Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 19, 1895, Page 4, Image 4

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    stand Island
Weiser nd Herold.
I. I. stets-DR i i sen-dieses
Erscheint jeden Freitag.
III-M It the Post Omcs st Grund leis-tut s
W cis-s- mutet
Der ,,Ans,eiger und Herold« kostet 82.()0 pro
Jahr. Bei Voroiisbezahlung erhält
jeder Leser ein schönes Prä
mienbuch g r o tie.
Visite Is. 305 Its Mit Stufe.
Freit a g, d e owns-Theil 1895.
cebäbeen für Inn-neun
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stimme Romeo zur des-ene
eseee suchten-h
Jemand der 3 Nummern einer Zeitung
annimmt, wird als Aboiment betrachtet und
ist verpflichten iiir die Zeitung n be ableu.
Eine Zeitung anzunehmen, o ne ahluug
zu leisten, wird vor dein Gesetz als Diebstahl
angesehen und demgemäß bestraft.
Niemand kann eine Zeitung abbeftellen,
ebeer alle Rückftände fürdieselbe be-»
Zahlt hat und ift der Abonnent Zur Zahlung
·ür die volle Zeit verpflichtet wo die Zeitung
eiandt wird, bis er bezahlt hat, ob er die
genung auf der Post annimmt oder nicht.
Æoitnentem die ihren Wohnort verän
bem, wollen gefl. bei Angabe ihrer n e u e ti
Adrefse auch die bisherige angeben, da sonst
leicht Fehler portoninten, weil es Fii viele »
Leute giebt, die denselben Namen tschi-ein !
Geldfendtingen wolle man per Money- Ur
ler, Express Money Order, oder 4aufs I
Mr senden. « Xerionlichen Chor-les fiigei
tan Betrag für isollektion bei. Kleinere 1
Zeträge nehmen wir in Brieimarlen on. doch H
Jbitten wir solche nur iu l und 2 lsents, (
seine größeren. l
Man vergesse nicht, in Briefen die genaue
Adresse anzugeben nnd odressire deutlich
Arn-liest une- sowie-.
305 W. 2. Str., Grund Island. Neb.
H ä t te ifr:Governor St. Jobn sich
mehr um die Erziehung seiner Kinder
getünrrnert als um die Besserung der
Menschheit durch die Prohibition, so
würde es ihm wahrscheinlich erspart ge
blieben sein, seinen verlurnpten Sohn
als Gattinmörder im Kerker zu sehen.
D i e überaus leichtfertige Art und
Weise, wie in den Ver. Staaten Doktor
diplome an Studenten der Medizin
verliehen werden, hat zur Folge gehabt,
daß innerhalb der Union aus je 626
Einwohner ein »praktischer« Arzt kommt.
Obgleich der Gesundheitszustand in Eu
ropa nicht ungünstiger ist als in Ameri
ka, kommen doch in Großbritannien
aus 1707, in Deutschland kommen auf
stoss, in Frankreich ans 2766, in Leiter
-reich aus 3857 in Belgien auf Mitl, in
Italien auf 3536 und in Spanien auf
3375 Personen je ein praktischer Arzt.
Die elektrischen Straßenbahnlinien
non Atlanta treffen die umsassendsten
Vorbereitungen, die sür den Besuch der
»Baumwollen-Staaten- und Internatio
nalen Ansstellung« zu erwartenden Men
schen-nassen zu atkornodiren. Die Aus
stellungsgründe sind erreichbar von süns
Linien, deren Terminale eine doppelgelei
sige Umkehrschlinge bildet, welche eg ir
gend einer Anzahl Waggons erlaubt ein
zulausem Passagiere abzusetzen, solche
einzunehmen und wieder abzufahren,
ohne auch nur den geringsten Aufenthalt
zu verursachen. Die Eisen- sowohl wie
die Straßenbahn sind dazu angethan,
dein Publikum die größtmöglichste Be
quemlichkeit zu ermöglichen.
