Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 01, 1895, Page 8, Image 8

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    Istqu fes-zusi- sams.
I meiner Missionsicsvnomt her Chri
stian :;.hutch, 18.—25. Oktober ’95·
Terms Staats-Fast und Dallag tsrpojinon
II. Oktober bis it. November Jä.
Corbethfßjtzsimmous Faustkampi. Isl. Ok
tober ’95
Für die oben an· eführten Ereignisse, met
Oe sich in Douai-, emsi, abspielen werden,
verkauft dirs-ON.:)ckundreneb1ucte nach die
sem Punkt zum Hinsahktgpkeis. Billet Ver
Lauf vom Ic. bis 31. Oktober-; gültig find
Dieselben für die Riictfahkt bis Zum 1(). No
vember ’95. T hv s. U o n n o k.
Dcs älteste Engl-N ists-stets Haus in Kansas (51:y.
stand-Ists Liquok co.
614 stockm, Kansas City, si.
Nachfolger von Oliv-r G L Ihm-L
Gegkündet von R. S. Paterson, 1868.
Bomben u. Rye Whiökth
stauns- Weiue, Cis-, its-much
tut-spot, Uns-.
Isorkespondem erwünscht von Händlsrsc or» An
deren, du « un Ebitzkim w mäßiqm Pkkism wünschen
Wanken ji et ocwuckt und ngendmobia vrkiundL Wir
sen-mitten Reinheit, Maß und ZufmbmhnL T as
stdste sinkt von alten Wiss-sker m Kansas Wo. :1-91
Geo. E. Todes-,
Sie n o g r a p h
und Gouektoxn
List-net Ro. 3, sich-lieu stut.
Grund Island, Neb. »z;
— «ÄU.ä"EsT«"-"·nk:ssz
empfiehlt sich dem Publikum Zum
Moden u. Ethöhcn
von Hör-fern jeder Art.
AWNINGS aufgemacht, sowie verkauft
W o h nu n g» östlich vom Stirn-cre
cchuthauå - m
Burlington Konte.
Blllette nach allen Punkten des
Osten-, Westen-, Yor
dms u. Hütten
vetkauft und Gepäck (nicht über 150 Pfd.)
nach dem Bestimmung-Tinte ko
stenfrei befördert
Benupt diese Bahnvon Glaub Island nach
Chicago, St. Louis,
Peo:ia, Kansas City, St.
Joseph, Omaha
und allen Punkten des Osten-,
Denver, Cheyenne,Salt
Lake,Portland,San
Francisco
und allen Punkten des Weste-IT
—:- Bundreisesyiuktte -:—
für Tonkjsien nach Ogden und Salt Lake
sowie nach südlich gelegenen Punkten
Wegen Anstaan über Neuen, Anfchuß
u. s. w» wende man sich an
This-us come-n
ss Ase-m Grund Island-, Reh
Die
Beste Frühjahr-Medizin
Gerade jetzt ist Jeder darauf bedacht,
etwas für sein Blut zu nehmen. Eine
Familienmediiim wie man in sagen
pflegt. Es ist dies auch ganz empfeh
lenswerth, nur müßt Jhr die richtige
Medizin treffen. Wenn Jhr Euer-i
Arzt fragt, wird er Euch sagen,
i Nehmt
eine gute Medizin für die Leder, weil
diete viel mit dem Blute zu thun hat.
Wenn die Leber träge ist, ist das ganze
System verstopft, dag- Blut wird schlecht
und der ganze Körper leider Man er
wartet non jeder für das Blut empfoh
lenen Medizin, daß sie auf die Leber
wirkt. Halt Euch deshalb den
König der cebermedizmen«
grimmer
CLiver
Zegucator.
Tiefe Medizin verrichtet ihre Arbeit qui
nnd leiiitigt das ganie System« Sie in bei
der als alle Lilien nnd in finisiq oder als
Pulver ,u haben
Mehl-ödFutterlsandlung
—VDU—
Zdam Yrombadp
Alle Sorten Weizen-, Roggeik Catri- unt
Buchweizew Mehl, Kleie, Schrot uiak
Ille seien feines Garten-Sue
SarnemVuchweizen zu verkaufen!
