Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 12, 1895, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Stand Island
Unzeigcr und Heraldz
Stand Island. Neben-km
Sinderbareö Amssenmrn
Die amtliche »Tambower Gouverne
«tnents-Zeitung« halt es fiir nöthig,
der Welt einen kleinen Begriff davon
zu geben, wie sich ruffifche Gutsbesitzer
amiisiren Zeit der Handlung ist der
Weihnachteabend, Ort der Handlung
ein großes Gut im Gouvernement Tarn
botv. Aus den beiden zum Gut gehbris
gen Dörfern find die Knaben in dein
Schlosse erschienen und singen dein »
Schloßherrn die Weihnachtehytnne var. ;
Die junge Tochter deeHauses vertheilt .
an jeden der kleinen Sänger ein kleines
Pärkchen Kaufen-»Zum wenig, aber
mit Liebe,« kann man sagen-und nun
erschallt das Kornniando des Hausherrn
«Matsch, auf den Haf!" Im Nu ist
die Kinderfchaar draußen, der Haus
here mit seiner jungen Tochter und den
Gästen folgen eilig nach. Auf dem Hofe
schreit er: »Nun, Kinder, wie gewohn
-l"ich, die Knaben des einen Dorfes auf
die eine, des anderen Dorfes auf dies
andere Seite, und dann nnf einanders
los. Die Partei, welche die andere ver
Thant nnd vom Hofe jagt, bekommt eine l
Extrabelohnuug.« Und die Kinder ftiir- s
gen auf einander los, und es beginntj
ein wilder, erbitterter Kampf, so einel
set hnenlarnpf zwischen den jungen
Men chen-Kampfhiihnen. Hier hat ein
vehlgezielter Stoß in die Magengegend
seinen Knaben in den Schnee gestreckt,
ein anderer hat einen Schlag in’s Auge
erhalten nnd taumelt schreiend umher,
Hätte Gesichter vieler find blutig gefärbt.
Schon will sich die eine Partei zur
Flucht wenden, aber dem Schloßherrn
hat der »Spaß" noch zu kurze Zeit ge
währt, er ermuntert die Zurückweichen
den mit kräftigen Worten und hetzt fie
noch einmal zum Versuche an, den Zie
gern den Platz streitig zu machen. Aber
sendlich hilft kein anfeuerndes Wort
mehr, und nun erhält ein Jeder aus
der siegenden Partei noch ein kleine-s
Päckchen billigen Konfekts. Der Guts
Izerr vertheilt jetzt die Gaben eigenhän
dig nnd läßt sich erzählen: »Ich habe
ihm itnrnerin die Schnauze gegeben,"
»Und ich in den Bauch," tust ein
Zweiter dazwischen, nnd so mit Gtazie
weiter, und der entzückte Schloßhekt
brummt seelenvergniigt in seinen Bart:
»Tenfelskekle, reine Tenselekerle!«——
- Die »Tambower Gouvernements-Zei
tnng" konstatirt ausdrücklich, daß der
Liebhaber dieses echt menschenwiirdigen
Sports der »örtlichen Intelligenz«
angehört, das heißt also zum Minde- «
sien das Gymnasium, vielleicht sogar
die Universität absolvirt hat.
Ein ’Reinfall. Aue Rom be-i
richtet man den folgenden heiterens
wischensall: Der britifche Gesandte, ;
it Clate Ford, veranstaltete jüngst zu .
