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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Jan. 31, 1896)
Ein Wort non dirs In Jede-is qui-tu winke-· get wim- sm und sieh- »sich sum-nich eu, Und lebt-' set-f hafti Zlirnen mich ve essen, Du haft mit reichem ort mir web get n — Wte ietzt es schmerzt-sann kannst dn es et ntessen? . i E weiß gen-ist« ee war nicht sz gemeint, ! nd doch, nnd doch--ee brennt wie eine Hi chePßmththM ch i e i e tånen be i newe nt Um dieies rauhe ASCII-et ans deinem Munde. Mo mir die ganze Welt kam Feinde lein, Äit lialzem Lächeln wi ich es ertragen. Wes gilt es mik? Nur da, nnk vn allein, Du darfst mir keine hatten Worte iageni L- weißt du, was ein gutes Wort mir gilt Aus deinem Mund, ans deinem warmen Hei-»Ent Es ist das «el, das wilde Wogen stillt, Ein Balsam tilk die bittersten der Schmer zeu. Oft hat ein liebevolles Wort von dir Mich Stranchelnde ans rechten Pde gelei iet Ein Tolle-nan, ein Schnitt-teilt ist ett Init, So oft nteln Fuß auf fremden Wegen gleii ski Und wenn dei- gute Wille inir eeschlatsh Wie macht tnicli stolz nnd glücklich dein Vet trauen. Zn nenent Wollen giln es ntir du- tin-tits (ktekntß, gewiß« dn iollsi auf steifen hatten! i Das Lehrgeld dumsreøiiespodon Eli-thue liöhL Einen entgleisten Wagen wieder ans s die Schienen zu dringen-, ist ein Stück Arbeit, zu der Energie erforderlich ist, ein Kinderspiel aber ist eo gegen die Ausgabe, ein entgleisted Leben wieder in feste Bahnen zu lenken. Der Lieutenant ausser Diensten Fritz Lehmann renszte ein Lied davon zu singen. Was hatte er, seit ihn die - Verhältnisse zwangen, sein hiinlendeö Schwert an den Nagel zu hangen, nicht Alles versucht, um siir die durch Schulden und Leichtsinn verlorene Lieutenantdherrlichteit in irgend einem bürgerlichen Beruf eine neue Zukunft zu sindeni i »nehmen« iioeksiimm dick ce, wo immer er sieh meldete und Beschäf tigung suchte. Er war nahe daran, sei ner Vaterstadt Berlin, wo tein Brod mehr sitt ihn vorhanden schien, den Rücken tu lehren und sich in Holland siir Litschin oder in Algier siir die Fremdenlegion unwert-en tu lassen, alo - es plötzlich eines- Tagee den Anschein gewann, dast der Himmel ein Einsehen mit ihm haben wolle. Er erhielt namlich ans die schriftliche Meldung, die ei aui ein Juserat ge macht, Antwort—die erste Antwort aus tausend Briefe, die er geschrieben. Tie »i Zuschrist forderte ihn aus« sich zu einer gewissen Zeit in einein Bureau in der " »s« Leipzigerstrasze vorzustellen Schmuntelnd besah er sein einneh tnendeti Bild itn Spiegel und machte sich aus den Weg. Als er in dae Liureau trat, zeigte er die erhaltene Zuschriit vor und ward sofort zum Chef geinlni. Dieser besah ihn eine Zelunde mit dein kalten, niiehternen Blick, mit dem man ein Pserd tnustert, ehe man ee kauft. Dann bot er ihm rasch mit höflichein Lächeln einen Stuhl an »Jch sehe schon, Zie werden unser Mann sein,«« begann er. »Sie sind ein junger, schneidiger und energischer Dem-und mit Energie und Schneidig leit muß unser litteschiist gemacht wer , den« Sie rennen unsere VraneiteP« i schloß er. Der Gesragte verneinte. »Aber Zie missen sicher, was Schul den findt-« Er nittte nur, siihlte er doch, wie cr roth wurde. »Und was zahm böswillige Schuld ner sind, wissen Zie erneut-« Er wurde einher und rother und nickte von Neuem. »Nun, sehen Eie,« meinte der statis tnann. »Aus diese hohidiiuchigen, aud