Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 24, 1896, Page 10, Image 10

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    · . . .. «
Qauek und candtoirlhschasi.l
Will man Tinte, welche
eingedickt ist, ver-drinnen, so
nehme man entweder Essig oder Spiri
tus. Wasser verditbt die Tinte.
Mattsi l be r wird am schönsten
geputzt, wenn man ed mit Zalmiatgeist
und Schlemmtreide abreibt, dann in
reinem Wasser abspiilt und ntit wei
chen Lappen trocknet. Dann reibt man
nochmals mit Zchlemmkreide nach.
Statt der sie-hackten Zwie
beln zn Kartoffelsalat gibt Zwiebel
sast mit dem Essig geqnirtt die seinste
Wiirzex tnan darf jedoch nicht Fu viel
Ptviebelsast hierzu nehmen, denn er
oll nicht oorschmecken, sondern nur
leise Zu ahnen sein. »
E r s r i e r u n g. Borsichtin in kaltem
Raume die erfrorenen Theile entklei
den, mit Schnee oder kaltem Wasser
abreiben, bis die Haut sich röthet.
Dann abtrocknen, in ein kaltes Bett
schaffen; die Luft im Zimmer allmälig
erwärmen. Später einen Schluck Wein
geben. Den Arzt holen.
Magenkrampf Die Kleidung
til-er dem (warrn zu haltenden) Magen
lockern. Bei start gefülltem Magen ein
Brechmitteh bei leerem eine kleine
Men e Nahrung. Oft nützt ein halber
Eßlösfel voll warmes SpeiseöL Bei
saurem Ansstoßen etwas kohlensaure
oder gebrannte Magnesia in Wasser
verrührt. :
Kalbsleber aus italie
nische Art.- Man schneidet eine ge
hilutete Kalbsleber der Länge nach in
zwei Centimeter dicke Scheiben, nies
fert und salzt sie, wendet sie in Mehl
ttnd läßt sie in einem viertel PfundBut
ter drei Minuten lang auf jeder Seite
sich braunen. Dann nimmt man sie
vom Feuer, ohne sie jedoch erkalten zu
lassen, bringt zu der Butter einen ros
fel voll Mehl, zwei gehackte Schalotten
und einige gehactte Champignono, siigt
Unter fortwährendem Umriihren nber
dem Feuer etwas Weißwein hinzu und
richtet an.
Gekochte Limonade. Man
schalt von einer großen frischen Eitrone
die gelbe Schale recht dünn ab nnd thut
sie in eine Theelanne; dann entfernt
man mit einem scharfen Messer die
weiße Schale von der Frucht, zuschnei
det die letztere in sehr dünne Scheiben,
aus welchen man die Kerne entfernt,
legt die Scheiben ebenfalls in die Ther
fanne und til-ergießt sie mit einem hal
ben bis dreiviertel Liter siedendem
Wasser. Die Limonade lässt man acht
bis zehn Minuten zugedeckt ziehen und
trinkt sie heiß, mit Zucker oersiißt,
meist als schweißtreibendes Mittel.
Sauerkraut - Pastetc. Das
Kraut wird in siedendcm Wasser ge
kocht (ist es sehr sauer, so wasche man
es vorher einige Male abi, abgegossen
und mit frischem Wasser, einer halben
Flasche Weißwein und einem Stück
Schweine- oder Gansefett weich gekocht.
In eine mit Butterteig ausgeleate
Pastetenform schichte man dann lagen
weise Kraut, welches nicht zu suppig
sein darf, aber jedesmal mit etwas
anrer Sahne angeseurhtet werden musi,
Scheiben von Fasanenbraten, oder
Wildbraten, oder von Gänse-lebet
pastete, von gebratenen Fischen, oder
anderes, wieder Kraut und wieder
Fleisch. Die oberste Krautichicht wird
mit Paniermehl, geriet-euer Sen-met
oder Parmesanttise bestreut, einige
Butterstiickchen sowie einzelne Hörn
chen weißen Pfeffers darauf gethan und
die Form nun geschlossen Man backt
diese Bastete in mäßig heißem Lsen
eine Stunde lang.
