Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 23, 1895, Page 2, Image 2

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    stand Island
Unzeiser ttttd Herold.
Ort-Ia losma. Nebraska.
WDie Gusse der Prinndom
Madame Miolan- Carvalho, deren
Tod kürzlich erfolgte, erzählte aus
ihrer Biihnenzeit einige reizende Attel
doten, oon welches folgende wieder
gegeben zu werden verdient. »Ich esse
geradezu leidenschaftlich gerne-—wisseu
Sie wohl warst-—- Suppe Dict einge
iochte, noch italienischer Art, mit Par
mesan über und uber bestreute Sappe.
Aus der Biihne darf mir diese Suppe
nie fehlen und im Zwischenalte wird
sie, so heiß es nur geht, hinunter
geschlungen. In jeder neuen Stadt.
in der ich austrete, ist ed daher mein
Erstes, meine Suppe zu bestellen. So
war es auch in Marseille. Der Nestau
rateur versicherte, er werde «piinltlichst
und auf's Beste die Suppe besorgen.
,Im Zwischenakte, zwischen dem zwei
ten und dritten Atte, also um Punkt
Flo, verstehen Sie wohi,’ scharste ich
dem Mann noch einmal ein. ,Unbe
sorgt, um Punkt ein Viertel aus 10
wird die Sudpe aus der Bühne sein.’
Der Abend kam. Mein Restaurateur
übergibt einem der Schänkmadchen die
Terrine mit dem Befehl, sie der
,Madame Miolan’ aus die Bühne zu
tragen, es sei schon vargesorgt, daß sie
hinausgelassen werde. ,Werden Sie
aber Madame auch erkennen?’ fragte
er. ,O gewiß,' ist die mit stolzetn
Selbstbewußtsein gegebene Antwort
und—sie geht. Ich singe gerade meine 3
große Schlußarie als ,Lucia’ mit mei- J
nem Geliebten Ravenswood, der-eine J
seltsame Unruhe im Publikum, ein;
Kichern und Lachen. Was war ge-;
scheheu? Das Unglücksmiidchen war;
mit der Sudpenterrine aufgetreten und s
meldete: ,Madatne et Monsieur, hier
ist dies-s Suppe « ·
Der Anbeter einer Nase.?
Kürzlich starb in London ein reicher:
Mann, der siir das Theater schwärmtr. ;
In seinem Testamente vermochte er "
fein ganzes Vermögen einer Schauspie
lerin Miß B» die er enthnsiastisch,»
aber auch platonisch bewunderte-»Ich ;
bitte Miß B.·——so schrieb er in sei
nem Testamente—,,diese Huldignng in
Form meines Vermögens zu accep
tiren, zumal dies ja nur eine Kleinig
keit ist im Vergleiche zu dem unde
schreiblichen Vergnügen, welches mir,
die Betrachtung Ihrer anbetungsmiirs s
digen Nase durch die Jahre bereitete
—Kaum hatte der generöse Mäcen ;
seine Seele ausgehaucht, als man Miß
B. von dem Glück, das ihr vom Him- F
mel gefallen war, verständigte. To ;
sie sehr neugierig war nnd eine Mysti
sikaton fürchtete, ließ sie sich sosort in
das Domizil ihres Wohlthaterg süh
ren. Jn das Sterbezimmer eintretend,
verlangte sie die Züge des Dahin
geschiedenen zu sehen »Ah,« rief sie
dann ans, »das ist ja derselbe, der mir
seit drei Jahren jeden Tag ein Gedicht
zur Verherrlichnng meiner Naf e s andre !