gedeutetten Kerle, die ntan wie Balle in und her werfen lann, ohne das; ein ilbersechser aus ihnen herauesallt, : bauen wir unser Geschäft. « ’ »Hm-« machte Herr Lehmann. Der Boden schien ihm diirr genug· »Sie degreisen,« suhr der sinns tnann sort, »daß diesen widerspenstigen Schuldnern ebenso viele Gläubiger gegenüberstehen, die daraus erpicht sind, ihr Geld einzuholen, und in der Regel gern bereit sind, sede, wenn auch ttoch so trilgerisrhe Hoffnung, and dem Ver lust zu erathen, unt neuem Zehadcn zu bezah en.« Der Kaufmann breitete einen wei ßen, engbedruckten Bogen, der wie ein Kontrattdsorniular aussah, aus dem Schreibtisch aud. »Unsere Neisenderu die wir in alle Welt senden, besuchen nun dergleichen « Gläubiger und bentiihen sich, die Unter schrift derselben siir dieses Papier zu erlangen. Wir garantiren ihnen laut « - diesem itontmit zur Eintreibung ihrer — erringen unsere Hilse. Sie erwer ( den Anspruch aus unseren Schuh durch einen pranutnerando zu zahlenden Ein ah, aus den wir in Anbetracht der Grdfe unserer thieschiistesuesen bestehen tnlisen. Stoßen wir jedoch wirt ich ein-nat unter allen den werthlosen « » arti en aus eine deitreidbare , dåoo suchen wir sie natiiriich so bit ig e sit-glich zu erwerben. Sie ehe-i also nun unser Geschäsw - hinann nieste. , »Und Sie sind bereit, den Reise . posien anzunehmen? Wohl-er ven, »Herr, nur Redeweise« silr'd iteältr jierthn Tage, in welcher Zeit ie M Beweise silr hre Rhigleit bei jsngeu müssen-« er«Gesragte nicktr. . sollte ihm das nicht behang s: Was hatte er zu« verlieren? Der Kaus rnann nannte eine audlttmmliche Reise oerglitung, die wochenweise im Voraus ausgezahlt werden sollte; das Leben, das ihm bevorstand, hatte also keinen Schrecken siir ihn. Und so trat der abgedanlte Ziinger dett Mare- wohlgemuth in den Dienst Merkurd iiber und zog aus die Reise. Gleich den ersten Tag aber begriss er, daß ed kein Spaß war, Geschäfte-besucht zu machen. Er war, wie schon gesagt, ein Mann von einer noblen Erscheinung, und wenn er, mit den iiontraiten der Firma Seliger nnd Nosenthau in der Hand, in irgend ein iiomptoir oder in einen Laden trat, glaubte man nicht anders, als das; ein reicher Kunde lam, der große Einiause machen wollte, und iiionunies und Chef-s stiiriten um die s Wette herbei, sich nach seinem Begehr I zu erlundigen. Der gute Eindruck, den er machte, erschwerte ihm außerordent s lich dao Geschäft. Es diinlte ihm, wenn er wie ein Grandseigneur empfangen - worden, doppelt erniedrigend, den Zion »tralt von Seliger und Nosenthan zu »priisentiren. Die Leute machten, sowie er den Mund austhat, auch meistens T kurz Kehrt. Sie zueiten verächtlich-die Achseln und ließen ihn, als wiire er ein Bettler, stehen. So war er bereits den dreizehnten Tag aus der Te. und hatte siir alle Hseine mitgenommenen tiontraltebogen snoch leine einzige Unterschrift gesun den« Wunderbarer Weise aber stieß er an dein Tag, der der letzte seiner Hau deldlausbahn sein sollte, ans ein sreundlicheo Entgegenkommt-n Man hörte ihn ————— so siihlte er— ruhiger ald sonst an. An ein paar sZtelien, we man eine Unmenge schlech ter Konten in den Büchern haben mochte, sand man die Vorschläge, die ei· nnterbreitete, gar nicht so iibel, ver sprach ihm, sich die Zache zu liber legen, nnd notirtc sich seinen Namen und die Firma seines l,sieschiisto. Aus dem Hofe ein-es Weingutes fand er den souialen Weinbergobesitzer, den er bei einer Flasche von dem Heurigen in sein Schicksal eingeweiht hatte, sogar bereit, mit ihm ein Geschäft abzuschließen. »ZpCl·t bei Zeite!