Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 12, 1895, Page 4, Image 4

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    , stated Island
Iyelser nd Herold.
· OR Mkscfsi s I sen-Ostsee.
Irscheint jeden Freitag
- Ists-c the Poet otsce u Genua let-sc u
-—elis·snnsk.
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O- ,,Slnzeiger und Herold« kostet 82.00 pro
Johr. BeiVorauobezahlun erhält
jeder Leser ein schönes « rä
miendneh g r a tiz.
MII.Z()5 Dessseite Stufe.
Freitag, den U· April 1895.
»Hei-ihm sit nasse-;
Löst-Ue pro Monat ............... 81000
O « « « ............... 5.0l)
O « « « ............... 3.l)0
« « « ............... 2.00
Karte pro Monat ............. 1.00
Muctizem Erste Infection pro Zeile 1()c.
He folgende Insel-non pro Zeile ...... äc.
sie-Ieise Rome- uee betonte-;
ten dessen-H
Jemand der Z Nummern einer Zeitung
kais-näh wird alsdAbanent beträchtehtlunb »
iap i tei, für ie eitung zu e a en. T
Use Zåtung anzunehmen, ohne schlang ;
s leisten, wird vor dem Gesev als Diebstahl ;
Wehen nnd demgemäß bestrast. ;
Iieinand kann eine Zeitung abbestellen, I
Heer alle Rückstande surdiefelbe besl
Ist hat und ist der Abonnent zur Zahlung (
die volle Zeit verpflichtet wo die Zeitung i
Idt wird, bis er bezahlt hat, ob er die «
g aus der Post annimmt oder nicht. l
Momenten, die ihren Wohnort verän- z
der-, wollen gefl· bei Angabe ihrer n e u e n i
presse auch die bisherige angeben, da sonst i
, W Fehler vorkommen, weil es zu viele
Isi- giebt, die denselben Namen führen
Cekdsendungen wolle man per Moos - Or- !
sit-, klirino- Mone Order-, oder " anl
Mt senden. Pers nliehen Checks füge
Is- Betrag sür Collektion bei. Kleinere
Use nehmen wir in Brieiinarten an, doch
W wir solche nur zu 1 und 2 (sentz,
sit-größerem
san vergesse nicht, in Brieer die genaue i
anzugeben nnd odressire deutlich
Angel-se une- sowie-.
I s. 2. Str» Grund Jslond, Neb. l
Die Münze zu Carson, Nevada, woi
Die großen Diebereien stattfanden, solls
aufgehoben und anstatt derselben
eine in Denoer eröffnet werden« l
l
»I! ol y Bismarck March-· betitelts
Ich eine neue Compositivn des Chicagver 1
Insiklehrers Oscar Schmoll. Heiliger-s
Bömarcks Wird sich der alte Schäfers
Her solche Gratulation freuen! s
Im Rauch streiten sich wieder ein
IJ die Frommen, welche srötnmer sind,
Il- der liebe Gott, indem sie die Frages
MErnstes diskutirem ob ein Geist
Ietrauchen dürfe. Darf denn nicht
Qual der Mann Gottes von Beruf
Ist-ach seiner Facon selig weiden?
Die 46 Millionäre, welche in den
chJahren in Chicqgv das Zeitliche
spielen haben von ihrer Gesamth
Wnlassenschast ini Betrage von 881,
M,000 die Summe von c4,300,000
set öffentlichen Wohlthätigkeit überwie
s-. Immerhin besser als gar nichts.
D i e Erfindung eines neuen Manier
servebres, dessen Geschoß noch in einer
Entfernung von zweitausend Yardz
Dies hinter einander stehende Menschen
pdurchbvhren resp. zu tödten vermag,
Mindert die Aussichten aus Krieg in
viel größerem Maße, als alle Friedens
hsgresse. Wer den Frieden will, bereite
Hi aus den Krieg vor.
I it berechtigtem Stolze hebt die-!