Erziehungzresultat .Jn
der Trunkenheit hat der Sahn des gro
ßen Wassersiaipels St. John seine Gat
tin getödtet. Von den Zeitungen sind
bisher über diesen »merkwürdigen Fall-«
allerlei Deliberationen angestellt wor
den, die deshalb noch merkwürdiger als
ihre Veranlassung find, weil letztere gar
nicht merkwürdig ist. Man dars dem
Vater ewiß nicht das Mitleid ob der
bösen at seines Sohnes vorenthalten,
aber zugleich maß man auch gegen ihn
durch das Mitleid mit dem Mörder den
sWen Vorsars erheben, daß die Sün
den des Vaters sich wieder einmal am
Sohne gerächt haben. Erziehmigsru
« snltatk
W-.—l——
Ei ne der Hauptattmktion der (,·»t—
ton states and International EXPRE
tion wird die etekttifche Fontaine, deren
Errichtung in einer kürzlich abgehauenen
Sitzung des ErekutimComites beschlossen
wurde, bilden. Die Fontaine ist von
Hen. Luther Steringer, der den Entwurf
für die elektrische Fontaine der Colum
bischen Weltausstellnng geliefert nnd der
einer der hetvprrngendsten Ingenieure
cmf dem Gebiete der Elekteizität ist, de
signirt worden. Dem Plane nach soll
Ae in der Mitte des großen Basins vor E
den Maschinen- und Forftgebäuden er-»
richtet werden, da sie dort von irgend?
einen- Punkte des Ansstellungsplatzes
· « sean werden kann nnd wird der Effekt,
« , den hie en verschiedenen Farben leuchten
den in die Lüer fpetedelnden Wassers-v s
ie- Imeeriseinzen werden« an Oe He.
, kek Ins IIM nicht-s zu , , ,
— Essen-« - f. - «
H
( Spezial-Cmespondenz des Erneurer und
Herold. ")
Oesislatuessachnöeesh
Omhq,1a.etpkir.
Eines müssen selbst Gans-erneut
Holcoind’i bitterste Gegner und politi
sche Gegenfiißler ihm zugestehen, daß
der Mann eine ungewöhnliche Arbeits
kraft desipt und in allen seinen Amts
handlungen seiner Ueberzeugung gemäß
handelt, ohne Rücksicht, ob ein eventuell
von ihm unternommener Schritt als po
litisch klug und empfehlenswerth bezeich
net werden kann oder nicht. Und noch
eins ist zu bemerken: Gouverneur Hol
eoinb hat bisher in seiner Amtsführung
eine Energie bekundet, die ihm vielleicht
seine Freunde und Parteigenosfen kaum
zutrauten und er hat in voller Erkennt
niß der verantwortungsvollen Pflichten
seines Amtes redlich versucht, denselben
vollkommen gerecht zu werden« Wenn
ihm dieses Zeugniß non politischen Geg
nern ausgestellt wird, so geschieht dies,
weil rnan auch in der Politik die Person
von der Sache zu trennen nicht unterlas
sen soll. Als die Legislatur sich ver
tagte, befanden sich Dutzende von Bills
in den Händen des Gouverneurs, welche
diesem in des Wortes vollster Bedeutung
erst in zwölfter Stunde zugekommen
waren. Gouverneur Holcomb hat nun
nicht von dern ihm nach dem Gesetze zu
stehenden Auswege Gebrauch gemacht,
Billg dadurch Gesetz werden tu lassen,
daß er die fünftiigige Frist oerstreichen
ließ, nach Ablan deren diese Bills ohne
seine Unterschrift Gesetzeålrast erlangt
hätten, sondern er hat sich die Mühe ge
nommen, sämmtliche Bills zu studiren
und selbe auch sacnnitlich zu erledigen.
Gouverneur Hvlcomb hat in Betress al
ler Bills, welche ihm zukamen, seines
verantwortungsvollen Amtes gehandelt,
d. h. er hat dieselben entweder unterzeich
net oder ihnen sein Veto entgegengesetzt
Und eine derartige ehrliche Pflichterfül
lung ist sicher auch der Anerkennung
werth.
I I
Unter den vom Gouverneur vetirten,
ihm knapp nor der Vertagung der Begin
latur zugekommenen Bill-Z befanden sich
mehrere, welche besonderes Interesse eis
regt hatten. Da war z. B. die Bill,
welche die Schafsung einer Staats-Ein
wanderungsbehörde bezwecken sollte und
für die bei der Berathung — itn Hause
wenigstens —- seidst die demokratischen
und populistischen Volsuertreter einge
treten waren. Die Guten wußten frei
lich nicht, daß die erwähnte Bill in der
Ossice des republikanischen Staats-Cen
tral-Cornites in Lincoln das Licht der
Welt erblickt hatte. »Aus Gründen
natürlich! Die Geschichte ist kurz er
zählt: Der Vorsitzer des erwähnten Co
mites, C. H. Morrill, bekleidet —- er
hatte immer gute »Jobs« —- gegenwär
tig die Stelle als Präsident der Regen
tenbehörde der Staat »Universität, sein
Amtstermin geht jede hener zu Ende.