« meinte der alte Herr, der mit dein schmnilrn jungen Berliner sein-e letzte vorzügliche Ernte urobte. »Ich habe da so ein paar » iechsel non so einein faulen Bruder, von dem ans iandlausigem Weg nichte in haben ist, in meine-tu Pult. Zie liegen selten Jahr und Tag bei mir. »ich habe sie einmal non einem Wein handler, non dein auch sonst nichte mehr zu haben war, alo- Zahlung ange noimnen. Vielleicht, dan Jhre Leute in Berlin etwas damit tu machen ver stehen« Er ries seine Tochter, ein junge-I, atigeiiehirieo, landlich sristlses:l.1iadciseii, die ihres Vater-J Wirthschast siihrte, non einer Bank, ans der sie int Marteu sasi, herbei. ,.:ilntonie,« sagte er zu ihr, indem ei ihr sein Echtiisielbnnd leichte. »Neh« ·mal, sei "inal so gut, nind, und hol« mir auo meinem Hund«-In weissl gleich in der Lilie rechte liegen sie-— die Wische, die sxiechirl hu, die wir nor einigen Jahren aue ein-er Pleite annahmen. Ich glaubt-, der Heer er nieste mit seinem gemiithlielnsn, mein frohen lsiesicht ans den Reise-»dem »id; glaube, der Herr wird noch etwas dar aus lseraueschlagen können. « Das junge Mädchen nahm da-: Echtiisselbuud nnd eilte darum- Sie wußte in den Büchern und Alten ihres Vaters so gut wie in seiner Wirthschast Bescheid, und im nachsten rlugrniiliit lam sie ntit ein paar tauglicheu, ver gilbten, bedruckteu und beschriebe-neu Papieren zurück Der Weiitbergsbesiber zählte den Betrag der Billetes zusammen »Alles in Allein zweitausend Mart, « sagte er. »Die Zeche, die solch ein Windhund von einem Lieutenant im Laufe der Jahre in einer Weinstube machte nnd unbezahlt gelassen hat.«· Lehmann beugte sich bot-. Er siilztte sich getroffen. »Ach, ah," stannnelie er. »Was sagen Sie? Lssizierewechset, Herr-P« « »Ja,« sagte der Weinbetgebesitzer. »Schon Sie selbst-« Er hielt ihm die Papiere quer vor die Augen, dass er das Arcept lesen konnte-. »Da stehst-. Friedrich Lehmann heißt der Patron. rieutenant Lehmann« Lehmann ward roth wie eine Felatschs rose. Er legte die Augen dicht aus die Vlrceptin »Aeh, äh,« stiesi er langsam hervor. TieHandschrist des ittrerutauten tanzte nor seinen Augen. Zie war — war es die Möglichkeit? -——— seine eigene. lind diese erste und einzige Eclnildsordernng, die man ihm ans seiner Tom uberz geben wollte-, eine Forderung aus ihn selbst. Er machte ein so oerbliissteo tsiesichn daß der Weinbergobesitker stutzig wurde-. »Sie scheinen non der Forderung auch nicht viel tu halten,« sagte er. »Ist der That, nein « nein,« spru delte der Gesragte hervor. Rennen Sie tusallig den »in-reman will-« »Gewiß lenne ich ihn, Herr Pupplen Hat der Mensch doch denselben Namen wic« ich. Lehmann! Fritz Lehmann. lind dieser Lehmann wohnt in Berlin, sogar noch in meiner Straße-. Alle ·Getichtodollzielser, die den total abge ltrannten Bruder heimsuchen, kommen, ehe sie si an die richtige Adresse wen den zu rn r.« Her Weinbergcbesiher schob die Lauter-e bei Seite .Ptitnn sind dir Llpnoinlsalletliingex nicht,« sagte e1·. »Im-eß ich alanbie,i daß das anasiv unsicherer Forderungen H Ihre Spezialität sei. Hauptsächlichs aber thut es mir ttm Sie leid, lieber Freund, das; Zie zu ihrem Namens vettcr so geriqu Zntmncn besitzen Sie erzählten mir vorhin, daß Sie morgen Ihre -tcllung los sind, wenn Sie nicht noth heute einen Abschluß zu Stande bringen, nnd da ich Sie beim Plaudern in der letzten Stunde lieb gewonnen habe, hätte ich Jhnett gern einen Gefallen gethan.