Ehren der Herzogin von Manchester ein »
.Festmahl, zu welchem die Blüthe der
römischen Gesellschaft Einladungen
« erhalten hatte. Nach Beendigung des
. Mal-les setzte sich Baron von P. neben
Udie Herzogin und sagte im vertraulichen
Tone: Endlich kann ich mir diese
Ameriloner obs chiitteln. Sind das lang
weilige Menschen! Sie scheinen
überall zu sein nnd es ist fast unmög
lich, sie losznwerden Sie können sich
nicht denken, gnädier Fran, was für
« eine Wohlthat es für mich ist, mich mit
Ihnen zu unterhalten; zwischen eng
siischen nnd amerikanischen Sitten ist
doch ein himmelweiter Unterschied
Nachdem er noch eine Zeit lang in
demselben Ton geplaudert hatte, ant
wortete ihm die Herzogin mit einem
entzückenden Lächeln: «Sie mögen
Recht haben, Herr Baron, aber ich kann
nicht unbefangen darüber urtheilen, da
ich selbst Amerilanerin bin." Man
kann s ich vorstellen, was fiir ein geist
.teiche6 Gesicht der Heer Baron nach
dieser Enthüllnng gemacht haben muß!
Die Herzogin von Manchester ist eine
gebotene sznaga ans New York.
Das älteste Buch der Welt
dürste der »Papyrns Wisse-· sein, der
einen der werthvollsten Schätze der
Nationalbibliothet in Paris bildet.
Der Papyrus wurde von Prisse in
seinem thebanischen Grabe entdeckt, das
außer diesem Buch auch die Muntie
eines Mitgliedes der ersten theba
nischen Dynastie enthielt. Aus der
merkwürdigen Schrift selbst geht aber
hervor, daß sie aus der Regierung des
Königs Assa herrührt. Der Titel der
Schrift heißt »Verordnungen des Pra
sekten Ptoh-Hotep, der unter Assa,
König des Nordens und Südene, lebte. «
Dieser Assa lebte 3350 Jahre v. Chr.
Das Buch wendet sich an die höheren
Klassen nnd enthält für deren Gebrauch
-s eine Reihe von Maximen nnd Beobach
tungen. Der Verfasser erzählt, daß er
110 ahre alt geworden nnd alle Gunst
. nnd itrden von seinem Könige ersah
« · ten habe.
Miteiner hölzernen Flinte
« versetzte dieser Tage im Countygesängi
s Iiß zu Seattle, Wash» ein zmn Tode
»« Mktheilter Morder den Gefängniß
----schließer derart in Schrecken, daß er in
« ":.;,da« Burean des Letzteren eindringen
. . — nnd sich Waisen und Munition ver
ngen konnte. Dann befreite er alle
---Mdeven Gesangenem von denen meh
ssnere wegen Morde- zmn Tode ver
neiheiit sind oder unter Anklage stehen.
« AN- listi
W list- MU- b
,
III de- »Itizosa KickerÆ
Das große Ereigniß. Wir
bitten unsere Leser wegen der halb
bögigen lehtwdchentlichen »Mein
Ausgabe um Entschuldigung, auch
wegen der humoristischen Artikel,
welche unsere Anstellung als Postulat
sler dieser Stadt meldeten, d.sgleichen
wegen der Artikel, welche unser Pferde
redatteur und unser landwirthschaft
licher Beirath ohne unser Wissen in
den halben Bogen schmuggelten. Wir
waren weder betrunken noch verrückt.
Wir waren lediglich filr ein paar Tage
aus dem Häuschen. Der Enthusias
mus ist voriiber, und wir find wieder
der tiihle ruhige Knabe wie vorher und
kennen die Dinge sehen, wie sie sind.
älliontag Morgen iibernahtnen wir
unsere Pflichten als Postrneister.
Odwohl wir nun seit Jahren jeden mög
lichen Draht gezogen und einen
Trumps nach dem anderen ausgespielt
hatten, urn diese Stelle an une- zu
bringen, so hatten wir doch bereits alle
Hoffnung ausgegeben. Verschiedene
unserer Mitbiirger sehen in dieser An
stellung eine Belohnung flir unsere
außerordentlichen Verdienste urn die
demokratische Partei. Wir sind nicht
dieser Ansicht. Wir strengen uns fiir
keine Partei außerordentlich an. Wir
glauben, die Stelle lam zu uns, weil
unserer hartniickige Berwerbung den
General-Postnieister schließlich so runde
machte, daß er Ruhe haben wollte.
