Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 19, 1895, Image 1

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    Grand Island
YMEW W YÆM
Jahrgang 15.
Grund Jst-iud, Nebraska, Freitag,B 19. April 1895.
Nummer 32.
.-«
i .
ZochenDiniidschan
Deutschland- Jn seiner Antwort an
eine Deputation von Deutschen aus
Odessa, batder FürstBismarckseine Zu
hörer, die politische Freundschaft, welche,
wie er betonte, zwischen Deutschland und
Rußland io nothwendig sei, zu pflegen,
unb fügte hinzu: ,,Rußlanb ist unzwei
felhaft ein besserer Nachbar als otele
Andere.«
Der Fürst schloß mit den Worten:
»Weil-en Sie gute"Deutsche, und thun
Sie nicht«-, um Rußland’s Freundschaft
zu gefährden-«
Jm Schornstein ber Kaserne des Kai
ser Alerander - Gar-de - Grenadier-Regi
ments in Berlin ist dieser Tage der 17
jährige Schornsteinfegerlehrling, Hugo
Schreiber, der bei seinem in der Brun
nenstraße wohnenden Vater in der Lehre
stand, gestorben. An dein betreffenden
Tage fand auf dem Terrain der Kaserne
bie Gesellenprüfung statt, an welcher
auch Sch. betheiligt war. Ter junge
Mann batte die Aufgabe, den Schorn
stein ber 8. Kompagnie, welcher mit
einem »Steiger« versehen, von innen zu
erfleitern nnd führte dieselbe gegen It
Uhr Vormittags ans. Als Sch. nach
der vorschriftsmäßigen Zeit und auch spä
terbin die Rauchleitung nicht verließ,
wurde sie non zwei Gesellen untersucht
und der Vermißte ziemlich am Kopfe des
Schornsteins todt aufgefunden. Die
Beine hatte Schreiber so fest gegen die
Eteiger gedrückt, dast der Ftörper nicht
zu entfernen war. Mit Hütte von Sol
daten mußte der Schornstein gesprengt
werden, um die Befreiung des Lehrlings
zu bewirken. Zwei anwesenden Statis
ärzten gelang es nicht, den jungen
Mann, dessen Pulse sich noch in schwa
cher Tbätigkeit befanden, in·s Leben zu
rückznrufeiy der Tod war bereits in Folge
Lungenschlagg eingetreten.
Berlin. Die Blätter stellen iest,
daß sämmtliche deutsche Fürsten mit der
unrühmliehen Ausnahme des Fürsten
Heinreich XXIL Reusz ältere Linie den
Fürsten Liigmarck Juni Geburtstag be
glückwünscht haben.
Tie Königin von Sachsen ist rurn
kurzen Besuch beim Kaiserhof hier ein
getroffen.
Aus St. Petersburg kommt die
Nachricht, daß denr neuernanntenGeneral:
gouverneur von Poles, Grasen Paul
Schutt-away dem früheren hiesigen
russisehen Botschafter; das Poetefeuille
des Ministerumg des Innern angeboten
worden sei, daß er dieses jedoch ausge
sehlagen habe.
Bei dein Duell am Samstag tm Gru
newald zwischen dem früheren Camo
niernneister p. Katze und dem Heimat
sehall der Kaiserin Friederich, Kammer
berr Irbr. v. Neisehach, hat ein achwa
li er Lugelrvechsel stattgefunden. Jni
n ten Gange wurde o. Lohe getroffen
Als Sekundanten Reischach’s sungirten
Fürst zu Jürstenberg und Fürst von Lich
notvskh, ais Sekundant v. Kotze H dessen
Vetter Dietrich v Kobe, welcher seiner
seits in Verbindung mit der Brieischrei-!
beassnire bereits ein Duell ousgefochteni
hat. Es handelte sieh nun zwischen Nei- (
schach und Kohe um ein Kollektiv- Duell,
da der Ersten noch weitere Mandate an
derer Persöntiehkeiten übernommen hatte.
« Der Verwundete wurde in die könig
liche Minik übersührt. Noch im Laufe
des gestrigen Abends hatte der Kaiser
sieh durch den Flügeiadjutanten Major!