Von den drei Setretären des Staats
Eisenbahn-Board wurde nun einer der
Herren, Johnson, ausersehen, Herrn
Morrill seinen 820()0-,,Job« abzutre
ten; damit nun Johnson, der zum
»«Ring« gehört, nicht zu Verlust kommt,
Hwollte man einen anderen Posten sür
Jihn finden. Aus diesem Grunde sollte
Jdas erwähnte Amt geschaffen werden;
sals Secretär der EinwanderungssBe
lhörde würde Or. Johnson gleichfalls
ss2,000 per Jahr erhalten haben und
spie Herren Churchill, Nussell und Kon
sorten· würden gleichzeitig auch Gelegen
heit gehabt haben, dem Bruder des
Staatssekretärs Piper, der wieder ein
mal aus der Suche ist nach einem Plane
an der öffentlichen Krippe, den Clerii-o
ften der Einwanderungsbehörde zu über
tragen, wie zwischen den Herren verein
bart war. Der Gent-erneut hat Recht,
wenn er sagt, daß alle Arbeiten, welche
sich als nöthig nnd wünschenswerth er
weisen, um eine neuerliche Einwande
rung aus dem Osten nach Nebraska zu
lenken, ganz gut vom Bureau sür Ar
beit und Statistik gethan werden kön
nen. Die in ihren Hoffnungen getäusch
ten Uenrterjäger mögen Ursache haben,
zu bedauern, daß die Einwanderung-J
,dehörde starb, ehe sie geboren ward, die
jBepsllerung von Nebraska aber hat al
sleu Grund, sich mit der Dandlungsweise
des Gouverneurs zufrieden zu erklären
I s
I
- Die in letzter Nummer an dieser
Stelle besprochene Bill, welche bestimmt
Igewesen wäre, den Herren Staats- und
Conntyschatztneistern die öffentlichen
Gelder zu deren privatem Nnhgenuß
wieder auszuliefern, ist auch an der Ve
Jto-Klippe gestraudeL Heulen nnd
Wehklagen wird darob herrschen im La
ger der ,,Boodler« und dasselbe wird in
der schönen Stadt Grund Island, der
Heimath der WHon « Herren Caldwell,
Herrison und Nonse, ein wohn-erstande
nes Echo finden:
Ach, es wär tu schön geweint,
W- hat nicht tollen feins«
O O
I
Mit dem Gesetze zum Schutze der ar
men Nigger Dass auch nichtsl War da
non der Legislatur eine Bill qusirt wor
den, wonach die tn Nebrask- gesetzliche
Beschränkt-n von Eben wissen Wei
Fett nnd Fet- iges in , Frisch
" PI feste-! ,
M
tue deeilten sich, neserfrenndiich zu grin
fen nnd sie stimme-; ehe-c Saat-erneut
Doleomd, der augenscheinlich nach nichts
davon gehört hat« von den nnsittiichen
Attentaten und Vergewaltigungen, wel
che alltäglich im ganzen Lande von ro
dusien weißen Frauen an schwächlichen
Niggermannlein verübt werden, hat« in
seiner Unwissenheit, «des rechten Han
delns sich nicht dewußt,« diefe gute Bill
«gevetoed.« Und so sind die armen
Nigger auch in Zukunft noch den Verge
waitigunaen des starken weiblichen Ge
schlechts von Nebraska ausgeseyt. Was
denn, wenn die weiterhin schutzlaien
Nigger dem undankbaren Nebraska plötz
tich den Rücken kehren?
