Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 22, 1895)
- Ein interessantes Tagebuch. Da es heißt, daß der Schah von Per «« fien mit dem Gedanken umgeht, Europa wieder einmal mit feinem Besuche zu beglücken, dürften nachfolgende Aus ziige ans seinem gelegentlich seiner ersten Europareise (1873) verfaßten Tagebuche zeitgeiniiß fein. Quer über dae Kaspiiche Meer hin dweg war der Schah nach Astrachan ge fahren, die Wolga herauf bis Zarizha und von da mit der Eisenbahn nach Moskau. Was ihm Anfangs ain mei sten auffiel, davon läßt er sein Tage biich Folgendesichreibem »Was ist das für neugierigee, mit allen fünf Sin nen zudringliciies, augendienerisches, zungenfertiges Geschlecht, diese Ninu renweiber (Chriitennieiber)! Fahre ich durch die Straßen der Stadt, so fiillen Weiber zumeist die langen Menschen reihen, durch die ich hindurch niußz schreite ich durch die Hofe des Kreinl, . so stehen über die von Wachen gezogene Grenzlinie noch hinaus Weiber; schaue ich durch die schonen Fenster des Kroij nungdsaalee, begegnen meinem Blickes überall im Schlosse ringsumherE Jraiiengesichter, überall tauchen ihre dunkeln Augensterne über meinenzx Wegen auf. Man hat mir daheim schon T erzählt, wie der Giaur sein Weib frei " mnhergehen laßt, allen Blicken ficht- ; bar, wie er es mit sich fahrt aus Spa-. s ziergiingen, Reisen, ini Theater und; im Gotteshause, in der Herberge, der Straße nnd auf ihren Unterhaltungen - aliitzem in Kases und WirthshäusernJ and wie er es zeigt allen denen, die; zu ihm in’s Haus kommen, und tvie er re Umgang pflegen laßt mit jungen iind alten Männern seiner Bekannt- - ichaft, die ihr die Hand drücken und küssen, allerlei oerderbliche Schmeichel- ; warte sagen dürfen. —Wäre ee viel-s leicht für die Ruhe dieses und jenes Mannes nicht besser, er jagte feini Weib nach Hause in die vier Wände i ihrer Kammer?-Er hat doch nur ein Weib, der Giaur, und doch weiß ers dieses eine Weib, das so bald iiir ihn verloren iii so chlecht zu bergen!" Ins Petersbnrg «e chien « Naereddin in; clllcm Oullllcll Rolle Mll großen ·: Nubinlnöpfen, mit einem diamantenen « Gürtel und Diamant - anuletten. Ale nder der Zweite verlieh ihm das j gro e Band des Andreasordens sammt . dem dazu gehörigen Sterne. Bei der . großen Parade trug er einen mit Bril- J lanten besäten Damascener und auf-; auf seiner Kullah (Lamnielfellmiitze)j einen diamanten funlelnden Reiher-« bufch. Außer anderen Vergniigungen gab es auch einen Ball. Tag war dem Schah etwas ganz Neues. »Der Herr scher selbst,« läßt ihn sein »Tagebuch" ; sagen, »machtezu meinem nicht geringen · Erstaunen den Anfang mit der an seinem Arme hängenden Frau seines· zweiten Sohnes. Was die Perser wohl « sagen würden, wenn sie den Schuh-in Schah mit einem seiner Weiber offent- I lich Tänze aufführen sahen? Wie sie ; dahinwirbelns in langen Reihen und auf und nieder laufen, sich bald vor- : wärts, bald rückwärts neigen, die Halse nach allen Winden drehen, die Frauen mit ihrem Kleiderstossiiberflusse, die Männer-—und es sind nicht immer die jüngsten-im Schweiße ihrer harten Arbeit gebadet. Jst diese Hände- und Fußarbeit wirklich ein Vergnügen? Sie behaupten es wenigstens." Eine ergötzliche Geschichte erzählt das »Tage duch" aus der Zeit des Aufenthaltes in Petersburg: »Einige meiner Mirzae und Beziere hatten sich bei ihren Wan- « derungen durch die Hauptstadt vor einem der schönsten Kauflädem die mit allerhand Dingen in Gold und Silber nnd Steinen