Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 03, 1895, Page 10, Image 10

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    setilser »Auch-M
, Wenn im Vorspiel zu Goethes
- Wanst-· Mephisto erklärt: »Von Zeit
Ia Zeit seh’ ich den Alten gern," so
will er mit der Bezeichnung »der Alte-·
durchaus nicht etwas Despettirlichee
Print Ausdruck bringen; der Teufel
ennt sehr wohl die liederlegenheit des
enn, er «hiitet sich, mit ihm zu bre
,» oder er sucht sein Verhältniß
zum Herrn als ein gewissermaßen
ordiales hinzustellen und deshalb
wählt er den Ausdruck »der Alte-«
Ungefähr dieselben Gründe mögen den
Berliner veranlaßt haben, seinen höch
sten Vorgesetzten den »Ollen" zu nen
nen. Der Prinzipal, der Meister, der
Chef der Firma, der Direktor, turznm
diejenige Person, welche, um einen
anderen Berliner Ausdruck zu gebrau
chen, der »Macher von’o ganze« ist,
wird »der Llle" genannt, ohne daß
anch nur im Geringsren etwas Ver
leyendes in diese Bezeichnung gelegt
wird. Co ist im Gegentheil eine ge
wisse Pietät, mit welcher an diesem
Ausdruck seit langen Zeiten festgehal
ten wird, und der »Otle« weiß es, daß
er so genannt wird, und rügt es nicht,
selbst wenn er es hort. Als direkte
Anrede natürlich duldet er denAusdruck
nicht.
Jeder echte Handwerksmeister ver
langt, dasz er von seinen Leuten »Mei
ster« und nicht etwa »Herr So und
So« genannt wird; letzteres diirsen
nur, ja müssen sogar die Lausburschen.
Der Lehrling jedoch sagt »Meester"
nnd zur Meistersgattin »Madamm."
Jst von Letzterer die Rede, so wird sie
einfach »sie» genannt. »Sie is dase
weseu und hat mächtig Radau jemacht l«
Denn die »Feindschaft" zwischen dem
Gesellen und Lehrling einerseits und
der Meisterin andererseits ist eine tra
ditianelle.
Sehr reservirt ist in seiner Anrebe
der Berliner Kutschen Während der
Wiener Fiakerkutscher Jeden, der an
seinem Gespann vorüber-kommt, mit
den Worten »Fahr’n ma, Herr Graf?"
oder mindestens doch »Euer Gnaden«
anspricht, bleibt der Berliner Kutscher
schweigend, abwartend auf seinem Sitz.
Nur mit dem Kouleurstudenten macht
er eine Ausnahme. Tritt ein solcher
an seine Droschke heran, so fragt er
entweder: «Wohin soll’s gehen, Herr
Dotter-W oder er gibt, wenn der Fahr
ast das Ziel der Fahrt genannt hat,
seiner Zustimmung durch ein » Zcheene,
Herr Doktor-P- Ausdruck, vielleicht
weil er vor-aussetzt, daß am Ziel der
Fahrt, das ja in den meisten Fällen
ein Bierhaus ist, der »Herr Doktor-«
ihm ein Glas Bier herausschicken wird.
Einen außerordentlich subtilen Unter
schied wissen in der Anrede aber die
Berliner Marktfranen zu machen, ie
nach dem Markte oder der Halle, in
welcher sie sitzen. Aus den Markten
des vornehmsten Westens heißt es
.Nun, was suchen die gnädige Frau
noch?" Im Südwesten wird gerufen:
»Na, Madamchen, scheene frische Appel
sinen, zwee Stück nur 15 Pfenn’ge!«
Aus den Märkten des Nordens und
Ostens aber heißt es: »Na, liebes
Frauchen, ’n Liter Mustippel immer
noch 20 Pfennige!« Aeltere Frauen
werden mit »Groß1nutterten" und Mäd
chen niit .8unge Frau« angeredet,
denn Letztere freuen sich über dieses
»Avancement« und werden dadurch zum
Laufen geneigter. Ja, sie wissen
»der-aus zu laufen," dieBerliner Markt
stauen.
Bon oern Auftreten einer
»neuen epidemischen Krani
h e i t » unbestimmter Heriunst berich
tet eine Berliner Korrespondenz. Das
Leiden soll dort in der Halle’ichen Var
stadt nnd in der oberen Friedrichsstadt
häufig fein. Ueber feine Erscheinungen
heißt es: Die Krankheit erscheint
ebenso schnell und unvermuthet wie die
Jnflnenza. Sie beginnt mit Blasen
bildungen int Munde, ans Zunge und
Gaumen und in der Rachenhahle, die
Blasen gehen alsbald auf und es ent
stehen große wunde Stellen, die recht
schmerzhaft sind. Ter Kranke kann feste
Nahrung tiberhaupt nicht zu sich neh
men nnd taum sprechen. Tie Krankheit
dauert etwa vier bis sechs Tage und
hinterliißt ein großes Schwächegesiihi.
