Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 19, 1895, Image 1

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    Grand Island
BUÆTW M MAY-«
Jahrgang 15.
Grund Island, Nebraska, Freitag, dcn 19. Juli 1895.
Nummer 45.
Wochen-Zinndsajau.
Ein Schifffahrts - Kanal von 1000
engl. Meilen Länge wird von Rußland
projektitt. Terfclbe soll das Baltifche
rnit dem Schwarzen Meer verbinden, bei
Riga beginnen, dem Laufe der Düna,
Beresina und Dnjepr folgen und bei
Cherson enden. Die Kosten sind auf
400 Millionen Mark veranschlagt, der
Bau soll 5 Jahre in Anspruch nehmen.
Ter Kanal wird 27 Fuß tief, ain
Anfang 213 Fuß breit und zunt Ende
list Fuß breit sein« Der ganze Kanal
wird elektrifch erleuchtet, so daß die ganze
Fahrt in sechs Tagen mit einer Maximal
Geschwindigleit von 6 Knoten zurück
gelegt werden kann.
Venezuela. Am letzten Donnerstag
brachen in Valencia plötzlich Unruhen
aus-. Die Anfeührer erstüiintrn die,
Kasernen und nahmen Besitz von den;
Waffen und der Munition; die Soldaten
wurden, nachdem sie sich ergeben hatten, T
bewacht und die Aufruhrer raubten die
Militärkusse, und erhoben eine Zwangs
anleihe von Stint-Mk Es wurden drei
Geschützt zerstört, worauf sich die
Nebellen zur Vertheidigung der Stadt
gegen die Regierungstruppen rüsteten.
Tie Gefamnitsiärke der Nebellen
beträgt stotm Mann; davon befinden sich
etwa 400 in Valentin, 500 in Bolivas,
nnd gegen 2000 auf dein Marfche nach
Cur-ro und Aren.
. .
O
lshantberlaim O. D-. Der nördliche
Theil von Nebraska und des anstoßenden
Gebietes von Süd- Takota wird zur Zeit
durch Viehdiebe und Desperados in einer
Weise unsicher gemacht, welche die
strengsten Maßregeln zum Schuhe der
Ansiedler erheischt. Am schlimmsten
treiben es die Viehdiebe in dem 50 bis 60
Meilen großen Gebiete zwischen anan
Countn, S. D» und Holt und Keya
Paha County, Nebr.; sie haben an
verschiedenen, günstig gelegenen Punkten
ihre regelmäßigen Nedez-ooug. Werden
des Horn-sieh und Pferde, die sich nach
dem White Niver zu vertausen, ver
schwinden regelmäßig aus Nimmt
wiedersehn. Man hat Grund zu glauben
daß das Vieh, welches den Farmern und
Viehzuchtern von Süd-Dakota gestohlen
. wird, von den Tieben an Ansiedler in
Nebraska verkauft wird
Gewisse Bewohner des von den Dieben
heimgesuchten Distrikteg, welche keine
sichtbare Erwerbsquelle haben, stehen im
Verdacht, im Bunde mit den Viehdieben
zu stehen« doch hat man noch keine
positiven Beweise gegen dieselben· Wie
die Dinge liegen, werden die Viehzuchter
und Farnrer des nördlichen Nebraska
und des südlichen Süd-Dakota wieder
einmal zu denselben drastischen Mitteln
greisen müssen, durch welche in den
letzten 20 Jahren derartige Viehdiebes
banden mit Stumps nnd Stiel aug
gerottet worden sind.
Lea-istin N. Y. Sonntag Abend ist
der Dampser Cibola von der »Mit-guter
Navigatian Cis-« verbrannt. Der
Maschinist« der sich gerade im Maschinen
raume befand, konnte sich nicht retten
und ist verbrannt. Das in der Nähe
der Diocks liegende Hotel ijt ebensalls
niedergebrannt. «
Als das Feuer entdeckt wurde, hatte
es bereits so weit urn sich gegriffen, daß
die Ortsbewohner nicht im Stande
waren, dasselbe zu löschen. Die Flammen
drohten, den ganzen Ort einmäschern,
weshalb der Dampser vom Tock log
geniacht wurde und slußabwärts trieb,
wo er bis zum Wasserspiegel abbrannte.
