Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 24, 1895, Page 5, Image 5

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    Dkr Gjiiiigenhäuptiing.
Wie-k- ais-m m ais-n ans-.
. (Fortsesnng.)
· JWer hat ihn verrathen .-«
»Der ehrliche Ritter K61·bitz," erwi
derte 8b, »er gestand niir leider, daß
er nnd belanscht habe, nnd bot mir
schweres Geld siir die Brust-«
»Er braucht sie jetzt nicht mehr zu
tansen," sagte Julie.
»Es ist ein königlicher Befehl an den
Lehndtnann getonnnen, dein Macht
meister die Briese adzusordem Des
wegen ritt ich heute Abend hierher."
»Wie kann ich denn den Hauptmann
retten'.-" fragte Soend.
»Jndem Du Deinen Freund be
wegst, mir die Briefe anoznliesern.«
»Das werde ich nieniald thun,"
erwiderte Id. »Wenn man von Ande
ren schlecht denken wollte, konnte man
glauben, Ihr batet mich and demselben
Grunde mn die Briefe, wie Ritter
Körbih."
»schi" rief Julie verwundert aud.
»Ich, seine einzige Freuiidin!"
»Ach, ichkenne eine vornehme Dame,
die vor Kurzem ihren einzigen Freund
verrathen hat," erwiderte th
Svend schiittelte den stopf. »3n
diesem Hause müssen wir nicht solche
Sprache siihren,« sagte er in sanftem
Ton. »8b, mein Freund, gib ihr die
Briefe, unt welche sie bittet."
«Nein, ieh kann mich nicht davon
trennen,« entgegnete sb, Evendd Blick
ausweichend
»Wiinschest Du denn, daß man von
nnd laubrn soll, wir deinahrten seine
Briekse als Waffe gegen ihm-«
»Und morgen,« siigte Julic hinzu,
»wenn der Lehnstnann sie Dir absor
dern läßt?"
»Ach, der Lehndinann !" erwiderte
Jb mit höhnischen-. Achselzucketn ..ras;t
ihn nur onnnen !"
»Jb!« snhr Soend fort, »ich bitte
Dich inn die Briese !«
»Aber, Soend, sie sind mein Eigen
thum, das einzige Erde, das die arme
Zossi mir hinterlassen hat !«
»Gib sie trotzdem an Jungfer Pard
verg, mein guter nanieraox Lan une
stets diejenigen sein, die geben, und sie
diejenige, die entpstingt l «
Jbs schwach Augen funkelte-it, indem
er sich an Julte wandte.
»Ja,« sagte er blotzlich tnit sester
Stimme. »Der Grund, den Evend
soeben ansichti, ist mir einleuchtend,
nnd aus diesem Grunde überlasse ich
Euch meine Brief«
Ein Strahl der Freude glitt iiber
Julied Antlia, sie warf Ziscnd einen
zögernden Blick zu, den dieser jedoch
nicht bemerkte-. Fb trat an einen
Wandschranl nnd naan ein in ein
Tuch gewickeltee Welchen heran-ge Er
legte es aus den dicht unter dein Fen
ster stehenden Tisch.
«Hier,» sagte er, die Briese im
Schein der Lampe ausbreitend, »l)ier
habt Ihr sie alle, benunt sie jetzt, wie
ed Euch am besten scheint. «
Jni seiden Augenblicke wurde von
außen eine Pistole durch das Fenster
gedrückt, es fiel ein Zelnts:, die Lampe
erlosch. Julie stieß einen geltenden
Schrei ane, Jb aber riß die Brichse von
der Wand nnd stiirzte zur Thitr hinan-in
Als Soend dtc Lampe wieder ange
zündet hatte, kein-te Jb zurück.