Jetztin German-« in Qui-cy, Jn» l
s- dem Ergebniß der neuesten Wahl sol
ksdeg hervor: »Im Nothsall könnte
kee- fvedert gewählte neue Stadtrath seine
sahndlungen in deutscher Sprache süh
nt. Denn der Mayor und 13 der
Stadtritthe sind deutscher Abstammung
nd selbst Charles H. Williainson, das
Iierzehnte Mitglied des neuenStadtraths,
if der deutschen Sprache mächtig. « s
sit einem schwierigen Rechtsfall ist
gegenwärtig ein Richter im Staate
Kentucky beschäftigt Man hatte einen
Fisch gefangen, in dessen Magen ein
Iwoloer vorgefunden wurde. Der
Jifch oetsiel also der Strafe des Gesetzes-,
Iesthes das verborgene Tragen von
Waffen verbieten Aber für das Sims
Isßliißt sich kein Präcedenz sinden
dem niemals wurde Jemandem in
Kentucky der Magen geöffnet, so lange
st noch einen Nevoloek bei sich hatte
s e i n e r berechtigten Entrüsiung
« Isßihtn als Journalisien, und noch
. Itz- qld humoristischen Journacisien der
«Monemenstener- Einnehmet aus die
Mgeriickt ist gibider Redakteur des
St Los-Wer Witzblaties» Laterne-« wie
folgt soeben-h »anel Sain hat uns
« Mndlich ersucht, ihm Auskunft über
Its-r »Sie-kommen« zu geben: Wie
prr Einkommen? Heu-zutage ist
; Mfehkfkoh, wenn ek sein »Aus
Mems het, namentlich wenn er zu der
Wseli n Znnst der Zeitlang s
« ist-Weh Wir haben lande,
OF Seit biet wohl fel reits
i—
Gmiab cotrespondenz des Anzeiger und
Derold .«)
seit der ctaatihauptsiadt.
Lincoln, 9. April·
Die Schlacht ist geschlagen, der Kampf
zu Ende; es war ein unriihmlicher Kampf
nnd die Sieger haben sich keineswegs mit
Lorbeeren bedeckt.
Samstag Nachmittags l Uhr hat die
24ste LegislatunSefsion von Nebraska
ihre Ende gefunden, ein so unrühmliched
Ende, wie ihre ganze Thätigkeit gewesen.
Die Szenen, welche sich am letzten
Sidungstage — der übrigens 27 Stun
den dauerte-abspielten, der wüste Lärm
in beiden Sitzungssälem im Hause, wie
im Senat, der Janhagel in den Komi
doren und auf den Gallerien, die wüsten
Qrgien der schanrlosen Vertreter der
»besseren Gesellschaft-· beim Sauigelage
im Basement des Kapitals-, im »Wuch
wom«, das Alles muß man gesehen und
beobachtet haben, um voll und ganz den
Stoßseufzer zu verstehen, den ein Onkel
vom Lande, der sich den Schluß der
Sitzungsperiode ansah, von sich gab:
»Herr Gatt, ifi das ein GesindelS «
I- I
J Jm Lauf des letzten Sidungstages hat
’ übrigens die sogenannte Volksvertretung
niehr Arbeit gethan, als in den ganzen
drei Monaten ihrer Tagung zusammen
genommen, wenn anders man das Durch
peitschen von Bills von denen ein guter
Theil sehr zweifelhafter Natur und sicher
nicht zum besonderen Wohle des Volkes
ausgeheckt war, »arbeiten« nennen kann.
Daß im letzten Augenblick erst recht ver-«
sucht wurde, im Trüben zu fischen, daß;
verschiedene, zum Theil sogar erfolgreiche T
Versuche gemacht würden, durch Zuhilfe
nahme fchioindelhafter Praktiken, irgend
einen unsauberen Zweck durchzusehen,
war vorauszusehen. So ist beispiels
weise durch ein Unhängsel an eine andere
Bill — in letzter Stunde im Senat er
folgt — der Zweck erreicht worden, wel
chen der Abgeordnete Rouse oon Hall
County in seiner bekannten Bill zum
Nah und Frommen des Staats- und der
"County-Schaymeister durchsehen wollte:
der Widerruf des Gesepes, wonach
Staats- und County-Fonds in bestimm
ten Banken deponirt werden müssen, da
mit d e m V o lk e und nicht den betref
fenden Schahmeistern die Zinsen der
zifonds zu Gute kommen. Herr RouseJ
»den der »World-Herald« mit Recht einen s
.,,heuchlerischen, krummen Trickstests
nennt, wird wohl schon gewußt haben,i
warum er den Widerruf des erwähntenI
Geseheo bezwecken wollte. Aber in leh- s
;ter Instanz ist noch Gouverneur Hol-«
lcouib da und nachdem dieser aus den
Schwindel, welcher mit der erwähnten
Bill getrieben wurde, aufmerksam gemacht
ist, wird er den Herren Rause, Pape und
sGenossen durch sein Veto einen dicken
lStrich durch die Rechnung machen.
Und diesesmal können die Herren »Volks
oertreter« das Veto des Gouverneurs
nicht überstiinmen.
I I
O
Die Omaha Feuer- und Polizei-Bill
Tjst durch Ueberstimmung deg derselben
vom Gauner-neue entgegengesetzten Vetos
in beiden Häusern der Legislaturs ange
nommen worden. Die wüsten Szenen,
welche sich bei jener Gelegenheit abspiel
ten, lassen sich nicht beschreiben. Die A.