Als wir von der Postoffiee Besitz
nahmen, wurde und eine Ovation zu
Theil, welche in bedeutsamer Weise
den Enthusiasmus und den gutenWillen
unserer Mitbilrger zum Ausdruck
brachte, und in einer kurzen Ansprache
fkizzirten wir die Prinzipien, nach
welchen wir unser Amt zu verwalten
gedenken. Ungefahr 500 Schüsse wur
den während der Ooation abgegeben,
und tuit Bedauern erfahren wir, daß
Oberst White am Fuß verwundet
wurde und Maior Wheelock eine Kugel
in die rechte Schulter erhielt. Weder
diese noch irgend eine andere politische
Anstellung oder Wahl wird mit den
Interessen des Einer-· und seiner
Tausende von Lesern in WiderstreitsI
treten. Unser großes Familienblatts
wird stets in erster Linie kommen und s
unsere besten Kräfte in Anspruch neh- z
men. Wohl haben wir wiederholt ge- ;
hört, daß kein großer Herausgeber ins
New York; Bestan, Philadelvhia odert
China o veranlaßt werden konnte, ein;
politifches Amt anzunehmen, aberi
diese Thatsache vermag uns in keiner!
Weise zu beeinflussen. Hierzutande
herrschen andere Verhältnisse; eins
Redakteur in Arizona, der irgend
etwas, mit alleiniger Ausnahme vons
Klapperschlangen und Tausendfiißtern, z
an sich vorüber läßt, ohne wenigstensj
darnach zu greifen, würde seine Stel- i
lung in der Gesellschaft verlieren und l
innerhalb eines halben Jahres ruinirt
sein.
Sobald wir uns eingearbeitet haben, l
werden wir eine Anzahl Reformen eins ;
führen. Das Borzinnner der Poftoffice
war seit Jahren ein Lungervlan fiir
ein gutes Hundert Halb- und Ganz-«
wüchsiger. Diese Menge fliegt dem
nächst Hals über Kopf in die Straße,
und dann wird der Fußboden geputzt
werden; zum ersten Mai seit drei
Jahren. Wir erwarten durch diese
Maßregel mindestens 20 Abonnenten
zu verlieren, und auch auf fünf bis
sechs Kugeln sind wir gefaßt; aber wir
werden uns nicht beirren lassen. Bis
her hatten etwa 30 bis 40 Besucher die
Gewohnheit, beim Hauptablieferungsi
senfter erst ein paar Schüsse abzu
seuern, ehe sie ihre Namen ausriesen.
Dem werden wir ein Ende machen. So
viel wir hören, ist dies in keiner der
größerm Stadte des Ostens gestattet
nnd wir sehen wirklich keinen Grund
ein, weshalb das hier so weiter gehen
sollte. Wir machen daher hiermit
daraus aufmerksam, daß, wer nach nach
ssteni Samstag Abend doch noch durch
den Ablieferungsschalter knallt, nnd
wenn er auch nur einen Poftsaet trifft,
sein blaues Wunder sehen wird. Wir
haben nämlich eine MisahresLizens
auf das Sandterrain hinter der Post
offiee genommen und werden dort
einen Postfriedhos errichten. Es wird
der erste und einzige in den Ver.
Staaten, wenn nicht in der ganzen
Weit, sein, und wenn uns der General
Postmeister dazu ermnthigt, so werden
wir aus dem Platz eine ganz reizende
Anlage machen.
Während der letzten zwei Jahre hat
in der Ankunft der Post die großte
Unregelmäßigkeit geherrscht. Diejenige
von Pine Hill, welche hier mit der
Postkntsche um vier Uhr Nachmittags
fällig war, kam regelmäßig mindestens
eine Stunde zu spat. Der Postiuticher
ist ein entlaufener Künstler und Dich
ter and dem Osten, der beim Fuhren
meist Skizzen oder Gedichte macht.