Im Hyde Pakt im Coventgarden war
er immer vor mir her nnd sixirte mich
nnabliissig·" Miß B. hat die Erb
schaft, die einige Millionen betrug, «
bereits angrtreten. «
Theure Ei garren. Ueber die
sen Punkt erzählt ein alter Tabatfonist T
Folgendes: »Aus meiner tnebrjahrigen
Thätigkeit in einein der feinsten Lon
doner Detailgeschäfte erinnere ich »
mich, daß wir manchmal Eigarren, die
Z, 4 und 5 Sbilling das Stück koste
ten, in Posten von 2000 bis stum
Stiict an einen stunden veriausten·
Den kliekord erzielten wir jedoch init
einer Eigarre, die wir mit 10 Enilling
das Stück detaillirten, wovon ein ein
zelner Kunde 100 Stück kaufte, also
fiir dieses verhaltnißmäßig kleine
Quantum den ganz respektablen Preis
von iiber 1000 Mart zu bezahlen hatte·
Der merkwiirdiae Umstand dabei ist,
daß der Fabrikant dieser Cigarre in
Havanna kurze Zeit darauf eine wei
tere Ordre aus 1000 Stint von dieser
Sorte mit der Begründung ablehnte,
er verdiene an dem Austrnge nichts-.
Dabei ist allerdings in Betracht zu
ziehen, daß bei diesen harrend theueren
Rieseneigarren nicht so . sehr das
Aromm als die Feinheit und Eleganz
der Arbeit in Betracht kommen, indem
solche Eigarten aus einem großen, ganz
seinen und zarten Blatt gemickelt wer
den, das immer nur äußerst schwer, in
manchem Jahre aber gar nicht beschafft
werden kann.«
Die sibirifche Bahn. Mit
welchem Eifer an der sibirischen Eisen- J
bahn gearbeitet wird, zeigt die That- l
fache, das; zur Zeit 70,225 Personens
bei dem- Bau beschäftigt werden. Die l
westfibirische Strecke von Tfcheljabinsk i
bis Omst und die Strecke bis zum Ob
nähern sich der Vollendung. Mit be- ;
sendet-ern Eifer gebt man jetzt an die
Verstellung der östltchen Linien. Die
streichen Brücken werden ans Hle
Krgestellt Wenn in dieser Weise wei
ter gearbeitet wird, kann im Jahre
1897 der ganze Bau beendet sein«
Die Bevölkerung Schwe
Oetts betrug noch den ietzt veröffent
lichten Angaben der Statistischen
stelle am Zi. Dezember 1894
4,8'ts,188 Personen, wovon 3,915,
Mai-» Land nnd 957,783 auf die
Mitte entfallen. Jus vorhergehenden
. beiw- bie summte Botti
w Otwelwf «kiMc.si W
« WÆsM M M W III ABC-«
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Ins de- »tlrizoiu Meter-«
Verzeihliches Selbstbe
wußtsein. Einbildun ist uns
fremd, aber wir müßten seines Men
schen Gemüth besitzen, hätte es das
unsere nicht mit Sivlz erfüllt, als
leyten Mittwoch Abend die Musik
bande der Stadt dem Herausgeber und
Eigenthümer des .Kicker" (das sind
Wir selbst ), dem Manor dieser Stadt
(das sind Wir selbst) und dem Senator
! dieses Distcikts (das sind Wir Selbst)
’ein Ständchen brachte und eine volle
halbe Stunde musizirte, ehe die er
ren unserer Einladung, hereinzu out
men und ein Gläschen zu leeren, Folge
leiste-ten. Vor sechs Jahren kamen wir
in diese Stadt mit weichen Sohlen
und- keinen Dollar in der Tasche, und
in der ersten Nacht mußten wir unter
einem Wagen aus dem Marktplas
schlafen. Während der ersten sechs Mo
nate konnte Jedermann uns einen
Tritt versetzen, ohne daß wir gekickt
hätten. Während der ersten 59 Tage
brachten wir unser Hetnd nicht vom
Leibe, und erst nach zehn Monaten
waren wir Eigenthümer eines Schießs
eisens. All' dies zog var unser’s Gei
stes Au e vorüber, als die Musik
»Alten« be Ball« spielte und wir
glichen einem römischen Senator, als
wir aus den Treppenstusen des
·Kicker«-Gebiiudes standen, wartend,
bis die Jungens sich ausgeblasen hat
ten. War das nicht menschlich? Wahr
lich, groß ist dieses Land sür einen
Mann mit Ehrgeiz und von Ausdauer!