geziert waren, ausgestellt und ihren Augen Genüge gethan. Da trat der Kaufherr an sie heran und lud sie ein, einzutreten; sie freuten sichs über so viel Gastfreundschast, suchten sich die schonsten Sachen, Eßzeuge, Schalen, Pseifentopschen für Cigarretten u. s. w. aus und legten sie bei Seite,.um sie in ihre Behausung tragen zu lassen. Da überreichte ihnen plötzlich eine Frau, die vor einem Schreidtisch saß, eine Rechnung siir die dei Seite gelegten kleinen Kostbarkei ten und verlangte in allem Ernste, daß sie das bezahlen sollten, was ihnen ge fallen hatte. ,Wozu hat man uns denn eingeladen, hier einzutreten?’——,Da mit Sie laufen,’ antwortete man ihnen. Das Wort ,laufen,’ das sie so gar nicht gewohnt sind, meine ehrlichen Mirzas und Beziere, hat sie gewiß wie ich mir denke, in hohem Grade nufgeregt Gaste beschenkt man und läßt sie nicht erst dat- tausen, was ihr - Gefallen erregt-—so hält man es in To, wo wir freilich jetzt nicht mehr nd. Mir hat der Smaragd, den der lass auf seinem Hernd trug- auch sehr " len und ich habe dem Mirza -" i wett) das Wohlgefallen nicht ver ., er hat aber doch den schönen » »behelten. Und ich wardochsein - M bin doch der König der , der Punkt, zu dem die Welt , nnd nicht nur einer seiner s «-—Bon Peterilntrg reiste der noch Berlin. Auf dein Bahnhofe ihn Kaiser Wilhelm der der Wir Friedrich Wil Wz erl, Sienas Becher, ; ieht - (Kronprinz) von Arn-s Muß i l l I ; ! ! I I i I i ; ier aber thun es die besten von ihnen· sehe hohe Serbaze ( Soldaten) ihrt Füsse in Bewegung setzen, sowie des emeine Mann es thut. « Balle, heatervorstellungen und Paraden wechselten in Berlin ab mit Besuchen in Patsdam und Sanssouci, bei hohen Würdenträgern und im Zoologischen Garten. Von hier aus reiste Nadreddin nach der «schönen Gartenstadt Wien baden, die noch vor sieben Jahren lihren eigenen kleinen Khan lFiirstenJ thatte urydie Hauptstadt seines Land chens tv seit dern Kriege gegen Austria (Oesterreich) aber. zu dern Reiche des Kral Gereicheri von Pruß (Preußen) geschlagen wurde und nun eine Stadt ist, wie viele andere, die zu dem Reiche des Padiichah tKaisersl gehören." In diesen Aufenthalt fallt jener Vorfall, der damals vielfach belacht wurde und den das »Tagebuch" so erzählt: »Gleich am eriten Abend hatten die Giauren hier den Einfall, mich mit ihrer Musik auf dein Platze vor dem Palaste zu trattiren. Jch habe nur wenig angeborencn Linn fiir diesen Jnstrutnentenliirnt mit nach dein Giaurenwelttheil gebracht und dieser Sinn hat in Petersburg wie in Berlin keine weitere Ausbildung ge nossen. Da stellten sich nun eine An zahl Spielleute an meinen Fenstern aus und bliesen darauf los, putzten dann die Löcher ihrer Instrumente und bliesen wieder daran log. Aue dem gedruckten Papier, das sie mir zur Orientirnng heraufgesandt hatten, ersah der persische Generalingenieur und geborene Oesterreicher Gasteiger, daß sich dieses sBlasen und Putzen noch zwölfmal wiederholen würde. Jch fragte Gasteiger, ob die Spielleute nicht rascher spielen könnten» Gasteiger ging hinab, kam aber mit der Kunde wieder, daßdas Zeitmaß fiir die Spiel leute bestimmt angegeben sei ttnd sie nicht anders konnten, als es ihnen vor geschrieben lei. Dann ließ ich fragen, ob es denn nicht moglich sei, die noch fehlenden zehn Mitiiittticke in eins zu sammenzu;iehen; tsjasteigcr kam wieder nut demselben verlegenen Gesichte und derselben Antwort, daß es nicht innig lich sei, tut-na. Tieie Leute lonnten mich mit