Nächste Woche werden wir ihm ’mal
entgegenreiten und ihn, falls er die
fahrplanmaßige Zeit nicht einhält, aus
seinem Dusel aufwecken, daß er sich in
einer gänzlichfremden Gegend glaubt.
Gerade sa oder ähnlich werden wir mit
verschiedenen anderen rinien verfahren,
welche die Postiiicke abliefern, wenn's
ihnen paßt. Auf der Lone satt-Name
bringt der Kutscher manchmal die
Säcke, manchmal vergißt er sie, nnd
wenn einmal sich die Passagiere über
Uebersiillung beklagen, so wirft er,nm
Raum n schaffen, ein paar Zeitunge
säcke aus die Straße
Das Privatzimmer des Basis-einen
bisitee iijtier das Keine-warten eines
. « . .
i—
I SMe da, so schleppte der Meister
di ertig ostsiiete als Siye herbei.
Manchem wrd eo in der Seele weh
thun, aber auch hier werden wir Lende
eung schaffen. Zweifeleohne werden
der alte Bill Hewson, Major Nonen
Richter Eoldtree und verschiedene An
dere die Schießeisen ziehen, wenn wir
sie zur Räumung des Platzes auffu
dern, und die Korridorthiite wird voll
Lacher geschossen werden, sobald der
Schlüssel das Publikum abschließt,
aber als lohaler und pflichtbewußter
; Negierungedeamter müssen wir gewisse
Rifiioo übernehmen »
Unser Amtovorgunger hat es, wenn
, man ihn darum bat, für seine Pflicht
;gehalten, die Marien zu lecken. In
E unserer Verwaltung wird nicht geleckt,
twenigfteno nicht von uns. Dei
ISchwachinatiluS bezahlte fur etwa 30
sAbonnenten die BorsMiethe lieber
I aus eigener Tasche, alo daf; er Jeman
sden durch Mahnen beleidigt hätte.
sWenn die Miethe fallig ist, werden
wir ein Schild aushängen und der
betreffende Adonnent hat es sich selbst»
i zuzuschreiben, wenn er von heute auf
morgen boxloo wird. Das wird selbst- »
verständlich einige Schüsfe mehr oderj
! weniger absetzen, aber wir werden unser ;
sProgratnm durchsehen und nach und!
snach einen Poftfriedhof anlegen, aufs
Jden unser Nachfolger ftolz sein wird. s
kWohlgerltche aus deinj
jThierreich, wie Zibet, Ambraundj
Moschus sind, so angenehm sie auch in s
zubereitetern Zustande erscheinen, iinj
; Naturzustande fiir den Geruchsinn
geradezu beleidigend. Das gilt vor Als- ;
lein vom Zibet, der von einein, in Nord
asrila heimischen, doch auch in Asiens
.vorlonimenden Raubthiere, der Zibcri
Tlatze, gewonnen wird. Das Parsinn
jfannnelt sich bei dem Thiere in einer
;kleinen Blase und wird allwöchentlich
Zzweirnal in der Menge von je U
Gramtn entleert. In einiger Menge
ist der Geruch des Zibets ebenso uner
.träglich, wie in sehr siarler Berdünnung
höchst angenehm. —Mofchus liefert der
;Moschusochse, bei dem sich dieser Stoff
iin einem hühnereigroßen, fleischigen
Sacke vorfindet Dieser enthält getrock
»inet gegen 9 Gramni davon im Preise
von etwa 20 Mart 50 Pfennige. T er
Geruch des frischen Moschus ist so
start daß die Händler sich die Nasen
dicht verschließen müssen, wenn sie mit
den Beuteln oder .Pods« zu thun
haben. Dieser merkwürdige Stoff soll
seinen scharfen Geruch noch zeigen,
Iwenn er auch ein Jahrhundert über der
sLuft ausgesetzt gewesen war. —Anibra
besteht aus einem krankhaften Dann
Blute des Pottwals Sie verleiht den
arsiirns einen besonders lieblichen
Dust, riecht in whern Zustande aberj
abscheulich. —Urrt hier noch einiges
andere Wohlgeriiche tm weiteren Sinne
zu erwähnen, sei bemerkt, daß das
annenzapfenöl aus Zucker nnd fau
ligem Käse hergestellt wird, die wider
liche, bei der Branntweinbereitung
entstehende Flüssigkeit, das Fuseliil,
wird durch besondere Behandlung zu
wohlriechendem Birnen- oder Aepfel
äther, oder durch andere Prozesse zu
Trauben- und zu Kognatol verwandelt.