I- II
I
; Die S2()0,000 Staatswarranig, wel
Tche den Fand für die den hüifebenöthi
Egenden Countieg zu oerabfolgende
YStaatseUnterstüdung zum Sonntage
!tt-eide-Ankauf bilden, sind noch immer
snicht an den Mann gebracht, da die ver
jschiedenen Maklersirtnen zögern, um,
wo möglich, da die Noth drängt, gün
stigere Kaufsbedingungen her-ausschla
gen zu können. Warum der Staats
Schatzmeifter Bartley, der doch hiefür
im Gesetze die volle Autorität nnd die
direkte Anweisung dazu besitzt, diese
8200,000 Warrants nicht auf den
Staats-Schuifond übernimmt, wodurch
nicht nur die Verkaufsfrage augenbiick
tich gelöst, sondern auch obendrein den
sSteuerzahiern die Zinsen der Warrantg
qu Gute kämen — umsomehr nachdem
doch iin Schutsond mehr als eine halbe
Million Tollarg vorhanden sind, oder
doch sein sollen? Also warum? Toch be
kanntlich fragt ein Narr oft mehr, als
zehn Weise zu beantworten vermögen.
Und Herr Bartlev wird sicher schon wis
sen, warum er io und nicht anders han
delt.
k I
s
Es ist nicht mehr als billig, daß an
dieser Stelle eines Mannes gedacht wer
de, welcher sich als weißer Rade unter
der Schaar der repudlilanifchen Gesetz
geber entpuopte; es ist dies Repräer
tant Henry Möhrnrann von Frantlin
County. Er hat sich redlich bestrebt,
das Interesse seiner Conftituenten wahr
zunehmen, er war eifrig und aufmerk
farn bei den Verhandlungen und er ging
heim, wie er gekommen, mit r eine n
»O ä n d e n. Trotzdem ein ungeheurer
iDruck auf ihn ausgeübt wurde, und er
Jtagelang von den Führern der A. P. A.
ideardeitet und selbst bedroht worden
irr-ar, stimmte er, der ei n r i g e
IT e u t s ch e, niit noch drei anderen Re
jpudlitanerm für die Aufrechterhaltung
ides vorn Gouverneur der A. P. A.
Bill entgegengefetzen Veto-T Daß, und
welch’ großer moralischer Muth dazu ge
hörte, vermag nur Ter zu beurtheilen,
der vollen Einblick in die Sache gewon
lnen hat. Und deshalb: »Ehre, dem
iEhre gebührt!«
M. A.
Ein Glücklicher.
In der Finanzwelt Berliu’s, fo wird
den »Hamb. Macht« gefchrieden, hat die
YThatiachh daß einer ihrer verlorenen
i Söhne jüngst die Bank von Mann-Curio
gefvrengt hat« Aufsehen erregt. Dr. S·
junior ähnelt recht wenig Hrn. S. fenior,
der allgemein als vollkommener Ehren
mann gilt. He· S. junior ist gewisser
maßen der Typus-Jener Sorte von Lebe
niönnern, die Rudolf Stroh in feinem
Trarna »Trohnen« mit viel Sachkennt
niß und fcharfer Beobachtungsgabe ge
schildert hat: der Sohn eines reichen Ba
tera, sonst aber nichts. Ein Menfch,
für den das Leben den Reiz der Arbeit
nicht destdt, der aber dafür iin holden
Nichtsthua das Geld mit vollen Händen
in alle Winde streut. Er lebt geschieden
von seiner Frau und läßt sich gewöhnlich
alle Jahre einmal von feinem bedauern
werthen Vater »arrangiren«. Diesmal
hat die Bank oou Monte-Carlo das Ar
rangement übernommen. Herr S. ju
nior hat Glück gehabt; er gewann Zoo
000 Franes oder mehr. Im Jubel des
Gewinnens schenkte er dein Zimmermäd
chen des hotelo, in dein er logirte, dein
Hausknecht, dem Servirlellner nnd dein
Portier je 500 Fraan und wollte eben
noch einige derartige Dammheiten ma
chen, als ihn Ein Freund un Kragen
nahm und in den Eilzng packte, der nach
Genua und von dort weiter nach Rom
fuhr. Aber auch in Nenn giebt ed Spiel
kluds, in denen man, wie jüngst der
Graf Vifone,fchnell das Geld losioerden
kann —- und so ist es gar nicht unmög
lich, daß Hin S. junior fchon heute wie
der aus die Hülfe feines Vaters angewie
sen ist.
—
L MW——
Bin ich verheirathet over nichtt
fragte Herr A» verzweifelt und setzte
hinzu: »Meine Frau ist so nervös und
reizbar, daß ich keinen Augenblick länger
im Hause bleibe, als ich muß. Mein
Heim ift nicht mehr, wac- es früher war. «
»Deine Frau leidet wahrscheinlich an
funktionellen Störungen,« bemerkte fein
Freund B. »Jet, sie ist seit Jahren
leidend. « »Werf; schon, ’s ist die nämliche
Geschichte wie bei meiner Frau,«
antwortete B. »Aber die word turirt
durch Dr. Pierce’s Pan-site- Franc-eili
tion. Bring’ biesej Mittel Deiner
Frau und Jhr werdet bald wieder so
vergnügt miteinander leben, wie die
Tueteltmtben.« Herr B. hatte Recht.