ullllccflllllcwccklllls Solln
tag Nacht gegen lt Uhr machte ein
Kunde, dessen Identitöt wir erst noch
feststellen müssen, einen Heidenspels
talel an der vorderen Thüre der
.Kicker«-Lfsice. Wir benusen die
Office zugleich als Schlafzimmer. So
waren wir im Nu auf den Beinen
und öffneten die Thüre, in der Mei
nung, es handle sich um eine Mitthei
lung des Selretart des Vigilanzss
lomites. Statt dessen stellte ein Un
bekannter an und die Zumuthung, wir
sollten zur Poftoffice gehen und nach
sehen, ob Briefe fiir ihn da seien. Als
Postnieister dieser Stadt find wir gern
bereit, alles in unserer Macht Stehende
zu thun, um das Publikum ufrieden
zu stellen und brüderliche Gexiihle fiir
den Generalpostmeister zu erwecken
und zu pflegen, aber, nachdem wir am
Sonntag das Bureau sechs Stunden
offen gehalten hatten, protestirten wir
dagegen, zu dieser nachtschlafenden
Zeit herausgetrommelt zu werden. Alt
Antwort hierauf zog der Unbekannte
ein großes Messer und machte Miene,
uns zu massalriren. Glücklicher Weise
hatten wir eine Flinte zur and. Sie
war zwar nur mit Vogeldun t geladen,
aber die Art, wie nun der Halunle
Ferfengeld gab, zei te uns, daß der
Inhalt nicht nach seinem Geschmack
war. Wir lonstatiren hiermit ein für
alle Mal, daß, nachdem wir zu Bett
gegangen sind, speziell Sonntag
Nachts und noch spezieller Sonntag
Nachts nach 11 Uhr, wir nicht mehr
aufstehen, uns anziehen und fiins
Blocks weit nach der Poftofsice wan
dern, um Jemand einen Gefallen zu
thun. Für ein tfynchgericht oder einen
Brand stehen wir mit dem größten
Vergnügen auf, aber der stunde, der
uns aus irgend einem anderen Grunde
weckt, hat sich unangenehme Resultate
selbst zuzuschreiben
Franzos ischer Zopf. Vor
einiger Zeit bestellte ein Beamter des
Weges und Straßendienstes in Paris
für die unter seiner Leitung stehenden
Straßenamter 175 Laternen bei einem
Pariser Fabrikanten, der diese zu
einem recht billigen Preise von Z
Franks 25 Centitnea per Strick lieferte
und der Sendung die Rechnung auf
568 France 75 Centimea beisiigte.
Für alle Welt wiire es ein Leichtes
gewesen, diese Rechnung einfach zu be
gleichen, aber bei der «Verwaltung"
kann das nicht so einfach ablaufen.
Nach etlichen Wochen erhielt der Fabri
kant nicht etwa sein Geld, sondern 175
Rechnungen, welche die Verwendung
jeder einzelnen Laterne genau verzeich
neten. Der Fabrikant mußte nun die
175 Rechnungen mit seinem Visuni
versehen und an die Verwaltung zurück
senden. Wieder verstrichen einige
Wochen und nun erhielt der Fabrikant
ein neues Partei Papiere, diesmal 175
Anweisungen auf je 3 France 25 Cen
timee. Jede derselben trug die Unter
schrift des mit der Prüfung der Rech
nungen betrauten Prasektnrrathed und
des Generalzahltneisterd des Departe
ments. Durch wie viele Hände waren
sdiese Papiere gewandert, ehe sie in die
xHande des Fabrikanten gelangten, der
Inunntehr zusehen mag, wie er die 175
kleinen Rechnungen einzeln einlassiren
lasset
D er R ol l sch uh steht, wenigstens
in der englischen Armee, aus dem
Punkt, das Jahr-rad. zu verdrängen.
Der englische Generalstab theilt mit,
daß aus Rollschuhen der erste beste Sol
dat mit Ausrtistung und Bewaffnnng
täglich 100 Kilometer auf einer guten
Straße zurückzulegen im Stande ist.