Ein Paar historische Stie
fel bat jetzt seinen Einzug in Berlin
gehalten und ist bei dem Kaufmann
Schnitze, Friedrichsstrasze Nr. 78, zu
besichtigen· Der damalige Hofschubs
machet Huck zu Paris fertigte diese
Kanonenstiefel zur ochzeit Napoleons
des Ersten mit s iarie Louise von
Qesterreich seinerzeit an. Das Schuh
zeug besteht aus Juchtenleder und
tragt am Schaft und am Fuß reiche
Handsilberstickerei. Die Name sind
durch breite Silberborden verdeckt. Huck
hatte für seine Arbeit die Kleinigkeit
von 1100 France gefordert. Napoleon,
der diese Stiefel bei der Trauung au
hatte, bentiingelte später den geforder
ten Preis und ließ dem Schuster 100
France weniger bieten. ’uck, der
wohlhabend war, schlug das bot ans
nnd nahm sein Werk wieder zurück·
Noch dem Sturze Napoleono wurde der
ehemalige Hoffcbuster nach Mexheim
verschlagen, wo er bald gänzlich ver
armt der Gemeinde zur Last fiel· Jhr
vermochte er später die Stiefel Napos
leono. Von dieser Gemeinde hat nun
ein Herr B. diese bistorilchen Stiefel
tauflich erworben. Bei diesem Kaufalte
hat err B. von dem Gemeinderathe
in iexheim sich eine eideestattliche
Veriicherun geben lassen, welche obige
Geschichte thält.
I Z ä h m u n g afrilanifcher
Elepl).anten. Ja Berlin hat eine
Anzahl von Aftikaforschern, Qtolonials
palitilern und Gelehrten ein »Komm
zur Zalsmung des asrikanischen Ele
phanten" gebildet. Von der Thalsache
aus-gehend, daß jährlich, allein nach der
Aue-fuhr des Elfenbeins uurtlzeileth
50,000 bis 60,000 dieser hiere getöd
tet werden und die Zeit nichtmehr
fern ist, wo der letzte Elephant in
Afrifa verschwunden sein wird, beab
sichtigt das Komite, diesem unheilvol
len Hinfchlachten Einhalt zu thun und
durch Fahmuug die letzten Vertreter
einer fast ausgestarbenen Thier-well
dauernd zu erhalten, sowie feine unver
wüstliche Kraft filr kultueelle Aufgaben
auszunutzen. Die Deutsche Kolaniab
Gesellschaft hat schon in früheren Jah
ren für diese Zwecke eine Summe be
reitaeftellt and die Kalmäabslblheii
lang des Auemärtisä Amtes hat auch
ietzt einen Betrag illigt.
sk, Ja d«eI-P;e·e.»Staatetz beflis
Iatxl » Hemde-a
«· » · " , . actle
if —I
sitt Stettin-en gin- serv-L
Von einer eichung des Nordpels
mittelst Lust allons träumt, wie be
reits mitgetheilt, dersschwedische nge
nieur Andere. In seinem der otork
holmer Aladeniie der Wissenschaften
vorgelegten Plan stellt Andree vier
Bedingungen aus: l. der Ballen must
eine Traglrest ven 8000 Mieng
haben, für drei Forscher Lebensmittel
fiir vier Monate, allerlei Instrumente
und nöthigen Ballast; 2. der Ballen
muß dicht genug sein, um 30 Tage und
Nächte in der Lust schweben zu lonnenz
Z. der Ballen must irgendwo in den
Polargegenden gestillt werden tonnenz
fsz der Ballen muß ein wenig steuerbar
ein.