Ge stritt-erweile Schiner bei-n
« -· sel, foustise Unr säßisi
O trieb tinneee toter.
l
I Steunkomniisssr Miller nnd einige
jseiner Unterbeamten sind eisrigst beschaf
ti t gewesen, die Einkommensteuer-Ent
s eidung dnrchzuarbeiten und sich darü
ber klar zu werden, rvelcher Art Einkom
rnen eigentlich steuerpflichtig sind. Eini
ge Punkte blieben unentschieden, und be
treffs dieser wondteKommissiirMiller sich
on den Generalanrvolt Olnev, mit wel
chem er eine mündliche Besprechung hatte.
Ein formelles Gutochten wird Herr Ol
nen nicht in Bezug auf die Einkommen
steuer abgeben.
Zwei Punkte hatten hauptsächlich
Zweifel hervorgerufen. nämlich die Kon
struktion des Wortes »Grundeigenthums
Renten-« und die Frage, wie Eisenbahn
eigenthum für die Zwecke der Steuer zu
betrachten sei. Jn Bezug nuf ersteren
Punkt sagt die Entscheidung des Bundes
obergerichts, daß »Renten von Grund
eigenthuni« und »Einkotnmen von
Grundeigenthutn« gleichbedeutend seien.
Wollte man bei der Kollektirung der
; Steuer nun da anfangen, zu tonstruiren,
Jfo möchten nicht nur nllebMietherh son
dern auch alle Einkünfte von Grund
eigenthuni als der Steuer nicht unter
worfen betrachtet werden. Man ist nber
im Steuerbarean zu dem Entschluß ge
langt, daß nur Miethen allein, also das,
wag der Miether dem Eigenthümer be
zahlt, als steuerfrei angesehen werden
soll.
Zum Beispiele also, zwei Nachbarn
besitzen ein jeder eine Form von gleiche-n
Werth. Der eine verpachtet dieselbe für
05000, der andere bearbeitet die seinige
jselbst und zieht ein Einkommen von
85000 daraus· Dann geht der erstere
steuerfrei aus, der zweite aber muß von
dem Einkommen, welches Q4000 über
steigt, Steuer bezahlen. Das Gleiche
gilt von Minerolländereien. Ein Mann
besitzt eine Kohlengrubez verpachtet er
dieselbe, so ist das Einkommen, welches
er daraus erzielt, steuerfrei; gräbt er
indesz Kohlen auf eigene Rechnung, so
muß er von seinen Einkünften Steuer
bezahlen. Darin liegt natürlich ein
Wink für Bergwerlsbesitzer. Tiefe tön
nen die Nutznießung ihrer Bergwerle
verpachten, um der Bezahlung der Ein
kommensteuer zu entgehen, wenn sie es
sdarauf anlegen wollen, desgleichen die
jEigenthünier der großen Weizenfarnien
im Westen u. s. w., denn die Einkünfte,
welche sie aus Verpachtungen ziehen, sind
steuerfrei.
Ferner find alle Staats- und Munizv
nat-Steuern, die ein Mann entrichtet,
iowie Versicherungssslzrömiem die er für
stenerpflichtiges oder steuerfreies Eigen
thunt bezahlt, und alle gewöhnlichen
Rrparaturen an seinem Eigenthum ir-J
igend welcher Art von der Summe, vani
welcher er Einkommensteuer zu zahlen;
hat, in Abzug zu bringen« Angenom-J
men, ein Mann besitzt ein Einkommens
von 86000, so hätte er von Ygoitoi
Steuer zu entrichten, was sitt Cursum-i
chen würde. Besiht er indeß ein Haus, !
für welches er an Versicherung und ge-!
wöhnlichen Reparaturen alljährlich be
»stiinntte Summen aufwendet, so werden«
sdiese Summen von dem steuerpflichtigens
IEinlonnnem also von den 82000, abge-i
izogen und nur der Rest wird besteuert. s
Es ist dies eine der Konfequenzen,j
welche sich aus der Entscheidung ergeben, H
faber die Ungerechtigkeit derselben liegt.