P. IRS waren außer Rand und Band
über ihren Triumph und gaben sich keine
Mühe, nachdem ihr Werk gelungen, die
Urhebers-hast an der erwähnten Bill,
welche das Feuer- und Polizei-Departe
ment an die A. P. A. ausliesert, in Ab
rede zu stellen. Um das Zustandekom
men des Gesetzes hat sich u. bl. auch der
Repräsentant von Hoioard County,
Harry Schickedanz, der selbst als Mit
sglied der A. P. A. gilt, hervorragend
;,,oerdient« gemacht. Der Genannie
»wir-d nächstes Jahr wohl umsonst bei
seinen »deutschen Landsleu
te n« um ihre Stimmen betteln, Ange
sichts des »Rerorda« den er sich dieses
Zahl gsschsssm hsts
s
Der Sprecher des Hauses, Richards,
handhabte während der ganzen Sessian
sein Amt mit hrutuler Gewalt; sein
Liebling war ver Repräsentant Harrison
von Hnll County, den er häusig zu sei
nem Stellvertreter itn Vorsih machte.
Harrison benahm sich in dieser Stellung;
noch brutqier als Richards, während erj
als »Schemer« und ,,Trickfter« alle !
»bot«, wie sie als »Volksverireter« —
to make money —- oertreten waren und
es waren Leute da, die In dieser Hinsicht
doch sicher auch ihren Mann stellten.
I O
(
Die Staats-Relief-K"ommission will
bis zum ersten Juni Zeit haben, um den
Bericht über ihre »segensreiche« Thätisz
seit verlegen zu können. Als ob die«
Lohnlisten ihrer Angestellten nicht früher
abgeschlossen werden könnten! Wenn
erst der Bericht vorliegt, wird es sich zei
Xm daß Repräsentant Heirgrove nur zu
echt hatte, als er sagte, daß die ganze
Neids-Geschichte eitelHumbug u. in erster
Linie zum »Relief« sür Ren Ludden
nnd den non ihm tun sich versammelte-i
herre- — »den-: Stab non La
sset-Clas- inmt war.
Il. A.
suin sei-Here sue-.
M Messe sei -
. « Wir-»F FAMin
Iretheitotsnepseh
Die Deutschen in diesem Lande können
sich das Prädikat »sreiheitilimpser«
mit vollem Rechte zulegen. Ueberall,
wohin man sieht, stehen sie in den vor
dersten Reihen iin Kampfe gegen die
trockene Garbe, und haben schon manche
deniwiirdige Schlacht geschlagen. Wenn
sie sich nur nicht immer den Sieg durch
ihre spätere Lauheit und Vertrauens
seligleit entreißen ließen, sie brauchten
nicht so ost ihre Keule aus der Rüst
kammer holen.
Jn den alten Staaten des Süden-s
sowohl wie in den jüngeren Staaten des
Westens, überall dieselbe Misere,
genau so rvie im Osten. Jn Cincinnati
haben die Hetzsagden der Mucker ein
ganzes Heer von »Sonntagssreolern«
vor die betr. Kadis gebracht, und die
Spitzel arbeiten Tag und Nacht, um die
Wirthe aus dem Geschäfte zu treiben
oder ihnen wenigstens das Leben recht
sauer zu machen. Allerdings gibt es
hie und da Nichter, welche sich nicht dazu
hergeben, den Frömmlern die Schleppe
zu tragen, allein es gibt auch eine
Menge bornirte Leute unter dem
Hernielin Selbst ein Freispruch ist
keine volle Genugthung, da die Unan
nehmlichkeiten der Verhastung und
Bürgschastsiellung doch wieder möglich
ist. Die deutschen Vereine oon Cincin
nati haben sich nun auffgerasst, eine
gewaltige Agitation zur Aufhebung der
Sonntags-Zwangggesehe in’g Werk zu
setzen. Das ist löblich. Besser aber
wäre eg, wenn die deutschen Vereine
diese Agitation schon lange eingeleitet
und dieselbe ununterbrochen unterhalten
hätte. Auch wenn gelegentlich Friede
oder Wassenstillftand herrscht, soll die
Agitation unentwegt weiter betrieben
werden, bis die Sonntagsgesetze sallen;
der Fehler steckt gewöhnlich darin, daß
gewartet wird, bis die Mucker den
Liberalen den Krieg auszwingen. Arn
heftigsien und schonungslosesien sollte
die Agitation während der Wahlcam
pagne betrieben werden, allein zu solchen
Zeiten begnügt man sich gewöhnlich mit
vagen Versprechungeu, die später wieder
vergessen werden.
E Gemüte nnd Deutschland.