Wird die Straße schlecht, oder must er
sie verlassen, so hängt er nur die Roll
schnhe um seine Schulter. Mit dem
Fahrtad ist hingegen der Soldat an die
roßen Straßen gebunden, sobald er
Pich desselben nicht mehr bedienen kann,
wird ihm dasselbe, wenn er eo nicht
im Stiche lassen will, geradezu zur
Last. In Schottland bedient man sich
der Rolls uhe schon seit längerer Zeit
mit viel Nasen.
Rund 10,6N Its-neun
itøeanmW
S Staunens-.
Es existirt auf der Erde kein Klima,
welches wir vollkommen das unserige,
das heißt das der Ver. Staaten nennen
konnten. Wir haben aber hierzulande
shin und wieder Gelegenheit, in dieser
-Beziehung mannigfaltige interessante
Beobachtungen anzustellen. Die be
rüchtigten Staubstiirme in dem großen
Wüstengiirtel, der fich durch Colorado,
New Mexico und Arizona erstreckt,
sind bei der gründung neuer Towns
in jenen Ge enden entschieden nicht
genügend in Betracht gezogen worden,
troqdem sie hochwichtige Faktoren fiir
dae Wohlbefinden und die Prosperitiit
der neuen Ansiedler bilden. Fiir die
Vegetation sowohl ala für die Gesund
heit der Bewohner besitzen diese
Stürme schädliche Folgen. Mancherlei
Anzeichen gehen diesen Stürmen vor
aud. Die Luft ist mit Elektrizitat ge
füllt, der Himmel erfcheint oft grau
und gestreift, Federn ileben an den
Fingern an, und Nervositiit befällt die
Kinder in den Schulen. Plii lich be
ginnen Papierstiiolchen in den · traßen
emporzuwirbeln, bald rollt eine Staub
wolke daher, der Himmel verfinstert
sich, Gegenstände außer-Bald des Hau
fes werden in die Po e gehoben und
fort eschleudert, die chlanken Zweige
der piirlichen Baumwollenpflanzungen
peitschen die Luft, und ist man unglück
lich genug, bei Beginn eineafolchen
Unwetters sich außerhalb seiner vier
Pfähle zu befinden, so wird man bald
Augen und Mund mit alkalischem
Staub gefüllt erhalten, während man
mit gesenktem, vorwärts gerichtetem
Kopfe gegen den Wirbelwind feiner
Wohnung zufrrebn Im Hause setbft
wird man beim Herannahen eines fol
chen Sturmes sich beeilen, Fenster und
Laden zu schließen, denn der feine
Staub wird überall da eindringen, wo
auch die Luft Einlaß hat. Das Teppich
mufter kann verdorben werden, und ein
Augenzeuge versichert, daß einmal bei
einem heftigen Staubfturme in New
Mexiko Staubanhiiufungen von zwei
Zoll Dicke auf dem Fußboden ent
I standen. «
s s-·
ch Ulllsc Iclllj klll kaccccllccc
Sturm anhalt? Manchmal eine
Stunde, manchmal auch drei Tage
indem er dann in Zwischenranmen
aussetzt nnd mit Hestigkeit von Neuem
anhebt. Ein Standstnrrn rviithete ein
mal fortgesetzt eine Woche, innerhalb
deren sein Toben nur einen Tag unter
brechend. Die Wirkung der Staub
stlirnie ans newose Personen ist pein
lich. Dieselben haben das Gesiilsh den
Kopf gleich dem Stransien zn verber
gen, in ein Loch zu kriechen nnd dad
Gesicht gn bedecken, ntn nnr nicht das
wilde Treiben der durcheinander wies
belnden Gegenstande zu sehen. In eine
derartig: Erregnng gerathen manche
Leute i solchen Stürmen, daß sie
Ansalle von Weintramvsen bekommen,
denen dann vollständige Erschöpfung
folgt. Zn irgend einer Zeit ini Jahre
lonnen Standstiirme losbrechem Am
hansigsten sieht sie indeß das Früh
jahr. Sobald der Wind von der Wiiste
beweist, sei dies im Sommer oder im
Winter-, so kann man sich ans das
Nahen des schrecklichsten aller Stürme,
eines Stanbstnrmed, gesaßt machen.