Wie Salz aus Milch ein
wirtt. Wenn man den Kühen Salz
verabreicht, so hat das einen gewissen
Einfluß aus die Beschaffenheit der
Milch. Das ist eine ganz natürliche
Folge, da das Salz die Verdauung
des Futters wesentlich befördert und
aus der anderen Seite die Menge des
verdanten Futters den Maßstab siir
die Menge und Güte der Milch gibt.
Salz ist eine nothwendige Vorang
setzung für das gesunde Vesinden aller
pslanzensresienden Hattethiere und die
Güte der Milch hängt in erster Linie
von dem körperlichen Zustande der sittl)
ad. Salz, in übergroßen Mengen ver
abrei , ist unbedingt schädlich und
veru ehe brennenden Dursy doch et
höht ed nicht nothwendig den Wasiet
geheilt der Milch Wenn die Find ttteln
W er als gewöhnlich trinkt, so i
da nnner kein bittend Zur sinnen-n
daß diese ttetnteiirte Lvassettznfieiit
Milch verdünnt Die Entsteliuttq
Milch im iidtper schließt dies
vornherein aus. Sie wird erzeugt dec: .
eine Ausscheidung des im Eutet t
. itenen Dtiiiengewedee nnd der M i
est-halt überschreitet nie ein bestin
» MMaß Vielmehr wird ein Uei
MS an Vsasser durch das Blute
Futen zugeführt, welche, als Ate;
Ostsee oder Kanai wirkend, so letttsxl
«ant sanktionirem die- Au-:.-.«
jung selbst besorgen; wenn diese »s;
tian and itgend einem Grunde n «
M so kennen auch dann niri
ilchdriisen die Arbeit der ziii
iidewe men, sondern die sind
Use-ei knnkheitssympiamezeigen
Mächtiger Former wird niema:
Lage kommen, dicke Frage w»
Brit-tin ztt ziehen, denn tr
sM einsntttsnÆl eattszet Linn .
sann- zss «
« äfsige ode- tth -
Oe s ·.:..
--
Um grau gewordenen höl
iernen Liliessergrifsen wieder-T
eine haltbare Farbe tu ertheilen, wird
eine Beize hergestellt, welche ans zwet
Fliissigleiten besteht, und zwar aus
salzsaurem Ilnilin und Kunserchlorid
und aus chrotnsaurent Kali. Matt be
streicht das betreffende lHoltsttick zuerst »
mit der erstgenannten Fliissigleit nnd’
sofort nach detn Trocknen mit dern
chromsauren itali: nach ganz kurzer
Zeit ist dann das Holz intensiv
schwarz; diese Beitr widersteht der
Einwirkung des Lichtes, ja sogar des
Bleichlalles.
Die Behandlung verlorn
mener Forrnbautne. Es gehört
durchaus nicht zu den Seltenheitem
daß Formbaume so beruachliissigt wer
ben, daß sie verkonnnen oder ausarten.
Solche vertarnmene Formbaume kenn
zeichnen sich durch iiberrniißigen Holz
reichthunt. Sie bringen keine Früchte,
das innere allzudichte Laub wird gelb
und ein Schlupfwinlcl fiir allerhand
Ungezieser. Zur Herstellung solcher
Bäume schneide man mit Sage und
scharfer Scheere alles zu dicht stehende
Holz an seinem Entstehungspunlte her
aus und streiche die großen Wunden
mit kaltslüssigem Baumwachs zu. Nur
wenn dies geschieht, ist es dem Baume
m lich, seine Blatt- und Blüthen
kno pen gehörig auszubilden und gute
Früchte zu zeitigen. Jedoch achte man
darauf, daß man nicht vielleicht einem
arg veriommenen Formbaume in einem
Jahre alle übersliissigen Zweige fort
nimmt, da sonst im Friihtahr tu viel
Wasserholz entstehen würde; man ver
theile diese so nothwendige Arbeit viel
mehr aus mehrere Jahre. Das Aus
schneiden ist an und für sich sehr leicht,
wenn man nur daraus Rücksicht nimmt,
daß sich jeder Leitast des Formbauntes
frei sortentwickeln kann und auch nicht
durch sein über-mäßiges Wachsen ande
ren Leitiisten Luft und Licht fon
ninnnt. Ebenso darf aber auch nicht
das Fruchtholz sich gegenseitig beruh
ren, sondern es muß non allen Seiten
überall Raum gewinnen lönnen, utn
die Fruchtaugen naturgemäß ausbilden
zu können· Auch alles Fruchtholz, wel
ches zu dicht steht, mus; herausgeschnit
ren werden. Nach einer solchen Mani
pulation werden sich nun stets Wasser
schosse bilden iam meisten an den gro
ßeren Schnittflachen); diese werden
dicht an ihrem Entftehungspunlte mit
einem scharfen Messer fortgenommen
Das Reinigen von Moosen und Siech
ten ist selbstverständlich auch sehr
nöthig. Ganz besonders ist noch im
Auge u behalten, daß sich nicht durch
einen falschen Schnitt ein besenartiger
- Ast entwickelt. Diesem wird hauptsäch
; lich dadurch vorgebeugt, dasz der zweit
oberfte Zweig im Frühjahr auf Astring
geschnitten wird und die unteren auf
« drei bis vier Augen eingetiirzt werden.