Nach dein jetzigen Stande der Bal
lentechnil können, sagt Andree, alle
diese Bedingungen erfiillt werden. Die
beiden ersten sind, das zeigt besonders
die französische Erfahrung, durchaus
möglich, und Gabriel Yen in Paris
hat s ich schon angeboten, dem schwedi
sen Forscher den Ballen siir 50,000
Francs zu liefern. Die Füllung biete
auch keine Schwierigkeiten dar. Wegen
militiirischer Zwecke wird jetzt der
Jiillstosf in Culindern zu 100 bis wo
Atmosphären Druck tompriinirt und
in diesem Zustande geliefert. Diese
Cylinder werden nach demjenigen Orte
transportirt, wo die Füllung erfolgen
soll und man habe dann nur die notifi
gen Leitungen anzubringen und die
Cnlinderliähne zu offnen; 1700 bis
1800 Cylinder sind hinreichend, um
einen Polarballen mit der erforder
lichen Füllmasse zu versehen. Mit
Beziehung auf die vierte Bedingung
will Andree nach folgendem Prinzip
vorgehen: Der Ballen soll mit einem
Segelstsstem versehen werden, sowie
mit mehreren Schleppleinen, welche
über die Erdeberfliiche hinschleisen.
Diese Leinen sollen die Fahrten des
Ballens etwas hemmen, so daß er sich
nicht mit voller Schnelligkeit des Win
des bewegt, und die dadurch entstehende
Differenz zwischen der Schnelligkeit
des Windes und des Ballen-: wird mit
Hilfe der auf dem Ballen angebrachten
Orgel-ausgeglichen. Der Ballen kann
dadurch gezwungen werden, etwas von
der Windrichtung abzuweichen.«
Es ist Andree am 24. Juli v. .
aus einer Fahrt uber Schweden ge lii t,
in dieser Weise mit seinem Bal on 27
Grad von der Windrichtung abzuwei
chen. Schon aus einer so kurzen Fahrt
ist ein solches Abweichen nicht gering.
Aber je großer der Abstand ist, welcher
zurückgelegt werden soll, von desto
rößerem Werth ist es, daß der Ballon
sich in dieser Weise lenken laßt.
Jedenfalls wird der Ballen nicht ein
ganz willenloses Geräth widri en
Winden gegenüber werden. ie
Schleppleinen, welche von verschiedener
Länge sind, sollen aus Kotueiasern
hergestellt werden, so daß sie aus detn
Wasser fließen können« der Ballen
halte sich aus derselben Höhe über Was
er wie über Eis und Land. An dem
Ballon wird außerdem eine große An
zahl srei hangender schwerer Ballasts
leinen angebracht, welche theils ale
gewöhnlicher Ballast dienen sollen,
theils als antatnatischer Nettungös
apparat, solle der Ballon aus diesem
oder jenem Grunde unvermuthet sinlen
sollte. Wenn alt-dann die untersten
Enden der Ballastleinen die Erde er
reichen, wird der Ballon von einein
entsprechenden Gewicht befreit, und er
hört aus zu s inten, ehe die Gondel mit
der Erde in Berührung gekommen ist.