—- Henry -1.Voss,
gigarren - Fabrikant
und Händler in
Rauch- mw san-Tabak
Cigarrenspitzen Und RauchersUtensilien
überhaupt.
Mzabrikant der altbewährien A.
O. D. Cigarren, die deer 5c-Cigarre.
cito-str» Gan-ei Ists-rul. es
Bikycles, Gewehrr.
Pan-unen- Auf Be
Itellunz
hütscn geladene
Patroaen
65c « 40c u.
45c
pro 100 O die Bor.
RI« Regensthiriue reparirt
und neu bezogen. Bezüge und neue
Griffe zur Auswahl stets an Hand.
F. P. KAHSKT,
Loeuft Zins-. k
l - » - , ,», - -
Ist-ist her tem- siei i
flcssss ccsslsslcfl co»
Nachfosget von EIN s scILL.
Ema-nic- m 1871 Schrei-n sükMakkcvckichc.
- Marsyas diese Zeit-ask ) « 19111
i III-I- cley tust-cl- VIII-.
f W. II. Thompson.
Wohnt und Roma
Praktizirt in allen Gerichten.
Grundeigenthutnsgefchäfte nnd Collektim
nen eine Spezialität
Die St. Joseph se Grund Island qultond
hat jederzeit Billete nach aåen Punkten zu
den niedri ften Roten zum Verkauf. Hat m
Grund »O and direkten Anschluß mit dem
Unten aeific Ueberland Coukietnt efük alle
westlichen Punkte und in St. Jo eph mit
allen Linien nach Norden, Osten und Süden.
Weisen Naten und anderer Auskunft wende
man tch an den nächsten Lokalagenten over
an S.M.Adfit,
G. P. A» St. J. ö: CH. J. Rez»
St. Joseph, Mo.
Nah Obertdu nnd erriet für M.
Tie Duklington t eine Rate von tot-wo
angesetzt von Gran oWeint- nach Shmdam
Wyo. und zurück, 10351 e für Hin- nnd 10
Ia e für Her-fahrt II etc üuigsv Tq e.
ZU ift eine vorzügl elezenheit fä
ndtunssreiiende, set Ue lack ills
Inend Mache-, F es as attet i , an
s Mswun end ten·
M Ins-s I. C o n n o k.
III Wchlsk
Un EIIII Rot-It
Ja Ist-et Gipfel Schatz, dem Humans-,
Rot äYgätMmt ein wetmtgessnes
to
An graue- Rampe ranken Moos und stren,
Wo eian gelätmt behelmtek Krieger kos.
Die Genus-, von Kupidos Pfeil getroffen.
Schläft tdveoman am klaren Springstutly
qae ,
Int- dek zerbrach-ten Pforte, flügelosseu,
Klingt keines Jagdhunds mutyigec Gebel.
Nur wenalder Zephyk durch die Weiden fän
th es, ais keusche seid-es Frommen-any
Die ßtmh dec- grüuumhuschten Becken kräuselt
Wie Harfenlied der Steine morschen Rand.
Nur wenn die Nachen-it in den Linden flsstekh
N I sich s wie Leben In dem Turm-goa,
e usi der blonde Knapph nachtumdü
Sein ichmelzend Lied der schönen den-Ia
lang.
RIIk wenn das Mondlitm durch die Eichen
schimmert,
I aus der allen GrIIfI im PaIIserkleikx
Von engem-Lamm and Sagenhaach umflim
Als stiller Schatten die Vergansenheii.
Sie lehnt sich müd an ’0 bköckelnde Gemäuek
Und steuka me That. das einst Ihr Rai be
te t,
Tant- das voll kühner La nnd that-abne
Sje Icaffentassetnd ein dahiuseschwebt
Doch büsire Geister sieht sie dtöneud wesen
Wo tägo die mIlde Sonne friedlich scheint,
Sieht chutv Imd Stände-schreiten durch die
Hallen
I Sieht Thräneu bxitzecy die man eiuß ge
I weint.
