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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Feb. 21, 1896)
,,Jlse — Jlse Bellin!« Mit weitgeöfsneten Armen siiirzten sie der durch die Seitenpfprte Eintre tenden entgegen, die Eine nach der An dern umarmte und küßte. «Gerade jeht kommst Du, nun wir fort müssen. Konntest Du nicht eine Viertelstunde seither hier sein? Wir sind so neugierig, etwas über Deinen Baron zu hör-ein« Von Jeder an einer Seite gefaßt, wurde Jlse hinaus bis zu dem Tische iihrt, wo die Pastorin ihr freundlich Hand entgegenstreckte, und ihr Mann über die Zeitung hinweg etwas erstaunt fragte: »So früh, liebe Jlsei Führt Dich etwas Besonderes her?« Und als er nun in das bleiche, etwas iidernächtige und doch so seltsam er regte Äntlih sah, fügte er theilneh enend hinzu: ,,Deinem Psleglinsg geht es doch nicht schlechter?« »Gott sei gedantt nein,« winkte sie ihm beruhigend zu. Sie konnte sich gar nicht der Mäd chen erwehren, die sie abwechselnd im mer wieder umhalften und küßten. WMatsch fort!" gebot jeht der Pa-; ftot lächelnd »Seid ihr denn ganz toll —- wollt Ihr die Jlse ersticken? —- i Daß JEdr mir nicht zu spät in dies Schule kommt!« l Die Mahnung des Vaters wirkte-— s Wie der Wind flogen die schlankenl Kindergestalten durch den Garten zur Psorte hin, wo sie sich jedoch noch ein- i mal umwandten um Jlse zum Ad: « schied noch Kußhändchen zuzuwerfen. s »Siehst Du wohl, « meinte der Pfar- z rer, der Jlse noch von Ider Konfirma- ! tion her auf ihre Bitte hin, nannte, »das hat man davon, wennsi man eine interessante Persönlichkeit ge- ( worden ist Der Baron und Du Du i und der Baron -- das ist das tägliche j Gefmiichsthema der Hertheimer DochE nun ernsthaft, Kind hast Dr etwags Besonders auf dem Herzens« . »Ja, lieber Herr Pastor.' Der Pastor wechselte rasch einens Blick mit seiner Frau, die sich sogleichj zurückzog. ; »Jetzt also. Wir sind allein undi Niemand tann uns hier hören. Jst der Bruno wieder leichtsinnig gewesen nnd hat etwa Schulden gemacht? Oder haks mit der Frau Mama einen s Streit gegeben?« ? Jlse schüttelte den Kopf i »Nein, diesmal betrifft es mich al-; lein, Herr Pastor.« Der treffliche Mann schaute etwas-· verwundert drein . D»ich allein?« wiederholte er. i ,»Herr Paftor etwas-, das -—; dasHat — Sie kam nicht weiter; das Wort" blieb ihr aus den Lippen haften. »Nun, so sprich doch nur. Du hast Dich ja noch nie dar Deinem alten Pastor gescheut!« ; »Nein, noch nie; aber auch nie bis her ist mir so etwas geschehen!« Und die Hände im Schooße efaltet, mit sliegender Röthe aus den Bangen sing sie jetzt an, zu beichten, Alles, was sie erlebt, durchlitten hatte in der letz ten Nacht Der Pastor hörte, den Kopf m die Hand gestützt, mit sichtbar steigendem Erstaunen zu War dies es von ihrer Leidenschaft immer mehr iiberwältigte Mädchen denn dieselbe stille, nur einein ernsten Lebensziele Zuftrebende Ilse, die er eingesegnei, von der er jede Regung ihrer Seele zu . tennen geglaubt hatte? i »Seltsam, höchst seltsam,« sagte er, als sie geendet, und blickte mit einem steigenden Ausdruck ihr in die Augen. »Ein Kranter denkt an Hochzeit, an Ghe, —- und die er, der reiche, vielbe gehrte, seudale Herrschaftsbesitzer be gehrt, bist Du, seine Pstegerin!