Nicht unwahrscheinlich ist es, daß die
Stanbstiirine die Clissbewoliner beein
slnszt haben, iiire Vettausnngen in der
ilsnen eigentliimilietien Art anzulegen.
Die nngeiseneren, legelsorniiqen Hügel
von Bersteinerungen, die sich in den
dortigen Ebenen ost ans Meilen er
strecken, legen Zengnisz dnsiir ab, daß
jene entsetzlichen Esirlieiminde seit
Jahrhunderten bei-cis- « ;«-« tin r Einste
von mehr ala imu Meilcn ihre
» rasenden Tanze aiisi.::·«·i-:::,
j Manche schreiben den Ziakidsiiirmen
seine wohlthiltige Lssirlnnzi in. Sie
;nieinen, die Lust erscheine nach ihnen
steiner, nnd indem sie die Erde aus
trockneten, wirkten sie dxziniizirend
Diese angebliche Reinheit der Lust
anlangend, so mag die dortigen Be
iooliner nach solch« einem llntoetler
wohl ein Gefühl beschleichein wie das
jenige, welches Leute iidertomntt, die
eben hestige Zannschnicrtzen til-erstan
zden haben. Die dreinsizirende Wir
"lung aber fällt won lanin in die
Wagschale gegenüber deuBerlseernn en,
« welche die Stanbstiirnie in der Pf an«
zenwelt anrichten, sowie gegenüber den
Gefahren, welche in der Assizirnng
des Halsed nnd der Nerven der Ein
e wonner bestehen
Den »Rennen" der »Ozean
windisunde« beabsichtigt Frank
reich insofern ein Ziel zu setzen, als
es gewisse Regulationen ans dem
Jahre ins-D welche die Fahrneschwinss
digkeit der Ozeansrliisse festsetzen, in
Anwendung bringen will. Eine vom
dortigen Marineministerinin aus e
arbeitete Gesetzes-vorlage schreibt
schwere Strafen siir die llebeischreitnng
der bestimmten Fatsrgeschsoindigkeit
vor
Der Gebrauch des Fahr
mdes soll in England einen bemer
kensiverthen Rückgang des Pionosorte
geschästo herbeigesiilm unben. Wenn
dort ein Mädchen gefragt werde, ob es
ale Geschenk ein Klavier oder ein
Belociped wiinsche, so solle die Wohl
fast stets ans doe- -tal)lroß
Tolio lsni im Joche des
T aschendiebstoblo den Welt
Mord geschlagen! Während eines gro
ßen Festes im Dissens-Parie, einem
Lebt beliebten Vergnügt-unentwe, wur
den kürzlich von japanischen Lang in
zern 400 Taschenuhren gestohlen. as
- who-!
«
kommt loum ein weiblicher.«
serlins vegetartanifche spetfei I
häufen I
Ein jedenfalls nicht ganz vor-urtheile
freier Korrespondent der .Franlfurter »
Zeitung« schreibt
-Es gibt jetzt in der deutschen
Reichshauptstadt ein paar Duhend
vegetarianifche Speisehiiuser. Langfom ,
aber sicher haan sie sich liber die onge ,
Stadt verbreitet und durch titg ichesi
Unnonciren on den Litfastsiiulen und
billige Preise sich nicht nur ein wech
selndes Publikum, das durch die Ebbe
int Beutel oder durch Neugier heran
ezogen wird, sondern auch eenen
Stamm fester Gäste geschaffen, die
treu zur Fahne halten. Dassenige,
was auf den ersten Blick vor Allem
ausfällt, sobald man ein solches
Nestaurant betritt, ist der gänzliche
Mangel von Messer und Gabel. Nur
der Theeloffel wird geschwungen.