»Das galt tnir wohl," rief er aus,
die Bitchse wieder an die Wand han«
gend. »Hier-mal waren et- zwei. Als
ich hinauslanh sah ich sie, so schnell
ihre Pferde sie tragen konnten, in den
Wald retten.«
»Ach nein,» erwiderte Svend, »ich
glaube kaum, daß ed Tit galt l»
sulie hatte sich an die Wand ge
lehnt; als sie die Augen wieder ans
ichlttg, siel ihr erster Blick auf den
Tisch nnd sie stieß einen lauten Schrei
aus.
»Die Briefe!« ries sie »Großer
msss Ist FOIOI htvcÄsImhtns «
»m, » »..., ....·,.».....,....
Und wirklich, der Tisch toar leer!
Noch während der Pulverdantpf das
Zimmer erftillte, wurde von außen eine
and durch die zerschlagene Fenster
scheibe gesteckt, nnd die Brieie ver
schwanden
Der Reitlnecht, der draußen wartete,
hatte nur den Schuit grhort und gleich
daraus die beiden Pferde in den Wald
sprengen sehen.
Es war kein Anderer als teorbih
gewesen, der sich durch diese unwiirdige
List die Brieie dee Hauptmanne ange
eignet hatte, die Jbsoeben Julie liber
lassen wollte. Sobald er Kenntniß von
dem Vorhandensein dieser Brieie er
halten, hatte matt bei Hofe davon
erzählt. Jn dein Kampfe, der zwischen
Ritter iiorbih and tlai tshile stattfand,
bediente der erstere i ich der Wasse, die
zur Bernichtang seinee Feindes bei
tragen konnte, und zwar in utn so ruck
sichtsloserrr Weise, als er bitt dahin
stets hinter seinem Gegner hatte zurück
stehen niiiisen. Rait- Briese gaben dem
Ritter nicht allein das liebergeiaicht,
sie waren ihnt sogar unentbehrlich ge
worden, unt seine Vteußerungen zu
bestätigen. Sobald die Bricse vorge
legt waren, ging die Sache in die Oef
fentlichteit liber. Friedrich der Dritte
ließ durch ein Gericht trail- Schuld
untersuchen und iibergab den Prozeß
dann in die Hand dco isteticralfislale.
Fiir den armen Hauptmann sah et
traurig attb, denn der Zufall wollte
ed, daß seine erbittertsien Feinde iiber
ihn zu Gericht saßen. Freilich dein-ei
selte der Generaliielal die Echthcit der
Briefe, und Alles hatte gimstig silr
den Angeklagten ablaufen tonnen,
wenn er die erste Unbesonnenheit nicht
durch eine noch größere verfchlimmert
hätte. Aus seinem heimlichen Versteck
andte er eine Bittschrist an die Rich
ter, in welcher er die Echtheit der
Briefe aneriannte und erilarte, die
selben in »sinnloser Trunkenheit-« ber
aßt zu haben. Mit dieser Liittselyrift
war sein Schicksal besiegelt.
Während man i:i der Hauptstadt
iiber diai Wites thrc und Leben zu
Gericht saß-, war das Lpfer selber ver
schwunden; man hatte ihn vergebens
aufgefordert, sich seinen Richtern zu
stellen, man lnitte auf allen feinen
sisiiitern nnd anf denen seiner Freunde
inach ihm suchen lassen, iiai Vyite war
sund blieb verschwunden
l Eines Abends schritt Svend durch
Jden Wald. Die Sonne ging unter, und
Eihre scheidenden Strahlen färbten die
Bauinivipsel mit röthlichem Schimmer.
ZDie stircbenglocken läuteten den Abend
Hein; man horte- das Bellen der Hunde
Tunten im Dorfe und das Geschrei der
lFrosrhe im Teiche. Als Soend tiefer in
den Wald gekommen war, erblickte er
»Ob, der ihm athentlos entgegeneilte,
seinen großen Brief in der Hand
: »Sieh hier," rief der Wachtmeister,
T »dies Dokurnent ist heute während Dei
Iner Abwesenheit flir Dich angekommen.