Das kräftige, mahlschnteckende Gemü
se, das man drüben während der Jugend
jahre bekam, bleibt jedem Deutschen in
lieber Erinnerung Als wir letzten
Sommer in Deutschland waren, sanften
wir tüchtig Samen ein, fo kann man jetzt
von uns herrlichen, keimfähigen deutschen
Gemüie-Samen reichlich bekommen.
M Herr Salzer sendet portofrei 35
Packete früher Gemüse-Samen, genug
für eine Familie, nach Empfang von II.
So Sie diese Natiz ang
schneiden und mit 12r in Briefmarken an
John A. Salzer Seed Co» La Crofse,
Wis» senden, bekommen Sie ein Packet
des berühmten Braunschweiger Sauer
traut-Kohls und unseren deutschen Sa
wen-Katalog.
Mit-let.
Jn einem Dorfe im Odenwald, so er
zählt die »Lothr. Zig.« erhöngte sich
kürzlich ein Tagelöhner. Bei der An
kunft der gerichtlichen Urkundgpersonen
fragte der Landrichter einen der die Leiche
Bemachenden, warum sie die Leiche nicht
abgeschnitten hätten, woran die Antwort
erfolgte: »Noa, Herr Landrichter, ’s
werd kaaner meh’ abgeschnitte; mer
haivwe par e paar Jahr emal an abge
schnitte, der ist midder zu sich kumme und
hernach der greschte Lump im Ort gewe,
sodaß ’n de Geman nach verhalte hat
müsse.«
Kein Cehetimnttteh
Es ist eine durchaus falsche Ansicht,
daß die St. Bernard Kräuterpillen, die
ses segensreiche nnd zuverlässige Heil
mittel für fa zahlreiche Krankheiten, eine«
Art non Geheimmittel seien. Nichts I
kann thörichter sein als diese Annahme. s
Die Erfinder dieser Bill-m die frommenl
Mönche des Ordens vom heiligen Ber
nard, waren keine Geheimnißträmer. ;
Sie kanntest die wohlthatigen und heil- ?
kräftigen Eigenschaften der Kräuter-, ans
welchen sie das Heilmittel herstellten nnd
erzielten damit schon var vielen Jahr
hunderten überraschende Futen.
! D er verrückte Evangelist Sarn
Jenes-, der unlängst feine Religiong
propaganda mit dem obligaten Ruban
in der Stadt des heiligen Ludwig betrieb,
hat sich dabei zu der dntnmen Bemerkung
verstiegen, Gottesfurcht bei einem
Deutschen bekunde sich darin, daß vieler
einem Vierfaß den Rücken zudrehe.
Vlödes Geschwötz. Ein jeder gottes
fürchtige Deutsche zeigt nur dann einem»
Bierfaß den Rücken, wenn es leer ist;:
iustement so, wie es Satn Jenes undi
Pharisäer-Konflikten mit der Schncppbs
nasche machen. «
-..».—....—-.. -..—-.. . — r
Jm Unterfchahamte zu Baltirnom
ist ein Vierteldollar aus Silber einge-;
sangen, der fo vorzüglich gefölscht ist,;
daß nur das geübteste Auge die Fäl-;
schung zu erkennen vermag. Der »Quaki;
ter« besteht zu einem großen Theile aus;
gutem Silber und trägt die Jahres ahlj
»Ist-z. Man hat Grund zu glau en,j
daß falsche Vierteldollars derselbeni
Sorte in großer Zahl cireuliren. Bei
Den fehl-en Silberpreisen nnd Wilh-.
kunwskhmumku kommt krumm-l
-Plich3 Silbermünzen von ben- esq
. egiazskæn Etteletille-.
l
l
i« i
. ——
site piliertef ans Insekt-a.
Unter diese-i Titel verbfsentlicht die
zu Dldenburg herausgegebene Zeitng
«Naehrichten silr Stadt und Land-· un
term 22. März einen Bettelbries iion
Ashtan, Sherinan Eo» der die Zustände
in Nebraska in so schwarzen Farben
malt, daß selbst die Leute drüben, die
doch sonst das Unglaublichsle als baare
Münze annehmen was ihnen non hier
berichtet wird, einige Zweifel in die
Wahrheit all des Gejautiners setzten und
deshalb die betr. Zeitung hierher sandten
und uin eine Besprechung des gen. Brie
ses in unserer Zeitung nachsuchten. Der
Brief ist zu lang, sonst wurden wir ihn
ganz abdrucken und deshalb führen wir
hier uur eine Stelle an. Dieselbe lau
tet:
Liebe Schwester!