Gras v. Moltke naeh dem Besinden des
Patienten erkundiL Das Besinden ist
ein dauernd zusrie nstellendes. Fieber
hat bis seht nicht eingesept, es ist also
auch nicht die leiseste Gesahr vorhanden
Qefterrenh - Ungarn. Tie London
Taily New-z erfährt aus Wien, daß
Franz .llosfnth, Sohn des großen unga
rifehen Patriaten, Ludwig Nofsuth, von
Tarpolrza in den ungnrifchen Reichstag
gewählt ist, nnd seinen Gegner, den Un
terstaatssekretlir Voerces, geschlagen hat.
Oesterreich-llngarii. Jn Trieft und
in Krainberg haben heftige lfrdstöße
stattgefunden. Dieselben begannen
Sonntag Abend fünfzehn Minuten nach
elf Uhr und hielten mit Unterbrechungen
während der Nacht an. In Krainbetg
wurden bis Montag morgen um vier
Uhr fechszehn Stöße verspürt· Hier
und in Krainberg sind viele Häufer be
schädigt worden; unter den Einwohnern
brach eine förmliche Panik aus und sie
übernachtete-I in den Straßen
Wien. Die Erdstöße wurden in dem
ganzen füdlichen Theile der Monarchie
verfpürt. Besonders heftig waren die
selben im Herzogthum Krain und längs
des Ufern des abriatifchen Meeres.
In Laibneh wurden zehn Personen schwer
verlehh Vier wurde ein heftiger Erd
floß verspürt, der jedoch le nen Schaden
nnriehtete,o obæleich eine ng esnzahl
Wendnhrene hen blieben sing ber Tele
grsphenblenft erheblich seflbrt our-de.
England. London. Der englische
Gefchäftsführer der Standard Oil Co.
sagte Dienstag, als er über das Steigen
der Petroleunipreife in den Ver. Staa
-ten und die hiesige Lage befragt wurde,
daß der Preis von Oel in England er
höht worden fei, damit derselbe dem in
Amerika herrschenden Preise entspreche.
,Vor einigen Wochen sei der Preis 4
IPenee (n Ctg.) die Gallone gewesen und
iderselbe betrage feht He Penee (lö Cis )
zper Gallonr. Des Weiter-en sagte er,
Idaß bis jetzt noch keine allgemeine Kla
zgen von Seiten der Consutnenten über
Jdie Preissteigerung vorgekommen seien,
daß dieselben jedoch fiir Händler eine
große Ueberraschung gewesen sei.
Die Gebrüder Nobel von St. Peters
bnrg, die großen rnfsischen Oelhändler,
machen der Associirten Presse die Mit-.
theilung, daß die Preise für ruffischeci
Oel in der nämlichen Weise gestiegen
find wie in den Ver. Staaten und daß
die Standard Lil Co. noch kein Oel in
Russland ungetauft hat.
Frankreich. Das »Echo de Paris-«
giebt Europa den Nath, gegen die Ver.
Staaten eine wirthschaftliche und indu
strielle Vertheidigung einzunehmen.
Bezüglich der Sympathieaagdrücke
von Seiten des Senateg von Florida
mit den eubanifchen Nebellen protestirt
das »Er-hu de Paris« gegen die Art und
Weife, wie die Ver. Staaten des Völler
recht auslegeih und erklärt, daß die
amerikanische Einmischung in Asien und
Europa in Sachen Armeniens non
Europa wohl im Auge behalten werden
sollte.
Der »Figaro« hat zu dem iJeriichte
Veranlassung gegeben, daß Dr. Nonsen,
der Nordpolforscher, den Nordpol ent
deckt hat, und daß sich derselbe auf einer-'
Gebirge-leite befindet; ferner heißt es,
daß Dr. Nansen dort die norivegifche
Flagge aufgehißt habe. Tie Geschichte
wird jedoch für völlig unbegründet ge
;halten.
China und Japan. Eine Depesclie
aus Shanghai sagt; daß eine mit der
Unterschrift des Kaisers versehene Prof
lamation erschienen fei, welche die Angabe
enthalt, daß der Kaiser nicht länger ini
Stande sei, die Regierung zu führen,
»und daß die Beamten, denen er Ver
’trauen geschenkt habe, ihn hintergangen
,he·itten.