« Lehmann dankte Herrn Pupple slit sein Wohlwollen, behartte jedoch dar aus, die Lisette nicht annehmen zu können da ed sieh mit seinem kauf tnilnnisehen Gewissen niiht vertrage, JMnd in einem Geschäft zu verlei tet-J von dem er int Voraus wüßte, daß ed nur Armee und Verlust einbringen konnte. patie- sieh der Fremde Herrn Pupp lee Sympathie im Fluge gewonnen, so eroberte ihm dieser BeweisL biederen Geradsinns vollends ein Herz. Er imponirte ihm o, daß er, ale der Reisende sort war, den ganzen Tag iiber an nichts Anderes als an ihn den tenloniite. « »2lntonie!« sagte er ein paar Mal zti seiner Tochter, »der Berliner von heute friih hat mir gefallen, und ich hätte gar tu gern etwas siir ihn ge than. Wiißte ich, was ich thun könnte, seine Aussichten zu bessern, ich ginge ans der Stelle noch ietzt naeb deniGasp hof, wo er logirt, nnd böte es ihm an. « »Wenn er Dir so aii o Herz gewach lsen ist, geh hin nnd biete ihm den ztlieiseposten an, der iin nächsten Quar 7 tal bei iiiis srti wird, weil ititser jetziger Vertreter sich selbstständig inacht,« se . rieth seine Tochter halb im Spaß, halb im Ernst Der Weinbergebesiber aber hörte niir den Ernst in dein Rath und legte bedarhiia die Hand unt sein stinin »Mein iibler Gedanke-l« meinte er. »Von allen den Herren, die sieh bisher unt die Stelle bewarben, hat mir noch kein einziger gesallcn, der Berliner aber hat, als ich vorhin mit ihm proble, eine Zunge bewiesen-ich sage Tir, Toni, eine Ziingel Der Mann hat toao weg. ’« »So ach in die ,(izolde:te Gan-IX Vater, iitid rede mit ihm.« »Du meinst, Iliitonie?« »Ziclier, Bauer« Tie Zinzivaihie des Vaters siir den Neisenden sind offenbar bei der Toch ter ihren List Derhall Fräulein Pupple mai-, tois gejagt , in dem lsieschiist ihres Vaters mit ihritizr Zie sast nnd hats ost stundenlang im litoniptoiix itein Wunder, dass ihr ein junger, sympa thiseher Mitarbeiter lieber war als ein alter, vertnisiherter lsiriesgrann Zie holte dein Papa selbst tönt nnd Ztock, daß er ziir ,,tv-oldenen Maria« ging Lehmann siihlte sieh, ale der Wein bergebesilzer dort anlangte nnd ihn Zinsen lies:, von einein gelinden Eilsieit Fertirissen ; »Tod nnd Tiniel!« brummte er. s, Will di lie miih mit den Weihselih die er i ti: ii· iii dei Band hat, noth mal dein-im it.-··· Er nahm iiih vor, jede weitere Ver ihaiidlnna iiber den Piinit entschieden abzulehnen iins die hoslirhe lkeiner iiiiig den exeinberaobesinerw daß er khoffciitlini it. ii den lsiesihasteii deo letz sten Taaeo ;:ii·iii·dener ali- mit den istiihereii trink-, antwortete er daher sitii·;: z ,»iih du«-sitz mein Herr, ich bin sBertretci i.:- Hause-J Zeliger nnd lIlioseiiihan act-gesen. Tab Ergebnis; siiieiner liebst-ten isitssrhiiftesbesnthe war klein anderes- alo dao der vergangeneit ,«Taae. litt· i; iiiiiiiiiniend mit den Be sdingiiiiarn iniiii EEIiaaqenientsJ erhielt sieh bereite til-. iraphisrh meine Ent lassnna « »Um iii lisiiei·,« meinte listerr Pupole »Wie so, iim so li.sst·r·.