Der ärztliche Eingriff beschränkt sich
im Wesentlichen auf Mundspiilungen
mit Kamillenthee und dergleichen.
Man nennt Familien, in denen drei
tmb vier Personen gleichzeitig von
dieser Krankheit befallen wurden.
Ein merkwürdigeti Grab.
Die jüngst erfolgte Beisetzung des säch
sischen Staatentinisters v. Thiinnnel
in der Fantiliengruft in Nitbdenitz hat
die Erinnerung daran geweckt, daß in
der mitten in jenem Dorfe stehenden
mächtigen Eiche der am 1.Miir; 1824
in Ultenlntrg verstorbene altenbnrgifche
Minister Hans Wilhelm Thümmel
begraben liegt. Jn dem inneren Raum
MEiche tvar damals eine Gruft ge
. graben, ausgemauert nnd überwölbt
worden und darin lag die Leiche des
Minister-s nicht in einem Sarge, son
dern ans einer Moos-band Im Laufe
der Zeit hat es ver Baum fertig
bracht, eine Seite ganz zn schlian
nnd auf der anderen Seite die eiserne
Bär hthntreibem so baß man
Wg nicht tmehr in's Innere
dessem-ei sehe-! m
Mit fxiner tsishri
end-i ebe uhatjsåch wenigst
Berliner Wis.
Eine nnsangreiche Studie til-er den
.Berliner Witz» übergibt F. Dumm
lers Berla in Berlin der Presse: S
weit sich estftellen läßt, gehören die
Anfänge dessen, was man als »Ver
liner Witz« bezeichnet, der Regiernn s
eit Friedrichs des Großen an. in
frischer, freier Geist durchwehte plötzlich
die Hauptstadt, in Wort nnd Schrift
brauchte man keinerlei Hemmnisse zu
fürchten. Jeder konnte »nach seiner
Faeon selig werden« und Alles war
erlaubt, wenn es nur mit einem Stich
in s Witzige, lsieistreiche geschah. Die
Witzelei wurde geradezu großge,s.ogen
Besonders sticht bei den Lserlinern,"
heißt es in einein damaligen Buche,
den »Briesen iiber Berlin," .,itnmer
die Sucht , witzeln zu wollen, hervor
und es ist lustig mit anzusehen, wie
die sogenannten Schöngeister und guten
Gesellschafter ihren Geist auf die
Falter spannen, um etwas Witziges
zu sagen'« Die Zeit der Unterjochung
durch die Franzosen, noch weit mehr
diejenige der Freiheitekriege, keiften
den politischen Witz. Dann, in den
Boer und 4uer Jahren, tauchte »Nante«
auf, Eckensteher Name, dieser köstliche
Typus des gemiithlichen Bitmmlers
thums, der «Wurschtigteit" gegen Alles
—mit Ausnahme des KümmelC Name
war ein volles Jahrzehnt hindurch die
volksthiimlichste Figur. Auch manchen
politischen Witz schol- man ihm in die
Schuhe. Als er unsicher war, wer den
belgischen Thron besteigen wurde, sagte
ein Eckensteher zu seinem Nachbar, der
barhanpt dastand: »Gott1ieb, setz’
Deine Mütze us; et konnte Dir sonst
die belgische Krone uss den Kopp fal
len;" nnd ein anderes Mal antwortete
er auf die Frage: »Weeßt Du schonst,
Kps mis- sshsn non-n SIVZIISAOP Hofes-Es
haben?« blos: »Bei dachte, die
Wittwe würde et sortsetzen!· 1848
kam der Berliner politische Witz sieg
reich zum Durchbruch, ed beginnt die
Glanzzeit des »Kladderadatsch."—-Be
s anderes leistet der Berliner in drolliger
Umschreidung. Den Cylinderhut nennt
er, weil er von den Examinanden, den
eingehenden Bräutigams und so weiter
getragen wird, »Angstrishre." Für eine
Gurte sagt er «Vegetarische Wurst,»
siir Omnibus »8r0schenjondel,« sitr
Leierlasten »Jammertommode.« —
»Liebe-Palast« tauste der Volkemund
das ain Königin Augusto-Uier errichtete
stattliche Gebäude der Alters- und
Jnval Wen-Versagung und ·Grünspon
Brücke« die neue Friedrichs-Brücke
wegen ihrer vier mit grünliche-r Pierinn
schicht überzogenen Bronzesiguren.—
Zchlagsertig wie er ist, weist der Ber
liner mit Geschick manche Verlegenheit,
manchen Verdruß oder manche ihm un
angenehme Zumuthnng zurück. Ein
Beispiel : Herr Meyer spaziert auf der
Leipzigerstraße und bemerkt vor sich
einen «erru, den er irrthiimlich siir
seinen Freund Zeckel hält. Mitdiesem
will er sich einen Spaß machen, indem
er ihm von hinten mit der flachen Hand
einen kolossalen Klops aus den Rücken
gibt. Der Getrossene dreth sich er
schrocken um; Herr Meyer bemerkt
seinen Zerthum und sucht sich zu ent
schuldigen: »Ach, verzeihen Sie, mein
Herr-, ich habe geglaubt, es sei Zettel l«
—,,Nun, und wenn es denn Herr
Jeckel wäre,« erwiderte der Fremde,
»müssen Sie denn dem einen so furcht
baren Klapd geben?«—»Erlaul-en Sie
»mal,« sagt Meyer grob, »was ich mit
JeFel mache, das jedt Sie jar nischt
ein."