tks thut eineni iin Herzen weh, tu sehen,
wie Farnietz die der Welt ungezählte Ladun
gen Weiten und anderen Getreides geliefert
haben, mit einem elenden Säckchett Mehl
aiti der Schulter fortwandern; — wie Far:
mer« die 1000 Schweine gemästet und der
Welt zur Nahrung geliefert hatten, sich dan
teiid eine Scheibe Speck, ra. s Zoll lang und
2 Zoll breit, von Marie abichiieiden ließen,
als ihren Antheilz die nicht niurrten, wenn
Marie Jedem eine Handvoll Rasseebvhneii
in die Tasche schütteten, hingegen sich freu
ten aus einen Siniitags enusz; die sich nicht
straubten, sich eine eafse voll Reis in’s
Schnupftuch schürten zu lassen. Dankbar
wurden die wenigen, manchmal herrlich
schlechten, getragenen Kleidun sitücke, sa so
gar Lumpen angenommen. ie bat Man-»
cher unt ein Paar, wenn auch zerrissenerh
Schuhe, unt wenigstens die Füße der Kinderi
zu bekleiden; Schuhe waren leider nur drei;
einzelne da zum Vertheilen. Auch Feuerun· !
wurde erbeten; ich hatte leider nur »
Piund Holz auf ea. 30 Familien erhalten.’
Bei der letzten Vertheilung siel ein Stückchen»
Seiie als Antheil sür ein ganzes Township
ab! Am letzten Samstag hatte ich wieder
Vertheilungstag und viele Menschen im
Hause. W war aber lein Mehl angekom
men, sondern nur eiii wenig Reis und etwas
Hasergrütze, auch eine Türe initweisien Boh
fnen. Ich wagte nicht, das Weiii e unter
idie Vie en tu vertheilen und vertr ftete fie»
aus eine erhoiite baldi e sriiche Sendung.’
Iiiineni Nachbar ertran te vor einiger Zeitl
sein junges Stück Rinbvieh an einer gefahr- «
jlichen Krankheit; ob es nun schon todt war,
Hals er es schlachtete, oder nicht, lurzuni, das
» Thier wurde gegessen. Wie ich , von einein
J zltachbar vernahm, wurde ein Mann ertappt,1
wie er iein letztes Pferd, ab bieieg nun ver
hungert, gestorben, oder geschlachtet, abhän
tetez ——I
i
i
So geht es sort in einem ein paar
Spalten langen Geschreibsel. Hat Je
mand unserer Leser es so gesehen? Wir
denken nicht! Der Nothstand ist ja lei
der aroß genug nnd allgemein und die
auggetheilten Gaben können natürlich
nicht Allem abhelsen, aber daß in einem
ganzen Townfhip ein Stückchen Seise
vertheilt wird, wer hatte das siir mög
lich gehalten! Was das Schlachten nnd
Aufessen von krepirendem Vieh anbe
trifft, so hat dazu kein Bedürfniß vor
gelegen und gerade F l e i s ch haben die
Farmer diesen Winter m e h r a l s j e
gehabt und wir möchten wetten, daß
eine Farntersamilie in Nebraska diesen
JWinter mehr Fleisch gegessen hat, als
eine gewöhnliche Familie draußen in 5
Jahren ißt. Doran mangelt es nicht,
sondern an Getreide und Heu,
sowie in vielen Gegenden, so auch bei
Ashton, an Fe u e r u n g, da es dort
kein Holz gibt nnd Kohlen leider theuer
sind. Was soll man davon denken,
wenn in einem Sah gesagt wird »ein
Former, der 1000 Schweine gemästet
Fund der Welt zur Nahrung geliefert,
Jnimmt dankbar ein handgroßes Stück
Speck als Almosen an.« Das ist doch
rein lächerlich und so kam es den Leuten
drüben auch vor. So schlimm ist die
Noth hier nicht« daß unsere Farmer ans
Verhungern sind und solchen Leuten, die
solch e Jammerbriese schreiben, sollte
der Mund gestopft werden. Es sind
viele solche Briese in die Welt hinaus
gesandt worden, die um Sammlung
von Gaben und Geld nachsuchten nnd
Viele nahmen es mit der Wahrheit nicht
sehr genau, indem sie dachten, »je schwär
zer gemalt, desto b«esser.« Daß sie da
mit sich selbst und dem Lande schaden,
bedenken sie nicht.