ihrer Redlichkeit m Verzweif lung bringen. In Jnn uitteriihlagen die Spielleute die Ernste ocn dem, wad sie zu bieten verpflichtet sind, und die andere lassen sie sirlt get-sehnlich schenken. Tiefe Spielleute hier unten vor ntir liesten sieh met-it einmal in Unterhandlungen ein und gingen erst von dannen, nachdem ins mich in das hinterste meiner Gemächer zur Eiche rung meiner Ohren zurückgezogen und allen den Meinigen befohlen hatte, dasselbe tu thun. Dann ward nach Ablauf einer halben Stunde Ruhe und ich konnte an den Schlaf denken» Sein Gefolge ergab siclt in Wieabaden dein ihnen eigentlich durch ihre Religion verbotenen Weingenuß. Ein Perser nahm ungentrt in einein zur Trinklur bestimmten Martnorbecken ein Bad und ntan mußte den Strudel abstellen, um ihn wieder herauszubringen In einer Zeitung sah der Schah sein Bild und sagte in gebrochenern Fran zviischx »Seit-schiert Bitt-! Ich unint das »Tagebuch" laßt ihn sprechen: »Ich sah einen stier dreinsaiauenden Herrn mit der Kullah auf dem stopfe, von dem ich horte, daß er Schuh von Persien setn solle. Diesen Mann, den ich im Bilde vor tnir hatte, niiisseu meine Feinde während meiner Abwe senheit von Teheran aus den Thron ge seyt haben; ich kannte ihn nicht." Nun ging’s in das Reich der .Jngliet" (Engländer), nach London. »Ich saß an Bord aus seidenen Kissen und sah den kräuselnden Wollen meines Nar gilehd nach, da schreckt mich ein weit hinhallendes Getose aus meinen Ge danken aus. Et- war Kanonendonner. seh hatte die volle Ladung noch irn Ohr, da brach neuer Donner lot-, ge waltiger noch als der srithere, und ein wahres Ungeheuer von einem Tarni-sen in Erz gekleidet, slog aus und zu und machte die Lust erbeben mit seinen Williornmensaloen. Der poetisthe Ali Kult-Mirza nannte es den Donnergruß an den König der Konige.« Der Bür germeister von Dotier, »ein Mann mit großer Puderperriicke nnd noch größerer goldener Kettexs erquickte den Schah mit einein kraftigen Frühstück Dann ließ dieser nach Persien telegraphirem »Was gibt es Neues in staut-« Bald kam die Antwort: »Jran ist ruhig wie die Nacht, die über mir ausge breitet liegt, und segnet den Schatten Eurer Maiestat, die ietzt seiner gedacht hat« In Windsar empfing ihn die Königin Viktoria. Arn LI. Juni be sichtigte er London iin strengsten Zusag nito, das heißt ohne Diamanten Dasiir erschien er im Theater in vol letn Schwiele. Ein großes Seemanöper imponirte ihm ungemein. Daraus folgte Heerschau, ein Konzert in der Alberthalle, Abendgesellschasien u. s. to. Auch Greenwich besuchte der Schuh und das Wachesigureniabinett der Frau Tussand. Ein Gartensest beim Mirza von Weile« beschloß den enlischen Aufenthalt Am u. Juli kam - asredi bin nach Bari-, also in das Land der « ranzW (Franzoseu). Präsident eMaLton machte die onneurs der Nein-bit Der Schob suchte Ber saillei, Rotte Dante, den Invaliden dm, den LuxembvrsLPalafsh die oße Oper, eine Simg der ransös sehen «W«MWet-Mten, Der langte Nasreddin Iber Innebrnck und Salzburg nach Wien. «Der Padischah war voll herzlichen Ausdrucks in Wort und Miene, als wir nnd begrüßten. Er ist ein Mann in meinen Jahren, doch scheint ihn die Sorge start um e Vaupt geflogen zu sein. Dei-kleine Valieht ist ein frischer, prächtiger Junge, voll an Kindeeschallheit in den hellen Augen« Schonbrunn erinnerte den Schah lebhaft an Versailleo. Andrassy erschien ihm wie ein Mann, »von feuriger Leber und feucht im Ge »hirn" (lebendig und launig). Am 2. T August