtigall, die hier sich
nicht daran beschränkt, Abends ihre
Weisen zu slöten, sondern auch am
Tage, an stillen Orten ihr fchmelzendeg
Lied ertönen läßt, das bewegte Leben
und Treiben auf der Egplanade, der
Zufluß von Fremden, die herbeiftrömis
ten, auf sdern weltberühmten Eiland
das nahende Osterfest mitzufeiem
Leben, Freude, Schönheit iiberall,
wer sollte solchen lockenden Mächten ge
genüber sein Herz verschließen, zumal,
wenn mit den sanften Lüften des Früh
lings auch das Gefühl der Gesundheit,
der Kraft in es einzuziehen beginnt?
Wolf wurde sich von Tag zu Tag
mehr bewußt, daß er kein Kranker mehr
sei; der Huften hatte aufgehört, seine
Wangen singen an, sich zu runden und
lebhafter zu färben, sein Gang wurde
elastischer, kraftvollen
,,Jch werde Sie bald als Genesenen
entlassen tönnen«, meinte der dort an
sässige Arzt, in dessen Kur er sich ge
eben hatte, bei einem seiner letzten Be
suche, als er Wolf und Jlse am Mor
aen des Charfreitaatp auf der Terralse
des Hotels beim Frühstück begåigta
»Sie sehen prächti aus, Herr- ,ron. -.
ich gratulire ausri tig."
»Wenn man einem Menschen über
haupt zum Leben gratuliren kann,« ent
gegnete Wolf smsit süßsaurer Miene·
»Joha« rief der Arzt, »so etwa-Z
darf nian eigentlich hier in Korsu, in
dieser Umgebung, unter solchem Him
mel gar nicht aus-sprechen Satt-ite
aium, Herr Baron, bei Gott, Sacktu
ginm!«
»Ja, wie lange dauert aber diese
Pracht hier?« wiidersprach Wolf
,,Man erzählte mir, nach Mitte Mai
schon würde es hier unerträglich, dann
kommt der Sirocco mit seinem heißen
Athem und macht die Luft dick und
nebelig, Treibt die Menschen in die
schützen-den Mauern der Häuser zurück,
und wer da kann, entflieht der drücken
den Gluth.«
»Ja, ja, auch Korfu ist dem Wechsel
unterworfen, Herr Baron, wie Alles in
der Welt. Vorläufig kann man es
dreist noch als lnula Instit-r bezeichnen,
auf der man in Wahrheit iden Götter
hauch der Seligkeit einathmet Genie
ßeni Sie noch die schönen Tage hier, so
lange es geht, und sehen Sie sich mit
Ihrer— Frau Gemahlin das griechische
Ostersest an. Als etwas ganz Eigen
artiaeg kann ich Ihnen heut’ eine
Fahrt nach dem hylläischen See und den
Inseln empfehlen, wo man daran ist,
die Kapellen zum Feste zu schmücken.«
Damit war der kleine behäbige Dok
tor auch schon fort, ehe Wolf noch eine
Antwort ertheilen konnte.
»Hast Du Lust zu derFahrt?« fragte
er, ohne Jlse anzusehen.
»Gem, wenn es Dir Vergnügen
macht.«
»Dann muß ich sofort einen Wagen
bestellen. Zn lanae dürfen wir nicht
zögern, denn Alles iiihrt heute; ich
glaube, das ganze Hotel ist fast leer.«
Jlse stützte den Fron in die Hand
unsd blickte dem Forteikendem in Gie
danken verloren, nach.
»Wie lange wird"sZ nach dauern, nnd
das Alles liegt wie esn Trunkn, ein kir
zer schöner Trantn hinter mir?« aiixki
ihr durch den Sinn. Wie weh ihr
wieder Wolf-J Worte gethan hatten:
»Wenn man einem Menschen überhaupt
zum Leben aratnliren tann!« lssr
dankte ihr nicht einxnal das Leben cis-»g
sie mit ihrer Pflege ihm geholfen hatte
sich wiederzugewinnen, dankte es ihr
nicht, weil es thn an ihrer Seite nicht
lieb geworden war. Ach, sie sagte es
sich ja jeden Tan, sein Wohlwollen,
seine Achtung, sa, die besaß sie, aber
seine Liebe? Die sich zu erringen,
schien ihr vom Geschick versagt zu sein.
