Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 03, 1895, Page 6, Image 6

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    mit sich, was sie in Kisten und Kasten
fanden. Alle Dorser und Höfe rings
umher find verlassen und ausgedrannt.
So stehen die Dinge im Iungghoveder
Lehn!»
»Wie schrecklich,« rief Frau Elsei
hell-, »was sollen wir daän nur au
fangen?"
Ib schaute einen Augenblick sinnend
vor sich hin, dann schien ihm plötzlich
ein Eiter Gedanke zu kommen.
» enn Ew. Gnaden meinen Rath
anhören wollen, kann ich Euch wohl
helfen und Euch zwei Männer nennen,
die vielleicht besser als der Lehnsmann
im Stande sind, Euch zu Eurem guten
Recht zu verhelfen
»O, nennt sie mir !"
»Habt Ihr jemals von Svend
Gjönge gehört ?«
»Von dem Jäger aus Iungshoved,
einem Unfreien, der weder ein Wappen
noch ein adeliges Zeichen führt«-«
«Sind denn Wappen und adelige
eichen bis dahin im Stande gewesen,
ch zu beschützen?" fragte Jb in ge
lriinktem Ton.
«Liebste Mutterl« rief Karen leb
haft aus, »wie könnt Ihr nur so reden!
Svend Gjönge ist ein ’eld, er lebt
heute in aller Munde! ch, laßt uns
zu ihm, ich habe eine wahre Sehnsucht,
ihn kennen zu lernen, vielleicht kann
er uns helfen in unserer Noth-«
»Ia, das wird et sicherlich thun,«
erwiderte Ib voll tiefster Ueberzeus
Mng denn ich habe niemals einen
ann gekannt, der nein zu sagen ver
mochte, wo Jungfer Karen ja gesagt
hatte!"
Das junge Mädchen lächelte und
Frau Elfebeth fuhr fort: »Wer ist
denn der Andere, von dem Ihr spra
chet?"
«Seinen Namen wage ich jetzt«nach
dem Ihr sogar an Svend etwas auszu
setzen hattet, gar nicht zu nennen l
.Nennt ihn nur getrost, Ib Abels
sgtp nennt ihn mir nur!« sagte Karen
case
»Der Andere ist eine geringe Person,
er hat es heute noch deutlich empfun
den, daß er zu nichts taugt, wo Soend
nicht zugegen ist« Er gleicht einem
Jagdhund, der nur jagen kann, wenn
der Jäger mit dabei ist, aber dann ist
er auch treu und brauchbar, er schreckt
vor keinem Hinderniß zuriick, deshalb
rühmen die Leute ihn, und der iconig
schenkt ihm schone Kleider !"
»Das bist Du wohl selber?" versetzte
Karen lachend.
»Ja, gnädige Jungfer!" erwiderte
Jb verschamt. »Ich bin ed selber,
und ich tenne Niemand, auf den Ihr
Euch mehr verias sen konntet. «
»Dann führe uns nur zu diesem
Soend Gjonge!« meinte Frau Glie
beth. »Jn einer Noth wie die, in der
wir uns befinden, greist man selbst
nach einem Strohhalm-«
»Ja, aber ein Strohhalm vermag
Euch nicht zu retten,« erwiderte Id.
»Dazu ist weit mehr erforderlich. »
Die deiden Damen setzten ihre
Pferde wieder in Trab. Jb schritt
neben ihnen her.
»Wenn die niidige Frau jetzt auf
meinen Rath oren wollte,« begann
Zb nach einer Weile, »so möchte ich
Euch rathen, Svend mit größter Sanft
muth und Freundlichkeit zu behandeln.
Er ist zuweilen sehr kurz angebunden,
und dann gilt ihm Rang und Stand
einerlei.«
»Ich will doch hoffen, Wachtmeister,
daß er die Achtung anerkennt, die er
seinen Vorgesetzten schuldetl« entgeg
nete Frau Elsebeth vornehm. »Ich
sollte meinen, wir erweisen ihm eine
seltene Gnade, indem wir unsere Ange
legenheit in seine Hand le en."