; In der Tsepesche heißt ea ferner-, daß
sdie Proklamation gewaltige Aufregung
joerursacht habe, und daß sich Anzeichen
Jvon einer zltebellion zeigten. Tag
TSchriftstück soll übrigens das Wert der
tgeheiinen Gesellschaften fein.
T Totio. Die hiesigen Zeitungen mel
’den, daß in einer Berathung der Frie
denseonnnifsäre der Vieekönig Li Vung
Tsehang China’s Erwiderung aus dies
von Japan gemachten Vorschläge unter
breitete und daß daraufhin ein Ueber
eintornrnen über die Frage erzielt wor
den sei. Es heißt weiter, dass die Frie
denseotnmissiire erst bis zum Austausch
der Ratisikationen des Friedenavertraged
wieder zusammentreten werden.
Cubm Haoana. Bittere tksnttäm
schung und gewaltiger Aerger ist auf die
verfrühte Freude des General-Capitäng
Colleja über die vermeintliche Gefangen
nahme des Jnfurgentenführers Jose
Maeeo gefolgt. Mareo’8 Doppelgäm
ger ist den Spaniern in die Hände ge
fallen, aber Maceo selbst nicht. Jn der
Annahme, daß außergewöhnliche An
strengungen zu seiner Gefangennahnte
gemacht werden würden, steckte sich der
schlaue Nebellengeneral in eine Verklei
dung und stellte sich dann an die Spitze
seiner Truppen. 'Der Gefangene, wel
cher für Marco gehalten wurde, ist der
Oberst Guerra, während Maceo selbst
rnit einer kleinen Abtheilung seiner
Truopen in das Gebirge entrann Die
Spanier hassen jedoch, ihn binnen Kur
zem gefangen zu nehmen, weil sich viele
kleine Truppenabtheilungen zu seiner
Verfolgung aufgemacht haben.
An oer Spitze erneg der cuvanucyen
Negirnentcr befand sich der Vrigadegene:
ral Flor Clombat, welcher wie ein Held
starb. Seine Leute« ermuthigt durch
eine kurze Ansprache, käinpften wie die
Löwen, aber es fehlte ihnen an Schu
lung und sie konnten sich gegen die spa
nifchen Truppen nicht halten. Der
Kampf bei Palrnarita begann am Son
nabend Nachmittag; das Feuer war hef
tig und ununterbrochen, und die Nebel
Jlen begannen zu weichen, als gegen
HAbend Crombat auf einem gewaltigen
Ifchwnrzen Schluchtroffe feine Truppen
zum letzten Angriffe führte; derselbe
fand mit furchtbarer Veftigkeit statt.
Crombat war entschlossen, zu siegen
oder zu sterben. Mit dem Rufe: »Al
les für Tuba!« bohrte er feinem Pferde
die Sporen in die Weichen und fprengtef
gegen die Spanier an. Keine 50 Yade
von der fpanlfehen Linie entfernt, fanh
er aber, aus mehreren Wunden blutend,"
ur Erde. Wenige Minuten vor feinem
ode hob er noeh einmal den IIon undx
seine letzten Worte waren: »Gott befreie
Cuba von den Spaniern.«
An der Leiche, welche von den Fein
den schrecklich verstümmelt wurde, wur
den Papiere gefunden, welche die Na
men sämmtlicher Führer und die Stärke
der Jnfnrgententruppen angaben.
H
O
I
Washington. Die hiesige chinesische
Gesandtschast hat nichtanitliche Nachrich
ten von Japan erhalten, welche die Mit
theilung von der Unterteichnung der Frie
dengbedingungen zwischen China und
Japan enthalten.
Frau John W. Foster, die Gattin des
früheren Staatssekretärs, hat von ihrem
Gatten, welcher der Berather des chine
sischen Friedenscotnntissärg ist, eine Te
pesche erhalten, welche die Nachricht, daß
der Friedensrichter zwischen China und
Japan unterzeichnet ist, bestätigt. Jn
dein Kabelgrarnm heißt es, daß derselbe
am l-3. unterzeichnet wurde, und daß
zofter am 1. Juni in der Heimath ein
treffen werde.