Es tragt das königliche Zeichen und
Siegel-R
Svend erbrach den Brief und las·
In dem Schreiben belehnte sinnig
Friedrich der Dritte Svend Poulfen
und seine Nachkommen mit dem Rit
tergut i«undhgaard als Belohnung flir
die dem Vaterlande geleisteten Dienste.
. Svend reichte Jb den Brief. Die
Abendsonne warf ihren Schein auf
sein niuthiges, nliinnliches Gesicht.
Er liichelte bitter und sagte mit tief
traurigem Ausdruck: »Ach, Jb, ein
geringer Mann, wie ich, kann diese
hohen Herrschaften zu Allem zwingen,
zum Hase zur Furcht, zur Bewunde
rung !—-nu: nicht zur Liebe !«
Sdend schwieg Jb aber neigte das
Haupt zur Seite, um feine Bewegung
zu verbergen, da schlang der Cis-ingen
hiiuptling den Arm um den Freund
und verschwand mit ihm im Dunkel
des Waldes.
I
tit. Kapitel.
Ein wohlhrfolgier Nath.
In der Nähe der Landstraße, die
nach dijöge siihrte, lag tief im Walde
eine Wassermiihle und ungefähr einen
Büchsenschuß weiter stand eine kleine,
verfallene Hütte, so völlig versteckt
von den Baumstämmen und dem dich
ten Gestriiuch, daß man sie erst ge
wahrte, wenn man dicht daneben stand.
Eines Nachmittags gegen Ende Zep
tember des Jahres 1658 saßen zwei
Personen in dieser Hütte. Die eine,
ein Frauenzimmer, war beschaftitg, die
Mahlzeit aus dem Herd zu bereiten
Wenn die Flammen aufflackerten,
; beleuchteten sie ein magern-, runzliges
;Gesicht mit einer niedrigen, zuriicksnl
lenden Stirn, einer gebogenen Nase
und dünnen, zusammengekniffenen Lip
pen· Ihre dunklen, lebhaften Augen
lagen tief in den Höhlen und wurden
von starken, grauen Brauen beschattet.
Es war hintng mit ihrem widerlichen
Aeußern, jedoch fast unkenntlich durch
ihre Kleidung
Sie trug ein kostbare-J tcleid aus
hellblauer Zeide mit Spitzen garnirt,
und so tief ausgeschnitten, das; ihr
runzliger Hals und ein Theil der
Brust sichtbar wurde. Ihr stopspuh
bestand auc- Band und Federn in der
selben Farbe nnd hatte, wie das Kleid,
zweifelt-ohne eine schönere und vorneh
mere Besitzer-in gehabt. Ihre Arme
steckten in einem Paar langer Hand
schuhe, deren Finger sie der Bequem
lichkeit halber abgeschnitten hatte.
Die Aermel des Kleides waren, um
i r bei der Bereitung des Essene nicht
hinderlich zu sein, aufgeheftet.
Der zweite iin Bunde war Tarn,
Kulsögs versagten willenloser Ehe
mann. Er lag ausgestreckt unter einer
Bank am Fenster, sein Kon ruhte auf
einem Bündel zusammengerollten
Kleidungcstiicke. Wenn Kulsög den
Herd einen Augenblick verließ, wars
dasFener seinen Schein auf eine
Menge blankgeicheuerter zinnerner
Teller und Schüsseln und aus einen
reich mit Treffen besetzten Rock, der
an der gegenüber liegenden Wand hing.
Es hatte während der letzten Stun
den heftig geregnet. Das Laub wir
belte zwischen den Bäumen aus und
jagte ziellos weiter iiber due-flache,
hiigellose Land. Das Geschrei der
s-umpfvogel unten oom Moor lier und
dae eintonige Klappern der Wasser
miihle ward nur in den kurzen Zwi
schenraurnen l)drbar, wo dei Wind sich
ein wenig verschnauste. Ein schwache-ex
inattrotlseo Licht im Westen deutete
daraus lsin, daß die Eoune im Begriff
stand, unter-zugehen.