Was Niemand ahnt, sie könnte es verkünden.
St Ie weIß wann-I von des Berg eus Fluch
zük welche Freveh welche bIIIt se ündeu
Dies Schloß gestrichen ans mkebens Buch.
T Muth ls, vetzm Ibekt in die Waldesgkändq
« Kein Menschean III feiner fette dringt
Ilad nie oII UT- kStätte quer finde
E u tebc.- sen Wem-erweisen singt!
Und du sie ans der Gruft emvvkqetriebekh
Die Reue. Iehm ca ihm Seite dicht,
« Die einzige Gefährtin, die geblieben,
) Izup »Hei iyk bist-mich in das Angesicht
i
i
i
i
I
Gläser in Ruhe! Kein iarniendes Hoch
Hiiiideii Mai si.
Von Plitiipit Sei-gez
Es ivar schon soat und der Weins
liatte die Köpfe schon ein wenig illit
niiiiirt, als das Kapitel von der
Freundschaft aufs Tapet gebrachts
wurde Bei niichierneu Zinnen und?
hellem Tageslicht gedenken die Männer s
ilirer nicht gern, ein seines Sichant
gesiilsl halt sie ab, ihre sanften Regun
gen offen zu bekennen Iesto höhers
aber wird die Freundschaft gepriesen, ;
wenn in nächtlicher stecherrunde Weihe ;
stinitriung sich verbreitet und das Sie- s
Seil von den Zungen last Din, iii dem
eise junger Siiinstley iliat man dese
Guten schier Zu viel Unter dein Larin
der Meinun en und Vetlseuerungen
erhob i«:ch ein Jiiiigling, tlopfte an
sein Glas tnd feierte die Freundschaft s
in so schwungvollen. tief einpfuiidenen;
Worten, daß ilnn selbst vor iiiiilirungz
die Tbriinen aue den Augen siiirzten s
Sie sei das Höchste-, sagte er, sie sei E
das einzige Zuverlässige und lautere
Band, welches die Menschen anein-«
anderletie, die Quintessenz der reinen
Liebe, liisisssr als Philosophie und Reli
gion, un .ich weit höher als Frauen
liebe, vor iiir verschwanden Neid, Ab
gunst und alle anderen schlechten Re
gungen, sie iiderdauere Schande und
Vernichiung, sie wiichse in Noth und
Gefahr, ja, der echte Freund vermoge
fiir den Freund in den Tod, in den bit
teren Tod zu gehen. —- Nein, nein, die
auf die Freundschaft, sein Becherilang,
ein Augenblick weidevoller Andacht sei
ihr dargebracht !
Doch iviilirend noch Alle, den Wohl
llang der begeisterten Rede im Lhr,·
wie in stummer Verzückung dasaßen,
ging plötzlich ein eisiger Hauch durchs
Zimmer, der die Stintinun zerriß.
»Aus Freundschaft ster n-ja,«
sagte Otto Burchart, der Reises st
sieller, nüchtern, »aus Freund chcft
Geld purnpen—-snein!«
Ein Sturm der Entriistung erliob sich
sofort. allein der Niichterne winkte
lächelnd ab. .Eteifert Euch nur nicht,
zu Euch rede ich gar nicht. ich appel
ire nämlich an die Berniinstigen.
Wenn Freundschaft dat- ist, wozu ihr
mid besonders Dir, and Wann-sie
macht, dann must ie auch vor dein
Gelde sicher sein und-das ist sie nicht ·
Freundschaft ist Cliiiniire, Einbildung,
eine andere Form ded Egoidmud.