Dicke Milch und Apfelreis, Hafer-«
fchleim und Pilze, Alles wandert thees .
löffelweise in den Magen. Vorgreisend !
sei hier gleich bemerit, daß es auch!
keine Servietten gibt, denn herum lie- «
gende Stücke dunnen Papiers wird I
man doch kaum so nennen können. Auf
dent Tische steht grobes Schwarzbrod,
von dem man sich ad libitum bedienen
darf. Sämmtliches Essen, so weit es
nicht kalt fervirt ist, wird lauwarm
aufgetragen. Es ist das auch ein Ge
seh im vegetabilischen Ernährungs
gange. Getränke fehlen auf den Tischen
in den meisten Fällen, höchstens daß
Jemand zu seinem Grunlohl oder sei
nen Bohnen ein Glas Buttermilch
trinkt. Dann ist er aber schon kein
reiner Vegetarioner mehr und wird
oon den Anderen iiber die Schulter
angesehen, denn Buttermilch stammt
ja von der Kuh. Jedenfalls beweist er
aber durch diese Zusammensetzung fei
nes Mahles, day er über einen ganz
oorzii lichen Magen oerfiigt. Wer von
uns arnivoren wollte ihm dos Kunst
stück »Grünkohl und Buttermilch« nach
machen? Andere Getränke, wie Wein,
Apfelwein und Bier, sind zwar auch
auf der Speiselarte angegeben, der
Vegetarianer ißt aber jedes Gerücht
nur in feiner eigenen Saure. Jn
Folge dessen werden die Speisen alle,
technisch ausgedrückt, lang gekocht.
Unter den Stommgiisten selbst sieht
mon, wie in jedem gewöhnlichen
Lokale, Magere und Dicke, Blasse und
Rothe, und auch mit der Sonstheit des
Wesens war es nichts, denn sie schimpf
ten geradi so auf den Kellner, wie es
Fleischesser zu thun pflegen, wenn
ihnen ihr Leibgericht nicht schnell ge
nug gebracht wird· Auffallend ist der
geringe Besuch solcher Lolale durch
Damen, auf hundert männliche Gaste
Goldene Zeiten sind gegen
wärtig siir Schauspieler und Sänger in
England angebrochen. Sie Hean
Jrving macht in London so glänzende
Geschäfte, daß seine berühmten Buh-.
nenbantette setzt 20,l)00 bis 30,()00
Mark verschlingen lännen, »ohne daß
er’o inerlt.« Daß der Reichthuni der
Patti an's Fabelhaste grenzt, ist be
kannt; dasselbe ist bei den Brüdern de
Titeszle der Fall. Mir Siiennstall allein
reprnsentirt einen Werth von 5,00,0,
000 Mars und Jean de Jieszte ver
schniiihte iiingst einen Antrag der Pa
riser Oper, die ihm lä,0l)0 Mart siir
siiuf Abende anbot. Mistreß Langtrys
Gitter in Amerika, ihre Diamanten
u· s. w. sind oduuuschäydareui Werthe.
Mit ihren Handschuhen allein lännte
man einen wohlasiortirien Laden er
ässnen. In ihrer Ruthe sind alle Ge
schirre aus Silber, ihre Badeivanne
aus Silber, ihr Tasclgeichirr aus-Gold
und ihre herrliche Dampfhacht allein
hat l,500,000 Mark gekostet. Mr.
Wiiliain Terrio, der englische Schau
spieler und Manager, besitzt außer
seiner reizenden Villa in Bedford Pakt
noch 43 Häuser in London und zwar —
unverschuldete und das Vermögen von
Sir Augustus Hart-is wird aus L5,000,
Wo, das ist mo,»»»,000 Mark ge
schätzt
Eine niihlirhe Anordnung
hat der Bürgermeister der-Stadt Brüs
sel getroffen. Jedes Ehepaar erhält
bei seiner Eheschliesruug ein in Leder
gebundenes Büchelchen alregehiindigt,
in welches die Heirathsurluude einge
tragen ist. Ferner enthiilt das Buch
einen Auszug der Rechte und Pflichten
der Eheleute, eine Anleitung sur Er
haltung der Gesundheit der Kinder
und verschiedene leere Blätter zum
Eintragen des Geburtedatinns und der
Namen der Kinder. Armen wird das
Buch loslenlos geliefert.