»Ach nein,· erwiderte b lächelnd.
»Dann ist er nur zu ehr gewohnt·
Selbst Se. Majestiit der onig schickte
in diesem Winter einen Boten ane,
um Svend Gjiinge zu suchen und ein
gut Theil von des Reiches Wohlfahrt
in seine Hand zu legen!«
»Nun und Svend e
»Jn, Svend schickte den Boten
zurück, als dieser ihm Vorschriften
sehe-n wollte, wieder zu handeln hat-ex
»«uup wagte et r- fragte thun Nisc
beth verwundert.
»Za, das wagte der Bote!«
,, ein, ich frage, ob Svend das
vagtet"
»Ach, Soend,« versetzte Jb lachend.
»Er gab dem Manne, der ebenfalls
einen hohen Rang bekleidete, die Ant
wort, daß der Konig und der Reichs
rat , wenn sie ein anderes Mal seiner
Hi fe bedürften, am besten thaten, ent
weder volles Vertrauen zu ihm zu
haben, oder auch sich nach einem Ande
ren umzuseben. Darauf gingen Svend
und sein Kamerad, von dem ich vorhin
prach, an die Arbeit; sie wagten, was
ein Anderer gewagt haben würde, und
der immel gab seinen Segen, so daß
der uftrag glücklich ausgeführt wurde. «
»Wie aber nahm Se. Majestat der
König die unbegreifliche Kühnheit des
Jägers auf ?»
»Ganz außerordentlich gnädig !« ant
sortete Jb.
»Ach, erzählt uns das ein wenig ans
fiihclicher, bester Wachtmeifter," bat
M, ihr Pferd an Ab heranlenkend.
»Der König ergrif Soende and,
Wie sie ihm herzlich und bat ott,
ihn für eine edle That zu segnen; er
, Send könne begehren, was er
wolle, er würde ihrn keine Belohnung
berseigern, die er zu erfüllen ver-«
»Das war hübsch vom Königl« riefk
M bewegt ane.
»in-im i- saß-m Im Stichen-J
»G- etioae erzählt-im rnitl- i
JZY msoemoiglanbtinananchP
.
»Welche Beweise hat man denn
dasiirP«
»Ich selber stand dabei und sah und
We Alles !«·
»Was erbat sich Svend dennvorn
König?·«fragte Karen
»Gniidige Jungfer," erwiderte b,
»was sollte er wohl verlangen? an
setzt sein Leben nicht um schnödes Gold
auf’d Spiel. Svend erbat sich nichts.
ist-küßte die Hand des Königs, und
damit war die Sache abgethan.——sa,
geilich,« fuhr er nach einer kurzen
ause fort, .er bat den König, mich
zum Wachtmeifter zu machen, und fügte
der Bitte noch einige Worte hinzu, die
ich jetzt aber vergessen habe.«
»Wie ich sehe, hat Se. Majestiit
Svends Wunsch erfüllt,» meinte Frau
Elsebeth.
»Zum Kuckuck auch!" rief Jb heftig.
»Das sollte er doch wohl! Wenn
Svend ihn gebeten hätte, mich zum
General zu machen, so wäre ich auf der
Stelle General geworden-Aus dieser
Etziihlung," fügte er listig hinzu,
»werden Ew. Gnaden wohl ersehen,
wie man mit Soend sprechen muß,
welnn man etwas von ihm erreichen
wi l."
»Ich denke, wir reiten ietzt direkt
aus das Junghoveder Schloß und las
sen dann Svend sofort zu uns beschei
den," erwiderte Frau Elscbeth
»Ja, wenn das Eure Absicht ist,
will ich Euch nur gleich Lebewohl sagen,
dann bedürft Ihr meines Geleiteö
nicht mehr
.Aber, was verlangt Jhr denn nur
von mir?’