»Du konntest immer ausstehen und
mir einen Arm voll Torf liolen,» sagte
Wulst-ji« ein linigeres Schweigen unter
brechend. »Ich sorge siir Alles im
Hause, siir guted Essen und schone Klei
der, und Du magst mir nicht einmal
einen .t,)aiidlangeidienst dabei tlsun!«
»Ja, Gott bewahre mich vor Allern,
wae Du und ink- Hane bringst!"
erwiderte Tant. »Das-wird eine schone
Abrechnung geben, wenn die Herrschaft
einmal zuriiitconnnt und Lasten und
Kisten leer vorfindet l«
.Stelst ed etwa auf den leisten ge
schrieben, wer sie geleert hat«-« fragte
Kulng in liolsiiischem Ton. »Wir klin
nen ed gewesen sein, oder unsere Nach
barn, oder auch der Feind, wer kann
das wissen? Ach, Tant! Du bist schei
so alt geworden, die Klugheit ist nie
mit dein grauen Haar gekomme
Deln ganzes Leben ist in Elend n
Ilrmuth verga«ugen, und Du zögerst
noch, eine Aenderung eintreten zu las
sen, wenn sich Dir die Gelegenheit
dazu bietet? Jni vorigen Winter hast
Du mit Svend und seinen Kameraden
getämpfti Ihr solltet das Land ver
theidigen, hiesi es. Und wasbeIamt
ihr siir Eure Tapferkeit? Hungrig nnd
bettelnd zegt ihr von Ort zu Ort.
Wer entsinnt sich setzt noch Eurer
ThalenP Wer dankt Euch dafür-? Du
kannst Dich noch glücklich preisen, daß
sie Dich nicht zum Krüppel gemacht
haben, wie den armen Jens, der jetzt
auf Krücken umher humpelt und sich
sein bischen Lebensunterhalt zusammen
bettelt, oder daß es Dir erging wie
dem armen Abel, dessen Weib und
stind im Elend zuriickgeblieben."
»Sie haben ihre Pflicht gethan,"
erwiderte Tarn. »Gott leitet unser
Geschit ."
»Das ist eine schöne Nedensart,"
lachte Kulng spöttisch. »Wir leiten
unser Geschick selber, nnd die erste
Pflicht des Menschen ist, an die Erhal
tung seines Lebens zu denken; das habe
ich arme, alte Frau siir Dich thun
miissen, während Du nmherzogst und
den Kriegsmann spieltest; ich habe
nicht nur an mich selber gedacht, son
dern mich auch stets erinnert, daß Du
mein lieber Mann bist."
»Das habe ich auch niemals verges
sen,« seufzte Tant, »ebenso wenig wie
die Art und Weise, in der man uns
zwang, zusammensuchen Der Lehns
mann auf Jungshoved stellte jeden
Michaelistag die unverehelichtenKnechte
und Mägde des Gutes in zwei Reihen
auf, dann ging er umher und sagte,
wer einander haben sollte; diejenigen,
welche gehorchten, bekamen ein kleines
Grundstück, ein Schaf und eine Kuh,
wer sich seinem Willen wider-setzte,
wurde fortgejagt oder an die Nachbarn
verkauft. So heiratheten wir uns, und
siir das, was nachher geschah, bistDu
verantwortlich, Gott weiß, daß ich
keinem Menschen einen Stein in den
Weg gelegt habe, ehe ich Dich kennen
lernte.«
»Und was ist denn später gesche-hen?"
fragte die Alte heftig, indem sie an ihn
herantrat und beide Hände aus den
Tisrsi ftiitxiv ninfl link-I seh Thit- fes-MA
chem, wankelmitthigem Menschen denn
andere- gerathen, als daß Du die eit
benutzen und Dich von Deinem E end
befreien sollst? Man muß das Glück
beim Schopf ergreifen!"
«:1(’eiu,« erwiderte Tant, »wir wol
lett die Dinge beim rechten Namen
nennen! Du haft mich stets zum Rau
ben nnd Pliindern aufgefordert !"