Ornnibusse aus Grimmi
rädern sind jetzt in Berlin aus der
Strecke Potedainerbahuhoi - Ansstel
lungsplah Treptow zur Probe einge
stellt. Die Wagen, weinte durch die
neue Varrichtung mehr ledern, machen
den Passagieren die Fahrt angenehmer
und den Pferden wird due Ziehen der
in Folge der großen Personenanzahl
ziemlich bedeutenden ttast bedeutend er
lelihtert.
Die Araber hegen den
Aberglauben, daß der Storch ein
menschliches Herz habe. Baut einer
dieser Vögel sein Nest aus ihr Haus,
so sind sie überzeugt, daß das Glück
Zhres Hauswesens siir ein Jahr sicher
st.
Die Methode desWaschens
destand und besteht noch heute in
Lan-n darin, daß man ein Boot be
, leg und del einer langen Fahrt damit
rle betreffenden Gegenstande tin Was
Ier usw-Me
Castoria ist Dr. Samuel Pitebers Verordnung für Säuglinge
nnd Kinder. Es enthält weder Opium noch Ulorphim noch
andere narkotische Bestandtheile. Es ist ein unschädlicher
Ersatz für Paregoriea, Tropfen, ,,Soothin.3 Symp« und
Castor Oel. Es schmeckt gut. Für seinen Werth bürgt die
Thatsache, daß ZNillionen Mütter eS seit dreißig Jahren an
wenden. Castoria verhindert das Auswersen von saurem
Speichel ; heilt Diarrlioe und IVindsKoliL Castor-in erleich
tert die Beschwerden des Zahnens, kurirt Verstopfung und
Blabunezem Lastoria befördert den Stoffwechsel, hält den
Ziiagen in Ordnung, regulirt den Stuhl und verleiht gesun
den, natürlichen Schlaf. Castoria ist das Universalmittel
für Kinder —- der Ulütter Freund.
Castkkim
Esset-II M ein MMLM Wind Mk sit-der
Innre baden mit Dies-mit Des feiner essen
Wirt-me auf tdn stam- erzählt-«
De. O. C. cis-od,
WI. Mis
scssotis M III bes- Ilimt für Musik« Ist
U trag-. hoff-um« mkp hu Ue sen kais-.
mat, Ist Ue Mütter Ist W Wohl then sin
dek bethtioes nnd Sake-is schwache-, w
Is sonst Ia cum-i Dass-thaten stttfes and
me- Lketlkaceu Oriac-, Motiv-, -Sostdlas
Comp- iss cum Wom- Iktmea Ue set-te
Its-lasse- ud Ip sk- Iommss End demse
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Di· J. I. IIIIOHOH
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wird. Er ist Atti-s I.
Castor-la.
Mosis-is est-seu- .ch, heil ei ein Ins-I Mittel
Use sit-Ist M Inn befa- cls alle Indien« II- ich
kenne-·
h· I. Insek. Dr. neb.
111 So· cxsokv Su» Les-spu- R. v.
Unser- Ietm la der Idtheilsas Mk sinkt
wiflea Ich sie- Iie crhhruncm mit cost-sie II
ihm- Pkimsvmis nicht lebend sein-c nist
Wusx III viel-H wit, als fes-L ask offiefsh
Mut-l Inst-du« sites-a sit doch bereit-ists
sa. III cost-is Its-G leine- Ms uns W
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lust, pimmssisslbelssemu (l-Us-),
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; gesillcer stritt-Ilse- uad alle anderen
z kipeu des menschlichen Löwen« gleichviel
’ wle alt und hamtäcklg dieselben fluv, wer-»
Even durch unsere lett 85 Jahren ewkolne
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F nnd suec-I geheilt. Kosten Laß-M nied
!tlg. Beicht-eilst uns sure Its-Mit nnd
I schickt 10 Ets. für ein deutlches Doktors-ach
; nebst allem Nähere-l an
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