Während sich die Familie des chileni
schen Gesandten Montag Abend irn The
ater befand, wurde das Zimmer der
Frau Ganas erbrochen, und wurden aus
demselben Schmncksachen im Werthe von
fünf dio sechstausend Douai-H, und sitt-o
in baarem Gelde geraubt. Jose Brauer,
der Hausmeister, wird vermißt, nnd die
Polizei wurde sofort von dein Diebstahl
benachrichtigt. Brauer ist ein Südame
rilaner von deutscher Abkunft, und war
seit ungefähr drei Monaten in der Ge
sandtschast angestellt.
Cooingtothh Staatssenator Goebel
hat den Bankier Sanford erschossen und
herrscht wegen deo verhängnißoollen
blutigen Zusammenstoßes vzwischen den
beiden hervortagendsten Bürgern der:
Stadt und des Staates Kcntuckn die
Tgrößte Aufregung
Es bestand eine alte Fehde zwischen
dem Staatgsenator Goebel, einem Nach
bar und persönlichen Freunde des
Finanzministers Carliole, nnd detn
Präsidenten der Farrnerg ef- Traders
National Bank von Covington, Ky.
Beide begegneten sich Mittags bei der
Rückkehr vom Essen, als Goebel das
Feuer eröffnete. Er schoß zweimal, und
beide Schüsse trafen.
Augenieugen sagen, dag Hanford
beim ersten Schusse zusammenbrach
Er wurde in das Gebäude dri- I.
National Bank getragen und es wurdei
sofort ärzlliche Hülfe herbeigeholni
lSenator Goebel lieferte sich den Be
hörden aug.
Aus die Nachricht von der Schießerei
hatte sich bald eine große Menschen
menge angesammelt. Drohungen wur
den in der Umgebung der Bank laut
und die Aufregung verbreitete sich iiber
die ganze Stadt.
Obwohl eine olte Fehde zwischen
Gut-del und Sansord besteht, soll doch
die unmittelbare Veranlassung zu dem
blutigen Zusammentreffen das Goebel
’sche Landstraßengeseh gewesen sein.
Sanford isi Präsident und Eigen
tbümer mehrerer Chausseen, und Sena
tor Goebel hatte ein Gesetz durchgebracht,
welches die Chausfeegelder herabsetzte
Dadurch war allerdings der Senator
populär weworden, aber die Juteressen
Sanfords waren geschädigt worden
Letzterer soll deshalb über Senator
Goebelund sein Gesetz sich in den
schärfsten Ausdrücken ergangen haben.
Spätere Nachrichten melden, Sanford
hobe den ersten Schuß abgefeuert.
Die Kugel habe den Rock des Senatorg
durchlöchert, ohne ihn irgendwie zu ver
letzen. Goebel habe dann dag Feuer
erwidert und Sanford durch den Kopf
geschossen. Die Freunde GoebePs recht
fertigen seine That.
All-any, N· Y. Senator Lerow
reichte eine Bill ein zur Bezahlung der
nrit der Lerow’schen Untersuchung in
New York verbundenen Ausgaben.
Die einzelnen Posten sind folgende:
Chao. Stewart Sinith (oorgestrecktes
Geld)817,500;John W. Gosf stili
250, W. A. Sutherland t7,500, W
T. Jerome 85,625, Frank Maß 85,625,
henry Grasse 02,500, Lucius A. Walda,
Stenographist, 817,439, zusammen
067,439.
Cykcago, JU. Mit einem Aktien-I
kapital von Qluu,0()u haben sich die drei
Chicagoer Architekten Norman S.
Patton, Morrig G. Holmes und Janus-!