Der Ballon wird ans einer doppel
ten Lage von Seiden eug angefertigt,
nnd die Gondel wird so geräumig ge
macht, daß sie nnter Anderem mit
Rücksicht auf photographische Experi
jmente eine Dunkeliamtner enthalten
Ikannz es wird nämlich aus einer so
Ischnellen Fahrt nicht anders möglich
sein, lartographische Siizzen der Ge
genden auszunehmen, die passirt wer
den, als nur aus photographischem
Wege. Zur Aueriistung gehören siir
alle Eventualitäten ein Schlitten und
ein Segen-von Waffen und Mnnition,
Proviant sür vier Monate und selbst
verständlich alle Arten wissenschaft
licher Instrumente. Davhs Sicherheits
lampen werden angewandt, ebenso elek
trische Koch- undBratapvarata
Ver watton wird so avvatanzxrr, oatz
er, wenn er frei ist, sich auf einer
Mittelhöhe von 250 Meter-n iiber der
Erdoberslache hält. Will man zur
Erde herabsteigen, so wird ein Theil
der Schleppieinen eingezogen. Der
Ballon senkt sich, und man steigt aus
einer Strickleiter aus.
Die Erz-edition soll Europa im Bor
sornmer 1896 so zeitig verlassen, daß
sie Mitte Juni bei «Norsto·erne,«
welches an der Nordwest-Ecke von
Spihbergen belegen ist, eintreffen
kann. Hier wird das Bailonhaud aus
geführt, hier der Ballon gestillt, und
hier wartet man den Augenblick ab,
bis ein frischer südlicher oder beinahe
südlicher Wind austonunt Wie longe
man gebrauchen wird, um den Pol zu
erreichen, hangt von der Schnelligkeit
des Windes ob. Jst sie so groß wie
auf derjenigen Fahrt, welche Andree
am 29. November v J von Gothens
bnrg nach Gothland unter-nahm« dann
wird er den Pol in zehn Stunden er
reichen können. Bewegt s ich der Wind
dage en mit einer Schnelligkeit von
27 itometern in der Stunde, eine
Schnelli eit mit der gerechnet werden
muß- so ind silr eine Fahrt von Spitz
bergen nach dem Pol etwa 48 Stunden
erforderlich.
Den Irsiten Mai-aster
»Ehe sie- neexu ruhen«-F
für Säuglinge und Kinder.
MUTTER, Wisst Ihr^ <1m. Ptrfgnri^, Tropfen, Ood
frey’a Cord fall, manche ««»genannte "Bootbing 8yrup«M und di» meisten
Medizinen für Kinder au« Opium oder Morphin be«tehen?
Wl«»t Ihr, das« Opium und Morphin verdummende narkotische Gifte sind ?
Wi««t Ihr, das« In den meinten Ländern Apothekern nicht gestattet lat, Narcotioa zu
▼erkaufen, ohne «io ela Gifte za etikettiren ?
Wiest Ihr, da«« Jbr Euren Kindern keine Medizin solltet verabrelohen lassen, ohne
dass Ihr oder Euer Arzt wisset, woraus dieselbe )>oeteht?
Wleat Ihr, «las* Castoria eine rein vegetabilische Zubereitung und das« Jeder Flasche
ein Verzeichn ins seiner Bestandtbeile beigegeben ist?
Wisst Ihr, dass Castoria die Verordnung des berühmten Dr. Samuel Piteber, dass es
nahezu drei sei g J ehre gebraucht worden ist und dass heute mehr Castoria verkauft wird als
▼on allen anderen Medizinen für Kinder zusammen genommen ?
Wisst Ihr, das« das Patent-Amt der Vereinigten Staaten und diejenigen anderer Län
der dem Dr. Pltcher und »einen Rechtsnachfolgern das ausschliessliche Recht znr Benutzung
de« Wortes “Castorin” und der damit verknüpften Formel zuerkannt haben und dass Jede
Nachahmung ein mit btaatsgoflingnis* zu bestrafendes Verbrechen ist ?
Wisst Ihr, dass einer der Gründe, welche die Regierung zu dieser Inschutznahme ver
anlasst hat, in derThataache zu suchen, dass Castoria absolut unsohidlloh ist?