»Ich glaube taum, daß Euer Send
bote Svend vermögen wird, sich nach
Jungshoved zu begeben. Ihr müßt zu
ihm geben«
»Glaubt Ihr wirklich, daß er ed
wagen könnte, daa zu verweigern?«
»Ich fürchte fast, daß er ed wagen
wird. Er ist nun einmal so.«
»Ach, liebste Mutter," bat Karend
sanfte Stimme, .laßt und Jb Abelsone
Rath befolgen und nach Svends Hütte
reiten. Wir wollen auch sehr freundlich
gegen ihn sein,' fuhr sie zu Jb gewen
det fort, »denn wir wissen Beide nur
u gut, daß wir, die wir seine ilse
in Anspruch nehmen wollen, nicht eine
Vor esehten, sondern nur zwei nn
glii liche Damen sind.«
Frau Elsebeth schwieg, erstaunt iiber
die Rede der Tochter.
.Was sagen Ew. Gnaden dazu?«
sragte Jb.
.Wo wohnt denn dieser Jäger-, aus
den man so viel Rücksicht nehmen
muß?"
»Ja, dann können wir wohl weiter
ziehen," meinte Jb mit zufriedenem
Melu, Jetzt verstehe ich Lw. Gnaden
i t
Bald daraus verließen sie den Wald
weg und schlugen die Richtung nach
dein Dorfe zu ein.
»Jetzt habe ich sie, soweit ich
wollte,« dachte der s laue Wachtmed
ster, während er mit angen Schritten
vor den Damen herging. »Und ich
habe heute trotz des schlechten Ansanges
doch noch etwas Gutes ausgerichtet.
Wenn die kleine Jungfer Karen ihn
erst mit ihrer sanften Stimme ansleht,
so kann er nicht ,nein' sagen, und wir
ocken ihn wieder in’e thätige Leben
hinaus, so daß er den Kummer vergißt,
der ihn jetzt zu verzehren droht.«
Am selben Nachmittag, wenige
Stunden später, sah man mehrere
Männer in kleinen Hausen aus den
umliegenden Dorsern ausziehen. Sie
schlugen die Richtung nach dedin s
gaard ein und waren alle mit Mus e
ten und breiten kurzen Schwertern be
wafsnet.
Am vorhergehenden Tage hatte
Svend seine Leute zusammengerusen
und Geld unter sie vertheilt. Dies
machte einen ungeheuren Eindruck aus
die Gjöngen, nnd Svend stieg sehr in
ihrer Achtung. Die Genügsamen be
trachteten als Gunst, was ihnen von
Rechten-e en utanu Außerdem war es
das erste s ia , daß sie eine Belohnung
für ihre Dienste erhalten hatten.
m Ha Folge dessen herrschte an· diesem
s Ucuwluctlusc csllc suulllclc, suscccocllc
Stimmung Unter der Schaar. Als sie
die Waldung erreichten, stiegen sie über
den un und verschwanden zwischen
den äutnern Gleich darauf wurde ein
aus zwei Männern und zwei Damen
bestehender Reiterfug sichtbar-. Es
waren au Elsebet und ihre Tochter,
denen c-vend donge und Jb das Ge
leit gaben.
Svend ritt neben Karm· Ueber sein
blei s, schwermiit iges Antlitz glitt,
soba d das junge ädchen prach, ein
freundliches Lächeln, und aren war
sehr beredt. Die Mutter dagegen saß
steif nnd worttarg zu Pferd und starrte
vor sich hin, ihren Begleiter, den
armen Wachtmeister, völlig über
sehend.
Jb hatte recht gehabt in seiner Ver
mnthung. Spende- Lebhastigteit kehrte
allmälig unter dein Einfluß von
Karend milden, sanften Augen nnd
dem Gedankenaustckusch den dieser Zug
veranlaßte, wieder.
Wä endet die Gefahren und die
Mitte , mit denen diese zu beherrschen
seien, überdachte, richtete er sich un
willkürlich auf. Sein Knnnnestrat
me r und mehr in den Hinter rund.