»Nun, nenne ed meinetwegen , wie
Du willst! Was haben wir denn nur
gewonnen? Ein Ziorurljen aus einer
gefüllten Scheuer, um unseren Hunger
zu stillen, und wem haben wir’s ge
nommen? Den vornehmen Herren,
diesen Edelleutem die uns ihren Fuß
auf den Nacken setzen, die in Friedens
zeiten den Kon nicht hoch genug tragen
können, die aber so klein werden, wenn
die triefahr an sie herantritt, nnd die es
nicht einmal wagen, den Boden zu ver
theidigen, der sie geboren hat. Wes
halb harrten sie nicht aus und hüteten
Haue und Hof, statt in die Hauptstadt
zu ziehen, narl dem sie ihre Kostbarkei
ten in Brunnen und steiler verborgen
hatten-«
Kulsog schwieg, als warte sie auf
Antwort. Tam aber hatte sich wieder
auf die Bank gelegt. Als er einsah,
daß er sie nicht-überzeugen könne, ver
sank er in stumpfes Butten, während
seine Ziige den gewöhnlichen, schlaffen
Ausdruck annahmen, so daß die Alte
nicht zu ergründen vermochte, ob ihre
Worte Eindruck aus ihn gemacht hatten
oder nicht. Nach einer Weile begann
sie von Neuein!
»Ach, Toni, weint Du nur so dach
test, wie ich, konnte ed bald anders
werden mit une. Du brauchtest nur
einen einzigen Tag klug zu sein, um
die Thorheiten Deinee ganzen Lebens
wieder gut zu machen. Die Leute reden
so viel davon, was richtig ist, sie han
delnaber stets darnach, was nützlich ist.
Machen wir es ebenso. Laß uns das
Beispiel der Großen befolgen nnd von
den Kleinen lahm mis- fis-n- Time
Hog ed macht ; der verwaltet dadikigem
thum Anderer so, dasi er reich dabei
wird. Laß Tit Deine itameraden thnn,
was sie wollen, und arbeite gemeinsam
mit mir darauf hin, und ein sorgen
freies Alter zu verschaffen, nachher
kannst Du dann an Deine Pflichten
denken und sehen, daß Du Dich gut
mit dein Hinnnel stellst; ich sage nach
her, Tarn, denn der Himmel liegt und
ja so «sern! Morgen will ich den feis
nen Rock auseinander trennen nnd Dir
ein Festkleid daraus niihen.«
»Die Muhe kannst Tn Dir erspa
ren, Boll, ich will keine gestohlenen
Sachen tragen.«
»Im Schrank der gnädigen Frau
sand ich ein wunderschönev Stück Pelz
tverk,« fuhr fie fort, ohne auf Tamd
Worte zu achten, ,,dainit will ich den
Rock fiittern, damit Du in der scharfen
Wintertalte nicht zu frieren brauchst.«
»Du hast gut reden, Boll. Und Du
gibft niir gute diiathschliige, und doch
hast Du Dir selber oft nicht zu rathen
gewußt. Soend tsijonge zum Beispiel
wußte stets alle Deine Rathschlage
zu vereiteln. Ich glaube, das kommt
daher-, weil die Sache, für die er
kaninst, besser ist, als Alleswa Du
im Schilde siihrst." .
»Schweig nnr von Svend Gjiinge!«
sagte die Alte in heftigem Ton.
,,Meinetniegen," entgegnete Toni,
der sich scheinbar freute, Kulng
demiithigen zu können· »Aber dann
denke nur an sb. Der ist doch stets
Dein Meister gewesen.«
- »aus
, a, bisher, aber mit dem rechne
ich chon ab, seine Stunde wird ganz
sicher kommen. »
»Wenn Jhr Euch tresst, wird er
Dich wieder verhöhnen, er ist Dir doch
weit iiberlegen.«
Die Ueberzeugung, mit der Tam
sprach, blieb nicht ohne Wirkung aus
die Alte zs sie preßte die schmalen Lip
pen fest aufeinander und wurde dunkel
roth vor Aerger.