WXJIX
sk. C. P. Ist-W
Nat-II tlsm Balle-Moder
Vollsunslss est-nahen wisset
sei-n ask-os- Umrin
« lm lässt-la 1892 bou- ich sieben
Wochen has G- lot-Ueber Nsohdtm Lob
Null-site wieder hergestellt wurde ich
so Ich-Ich kla- ich ksum He die-: kam-tm
Amme-do heb-among set- sa mu- ais-m
list-I wohl so thun und let-.
schwttm immer während des Nicht
Ins konnt-s nat seht wenig met-. Ich
was-Co was-blos und sit-um« nicht«-tm
mit noch trka etwa elfen wards, Ober
lu Ins-Mk von einem
ähnlich-n PIU wi- dom mitnisety du
flntchlloocksscns Ul· kuklkt word-a
Ist-. Ists soc-oh sjno Mueho su
sonach-m eB- tlat mit so Tät
ich Inh- Votntd Etwa ho and
thust-ich susakkmneo tin-M heim
sei-M M n sinds-may ich mich
Kam-c ums von-Ism- ladet-n fühlte
lch indes-to Ums-tu en
M Wus- t.t,o Slo an lloocks san
costs Kot-nd so nehm-am aus II
Hoocks »- W«l(ut-it·t
Fuss-P- isa-W Im ON ’
ot- ssuksy Mel-, w
isse-b Puls-I W sah-nun —
MM SM s
—
r 1
Ofen-r schreitet-sei desshus
lip seneraenpser.
Mein lieivee Here Reduktionär.
Am liebste hätt ich Jhne die Doch gar
keen Schreivebkies nit geschkimmr.
Erschiens hen ich nii der u gesiehlt und
zweitens hen ich mich auch, osse gestande,
keindet geschümk, sor Ihne, sot die Liz
zie, was met sltie is, un sok mich selbst.
Jch hen akver auch midder gedenkt, well,
hen ich gedenkt, mehbie Jhne Jhr Sab
skteibets könne ebbes dekson pkosiiike un
sor den Riesen ganz alleens hen ich kon
kluydei, in den sauern Appel ze beiße.
Am letzte Donnerstag nach de Leibsch
Mieting hot mich nämlich der Wedel-Iei
lek bei Seit genomme un sagt: Sah,
Phil, hot ek gesagt, de Biekpettler hoi
mich e Jnmiieschen von de Bkuhekie mit
gebracht, for das neie Bockbiet zu bro
wiere. Die aniieschen ig auch gut sor
einigen von mei Freinde un osf Kors
»in-Hist Du nii bei so en importente Biss
TUeß fehle. Schuhr Ding, hen ich ge
sagt un der Mund hot mich schon gewas
sert, wann ich nor dran gedenkt heu.
De neckste Morgend hat der Wedegweiler
so um Uhte zehn sein Buggy angespanni
un mehr hen en Reit noch die Bkuherie
genomme. Jch hen mich arig druss ge
sreit, bihkos ich hen noch nie nit e Bru
herie von Jnseit gesehe. Ich hen de ganze
Motgend nickg wie Wasser gedrunke, sok
daß ich mich mein Tehsi nii spcule sollt.
Mir hen zuerscht in die Osfis gekahlt,
bekohz mer hen Permit hen gemißt, be-»
sor daß mer in die Bruherie gederst hen.
Dann sin mer in de Keller-. Gleich links,
do war e kleene Bahr. Bei Tschortsch, -
hen ich gesagt, gibt-Z denn do hunne auch
Saluhnof Wei no, hat der Wedeoroeks
ler gesagt, des is keen Saluhch sell is
der Sternewirth; hier kannst Du so viel.
Bierche hen, wie Du willst, mitans daß
Du dasor zu bezahie brauchst nn in Fäckt,
ders der Sternewirth gar keen Geld nit»
eckzepte. Nan, horch emol, hen ich ge
sagt, ich denke, sell is ebbes ari scheenes. I
Mir hen auch reiteweg jedese zlag Vocks
kriegt. Hai, das hot awer geschmeckt! «
Ahhhi do war das letzte Dreppche nochi
besser wie s erschie! Well, Mister« Dau
erömper sagt der Sternewirth, wie giei-s!
che Sie des Bierchei Wisse-« Oe, hen ich·
gesagt, nach e e m Gleesche kann ich mich
noch kein Urbeii erlauwe, denn der Scheini
trügt zu ost. Die Aenser hot dein
Sternewirth getickelt. Er hot gleich noch
emol eingeschenkt un ich kann Jhne sage,
diesmol how mich noch besser geschmeckt.
Wie mer das dritte Glas gepackt hatte,
do sagt ich: Well, hen ich gesagt, ich
denke, Jhne Jhrn Bock is e oerdollt sei
nes Stössche. Gewe Se mich doch noch
eing, awer Sie dhöte sich schuhr viel
Butter spare, wann Sie uns instett von
die kleene Pohnies liewer Schuhnersch
gen-e dhete. Dotg de Stosf, sagt der
Mann un hot uns Mocks gewe, die put
tinihr so groß ware, wie e Achtelche.