« «Ja das bin ich,'« entgegnete sie leise; »wir selbst ist es ein Räthsel!« »Und was, Jlse, sagt Dein Herz tmqu Noch näher neigte er sich zu ihr. Sie wandte sich mit zitternden Lippen ab, um die aufsteigenden Thränen zu verbergen »Auch ich bin mir ein RäthfeL « »Ah, sd steht es also? Der schone Mann hat’3 Dir angethan?« Sie hob die gesalteten Hände wie chwehrend gegen den Pastvr. »O nicht der schöne Mann! Spre then Sie nicht so, er Pastet. Er thut mir nur in der eie leid « »Und Du möchtest ihm den Dienst erweisen, den er von Dir fordert und ihn zu Tode pflegen- S« Nein, nicht zu Tode pflegen, Herr PM, sondern ihn dein Leben wieder qwinnen Wenn ich es darf, wenn Sie mir sagen, daß ich es darst« fiigte He mit leuchtenden Augen hinzu. »Hm, han« machte der Pastet MZ ist ein eigenes Ding! So rasch kenn ich mir unmöglich einUrtheil über etneso außerordentliche Sache bit-« « aus« muß heute noch, sägt-Mich mich entscheiden!« · « , Paß-r erhob sich von seinem " « »"- und schristt einige Male mit un ( « is Armen in der Veranda O, tote kann renne da zu-, wie ab Wetes er. Hin ich Athen-di - v « M M ich kieseicht thun, init dem M z« e sprechen-—- Wenn bat rein Mensch zuredem Doch will ich nach der Rückfprache mit dem Baron Dir aufrichtig sagen, ob ich nicht ent fchieden abreden muß. Bist Du damit susriedenk -J«ch muß wohl, Herr Pastor!« »So komme, ich begleite Dicht« Der Pastor hatte mit Jlfe den schmalen Wiesenweg eingeschlagen. Schweigend schritt er an ihrer Seite hin. Sein Au e nur glitt manchmal wie prüfend ii r ihre Gestalt, über das gute unschuldige Gesicht, das ihm : so lieb war. Was aber einen so ver- s wisbnten vornehmen Mann wie den; Baron an ihr zu sefseln vermochte, daß ( er sie zu feiner Frau machen wünsch -te, das begriff er ab olut nicht. Frei war er jest ein Kranken sie feine Pfle gerin, und Kranke empfinden und füh len anders als Gesunde. Dennoch, dennoch! Vielleicht fühlt er wtrllich das Nahen des Todes und mZchte der gewohnten Pflege nicht mehr ent rathen. Wäre es so, dann könnte man eigentlich nichts dagegen sagen Es sprach fiir den Baron, daß er fo viel Rücksicht nahm und sich fcheute, wenn auch nur mit einem Hauch, Jlfe’g reinen Namen zu beflecken, und der Pastor erinnerte sich fest, daß man ihm gesagt, die Gatteröberger Leute rübmten die Freigebigkeit und Groß muth des neuen jungen Herrn. Für Jlfe selbst konnte man ja die Heirath nach der peluniiiren Seite hin nur als ein Glück betrachten. Sie mußte sie j: vor jeder Noth schützen, die der Leichtsinn von Bruder und Mutter über sie heraufbefchwiiren konnte. Freilich hatte sie sich auf eigene Füße stellen wollen, und Fleiß ernährt. Aber wer kann für die Zukunft bürgen? Sie konnte trank, unfähig zum Verdie nen werden, und was dann? Frau Doktor Balzer wartete schon voller Unruhe auf Jlfe’s Rücktehr. ,,Wissen Sie denn,« rief sie ihr schon von Weitem mit ihrer etwas kutschen den Stimme entgegen, »daß uns der Baron während Jhrer Abwesenheit beinahe gestorben wäret - Einen An fall bat er gehabt, einen Anfall von Athemnoth, der schrecklich gewesen sein soll. Wenn das noch öfter totnmt, meint