:Es bilden sich nämlich meistens oben
nach einem etwas günstigen Schnitt
drei bis vier Triebe, der oberste bleibt,
falls er stark und gesund ist, der Leit
trieb, der zweite wird, weil der oberste
Trieb gut ist, aus Astring fortgenom
men, da dieser Ersatzzweig jetzt entbehr
lich ist, die unteren werden aus drei bis
vier Augen eingeliirzt, oder aber auch
noch nach Umständen wenigstens einer
aus Astring geschnitten. Ließe man sie
aber alle wachsen, oder tiirzte man sie
alle auf ein Drittel der Lange ein, so
würde ein Besen entstehen. Sollte
die Form des Baumes durch irgend ein
Mißgeschick veranstaltet werden, so
sorge man möglichst durch Zurückschnei
den an jener Stelle die ursprüngliche
Form wieder zu erlangen. Oftmals
kann dieses auch durch einen Ausschlag
vom Hauptast bewertstelligt werden.
Nur das-»ewigen und Ein-s
richten der Fischteiche ist der
Winter die geeignetste Jahreszeit
Jm landwirttischastlichen Betriebe ist
iu dieser Zeit mehr Ruhe eingetreten
und sind in Folge dessen Arbeitskräfte
frei geworden Das Liuomoorett der
Teiche hat dann den Bot-theil, dasz durch
den Frost die regelmäßig im Trichboden
sich vor-findenden Schwefel- und Eisen
verbindmtgen unschädlich gemacht wer
den. Fast immer ist der Teichschlomm
reich an Humor, enthält also viele
Pflonzennahrstossa Um diese auszu
schließen- setzt man dem Schlamme
Kall, am besten aber Aetztall, zu. Um
Zutritt der Lust zu ermöglichen, steche
matt die Hausen häufig um. Mart ge
winnt so einen werthvollen Litompost
für Gemüsegiirten, Wiesen und aus
Recken die der Kräftigung sehr bedin
fen. Bleibt der also gereiniqte Teich
den größten Theil des Winters trin
durch trocken liegen, to wird er siir eine
reiche Produktion von Fischslcisitx im
Sommer bestens vorbereitet zusi
Boden erzeugt pflanzliche nnd miss
rische Nahrung siir die Fische man
und darf man unter sonst günstigen
Verhältnissen aus einen Ertrag cis-i
mehr als 150 Pfund Mars-tenstcksitt
derAcker und Jahr auch ohne drinne-He
Fütterung mit Sicherheit rechnen·
Das Blut geschlachtet.s:s
Thiere bildete biolang seiner Hex-.