Bei t sie mit der wirklichsten der
Wirt ichteit in Widerspruch, mit dem
Gelde, und sie bricht trotz aller Eurer
hochtrabeiiden ist-rasen jämmerlich zu
sammen!«
»Schlusi! Aufbiiren!« tönt ed von
verschiedenen Seiten, doch der Schreck
liche ließ sich nicht stiiren Sie bricht
zusammenp« sagte er fest «frech, scham
lod, heuchierisch Beim Wein, tttit
gestillter Tasche, sicher vor dein lie
ti Nächsten, ach. da is« leicht, die
gdttliche Freunds ft zu preisen. Er
probt, aber u lei t befunden, wird sie I
erst in erheischender Noth. —Wads
seht Ihr mich mit solcher Entriistung ?
an? Ich habe Lust zu gesteleerh daß ich j
eldst an Eure Entrüsnnig n cht glaube «
Erfahrung besidt ihr se gut wie
ich, aber wao ich in diesem Augenblicke
vor voraus habe, das ist der Mitte
der Wo rheiti Und ich sage Euch, da
jeder von Euch nur sein eigener Freund
ist nnd daß ich an Eure Freundschaft
untereinander nicht lande. —- Mk
Pfui rast Ihr mir sit Bin ich denn
etioa ein Lügner, ein it r, weißt
..icht, irae ich rede? sagt
ein-nah wer von WM lsatei heute den
MEDIUM ?«·
Du Wann ioel diesen
ten folgte, zeigte, daß wenigstens von
einigen die Frage wohlverstanden wor
den war. ..«Jia,·· fuhr der Retseschrists
steiler fort, »er war auch bei mir, det
arme Edwin Schenk, und bat um ein
Darlehen non hundert Mark. Und bit
ter nöthig hatte er re, der Arme, das
sagten mir mehr seine Miene und seine
Unruhe, alo seine Worte. llnd doch
habe ich’d ihm abgeschlagen, mußte ee
ihm abschlagen. Wer von Euch hätte
ihm ohne Weitere-d hundert Mark ge
geben?«
»Schl« rief Hans Walten der rede
gewandte Berfechter der Freundschaft,
während ein tiefes Roth aus seinen
Wangen erschien, »ich!«
-Dirh nehme ich aus,« entgegnete
lachend Herr Burchart, »Du bist ein
Phantast!'«
»Und außerdem sind Sie reich, Herr
Walter,« sagte ein Anderer. »Das
fällt auch in’d Gewicht. Wer aber so
mühselig sein Geld erwerben muß, wie
Zum Beispiel ich, der besinnt sich, das
önnen Sie glauben, ehe er hundert
Mark verschenkt oder verleihts——i««
Herr Burchart sah oerstandnißinnig
auf. »Sie gehören also zu Jenen, die
der arme Edwin Schenk heute heim
gesucht hatt-«
»Er war allerdings bei mir und ich
habe ihm seine Bitte abgeschlagen.
Ich leugne es nicht, bin aber auch über
zeugt, daß mir Niemand diese Hand
lungsweise, die ganz der Vernunft
entspricht, zum Vorwurf machen wird.«
Jn der That, Niemand widersproch.
Pier und da klang ed sogar wie Zu
timmung.
»Er-den Zie, meine .tJ«-erren,« sagte
der Andere wieder, »für Edwin Schenk
ist nachgcrade genug gethan. Wohin
soll dao siihrenP Begabt ist erin, seine
Novellen wirken aus den stunstler wie
dichterische Offenbarungem sure Pub
likum sind sie aber zu hoch. »in, wenn
er sich nicht dazu bequemen will, vom
hohen Piedestal herabzusteigem dann
kann er mit seinem Talent verhungern.