A· Johnson als die ,,Me1«ico Ekposition’
ticonstruction Co.« inkorpokien lasse-us
Die Herren haben, wie es heißt, Kon
trakte für die Errichtung der sämmtlichen
Bauten für die mekikaniiche inter
nationale Ansstellung erworben, welche
am 2. April 1896 eröffnet werden soll
und auf die Dauer von sechs Monaten
berechnet ist« »
Ge en sechs-hundert Acees Land in der
Nähe er Stadt Meriko sind für die»
;Weltaussiellung bestimmt nnd aus den
dates-richteten Bauten soll eine neue
Lcalonte oder Stadt erstehen, in der
Weise, daß die Ansstellungsgebäude in
Hotels. Prioathänfer und Geschäfts
häuser umgewandelt werden können·
Das Baumaterial soll von Chicago an
Ort und Stelle geschafft werden und die
merikanifche Regierung hat zollfreie
Einführung des Meterials zugesagt.
Nach den Angaben des Direktor-s des
Ausland- Departements Vicornte R De
Corneli), welcher sich gegenwärtig in
Chieago aufhält, wird an alle Staaten
Americas in Bälde die Aufforderung zur
Betheiligung ergehen, auch soll in Chi
eago ein großes Retlame- Bureau ein
gerichtet werden Herr De Corsnely
wird sich, nachdem er in Chicagos eine
Arbeiten erledigt hat, nach New York,
Paris und Berlin begeben· Er hofft,
eine rege Betheiligung seitens der
Deutschen in erzielen, ttnd erklärte-, von
mehreren bedeutenden Handelshijusern
Zusagen zu besitzen.
Cripple (5reek, Col. Ter Post- und
Erpreßwagen, der die Verbindung zwi
schen der Midland Terminal Eisenbahn
und Grafsy herstellt, wurde etwa zwei
Meilen von hier von zwei Männern be
ftiegen, welche den Kutscher, RobeitI
Sinith überwältigten, ein Erpreßpacketl
tnit 816, 000 raubten und sich dann eu;
Pferde auf nnd davon machten. Der
Raubanfall fand aus der Spitze des Ten
derfoot Hill twi schen Cripple Creel undI
Grafsy, einer Sstation an der Midland
eTerminal Eisenbahn statt. Der Post
und Erpreßcvagen befand sich von Grassy
nach Cripple iireek unterwegs mit den
Post- und Etuießfachem welche mit detn
Friihzuge von enver und Colorado
Springs in Nrasfy eingetroffen waren.
Der Raubansall wurde wie folgt in’H
Werk gesetzt: Zwei an der Landstraße
sitzende Männer baten den Kutscher
Smith, sie eine Strecke weit tnitfahren
zu lassen. Der Kutscher hielt den Wa
gen an, und einer der Manner stieg neben
ihn auf den Bock, wahrcnd der andere
auf das oben auf dein Wagenbefindliche
Gepäck stieg. Kaum hatte der Kutscher
den Wagen wieder in Bewegung gesetzt,
lalsz der anf dem Gepäck hinterthn sitzen
;de Kerl ihn mehrmals heftig mit einem
«McUUlUU Ullck llcll chs Icycllg. Ucc
"auf dem Bock sitzende Gefahr-te des An
greiserH forderte dann den fast bewußt
los gewordenen Kutscher mit vorgehalte
nem Revoloer auf, abzusteigen und die
Pferde anzuhalten. Ter zu Tode er
schrockene Kutscher laut der Aufforderung
nach und hielt die Pferde beitn Zügel.
Tie Räuber machten sich dann daran,
die Post- und E1«p-eß-Lede1«t·äcke aufzu
schneiden. Nachdem sie die Summe von
816,000, welche für die Nationalbank in
Cripple lsreek bestimmt war-, und meh
rere andere werthvolle Packete an sich
genommen hatten, spannten sie die beiden
Vorspannpferde log, schwangen sich da
rauf und galuppirten den Bergen zu.
Der durch den Blntoerlnst stark ges
schwächte Kutscher kletterte wieder auf
den Bock nnd fuhr, so rasch die Pferde
laufen wollten, der Stadt Zu. Als er
vor dein Bureau der Fargo Erpreßgesell
schaft anlangte, sank er ohntnächtig von
seinem Sid herunter-. Als er wieder zu
sieh gekommen war, erzälte er, was ihm
passirt war.
Innerhalb 20 Minuten nach der Ver
iibung des Naubanfalles brachen die
Hülfgsheriffs Sterling und Jackson mit
200 Leuten aus, um die umliegenden
Hügel nach den Räubern abzusuehen.