ährend einer längeren iIkause be
trachtete Karen ihn aufmerksam nnd
scheu, Vergleiche anstellend zwischen
ern Original nnd dern Bilde, das
sie sich nach Allem, was sie gehört, von
dem Gjiingenhiiuptling gemacht hatte.
»Aber vertraut mir doch denPlan
an, Werden Jhr nun so lan e gearb
betthabt,- ries sie and, als ie nden
M km »Ihr versprach-»Im
" sicher nach Hofdingsgaard zu geleiten,
and man agt ia von Euch, daß Ihr ein
Mann seid, der sein Wort hält. Jch
kann mir nun nicht vorstellen, wie
Jhr das anfangen wollt."
»Ach was," erwiderte Svend, »die
Sache ist nicht so gesahrlich, vielleicht
sind die Schweden schon längst von
dannen gezogen."
»Das bezweifle ich sehr!«
»Ja, dann müssen wir sie im Guten
zur Vernunft zu bringen suchen; seit
wir Frieden im Lande haben, müssen
wir vorsichtig zu Werke gehem
»Ihr wollt es im Guten versuchen,«
wiederholte Frau Elsebeth spottend,
»glaubt Ihr denn wirklich, daß das
nützen kann?"
»Nein, Ew. Gnaden," antwortete
Svend, »das glaube ich nicht, aber
dann können wir ja auch Gewalt anwen
den. Das Mittel bleibt uns stete.
Aber ehe wir damit beginnen, werde
ich Euch in Sicherheit bringen«
Während Evend sprach, beugte sich
Jb oorniiber und lauschte.
»Es kommt ein Reiter hinter uns
her," rief er aus« Svend wandte sich
um und sah einen Reiter aus einem
Querwege daher kommen.
»Nun wissen wir jedenfalls, daß sie
noch nicht fortgeritten sind,» sagte er
in ruhigem Ton.
»Was wollt Ihr denn ietzt thun?"
fragte Frau Elsebeth, die mit der
herannahenden Gefahr liebendwiirdiger
zu werden schien.
»Ich dense, mein zweites Mittel in
Anwendung zu bringen«
»Ich erinnere mich dessen nicht
mehr.u
»Wir wollen sie bitten, ihrer Wege
zu ziehen,« entgegnete er lächelnd.
-Da6 dritte Mittel wird doch sicher
am besten anschlagen," bemerkte Jb. H
Der Dragoner war jetzt so nahe
gekommen, daß man ein Bündel Klei
dungsstiicke erkennen konnte, das er mit
einein ledernen Riemen vor sich festge
schnallt hatte. Ueber den beiden Pisto
Llenhaltcrn hingen zwei große Gefäße
"aua getriebenein Metting, wie man ne
noch heute als Schmuck in den danischen
Bauernstuben ausgestellt findet. Fin
ter ihm aus dem Sattel lag ein le en
deS Schaf, dao durch lautes Bahen
deutlich zu erkennen gab, wie unbe
quem ihm sein Lager war. Der Dra
oner selber war groß und starllnochig,
fein kohlenschwarzes Haar und roth
licher Bart, seine breite Nase und die
vorstehenden Baaenknochen verriethen
seine slavische Herlunst. Der elm
saß ihm weit aut- der Stirn, eine
blutrothe Gesichtafarbe und die un
sichere Haltung ließen daraus schließen,
daß er sich nicht mehr im nüchternen
Zustande befand. Seine Stimmung
schien jedoch trotzdem eine sehr rosige
zu sein, sie machte sich in einem seligen
Lächeln und einem weniger geistreichen,
als anhaltendem Gesange Lust.
Der Reiter bemerkte Frau Elsebeth
und ihre Begleiter nicht, ehe er sich
ihnen bis aus wenige Schritte genähert
hatte. Er hielt sein Pferd an und
schien sich zu besinnen; aber gleich
darauf ritt er wieder vorwärts und be
"ßte die beiden Damen mit dem
allasch, wobei er seinen Gesang mit
derlr durchdringendsten Tönen wieder
ho te.
