Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (April 12, 1895)
Grand Island FAMILIE Mit MÆ Jahrgang 15. Grund JslaItIZicbraskm Freitag, den 12. April 1895. Nummer 31. Wochen-Rundschau i Deutschland Das neue deutsche Pan zersthiss, welches bisher mit dein Buch staben »T« bezeichnet wurde, ist letzte Woche vorn Stapel gelaufen und vom Kaiser Wilhelm »Aegir« getauft worden. In Baden Baden ist seht ein Verein in der Bildung begriffen, der den Namen Verein der deutschen Flotte führen wird. Die Mitglieder dieses Vereins beabsich tigen, Gelder sür die Vergrößerung der Flotte zu sammeln. Jn ganz Deutsch land und den deutschen Colonien sollen Zweigvereine gebildet werden. In Detrnold ist diese Woche der Land tag des Fürstenthumd Lippe zusammen getreten, urn die Frage der ifinfehung einer Regentschaft zu erörtern. Die Frage war lebhaft betäinpft worden, ehe der Landtag sich schließlich oertagte. Prefessor Behring, der Entdecker des Steurers-, welches die Tiphtheritig heilen soll, leidet on den ersten Anzeichen der Schwindsucht. Er ist soeben aus Regun ten zurückgekehrt und hat seine Professur an der Universität Halle ausgegeben. In einer Berliner Tiepesche an die Timett heißt eg, daß der Kaiser von ei nem Besuche in Kiel zurückgekehrt ist, wo er, außer einer Berathnng rnit dem Reichssekretär des Innern, Dr. von Boetticher, und dein Ilottenminister, Vizeadniiral Hollinann, über das Pia gramni für die auf den sto. Juni anbe raumte isrösfnung des Nordostser-Ca nole, persönlich die Vorbereitungen für den Empfang der bei der Eröffnung zu erwartenden Zuschauermengen in Augen schein genommen hat. Der Kaiser schlug mehrere Verbesserungen vor, so z. . drang er aus Vergrößerung der Tribu nen und Papillions sür die Zuschauer Er bemerkte wiederholt, daß er wünsche, die Eröffnung solle ein Vottgfest in des Wortes ninfassendfter Bedeutung sein, besonders für die raste Volksniasse, welcher die ausgiebithe Gelegenheit ge geden werden solle, ififrischnngen zu er angen. Diese ganz außergewöhnliche Rucksichtgnahrne auf das Volk rvird dein Kaiser hoch angerechnet. Nachdem die Anteichen des nabenden Frühlings sich eingestellt haben, werden auch die Arbeiten sür die Berliner Ge werbe-Augstellnng list-is auf der ganzen Linie in vollem llmfange wieder auf genommen. Tie Gebäude, deren größtes einen Flächenrauin oon thqu Quadratnietern bedeckt, werden ang fchließlich oon Eisen und Glas aufge führt. Tie Baumeister Griesebach, Bruno Schmih und Hofsaaer haben die non der Baukoniinifsion ihnen gestellten Aufgaben zur Anfertigung der Grund risfe auf’a glöiizendste gelöst; Baiinieister Hoff-usw der erste Architekt der deutschen Abtheilung auf der Chicago’er Welt auastellung, hat sich hierbei ganz be sonders hervor-gethan Das Hauptgebaude auf dem an den Ufern der Spru, da wo der Fluß sich zu einem See erweitert, schön gelegenen Ansstellungdplah wird mit der Vorder faeade nach dein großen Spielplah zu stehen kommen. Nahe der Spree, un mittelbar hinter dein stödtischen Stein stätteplah, soll ein besonderes Gebäude für Chemie, Photographie, Optik, Mechanik und oerwandte Gewerbe er richtet werden, mit iehterem ini Zu sammenhang ein Hörsaal und ein großes Laboratorium. Unmittelbar an der Spree wird in vortrefflicher Lage die deutsche FischereiMussteUung ihren Platz erhalten und urn diese herum die Wohnungen der