besichtigte der Schuh die Welt ausstellung Hier interessirten ihn ain meisten die Marinorsaulen und die Edelsteine. In Zchanbriinn nahm er zum ersten Male aus seiner Reise an ;einer Jagd theil. Natürlich iiiaren i seine Jagdflinten mit Diamanten be setzt, dass verstand sich ja von selbst. »Was iiiir aiissiel, es war nicht ein Dichter bei der Jagd. Lassen sich die Herrscher im Giaurenlande bei ihren Hofiagden keine Verse vortragen? Bei meinen Jagden miiisen der S-chems eschuaera (.Hosdichter, eigentlich die Sonne der Dichter) und auch noch andere Schuaeras anwesend sein, um Irnir in der Ruhezeit ihre neuesten Arbeiten vorzutragen. Der Padischah scheint feinen Hosdichter zu haben; ich iihr-nie die-her aus meiner Reise nur bei zder Herrscherin der Jnglid einen sol znien gesunden. « Arn lie. August schiffte sich Nasreddin nach Konstantinopel ein Fund suhr in sein geliebtes Persien jzuiiiit Noch einmal lain er im Jahre Eli-IS nach Europa, um die Pariseri lWeltausstellnng zu sehen, und nunj sucht er auch in diesem Jahre den ihm; i lieb gewordenen Erdtheil wieder aus. l Das Weinen der Thiere i Die Thiere besitzen alle Apparate zum Weinen, wie sie auch die physischen Bedingungen zum Lachen besitzen. Der Hund, das Pferd, der Elephant, der TBiir, die Ratte, der Esel, das Maul thier, verschiedene Hirsche, Affen, Rind, Aanieel uud Girasse ver-gießen Thranem wenn sie bekümmert sind. Affen weinen bei Kränkung und ge täuschter Erwartung; der Hirsch, wenn er seinen Bersolgern nicht mehr entrin nen kann. Frau Burton erzählt, sie habe in der shrischen Wüste Thrönen an den Wangen dursti er Aameele herabrollen sehen. Ein s aulthier, das durch einen zwei zölliJen Nagel an sei nem Fuße lahm geworden, zeigte ein Gesicht, aus dem sich Schmerz und Ber zweislung matten, und Thrnnen ent strömten seinen Augen. Livingstone erzähtt von einem Sokoufsem der, wenn er nicht gleich einem Kinde aus den Linn genommen wurde, sobald er ed wünschte, in dad bitterste menschen nhnliche Weinen ausbrach Dr. Bock lage schoß in Java eine Aessin vorn Baum. Jhr Jungeo im Arm haltend, siel sie herunter und starb weinend. Eine von einem Büchsenschuß verwun dete Girasse sand man ebenfalls mit Thriinen in ihren dunkeln Augen. Gordon Cumrning spricht von großen Thriinen, die den Augen eines sterben den Elephanten entsielen· E i n Kolossallreuz. Das größte Denkmal in Form eines- Kreuzes dürfte unstreitig der Golden Gate Bart zu San Francisco, Californiem aus weisen. An dem Platze, wo es steht, wurde itn Jahre 1597 der erste christ liche Gottesdienst in jenem Theile der Neuen Welt abgehalten. Das Kren selbst ist U Meter hoch und ruht aus einem viere igen llnterbau, der zwei Meter hoch ist und siins Meter im Quadrat mißt. Seine vier Arme haben das respettable Gewicht von mehr alsi llloo Centnern und bestehen augeinzels s nen in der That riesenhaften Steinen. s Prattische Leute. Ter Gras? Max von Lamberg erzählt ala Augen-i zeuge, daß aus dein Nathhause der klei nen Neichsstadt Rottweil sich eine den« komischen siniser vorstellende Statue befinde. litn nun bei Ableben eines Kaisers sich nicht unnothige Kalten mit z einer neuen Bildianle zu tnachenF werde nur der Kopf überniait, daß er dent neuermählten Kaiser gleiche; durch welchen Kunstgrifs die alte Statue schon seit sast 300 Jahren immer die nämlichen Dienste gethan habe, der Stadt aber die Ausgabe zu einer neuen erspart worden s ei. Wenn die Dajats aus Bor neo einen Streit oder Prozeß