-« »Weil Zit- sii minnen nicht-·- zwingt, nieiterziirisiirii, nnd irh Zie gern noch einmal in einer Liseinpiobe einluden iiiiirhte « »Aber nicht nieaeii der Wechsel, Herr Puppiez mit dieien Tinaen habe irh nichts mehr zii thiiii. « »Nein, neiti,« saaie der Weinberge besitzen »Sie hiibeii aaiiz Sile-ein« Wenn dieser Mensch, der :liaiiieiisin·tter von Ihnen, ein so hoffnungslos ausgeben-i telter Patron ist«-wozu sich nein Kosten, nein-n Schaden inaihexth Jth möchte anih nnr ein paar frische Fässer Wein, die wir eben leite-rieth mit Ihnen pi·oliiieii. Mir ist, als versichert Sie etwas davont« Der sriihere Lfiizier iisars siih in die Brust. Lb er etwaei vom Wein verstand! Vielleicht nur tii viel. Lar Verstiiiidiiisi hatte ihm Rang nnd Stand, sein Neid nnd, wie die Pa piere, die Herr Pupille besaß, zeigten, aiieh anderen reinen lsietd gekostet. Tie theiier aeimg bezahlte ttisniitnisz sollte sich ihm seist aber niittliih erwei ,eii. Herr Piipplit eiiaaisirte ihn bei dei· Weint-rohe am folgte-den Tage tiotn Fleck wert lind dar arreiite ihn nie. Herr Lehmann saiid sich überrascht-nd schnell nnd irsoim eiili in seine neiie starriete Ei i-i.i inne ic-, seit er nicht mehr mit den siaanu rdigin itoiiiiatt theilten von Seliaer nnd tltosenlhain andern mit graste-in iuiithiigen tiltiistcri lossern ans die Toni- aiiiq, sich b i der Kund rhast beliebt zii machen, wie sel ten en Reisender vor ihni Dis-heim verstand er io aber erst recht, siih iin Fluge Vertrauen nnd Freundschaft- zu erwerben. Seinem Chef hatte ersieh tbald vollkommen unentbehrlich enia t, itiid seit ihm dleo auch mit ritnlett ..-- »s— ---- --.. Ar« tonie Isi« «niseis, und er die junge Dame vor den Altar geführt, war er Mitbesitzer des Pnppke«schen Wein berge-Z nnd Weingeschäfteg geworden. Er hatte, wenn er an die schweren unsicheren Tage-, die er überstanden, zuriickdachte, allen Grund, sein Schick sal zu preisen. Er dankte den Ainnneh der seinem Leben, das lsereiteunesichtss los verfehlt schien, diese glückliche Wendung gegeben, nnd leise, ganz im Innersten seines Herzens pries er auch die Schulden, die er in seiner sciente nantsseit nicht bezahlt hatte. Denn wie man auch darüber denken konnte-, sagte er sich, ohne sie wäre er nie und nimmer geworden, was er heute war. Ohne sie wiire er nie siir » Seliger nnd Nosenthnn auf Reisen ges » angen, ohne- sie hätte er nie den ssknppke’srlsen Weinberg betreten, und s ohne sie hätte er sich nie in das Ver Itrauen nnd in das Herz des alten :Manncc«,de1selt sein Schwiegervater sgewoiden war-, schleichen können. Er verhehlte es sieh nicht, die vergilbten Schnldscheine, die nngetilgt irgendwo in einein Zchnliiasten Herrn Puppkes schlummerten, hatten ihm die Brücke gebaut, auf der er sich aus der Mist-re zu Wohlfahrt und Wohlstand hinüber rellc«c. Eintnal sollten ihm jedoch diese hoch gepriesenen Papiere in den Becher des Glückes, zn dem sie ihn geführt, noch ein paar Tropfen Wermuth eintraufeln. Den Weinbergsbesiher sing nämlich, seit er sein Geschäft immer mehr und mehr seinem Schwiegersohn überließ, die Langeweil- zu quälen an, und alo er eine-J Tages in alten Papieren kramte nnd auf die verblaßten Offi ziersweihsel stieß, deren Werthlosigkeit ihnt einst Herr Lehmann in dringlich sier Weise dargethan hatte, kam er auf den Gedanken, sich eine Zerstreuung zu machen und es doch noch einmal zu ver suchen, ob sich aus diesen unerledigten Papiereti nicht noch einige Thaler her ausschlagen lies;en; Er hatte sieh die Firma der Herren Seliger nnd Rosen thaii iiotirt tiitd sie nicht vergessen. Wenn der Acceptant der Papier-e noch am Leben war, konnte er in den Jah ren, die seit