.Gott zum Gruß! Ihr guten Men
schenl» rief er aus, nachdem das Lied
beendet war. »Da wir jetzt Frieden
haben, lonnen wir schon ein Ende
neben einander herreiten; ich bin ein
großer Freund von guter Gesellschaft l«
»Das Gepack, das Jhr da mit Euch
führt, deutet gerade nicht aus Frieden,«
bemerkte sb.
»Ei wagt« bemerkte der Dragoner,
indem er einen zufriedenen Blick aus
seinen Raub warf- »ein paar Klei
dungestiicke, einige alte Mobilien und
etwas Mundvorrathl Wir leiden Noth
an Allem, und wenn man nicht bekom
men kann, was man mag, so muß
man daa mögen, was man bekommen
lannl Das ist mein Grundsatz.«
»Ihr-fahrt, also auch jetzt, wo Friede
geschlossen ist, fort, zu rauben und zu
plündern?"
s Der Dragoner schien die Frage nicht
recht verstanden zu haben, er seufzte
nur und sagte: »Ja, leider haben wir
Frieden bekommen, ich wurde was dafür
eben, wenn der Krieg nur noch ein
galbeg Jahr gewährt hätte. Ich s chwöre
es bei der heiligen Jungfrau und bei
allen anderen guten Heiligen, die
einem braven Krieger beistehen, daß
ich noch niemals ein besseres und
achtungswertheres Volk getroffen habe
als die Deinem Die Spanier, mit
denen ich Krieg führte, wehrten sich
wie die Rasenden, sie tampsten am
Tage und mordeten unt- wahrend der
Nacht; in Italien tranken wir uns an
vergiftetem Wein den Tod, in dem
ausgehungerten, verarmten Deutsch
land litten wir Noth und Elend, bis
die Hälfte unserer Leute Hungers
starb.«
»Ach,« rie«« Jb aus, »wes-kam starb
denn nicht auch die andere Ha ste Hun
ger6?"
»Die Anderen starben an Durst,
mein lieber Kamerad! Jn diesem
Lande dagegen befindet man sich wie
im Himmel, unter lauter frommen,
ehrlichen Seelen, sie tampsten nicht,
sie weht-ten sich nicht, sie laufen nur
davon, sobald wir und blicken lassen,
sar en aber stets dafür, daß wir alle
Ki ten und Kasten wohlgefüllt vorfin
heil'
»Wo abt Ihr denn heute Euer
Handwe betrieben?" fragte Spend·
»Ach,» erwiderte der Soldat, »den
tigen Tag ver esse ich in meinem
eben nicht. Wir ii enunsere Pferde
E in die beste Stube Bauern, zogen
Fdie Kotnmodenschiebladen aus, und be
nutzten sie als Kripven fiir unsere
Pferde, dann suchten wir und die besten
Schafe aud, tranken io viel Met, wie
wir konnten, und verschütteten den
Rest. Ille der Bauer schließlich zu
murren begann, banden wir ihn an den
Ofen, entlleideten ihn, einer von una
suchtelte ihn mit der Säbelllinge, wäh
rend ein Anderer ihn zwang zu singen:
Gebe Gott, daß es immer,
Es immer io ware!
»Der Beneidenswerthe weinte und
sang in einem Athem, und inzwischen
nahm ein jeder, waa ihm am besten
gefiel. Heilige Jungfrau! Einen so
fetten Tag haben wir noch nicht gehabt!
Mein guter Schuhheiliger lann mich
um Walfisch machen, wenn die Sache
fich nicht so verhält !"
»Weshalb gerade zum Walfisch?"
fragte sb.