zu schlichten haben, so wird sur jede der beiden Parteien eine gleiche Menge Salz in Wasser geschüttet und diejenige als itn Unrecht verurtheilt, deren Salzantheit sich zuerst gelöst hat. Oder sie bringen zwei lebende Mollueten ans eine Schüssel, sprihen Limonensast über die Thiere und ver-urtheilen die Partei, deren Mollnale sich zuerst be sorgt Neunzig Cente für ein Pferd und zwar fnr ein gutes wur den neulich in Reh Bud, JU» bezahlt. Die hohen Futterpceifeschndigen dort den Viehftand so ungemein, daß st.25 ffr ein Pferd ein gewöhnlicher Preis c t Das Personal der englischen Eisenbahnen ist zum größten Theil aus Leuten zufammenyeseyy die schon in jugendliche-n Alter in den Diensten Gesellschaft getreten sind Wseläiimf en MfSträflinfizn d m ihrer TM its-je Auskunan enfLenWes Ist-M sank-l als Adam-ab Insel-rein Buche: »Der umarlni deutschen Heere« erzählt .Oskars Klaußmann nach Caprioid eigenen Er ahlungen im pkreundedlreife einige köstliche Gefchichtchen aus der Admirale zeit des späteren zweiten Kanzlers, die zeigen, ixiie leicht man, ohne ed zu wollen, Humor-ist in Uniiorm werden kann. Caprivi niuszte, alo man ihn,, die inkurable i·;indratte, zum Chef der deutschen Admiralitcit ernannte, im» lHanduindreheu Ase-Admiral werdcii.: Ader der deutsche Soldat soll Alles; kennen, var Allem das, was ihm be-« fahlen wird. Captioi ist auch thatfiich- . lich zu einem wahren Segen siir die deutfche silotte geworden, aber Anfangs war ed ihm recht unbehagtich tu Muthe,s als er zum ersten Male in voller Ge neralsuniforin aus einein striegdfchisse zur Liefichtigung erfchieii. Jit jedem Zeetnanneantlitz konnte man ein ver — haltenes Lächeln ahnen als die Excel- : leiiz fporenllingeiid iiber Taue undi Ketten balaneirte. Man machte ihn besorgt auf die feeiuannifche lintiiogss lichkeit dienstlicher Sporen aufmerksaniJ und Caprivi hat gar nichts dagegen,s daß ihm ein Heizer mit einer Zaugeg diese Sporen des Anftoftes and den Stiefeln reißt. Der intimfte Wunsch des neuen Admiraltt ift, daß sich das Schi f nicht einfallen ließe, in See zu gehen; denn feine Tüchtigkeit in einers« so ungewohnten Lebenslage hat er noch keineswegs erprobt. Da führt man ihn auf die Konnnandobriirke und salu tirend fragt der Kainmandant: »Ve fehlen Excellenz Anker auf?«—»Bitte recht fehr," sagt verstandniszvoll Caurus-i- Zn feinem Schreck hart er inij nächsten Augenblick die Anker aus derE Tiefe rasseln und die Maschinen an gehen; dae Schiff fahrt, Excellenz macht gute Miene zum böfen Spiel und hart refigiiirt die Meldung des wachthabenden Offizierö: .Ercellenz, ich melde gehorsamst, acht Glao!«— »Ich danke sel,r,« entgegnete der Admi ral, fehr verwundert, daß der Offizier schon am Morgen acht Glas getrunken habe, und dies außerdem noch der Mel dung wetth halte. »Geitatten, Erret lenz, Backen und Bauten '-" nieldet ein anderer Zeeoffizier. »Ich danke sehr,«j antwoteet Erreltenz mit fehr verlanget-s i tetn Angesicht, zumal fast gleichzeitig ein dritter Offizier rauportirt: »Excel leiiz, ich melde mich gehorsamst versan gen.