Tag Doch das Amerikanische Hotel and
» die dazu gehörenden Außengebäude,
Alles Eigenthum von H. G. Corneli,
brannten nieder, nnd die Anlage der
elektrischenVahn wurde schwer beschädigt.
Der im Orte angerichtete Schaden
beträgt Q20,000; der Werth des Dam
vsera betrug 8200,000; derselbe war
eines der vier Böte, welche zwischen hier
nnd Toronto aus dem Viktoria-See
tausen, und die Verbindung zwischen der
canadischen Paciiicbahn und der New
York tsentralbahn zwischen Basian und
Toronto herstellen. Die ,,Cibola« war
J aus der Clyde, und nach dem Modell der
schnellsten englischen Canaldampser
what-L Der Name des verbrannten
Maschinisten ist noch nicht ermittelt:
worden. s
;tshpeming, Milch-. Die lsleoelandl
Cliiss Jron Mining lsvmpany hat die
Löhne ihrer Arbeiter gemäß den früher
bezahlten Löhnen von 10 ais 25 Cents
per Tag erhöht. Dies ist die erste
sceiwillige Lahnerhöhurig der Saison
und wurde bewilligt wegen des ver
besserten Zustandeet des Eisenmarktes.
Philadelphia. Die Teppichweber in
Kenslngton, die vor ein paar Tagen ihre
Arbeit eingestellt haben, um höhere
Löhne zu erzwingen, sind ieht gar
hestnunasaall, seit mehrere Fabrikanten
die Forderungen ihrer Leute bereits an
genommen haben. Der Ausstand hat
bis ith einen sehr ruhigen Verlauf
genommen und es sind nicht die geringsten
Ruhestörungen vor-gefallen. Ter Fabri
kant Masland forderte seine Leute anf,
die Arbeit aufzunehmen nnd die Sache
später zu besprechen, doch die Arbeiter
entgegneten, daß sie die Sache zuerst
vespkkcheu und die Akt-sit späka auf-i
nehmen wollten. ?
»Sveiial Korrespondenz des Zlnzcrqer nnd
Herold. «
»Was uns die Geschichte lehrt
lNuckhnck auf den uuapyiiicgigkcith
Krieg nnd den Kampf zwischen
Nord nnd Süd.
Wo in Fanatismns nnd ietiiretiiche Vigotrn
—- thli welcher Seite in ignotani, nnd
ani welcher wahrer latriorisrnn«.3. - »
Wenn sonst ein ,,l«’oui«tli—ok-.1iilyss
Spec-alw- gleichbedeutend gehalten wurde
in diesem Lande init einem bunt anein
ander gereihten Aufpud patriatischer
Phrasenklingelei, so hat heuer so viel
uns bekannt, ein Redner bei dieser Ge
legenheit davon abgesehen, auf dem breit
getretenen Pfade des Herkommens wei
terzuschreiten, uin niit möglichst vielen
Worten eigentlich nichts zu sagen, und
dieser Redner ist Edward Rosen-any
der Redakteur der ,,0nialia Bei-. « Die
Rede, welche Herr Rosewater bei der t.
Julifeier in Nebraska City hielt, an sich
ein Meisterwerk der Beredtsainkeit, ist
gerade in unserer Zeit des Kampfes der
Natioisteri und bigotten Heher gegen die
»i«’0rikigiiern« hoch beachtenswerth
Dieselbe lautet in deutscher Uebersetz
ung wie folgt:
,,lleber dein ifrdhügeh welcher die
Gebeine der gesallenen Former einschließt,
welche den ersten Schuß bei Lerington
und Concord abseuerten, welcher in der
ganzen Welt seinen Wiederhall sand,
steht geschrieben: »Geheiligt der Frei
heit und den Menschenrechteii.« Diese
einfache Inschrift symbolisirt die Absicht
und den zweit für welche die Herven der
Nevolution die Freiheit der lsolonieii
und die Unabhängigkeit der Staaten eis
strebten. Steheiid aus diesem Grabhü
gel, am huiidertjiihrigen Gedächtiiisztage
der Schlacht bei Leriiigtori, sagte der
verstorbene George W. Curiis in seiner
ehrenden Anerkennung deg Gedächtnisseg
der Reserveinäniier von 177.',: ,,Biirger
eines großen, freien und blühenden Lan
des, wir kommen hierher, niu die Män
ner zu ehren, welche aii dieser Stelle den
ersten Schlag führten in dem Kampfe,
welcher unser Land unabhängig machte.