»Weil ich dann die lleine Jungfer
dort nehmen, auf meinen Rücken sehen
und mit ihr sortschwimmen würd-M
erwiderte der Dragoner, indem er
Karen zunicktr. »Aber Ihr habt recht,
ein Walfisch brauche ich deswegen gar
nicht einmal zu sein« Ihr lieben Leute
gebt sie mir auch wohl ohncdem gut
willig. Sie soll meine Beute ganz
allein sein!"
Svend wars sinken einen Blick zu.
Sie war leichenblaß geworden und
zitterte an allen Gliedern. Sobald
sie aber aussah und Svcnds Blick be
egnete, verschwand ihre Furcht. Die
sanftem dunkelblauen Augen nahmen
einen Ausdruck von Sicherheit und
festem Vertrauen an, der beredter und
schmeichelhafter war ale die bestgewähb
ten Worte.
.Sie kann sich darauf verlassen, daß
ich sie mit in meine Heimath nehme
und sie zu meiner Frau mache, sobald
wir dies Land verlassen
»Das ist doch wohl noch sehr die
Frage,« meinte Svend.
»Was ist die Fra e?»
.Ob Ihr Erlaugniß erhaltet, sie
mitzunehmen «
.Ei, Kamerad!« rief der Dragoner
mit ungekiinsteltem Staunen. »Wer
sollte mir das wohl verbieten? Seid
Ihr etwa der Bruder der kleinen Jung
ser'.-«
»Sie ist meine Tochter!« entgegnete
Frau Elsebeth in einem Ton und mit
einer Würde, die wohl darnach ange
than war, den ungeheuren Unterschied
zu bezeichnen, der zwischen Svends
Schwester und ihrer Tochter bestand.
»Ah, ich verstehe, meine Dame!
Er ist Euer Gemahl !«
Frau Elscbeth errothete vor Zorn,
indem sie erwiderte: »Ich bin Frau
Elsebeth Buchwald von Hosdingss
aaid und dieser Mann ist ein Un
preierP
j .Ein Unsreier!" wiederholte der
Dragoner, ohne die Bedeutung diesed
YWorted zu fassen, »soll das heißen,
daß Ihr nicht verwandt seid mit ihni«.-"
Soend lächelte und schwieg.
»Er ist ein Diener, dem wir gestat
: teten, an unserer Seite zu reiten, weil
Her sieh rühmte, daß er und unterwegs
vor Rohheiten und Beleidigungen
schützen konne.«
s .Wenn dein so ist,« meinte der Dra
;goner, »dann brauche ich mir ja kein
’ Gewissen daraus zu machen, diese bei
den Frauenzimmer mit mir fortzufüh
ren, die Junge ihres schonen Antlitzes
wegen, die Alte um ihrer schonen
Kleider willen. Ihr seid Zeugen,
Jhr guten Leute, wenn meine ameras
den kommen, daß ich Beschlag aus die
beiden Damen gelegt habe-«
»Was habt Ihr denn mit Euren
Kameraden angefangen?" fragte d.
»Ja, ich begreise nicht, woran die
eigentlich noch warten," antwortete der
Reiter, indem er sein Pferd anhielt
und den Kopf umwandte. »Wir sind zu
Vieren aus der Stadt geritten, aber
ich lam ihnen vorang. Stille! Ich
höre Jemanden iin Walde rufen, dae
ind sie gewiß; dort kommen sie !«
Den Waldweg hinaus kamen drei
Reiter-, aus vollem Halse singend, im
Schritt daher aeritten.
»Wie Viele waret Ihr denn, als
hr aus Vordingborg auszogtI-» fragte
vend.
»Urspriinglich waren wir zwölf, aber
der Hauptmann ließ vier von uns
einen Abstecher in die Um egend
machen, während er selber Ufer-schloß
ritt, dem eigentlich unser Befuch galt.«
.Zwolsl» wiederholten Ib und
Svend wie aus einem Munde, indem
fie einen vielsagenden Blick austaufchs
teu.