Wisst Ihr, dass 35 gloloho Posen Castoria für 35 Cent«, oder einen Cent per
Dosts, geliefert werden ?
Wisst Ihr, dass Eure Kinder, versorgt mit diesem vollkommenen Präparat, gut aufge
hoben sind und Euro Nachtruhe nicht störon ?
Nun. dlfMSO Dings sind wlasen«werth, denn es sind Thatsachen.
Das Fao-almll© der
Unterschrift von
befindet ateh auf
Jedem U mach lag.
Kinder schreien nach Pltcher’s Castoria
Alle Sorten Kohlen
zu den niedrigsten Preisen
bei der-———
cchAGO LUMBER 00.,
lFrüber Hall Cvunty anber Bart-. ]
Beste Qualität! Bettes Gewicht!
Erste National Bank
g- Y. Moll-ach, Präsident,
Aha-. C. Yentlew Rassirer.
; capital 8100.000. Ueberschuss S45.000.
That ein allgemeines Bank-Geschäft!
Um die Kundschaft der Deutschen von Grund Island nnd
Umgegend wird ergebenst gebeten.
ÜrtHeTU
Wird von jedem Tabaktauer gewünscht
Aber den Werth von
LOKILLARD’8
Alle guten Komm- von Mwiabas warm
einstimmig Euch ihrem U l, daß
die-s Oder beste an Qualität, köst
au Immh der beste in jeder Vin
Mi IIMM Lmä
WE
.
Eikziiix Duhhksshsf
Deutscher Susoan.
310 W. s. Strasse.
Mlle tsrskiichungen bester Qualität
--Betm1ichksund auswärtiges Wer, hie be
ItenWemeImd Tthuötr. Vorzügliche Ci
Lgen-ren. Aufmerksamc s«ebienung.
Berliner Humor vor Ge
richt.
Jiach bei Eilnkjimsm mnqeunnmms ist den
« Bellt-m Wssucht Juli-u
sPrewvroBimv - Mime
Bis jkvt sind c: ist«-« II · Runde- Jeder
s Band muelu mit-lich lnk
Y. P. inndotth.
Mann-Streif I wieder derzeit-un
—
Gefchlethtskrantheitkn geheilt
schaust-Ausland
, ·-T»I M U
,-"" 9 n, -’T"Q : ruf-ITklIlIlutZetIielglleItEchf :- IS
« · " « VII-sag und uthuvlite
s« einnimmt sc IjI Elm
O Ps
- Aut-Mmzo», die As In
III-I vnjwiiclmm llm
IIcIsglnIIseImdcwöbtihnt
M in dem gedient-Im Vase
»Der seit-Ins sitt-Irr«
III-der ele I. bilisfvchmdt sollten es III Ihrem
Stibe sit-? nicht sinnst-vom dar-hur- ÄIIH lesen.
Ist-XII III-eh IchwIcmeldIsIIeUmkwn
III sum-acht- rennt-II lasse-I IIII ( c d:
worauf dlsie Ism- fass-dumm« sum FIIIIIII hinaus
«- IIeI e-. Amme-« Its-» Stim
mlI 40 tlsneIdeIIWIms aus Itmk Inn-plans
Eber MIIIIMIIII Ihm Ins Imaenskouuwinn
wirsfskslcsmsluscpswqtsm. lot III-III-. um
IIIIUMU UM las des-hoch Einst vtfionvb
LIIWM Mk wes-: m. CABLED POULTRY, GARDEN AND RABBIT PENCE the bout in the market;
«lao CABLED PIELD AND HOG FENCING, STEEL WEB PICKET LAWN PENCE, STEEL
WIRE PENCE BOARD ; a full line of steel jutes, steel posts and rail, steel web
picket tree, flower and tomato guards. Catalogue Free.
De Kalb Fence Co., 100 High St., De Kalb, III,
Stcrfouft t>(t 4>. T. Jfcctjfl, Mrattfc 3*lattt>, 9Ub.