Das lehte lebende Verbindungvgtied mit
der Nebellion ist längst gebrochen. Die
Männer von heute erklären uns mit
niininererinüdender Beredisainkeit die
Männer und die Zeiten, bereit Gedächt
niß wir begehen. Jetzt, iveiiu je vor
her, verstehen wir die Revolution. Wo
iniiner der Parteigeist die alten Garan
tien der Freiheit verküizem oder Bigo
terie und Jgnoraiiz ihre verhängnißvolle
Hand an das Erziehungsivesen zu legen
versuchen, oder die Quellen unseres na
tionalen Lebens vergiften, da, Reservi
sten der Freiheit, ist lfuer Leringtvn uiid
Coneord Bridge. und, da Ihr Euer
Land liebt, und Eure Zeit, und wünscht,
daß Eure Kinder einst austreten iiiid
Euch segnen, —- verschoiit deu Feind
nicht-«
Ter Geist der Väter-.
Der Geist, welcher die Väter der ;)te
volution antrieb, wurde auch angeri
fcheinlich illustrirt bei der Grundsteinle
gung zuin Denkmal Washisigton’s, wo
Robert C. Winthrop, an Arrierikaner
non Anrertkanern, in seiner Ansprache
aus-führte:
.»Laßt die Säule, welche ivir zu er
richten gedenken, gleichzeitig ein Gelübde
und ein Wahrzeichen der immerwähren
den Vereinigung sein, aber laßt Eure
Anhänglichkeit an Washington nicht da
rnit enden. Die weit auggedehnte Ne
publik ist ein Denkmal Washington’6.
Haltet aufrecht ihre Unabhängigkeit.
Erhaltet ihre Constitution. Vertheidigt
ihre Freiheit. Laßt sie vor der Welt
stehen in al1’ ihrer ursprünglichen Größe
und Schönheit, sichernd Friede, Oin
nung, Gleichheit und Freiheit Allen in
nerhalb ihrer Grenzen, Licht und Hofs
nung und Freude streuend auf den Pfad
menschlicher Freiheit durch die ganze
Welt.«
s MitbürgerS Wir sind zu einein Wech
jfel des Pfades gekommen; wir sind in
Ieinem Zustand heute,- wo die menschliche
EinbildungPhantasiegebilde sieht, nnd
in gefährlicher Einbildung Schiffbruch
und unheildro nde Gefahren sieht für
unsere Repnblit in naher Zukunft. Die
Propheten der bösen Vorahnung wollen
uns glauben machen, daß die Unabhäng
igkeit, welche uns von den Vätern der
Revolution errungen wurde, uns ent
rissen werden foll; daß wir in großer
Gefahr sind, die Freiheiten zu verlieren,
für welche diese gelämpft haben, wenn
»wir nicht beginnen, in diesem Lande das
lVolk zu organisiren in geheime, eidge
bundene Gesellschaften und politische
Clubs, welche den —- sogenannten —
amerikanischen Patrivtismus pflegen und
erhalten wollen, dadurch, das; sie alle
Männer von öffentlichen Ehren- und
Bertrauensstellungen ausschließen, die
entweder auf fremder Erde geboren sind,
oder sich zu einer bestimmten Religion
bekennen. Nun, lassen Sie uns beim
Lichte der amerikanischen Geschichte be
trachten, ob dies richtig ist, ob eine Ge
fahr besteht von der Einführung frem
den Vlutes in die Ver. Staaten und ob
eine thatsächliche Gefahr zu befürchten
ist, daß eine religiöse Seite versuchen
könnte, Staat und Kirche zu vereinigen. i
Es wird uns gesagt, daß Staat und
ilirche Gefahr laufen, eine Domäne des
Vapstes in Rom zu werden, welcher der;
Herrscher sei über so viele Millioneni
Menschen« Es wird uns gesagt, dass
wir zu erwarten haben, daß der Papst
in Amerika einfällt und dieses Land zu
einer päpstlichen Provint macht. Sol-s
ches Geschwiih beschränkt sich nicht län-«
ger auf einzelne unwissende Personen,
sondern isi das Gespräch über das ganze
Land und wir haben heute Clubs undi
Organisationen, welche diese Theorie-J
verbreiten, ungeachtet der Thatsache, daß
der Papst nicht so viel Grundbesitz au-»
ßerhalb der St. Peterskirche und dcui
Vatikan sein eigen nennt, welchen wir
groß genug für eine Viehweide (e:0w
pnstiiro) halten würden. Titatfache ist
heute, daß er umgeben ist von einem
Walde italienischer Bayonette und so
wenig daran denkt, den- atlantischen
Vcean zu treuzen, um durch irgend eine
Verbindung von Umständen die Regie
rung der Vereinigten Staaten an sich zu
reißen, als der Großmogul im Herzen
von Listen
(
i tsine oft übersehe-te Be
! schuldigung.