deutschen Rolonien (iii diesen als gesonderte deutsche Koloniah Abtheilung die Erzeugnisse der Kolonien und diejenigen, welche unsere Koloiiien von uns beziehen). An die deutsche Fischerei-Abtheilung wird Alleg, was zum Wassersport gehört, angeschlossen werden: der Angel-, der Ruder-, dkk Segelsport. Uin den Gartenbau glänzend zur Erscheinung zu bringen, hat die Beackeriing und Bepslanzung bedeutender Flächen bereits im vorigen Jahre be dnnen. Für die landwirthschaftlichen ewerbe liegen sehe nnifafsende Meldungen vor, so daß auch dieser wichtige Erwerbszweig imponirend ver treten sein wird. Der Erport aus deni Deutschen Reich nach den Ver. Staaten hat ini Laufe dea mit den 31. März zu Ende gegangenen ersten Quaitalg des laufenden Jahres in ganz ungewöhnlichem Maße zuge nommen. Die hauptsächlichsten Artikel, bei denen die erfreuliche Zunahme der susfuhr in erster Linie u tonstatiren ist, sind: Chemikalien, leider, Pllisch, Sammet, Seide, GlaswaaremStruinpfs und Wirtwaaren, Seinen, Leim-i, Illust licher Dinges-, Wolle und Zucker. Das Vertrauen in die günstige Lage und in die Stabilität des amerikanische-i ndelsgessfti scheint siedet-gekehrt zu ein« Ins giek des Verliner General iiitetasfae sich der Eva-i fast see idreisacht und in demjenigen des Getre ralkonsultates zu Frankfurt a. M. ver Jdoppelt. Die Einsuhr während des Iersten Quartals 1895 zeigt dagegen eine, wenn auch nur geringe Abnahmr. Die Verlobung eines Fräulein Lewig, einer reichen jungen Dame aus New York, mit denr Prinzen Karl zu Jtem darg- Birstein, Lieutenant am 1.()öroß herzoglich hessischen Dragoner- Regiineut (Garde- Dragoner) No. 23, ist jetzt öffentlich angezeigt worden. Das junge Vrautpaar lernte sieh bei den Wettrenmu in der Nähe vanBerlin kennen und lieben Prinz Karl ist ein jüngerer Bruder des Erbprinzen Leopold zu Jsenburg- Bir flein, welcher sich irn Jahre 1891 mit Fräulein Pullmann verlobt haben sollte. Tag bleibende Moment in der Flucht der politischen Erscheinungen ist der Necke vom Sachsenwald. Der Enthusiasmus, welcher ihm entgegengetragen worden ist und noch entgegengetrageu wird, gilt auch der Erinnerung an die Zeit zielbewußten Handelns einer zielbewußten Persönlich keit. Der Größe des Altkanzlers ist wohl lauin ein Blatt so gerecht gewor-; den« als der »Schwäbische Merkur«, das er ihn niit Washington verglich. I Manch ein rerniger Ausspruch des greifen Geburtstagskindeg, so manche Einzelheit, welche anfänglich in dems Ganzen und Großen der gewaltigen! Festdegehung verloren gegangen ist, wird! nachträglich erzählt und besprochen. So; äußerte sich eine Dame in der BismarckH ’schen Gesellschaft, als die Studenten; dem Fürsten ihren stürmischen Gruß dar-I brachten, daß dieser Lärm beinahe zuviel; wäre für gewöhnliche Nerven· Bisinarch antwortete darauf, daß dieses Mismeni noch idyllische Ruhe bedeute gegen die Stürme, die ihn als aktiven Staatsmann und Minister umdraust hätten, und daß er nur jedem seht aktiven Minister wün-» sche, daß auch er einmalin seinem Ruhe stand derartig umllirnit würde . Auch der Humor hat ver Feier nicht gesehli. Ein Gratulationobrief, welcher nur die Adresse: »An ihn-« trug, kam richtig an. Aus Hörde, Westvhalen, hatten »drei Mittellofe« auf einer Post karte gratulirt. Die armen Schlucker wollten auch gern auf das Wohl des Altkanzleta ein Glas leeren, es ging ih nen aber wie dein Manne, dessen baaresz Geld iin Lamm zu Ninive d’raufgegan gen war. So erhoben sie denn 150 Pfennige für die Zeche denn Altkanzler per Nachnahme, zugleich unt EntschuldH gung für »diese »Kühnheit« bittend.