mein Mann, halt er’s nicht lange mehr aus. Nun ist es besser, aber Batzer läßt Jhnen sagen, Fräulein Jlse, Sie möchten ihn ja recht vor Auf regungen in Acht nehmen und die Um fschliige fortsetzen. So gern wollte mein Mann Sie noch sprechen, ehe er fortfuhr, um Sie selbst zu instruirenq aber Sie blieben zu lange aus. — Bei Jiinen ist doch nicht auch Jemand trank, Herr Paftort« wandte sie sich jetzt zu diesem. »Dem Himmel sei Dant, nein,« ent gegnete der Pastor, den Hut zur Be grüfzung ziehend. —»Jlse holte mich. weil der Baron mich zu sprechen wünschte.« Etwas erstaunt blickte die Dotiorins den Davongehenden nach. Was be deutete das wieder? Fühlte der Ba ron wirklich fein Ende nahen, und thaten ihm feine Sünden leid, daß er geisttichen Zuspruch begehrte, oder wollte er irgend eine wohlthätige Stif tung fiir die hertheimer machen? »Du siehst, mein Erscheinen erregt hier Aufmerksamkeit,« bemerkte der Pastor auf dem Wege durch den lan gen Korridon der nach dem Kranken zimmer führte, halblaut. »Auch ich theile die Ansicht des Barons, daß eine rasche Entscheidung für alle Theile nothwendig ist. Sieh zu, ob fein Zu stand ihm erlaubt, mich jetzt fchon zu empfangen« Jlse nickte und öffnete dem Paftor ihr Zimmer mit der Bitte, dort einen Augenblick zu warten. Dann trat sie behutsam zu Wolf ein. Im Herzen machte sie sich fchon Vorwürfe, daf-, sie durch ihren Widerstand gegen seine Wünsche Ursache des Ansalls gewesen, der ihn heute betroffen hatte. Der Kranke saß bei J.tfe’s Eintritt schon völlig angetleidet auf seinem gewohn ten Platz am Fenster. Jm Neben zimmer bemerkte sie Georg mit dem Pachen der Koffer beschäftigt Wie bleich und verfallen er aussah, als er Jlie jetzt fein Antlitz zuwandte. »Ah Stei« sagte er mit müder Stimme. »Ich glaubte schon, Sie wären fortgegangen auf Nimmerwie derseben.« »Wie konnten Sie denken, here Ba koni« «Alfo nichts« Ein Lächeln flog für einen Moment iiber fein Gesicht. Er faßte nach der Hand der neben ihm Stehenden. »Und die Antwort?« fragte er mit gediimpfter Stimme. »Sie wünschten, Herr Baron, ich falle mich prüfen »s-— solle überlegen. Ich habe das gethan, habe über-legt mit dem besten Freund, den ich besitze« »Einem Freunde?'« sagte er und seine Stirn bewöltte sich. Bedarf es eines Dritten zwischen unsi« »Ich weiß fo wenig von der Welt entgegnete sie leife und hob vie Hände bittend zu ihm auf. Mit müder Miene ließ er den Kon in die stiften zurticksinten f »sich diefersFreund —- wer tst esti« ragte er W . Raitot Sehffarth mein Seelsorger und Loh-ker.w — »Für airn erltiW ««a, en e er und allgemein e Ziebtessfiamu Ihm Mika Sie Jes agen. - Spiindiichiamdasvonww Ins SM, daß der samt ein LI . I Je- ne sie-i HEFT-m bereis WÄ-"« WH-« »Hm-ess- -" Ost- --«· suyrenn · »So so, gleich den eiltlichen Ber siand mitgebracht Sie nd doch welt kliiger, als ich dachte, Schwester Jlse. Aber meinetwegen, mag er tommen.« Jlse fühlte den leisen Spott in sei nem Ton, unsd das that web. »Er tbukö nur mir u Liebe« »Natürlich, mir zu iebe nicht!' Sie wandte sich schweigend zum Ge hen. Er aber bielt sie an der hand zurück. »Nicht so, Jlse, nicht so! Grollen Sie nicht mit dem Kranken!