san der Hand. Generalanwalt aney
s hält die Entscheidung, sofern diefelbe die
;Nentenfrage betrifft, für durchaus anla
gisch und ist der Ansicht, daß das Gesetz
in dieser Fassung nicht permanent besie
hen bleiben kann. Was die Eifenbah
nen anbetrifft, so gestaltet sich die Sache
auch da ziemlich verwickelt. Jn Fällen,
wo Eisenbahnen Grundeigenthuni wirk
lich gekauft haben, wird dasselbe als sol
ches behandelt werden, d. h. der Ertrag
desselben ist steuerfrei. Wenn die Bah
nen aber, wie es häufig der Fall, nur
ein Wegerecht besiyen, das Grundeigem
thurn ihnen auf dein Wege des Kandern
nationsaersahrens zur Benutzung für
ihre Zwecke zugewandt ist, so wird das
Einkommen von solchem Eigenthum als
steuerpflichtig betrachtet.
Eine andere Frage, welche aufgewor
fen worden ist, bezieht sich daraus, ob
die Gehälter gewisser Beamten, vor allen
z· B. dasjenige des Präsidenten, zu be
steuern sei. Der Präsident bezieht ein
Gehalt von t50,000 pro Jahr. Er
würde für den Betrag von blindem
Steuern zu bezahlen haben, also til-Zu
Nun schreibt aber die Verfassung vor,
daß das Gehalt des Präsidenten wah
rend seiner Amtizeit nicht erhöht noch
verringert werden darf. Würde aber
nicht ein Abzug von 8920 für Einkom
mensteuer eine Gehaltsaerringerung um
diele Summe bedeuten?
wenn near, un Laute ver Hen, wenn
man das Gesetz näher betrachtet, stellen
sich allerhand titzttche Fragen ein, deren
Beantwortung keineswegs leicht erscheint
Stcher zu erwarten ist, daß die Entschu
dung des Bundesobergertchta noch eine
ganze Reihe von Prozessen tnr Folge
haben wird, wodurch die Kalletttrung der
Steuer sehr erschwert werden muß. Jn
maßgebenden Kreisen begegnet man un
ter den Umständen häufig der Ansicht,
daß das Gericht besser daran gethan
hätte, das ganze Gesev untznwersem an
statt es so zerstückelt nnd tomplizirt in
Kraft bestehen zu lassen.
Use-Most te mir-e satt-.
Uns-Ue sie-Inaba
; Seitsahren ist es in der Presse der
Brauch, die zufälligen Ausgaben des
Repräsentantenhauses zu leitislren und
eint eSparbalde unter den Mitgliedern
met ten gewöhnlich durch ihre Tiraden
über die maßlose Verschwendung selbst
daraus austnerksain. Wir konnten
selten in diesen Jammer einstimInen,
denn wie wir uns seit Jahren zu liber
zeugen Gelegenheit hatten, war es meist
demagogisches Geschrei. Aber giebt im
Nationalknpitol einen Körper, der eine
maßlose Verschwendung treibt, doch die
selbe wird selten an’d Licht gezogen, die
ser ist der Senat. Unsere Senatoren
sind allem Anscheine nach echte Gut-ari
ten. Der Bundessenat kostet alljährlich
il,147,9()2.ltl, wovon nur b«0,000
aus die Gehälter der 76 Herren zu rech
nen sind. Von den 87t.)7,545.08 gehen
zunächst 844,545.08 sür Meilettgelder
ab; die Beamten und Clerks erhalten
ti:zst9,:i:i8; die Kapitalpolizei tostet dem
Senate819,:sz). Den interessantesten
Posten in der Nechnungsablage des
Senates bilden die zufälligen Ausgaben,
welche Su)9,185.02 betragen; tnancher
deutsche Fürst würde sich steilen, wenn
er ein solches Einkommen hätte. Diese
zufälligen Ausgaben läppern sich aus
allen möglichen Posten zusammen; in den
meisten Fällen wird aber das Geld zum
Fenster hinausgeworsem Da ist z. B.
Hein Ausschuß sür Corporatianen im
«Distrikt Columbia welcher den Zweck,
für den er geschossen wurde, längst er
reicht hat und ausgelöst sein sollte; er
hält nie eine Sitzung, beschästigt aber
immer einen Sektretär zu 81440 und
einen Etperten der 810 täglich erhält.