« Fürst Bismarrk bezahlte denn auch, jai noch mehr, er schrieb als Antwort aufs eine Postkarte: »Prosit!« » Spanien. Der Flotte-i-Miniiter,! Admiral Bei-ander, stellte in der; Deputirtenkammer in seiner Erim-s derung auf die Frage, ob ders Vesehldhaber des Kriegsschisseg Condej de Venadito, der auf der Höhe von lkapj Masi in Kuba auf den amerikanischem Dampfer Allianea geseuert, kriegsge-’ richtlich prozessirt nnd tassirt worden sei,J letzteres in Abrede. Er sagte, der be fehligende Ossizier deS Cvnde de Bena oito sei zur Zeit des Verfalle-Z zwischen deni spanischen Kriegsschiff und der Al lianea in Cadiz gewesen und thatsächlich habe der Erste Ofsizier des Conde de Venadito dieses Schiff befehligt China und Japan. Bei den Besen-» dores Inseln sind vierzig japanische Transportschisfe vor Anker gegangen. H Einem Gerüchte nach ist ein Angriff aufs Canton geplant. Jm Cantonflusse sind: zur Vertheidigung der Stadt Torpedos versenkt worden. ' " i Auf dringendes Verlangen des Prin-; gen Lung, hat der Kaiser von China ein liiditt erlassen, welches in allen Heeren verbreitet werden soll, wonach von seht an Ossiziere, welche eine Schlacht ver lieren, nicht mehr niit dein Tode bestraft werden sollen, sondern ihnen Gelegen heit geboten werden soll, sich die Nunst des Kaisers wieder zu erwerben. Daß sie aber, wenn eg bewiesen wird, daß sie beini Rückzuge das Land oerrviisten, durch welches der Rückzug stattsindet, und die Bevölkerung mißhandeln, mit ihrem Kopfe dasür zn büßen haben. Print sung hat ein Denkschreiben nn terbreitet, worin das iiber China gekom mene Unglück den Fehl-m der eigenen Regierung, und deren Thorheit, den Fortschritt anderer Völker nicht beobach tet zu haben, zugeschrieben wird. Aus glanbwiirdiger Quelle oerlautet, daß Japan nachstehende Friedensb» dingungen gestellt hat. Unabhängigkeit Korea’s, Abtretung der südlichen Mand lchnrei einschließlich Port Arthur’i; Ab tretung der Insel Formosa, Erössnung der chinesischen Hasen und Flüsse süc den Handel, Zahlung einer Krieggenn schädigung von 400,000,000 Yen und die Vesehung einer Anzahl strategisch wichtiger Punkte bis zur Abzahlung der Irl Ischuld. D e London »Amt« tagt in einem Leimtlkel ttber den elngeteossenen Be richt betreffs Japan’s Forderungen, sie sinde es ganz gerechtfertigt, daß Japan diese Bedingungen stelle; sie fügt noch hinzu, daß England gegen die Besetzung der Halbinsel Liao Tung keinen Ein spruch erbeben könne. Die »Dain News« sagt, sie glaube, daß die enropäifchen Mächte mit den Vorschlägen einverstanden sein würden. I I ts Washington, D. C. Der hiesige Vot schaster, Sir Julian Pauncesorte, hat dem Staatsdepartenient die Abschrift eines von dem Westindia Comite von London ausgegeben Circulars über die Zuckerproduktion zugestellt, verwahrt sich aber von vornherein gegen die Annahme, als stimme seine Regierung mit den An sichten des Comites überein. Das Schreiben verweist auf die Thatsache, daß die Zuckerindustrie, sowohl die des Rüben- als des Rohrzuekirs, eine über ausz ernste Krisis durchmache, und er giebt der Hoffnung Ausdruck, daß die verschiedenen Regierungen vermeiden Lmöchten, Schritte