»Und ich verspreche es Dir, daß der
Tag kommen soll, an dem Jb mir
nicht mehr überlegen ist, er soll mich
demüthig um Hilfe anslehen, weil ich
die Einzige bin, die ihm helfen kann."
»Ach, das sind eitle Plänel« meinte
Tam wegwerfend.
»Er soll sich in den schönsten Träu
men wiegen, er soll der Meinung sein,
Alles gewonnen zu haben, und soll
dann zu der surchtbaren Gewißheit er
wachen, daß er Alles verloren hat, was
nur ein Mensch verlieren kann."
« »Boll, Du rasest!"
»Er soll aus einen Platz erhoben
werden, der hoher ist als des Königs
Thron," fuhr sie unt wachsender Pes
tigkeit und sunkelnden Augen ort,
»und dann soll er in den Staub gestürzt
werden und vor meinen Füßen krie
chen. Dies Alles wird geschehen,
Toni, und Du selber sollst Zeuge
davon sein· Stehe aus und iß, das
Essen ist fertig; laß Jb vergessen
E sein, seine Stunde wird schon kommen-«
! Heulng nahm an seiner Seite auf
I der Bank Platz. Die Mahlzeit wurde
Zschweigend eingenommen,«Tam fühlte
; sich unheimlich berührt von der zuver
s sichtlichen, unheilvertiindcnden Miene,
s mit der die Hexe ihre Weissagung aus
; gesprochen hatte. Ter Regen draußen
l stromte unaufhaltsam hernieder. Durch
; die beiden kleinen lsilaescheibem die in
die Außeuwand nahe an der Thitr ein
gemauert waren, sah man, wie das
Tageslicht allmälig der wachsenden
Dämmerung wich. Aus dem Herd er
losch das Feuer. Frulsogund Tani rede
Iten nicht miteinander. Sie schienen
l m-Zh«- Zu 4;-c«« tUuiäk-l« --.--'«.-I-- .
l
(
sein. Plötzlich wurde das unheimliche
Schweigen unterbrochen; Tam erhob
sich, trat an die Thiir und lauschte.
»Es kommt ein Reiter den Wald
weg hinauf," fliifterte er.
»Sieh durch’s Fenster, welchen Weg
er zieht," erwiderte Kulsog. »
»Es ist draußen so dunkel, dasz man
nicht die Hand vor Augen sehen kann.
Aber ich höre das Pferd den Boden
stampfen; es hiilt still."
»Dann ist es wohl Svend oder ein
Anderer von seinen Kameraden, die
Dich auf einen neuen Kriegszug locken I
wollen. Warum hat mir der Himmel «
nicht einen anderen Mann bescheert,
oder warum hat er Dir nicht wenig
stens so viel Verstand gegeben, daß Du
meine Rathschläge befolgst !"
« Zpar’ Dir Deine frommen Wünsche
nur für ein anderes Mal aus! .»«orst
Du nicht, daß der Reiter an der - hiir
klopft? Ziinde einen Leuchtspan an,
damit wir wenigstens sehen kennen,
wen wir vor uns haben!«
Wahrend Kulsog an den Herd trat,
öffnete Tain die Thür. Eine hohe Ge
stalt, in einen dunklen Mantel ge
hüllt, zeigte sich in der Oeffnung.
Kulng hatte inzwischen ein großes
Tuch übergeworfen, um ihr helles,
seidenes Kleid zu verbergen.
»Ist Svend Gsönge hier?" fragte
der Fremde.
»Er wohnt hier nicht," antwortete
Tom.
»Aber der beste Mann von seinen
Leuten wohnt hier,« fiel ihm Kulng
in die Nebe. »Wollt Ihr nicht näher
treten, Herr?" -
»Ich kann die Zügel meines Pfer-«
des nicht loslassen,« erwiderte der.