»Der gute Hauptmann wollte uns
Alle befriedigen und uns Allen einen
Antheil an der Beute geben. Thut
hr mir nun einen Gefallen, gute
rau,« wandte er sich an Frau Eise
beth, ihrem Pferd in die Zügel grei
fend, »und widersetzt Euch nicht! Wir
reiten dann hinter jene Bäumc, und
ich ziehe Euch den schönen Mantel aus
und rolle ihn zufammen, ehe meine
Kameraden ihn erblicken Bei meiner
Ebrel Wenn die Eure kostbare Klei
dung sehen, reißen sie sie Euch Stück
für Stiick vom Leibe, so daß fiir mich
nichts übrig bleibt. Kommt nur ruhig
mit, es ift in einem Augenblick
schehen, und ich gebe Euch statt des en
einen Reiterniantel zum Umhiingen. l»
Frau Elsebeth warf dem Gjongen
einen stehenden Blick zu
»Wollt Ohr mir denn nicht helfen,
Stiendrn
Gortsetzung folgt.)
Jst Frankreich wird zur it
ein Gesetz vorbereitet, das den Eifeens
nMssstsssnsWeks eng
Fig-V
pun- ms um Im- sniq per ·"
Frei liess u. ists-.
An124 Mai,7.nnd19 Juni 3. und lll
sienli und2. nnd AS Angnft ver-lauft die
urlington Zickets nach Hot Springs, S. D.
nnd zurück für einen Pren. Wültig für 30
lage vorn Datum des Verlauf-.
fis-»O That 6onnor.
Cyezlalsskeresnuayxwlhcol.
Arn Montag den s. Deember nnd jeden
Montag danach bis ans eiteres, wird die
Bnrlington Rundreiie Billets nach Benih
Colo» verkaufen für lk Preis. Iickeis sind
gültig für 20 Tage.
Thos. lk onnor.
pur-unstet- callsomta u. Utah
Czeurflouem
Jeden Tonnersia läßt die Vurlington
einen TouriftensS laiwagen laufen nach
Salt Late. Sau Franeisco nnd Los Angeleg,
det kinroln nni 12:l-5 Nachmittags verläßt
Tiese Circnriionen werden periönlich geführ.
von einem Angestellten der Burlingtont
Nrand Island Passagiere können direlte
Verbindung machen oia Aurora nnd Hast
ingg. Thos.6onnor.
Ubeatlany Use-.
Nirgends im Traben Weiten giebt es eine
Gegend, die sich esser iiir die Landwirthichait
eignet, ais man sie in der Umgebung des
69 Meilen nördlich von lkbeyenne gelegenen
ichönen Städtchen Wheatland, Wyo» finden
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Wasser reiches Land nnd nberhanpt Alles
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W. P. ör T. A» Lmaba, Neb.
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Abends nnd miu am ntjchiten Lskachnnttag st
Uer 45 Minuten m Isl. Tours sus. Tutch
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wird mit der Sonntags-Ausgabe dek ,,Jlli
nois Staatszeitnng«, die unter dem Titel
,,YcrYchsten··
erscheint, statlc geliefert.
Viese ochtseitige, in GroßiOnarto erschei
nende nnd ans gutem Buchpapiee gedruckte,
elegant ausgesiilirte illssttikte Beilage ent
hält aus der ersten Seite einen politischen
Carton, welcher Ereignisse, die ans dem poli
tischen und socialen Leben gegriffen find, dem
leser bildlich vor-Augen führt; ferner zahl
reiche kleinere Jllustrationen, meistens bu
morisiischer«·llatnr dem deutschländischen nnd
einheimischen Leben entnommen nnd jede-«
mal zwei größere Holzschnitte, vorzügliche
Nachahmungen der Meisterwerke der deut
schen, französischen nnd italienischen Schule.
»Du-Westen «
ist als eines der besten und teichbaltigsten
Sonntag-Mütter bekannt; seine
Frauenzeitung
erfreut sich im weiblichen Lesertreise einer
ganz besonderen Bevorzugung und die nn
längft hinzugefügte tllsftrikte Grittobetlsse
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