Bei allen Reduktionen ist er im Vor
schuß, allen Kollegen ist er bereits
schuldig, dazu ist er faul und leicht
sinnig———ia, meine Herren, bei aller
Freundschaft muß ich denn doch——wie?'«
Haue Walter hatte sich erhoben und
sah den Sprecher drohend an. Das
Rath auf seinen Wangen hatte einem
tiefen WeißPlatz gemacht. »Er-wohnen
Sie das Wort Freundschaft nicht,««
rief er, »Sie schanden co, wenn Sie
einen Freund in der Noth so im Stiche
lassen konnten ! "
Nun erhob sich Widerspruch gegen
den Verfechter der Freundschaft selber,
der ungläubig, erstaunt von Einem zum
Anderen sah. Der beste Freund könne
nicht verlangen, daß man sich aus
opsere, hieß es, die Freundschaft sei
nicht dazu da, um ausgebeutet zu wer
den, man brauche sich doch nicht der
Vernunft und des llrtheilo zu begeben,
wenn eo sich um einen Freund handle,
ja, man könne doch gerade von einem
Freunde die Rücksicht erwarten, ander
weitig zu putnpem wenn es denn ohne
dies nicht ginge. Das Gespräch dauerte
noch fort und wendete sich ganz zu Gun
sten der .Bernünftigen,« ald Hand
Walter das Lokal längst verlassen hatte·
Jn tiefen Gedanken ging er heim
wärts. Von Trauer und Entrüstung
war seine Seele erfüllt und mit Macht
wies er den Gedanken von sich, daß
selbst echte Freundschaft vor dem ver
derblichen Einfluß des Geldes nicht zu
bestehen vermöge. Ruheloe verbra te
er die Nacht, kein Schlummer seh oß
seine Augen, doch als der Morgen
tagte, hatte er einen festen Entschluß
gefaßt, der ihn beruhigte. Er selbst
wollte die Rolle Edwin Schenke- spie
len, er selbst wollte diejenigen seiner
Freunde prüfen, die reich und gutherzig
waren, er selbst wollte als ein Bitten
der bei ihnen erscheinen. lind so stark
ward dieser Gedanke in ihm, daß er
sich weit früher ald sonst erhob, eine
kleine Liste derer anfertigte, die er zu
besuchen gedachte und sich zeitig auf den
Weg machte.
O s
Der Erste ans der Liste Watte-re war
der Lustspieldichter Friedrich Heller,
ein seiner, guther iger Mann, der
Welt nnd Leben in ihren Tiefentannte,
trotzdem er sie lediglich von ihrer hei
teren Seite zu schildern pflegte. Seine
Lustspiele hatten ihm reichen Erfolg
gebracht. Wie ein begüterter Rentner
von den Zinsen seines Kapitals, so
geht-te er von seinen Tantiemen, die
al jährlich noch ein ertleckliched Stimm
n iibrig ließen, nnd saheinem behag
lichen Alter entgegen, denn er war schon
jeht ein hoher, start crgrauter Fünsi
ziger. Als Hans die Treppe zur Woh
nung des liebenswürdigen Mannes
emporstieg, erhellte sich sein Gemiith,
so daß er mit Lnt an die Komödie
ing, die er sich an erlegt hatte. Der
ichter saß in seinem losigen Wohn
rauine noch am Kasseetisch, las die
Morgen-;eitung und tauchte eine Cigars
rette, alo seine Jauodame—sdenn er
war Junggeselle-— en srti en Besucher
meldete. Jm nächsten Hioment trat
Walter auch schon ein und der Dramas
titer ging ihm mit ausgebreiteten
Armen entgegen.
»Na, nun wird’o Tagl« ries er
lachend. »Sie kommen wohl erst nach
Hause nnd haben sich in der Nummer
eirrt —- he'.-—-Wollen Sie eine Tasse
zeißen Kasseh mein Lieber, Sie sehen
mhchastig übel-nächtig, ganz verschwie
me t sehen Sie ans ! «
»Sie irren, lieber Fert- eller, «
i te Walten »wenn i veriort ano
æy so haf- einen anderer- Grund.
Ich besinde mich in großer susreg .«
.Nanu? Was ist denn wssianxie
erschrecken mich·«
i
; »Herr Heller, ich komme zu Ihnen,
Ttpeil ich weiß, das: Sie mein reund
’find. Jch dabe gespielt und verloren
Hund befinde mich in dringender Noth.