Zur Naturgeschichte der Störchr.
Jn Norddeutschland gilt der Storch
heute noch als ein heiliger Vogel, man
legt ihm nicht das Geringste in den
Weg und trachtet ihm am wenigsten
nach dem Leben, weshalb cr denn auch
dort sorglos schaltet und keine Menschen
fürchtet; andere Erfahrungen hat er
dagegen in Standinavien gemacht.
Im Mai 1852 meldeten die norwegi
schen Blatt-en daß zu Gunnardhaug,
an der Südwestliiste Norwegens, Storche
angekommen nnd das; man diese Vogel
noch nie so nordlich gesehen. Dagegen
zeigten sie sich in Schweden noch viel
nördlicher, woruber die »lipsala«
chrieb: »Pastor Sundstrom sal) in
- itja aus einer Wiese mehrere große,
augnehmend schone Vogel mit weißem
Bauch, großen schwarzen Flügeln,
deren Spitzen Zz Eilen von einander
tanden, nebst rothen Füßen und Schna
l. Es waren also Störchr. Sie
waren elf an der Zahl. Dem Pastor
Sundström, der eine geladene Biichse
zur Hand hatte, glückte es ( !) einen
davon zu schießen. Die anderen Storche
liegen davon, besuchten aber nochmals
hren sterbenden Kameraden, als ob sie
Abschied von ihm nahmen Tat-nach
flogen sie sehr langsam in Kreisen
über dem Todten und stießen durchein
ander tlagende Laute aus als Ausdruck
ihres Kummers. Die Kreise wurden
immer grüßet-, bis die Fremdlinge end
lich gan aus dem Gesicht verschwan
denX Hiese Erscheinung wird umso
merkwürdigen als der Storch gewöhn
lich nie nördlicher gebt, als wo die
Buchenwiilder allgemein sind. Man
weiß nicht, wie weit der Storch süd
tvsets zieht. Nach England soll sich der
eine oder andere selten verirren Im
August zieht er in Deutschland weg und
teyrt im März zurück. Im südlichen
Schweden taugt er im April an Süd
witets dringt er, so weit die Ersahmg
ew, bis nach dem Kap Verde nnd dem
Fittichen Mien, eini selbst, wie
M M bis nach Nie-. Zu
i; W IIHZ Land-a tote meint
-· s-." .
Dorf, umle mein-ural- die Kirche,
dae Pfarr- nnd Schuldaus, entfernten
sich dann wieder und brachten eine
roße Menge andererStörche rnit zurück.
ie rekognoezirten Orte wurden von
diesen besetzt, sogar auch das aufder
Seite gegen das Pfarrhaus angebrachte
Zifferblatt der Kirchenulsr. Bier
Störche hatten den Kaniin des Pfarr
baused in Besitz genommen und alle
waren so postirt, daß sie theils auf den
Kamin, theils in denselben hinein
; schauen konnten. Die Besanung wurde
zoon einigen mehrmals umflogen,
IOrdonnanzen gingen weiter hinaus,
i bis nach kurzer Zeit drei Störche nach
jiamem wovon der Eine in der Mitte
; ein verurtheilter Verbrechen die beidenJ
s Anderen seine Wache zu sein schienen. s
iDer Delinquent war dem Anscheinej
nach zum Verbrennen verurtheilt wer
den, denn die Wächter brachten itins
i an den Schornstein und die dort aufge- :
istellten llrtheilevallstrecler verließen
Fdes starken Rauchee ungeachtet dieses
"Position nickt. staunt dort angeloniss
men, wurde der Uebelthater in die.