Das hot mich gesteit, denn bei soe Boh
nie hen ich immer Angst, es dhet mich
beim Trinke mit enunner kutsche. Well,
je mehr ich getrunte hen, desto besser hen
ich das Vierche gegliche; un so gut how
mich siehle mache, daß ich am Liebste de
Sternewirth un de Wedesweiler un all
die Brauerboesch geküßt hätt. Deo war
doch ebbes annerscht, wie den Stoss, wo
mer alle Dag drinkt Du, Phil, hot
der Wedesweiier aesagt, am Beschte
marsch, wann mer stappe un sor heim
starte dhete, bitohs ich denke, Du kriegst
en Dust wie Alles. O schott obb, hen
ich gesogt, ich wern doch noch wisse, wann
ich genug hen. Herr Sternewirth,
schenke Se doch noch emol ein« Bums,
do war der Schuhner schon wieder voll
Deo hot mich Spaß gemacht; do kann
mer doch sehe, daß mer noch geehrt werd;
un das alles for natting; die Brnhersch
sin doch nit so stinschie, wie die Saluhn
kiepersch, hen ich gedenkt. Wei, wann
der Wehe-zweiter emol triet, do tickt er
immer, als wann em e Stick vom Herz
abging, oder als wann er ehm e fufzig
Dollak Bild for e Pressent gemacht hätt
Do sollte alle Saluhnkiepeksch herkomme,
hen ich sok mich gedenkt, do kennte se
Bildung lerne. Well, mer hen noch e
Zeitlang sortgepichelt un schließlich warm
ich so häppig, daß ich angesange hen zu
singe. Es is mich grad das scheene Lied
von Schiller »Im diesen Keller sitz ich
hier« in mein Meind komme Jch sage
Ihne, ich hen gehallert, daß der Sterne
ipirth Leibs-eh kriegt hat un der Brau
meister komme is un gesagt hat, wann
ich nit stappe dhet, dann dhet das Bier
sauer wer«n. Oss Koks hen ich so Ri
marks nit gegliche, awer ich ben gedenkt,
die Leit verstehn nicks von Kunst un von
en Ochs kann mer nit mehr eckspeckte wie
wie e Stick Bief. Schließlich hen mer
noch een zum Abgewehne genomme un
dann sin mer fort. Ich du« nit an
netscht gedahn un hen dem Stetnewirth
en ttiß getan-e, bikth er hot uns, ob
gleich mer Strehnschers zu ihm ware, so
arig sein getriet gehan. Dann sin mer
autseit. Wie mich so die Sonn ins Ge
sicht geicheint hot ja, Heu-mens, wie io
eg mich dann do ui emol geworde?
Giien un gelb un biuh is michs gewordel
un dabei war n ich so dissie, daß ich
schuhr nmgesalle mitk, spann mich der
Wedesweiler nit noch getätscht gehatt
hatt. Zu allem Unglick hen mer auch
noch in die Office gemißt, for uns zu be
danke. Am Liebste hätt ich mich in de;
Gotter gelegt un hätt en Mini- genomme
Jn die Disis hen ich noch en kleene
Spietsch gemacht, awer was ich gesag t!
heu, das weiß ich of Kors nit Pelor
dass mir gestart sin, hen ich mich noch
emol mei Hättst nasche wolle un site an
die Sink one kais neu-er die Seht
tot-. dies-if nsitorne, schie
wiß, so ru- is eue- gsuz ins-used
in«-. Gehen gez-et sie ste- at
L..
hot geschmellt wie Vier — im —- schnell
hen ich met Schnitt nnner gehalte, — e s
war auch Viert Do hen ich mer
noch emol gehörig geschweppeltl Es hot
ecksöckttie getäst wie Bockhier un wann
mich her Wedesweiler nit mit Gewalt
eweg gepullt hätt’, ich sin schuhr, ich seht
ietzt noch dran hänge.
Dann wnrn ich awer aus ersteht-. Der
Wedesweilek hot mich ins Buggh geho
we un hot mich de lange Weg hingelegt
Jch hen gefiehlt als wenn ich von dem
viele Bockbier Horng uf meim Kopf
kriegt hätt. Jch wollt in eem satt tahke,
awer ich hen nicks qnnerscht sage gekönnt
wie »Dort-L Der Wedesweiler hot an
meim Haus gesteppt, es war grad gwee
Uhr Mittags —- un hot mich inseit ge
dmge. Wie mich die Lizzie in die Lon
bischen gesehe hot, da hot se zu dem We
desweiler gesagt, er sollt mich gleich wid
der mitnehme, hikohs se wollt nicks mehr
von mich wisse. Jch wär am liebste
gleich widder in die Btuherie gange,
Panier der Wehe-Zweiter hot zu die Lizzie
Igesagt: Was fällt Jhne denn eigentlich
ein; ich sin doch nit mit dem Philipp
verheirath. Un was kann ich helfe,
wann Sie en Mann has-we, wo nit weiß,
wann er siqppe soll. Dann is er fort,
un ich sin an de Flohr eingeschlon
Jch denke, ich gehn nit mehr bei de
WedesweileL Womit ich verbleiwe
Jhne Ihr liewer
Philipp Sauerampser.
chnsch Sich CO.