der letzten sruehtlosen Psandnng bei ihm vergangen waren, wieder eniporgeioinnien sein« Herr Pttppte freute sieh wie ein Feind darauf, seinem Echioiegersohn in der Konto - hegleithnng feines vertrachten Namens oettere einen Beweis seiner Schneidig keit in gehen. Er wandte sirh also gan; im Gehei men, damit nian ihn, wenn der Erfolg qui-litten nicht aitelachen konnte, mit seiner Angelegenheit nach Berlin ttnd schickte den Herren Seliger ttnd Rosen than seine Accepte znr Begutachtung ein, Wenige Tage darauf traf von dein i Jniassolmreau eine seltsam oerklausni lirte Antwort ein, atto der sirh jedoch das Eine entnehmen liest: der Recep taiit der nach Berlin cingesandten Wechsel schien in der That wieder zu "; etwas gekommen zn sein. Seliger nnd -:)iosenthatt verlangten jedoch, wenn es Vihnen gelänge, die Forderung einzu Iiieilien, eine Provisioii von fünfzig E Pro; ent ooni.. hielt. Herr Pnpoke lachte sich iii’e Fsiinsis then »Besser alo nicth dachte er nnd iiliertrug die Angelegenheit den Ver linern. Ein paar Wochen daraus wurde ihm fiir seinen Eclnoiegersohm gerade als dieser siih auf einer Jungen Tour be fand, ein gerichtlicher Zahlnngdhefehl abgegeben. Herr Pnopte las die Zit iiellung tnid gerieth in Wirth. »Schottliomheiieleinent!« rief er. »Welch’ eine dumme Berwethseltingi Wird mein thn von den Echtilden seines Namendoettero bis hierher ver zfvliit!« i Er beschloss, seinem Zehioiegeifohn die gnte Yaiitit, die er so nothig atis ·dir Tottr liaitihie, nicht in verderben nnd ihnt von der albeinen Verwtthie lnng, dei er itiin Lpser gefallen, lieber gar nichts Zu sagen· Das Neritht machte er anfnieiisam ans den Fehler-, den es begangen, nnd Zeliger nnd Tiiosenthan forderte er kategorisch anf, den in drt ttlage tititergelansenen Fistthnni absti stellen. Zeliger und klioicnthan hatten indesi, sich ihreo diieclitie bewußt, seine Zit iilnsift einfach :«l sit-sit gele,gt nnd dao isieriehlsoeriahien nahm seinen Ver lani. Lehmann verlor in Abwesenheit den Pt·o;t-s:, nnd eineo Tage-o trat der isitsi«ichts3oollZieht-r mit der vollstreck baten llisltixisxe in siiiinpteo Bitr.tati s Ter alte Itlsiiinn raste. »Waö!« rief Zer, ,,isi der Jrrilnini denn nicht non Jden Berlinern aitfgedeitt worden? Jst ’der Terniin niihl dein Gericht trink-— stellt totn·deii’.-« Er protesiirte gegen dao Urtheil ntid finihie nnd toeiterte gegen Zeiiger nnd Iliofetithait Jndefr wenn er nicht wollte, das: der Erelntor zttin Zinndal der Welt Siegel in seinem Hause att legte, so ninikte er siir seinen Schwieger sohn ttnd titnntsaanom der sich noch iiiiiiier attf stieiieii befand, Zahlen wetiigstenes ttnter Weibe-halt Zahlen. lind et ihai diers anch. Er löste- die anegeilagten Leieihsel mit Zinseotins nnd Gerichtsioiirns ein nitd streckte eine Zniiinie ooi, die iaji dii doppeln Hohe dee Triethsell trag-se aiiotiiarhie Zein chnviegeisohn wai, als er nach Hause tani, liegreiflieh-erweise nicht iilier doe, irae wahrend seiner Abwesen hcit geschehen war. erbaut. »Win. und Hagel« sagte er er schie.cl:t ,,»J·i.koofooit T ich nur an, Papa, diese alte n Wische wieder an das Taged licht zur ziehen? Hatte ich Dir denn inltht zklipp nnd klar gesagt, daß sie — « ,·,.·- Ost-—- II ,—— s i -—.. .. -- .-- . , s werthloe wie diirres Bohnenftroh sindk i »Das find sie aber nicht mehr,« imeinte Puppke, ,.die Firma Seliger und Rosenthau, siir die Du früher reisteft, gab mir die Auskunft, daß die Wechsel feiner geworden sind.