zu thun, durch welche .die Krisis noch verstärkt anstatt gemildert würde. Jn dem Schreiben wird darge than, daß, während die Produktion jähr-» ilich um eine Million Tonnen euninitrit,! Ider Verbrauch sich nur um 250,0()0 Ton-’ nen per Jahr steigert. Die naturgemäße» Folge hiervon sei, daß die Preise herun-; stergtngeiy und als Ursache dieser Erschei-! snnng wird das Prämiensystem angegeq iben. Das Schreiben räth deshalb zur; völligen Abschassung des Prämiensystems ; und zur Hebung des Verbrauchs durchJ Herabsetzung der Zuckerzölle. Dieselben ; seien in Europa übermäßig hoch und hin-J derten die Bevölkerung im Großen und’ Ganzen an dem Verbrauch von Zucker. ; Washington, D. C. Die Berichtei über die Einkommensteuer übertreffen die Erwartungen der Beamten. Eine günstige Thatsache ist, daß die Steuer zahler den Collektoren keine Schwierig teiten in den Weg legen, und daß die isintreibung der Steuer einen unerwar tet guten Verlauf nimmt. Es wird an genommen, daß bis zum l. Juni, dem Ende des Rechnungsjahres, wenigstens Z20,000,000 an Einkommensteuer ein gehen werden, nnd die Beamten zweifeln inicht daran, daß das Obergericht sämmt liche wichtige Bestimmungen des Ne setzeg, wenn nicht dae ganze Gesen, als rechtggiiltig anerkennen wird. Das Oberbundesgericht hat die Ent scheidung abgegeben, daß das Ein koiiimensteuergefeh, soweit dasselbe die lBesteuerung der Einkünfte ans Ver tniethung und Verpachtung von Grund eigenthum und die Besteuerung von Stadt-Counth:und Staatsschuldscheinen betrifft, verfassungs-widrig ist. Bezüglich der übrigen Bestimmungen des Gesetzes herrschte Stimmengleichheit, und da die Entscheidung der unteren Gerichtåbehörde das Einkommensteuer geseh für verfassungsmäßig erklärte, so behält dasselbe mit Ausnahme der oben erwähnten Bestimmungen seine Gültig keit. 4«Ie Beamten deg dchatzanitesz sind durchaus nicht erbaut von der Unt scheidung des Oberbundeggerichtcs be treffs der Frage der Einkonnnensteuer, und während sie zugeben, keine zuver lässigen Data zu besitzen, auf Nrund deren sie einen genauen Voranschlag herstellen können, so geben sie doch der Ansicht Ausdruck, daß das Ziteinergcbniß der Entscheidung einen Verlust von wenigstens 50 Prozent iu den ifinkiinften und den tsinnbnren bilden wird. In Einanchen Städten wird der Verlust viel Jgrößer sein, besonders hier in Washing »ton, wo man einen Verlust von Js IProzent erwartet. Die Bundes bauptstabt ist übrigens ganz vorzugs weise eine Stadt, in der das Miethen und Vermiethen eine Rolle spielt. Tag »Verhäitniß von Miethshäusern in anderen Stadien des Landes ist ebenfalls sehr bedeutend. Jn 1890 betrug die Zahlder verntietheten Häuser in dirs Stadt New York fast i« Prozent der Gesammtheit; in Boston war das Ver hältnißsl Prozent; in Brooklnn 81;» in iiineinnati no; in Jersey City Hi Prozent. Jn den übrigen großen Städten betragen die Prozentsatze weniger und gingen in Rochester aui 56 herunter. In der Stadt New York gab es 292,956 gemietbete Häuser; in Philadelphia 147,808; in Chicago 156,506; in Brooklyn l20,040. Die Gesammtzahl der gemietheten häuser in den Ber. Staaten betrug iin Jahre 18901,120.487, welche Zahl sich in den letzten fünf Jahren unzweifelhaft wesentlich vergrößert haben muß. Hennessey, Oklahoma. Ein Per sonenzug der Nock Island-Bahn wurde unweit der kleinen Station Dei-er non fünf berittenen