Sie haben soeben die Unabhängig
keitstrkliirung verlesen hören und un
zweifelhaft ben:erkt, daß unter den Be-;
schwerden, dargelegt in diesem unsterb-«
lichen Dokuniente war, daß er (der stö
nig von England) versuchte, die Bevöl
kerungs- Vermehrung Zu verhindern, zu
diesem Zwecke die Gesetze zur Ratt-ran
ltrung von Ausliitidern hemmend ver
weigerte andere Gesetze Zur Derbeif füh
rung ivünschenswerther lfinwaiiderer zu
erlassen, und die Bedingungen neuen
Landerwerbes erschwerte. «
Merken Sie! Die Heinmung der Ein
wanderung nach den Colonien war eine
Tder Beschuldigungen ausgehend von der
llnabhängigkeitohalle gegen die Tyran
"nei von Georg Ill. Was sind die hi
storischen Thatsachen mit Bezug auf
diese Erklärung und was zeigt uns die
Geschichte hinsichtlich der-Gründung die
ser Nepubliklt Unter den 56 Unterzeich
nern der Unabhängigkeitgerlläruug wa
ren 15 Prozent im Auslande geboren;
unter den llnterzeichnern der Constitu
tion unter welcher wir leben, ich meine
die BrindeS-Constituti0n, waren In
Prozent im Auslande geboren. Der
größte Finaneier der Revolution, der
Mann, welcher Leben und Vermögen im
Kampfe utn die Unabhängigkeit auf’«:s
Spiel setzte, Robert Morris, war ein
gebotener Engländer. Alexander Ha
milton, der Vater des Ver-. Staaten
Schatzamtes, war geboren in Westindien
Iohn Paul Jottes, der unerschrockene
Patriot, welcher der amerikanische-i
Flotte Anerkennung oerschaffte, war ein
Englander Abermals, wenn wir auf
die Armee schauen, welche unter Wash
ington kämpfte, was erblicken wir da?
Der große Abrichter der Colonial-Ar
nieen war Baron Steuben, ein Deut
scher-, welcher hierher kam, um für die
Unabhängigkeit dieser Staaten zu käm
pfen. Unter den großen Befehlghabein
in der Revolutioiis-Arttiee, welche ihr
Leben ließen für die amerikanische Frei
heit, war General DeKslb, welcher
17nu bei Cantden fiel und Graf Pu
laski, der edle Pole, welcher hierher kam
und fein Leben opferte im selben Jahre
bei Savannah für die amerikanische
Sache.