lSie müssen mir helfen. Leiden Sie
smir hundert Mark.«
J Bei diesen Worten sah Walter den
FDichtcr an nnd es entging ilzut nicht,
Jdaß sein Gesicht sich tutanderttn Der
nattirliche Ausdruck sit-wand, ee ward
- ur Maske-. Nicht ist-schrecken und
T iitgefiihl drückte ce ano, sondern
feine peinliche, rathlose Spannung
; Der Dichter legte seine Cigarrette
weg und sah zu Boden. Er fragte nicht
nach den näheren Umständen »Was
machen wir das-« fragte er endlich ge
drückt. »Hm-en nntsfen Sie das Geld,
das stellt fest. Hm! Was machen wir
du«-»Daß Sie zu mir lommen, freut
mich und ist mir peinlich zugleich, denn
es bringt mich in die unangenehmc
.Loge, sinnen ein Belenntniß ablegen
zu müssen. Ich bin nicht Der, fiir den
die Leute mich halten. Ich habe laum
genug zum Leben Aber haben tniissen
Sie das Geld. Wissen Sie was, gehen
Sie einmal gleich sum Toltor Strecker
und geben Sie ihm, hier, meine Karte-.
Reden Sie mit ihm, er hilft Ihnen
sicher.«
« Entsetzt erhob Hans sich, nalfm die
Karte und stürzte binattd. Blinde
Wirth packte ilsn. Eine starte an Dok
tor StreckerP Konnte er ihn nicht
ebenso gut, besser noch, als der Dichteri
.Wozu die Komödie? Erbost warf er
die Karte in den Ninnsteim stieg
hastig, als ob von seiner Eile Wunder
wie viel abhinge, in einen Wagen und
fuhr zum Doktor Strecken Dieser
Herr, der junge Chefredalteur einer
Tageszeitung, saß schon zwischen Ber
gen von Korrespondenzen und Zeitun
gen, alt-Hans Walter eintrat· Fltichtig
aussehend, reichte der Redakteur dem
Besucher die Hand und fragte nach sei
nem Begehr.
Monate ich Dich auf einen Moment
unter vier Augen sprechen, Strecken-«
fragte Haue- in gediimpstent Tone.
»Warum? Äsoqu gegenfragte der
Zeitungetnann Zag’d nur hier,
wenn's gelit. Ich bin so beschäftigt
Die Herren da sind ja auch lauter
gute Freunde«
»Nun denn,« sagte Hans leise,
Jannst Du mir hundert Mark putns
oen'.-«
»Ernst oder Scherzt-«
»t"eider bitterer Ernst!'·
»Aber, ich glaube nicht. Jus-»und
putnpeni Was willst Zu eigentlich?«
»Wenn Zu noch langer zweifelst, be
leidigst Tit mich Ich bin in Noth
Ganzlich entblößt steiie ich vor Dir.
Mein Vermögen ist verloren. Wenn
Du inir hundert Mart leihst, kannte ich
vielleicht noch etwas- retten!«
Der Redakteur zeigte keine besondere
Bewegung »Aus meiner Tasche kann
ich Dies nicht geben, das weißt Du,«
sagte er gelassenen Tones und begann
tiiotizen nnd den Zeitungen zu schnei
den, »und der Verlag, der fragt be
tanntlich woraus·.- Reiche inir eine
Novelle oder sonst etwas Truckbarca
ein, dann will ich waitl einen Vorschuß
ban ltundert Mark vertnitteltt!«
»in zwei Tagen. Friiiter kattn ich
nichts fertig itellen.«
,.Dann kannst Du anch erst in zwei
Tagen Geld kriegen.«
« »Ist due Dein letztes Wort;Ja
; »Na, nun spiele man nicht den Be
zleidigten Du siehst doch, ich thue,
swas ich kann!««
l »Nein, das seise ich nicht,« sagte
Esaus Walter ntit Bitterkeit, nainn
I seinen Hut und ging, ointe den Freund
seines weiteren Blickes zu würdigen.