Wenn die Liebe erwecken soll, hier be
stätigte sich diese allgemeine Regel nicht.
Für sie war er Alles-, ihr Glück, ihre
Sonne, und wie sie damals dem Kran
ken ohne Besinnen ihre Tage hinge
geben hatte, nur in dem Bemühen, fiir
ihn zu sorgen, fiir ihn zu leben, so
würde sie es auch heute noch dem Ge
sunden thun. Aber der Gesunde be
durfte ihrer nicht, der Gesunde sah in
ihr nur eine Fessel, und eine Fessel
durfte sie ihm nimmer werden!
Wolf kehrte zurück, Jlsse zwang sich
zu einem Lächeln, so schwer ihr auch
um’5 Herz war. Hätte Wolf genauer
auf sie geachtet, ihm wäre nicht entgan
gen, wie die Ruhe und derFrieden aus
diesem sanften Antlitz gewichen, wie es
sich in dem Jahr des Beisammenseins
gewandelt hatte. Er aber sah es nicht;
ihm war sie immer die gleiche, freund
lich lielteoolle Gefährtin, under glaubte,
sich und ihr genug zu thun, wenn er sie
tnit dem Elteinelt eiueLs Kavaliers be
n:n:efte und sie mit der äußeren Zu
voriourmeiixeit umgab, die ein Mann
seiner lsjatkiu schuldig ist. Daß sie
etwas entbehrte, das ahnte er taum,
und hätte er es geahnt: konnte er ihr
uuehr geben, als er zu geben hatte?
,,Profesfor Riesenthal wird uns be
gleiten,« rief Wolf ihr schon von Wei
tem entgegen. ,,««3eine Fiihrung wird
uns sehr nützlich sein. Uebrigens habe
ich nicht ohne Miihe den Wagen erhal
ten« Die Hotelilfquipage ist schon von
neuangelommenen Gästen mit Beschlag
belegt worden, die denselben Ausflug
wie wir beabsichtigen und bereits fort
sind. Doch versprach der Wirth, so
rasch als möglich ein anderes Gefährte
herbeizuschaffen Bitte, mache Dich
fertigt«
Es war eine köstliche Fahrt, unver
geßlsich fiir Jlse die letzte, die sie in
äußerer friedlicher Gemeinschaft mit
dem Gatten unternahm.
Der Professor war heute sehr heiter
gelaunt, ihn tnuthete Alles an wie ein
Sang aus alter Zeit und sein Mund
floß iiber in Dith1)ram«ben der Begeistes
runa.
Auf die Spaniata wandelte das Volk
schon in sesttäglicher Stimmung, Grie
chen und Albansesen in ihren Feierklei
vern, Männer mit dunkeln verbrannten
Gesichtern, in weißen faltsigen Ueber
räcken tnit Gamaschen unsd Schnabel
schuhen, Iden rothen Fez auf dem
schwarzlockigen Haar, stolz einherschrei
ten-d, sorglos und vornehm wie antile
Helden, Frauen in prächtigen oldge
stickten Gewändern, Ketten von ther
nriinzen um sden Hals, Mieder und
Schuhe roth mit Gold gestickt, um den
Kopf ein feines gelbliches Schleierge
webe, unter dem goldene Münzen auf
die schmale gebräunte Stirn herabfie
len.
»Ach, Du schöne Insel, daß ich Dich
so bald verlassen mußt« rief der Pro
fessor, dessen Urlaub mit dem Beginn
des neuen Semesterö erlosch« empha
tifch. »Schon Sie nur dort! Jst es
nicht als ob die antiien Cbisrr. hie