Auf dein bedeutendsten öffentlichen
Platze dchtadt Snoannah steht ein
Monuinent zu Ehren deg Scrgeanten
John Jasper, eine-J Jrläiiders, welcher
in der Vertheidigung dieses seines Adep
tiv-Vaterlandes gefallen ist und der
durch seine heroische That aus Kosten
seines Lebens hals, jene Stadt vor bri
tischer Jnvasion zu schützen! Nun wei
ter, seht nach Marylandt Die Colonie
Maryland wurde durch Lord Baltimore
besiedelt mit römischen Katholiken und
sie sandten 23,000 Mann in den Revo
lutionstrteg. Vier Fünftel dieser Pa
trtpten waren römische Katholiken und
dennoch sagen die Patrioten der neuesten
Zeit zu Euch, daß Gefahr bestehe für die
Freiheiten dieses Volke-J, wenn römische
Katholilen zu Lffsizieren nnierer Ar
mee ernannt werden. Blickt zurück in
»die Geschichte der Revolution und lest
sfie durch; ihr werdet sehen, daß das
ganze Volk, ohne Unterschied der Rasse
oder des Bekenntnisses, Schulter an
Schulter stand. Jn jener Unabhängig
keitszhalle in Philadelphia, welche ich be
suchte, etwa vort- Monaten, sah ich die
Portriitsz der Herer und Unterzeichner
der lIiiabhäiigigkeits:Erklärung Ne
ben dem Bildnisse von Patrick Henry
ist jenes von Thomas Payne, einem
Auslander und Atheisten. Niemand
fragte nach seinem Glauben so lange er
Willens war, sein Blut hinzugeben für
die Freiheit dieser Staaten. Der ame
rikanische Dichter Fitz Green Halleck
sagte, daß die Freiheit auffchrie, als
Koskiuseo fiel. Koskiugco kam nach
Amerika und nahm Theil am Kampfe
an der Seite Washington’g uud La Fa
yette’g. Bei der Uebergabe von Carit
walliS standen (;,000 katholische Fran
zosen auf der Seite George Washing
ton’a und der Amerikaner welcher mit
ihnen focht vor Yorktown und damit die
schließliche Niederwerfung Großbritam
niens auf amerikanischem Boden herbei
führte. Und jetzt reden diese Leute da
von, daß Patriotismng beschränkt sei
auf ein religiöses Bekenntniß Junge
Amerilaner werden veranlaßt, zusam
menzutreten und ihren Vorzug zu zeigen
über jenen Theil der Bevölkerung, wel
cher nicht auf amerikanischem Boden ge
boren wurde. Sie werden aufgefordert,
sich zu verpflichten, gegen ihre Freunde,
Brüder und Verwandten, ja selbst gegen
ihre Eltern aufzutreten, welche durch
den Zufall der Geburt in einem anderen
Lande das Licht der Welt erblickten. Es
mag sein, daß ich Einer bin von diesen.
Jch habe immer behauptet, daß meine
zwei Brüder nicht besser sind als ich bin,
deshalb, weil ich nicht auf amerikani
schem Boden geboren wurde, während
bei Jenen dies der Fall war und ich
werde niemals zurückstehen gegen sie in
meiner Liebe zu diesem Lande. Jch be
haupte, daß mein Vater, welcher über
das Meer kam, amerikanischer Bürger
wurde und für Abraham Lincoln stimm
te, gerade ein so guter Patriot war, als
irgend einer der jungen Amerika-ten
»Ich behaupte, gerade so patriotisch Fu
.seiu, als meine Gattin, welche in Ohio
Tgeboren wurde-. Wenn wir mit dem
Iamerikanischeu Volke nicht verbunden
sind durch das Jlndenten an unsere Bä
tei, wir find mit ounselben verbunden
durch die Hoffnungen auf unsere stin
der.
Wer war loyal in list-th
Lilicken wir iinn auf die Kämpfe, wel
che iir diesen- Linde stattfanden siir die
Erhaltung der Freiheit, welche die Vä
ter der diteiiolntion iii der Zeit von l77i3
bio« lTH errungen lieben- Biiekt über
die Mrisoin nnd sann-Linie und wag
seht ihr dort? Von einer Bevölkerung
vvii käm-»inn- lzkeisiern welche its-W in
den eoiisöderiiten Staaten lebten, wa
ren nnr Uhr-W oori aiigländischer Ge
burt; bloe lesumh weniger iilS T
Prozcnt; ivao lehrt into diese Thatsache"«
Tic große Nebellion, welche dieses Land
erschiitterte vom Mittelpunkte aus iiber
den ganzen lliiikreio nnd aus beiden
Seiten mehr alsI eine Million Menschen
leben koslete, wurde durch Amerikaiier
verursacht. Nicht durch die Ausliinder
kam die Veranlassung, daß die Gela
oeiil)aiter-Rebellion inangniirt wurde;
nicht durch die römischen .tt(ithalikeii;
sie war, wie Allen bekannt, oin Anfang
bio zum Ende, von Arneritanern ge
siihrtz von Männern, welche ihr Ge
schlecht drei bis vier Generationen zurück
in diesem Lande nachweisen konnten, und
nach Allem, was siir eine Farre! Nun,
zum Alleräußersten, vier oder siinf Ge
nerationen zurück ist Alleg, wag ein
Mensch hier an Voieltern nachweisen
kann in diesem Lande, ausgenommen
den Jndianen Was ist die Idee des
Uebergewichts der Geburt-« Hohn Wes
ley, der Grünter des Metlsodioiiiiig,
kam von Großbritannicn und giiindete
die Methodistenkirche von Amerika.