Ta die Räuber nur einen so unbedeuten
den Vorsprung haben, so glaubt tnan,«
daß man ihrer habhaft werden wird.
Jn lcanon City ist telegraphisch ein Blut-?
hund bestellt worden, dcr auf die Räu
ber losgelassen werden tvirds falls die
Letzteren nicht fchon vor der Ankunft des
Hundes dingfest gemacht worden sind.
Das von den Räubern gestohlene Packet
mit V16,000 war von Tettoer aus von
der Wells Fargo Erpreßgesellschast ab
geschickt worden. Ein anderes Packet
mit sitt-Hätt wird ebenfalls vermißt. Man
glaubt, daß die Räuber oon Denver ge
kommen flnd und gewußt haben, daß das
Packet mit der großen Geldsinnnte sich
auf dem Wagen befand
cpaten Die Spur der zwei thut-eß
räuber ist bis nach dein siteutwegc nörd
lich von hier in der Nähe des Rhyolitw
Berge-J verfolgt worden. Nach Berü
buug des Raubes überstiegen sie den
Corvberrt), ließen die geraubtcu Pferde
in der Nähe von Gilletta in Stich und
fuhren mit einem eiufpännigeu Buggy,
weiche-z sie im Gehölz versteckt hatten,
etwa sechs Meilen nördlich von lskripple
Creek in der Richtung von Alhambm
weite-. Sobald die Richtung, welche
die Räuber eingeschlagen, bekannt ge
worden war, wurde die Nachricht hierher
geschickt, woran fich eine Abtheilung
von 50 bewaffneten Männern zu Pferde
aufmachte und quer durch die Gegend auf
High Pack zufpeengte, wo sie die Räu
ber abzufangen hoffen, da man hier über
zeugt ist, daß dieselben entweder auf
Alhambra oder nach dem Thale des Ar
kansas-Flusses loieilem Mehr als ooo
hiesige Männer durchsuchen das Land
und einige derselben kennen von der Ge
gend jeden Quadratzoll. Es war Zahl
tag in den Gruben und die geraubten
816,000 waren an die hiesige Bimetallic
Bank adreisirt gewesen, um zur Abiöh
nung der Grubenleute benutzt zu werden.
Die Wahlwette.
Am Owend vun der letzschte Lecschn,
wor ich noch beim Tschallie und mir hen
über die Resolt geschproche· Schließlich
sagt’ ich: »Ich will Euch emol ebbes
sage,« hen ich gesagt, »wann die Dem
tnokrehts gewinne, dann derft Jhr mich
in en Wielbarrel am hellichte Dag dorch
die Stadt fahre.
»Meinste auch was De sagst?« hen
sie gefrogt und ,,Sertelle, schnhr Ding,
hen ich gesagt un denn hen mer noch vor
lauter Vergniege e paar Batteis Wei’
gedrnnke. Um 6 Uhr hot der Tschallie
sein Frontdohr usgemncht un dann hen
mer noch scheene Lieder gesunge. Wie
ich sor heim gestart sin, do hen ich e
diesente Lohd gehatt nn ich sin, mitaus
e Wort zu die Lizzie, wag mei Altie is,
zu spreche, in’·3 Bett gestiege
Es war puttieniehr nein Uhr Mor
gens, wenn mich meine Lizzie geweckt
hot un gesagt hat« es wäre es paar
Schenteimänner da, wo mich sehe wollt.
Jch sin schnell in mei Pehnties ge
tschnmpt —- voi« Gutneß Grehsches,
was hen ich e Heitele gehatt! — ich
war’n ganz dissie! Wie ich dannstehrs
komme sin, do war’n die Fellers ans
den Salnhn do un hen die Nnhs zu
mich gedrocht, daß die Deiiitnokrehts
gewonne hätte Un daß ich jetzt die Neid
us en Wieibarrei dorch die Stadt mache
miser· Bei Tschimmenie, das war Jhne
awer eens? Jch hen gekickt wie en Stier
un hen gesagt, ich wär einige Zeit reddig,
zehn Dahler sor’g Haus zu spende sor
"Drints un Sigahrg, wann ich domit
die Reid settein könnt, awer nicks
riinieraus, die Sonosegang wollte ntcks
deroun wisse. Die Lizzie hat puttiniehr
die Fitz kriegt vor Eckseitement. Se
sagt, des wär e Schehnt, un so en
Schimp deht se schuhr net itverlewe.;
Well, ich konnt nit helfe; ich hot emol
gebett un konnt’ jetzt nit mehr ansbäcke.