Fremde. ,,(s-Sehorst Du zu Svends Leu- :
ten?" wandte er sich an Tarn.
»Jawohl, zu denen gehört er," nahm
Kulng abermals das Wort. »Ihr sehet
hier vor Euch den Mann, der den Plan
schmiedete, wie man das viele Geld des
Königs sicher durch das Heer der
Schweden bringen konne, nnd der dann
auch die Hauptarbeit aussiihrte; aber
er ist nur zum Handeln zu gebrauchen,
btUh Its DIPIIU LUDOIIIIOI Ubllulccbll du
l
nicht zum Reden, nnd deshalb wurde
auch Svend der Lohn zu theil, der ihm
von Rechtswegen gebührte. So geht es
nun einmal in dieser Welt !"
»Wenn dem so ist," erwiderte der
Mann, ein Papier ach dem Futter sei
nes Mantels ziehend, »so habe ich hier
einen Brief, den ich Dich an Svend
zu besorgen bitte; aber die Sache hat
Eile, Du mußt Dich gleich aus den
Weg machen. "
»Der Brief wird noch heute Abend
in Svendö Hände gelangen, « versicherte
Tant.
»Und Ihr konnt Euch darauf verlas
sen, daß Alles pünktlich besorgt wird,«
siigte Kulng mit liebentzwiirdigeni
Lächeln hinzu.
»Das ist auch ganz nothwendig,« er
widerte der Reiter. »Der Brief ent
hält wichtige Dinge und darf uni kei
nen Preis in andere Hände kommen.
Gott befohlen, Ihr guten tseute!——
Der Weg nach Siiden zu siihrt doch
direkt nach Balbygiiart?»
»Freilikh, gnadiger Herr! Jhr
kommt gleich an die Wassermiihle,
dort lichtet der Wald sich, dann konnt
Ihr nicht irren."
Der Fremde schloß die Thür. Gleich
darauf verkünde-ten flüchtige .Hufschläge,
daß er das Haus verlassen hatte. Als
Kulsog mit Tam allein geblieben war,
wars sie einen neugierig spähenden
Blick ans den Brief. Aber das dop
pelte Siegel hemmte ihre Unter
iuchunaeluit..
Goctieyung auf Seite 10.)
---»W-q .
Die
Beste Frühjahrsmedizin
Gerade jetzt ist Jeder darauf bedacht,
etwas fiir fein Blut zu nehmen« Eine
Fatnilienmeoiiin, wie man zu sagen
pflegt. tsc-« ist dies anch ganz empfeh
lengiverth, nur müßt Jhr die richtige
Medizin treffen. Wenn Ihr Enern
Arzt fragt, wird er Euch sagen,
Nehmt
eine gute Medizin für die Leber-, weil
diese viel mit dein Blute zu thun hat.
Wenn die Leber träge ist, ist daH ganzer
System verstopft, das Blut miid schlecht!
nnd der ganze Körper leidet. Man er
wartet von jeder für das Blut empfoh
lenen Medizin, daß sie auf die Leber
wirkt. Holt Euch deshalb den
König der Lebermedizinen«
Himmons
Ciiver
Yegukaton
DieseMediZin verrichtet ilni Arbeit gut
nnd triiftigt dass ganns System Sie in bei:
set als alle titlen nnd ist fliissig oder als
Pulver in haben.
Reiten für Wintertouristen.
sie St. ioiephex Nrand iHland Eli Tit
hat in allen Stationen Tour-isten Billete zu
seh-: r;edn iiien siiaten nach riieforten in Te
ra·5, New Vier-ita, Illderito,t-oniiiana, Missis
iippi, Neorgim Alabama, Florida nnd Süd
tsarolina nun Lieitanih
Alle nillete gut Zur Tieiickkehi bisJ znni 31.