Matthew Vassar, ein Engliiiidei·, errich
tete das größte Erziehaiigs-««Ziisiit it für
Mädchen aus amerikanischem Boden.
John Harvard, der Eiigländei«, grün
dete die Harvard Universität nächst
Cambridge. Das Sinithsonian Justi
tut in Washington, das großartige Mu
seiini der anierikanischen Naturwissen
schast, wurde errichtet von Sinithsoniaii,
einem En länder. Und wie steht es mit
Bezug auf den Rehellionskrieglt Wurde
er unterdrückt einzig nur durch eingebo
reneAnierikaner, oder that nicht viel
mehr jeder loyale Bürger, ohne Unter
schied der Geburt oder def- Glaubens,
das Seini e zur Erhaltung der Sterne
und Streifen, der Union? Unter den
Soldaten der Unionsarineen waren mehr
als eine halbe Million im Auslande ge
boren. Wenn die Woge der Einwan
derung gedämmt worden wäre, zur Zeit
als der Biirgerkrieg ausbrach, ist es sehr
zweifelhaft, ob die Siege, welche Grant
errang bei Richmond und Appomator,
hätten errungen werden können am Ende
des viersährigen Krieges. Es wurden
über 600,()00 Einwanderer registrirt in
den verschiedenen Hasenstädten in diesem
Lande zwischen 1861und1865; 75,000
derselben traten in die Armee der Union.
Man konnte die Letzteren durchgehen
und fand Männer aller Nationalitäten
und Glaubensbekenntnisse. Wenn Sie
die nationalen Friedhöfe besuchen in
Mission Ridge, Arlington, oder Stone
Rioer, so sinden Sie auf den Grabstei
nen Namen von Männetn, von welchen
Sie annehmen müssen, baß sie von aus
ländischer Geburt oder Abstammung
waren. .
Blicken Sie aus die Commandanteir
der Armeen! Wer kommandirte beii
Stone River? General RosecranS, ein
römischer Kathvlik, dessen Abkunft
auf Holland weist. Wer führte die
Soldaten und sammelte sie, als sie auf
dem Rückzuge waren von Winchesteee
General Phil. Sheridam Er war der
Abtömmling einer irischen Familie, die
nach diesem Lande kam und in Ohio sich
ansiedelte, etwa sünsundzwanzig Jahre
vor dein Kriege. Der Commandant bei
(8,iettysburg, General George Meade,
war geboren in Cadiz, Spanien. Er
war von amerikanischen Eltern und ka
tholischer Abkunft. Wer rettete die gro
ßen Städte des Nordens vor der Zerstö
rung durch die Panzerschisfe der Nebel
lenZ John Erikson, der patriotische irr
sinder dcg »Monitor.« Wer zerstörte
mehr denn 60 amerikanifcher Schiffe mit
einer Wesammtladnng im Werthe von
über 8(t(),000,000, mit jenem Piraten
ichifs, der »Alabama«r« illaphael Sem
meS —- ein Anieritaner, ausgebildet in
der Bereinigten Staaten Mariae.
Jin Auslande gebotene Pa
trioten.