Tiefe des Schornsteins hinabgestiirzt3s
darauf eine feierliche Stille, kein sei-s
fchen der Trauer oder Freude gab sichs
.lund. Man offnete den Kantin; er
sschrockein beschämt nnd halb betäubt
i erschien der Nestrafte. Da eine weiterei
iExelution zu fürchten gewesen mai-es
Iwenn rnan ibni sogleich die Freiheit
gegeben hätte, so ubernadni ihn eins
,Biirger zum liebernachten. Die ganzes
HNacht blieb die Besatzung ruhig unds
; erst des Morgens drei Ubr wurde dasi
i Zeichen zum Ausbruch gegeben, und dies
T ganze Gesellschaft nahm ihren Flug
; gegen Nordost.
» —————
i DerAltohol unddietnensch
;!ich»e»Sti«mm e. · lieber den Einfluß
’, occ RUUYVIV lllls Clc Lcllllllllc Mc BLI.
; Sandras in Paris interessante Unter
suchungen angestellt. Das Ergebniß
; seiner Untersuchungen lann in Folgen
Idetn ausgesprochen werden. Allohol
und Lümmel verlöschen die Stimme
» gänzlich. Anisette verringert sie, wah
rend Fiuragao und Absynth sie erhöhen
. In Bezug aus die Weine ist die Ern
j wirkung der Bordeaurweiue unmerklich,
bei Weinen von Beaujolaie schwach,
« bei Weinen von Bourgogne aber kläg
i lich. Die Sänger haben die Gewohn
» heit, Alcohol und Anderxs zu sich zu
»nehmen. So »nutschte« der Sänger
JMartin vor dem Singen Salzkiirner,
IChollet trank Bier, Montaubry eine
balde Flasche seinen Wein, Dumenil
i sogar sechs Slaschen Champagner! Die
iMalibran genoß zuvor Zardinen und
Madeira. »O Poesic!" ruft der Be
irichterstatter Coupin darüber aus, als
ob darins eine Erniedrigung liege.
Wir meinen indeß, daß die Sache anzs
Enatürlich ist und daß es un ers
Stimme gerade so ergeht, wie denT
musikalischen Instrumenten, welche
durch Witterung und Anderes nicht
weniger ebenso beeinflußt werden, wie
eine Elektrisirmastijine, die zum Bei
spiel in feuchter Lust recht widerhaarig
werden kann. ileberall lzangt das, wasj
"wir Bewegung nennen, von hundertj
Dingen ab, an die wir im gewohnticheni
Leben nicht denken. So wissen Sängeri
und Sängerinnen auch von Zucker und
anderen Dingen zu sagen, welche die
Stimme ganz ähnlich wie Jlllobol boo
artig beeinflussen, während zum Bei
spiel Eier wieder eine sehr günstige
Wirkung aus-üben Das Stimmorgan
ist eben ein euipsindliches, das nicht
nur von Stoffen, sondern auch von
seelischen Zuständen abhängig ist und
gleichsam als der lebendige Ausdruck
dieser Einsiusse betrachtet werden kann.
Fette, Sauren und der leichen wirken
kaum tief-r tin ala bis - Onkel-lud
-r.-"l""" ’
Ein hübsches »i’-lttti - Cen
4surstiickchcn« bringen die »Ganz
2 boten« in einem durch die llnisturzvors
lage veranlaßten islrtilelx »Aus den
Zeiten der Censur« in Erinnerung
Es hat sich in Lesterreich zugetragen
« Eine Wiener Zeitschrift hatte in einer
Folge von Bildern drei Personen in
eincnt Eisenbahnwagen vorgestihrt,
, einen alten Herren in der Mitte zwi
j schen einem jungen Parchen, due zuerst
hinter seinem Rücken liebciugelte und
endlich, alo der Alte eingefchlasen war,
sich küßte. Der Censor wird den Scherz
wohl nicht sehr geistreich gesunden
haben, aber auch nicht polizeiwidrigz
der Nachcensor war entsetzt und forderte
den Staatsanwalt zur Anklage wegen
Verspottung des Sakramente der Ehe
aus! Als Antwort empfing er das
höfliche Ersuchen um Vervollständigung
des Antlageniaterials durch den Trau
schein des alten Herrn und des jun en
Frauenzimmers. Der Prozeß soll nicht
eingeleitet worden sein!