« Lehmann traute sich hinter den Ohren. »Wenn noch eins! Und nun gabst Du den Leuten Vollmacht und die Zu sicherung einer Provision?« »Von fünf Fig Prozent l« Der Schwiegcrsohn verdrehte die Augen und ließ die Finger knacken. »Das heißt-« meinte er. »Das Urtheil lautet auf Zins und Zinses ainch fast anf das Doppelte des Wechsel etrages, und die Leute haben die Hälfte davon oon Dir zu verlangen!« Puppke nieste-. »Deponiren mußte ich die ganze Summe, die auf dem Erkenntniß steht. Berloren ist jedoch nichts. Das Geld muß uns wieder ausgefolgt werden. Sobald Du Berufung einlegst, wird dao Mißverständniß aufgeklärt wer den.« Lehmann starrte eine Weile sprachlos in’s Leere, dann schien er mit einer Grimasse, wie wenn er eine gallig bittere Pille verschluckte, einen Ent schluß zu fassen. Er tratan feinen Schwiegervater zu. »Vater,« sagte er zu ihm, »hat Dich die Sympathie je gereut, tie Du mir an dem ersten Tage, an dem ich aus diesen Hof lam, zeigtest?«! »Mein Sohn ! « stieß der Weinberge besitzcr, iiber die seltsame Zwischen frage erstaunt, hervor. »Wohlan denn, Vater! Nimm ein Geständnis: von mir entgegen! Der arme verkrachte Titeeeptant der Wechsel und Dein Zehwiegersohn sind ein und dieselbe Person« »Ja,« snhr er fort und driicktesoerrn Pnppke, der mit glotzenden Augen hoch aufsprang, wieder ans seinen Stuhl. »Hei-, Vater, der Windhund von einem rientenant, der Wein trank und Andere zahlen liest, war ich. Jch hatte noch mehr Schulden als diese. Seit ich bei Dir bin, habe ich aber Alles bezahlt. Als ich TcinsZchwiw gersohn und teompagnon wurde, hatte kein Mensch in der Welt mehr einen Heller non mir zu verlangen Nur die Papiere in Deinem Portefeuille waren unbeglichen geblieben. Ich hätte so gern auch sie ans der Welt geschafft. Jndesi, Tn wirst meine Zehen begrei fen, liieschirhten ansnfiihren, die mir nicht an Ehre gerei sen. Laß schlum mern, was schlmnmert, sagte ich mir, da ich natnrlich nicht annehmen konnte, das; die unsezigen siapiere noch einmal an dao Tageslicht gezogen werden konn ten.« Der Weinbergsbesiszer saß zusam mengesunten aus seinentStuhl. Seine Arme hingen zu beiden Zeiten iiber die Lehne, und er glotzte und feuchte-. »Mensch l« tief er, als er Alles ge hört und begriffen. »Die Kerle-Seli ger und Iliosenthau itt Berlin sind demnach in ihretn Recht, nnd ich habe meine eigenen Papiere mit vollem Betrag an diese TUiensehen zu zahlen!« »Wenn nur weiter nichts ist,« sagte sein Schnurgersolsw »Wenn nur die ungliicklithen Papiere nicht Deine Liebe und Dein Vertrauen zu mir erschüttern Alles Andere ist nicht von Vetang Die Forderung von Seliger nnd Rosenthau werde ieh begleichen. Mein ist die Sehnld.« ,.:)iein,« sagte Herr Puppke gerührt, »die Schuld, dass Seliger und Rosen than das Geld sehnappen, ist mein, siir diese Eselei verdiene ich Strafe-» seh werde zahlen« »Und ich werde nimmer zugeben, das; mein Schwiegervater an mir einen rothen Heller verliert l« Zie stritten noch eine Weile« ergeb nileos hin nnd her. Csndlieh meinte der alte Weinbergobesitket : »erohlan denn, behalten mir beide unser Neid. Lassen wir das Geschäft fiir uns zahlen Das lsseschiift kann es anrh. Das Geschäft hat den Nutzen non Deinen Schulden gehabt.« Lehmann sah seinen Zehwiegertmtet fragend an. »Komm mit,« snhr Herr Pnppke, der seinen Blick verstand, fort. »Komm mit ine Atommoir und sieh zu, wie ich den Posten an Seliger und kliosenthau derbnrhen werde..