Masse noch in den Schlächtereien cis« :
mta hmett Abfall. Nach -.-:.::
Miit iitmg des Patent- und «
nischetr Boreans von Richard Inder-I ir
Giiriiitz läßt sich dieses überfliisisT
Blut in Verbindung mit Melasse «
Bieitsotter ausgezeichnet ver-werthen
Dasfeide wird hergestellt, indem nnm
Wirtin-it Meiosse mischt, dk Miicktmtzj
von keinem oder mehrere-i der gewinn
lieh angewandten Finsermittel auf
stmsett iiißt »und das Pwsdtttt edentnelt
M Himm- Psrrlim mtd Trocknen
Bühnknhumor aus der Papst-sit
.Zu Ehren und zur schuldigsten
Dantsagnng werden die hiesigen Schau
spieler, für die ihnen so huldreich und
großgiin tigst ertheilte Erlaubniß, ans
siihren ein mit Trompeten- und Pau
kenschall begleitetes, von dem Herrn
Lessing oersertigtes großes Trauerspiel
Entilia Galotti oder Der hinter
gangene Fiirst.«—-—
Wen versetzt die Lettiire dieses Ko
mödienzettels nicht mit einem Schlage
in die wunderlichste Zeit des deutschen
Theaters, in seine Zopszeit, da Iphi
genia im bauschigen Neisrocke und mit
gepudertem Toupet aus hohen Absätzen
über die Bühne trippelte, und die
llassischanelden den Dreispitz unterm
Arme und den Galanteriedegen an der
Seite trugen? Eine wunderliche Zeit
in der That, durch die Primitivität nnd
den patriarchalischen Zuschuitt der
theatralischen Verhältnisse eine uner
schöpfliche Fundgrube ded Humans.
Damals nannten sich Prinzipal und
Mitglieder noch »Vater« und Ein
der«; wie es aber zwischen ihnen trotz
dieser ver-traulichen Benennung ost
zuging, illustrirt eine von Jssland
erzählte Geschichte überaus ergdylich
Der Prinzipal bewirthet seine »An
der.«« Alles istweinseligundvergniigt.
Pldtzlich sieht er nach der Uhr. »Drei
Uhr? Wie viel ist ed denn bei Jedem
von Ench, liebe Kinder? Zeigt Eure
Uhren mir bor.« Jeder zeigt seine
sUhr. Er nimmt sie, legt sie alle in
Feine Schüssel, dann seine dazu, und
s hält folgende Anrede: .So ist ed denn
nunmehr drei Uhr vorbei. Um vier
Illhc kommen Eure Gläubiger insge
Esammt, die ich bezahlen muß. Ich
J habe keinen Heller Geld als die noth
jdilrstigsten Transports und Zehrungs
-kosten. Aus der Reise werdet Jhr
Alle sreigehalten. Draußen steht der
Jude Mortien, bei dem ich sogleich
alle unsere Uhren, die tneinige inbe
» grissen, in Bersatz geben werde.« Nun
Jerhebt sich ein siirchterlicher Tumult
;unter den protestirenden Mitgliedern;
ider »Vater« aber springt aus den
I Tisch und macht ihnen klar, daß er sie,
swenn sie ihm die llhren nicht ließen,
E doch nicht bezahlen könne, die Bontiaue
Zschließen und sie Alle zum Teusel
kjagen müsse. Das Ende vom Liede
s sie niiissen in den sauren Apfel beißen
s und man verträgt sich weiter.
i Dafür nutzte denn auch wieder der
Akteur die Situation rechts-hassen aus,
wenn er den Prinzipal in der Hand
Ihatte Einmal gab ein Prinzipal den
EEitnson Der Held soll seinen Durst
sinit dem Wasser stillen, das aus dem
sRachen eines Löwen quillt, und dies
EWunder sollte der Theaternteister mit
ZHilse einer Lukasserspritze vollbringen
Ieimson legte sich denn auch aus den
Kämen-sein Wasser kommt. Er war
;tet, rust hinein, slucht-—aber statt des
iWasserd tot-tritt die Mitlheilung, daß
Idee Löwe erst dann seine Funktionen
jverrichten werde, wenn der Theater
xmeister seine rückständige Gage erhal
sten habe. Was sollte der unglückliche
sPrinzipal thun? Bot der im Augen
Ibliet allmäehtigen Wasserspritze that er
keinen Schwur, die Gage von den Ein
gängen ded Abends zu bezahlen, woraus
der Löwe endlich ein Einsehen hatte
·«und Wasser spie.