« Gieich war sie wieder versöhnt und nickte ihm unter Tbränen zu: - »Nic, nie! Aber seien Sie sreund lich zu ihm und offen, Herr Baron, ganz offen —« »Ich verspreche edi« Mit etwas gerunzelter Stirn blickte der Baron der schlanten Gestalt nach· Verdrießlicher, als sie es denken konnte, trat es ihm doch, sich so zu sagen einer Prüfung zu unterwee en. »Sch1ieß’ die Thüri« befahl er nun dem im Nebenzimmer geschäftig mit den Koffern rückenden Georg. Dieser gehorchte sogleich. Jm selben Augenblick trat der Pa stor ein. Er verneigte sich leicht und schritt mit Anstand aus den Kranken zu, der ihn durch eine Dank-bewegung zum Sitzen einlud. »Fragen Sie,« sagte er in herbem Ton, »ich weiß fa, daß Sie mich aus zusragen gekommen sind —- und ma chen Sie es, wo möglich, kurz —- Sie wissen wohl, meine Kräfte reichen nicht j weit.« Der Pastor verneigte sich. »Ich bin aus Jlse’s Wunsch gekom- - men, um- als ihr Väterlicher Freunds mit Jhnen iiber das, lassen Sie es mich s gestehen, mir unerllärliebe Anerbietenl zu sprechen, dasSie ihr gestern gemacht haben und auf das Sie Leute sckfon eint entscheidende Antwort wünschen ---—" - »Ein Kranken vielleicht Stube-Wen i bat keine Zeit zum Warten —--— ESI bandelt sich für mich darum, Herr Pa- T stor. wie Schwester Jlse Ihnen aus« wobl gesagt haben wärt-, sür die letzien Tage meines Leben-:- ein Wesen an; mieb zu fesseln, an dessen Pflege ich ge- ; wohnt bin, vor dessen Charatter isiik Hochachtung gewonnen.« . ,,Dag« begreife ich. Jlse Bellin triigt in einem unscheinbaren Körpers eine starke und grosfe TZeele.« . Wolf nickte. E »Eben deshalb bzbe ich gewagt, ibr ein Loos anzubieten, das nur eines; selbstlose Seele auf sich nehmen kann. . Ver-stehen Sie das, Herr Postor?« z »Volllomrnen, Herr Baron. Aberjs Sie sprechen nur von Ihren letzten; Tagen. Wenn Sie aber unter der treuen«.band der Pflegerin gesunden sollten?« Wolf machte eine ungeduldige Be-» tvegung. ; »Wenn dieier taum zu erwartende Fall eintreten sollte, so muß Ihnen mein Name dafür bürgen, here Pa stor, daß ich an der mir angetrauten Frau als Ehrenmann handeln werde." ; »Das bezweifle ich nicht; aber Jlse, das werden Sie ja längst erkannt ha ben. liebt Sie und Sie werden diese Liebe vielleicht nie erwidern lönnen.'· »Ich habe Jlse nicht von Liebe ge- - sprochen—« - »Aber sie gehört zu einer glücklichen . Ehe-J ’ »Das meine ich nicht. Freundschaft «" und Achtung miissen nur zu oft in der Ehe die Liebe ersetzen, und diese Eben sind deshalb nicht unglücklich Doch; wozu über Dinge reden, die in so va ger Ferne liegen, die so unwahrschein: « lieb sind? Nehmen wir den Fall, wie « er ist, das-z Schwester Jlse einem ar men Kranken mit ihrer Person ein Opfer bringt« das er ihr zu lohnen1 nach Kräften bereit ist«-« - »Das beißt Herr Baron, wenn ichs Sie recht verstehe, Sie sind bereit, für : bie Zukunft der Ihnen angetrauteni Gattin auch nach Ihrem Tode ausrei- Z chend zu sorgen-« E »Da-I- bin ich.'« »haben Sie aber auch bedacht, daß Sie dadurch die Ansprüche Jhrer recht- , mäßigen Erben lürzen?