Mit e i ne m Bankett in
. Chinatown, « dem ausschließlich
non Chinesen bewohnten Stadtviertel
New Poete, beehrten leqthin die dor
tigen Zopstriiger den New Yorler
Mahor Strong mit zwei anderen
höheren städtischen Beamten. Das
Fesnnehh bei dem ed die auserlesensten
chinesischen Leckerbissen gab, wurde in
dem dortigen chinesischen Restaurant
abgehalten. Ein gewandter Dolmets
seher vermittelte hierbei die Unterhal
t zwischen den Ehrengästen und den
Dis-Freundlichen Schlihltngiqen Nach
dem Gebrauch der zierlichen Hölzchetn
die dem träger besanntli die
Fels-te km,kerhob Egin a site
esse zu einer nesen pea , e
alte-Mk nichtmolinetlchmnrdn
III dein ntett lenkt-e ein kleiner
W m e .
haus- und Landwtktüschaft
Wacholeinwand zu reini
gen. Nur mit weichem Flanelllappen
und lauern Wasser wasche man die
Wacheleinwand gründlich ab, trausele
dann ein-ad Milch darauf und reibe sit
mit trockenem Tuch ganz rein und trocken
ab. Heißee Wasser verdirbt sie gänzlich
Kop ss a l a t. Die äußeren großer
Blätter werden entfernt, die iibriger
in Stücke getheilt, oder auch, ebenso
die Herzchem ganz gelassen, allel
mehrmals und gründlich gewaschen, in
einen Seiner zum Dis-laufen geschiittet
und durch Schütteln vom Wasser besreit.
Dann streut man sein geschnittene
Zwiebeln, Salz und Pfeffer darüber
giesst Essig und Oel daran und mengl
alles gut unter einander. Nach Belie
ben streut man noch sein geschnittenen
Schnittlauch oder nach Geschmack auck
Boretsch daraus. Man lann ibn aucl
mit hart gekochten, in vier bis acht
Theile geschnittenen Eiern belegen.
Essig soll nicht zu viel an den Salat
kommen und wird derselbe nur dann
gut, wenn gutes Speiseol und in ge
nügender Menge daran gegeben wird.
Kuttelslecke (Magen). Dei
Magen wird mehrmals in warmem
Wasser ewaschen und mit Salz abge
rieben, szodann eine halbe Stunde in
kaltes Wasser gelegt, dann abermals
gewaschen und nun in gesalzenee
tochendes Wasser gelegt und weich ge
lacht, wozu längere Zeit nothwendig
ist. Alsdann rostet man Mehl in
Schmalz braun, stillt mit Fleischbriilse
aus, gibt Essig daran, ebenso eine
Zwiebel, ein Lorbeer-blatt, eine bie
zwei Nellem mehrere Psesserlörner,
ein wenig Salz, ein Stück Eitranens
schale, schneidet den Magen halbsingers
lang, legt die Flecke in die Saure,
kocht sie eine halbe Stunde darin und
richtet sie mit derselben an.-—AlSBei
lage nimmt man gequellte oder ge
ritstete Kartoffeln.
Wie erienntman verfälsch
ten KasseeTD Nicht immer ist die
Hausfrau sicher, ad der von ihr ge
auste Kassee wirklich rein und under
siilscht ist; denn auch aus dein Gebiete
des Aasseedersiilschens hat der Ersins
dungegeist des Menschen eo weit ge
bracht; gibt ed doch ganze Industrien,
welche sich damit beschäftigen, haoarirs
ten, dad ist durch Seewasser beschädig
ten Kassee zu verbessern. Solche Fias
seeuntersuchungen gehören nun freilich
in den Bereich des Eherniterocy aber
doch sind der Hausfrau einige Mittel
in die Hand gegeben, sich von der Rein
heit oder Versalschung ihres Kasieed zu
überzeugen. Gute, gesunde Kasseeboip
nen sind schwerer als Wasser; sie
ehen also zu Grunde, wenn man sie
in ein Glas kalten Wassers schüttet,
während geringwerthige Bohnen oben
aus schwimmen. Um dem durch See
wasser verdorbenen Kasfee wieder dae
Aussehen einer guten Sorte zu geben,
wird mit den Bohnen eine Färbung
vorgenommen. Da selbe kommt auch
vor, um eine minderwerthige Sorte
unter einer besseren Marie in den
Handel zu bringen. Da nun die hierzu
derwendeten Fardftofse in Altohol sich
auflasen, so braucht man die Kasseebohs
nen nur siir kurze Zeit in Branntwein
zu legen. Bleibt die Flüssigkeit rein
und klar wie vorher, so sind die Boh
nen unversalschtz nimmt sie aber eine
dunklere Färbung an, so kann rnan
annehmen, daß die Bohnen in Behand
lttn gewesen s ind. Bei gebranntem
Las-Fee ist ed siir den Laien schwieriger,
teitzutteuem ao er echt ooer oertaucht
ist, und gerade hier kann man am leich
testen übervortheilt weiden. Kommt et
doch auch vor, daß beim Rosten Yasun
gen von Zucker oder andere Flüssigkei
»ten hinzugethan werden, wodurch den
Bohnen dao sonst beim Brennen Vers
H loren gehende Gewicht zum Theil wie
jder ersetzt wird. Bei so behandelten
iBohneu hat tnan wohl nur das eine
äußere Erlennungezeichem daß sie beim
Perbeiszen nicht so hart und spröde,
andern mehr zähe sind ale die ohne
Ist-thaten gebrannten. Bei gemahleneni
Rassee ist dem Versalschen nun ein
noch größerer Sipelrauin gelassen De
gibt et- auszer der Cichorie noch eine
ganze Menge anderer Surrogate, die
dem echten Kasiee beigemengt werdet
können. Lb eine Vermischung mit
Cichorie stattgefunden hat, erkennt man
leicht, wenn man den Kassee in ialtet
Wasser schiittet. Die Cichorie siirbt
das Wasser braun nnd sinkt sofort zu
Boden; reiner liassee dageger
schwimmt noch eine Zeit lang oben unt
laßt das Wasser farblos. Nach alle die
sem ist es nur anzurathen, lieber rohen
Kassee einzulausen und dort, wo dei
Kasseebrenner vielleicht schon in der
Winkel gestellt ist, ihn wieder hervor
zuholen und sich der leichten Mühe det
Kasseebrenneno selber zu unterziehen
Da den Bohnen (auch den guten Sor
ten) sehr ost allerlei Unreinigkeiter
anhaften, so sollte man nicht unterlas
sen, sie vor oem Brennen erst ordent
lich abzuwaschen und dann zwischer
Tuchern wieder zu trocknen.