’Vor der Hausthüre .stand er still,
musterte mit ironischem Lächeln seine
itiste und ging langsam die Strafe
hinab. Am Ende derselben trat er n
ein « us, stieg zuut ersten Stock empor
und lingelte. Herr v. Eichen walznte
hier, der Schatzmeister des »Schrist tei
lervereine,« dessen Mitglied Walter
war. Die beiden Herren waren sehr
beseeundet mit einander und hatten
manche liebe Nacht zusammen verdam
melt. Herr von Eichen konnte gar nicht
anders, er mußte Ja sagen, er sagte
auch Ja und drückte den Verarmten
voll Mitleid an keine Brust. »Wie
danke ich Dir-M da Du zu mir gekom
men bist,« ries er, »ich werde alles
Mögliche siir Disht un. Sei ganz
ruhig. Hundert ist aber nicht
enligend, ich werde dreihundert Mark
antragen, damit Deine erste Zukunft
gest rtist.«
» eantragen —- wie'e« unterbrach
Walter den Nedkeligen nnd fah starr,
einer neuen gra en Enttliuschung ge
wärtig, var sich hin.
»Nun sa, beim Verein,« sa te der
Freund schnell, »niichste Woche ifi Bari
standasiuung, in liin steno vierzehn
Tagen ist dic Sache pruchreis. tlnd
daß Dir wenigstens ein Theil der be
antragten Unterstützung bewilli t ird,
de sen darfst Du sicher sein« er asse
D ch nur aus mich, Haus« al er
Freundl«
»Und inzwischen-« fragte Hand
tanlad.
Der Freund ward unruhig. »Ju
wischen2- Wie meinst Dus- a, injwis
schen laßt sich nichts thun. gre sen
dars ich dent Vorstand nicht, aber natur
lich kann ich die Sache beschleunigen
Weißt Du um«-« Ich werde die Kerle
zu einer Prioatsiyung zusammentrams
meint«
»Ich verstehe Dich nicht,« sagte
nd und eine große Seelenangst packte
tim. »Du sprichst immer vant Verein
nnd nicht von Dir selbst. Satt ich denn
auch an Dir verzweifelnit Du bist doch
reich-«
Herr o. Eichen ttoptte dein Freunde
auf die Schulter und schüttelte den
Kopf Stehn sieh-. wie Use-recht
die ieidi e Situation Dich in t!
Verstehst su denn nicht, daß ich deli »s
ter Weise eine Gabe von mirpersiinltch
gar nicht in Betracht ziehe? Neinz so
wollen wir unsere Freundschaft nicht
in den Starb zerren Ader eine Hil e
vom Verein, die must Dir werden, auf
die hast Zu ein Recht nnd brauchst
nicht einmal ni danten. Nein, Freund,
sei ganz ruhig, ich werde nicht nur über
Dein Wohlergehen, sondern auch über
Deinen Stol: wachen!«
Da nahm anes Walter feinen Hut,
sagte nur die beiden Worte: »Erbarni
licher Heuchler!« und warf die Thiir
lnallend in"o Schloß. Ehe er aus die
Straße trat, mußte er aber zwei bren
nende Thriiuen ans den Augenwinleln
mischen Eine Epidemie schien heute
seine Freunde einen nach dem anderen
hinznraffen Er schlug den lHeimweg
ein, vollnnf gesättigt. Seine Augen
blickten in eine große graue Leere Er
suchte nach einem Ausweg, nach einem
Gedanken Und endlich lant auch einer.
Ader seltsam, er kam von der entgegen
esenten Zeite. »Wie, wenn Du doch
un Unrecht wärest? Wenn Freundschaft
und Geld zwei feindselige Pole wären?
Ja, wenn die Freundschaft in der That
etwas so Zotten Hohes wäre, daß sie
die Berührung des Geldes nicht ver
trüge? Dann wäre ed auch kein Mast
stab und ich befiinde mich im Unrecht.
Zum Teufel ja, wie lann ich verlan
gen, daß die Freunde meinen Leichtsinn
:pflegen, daß sie ihr sauer Erarbeitetes
joder ihr Ererdtes mir aufopferu? Ist
ges nicht vielmehr Freundschaft, dein
Ereichtfinth wozu auch das Bergen ge
s hört, durch Verfagen entgegenzutreten?
»Und ich? So wäre ich also ein Narr
;gewefen?«
. Hier packte den Sinnenden eine
Fdiistere Wuth. Die milde Gnaden
f sonne, die iiber Gerechte und Ungerechte
ischeinh verlosch, und tiefer fiirdte sich
idas Grau der Leere-, die ihn umgab.