« Verfangen am Ende in einem Tau, aber wozu meidet der Unglücke-, menfch dar-I- Caprivi geht mit deinz Kapittin in die Kafute und meint ver traulich: .Sagen Sie, lieber Kapitiim waren denn alle diese sonderbaren Mel dungen durchaus nothweiidig?" — »Jawohl, Excellenz,« ist die Antwort, und nun erfolgt die Aufklärung Alle halbe Stunde wird die Schiffsglorte geschlagen. Das heißt »glafen," und nach acht Glas endet die Wache. .Baclen und Bontur- heißt Mittag essen; »Amt« bedeutet Tisch, die Bank, auf welcher die Mattosen sitteiy wird zur Essenszeit herabgetlappt—— daher die Benennung Und der Offi zier, ders ich »versangen« hatte, meldete sich einfach alt- abgelost. Ein anderes-s Mal verlangt Caprioi, die Kadetten «loggen« zu sehen. Der tkapitiin sieht ihn groß an, denn das Schiff liegt var Unter, und »loggen« heißt fo viel wie Fahrt messen. Aber Befehl ist Befehl, und bald steht Excellenz vor den mit den LoggOnstrumeiiten bewaffneten grinfenden jungen Herren. .Lasfen Sie loggen, Herr Kapitän,« befiehlt Caprivi. »t5xcellenz verzeihen, ich bitte gehorsamst," stotterte der Kominaip dant. »Excellen«i, man kann nur log gen, wenn das Schiff in Fahrt ist.« Caprivi nielt oerstiindniszinnig, sieht mit möglichster Ruhe in die trampshafts ernsten Gesichter der Seekadetten und verfluchtigt sich in die Kaiiite, um sich selbst tüchtig auszulachen wegen seines wirkiingdvollen Admiraledebute. «-..--»—.- -»—.«- -——J--. Ein tiichtiger Geschäfte-; mann scheint der sachsische Hosschawå spielcr Schubert zu sein, der seither als: Komiker am Leipziger Stadttheaterz engagirt war. Er hat an Dresdenerk Blätter ein Schreiben salgenden Jn-; hattes gerichtet: »Zur gesalligeni Kenntnißnahmes Mit Gegentrsiirtigetn erlaube ich mir, Ihnen ganz ergebenstx mitzutheilen, das; ich am t. Aprils 1895 aus dem laniglichen Hostheaters ausscheide und in Karl Haselhorstek chemische Fabrik als Theilnehtner ein- s trete, und halte mich vorkommenden! Falle-del Bedarf von Wichse, Putz-E und Haardh Lederfett u. s. w. bestem-! empsohlen. Hochachtungevoll Emilx Schubert, inniglich sachsischer Hosschaus « spieler."—-·Also vom Hastheater zur »Schtniere. « Geskarene Milch. Eineskopens hagener Meierci hat sich verpflichtet, 1100,000 Liter Milch in gefrarenent ; Zustande wöchentlich einem deutschen s Konsortinm in London zu liefern. Die "Jdee, Milch in gefrorenem Zustande jzu versenden und sie dann an ihrem iBestitnmunaeort autzuthauem ohne daß sie dadurch ihren frischen Geschmack verliert, entstammt dem Kopfe des danischen Ingenieure Gasse, nnd es haben sich bereits mehrere Attiengeselli schastett gebildet, um die Erfindung auszunutzen Der Präsident der Schwel u Eid enossenschast, dernur KreinHaht Mr wird, erhält user sso a. —» .....-..··-.--- — dzvee wes-schlicht kMårvæ HEXE-wildme euch-te hanc-s nndcandtnirthfchaff Eierflecken werden von Silber zeng entfernt, indem man fie mit Nuß tiberreibt. Im Allgemeinen ift die beer Art und Weife, das Silber weiß nnd glänzend zn ei·halten, die folgende von Zeit zu Zeit, wenn es nicht im Gebrauche ist, ed niit ftarlem, lan Ivarinem Seifemvasier zn waschen, kalt nachsufpiilen nnd mit einein weichen Tuehe trocken zu reiben Stnrle Geriirhe von den Händen in entfernen. Wenn man mit storkriechenden Dingen, wie Leberthrnn, Petrolenni, Oel u. f. w. zu thun hatte, so kann man diese nn angenehmen Gerinhe durch Reinigen mit genmhlenem Zenf entfernen. Auch Waagefiiialen nnd lsieriithfchaften aller Art lalfen fiih durch dieses Verfahren reinigen. Petrolenmflecke in Mar inorplatten entfernt man dadurch, daß man eine Mifchung ans zwei Theilen Natriuinlarbonat, einen Theil geschlärnmten Vimcifteim einen Theil fein gepnlverten statt innigft mischt, mit Wasser zn einer Pafta anriihrt nnd mit dieser den Fleck reibt, darauf mit der Pafta einige Minuten flehen läßt und schließlich mit Seife nnd Wasser abmäfcht. Leinwand