Räubern überfallen. sneider Banditen bestiegen die Loko nietive, als der Train von Dover ab tny nnd befabien dein Lokomotivführer « « sent heiser Halt, zn stehen« in dem sie beiden Revolver vorhielten und sie mit dem Tode bedrohten. Der Loko motivführer fuhr in feiner Aufregung noch eine Viertelmeile weit und hätte dies fast mit dem Tode gebüßt, indem einer der Räuber auf ihn schoß. Die Kuge! ging jedoch fehl und flog durch das Fenster des »Cab«. Der Konduiteur Mark, welcher den Schuß nicht gehört hatte, kam nach der Lokoinotioe, um zu sehen, aus welchem Grunde der Zug still hielt Die Räuber zwangen ihn init vorgehaltenemRevolver, die Lokomotive zu besteigen, worauf sie ihn deraubten. Dann forderten die fünf Banditen zusammen den Gepack meister auf, die Thüre seines Wagens zu öffnen, der Beamte weigerte sich zjedoeh, worauf die Räuber die Thüre einschlagen, nachdem sie ein Dutzend Kugeln in das Innere gefeuert und den Beamten am Handgelenk verwundet hatten. Ein Versuch der Räuber, den Kassen fchrank aufzufprengen, schlug fehl. Jni Gepäckwagen fanden sie nichts-, das deg Mitnehtneng werth war, nnd sie statteten daher den Passagieren einen unwill konuueuen Besuch ab. Jm Rauchwngen und dein anfchließenden Personenwagen erbeuteten die Banditen gegen LIZW Baargeld, eine Menge Uhren und Ringe und sechs geladene Revolver. Die« Passagiere im Schlafwagen wurden nicht« bebelligt. Auf schnellen Rossen spreng ten die Banditen in westlicher Richtung davon und überschritten den Citnaron Rioer. Sie konnten nicht mit Ve stimmtbeit agnoseirt werden, doch glaubt man, daß es die unter der Leitung des berüchtigten Defperados Dick Yeager bestehende Bande war. Dieser hat sein »Hauptquartier« in Cheyenne County. Sheriff Burchet von Kingsfisher und Bundesmarschall Madfon von El Reno, welche von dem Vorfall rasch in Kennt nis gesetzt wurden, eilten mit einer «Schaar Bewaffneter zu Pferde, bestehend Haus Hülfgbimdesmarichällem Detektives . u..,’)l den Banditen nach, um diese, libenn möglich, dingfest zu machen. » Hennefiy- Okla. Von den Bahmäu bern von Tsover iind drei noch nicht ding feit gemacht worden. Von einem dersel ben glaubt man jedoch, daß er den Wun den erlegen ist, die er in dem Treffen mit Bundesmarschällen am Donnerstag da vongetragen hat, und daß die Leiche deg selben durch feine Kameraden irgendwo versteckt worden ist« Freitag Abend ist der Nest der Bande aus dem Gehölz, ivo sie von einer An zahl Hülfsmarichällen umstellt war, ent wichen. Tie Teiperadog drangen bald nachher in die Behanfung des Bootistem predigers Godiien und verlangten dort ein Abendefsen. Nachdem sie dieses er halten, beraubten sie den Prediger um sein Geld nnd feine Wertbsachern Ziveis derselben beitiegen die besten Pferde desi Predigers und rnteu mit denselben da von. Godfren schwang sich auf ein an deres Pferd nnd verfolgte die Raubge sellen. Am nächsten Morgen fand man die Leiche des Predigers an einer fünf Meilen von seiner Wohnung gelegenen Stelle; sie tin von zahlreichen Kugeln durchbohrt. Modfrey hinterläßt eine! Frau und mehrere Kinder. Tie Farmer der Umgegend haben eine bewaffnete Macht von hundert Mann organisirt und gemeinsam mit den Hülfe niarfchällen die Verfolgung der Räuber nnd Mörder angetreten. Diese haben sich in’s Gloßdsiebirge geflüchtet, wo sich gute Verstecke in Menge finden. Wenn man der