Erneuerung des Geflügel
standeo. sent ist die Zeit da, ir
welcher der Gesliigelstand einer Prü
sung unterzogen werden sollte, um s til
darüber klar zn werden, welche Thier(
sich ferner zur Zucht eignen nnd weicht
n . Eine ute enne vermag in
geil-m grau nsetten etwa M
ble wo Eier csit-met nmdaziren Gute
lefani ahre etwa
Mo Eiera tagt-einen Z no, in
dritte-« W set
wis.mm«inu-M
tritt 25 bis so Stück, nnd irrt siebenten
Jahre legt eine Hennegæslen Falles
nttr nach to Eier· Aufgabe des Zuch
ters, und var Allem der Landbewohner,
ist es, die Thiere durch gtite Pflege zur
Abgabe möglichst vieler Eier in mitg
lichst kurzer Zeit zu veranlassen. Am
meisten und variheiihaftesten ist es
daher immer, wenn die Hennen nach
dem dritten t«egejahre abgeschafft und
durch junge Hennen erseht werden.
Eine dreijährige Henne hat eben ihre
größte Anzahl Eier gelegt, bleibt aber
noch immer ein gutes Schlachthuhn,
was in späteren Jahren immer weniger
der Fall ist. Besiht man etwa tio
Hühner-, io wird man also gut thun,
jahrlirh 20 junge Hiihner aufzuziehen
und ebenso viele alte fortzunehtnen.
Um nun nicht Gefahr zu laufen, daß
statt einein dreijährigen ein zweijäh
riges oder gar erst einjährigea in den
Suppenlops wandert, empfiehlt es
s ich, jeden Jahrgang mit Fußringen zu
bezeichnen, zum Beispiel im ersten
Jahrgang mit einem Ringe am linken
ußz im zweiten Jahrgang mit einein
Ringe am rechten Fuß; im dritten
Jahrgang mit einem Ringe am linten
»und rechten Faß. Noch beser ist es
aber, den Thieren einige age nach
dem Ausschlüpfen gleich geschlossene«
Ringe aue stluminium oder auch
Emailleringe, auf denen die Jahres
zahl eingravirt ist, iiberiuziehem man
hat dann die sichere liiarantih daß.
man stets die richtigen Hühner atte
scheidet. Der Fast-net- tvird diese kleine
Arbeit wohl leicht noch mit machentiins
nen, und trird dann auch wohl bald
einsehen, daß, wenn er die richtigen
ennen ausscheidet, er die Ertrage
iihigleit bei seinen Hühnern unt ein
Bedeutendes steigern kann, gegen jetzt,
wo man auf manchem Geflügelhase
jnoch Hennen von sechs, sieben, ja
sogar von zehn Jahren vorfindet. Diese
Hahner fressen wohl noch etwas, aber
an Eier-legen ist doch nicht zu denken,
und so kommt ed denn, daß der Ve
sitzer sagt: »Ja, ich habe 60 Hühner
aber es legen nur wenige davon." Von
ebenso großem Werth wie das Abschasi
sen der Hennen, ist anch das Zusiihren
sremden Blutes. Leider wird von
unserem Landwirth gerade in diesem
Punkte viel gesiindigt. Wie oft hört
man heute noch sagen, daß die Hühner
eines Bauernhosee schon vorn Vater
oder Großvater des Besitzers ange
schafft worden sind und sich seitdem
Niemand mehr um dieselben gekäm
mert hat. An ein Anschassen eines
neuen Hahned trird nicht einmal ge
z dacht, und so ist ed nur zu leicht erklär
;lich, das; die gehaltenen Hühner mit
sjedem Jahre sowohl am Körper-, als
auch in Betreif der Ertragesahigleit
urückgehen Jeder suchten der von
seinen Thieren wirklich Nutzen haben
will, muß möglichst alle Jahre seinem «
Stamme fremdes Blut zuführen. Dies
geschieht am Besten, wenn man neue
Zuchthähne, einstellt. Vor der Einsteli
lung der Hahne, wie überhaupt jedes
anderen Thieres sollte sich der suchten
speziell aber der Raisezinhter, vergewiss »
fern, dasz das Thier einer uten Zucht
entstammt, da er sonst sehr leicht,
Hanstatt seinen Stamm zu verbessern,
denselben ver-schlechtem konnte.