« ? Um des Barons Mund zuckte es bitter. »Das weiß ich. Aber ich habe keine so nahestehenden Erben, daß sie ein Anrecht hätten, von mir zu verlangen, um ihretwtllen einem leåten Wunsche der Pflege einer liebevo en Hand zu entsagen« Der Pastor schaute zu Boden. Hatte der Baron nicht Rechts Der Mann, der ihm die tödtliche Kugel in dieBrust gesandt, hatte freilich ein solches An recht verwirlt. »Und gerade weil ich mich geliebt weiß, Herr Pastor,« fuhr Wolf fort, »begreisen Sie wohl, daß sich der Ber Ivaisie, der Einsam, von ihr die Au gen zudriicken lassen mÆeV « »Ich habe dem nichts entgegenzu setzen.« «Dann, here Postorz nur eine Bitte noch: Lassen Sie die Guts idung nicht lange aus sich warten. lechze nach der Veirnlehr in mein haus. Dort werde ich ruhiger mein Lock extra en« biet wird Wuwzer Be n.« Esceuevänsktiägåz set-nu UM OW Wi- leicht-gebe Klaus-IF —- nkmt un U M JWMPWMM MADE-M «..—.-... — i »Hm II — W Tapferkeit L s —.-—...... I Von Sees-se K. Ferme. i Ich erinnere mich, daß bei einem s Diner iiber das Thema Tapferkeit dis »lntirt wurde. Ein deutscher Herr er iihlte eine Aneidote, deren Held ein » fanget preußischer Ossizier war. E »Ich dars Ihnen nicht den Namen !nennen,« erklärte unser deutscher Freund-— »der Mann selbst erzählte smir die Geschichte im Vertrauen. Obgleich er persönlich wegen seiner späteren Thaten nichts dagegen zu haben brauchte, daß sie bekannt würde, sind doch andere Gründe vorhanden, sie geheim zu halten. »Wie ich erfuhr, war die Sache so. Für eine besondere Heldenthat wäh rend des kurzen Krieges gegen Oesters reich welk ihm der Orden pour le mer-ite zuertheilt worden. Es ist due-, wie Sie wissen werden, die höchste Auszeich nung in unserer Armee-; Leute, die ith tragen, bilden sich gewöhnlich viel« darauf ein und haben wirklich einigean Grund dazu. Er dagegen verwahrtes ihn in einein verschlossenen Schubsacht seines Pultes und trug ihn nur, wenns die dienstliche Etilette ihn dazu zwang.f Der bloße Anblick des Odems schienJ ihm schmerslich zu sein. Eines Taged; fragte ich ihn nach dem Grunde. Wirj sind sehr alte, nahe Freunde, und so. theilte er ihn mir mit. i »Die Geschichte trug sich zu, als ers noch ein junger Lieutenant war. Eos war thatsijrhlich sein erstes Gesechts Aus irgend weichen Anlässen war er? von seiner Kompagnie getrennt war den; sie wieder zu erreichen, hatte ers sich einem Linienreginient angeschlosz sen, dae an der äußersten Rechten desj preußischen Fliigels Stellung genom men hatte. »Die feindlichen Angrisse waren? hauptsächlich gegen das linke Centrum gerichtet, und eine Zeit lang war unier junger Lieutenant nur ein sernstehendei fZuschauer uer Z.chlacht Plötzlich indes en wendete sich der Angrisi, und das Regiment befand sich in einer höchst wichtigen und tritischen Lage. Die Bomben begannen in unangenehmen Nähe zu fallen, und ed wurde diej Ordre gegeben: ,Jiieder!’ »Die -oldnten warfen sich zu Bedenk und warteten. Die Bomben wühlten; rings herum die Erde aus und bedeckte-n sie mit Schmutz. Ein entietzlicher kneisender Schmerz regte sich in dem Ma en meines jungen Freundes und ris? langsam um s ich. Kopf und Herz schienen sich itstn zusamnienzuzielsen und zu erkalten. Ein Schuß riß seinem Nebenrnann den Raps at- und spritzt iinn das Blut in e Gesichte eine Minute später riß eine zweite Granate einem armen Kerl, der vor itsni lag, den Rücken aus »Sein Körper schien ihm überhaupt nicht mein- zu gehören. Ein feltiamed, mehr und mehr cinschrumpsendes Ge schsps hatte davon Besitz ergrissen. Er erhob den Kops und blickte umsich Er und drei andere Soldaten-die, wie er selbst, nie zuvor ein Feuer mit erlebt tinnen-schienen in dieser Hölle gänzlich allein zu sein. Sie befanden = Empfehlenswerte Bücher für die Haushibliuth -k- = Meyers Kleiner Hand-Atlas. Mit 100 KartenLUUtern und 9 TtstMIifea. 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Ausführliche pm-j- hte gratis. • — Verlag dp» Bibliographischeu Institut» in lj<*ipzig und Wien. = Jkgcndwclthc Bücher vdck Zeitschriften sind zu beziehen durch: J. P. XX INDOI PH, (JRANI) ISLANn · gkss III-X « -«:k MW "—«-""-««j4»» 4 K Hm- asa unserm-n sit-gei, nno ote s Bodengestaltnng verbarg sie vollständig ! vor ihren Kameraden . »Sie sahen Einer den Anderen an, z diese vier, nnd lasen Jeder des Ande iren Gedanken Ihre Büchsen ließen jsie int Grase liegen und singen an, Z verstohlen ans dem Bauche vorwärts zu ,kriechen, der Lientenant voran, diel I anderen drei ihm nach. s Etwa hundert Meter vor ihnen· erhob sich ein kleiner steiler Hügel. Wenn sie den erreichenlisnntem würden sie ganz versteckt sein. Sie stürzten vormärte, hielten jedesmal nach etwa dreißig Meter-n inne, unt still Zu lie gen nnd Athem zu schöpsen, stürzten dann wieder vorwärts, schneller als zuvor, nnd presiten ihren Körper an den durchschossenen Erdboden. »Schliestlich erreichten sie den Fuß den Althangee, schlichen ein kleines Stückchen um ihn herunt, hoben den Kopf in die Höhe nnd sahen hinter sieh. Ta, wo sie waren, war ed unmöglich, von den Preußen gesehen zu werden. »Sie sprangen ans die Füße und versielen in ein wilde-d Rennen. Ein Dutzend Schritte weiter, und sie stan den einer österreichischen Feldbatterie gegenüber. « »Der Dämon, der sich ihrer bemäch tigt hatte, war starler und störler ge worden, je weiter sie flohen. Sie waren nicht mehr Menschen, sie waren Bestim, tssll durch die Furcht. Von demselben Wahnsinn erfaßt, der andere von panischent Schrecken ergrissene Geschöpfe antrieb, sich einen steilen Abhang hinunter in’6 Meer zu stürzen, warfen sich diese vier Männer mit dent Schwerte in der Hand nnd wildern Geschrei ans die gan e Batterie; und die ganze Batterie, erschreckt durch den plötzlichen unerwarteten An riss und in dem Wahn, das ganze gutaillon käme iiber iie her, machte kehrt und stürzte in gänzlicher Auflösung den Hügel hinunter. Angesichts dieser fliehenden Qesters reicher verließ ihn die Furcht vonselbst, wie sie gekommen war, und er fühlte nur noch den einen Wunsch, drein zuichlagen und umzubringen. Die vier Preußen flogen hinter ihnen her und schlugen int Laufe ans sie ein; und als die urenßische liavnilerie sie don nernd einholte, hatten mein junger Lieutenant und seine drei Freunde zwei Kanonen erbeutet und ein holdes Schock Feinde nicdergemacht. »Am mirhsten Tage wurde er in das Hauptannrtier gerufen. »Walien Zie so gut fein nnd in Zukunft daran denken, Herr Neutr nant,«« sagte der lsieneralstabecheb »daß Seine Matt-ital nicht verlangt, daß feine Oiiiziete auf eigene Verantwor