Wegelagerer habhaft wird, wer den sie ohne Zweifel sofort anfgeknüpft werden. Oklahoma City, Ot. Hart-n St. Joha, Sohn des Erdnouoerneuro St John von Kansas und Mitglied der leh ten Gesetzgebung von Ltiahonia, er schoß in feiner zwei Meilen westlich von hier gelegenen Wohnung seine Fran. Er war in Besitz eines an die Frau adressirten Briefes gelangt und hatte seine Frau aufgefordert, ihm den Na men des Abfenderg zu nennen. Er fuhr nach feiner Wohnung hinaus, er griff ein Gewehr und zeigte seiner Frau den Brief, indem er ihr drohte, sie er schießen zu wollen, wenn sie ihm den Namen des Schreibers nicht mittheilte. Die Frau weigerte sich dessen. Plötzlich sank die Frau von einem Schuß in die Brust getroffen zu Boden und gab, « ohne ein Wort zu sagen, ihren Geist ani. St. John behauptet, das Gewehr sei zufällig losgegangen. Die Verstorbene hieß mit ihrem Mäd chennamen May Felbon. Jhr Vater-, Willard Felbon, war früher Countyrich ter von Saguache County, Colorado, und später Direktor des Staatözuchn hauses von Colorado. Sie hinterläat zwei kleine Kinder. Die Frau war et wa 28, ihr Mann ist 35 Jahre alt. St. John ist ein Advokat oan Profefsion und Pat seit 1889 in Oklahoma gelebt. Er it verhaftet und weigert sich, irgend « lche »aus den traurige-r Vorfall bezug Ä liche Angaben zu machen. Die Ver storbene war St· John’s zweite Frau· Seine erste Frau, die jetzt in Illinois lebt, hatte sich im Jahre 1887 von ihm scheiden lassen, weil er angeblich dem Trunk ergeben war. New Orleans, La. Ein entsetzlicher Vorfall bei welchem 14 Personen ihren Tod fanden, hat sich am »FrenchMarket«, wo besonders viele Fischer verkehren, ;abgespielt. Eine furchtbare Pulver serplosion verursachte den Einsturz zweier «Gebäude und die Hausbewohner wurden unter Trümmern begraben. Jn den Ruinen brach Feuer aus, und gierige Flammen vollendeten das Vernichtungs wert. Das Unglück ereignete sich gegen 2 Uhr Morgens. Jn dem Gebäude, Ecke Decatur und Ursuline Str., in welchem der Jtaliener Charles Salathe eine Grocery betrieb, explodirten die im Laden aufbewahrten Pulvervor1«äthe. Mit betäubendem Krach flog die Spreng masse auf, das ganze Gebäude sowie das angrenzende Haus-, in welchem sich Emil Boulet’6 SchanklokaL die »Fishermen’s Erchange«, befand, wurden zerschmettert, und die Bewohner unter den Rutnen begraben Die meisten der Verunglückten erlitten wohl aus der Stelle den Tod, den Anderen bereitete ein in den Ruinen ansgebrochenes Feuer ein qualvollcs Ende. Jn dem Schanklokale besanden sich zur Zeit der Erplosion sechs Per sonen, die das Schicksal der unglücklichen Hansbewohner theilten. Die Feuerwehr eilte schnell zur Stelle nnd begann das Rettungswert Zunächst mußten die Flammen bewältigt werden, und mehrere kostbare Stunden vergingen, ehe man die Wegräumung der Trümmer und die Aufsuchung der Verunglückten beginnen konnte. Matt wußte, daß die Familie dess Grocers Salathe, bestehend aus fünf !Personen, sowie vier Geschäftsbedienstete in den brandgeschwärzten Ruinen be graben lagen. Während die Lbschtnann «schaften an der Arbeit waren, sah manl unter den von den Flammen noch nicht erreichten Trümmern die Gestalt eines kleinen Mädchens. Das Kind arbeitete sich aus den Ruinen hervor-, uttd schnell waren Retter bei der Hand, die es in Sicherheit brachten. Wunderbarer Weise hatte das Mädchen, die fünf jährige Lillie