Frithjahrdarbeiten im
Obstgarten. Die Verrichtungen,
die im Frühjahr in Lbitgarten vorge
nommen werden müssen, sind haupt
sächlich die folgenden: Sorgfaltiges
Sammeln der an den Spitzen der
Zweige vorloinmenden Raupennester
der Goldasterranven und Baumweiszs
linge, sowie sammtlicher an den Bau
men hängenden dnrren Blätter-. Aus
suchet-. der in Form einen Ringe-d um
»die t ·..:t-.:t ji«-set -.e i:i1gelegtctiEierhau
Zfen der :.«-Ii:i»;eli-erispe, der an Baum
;ftan«.i·.3en, i i«å;!e11, Planken, Wänden,
»Mauern u. i. w. befindlichen, einein
HStiicl Feuerfchwatnni ähnlichen Eier
shaufen des t«3,lroleopfes. Sorgfaltiged
JAbsuchen der Rouuennester und Eier
z haufen nicht nur auf den Lbstbcimnen,
isondern auch an lebenden Znunen und
: Gebiischen, Holz- und Mauer-spotteten
EEntfernen der an den Bauinsniinmen
Fund stärkeren Aesten hängenden Moose
Fund Flechten, sowie der abgestorbenen
Minde, unter welch« letzterer Eier und
Puppen schadlirher Insekten sich vor
finden, rvozu die sogenannten Baum
iratzer sich am besten eignen. Raupen
nester und Gespinnste, Moos und
IRindentheile miissen sorgfältig einge
ssannnelt und verbrannt werden; durch
. Zertreten der til-geschnittenen Raupen
nester tödtet man nur einen sehr gerin
gen Theil der eingesponnenen Raup
chen. Aeltere Obstbiiume, welche im
Innern von Inseltenlarven angegrif
fen wurden, sind aus den Garten zu
entfernen; desgleichen sind alle durren
Aeste nnd abgestorbenen Reiser out- den
. Obstgiicten hinaus zu bringen, da die
selben den schädlichen nselten als
Schlupswinlel dienen. ·-piiter, gegen
das Frühjahr zu, sind vor Allem zeit
lich Morgens die über Nacht sich in
den Astwtnleln sammelnden Raupen
. zu get-drücken und die Baumstamrne
nach auflrieehenden Raupen fleißig
abzufinden- Der Boden um die Bäume
- ist im größeren Umkreise wiederholt
: tief umzugraben, um in den Boden sieh
verkriechende oder sich daselbst verpup
i pende nselten zu vernichten. Alle
diese rbeiten zur Vermehrung der
schädlichen Insekten sind nur denn von
roßern Nutzen und Erfolg, wenn die
elben möglichst rechtzeitig nnd von
. allen Obstziichtern der Nachbars ist
Magst werden, ferner nicht al e n
I
bstgerten bein- Daui, enden
den isten-ide- Mit-W
NEWTON .
i
II wäre lege wüni niwert , fast
berinpnntshe efnnbte n Wirth nstom
baß ble Ver. Staaten sich zu etner ener
gischen Aktion mit Japan nerbllnben,
unt bem Bündnis zwilchen Finstern-,
Frankreich nnd Deutschland entgegen zu
treten, durch welches bns arme Japan
lo nnfnntt aus seinem Siege-tauml
gerissen worden ist. Daß ein solches
Eingreifen für Japan sehr wünschens
werth wäre, bezweifeln wir keinen
Augenblick, ob aber auch für bie Ver.