Unter deti Legionen Jener, welche
freiwillig eintraten zur Vertheidigung
unserer nationalen Jntegrität und unbe
zahlbare Dienste leisteten, waren Män
ner aus allen Himmelsstrichen und Län
dern. Das il. Artiieekorps, komman
dirt am Schluß des Krieges von Gene
ral Howard, war zum großen Theil zu
sammengesetzt aus loyalen Bürgern aus
ländischer Geburt. »Es-essen erster Com
mandant, General Franz SigeL kämpfte
mit Auszeichnung mit seinen Bataillo
nen, errichtet von den patriotischen Tent
schen von Missouri. Da waren weiter
General Bleinker, lcarl Schuri, Hecker
und andere stramme Borkänipfer der all
gemeinen Freiheit, welche Zuflucht ge
sucht hatten in Amerika nach der deut
schen Revolution von l848. Im Stabe
des General Freniont war Oberst Szas
gönne, welcher sich angzeichnete durch
seinen Angriss bei Springfield nnd Ge
neral Cluferet, welcher in der französi
schen Armee vor Sebaftopol geläinpst
hatte. Wer erinnert sich nicht an Gene
ral Franc-its Meagher, den tapfer-en Ir
länder, welcher nach Bnn Diemensland
deportirt wurde, siir seine Versuche, Zir
land von England frei zu machen und in
unserem Lande Zuflucht gesucht hatte?
General Meagher trat in New York beis
Coreoran’g Zuaoen ein und organisirtei
die irische Brigade, mit der er tapfer
socht in zwanzig Gefechten, von der er
sten Schlacht bei Bull Run an, bis zu
dem siebentägigen Kampfe vor Nich
mond. Tausende inid Tausende Ande
rer könnten genannt werden, welche ihr
Leben verloren, oder ihre Habe auf’S
Spiel setzten in dein Kampfe und die
heimkainen, elend, oder verkriippelt aus
Lebenszeit, und ——— warum, fragen wir,
wofür, wenn nicht ans Liebe zur Frei
heit nnd den freien Institutionen?
Angesichtesv dieser historischen Thatsa
chen, welche rationelle Grundlage be
steht siir dte Angabe, daß die Republik
in Gefahr ist, gestürzt zu werden, oder
daß unseren freiheitlichen Einrichtungen
Gefahr drohe, durch ihre Bürger aus
ländischer Geburt, oder durch Männer,
welche mit Columbus, Lasayette und
Phil. Sheiidan, sich zu einer Religion
bekennen? Diejenigen, welche beabsich
tigen, eine chinesische Marter der Pro
scription um ums zu errichten, geben vor,
allarmirt zu sein, über die Aussicht,
überlausen zu werden von einer unwis
senden Horde aus fremden Ländern.
an ,,Unwissenheit« der
Anständen
sorgniß begründet ist. Wie sind die
Verhältnisse in Bezug aus die des Leseng
und Schreibens Untundigen in den Ver.
Staaten? Jn, Süd-Carolina sind 3
Prozent im Auslande geboren und in
1880 konnten daselbst 51),415 Personen
nicht lesen und schreiben; blos 362 da
von waren im Auslande geboren! Jn
;
Lassen Sie uns sehen, ob diese Be
Tennessee gab es 18R0 214,094, welche
weder lesen noch schreiben konnten, und
nnr 1233 davon waren von ausländi
scher Geburt. Jch nehme nicht Beng
auf die Faibigen, sondern blos auf die
Weißen. Nebraska, mit mehr als
125,0(JU im Auslande gebotenen Bür
gern, steht in erster Linie in Betress ei
ner besseren allgemeinen Schulbildung
im Vergleich zu irgend einem anderen
Staate der Union. Nun, Schulbu
dung ist das Bollwerk der amerikani
fchen Freiheit und in der Conftitntivn
von Nebraska haben wir nicht ble de
kretirt, daß der Staat und die Kirche
für immer getrennt bleiben sollen, fon
dern wir haben für immer verboten die
Einmischung sektirerifchen Einflusses in
unsere öffentlichen Schulen, und heute
ist kein Staat in der Univn so gut vor
gesehen sür die Erziehung des Volkes
im Allgemeinen, als Nebraska.