Allrecht, hen ich gesagt un hen mich us
dcn Wielbarrel gesetzt. Der Tschallie
hot mich eHorn gen-coe, es war e Beinch
tvon ans de Candystohr, un biseids des
mußt ich die Wedegweiler’n ihr Nacht
haub usssetze un dann gingUZ los. Jch
mußt in eem fort in des Horn blohe.
zMer ware noch see sufzig Steps weit
Jgereid, do war schon e ganze Kraut von
sdene junge Lohsers un Tosss hinner uns
Tun hen gehallert wie Alles. Je weiter
Jmer komme sin, desto größer is die Kraut
’worre un zuletzt how geguckt, als
wenn Burnum e Perehd halte deht. Jch
hen mich geschehmt, ich kann gar nit sage,
wie arig ich mich geschehmt hen. Us
eemol hen die Tosss auch noch mit rattene
Aeppele un Tomehtos nach mich gefeiert.
Der Stoff is mich grad in’g Gesicht ge
sloge un ich hen nusgeguckt, als wenn
ich in e Suhr gefalle wär· Well, us die
Welt, do geht alles vorbei un die Reid
ig auch vorbeigegange. Mir sin dann
in de Sacuhn gange un hen cen gepackt.
Wie mer noch dort ware, da heer ich uss.
eemol, daß ich tnei Bett g a r n it v e r-;
lore gehatt he n, bikohsdie Dem-;
mokrehtg hatte verlore un nit gewonne. s
»Well,« hen ich gesagt, »Ihr seid dies
greeßte Räskelo, wo ich noch gesehn hen.«;
Do hen se vor Lache geschekt un der Sa
luhnkieper sagte-Z ,,Phil. mir hen Dichl
nur gesuhlt un mir wollte Dich nur
pruhse, daß Ttn c Kameel bist. «
Ein angenehmer Stand.
Eine Zeitung herauszugeben, ist sel
ten ein Vergnügen
Falls das Blatt zu viele Annoeen
enthält, beklagen sich die Abonnenten,
»daß so wenig Lesestosf d’i«in ist. «
Hat es keine Aimoncen, dann heisses-:
»Die Zeitung ist unbeliebt und nichts
werth. «
Nimmt der Zeitnngsschrcibek eine Ein
ladung an, dann »ist er auch nur ein
geladen, damit das Fest in die Zeitung
kommt.«
Nimmt er sie nicht an, dann ist er
,,l)ochnasig.«
Läßt er sich viel auf der.Straße sehen,
dann heißt’g: »Er bnmmelt hei·um.«
Arbeitet er fleißig, dann macht man
Iihm den Vorwurf, daß er nicht ,,selber
Enach Neuigkeiten ausgeht. «
Nimmt er langathmiges ,,Eingefandt«
nicht auf, dann verliert er einen
Abonnenten.
Nimmt er’s auf, dann heißt’g: »Na,
der publizirt auch Einiges.«
Unterdrückt er eine peinliche Familien
Neuigkeit aus utmüthigem Herzen,
dann heißt es: ,, r ist feige oder be
vorzugt gewisse Massen. «
Bringt er die Neuigkeit aber, dann
setzt’s Krawall von der betreffenden Fa
milie und allen ihren Freunden.