Staaten? Schwerlichl
Markt-Gericht
Staub Jännh
Weiten. . .petBn .................. I 0.50
Taler. . .· ,, ................... Osts
,orn ... . ,, gelchält ............ 0.t6
Noggen. . » ..................... stö«
Gerne » ................. 0.45
Bart-weiten « ................... 0.80
Kartoffeln .................... 0. 85
Heu per Tonne ..................... 9. 00
Butter .per Pfd .................. 0 12
Schinten » ................... 0.10
Speck. . . » ................... 0.10
Eier. . . .per kpb .................... 0.10
übner. » ............... 2 sitt-TM
chweine.. .pro 10011tb ............ 4 00
Schlachtvieh. » ...... 1 25—-3. 50
Kälber, fette, pro be. ............. It—3j
C t) t e a s v.
Werten ....................... ftp-As
Noggen ....................... etc-Jll
Gerne ........................ 51—-52
Hafer ......................... ils-ZE
tjorn ......................... 47
Flachssamen ................... tatst
Katgotfeln ..................... ils-W
Butter ........................ 14-18
Eier .......................... , 12
Tals ......................... Ist-its
Kühe unb Helfer ............... 1·60-—4.40
Stiere ....................... UND-TM
Kälber ........................ 2.50-4.75
S weine, .................... 4.46—4.85
S nie, ...................... 2.."10-—t.75
Kühe ........................ .25——-t.90
Stiere ....................... St.-··p0--«).10
Kälber ....................... 2.00—5.00
S weine ..................... 4.35—4.65
S nie ....................... 2. 00—--l 00
Lämmer ......................... ät)—4. 50
:
II
Max not-Ett,
Deutscher Rechtsanwalt
und Potenz
W saht « exk» Campa, Yes.
Auskunft nnd Rath tn Istechtsattgclegetu
hette1t,sotvte Entstehung von Forderungen
nnd tschi-haften nt Tennchlantx Lesterretchc
Ungarn nnd der Schweiz. tsUeichastgvetbtm
bang mit tüchtägen nnd verlaßttchen Abt-aka
ten nnd Kommt in genannten Laut-kurz
fotzielle Lüfte vermißter
Erben aus Oeftereiche
U n g a c n. s
Kotgende Betst-»ein welchen in Lettetkeichi
Ungarn sitt-rechte zustehen und von denen
angenommen tvtrd, daß sie sich in den Ver.
Staaten aushalten teventnell die geiehlicheu
Hrbcn nnd Rechtsnachfolger im Falle des Ab
lebens der nachgenannten tskvberechtigtenj
walten itch beim obigen Notar znt Empfang
nahtne wettmr Mitthettttna melden, n. ;.:
Widder-geh Anton, Wien.
Sokalskm Sinnlikosky, Johann, Wien
Kr;itek, geb. Hat-ak, Joseth Wien,
Winter, scanning Wien.
Weh-IV Latein, Wien.
Plach, Thckefe, geb. Karl-aw, Wäh- ,
ring. Wien.
Smaer Batbara, geb. Heft-mauss,
X
Wien.
Hinwde Antl, Wim
Kmfiwss, Anton, Wun
PescheL Johann, Wien.
Kadix-c much MONEY From, Wien.
:1kcichrrt,,«5riederike, Withelmmhxlsien
Tief-« -3«1-anz, Hauswer Niedetöscer.
:)kabenkchnes, Geo:·g, Ruder-Holla
k1«:um, Niederöslrkreich.
"Pigler, Jofcph, Noldgeben, Nieder
Listen-ich
Ida-mer« Rudolph, Waidhofen -a. d.
Thaya, Niederösterretch.
Wieringm Richard, .Lrirschcvang, Nie
derösterreich.
Prie, Hemmnis, Eimer-work Me
derösierreich.
Winkler, Karl und Barbare, Möds
ling, Wieder-österreich.
Heß, Vinzenz, Hacking, Nichts-öster
reich
(.Liserer, Peter-, Gomit-g, Niedetöfteri
reich.
Müllebeer, Joseph, Oberst-off, Me
berösteknich.
Sahn-, Franz, Fedkneubukg, Nieder
österreich
Gollinge1«, Thurm-B Verwandte-,
Treisiettcn, Niederösterkeich.
Kamer, Theresia, Ebkeichsdorf, Nie
betösterreich.
Heimweh Philipp- Odems-H Nieder
österreich.
Mühen-L Franz, Linz, Obeköfterreich.
Neumaim Juli-Inw- Ekben, Scha
mets, Böhmen
Mofchner, Joseph, Neu Reichen-tu,
Böhmen.
Piaksceh Johann, Neun-, Ungarn.
Schmu, Joseph, Dr» Verna, Un
san-.
Bytyska, Ungarn.
Lazak be Thorde Jakob, Tpgams in
Siebenbükgem
Einsiedler Kalender-.
20 Stati.
Platwütichek Bollslalcnseh
n sein-. —«,;
—nsisssirt us des »Aus-yet IV
. . « «».
Nedoma, Johann, Pfarrer, Ochse-s (
Jx
ski