und das wonnnnx tumc es man
LynclijnitiZP Das Pamitum der Zupf
'zeit war von einer ricitendcn Duld
samleit, weil ce- den Vorgange-n auf
der Bühne noch mit einer fai«tnnglaul1
lichen Naivetat gegenüberstand In
dem Ztiicle »Zudordittation« dittet
Waltran seine Leute um Vergebung
und umarmt Einige von ihnen. Ein
als Statist dienend-er Soldat, den dies
Loos gleichfalls trai, wurde so gerührt,
da er mit hellen Tlitiinen ausrief:
»Es ist Ihnen von Herzen vergeben,
liebstet Herr Kapitäih ziehen Eie hin
in Frieden.«——Jn einem Eingspiel
beklagt Schön-Liedchen ein gestohlenee
Lamm in einer irlnnelzenden Arie
.Zeigt ee ein Schiner mit-.«· Da er
tönt aus dem Auditorium die eifrige
Stimme eines jungen Bauern and dem
Matitlilande: »Bei schwarte Deii. dei
dicke Ratliity hindet den Baum, dci liat
et stoblen!«0 Die Komödie iidte eben
damals eine solche Gewalt der Jllu
iion and, daß selbst die störendsten
Vorkommnisse unbeachtet blieben.
Ja tsiiistwiv war’d, da trat in
irgend einein Stücke ein Alter mit
einer Laterne auf, unt im Augenblick,
wo dies gen-lieben ist, and den stouliis
sen den angitlichen Jutui zu hören:
»Die Laterne mu ia brennen!«
Ruhig tritt der Minte an den Soiflenrs
kasten, zündet seine Laterne dort an der
Lampe an nnd spielt weiten»
Mit dröhnendem Pathos-f defiamirt
ein Held: »Ich war damals in Rom-. «
Pan e. »Ich-war damals in Rom.«
Ueber diese Thatsache kommt er nicht
hinweg, er wiederholt den Satz noch
einmal nnd als ihm der bestiirzte
Saffleltr immer noch keine Hilfe
bringt, blickt er durchbohrend in tei
nen Kasten nnd fragt drohend: »Nun,
Rath was macht’ ich denn in Norm-«
«ne Schauspielerln versetzt ihrem
Partei-r eine Ohrfeige. Ganz misse
duldig sagt der Akteur: Es ist noch zu
RGO-qu entwertet fie, »so« he
kdinmen Sie noch eine. «
Man-des freilich, wad auf den Sätz
nen jener Zeit vorma, das war denn
W selbst sitt die Phantasie dieses
naiven Publikums zu start. Ein Miene
Wagan ein vertan-Wertes Loch
ist einer ewdiahle mit dem Piave
J za, Geleit-akutme
« WÆ W «
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bttck des starrenbtattesx —— s an sie ou
in Jubel ausbrechen, war doch unver
meidlich. in einem Trauerspiele, tn
dem eitel Grausen und Zahnetlappern
herrschte und Alles erbarutnugeloe vor
die Klinge mußte, war bereite eine der
Hauptbersonen gefallen. Ein hand
sester tragischer Print gab der Leiche in
der Hitze des Affelts einen derben
Tritt Zur unsaglichen Freude des
Publikums richtete sich der Todte aus
und schrie: Paßt die Todten iuh n!«
War aber das Publikum leichtgläu
big und geschittactloe, so waren die
Schauspieler von einer kaum glaub
lichen Unbildung und Charakterlosigs
keit. Ihre Anschauungen itber histo
rische Verhältnisse waren nicht immer
ganz zutreffend, zum Beispiel charak
terisirte ein Darsteller dae Kostilm
eines mittelalterlichen Stückes etwas
verworren ale ..romisch-alt-deutsch.«
Ost verstanden sie gar nicht, was sie
sagten. »Verstopse Deinem Schmerz
die Quelle, sei ein Mann!« heißt en
einmal im »Motbeth«; der wackere
Mime dectarnirm »Bersto·vse Deinen
Schmerz, die Quelle sei ein Manni«
Eine Attriee gibt die Göttin der Freude
und soll in einer Arie singen: »Und
nun erscholl von griechischen Camönen
ein Lustgesang.« »Sie verbesserte diese
Stelle in »Und nun erscholl von grie
chischen Kanonen ein Lustgesang.« Als
man sie aus den Fehler aufmerksam
machte, bemerkte sie iiberlegcn, sie