auf ibreEchtifeit zu prüfen, ist absotut genau nur mit dem Mikroskop tnogiich. Wir fin den jedoch auch die nachftelsenden An haltspunkte Es handelt sich meistens wohl nur ntn die Unterscheidung von der Baumwolle Baumwollzeug bleibt, mit Liivenal getränkt und tüchtig ge rieben, weis-» Leinwand wird durchschei nend. Spirituo, mit etwas Kochinille versetzt, macht Baumwolle hellroth, Flachefaser violett. Eier aus leichte Weise vollkommen sauber zu machen, ebe sie, in der Schale ge kocht, auf den Tisch kommen, gtbt eo ein einfaches Mittel. Man reibt oder wäscht die Eier einfach mit einein in Essig getauchten Lappchen ab. Hat man eine ansgeprefite Citrone zur Hand, so kann man die Eier in dieser hin- und berreibenz nach diesem Verfahren wer den sie rein und weiß erscheinen und in appetitlichstem Zustande auf den Tisch gebracht werden tonnen. Raube Hände macht man durch folgende Pomade wieder geschmeidig: Man thut in einen kleinen Ton 132 Gramm Walrath, 32 Gramtn Hirsch talg, 64 Gramm Jungfernwacho und 32 Gramtn Mandelol, setzt den Topf auf gelindes Kohlenfeuer, bid Alles untereinander geschmolzen ist, worauf man die Masse gut durcheinander rührt und wieder erkalten laßt. Vor dem völligen Erstarren werden noch 2 Gramrn Bergainottol und l Gramnt Citronenol hinzugentischt. Suppe a la Reine. Ein recht fleischiges altes Hahn wird vorbereitet und gebraten oder weich gediimpft. Dann loft man das Brustsleisch und auch alles übrige Fleisch ab, hackt ea, nachdem man die Haut sorgfältig abge zogen, recht fein und stosn es in einem Marniorntorser mit acht hartgetochten Eidottern gut zusammen. Inzwischen hackt man dao Gerippe klein und kocht es in zwei bio drei Quart Hühnerbriihe recht ans. Dann seiiit man die Brühe durch, schüttet sie itber gerostete Milch brodschnittciien, kocht das durch, fiigt dann dao mit den Eidottern vermischte Hiilinerfleisch hinzu, verkocht auch das wieder und richtet schließlich die Subpe iiber Semineltroutono und Fleischtloßs Öen an. llm Glas oder Porzellan im Bruch zu litten, bedient man sich eines stitteeh der aus tleinen Stückchen Hausenblase, die 24 Stunden in ltj Theilen Wasser ansgelost wur den, hergestellt wird. Tie Lesung wird daraus bis zur Hälfte niedrigem-npr durchgeseiht und noch heis; mit 8 Thei len tllllohol zerfetzt, wozu man dann eine Losung von l Theil Maslir in 6 Theilen Altohol ebenfalls warm zu siigt. Diese Lesung reibt ntan nun warm mit einem halben Theil Ammo niakharz (Gumini rettis. Annnoniums, das man vorher recht sein gerieben hat, zusammen, so daß das Ganze recht gleichmäßig untereinander vertheilt wird. Beim Gebrauch macht man den Kitt und den Gegenstand warm. Gardinen zu waschen. Nach dem die isiardinen gut audgestilubt sind, werden sie diersach zusammengesaltet, in ein Schaff gelegt und Regen- oder Flusnvasser daraus gegossen. Nach 24 Stunden werden sie in dem Wasser tüchtig geschwenkt und ausgedrückt, ja nicht gedreht und gewunden, denn das dient zum Verderb der Gardinen. Nun seise man sie, so viersach zusammen gelegt, leicht ein und sehe man sie mit kaltem Wasser aus die Herdplatte, lasse sie langsam heiß werden, aber ja nicht kochen, schwente und drücke sie in deni Seisenschaum tüchtig, seise sie nun nochmals gut ein, nachdem die äußere Seise nach innen gedreht wurde, und stelle sie abermals mit kaltem Wasser aus. Jetzt lasse man sie eine Viertel Stunde lachen; sie sind nun blendend weiß. Ausgedrlickt, gespült und geblaut werden sie ausgehangen. Na dem sie trauen ind, bessere man die rdinen durch ein Statut-ad lasse sie wieder trocken werden, sprenge sie ein nnd lätte sie.