Die fortwährende Vergrößerung des
Wernich’schen Samengeschåftg in Mil
wautee, Wiss-» macht endlich die Juwe
poration desselben nothwendig, umso
mehr-, als Herr Wernich Sommers über
stets in Deutschland verweilen wird, um
das neuefte und beste aus dem deutschen
Same11martte für unsere Jakmer zu er
werben. Dieses wird dem hiesigen Ge
schäfte dadurch erleichtert, daß Herr Wer
nich ein Zweiggeschäft in Deutschland
gegründet hat unter der Adresse W. Wer
nich amerikanisches Samen- und landw.
Maschinengeschöft, Danzig, Westpreu
ßen. Dort werden Neuheiten in ameri
kanischen Maschinen und Sämereien ein
geführt; hier gute deutschlitndische Sä
mereien und Maschinen verbreitet. Daß
durch solchen geschäftlichen Audtausch ein
großer Gewinn für beide Länder resul
tirt, indem sie sich in den Bedarssarti
keln der vornehmsten Brauche ergänzen
und vervollständigen, bedarf keines Be
weises und ift daher dein Wernich’schen
Unternehmen nur Glück zu wünschen.
Das Milwaulee Geschäft, welches durch
seine llsährige Thötigkeit wohl jedem
Fartner Amerika’s bekannt ist« dleidt in
denselben Gefchästsräninen unter der
Firma: Wernich Seed Co» 605 Gr. Ave.
Die Sache der Turnerei hat in
Pennsylvanien abermals einen erfreu
lichen Erfolg zu verzeichnen gehabt: im
dortigen Staatssenat ist eine Gelehrs
varlage zur Annahme gelangt, welche die
Einführung des Turnnnterrichts in dem
öffentlichen Schulen und sämmtlichen
Unterrichtsanstalten versügt, die vom
Staate Unterstützung erhalten. Voraus
sichtlich wird dieie verdienstliche Vorlage
auch die Zustimmung des lHauses-i er
halten und damit, soweit die Gesetz
gebung in Betracht kommt, dein Turn
unterricht zum zweiten Mal eine Stätte
in den pennfylvanischen Staatsa
ziehungsanstalten bereitet fein.
e cl a n g t. —- Mann aber Frau, um Todte- Jal
teesErtoarers tu oertantmx paßt ant jeden stotter
lvplx erspart Hi Laffen Itthur r. Todte G Cis-, ZU
War-all- sse., tsdteagm Jll.
MAX Jungle
Deutscher Rechtsauwalt
und Boten-,
835 südl. »Er-. Str» Dmahth Zeh.
Auskunft nnd Rath in Nechtäangelegens
heimt, sowie Einnehun von Forderungen
nnd Crbfchasten in Deutschland, Oeftettetch
Ungarn und der Schweiz. Wes äitsvekbtw
dnng mit tüchtigen nnd verläßli ·ut Abt-aca
ten nnd Notacen in genannten Ländern.
Ja Orbichaftsssuseteaeusetten wol
len sich bei Lbigem folgende Personen oder
deren gesehltche Erben melden, u. t.:
Gakicht, Jakob, Oberwaldheim, Ba
den.
Walten Pauline vereh. Rödet, Vils
hofen, Baiem
Dienter, (5-laug, mel, Helft-in
zühkich, (?duakd, Leip;ig, Sachsen.
Horn, Hernmn Wilhelm, sitt-stock
Billet-, Arnald, Rührsheim, Schweiz.
Bohnensiengel, Art-old, Mühlhausen,
G· «
Brann, Adam, Frankfurt a. Q.
Isoektter,Maria, Man-theiln.
Schad, Joseph, München.
Mehr-, Bernhard, Ludwige-dafern
Weiß, JOH, Aigen, Obetöstetreich.
Speitdowsky,Pet-r, Jassy, Rumänien.
Maja-neu JoseL Neu Reich-nan,
Böhmen.
Kamer, Thurm-, Ehkcichgdoth Nie
deköstetreich, zulest in Wisconsin, Nord
amerika.
Hofmeiey Philipp, Oben-is, Gemein
de Lunt, Nicht-österreich
Peschl, Johann, Ottakking, Wien.
Mann, Inn-, Komotam Böhmen.
O’Donell, Caroline Gksfin, von,
MONEY Wobei-österreich.
, Marcham Sylvester, vormals Sicher
heitmchnxann in Wienek Neustadt und
pessen Schwinger Fridolin Solon-, als
Erit- nach bet- Gattin des Erstens,
EM Machartz seh. Satan