« Der Zehwiegersohn folgte ihm. An seinem Pult stellte er sieh an seine Zeite. Er lugte., als er das siasjenbuch itttssihlllg, iilter seine Schulter-. Herr Pnppte brlchte: »:)ln Seliger nnd diiosentharn Als nachträgliches Vehrgeld siir Herrn Fried rirh Lehmann« Dieser unterbrach ihn. »Wie dasj-« meinte er. »Seht-gelb siir mich-s« »Gewiß, « sagtezssetrPuppte »Hast Du Dir nicht sitr das Geld, das heute Seliger uttd Nosenthan bekommen, die Weinzunge, die Tn besitzt-st, ange schafft? Wem in der Welt aber ist diese Zunge mehr zu Statten gekom men, als unserem Geschäft? Nicht mehr als Retht also, das; es Dein Lehr geld b".3al)lt. »Und noch Eind,« sagte er, als er seine Buchung beendet. »Behalten wir die Lehrgeldgesthiehte siir uns; auch Antonie liraurht davon nichts zu ersah ren. Frauen haben fiir derlei Dinge manchmal nicht das geringste Verständ niß. llnd Aerger soll man s ich ersparen, wo nmn es tann.« ,- Aus der Schule. Lehrer-: ,,Sag’ mir, . ansehen, was wird aus dem Mens sen, der sein Seelenlseil vernach läsgigt und nur siir den Leib orgt?«—— H nschem »Der wirddi l" » Bcrlincr Humor vor Ge richt. Nack- dcr Wirklichkcsp atpigeixotttxrtcsxi m den Berliner N.s1·1d-.k«:-mlen. PreisproBand - 50Ccms. « Jst-J jcyl into erschienen» s« Vänhc. »Jeder Band eitncln famltch bei gl. Y. würdestpr HEW slslclss LIIE Tle « lKANcls Gen Ipass Mag-it- 0MAHA. NEIJ Gut für kt »Z Jedermann RecuiAToiZ Hast Jedermann nimmt ein Absicht-« ncittel nni das System nnd Blut tu rei nigen. Diejenigen, die SlMMON’S LlVER REGULATOR (fliisfig oder Pitlver)gel)1«atichen, genießen den Vor theil den ein mild wirkendesz Absiiljritngs niittel nnd Tonik gewährt, welches das Blut reinigt nnd das ganze System kräftigt. Jn, mehr alci das: simm0n’8 Lin-i- lI.(-gnl:it»i- regnlirt die Leber, er hält sie aktiv nnd gesund, nnd wenn Dies der Fall, wird man nie von Ma lm«ia, Biliosität, Unverdaulichkeit, Kopf ichtiie13e11 und Verstopfnng belästigt meiden. Alle diese Leiden entstehen aus einer trägen Leber. Gute Virdaunng nnd gesunden Magen kann man nur lia ben, wenn die Leber richtig fimktionirt. Wenn geplagt von irgend einem der er wähnten Leiden, so neisncht Simmuns Livw Hognlntmx Es ist der König der Lebernicdixinen nnd besser als Pil len Jedes Packct nat den Stempel z in roth auf dem umfchtag. J. Eilet-tin ä. cy.,’«fPlF-iflfetf..-IJJD. Burlington Reute. Billette nach allen Punkten des Ostens-, Westens-, Yor deng u. griidcuø verkauft nnd lskepäck (nicht über löst PfdJ nach dein Vestitnniungsorte lo jtenirei befördert. SlMMONs Pinntit diese Bnlsn ist«-n Ninnd Island nach Cl)icago, St. L,oni5 Peo äia, Rans as City, St. Joseph, Otnaha nnd all en lstnl tin Ziij s nim, Denveiy Cl) en enne, Salt Lake-, Portl and, San Franeicseo nndn llen lnnlten dirs kl: tin-im. zinudrcifrixzillcttc —:—· ini Lonnntn nnd) Igncn nnd Satt Ente minn- nacls Endlich gtlenenen linnhern IBspWegen Jtnciknnit iilei Unten Nitiichnß n· s. in» wende inun ncli an Thomas Tonnen-, JF :-tgeii:, (S(1i1nd«’xsland, Neb. 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Ich tscrichicke ba- Mem-l Mk Ue ies Mut-l ahjomt muri-» Hundert uichtJoadcmeribl Mokcx Zur werdet den Tag Jegnkm da Ihr die-z gethan. Adkeiiim mit beigciitgtek Brietmatkex THOMAS sI-A’kl(:lc, 1308 IMM, Verse-wer des berühmten Ialamqvo Zell-rie, XII-A OIAZOC IICIL » IMWW »