Justine Salathe, keine ernstlichen Verletzungen erlitten. Unter starkem Balkenwerk hatte das Kind vor den nachstürtzenden Trümmern Schutz gesunden. Das Schlafzimtner der Familie des Grocers befand sich über dem Laden, in welchem die Erplosion stattfand, und er sowohl wie seine Frau erlitten wohl aus der Stelle den Tod. Jhre oerstiimmelten Leichen wurden aug den Trümmern hervorgezogen. Auch ein vierzehn Monate altes Kind des tihepaars befindet sich unter den Todten. Ein anderes Rind, Eduard Salathe, 4 Jahre alt, trug Verletzungen davon. Tier Besitzer der angrenzenden Schaut wirthschaft, die ebenfalls cinstürzte, kam mit dem Leben davon, dagegen wurden der Schankwärter Felix- Rigaud und sechs Gäste unter Trümmern ver schüttet. Tie Leiche Nigaitd’å wurde bald gesunden; sie bot einen schrecklichen Anblick. Bald nachher stieß man aus die Leiche von Jatnes (7.dwards, der an einem Marttstande, wo Fische verkauft wurden, angestellt war. Erzbischof Janssens und mehrere andere Geistliche eilten auf die Unglücks stätte und bemühten sich, die Angehörigen und Verwandten zu trösten, die weinend und händeringend um Rettung der Ver unglückten slehten. Dic Ursache der Etplasion ist noch nicht ermittelt. Benachbarte Einwohner sind bcr Ansicht, daß ein teuflisches Ver brechen varliegt· Ein Attentat auf das Leben des Schanlwitthes Boulet seivoin italienischen Neheimbunde ,,Mafia« ge plant worden, weil Boulet vor zwei Jah ren in seinem Lokale ans Nothwehr einen Jtaliener niedergeschossen hatte. Der Letztere war ein wohlbabender Mann ge wesen, Aristide Balegtraei mit Namen, der in der Nachbarschaft ebenfalls eine eine Wirthschaft betrieben hatte und auch Eigenthümer eines Marktstandes gewesen war. Er und Boulct waren zu einer Zeit sehr gute Freunde, iiberwarfen sich aben wegen einer geschäftlichen Angele genheit. Balestraci griff iin Streit Boulct mit einem Stockdegen an und wurde von Boulet niedergeschossen. Das Gericht sprach den letzteren jedoch frei. Tic Polizei ist übrigens der Ansicht, daß die Pulvererplosion durch Zufall verur sacht wurde. Boulet kam, wie erwähnt, bei der Pul vererplosion mit dein Leben davon. Er wurde zwar verschüttet, erlitt aber keine ernstlichen Verletzungen und war im Stande, sein schreckliches Erlebniß eingehend zu erzählen. Jn seiner Nähe, unmittelzar nach der Katastrophe und ebenfalls unter Trümmern begra ben, befand sich einer seiner Gäste, Wil liam Marse, welcher ebenfalls gerettet wurde. Pittciburg, Pa. Die Verhandlungen bezüglich Bildung des Spiegelglas Trusts, welcher das Spiegelglasgeschäst - der ganzen Ver. Staaten kontrolliren wird, wurden zu Creighton, dem durch seine lebhaste Glas-Industrie bekannten Nachbarstädtchen Pittsburgs, zum Ab schluß gebracht. Durch das neue Ar rangement sind zahlreiche Fabriken an die ,,PittsburgPlate Glas Co. « verkauft worden. Jn der Versammlung der Aktionäre wurde der Beschluß der Direktoren, das Aktientapital von 3275,000 aus 810, 000,000 zu erhöhen und Bands im Be trage von 82,500,000 auszugeben, rati sizirt. Jn der Verwaltung werden eini ge Veränderungen vorgenommen werden, doch wird Herr Edward Ford Präsident bleiben. Sämmtliche Gesellschaften, welche an die »Piitsburg Plate Glas Co.