Am Eingange zum Hafen in New
York steht eine Riesen-Statue; sie wurde
dahin gepflanzt von Franzosen, welche,
gleich Lasayette, der Freiheit dienen und
der Glorie der Freiheit in Amerika und
der anieritanifchen Unabhängigkeit hul
digen. Jin Piedestal der Colossal
Statue sind die Worte eingegraben:
,,iFreiheit erleuchtet die Welt!« Die -
Freiheit hält die Fackel, welche den Weg
der amerikanischen Freiheit und Unab
hängigkeit erleuchtet, der Welt verkün
dend das Recht eine-J jeden Menschen,
Gott zu dienen nach den Vorschriften
seines Gewissens-, einladend die unter
drückten und zu Boden gehaltenen Men
schen aller Nationen, zu uns- zu kommen
und theilzunehmen an den Errungen
schaften, welche ivir den Vätern dieser
Republik verdanken.
Lassen Sie mich gleichzeitig auch ver
sichern, daß die Manners welche theil
genommen haben mit den eingeborenen
Amerikauern an den Segnungen der
Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetze,
dessen eingedenk und nicht undankbar
sind für diese unschätzbaren Privilegien
Lassen Sie mich zitiren, was Charless
Philips, einer der begabtesten Jrish
Amerikaner, sagte:
»Wenn, als Mann, ich Verehrung
empfinde bei der Nennung des Namens
Amerika, wasmuß mein Gefühl sein,
ihm gegenüber, als Irländers Nie, oh
niemals, so lange ein Gedenken besteht,
kann Jrlaud vergessen die Heimath sei
ner Answanderer nnd das Asyl seiner
Flüchtlinge- Männer jeden Zeitalterss
müssen die Gaftfreundschast des Landes
preisen, welches die Obdachlosen em
pfangen nnd den Ungliicklichen Freund
schaft bewiesen hat. Sucht die ganze
Welt aus, wo könnt Ihr einen so herr
lichen Anblick finden, so interessant in
seiner Zusammensetzung; ivas fiir eine
edle Einrichtung, was für eine kernige
Staatsweisheit, was fiir eine weise
Gleichtheilung jeglicher politischer Vor
rechte. Die Unterdriickten aller Län
der, die zlJlärtyrer jeglichen (.·sjlaubens,
das unschuldige Opfer dejpotischer Ue
berhebung und aber-gläubischer Tollwut
findet hier Zuflucht; sein Fleiß wird er
niuthigt, seine Gefühle geachtet, sein
Streben unterstützt, mit keiner anderen
Einschränkung als den gesetzlichen, wels
che die gleichen fiir Alle find und keiner
Auszeichnung als der, welche im Ver
dienst ihren Ursprung hat.«
Jn einer iu Giour City erscheinenden
Zeitung vom ZU· Juni d· J. finde ich
das Folgende. Die Zeitung heißt der
.,N0rtliw(sst(srn (.’:1tli»1ic.« Ta ich
kein Katholik bin, noch irgend eine an
deie Gemeinschaft mit Personen dieses
Schluß auj Seite m.
Kcllnen Eine Portion Beruf
stcak und Schinkeu und Eier!
»Gott bescheerte nnci Fleisch, aber det
Teufel gab den Noch dazu-Mit ein altes
Wahr1voi·t. llngeniigendeg Rachen,
schneller-, hastigecs nnd über-mäßiges
tisssen sind die Ursachen nnzähligcr Krank
heiten, Bei-dannngszbefchwcrden, TM
pepsie, Biliosität, Magenkatarrh, Kopf
weh, Schwindel nnd dcrgt. Gott gab
une- aber anch ein crsinderischesz Genie,
dllci das .,(s«-(1!(l(-n Kleditsiil I)isi-m"(sr·y»
schuf nnd damit ein Mittel gegen allt
Tiätfehlern entstainincnden Krankheiten
an die Hand gab. Tr· Vieru- in
Busfato gab den hastigen, keine fZeit zum
Essen habenden Aineiifancrn dag, was
sie brauchen, nni nngeftiaft gegen die
nnninstößlichen (5«nn’ihi«ungs3aesetze sün
digen tu können. Tass- ..l)is-s»v«r»y«
stärkt die Leber, reinigt dac- Blut nnd
stiniulirt den Körper.
Vadv var krank, tote gaben Ihr III-Ils
lld sie eln Kind war, tieI sie nach Issnisz
Sie wurde ein Fräulein, nnd stets su Its-ris
tls sie stude- bauq sah ge ihm W