habe nie gehört, baß solch’ ein Thier
gesungen hatte, »Carntlnen« sei ein
Schreibsehler. lind es blieb bei den
sinngemäßeren Kanonen
- inter den Koulissen herrschten die
Iwiitesten Kabalem ganz besondere
aus Ro lenneid; wir wissen von einem
Rollen " iithenden, der die Rollen ein
fach wag und sich immer die schwerer-c
zueignete. Das erinnert an den Poli
zeiossizier sener Zeit, an den sich zwei
Schauspielerinnen im Streite um eine
Rolle wandten. Dieser zweite Salomo
stellte die beiden Schönen aus die Wage
und diltirte dann lurzer Hand der
Leichteren die Rolle zu. Im Buhlen
unt die Gunst des Publikums war jedes
Mittel recht. Für die Flriecherei vor
dem Publikum ist die folgende Ankl
dote charalteristisch: Ein Sänger
mußte aus Verlangen eine Arie zwei
mal wiederholen. Als die Zuhorer sie
zum vierten Male verlangten, trat er
oor und sagte: »Halt mich dao preis
zwiirdige Publitum sbrn Narren oder
zsing ich wirklich so schön? In beiden
sFiillen steh ichzu Beseht. «——llnter ein
Zauber aber renommiri s sie sich ge
2radezu unerhörte Dinge ihren Er
Isolgen vor. Döbbelin b. , otete, bei
einer Vorstellung die »Ledipus'« die
Stelle »O Abgrund öffne dichl« mit
einer Fußbewegung hervorgestoßen zu
haben, die den Absatz seines Kothurne,
;ihtn selbst nnd allen Zuschauern unbe
merkt in den Schooß einer vornehmen
Dame geschleudert habe. vAnderen
sTages habe ihn diese-—in ihrem nas;
lgewetnten Taschentuche vorgefunden
kund ihn zuriielgeschiektl
s Ein lvorsichtiger Künstler. Man
fsragte Rossini, weshalb er nach »Wi!
Ehelm Tell« teine Lpermebrtontponirt
ihätte. »Ein neuer Sieg hatte meinen
HRutini nicht erhöht, eine Niederlage
Eihm geschadet-« .
E Tod dnrch Papageien Vor
. wei Jahren starben in Paris mehrere
Personen on einein gelieitnniszrollcn
IUebel, das man ans kleine Vaoageien
, zuriicksülirte, die lurz vorlzer nno Süd
åamerita angekomman waren. retzebin
sereignete s« nun in Paris ein rinn
slikyer Fal . Zwei Schwestern, die
zeinen erst vor Kurzem unegeschisften
ePapagei ans dein Munde iiitterten,
starben kurz nacheinander Die Sache
war das erste Mal aus Veranlassung
des Sanitiiterotst ded Seine-Departe
ments untersucht worden, ohne daß
man zu einem bestimmten Resultate
gelangte-. Seitdem hat der Direktor
der Thierarzneischule von Atsort, No
rord, Experimente angestellt. Er ver
schasste sich Flügel solcher Thiere, die
während der lieberfolirt von Quem-S
Ayres nach Havre gestorben waren.
sügte von dem unversehrt gebliebenen
Knochenmart in verschiedene Kulturen
nnd sond schon atn nächsten Ta e einen
Mikrokokkus. staninchemMee chwein
chen, Hühner-, denen er diesen Mikro
coilus einiinpfte, erlagen nach 48
Stunden einer insektiiiscn Krankheit
rnit inneren Blutungen. Der Direktor
von Alsort machte noch einen anderen
Versuch mit einein gesunden Pest-aged
in dessen Kasig er einige der Jl« el
legte. Nach 20 Tagen war dan Th er
ebenfalls todt, was ihm ais sicherer
Beweis galt, daii die Papageien an
einer außerordentlich hestigen Seini
chämie zu Grunde gegangen waren. Do
der Vogel, dessen Gegenwart iin ause
die beiden letzten Todesfälle znge chrics
ben werden, noch lebt, io wird Nocard
seine Ertniitelnngen fortsetzen litnnein
Die «deutsche Lolonials
diesseits-hast« Unlängst fand in
rlin die lonstituirende Versamm
lnn der deutschen Siebelnngogeselis
seh-ist iir Südwestssssrita statt. Die
Gesell chqst wurde nach Genehmigung
des Reichstanztero als »Wenn Ko