tung hin Mandoer ausführen und daß ein Angriff aus eine Batterie mit drei Mann nicht mehr Ilriegifh sondern ein verfluchter toller Budenstreich Sie sdi ten var ein sitiegsgericht gestellt werden, Herr i-ieutenant l« »Dann let-te der alte Soldat, with rend sich sein Neiicht zu einem Lächeln glattem in etwas anderem Tone hinzu: » ,Indefsen sind Schnelligkeit und Kühnheit, mein junger Freund, gute Eigenschaften namentlich, wenn sie i »a- morg getraut Irno. wenn ev oen ;Oesterreichern einmal elungen tobte, seine Batterie aus dem iiael aufzustel len, wiire es wohl schwierig gewesen, sie herab zu weisen. Vie leicht wird Seine Matestiit unter diesen Umstän den iiber Ihr eigenmächtiges Handeln hinwegsehen.1 .Seine Maiestiit sah nicht nur dar iibcr hinweg, sondern verlieh mir auch den Orden muk le met-ite, schloß mein Freund. ; m Interesse der Armee hielt ich es siir besser, nichts zusagen und den Orden anzunehmen. Aber, Sie werden das verstehen, sein Anblick ruft nicht gerade angenehme Erinnerun gen in mir wach.« Ein Banditenlrieg. Während der Regierung des Herzogö Giarorno von Urbino hatte dat- Banditenweien eine Ausdehnung angenommen, der gegen iibet sich die Justiz als vollig ohn miichtig erwies. Das Oberhaupt der Vanditen war Prctc Gnercino, der sich Konig der siampagna nannte und jene Gegenden Italiens förmlich brand ichaetin Im Jahre 1570 hielt sich dieser Brigantenfiihrer mit seiner Schaar auf einer Anhohe bei Urbino verschan t und schlug hier die herzog iichen Soldaten in die Flucht. Ta erbot sich ein Maulthiertreibcr, Na mens Marianazzo, siir den Preis von zweitausend Scndi den Bauditenhaupts mann sammt seiner Bande binnen vierundzwanzig Stunden zu vernichten. Nachdem ihm diese Summe zugesichertyq war, zog Marianazzo nut seinen Maul thieren, die mit Wein und Lebensmit teln bepackt waren, in der Niihe jenes Lagerplatzes vornher, und sogleich fielen die Vauditen iiber die willkommene Beute her, die ihnen der siiichtende Maulthiertreiber auch willig iiberließ. Am anderen Morgen fand man sämmt liche Banditen in ihren Verschanznngeu entseelt; denn die Nahrungsmittel und der Wein waren vergiftet gewesen. N, Tei- Meisiekschnß. Auf einer klei nen Bühne in der Umgegend von Wien hatte vor Kurzem gelegentlich der Auf fiihrnng eines Specialclstlieles ein Schauspieler das Mißgeschick, daß die Pistole-, rnit welcher er den Bösewicht nieder zu schießen hatte, den Dienst versagte. Zum größeren Malhenr et solgte auch hinter der Szene keine De tonmian, da die für solche Fälle stets bereit gehaltene Re ervepistole dets Jnipizienten gleichfalls ilire Mucken hatte. Der Schanfpielek entschied sieh rasch fiir Erdroiielung des Schurken und dieser faul denn auch nach kurzer Gegenwehr nle ,.icl)öne Leiche« sit Boden. So weit wäre Alles gut abge- ! gangen und das Publikum hatte von der ganzen Geschichte nichts gemerlt· Jn diesem Augenblicke ader kam der Darsteller, der in denk Etiick einen Herzen gab, auf die see-im llopfte dem Helden qnadig anf die Schulte und sagte ini Tone unbedingtefter Anerkennung ganz wie re in der Rolle fiel-t: »Frennd, due war ein Meister 11 , « Wohlthaten darf nur t- e r vergellen der sie selbst ertheilt hat.