« ausvertaust haben, werden in der Gesellschaft unter der neuen Ver waltung vertreten sein. Cleveland, O. Dr. A. P. Ohlma cher, der bekannte Batteriologe, wurde um seine Ansicht über den in Brooklyn, N. Y., vorgekommenen Tod eines Mäd cheng gefragt, das, kurz nachdem es eine Antitorin-Einspritzung erhalten, unter schrecklichen Krämpfen gestorben war· »Das Vortomrnniß,« sagte der Arzt, »bestätigt nur meine schon häufig aufgestellte Behauptung, daß Antitorin niemals ein Hangmittel sein darf. Jrh erhielt vor einigen Tagen eine Probe Antitorin aus New York, das voll von tödtlichen Baeillen war. Damit Ein spritzungen vornehmen, hieße die Pa tienten dem sicheren Tode weihen. Das Antitorin, das dem Kinde in New York eingespritzt wurde, war sicherlich von der selben Sorte, wie es in den Apotheken verkauft wird. Das Serum geht so leicht in Verwe sung über, daß es einzig und allein in frischem Zustande angewendet werden darf, anderenfalls muß es unbedingt verderbenbringend wirken. Jn Paris setzt man dem zum Einsprihen bestimm ten Antitorin Kampfer zu, jedoch ohne daß dadurch die Zersetzung vermieden werden könnte.« Jm ,,Sumniit County Childrens Home« in Akron ist Diphtheritis ausge brochen und Dr. Ohlmacher hat am Samstag fünf erkrankten Kindern Ein spritzungen gegeben; außerdem hat er sämmtliche andere Kinder in dein Justi tute, sowie die Lehrer, zusammen 75 Personen, mit dem Serum behandelt. Jni Ganzen wurden 250 K·ubik-Cetiti meter des Antitorins benutzt. Von den kranken lKindern ist eines gestorben, doch lag dasselbe bereits im Sterben, als das Mittel angewandt wurde-. Die übrigen-.- s Kinder sind, wie der Arzt heute sagte, auf dem Wege der Besserung- Dr. Ohl macher hält den Fall in dem Kinderheim für den wichtigsten, der sich noch je im Westen für Prüfung des neuen Heilmit tels gefunden hat. Eine Anzahl Aerzte hat sich entschlossen, an Ort und Stelle genaue Studien anzustellen. New York. Dreihundert Acker Land nördlich von Long Island City werden jetzt gepflügt und gedüngt, da sie zum Besten der Armen New York-Z alo Kar tosfelfarmen hergerichtet werden. 3500 städtische leerstehende Baustellexk werden ebenfalls für landwirthschaftliche Zwecke zugerichtet werden. Tie oben erwähnte Bodensläche auf Long Island ist Eigen thum des Pianofabrikanten Williain Steinway. Es sind bereits zahlreiche Meldungen unt Farinen etngelaufen. Jeder Gesuchsteller muß Empfehlungen von einein Bürger oder einer Gesellschaft bringen, welche vom leitenden Comite werden geprüft werden. Wenn die Em pfehlungen zufriedenstellend gefunden werden, so erhält der Einfender dersel ben vom Sektetär W. H. Toltnan eine Karte an den Superintendenten W. Kfaljard, der das Weitere veranlaßt. Der Superintendent hat eine Ofsice in « Long Island City eingerichtet. Merkilh Wiss-. Während Frau John lsotey in ihrer Küche mit dem Kvchen von Pech beschäftigt war, gerieth die in dem Topf befindliche Masse plötzlich in Brand, die Kleider der Frau fingen Feuer und sie und dreijähriges Kind, welches sie auf dem Arme hatte, erlitten so schreck liche Brandwunden, daß die Unglücklichen nach kurzer Zeit denselben erlagen. (5arson, Nevada. Superintendent Masvn von der New Yorker »Assay Office« hat in der Untersuchung de großen Betrügereien, welche in der hie sigen Bundegmünze verübt worden sind, gute Fortschritte gemacht und eines der Mantos in Höhe von 89000 mit allen Detail-s eruirt. Die frechfte der Be (dellkhung auf Seite 10.) Dr. Priee’- Cream Baking Post-den Achse seW W