Jeder Senator ist sast Vorsttzender eines
Ausschusses und hat den Sekretär des
selben zur Versügung, aber trotzdem
wird jedem noch ein Privatsekretär ge
stellt- Eis, Apollinaris, Citronen,
Zucker ic. kosten sehr viel« vom I. bis
4. September wurden CZOOJU für diese
Artikel bezahlt; es scheint, als ob da
auch noch Schnaps, Rum und Cagnac
mit untergelausen wäre. Eine einzige
Nachtsihung kostete für Kasfee, Chora
lade und Lunch WILL-tö, aber in der
selben Nacht wurden sür MS Speisen
und Getränke noch ertra im Finanz
Coniite servirt. Tit es in jener Nacht
kühl gewesen zu sein scheint, so werden
von vier alten Herren Wolldecken re
auirirt, die 817.50 pro Stück kosteten.
Der Senat hat seine eigene Varbierstube
welche jedenfalls das eleganteste Gemach
dieser Art in der Welt ist. Ter Chef
dieser Gesichtzverschönerer arbeitet als
,,geschickter Handwerker-« für Hunn,
seine beiden Gehülsen erhalten je Wäll
Diese Barbierstube scheint nebenbei die
reine Apotheke zu sein« denn eine Dro
guen-Firma hat dort abgeliefert Chinim
pillen, eine große Flasche Brorno Seltzer, .
10 Pfd. Kampferz Cz Gallonen Alto
hol usw. Begünstigte Lohnkutscheri
werden auf Kosten des Landes von ver
schiedenen Comiteen beständig in Dienst
gehalten zu Q7.50 pro Tag. Die Be
erdigung des Senat-Its Colquiti kostete
82,s:23«12. Aus der Reise bekämpfte!
das Cotnite, welches dem Todten das’
Geleit in die Heiinath gab, seinen GramJ
mit Essen für 0280.27 und die Herren
tranken tief gerührt dazu für Moo.
Tser Senat sollte abgeschafft werden«
Neinlat das Blut.
Besreit dasSystem von al
len katarrhalischen Un
reinigkeiten und eine
Heilungist dann
sicher
Das Frühjahr ist die günstigste Zeit
zur Heilung von chronischem Katarrh
Hunderte von Briefen laufen ein, welche
außergewöhnliche Heilerfolge bestätigen. :
! Win.Mandel, von SleepyEye,Minn., l
;schreibt: »Ich war fünsunddreißig Jahrei
klang mit chronischem Katarrh behaftet
und habe beinahe alle bekannten Karat-rh
mittel gebracht, bis durch Zufall mir
von einein Freunde angerathen wurde,
auch Pe-ru-na zu probiren. In einer
Woche, nachdem ich die erste Dvsis ein-(
genommen, hatte ich das Gefühl, ein ganz
neuer Mensch zu sein. Ich setzte den Ge
brauch desselben eine Zeit lang fort und
bin jest gänzlich geheilt. Jch oerspüre
gar keine Symptome des chronischen Ka
tarrhs mehr. Jch bin 74 Jahre alt unds
überzeugt, daß Peruna die beste Medizins
ist, die ich je gebraucht habe, and nichts?
könnte mich bewegen, dasselbe in meinem;
Hause zu vermissen. « ;
Die Pe-ru-na Drug Manusacturing
Campany, von Colurnbus, Ohio, asseri- -
ren kosten- und portofrei zwei medizini
sche Bücher, das eine über Katarrh und
katarrhalische Krankheiten, das andere
über FrühjahrssMedizinen und Früh
jahrs-ttrankheiten. Diese Bücher ent-.
halten die allerneueste und zuverlässigfie
Information über diese wichtigen Ange
legenheitem
Für ein freies Buch über Krebs, adress
sire matt Dr. Harmon, Comman
Ohio.
D e r Verkehr zwischen New York und
Btooklyn hat solche Dimensionen ange
nommen, daß die gegenwärtige Brücke,
welche diese beiden Städte verbindet, nicht
mehr genügt. Es werden daher die ein
leitenden Scheine gethan« um den Bau
cis-f zweiten Brücke zu sichern, und zwar
«- M die seiden Städte die Kosten zu
» M Hälften tragen.