Macht er einen Witz, den irgend Je
mand auf sich beziehen konnte, dann ist
er »bissig und arrogant.«
s Bleibt er mit seiner Schreiberei stets
s »imSchatten kühlerDenkungHart, « dann
Hist er ,,ledern.«
Trägt seine Frau einen neuen Hut,
dann heißt’g: »Die niiissen’s- aber dicke
haben.«
Kleidet sie sich dagegen bescheiden,
dann ,,geht’s ihnen dünne, oder sie sind
knauserig.«
Bleibt er unverheirathet, dann heißt
es: »Er thut’s, weil er keine Frau er
nähren kann.«
Hat er sich verheirathet, dann wäre
er »ein ganz allerliebster Mensch, wenn
er nicht verheirathet wäre. «
Bahnt er sich den Weg durch die Dor
nen des Lebens-, dann hat er mehr
»Glück als Verstand. «
Geht er dabei unter, dann wäre es
besser für ihn gewesen« er wäre ,,sonst
was geworden, als ein Zeitungåschrei
ber.«
Doch der wahre Zeitungsinann hat
ein dickeg Fell und vergißt nie den tief
sten aller Weisheitssprüchez »Mensch,
ärgere- Dich nicht!« «
Dr. Price’5 Cream Baking Powder.
Höchste Welt-Ansstellungs Auszeichnung
MXXZUJLED
Deutscher Rechtsanwalt
und Notar,
W san 2:3. Str» Cmaljcy Yeli.
Ilnsknnit nnd Rath in Jliechtsangelegeni
l)eiten, sowie Einnehung von Forderungen
nnd Erbschaften en z Aheutlchland, » esterreich
Ungarn nnd der Schweiz Hoeichäflsoerbnk
dnng mit tüchtigen nnd veiliißlichen Advola
Iten nnd lcolaien in genannten Ländern. )
Offizielle Lifte vermißker
Erben ausk- Lestereich
Ungarn.
Folgende Tiersossem welchen in selten-eith
llngarn lsibrechte zustehen nnd von denen
angenommen wird, dass neiieh in den Ber.
Staaten aufhalten (eventnell die gesetzlichen
Urben nnd Ilcechtgnachiolgei im Falle des Ab:
leben-:- ber nachgenannlen UTbberechtigtetu
wollen lich beim obigen Notar ein« Empfang
nahine weiterer Mitlheilnna melden, n. ;.:
Witzbcrger, Anton, Wien·
Sokalska-Smulitogky, Johann, Wien
Kr;itek« geb. Horak, Josepha, Wien,
Winter, Karoline, Wien.
Wehm, Lore11x, Wien.
Plach, The1«ese, geb. Kardau«3, Wäh
ring, Wien.
Maycr, Barbara, geb. Heidmann,
Wien.
.Hic111esch, (-5arl, Wien.
K1«asikoff, Anton, Wien.
Pefchel, Johann, Wien.
Kablec (auch .Karlctz), Franz, Wien.
I)ceicl)ekt, Friedekike, Wilhelmine,Wien
Tietz, Franz, Hollenberg. Niederöster.
Rabenlchner, Georg, Wieder-Holla
b1«unn, Niederöfferreich
Piglcr, ;oseph, Goldgeben, Nieder
Oefterreich.
Nauttetz Rudolph, Waidhofen a. d.
Tl)aya, Niederösterreich.
Wic1·inger« Richard, Hirschwang, Nie
deröfterreich.
Pritz, Hermann, Göllersdorf, Nic
dcrösterreich.
Winkler, Karl und Bat-dara, Möb
ling, Niederöfterreich
Heß, Vinze113, Hacking, Niederöster
reich.
» Eifer-cr, Peter, Gaming, Nicdcröfter
Freich
; Müllebeer, Joseph, Oberst-both Nie
Geröstet-reich
Satz«-, Franz, .8i’ot"neuburg, Nieder
österreich.
Gollinger, Tk)eresia’g Verwandte,
Dreistetten, Niederösterreich.
Kamer, Theresia, Ebreichsdorf, Nie
derösterreich.
Hoftneie1«, Philipp, Oberong Nieder
öj«t-rreich.
Frühauf, Franz, Lim, Oberöfterreich.
Neumaicr, Juliana’g Erben, Scha
mers, Böhmen
Moschucr, Joseph, Neu Reichenau,
Böhmen.
Wink-steh Johann, Neutra, Ungarn.
Schonu, Joseph, Dr., Var-na, Un
garn.
Nedoma, Johann, Pfiner Orsoom
Bytyska, Ungarn.
Lazar de Thorda, Jakob, Togaras in
Siebeubürgen.
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