Ipnial esetlsiizqsikl mit einem « nd
kqita von ZMJN Mark begründet
Dieselbe bezweckt die wirthschasiiiche
Irschliefign der deutschen Schutz
seliiete In lidwestsAfrita, kann Grund
ei tinnn erwerben, Handel einerbe
se bstsiiindi betreiben nnd w rd ans
ichp breite undliiluslge Schiff-t
o
Wiss Will-M Dents — bund
I »Stebenundztvauztg Mit-i
lionen Einwohner, meistenoj
Narren. « Von Thomas Carlth
dessen tuojährigen iEieburtetages legterz
Tage die gesittete Welt gedachte,s
stammt bekanntlich der grandiose Aus-J
pruch: England hat :7,000,000 Ein-H
wohner, meistens Narren« So wirdi
k er nämlich stets citirt. Wenige Iviiseni
I aber, wo sich dieser Ausspruch tn Car-i
lyless Schriften befindet. Er sieht im;
Kapitel über Parlamentcinden »Bauer;
Day Patupl)letd« und lautet wörtlich
«Mon sehe sich doch in dir That eine;
Körperichait non 658 Herren verschieXI
denster Art an, die sich hinsetzen, um
iiber die Geschäfte des Landen zu be
ratheu, während 27,000,t.)00, meistenei
Narren, ihren Worten tauschen und
; sie zügeln und kritisireu und nun frage
iqu sich, oti irgend ein Gescheit, seit
idem die- Welt anfing, unter iolchen
i Umständen tu Stande gebracht ist oder
This an’e Ende der Welt zu Stande
ngbracht werden wird.«·
l -—-.. -.-....
; Prügel, weil sie nicht hei
Trathen wollte, etnpfingcinMiid
schen in Ehoriow, Rußland. Sie war
; von ihren Angehörigen gezwungen wor
iden, sich mit einem Manne zu ver
loben, den sie nicht liebte. Als sie bei
der Trauungscerentonie vom Priester
gesra t wurde, ob sie ihren Bräutigam
zum Dianne haben wolle, erwiderte sie
.Nein!« Vergeblich blieben alle Vor
stellungen der Hochzeitsgesellschaft, so
daß diese unverrichteter Dinge nach
Hause ziehen mußte, wo das Mädchen
von ihren Eltern und den Freunden
ihres Bräutigams Schläge erhielt. Ein
zweiter Gang nach der Kirche wurde
angetreten, und wieder beantwortete
das Mädchen die übliche Frage des
Geistlichen mit »Neinl« Nunmehr
nahm aber der Letztere die standhafte
Schöne vor ihren Angehörigen in
Schutz.
I
i
g Agenten verlangt, iür das sp
Zedeu in Deutschland erschienene und nur
Zdurch uns zu beziehende Wert »Das
Zd e u t s ch e R e i ch«, eine vollständige
ZBeichreibung des heutigen Deutschland
intit R vor rügiichen Karten. Prospekte
frei Tageswde Preis Q-k.()it.-—«Großer
Nobatt au Wiederoerkåufer; ausschließ
liche-s Vertattigrecht garontirt. -— Man
wende sich an die
Note-m zugute-U I'I·ut·tx-·t-txiz l,’»..
III-II Chieago, Jll.
Beil-fisk- Yieisme unscticiiiigeHmut unerka
utin« um in Isbrosxa tu min- iitr eta inner
iöiiigte Haus« Laien-Hm und sung-den schließt
Mist-mein des nnd irantiitxsk Sonnen met »m« Musik«
Tit Damit-Hist- (’unsz·-iistz, Tini-il Hans-. »in-rh
Miiq . Uhu-Izu
Seid Ihr gefchechtlich krank?
Ia cui-m Falle will ich Euch ins Tier-It ein«- eisig
chtn Honor-nur« versiegen nor-visit its-den« mich-s mich
non en- oiam von Selbitbriieaung in iriilm Juni-!
gnn mich echtltchsr Aue-stin«ciangin in ifälertn Fuhren
Instit-. Un bringt irr-m um«-Moor Ostia-g tät erste-us
! Nitooittuk nächiitchc tkygtiiic kleine. ichwedemrd winni
nwciiennsmpiumischten-teurem u. i. ro ec- sit unr
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übern offen. Wir erfnchen iiin einen Theil
Nuicr Hinudschnft nnd garnntiren Mich
Zniindcnbcit Indem-Dirnnicicnsinip
bm ein eifolqmchccs iink glückliche-z Jahr
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