; In dieser Stimmung gelangte er end
z lich heim.
,
»Herr Walier,« sagte das alteHanss
kinädchen auf dem ttorridor, »ein Herr
erwartet Zie seit einer halben Stunde,
der sonst nicht hierher lomint.«
..Zo? Wie heißt erj-«
»Er sagt, er wäre ein Freund von st,
Ihnen itnd hieße Edwin Schean N
, Hand Walterd Augen weiteten sich.
» Edwin Zchenik Das war er, der wirt
:lich aus der Suche nach jenen hundert
? Mart, nach einem Freund war.——Niin,
i und erl- Hans WalterP Eiite er nun
? und streckte Jeneni die Hand entgegens
F Nein, er stand still und zögerte. Sein
z Gesicht drückte Schmerz und Erstaunen
aud. Er wunderte iich liber sich selbst.
Z—---.iduiidert Mart! Hm! Was hatte . «
zdae Geld mit der Freundschaft zuihunk ;
JHieß ed nicht den Leichtsinn fordern?
iWiirde ca bei dem einen Male sein
« Bett-enden liabean«—ilnd unter streiten
Iden Ztiinniuugen und liieiultlein dabei
I gleichsam sich "elbst iniAuge lielialtend,
; öffnete er die hiir des Einpsaiigeziiin
; merti und trat ein.
T Edwin Schenk, ein schlanier Herr
Z von vierunddreiiiigsahrein mit schwarz
Llockigem ltiinsilertoph erhob sich beim
iEintriti deo Hausherrn nnd versuchte
Izu lächeln. Zein edles Gesicht zeigte
sSpuren seelischer Leiden. Tiefe, er
toartungevolle Sorge glanzie in seinen
Augen.
»Du wundersi Dich iiber meinen
Beinch, Adam-J sagte er, «ioinine ich
Dir ungelezien?«
»Du bist willloiiiineii,« entgegnete
Walter itiid reichte ihm die Hand
»Was bringst Duj«
»Ach, nichts Guten Jch bin in fürch
terlicher Noth-— kannst Du mir helsen?
Ich brauche hundert Marl.'«
»Du halt viel Vertrauen zu inir.«
Edwin schiittelte den Kopf. »Ich
will Dich nicht belügen. Ich habe zu
Niemandem mehr Vertrauen, gehetzt
und herunter wie ich bin. Zu Dir
laut ich wie im Traum, ungern, mit
einein unangenehmen Gefühl, und nun
ich hier bin, weiß ich nicht, wie ich«e
fertig bringe, Dich um lumpige hun- Ä
dert Mart anzubettelw Aber ich muß! «
Bittere Psli t, Alles zusversuxtu
Aber genire ich ni t, Hans, ld
hat mit der Freundscha tinchtazii thun, «(
und wenn Du nicht willst oder kannst,
ist's auch egal. «
Walter ientte die Hand in die
Tasche, er dachte nichts, er sah auch
nicht den elenden Schweiß aus der
Stirn ded . rrenden, er wunderte sich
iiber sich selbst. Ja, das Leiddeddiiiichs
sten sühlt man nur, wenn's einem
andetlamirt wird.
»Man sagt hier und da, Du lebst
leichtsinnig, Edwin,« wars . and hin,
immer nach die Hand in der sche.
»Hier und da hat man Recht,« sa te
gener und erhob sich- »aber heu nj . «
eute verdiene ich, daß man mich it
nimmt. Ich bin in bitterer New
Paul-, wahr und wahrhaftig. Aber was
oll das? Gib oder gib nicht und ver
schone mich mit Fragen i«
»Nun» nur nicht so stltrniiich, Freund.
Man spricht doch auch zuvarderst, damit
die Sache iti ein ordnungagetniißea Ge
leise kommt, von Abniachungen und
Rückzahlung. «
«»Ach- stellt ed sa? Nun. ich habe
nichts Andeiee erwartet. Auch von Dir
UT F- Liset, ietsi bin ichsertia. Meine
Pf icht ist gethan. lind gut i W auch
itz« Jetzt date ein Ende. imawf
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