»An-.- Esssszsswxn
- s I « t
Æ « . W"e.«p«3u"«"ss.sp Im
Der arme sank
Ja St. Louis wurden bekanntlich
sämmtliche republikanifche Stadtrathss
Kandidaten mit rund 13,000 Stimmen
Mehrheit erwählt, aber eine vereinsamte
Ausnahme machte davon der Neger Mo- -
fes Craoen, und dazu leistet der »Louiss »
ville Anzeiger« folgende gelungene Glos- «
fen: -
FCraoen gebührt die Auszeichnung, ,
daf; er der einzige Mann auf dem ree
nublilanifchen Ticket war, welcher ge
schlagen wurde. Jn der republikanis »
schen Convention hatte man ihn unter
ungeheurem Enthusiasmus als Tat-di
daten für das Delegatenhauo aufge
stellt.
tiiner der Redner hatte im Vrusttone
der tiefsten Ueberzeugung erklärt, eg sei
hohe Zeit, daß die Partei dem schwarzen
Menschenbruder, der immer ihr treuer
Bundesgenosse gewesen sei, auch einmal
ihre Erkenntlichteit beweise. Tie Zeit
der Sklaverei gehöre ja einer längst ent
fehwundenen Periode der Geschichte an,
der echte Republikaner blicke nicht auf
die Haut, sondern auf das Herz, nnd,
wenn dies gut republikanisch sei, so koni
me es gar nicht so genau darauf an, ob
die Hülle schwarz oder weiß sei. Man
müsse den südlichen Bvurbonen einmal
durch die That beweisen, daß die Partei
der moralischen Ideen wirklich die auf
richtige Freundin des farbigen Miit-är
gers sei. Unter großem Jubel wurde
nunmehr Moses Craven als Repräsen
tant des »intelligenten Afroameritaner
thunig« nominirt. Ter brave Moses
wußte vor lauter Wonne gar nicht« wag
er anfangen sollte.
Man brachte ihm eine förmliche Ova
tion dar, drückte ihm die schwarze Pfote
ein über das andere Mol, klopfte ihm
auf den Rücken und versicherte ihm, wie
man sich freue, einen so tüchtigen nnd
achtbaren farbigen Mitbiirger nnd Par
teigenossen ans dem republitanischen »
Tielet zn haben. Moses erlebte den «
glücklichsten Moment seines ganzen irdi- ;
schen Daseins. Der Himmel hing ihnt
voller Baßgeigen nnd im Geiste fah er
sich bereite- die politische Erbschaft des
verstorbenen farbigen Staatsmanncs
Frev. Touglaß antreten. Der Tag der
Wahl kam heran, allein als der Pulver
danipf sich verzogen hatte, da fah matt
den armen Moses alg todte Leiche auf
dem Schlachtfelde liegen.
Tie weißen Republitaner hatten ihn
schmählich adgenturkst. Tausende von
ihnen hatten lieber für einen weißen De
tnotraten als für einen schwarzen Par
teigenossen gestimmt, und inmitten einer
repuslitanischen Mehrheit von 1:z,000
Stimmen mußte der unglückliche Moses
seinen schönen Traum zu Grabe tragen.
Selbst die gewaltige repndlikanische
Fluthwelle hatte ihn nicht an den retten
den Strand zu scheue-unten vermocht.
Sein Schicksal ist ein sehr tragisches.«
—
U n te r den kürzlich auf einem Dam
pfer des Notddeutschen Blond in Vani
tnore angelanimenen Einst-anderem be-«
fand sich ein junges deutsche-ji Mädchens
Namens Elilabeth Schreiber-. Man
entdeckte, daß sie sich in gesegneten Um
ständen befand, und wollte sie nach
Deutschland zutückfchicken, da sie hier
keine Verwandte hatte. Sie erklärte,
daß der Vater des Kindes sie in Deutsch
land verlassen habe, und daß sie einen
Fritz Vogberg in Faitntount in Minne
iota, zu dein sie reisen walle, zu hei
rathen beabsichtigr. Man fchtied nun
von Valtitnore an Vogt-erg, oh dies
wahr sei· Und siehe! Dei ntehr als
gutmüthige Mann eilte ans dein fernen
Minnesota nach Valtitnoie und ließ sich
trohdein nnd alledem votn Hafenntiisias
när Dache-s mit dem Mädchen trauen,
worauf Beide nach Fairniaunt in Min
nesota ahreisten.
Die Natur bewegt
sich im Kreise «
naci bezieht sieh dies such tut des
menschlichen Urkund-may cui-es Kind »
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