Mai tritt-?- Mir xniorination wende man
iich an den nächsten Ltgenten oder an
S. M. Jl d i i t,
N-Ps31.,3l. J. Äx- N. si. N. )ii·,
Pl Knie-oh qUn
-«-vss-« s--—
Schickt Euer lebend Vieh an
ROBERS cOMIlsslcN co»
Kannst-Irr non KOSEIZQ ROBERT » «
(5«tablirt in 1871. Zchrcibt fiitMarttbcrichL
Numan bus» Bin-. w- 1«-I Irr
sinnst-.- ( In Stock Lunis-.
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---—l)0!1
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310 str» Cis-s unl Ist-Unl. »k«
(«(-0. E. ’l()b(s,),
H i e n o g r a p h
und Wollust-In
Zimmer No. Sk, Michelson Block.
Grund Island, Neb. »s
«
Wir müssen darauf bestehen,
für-die nach vDeutschland Fu sendenden
Zeitungen st r i He V or a n S b e ; a h
lung zu haben, darum sind alle Tie
jenigcn, die den ,,.)lnzeigcr nnd Herold«
nach Deutschland senden, aufgefordert
das Abonnemcnt einzufenden
Burlington Ercurstonem
tsxcnrsionsramr jcdrn Tag über dir Lan
nnaton.
Nach Hhcridan nnd knriick WUW
bot »Hm-mac- n. ,, Ich
., seadnmod n. ,, 37 Tkr
Tl)os.;. honnory
Spezialitsrmrsionnach Brufh, Col.
Ihn Montag dur TI. Irrunlm nnd jeden
Montag danach dic- ans Weitere-D wird die
Vnrlingcon Ismndrcue Billet-:- nach Pump,
(5010., verkaufen für U Wir-nd Trckcts nnd
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Fl) O u. H o nn o r.
Gi, eil Santa C lau-g »Es-« l
musz keine Seite
mehr gehabt hatten,
als er dich hier zu
tiikltlieh. «
Sogar die Kinder erkennen an, daß silva
Maus soup eins der guten Dinne in dies sem » «
Leben ists-und warum sollten sie nicht »- Ibitlt H
es doch ihr Heim rein und macht ihre Mutteer .»
glücklich. Bersucht’5 in eurem Heim. Über- H
all zu haben. Nur hergestellt von «
The N. K. Pairbaak company. ,
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»O; Titel
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Wheatcotud WIO
Ihrgends int großen Westen giebt es eine s· H
Gegend, die sich besser für-die Landwirthschaft :
eignet, als man sie in der Umgebung des
569 Meilen nördlich von Uheycnne gelegenen
schönen Städtchen Wl)eatland, Wyo., finden
kann. annnense Ernte-n, nie versiegendes
Wasser, reiches Land nnd überhaupt Alles,
mn Landwirthfchnft erfolgrcich zn betreiben.
Prachtvoue Formen zn haben für wenig Gelb.
Zu erreichen über das Union Pacific System.
W· L. Loni at,
N. P. As T. Vl» Omaha, Neb
Itw alten-s Ungan Ishiitskkn han« in Rai-sah City.
standakd Liquok Co.
614 Brandway, Kansas City, Ro.
»Ist!clyfolqt«1«nonslivch CVrnnIL
Gegründct von R. S. Pater-son, 1868.
Bourlum u. Rye Whisskw
Brandt» Weins-, Gin, Miit-mec
Alkohol, Rum.
MEOrtespondenk crniiinfcln 17011.biindlrrn oder« An
drrskh die gute leicskiisss xn mäßigen Preisen wünschen.
Waaren sicher ornmckt nnd itjaendmolsin versank-L Wir
qnmntircn Rtshtlnsit, Man und Zufriedenheit. Das
größte Vaqrr non allen Umstin in Kansas- Lsity. !1—91
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Farm Separators
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have something
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such as the "car-window « which can be easily Ilid up
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stopper,« and a thousand other little things that most
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inventtons are the ones that bring las-gest returns to the
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Patents taken out through us receive special notice is
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in the interests of inventors. . e fumish s yet-«- silb
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attention the merits of the jnvenhon. «
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