« Unmittel rau- dein Was slsm est-ab angibt, selten nie so sue als die vorher geleiteten .k... sc Of ....ms Mit-WILL ein now-am, WI dein am und den-me endet com-must last Her m tu. Sei-lebe Gerte ad Ue et li III aktu- Iad n tM ein-Ficke Las-pl Luxus-Gle- P Wiese seiequ steigt-di ei mai e die that qlejtm mu. It schreibt wie folgt. « hin com-out nnd Un klebte- Iud bade Euch Ist-am- aufttmgeudek Stoffs en met IMMin It Imdnnc YOU-Mc Mk solt-ges etwa-. wen Itek etwa-un Ist akdi and Itvesåbikmu keimte- o and O and ichs-as do i I t d M JUZITHLZH Låkiskäkkskä 38 WTW W« Dr Miles Jlemine einzunehme- Iud seht M Ists euan sc Im- bettet, Murg nnd fmb sam. Ich sann ist is eine-II may Inst le( teu, all Näher m eine ede Nu Its-to Stauden Hat nnd tief and dirs odfldates habe i muss sub amm DI. Jst-M sei-use sn verda tjal mich wieder hergestellt.z okss L D. um«-u yama-. Jud-. Os. suec- Ikctrssn M bei allen Apotheke-ca nu tn vollständiger com-me Un m oder sann Amtes fassend-sag bei Mem-d time von ver Dr. s Medic-l cosp finden-J- bezogen werden. 1 MO Iofltt 8100 tschi stets-en s- ent-Mut- seit uu wem drum uoq Mühn-ch- eton — Honer pl . Vom-h Gigarren - Fabrikant, und Oändlkr in Ratsch- unv Lan-Tabak Cigusrmfpitzen und Nancher-Utensilien überhaupt III-Fabrikant der nltbewährten A. 0. 1). Sigm-ten, die beste socigatrr. 3te str» Gras-il liclmuL sk, jeden Vormittag in der Tut-f -:- Exchange. (T.eun«che Wirthschaft.) qu altbkfatmtk und beliebte Lokal, wo man stets eut vosiixghched Was Vier. sowie die vennten Pia-tote und Uigarren sindet as- Aug. U les-. Maine-gen I Feinen warmen Lunch l Ford. Dacht-stecke Deutscher Susooa. 310 W. 3. Straße. MAer is Enkchungcn beftu Qualität. Heim-schwand augwattkges Mer, die bes mn Weine und L umdre. LIonüghche Ut garren ·«lktnsmkjame «ehteII:1-s.g. E E i Berliner Humor vor Ge j richt. E Had- dn sznkiskhkeu misqenommcn ist den Datum Nemizmsalm EPreiopwVauv - 50(Tents. Fand cum-In schuf-Ich bei gi. Zi. Hund«-usw l i f I I .2«1s3 mit nnd mchicnen ? Rande. sehn Mauueskraft wieder herzes-Un Gelhleehtskesnlheileu Heili. Terselmdesjsdeslvles , ist mai-Idee sange, frisch - lialslkenoe Leben sum-sa , items-m uns nun-Nähe Eletxecnnaeskse Pl. time - aus«-methods s e M ln den persweilellflen Ies Fleisqlnnsend beweint-that m in dem gediegnem Ins-e . ,-Deeilelmsse-Ilulee« nieder-Pensi- bllfehschende sollten es Iu ihrem Seit-Ostsee vlcht denn-Inten, dasselbe u lesen. ehe sie IS undlsbwlndelnafleslnmqen abl UMM name-Idee verleiten lassen ihr ent wocnnf diese nne spekuliert-L ssptst Finder blxmus kn» walks-. Tat Nun-, O. NJLHIO 950 Sehen mit wlehkeelwenssleldern und-( Ist Anmuoluug ndee sindertnle lfhen nnd Ir-,mmlmn«sknen, wiedsiiestenlsin«!’·e-flm-.1»es.lo«.r-lnul-Ies.ne-u unbeonulleu Umschng ve:pitckt, frei des-Unst MMFU demsan nen- »was-tut Hm 17 Hinun- 1«ln(:u. Nun- thrih N. Y , Ost-. Rach Caccia-seien lese Ton-isten schlaff-Dasein Tte persönlich geleiteten litunnonen der But-Unsinn ellvule sind gerade die Zeche für mäßig eniiuelle Leute. Billig —- tespelmbel « konlsormbel——ichnel1. Von cmnhn und Linsolm jeden Donner stag. Dutchgehend bei Log An elos und Sau Fraueiseo ohne Wechsel. l met Auf ficht von erlahreneu Leim-n von Eremiiouen und nuifvtmielen IllullmnnPotiert Zwei m Klasse Villers angenommen Waggons sind mit Iepptchen nnd Polfletu versehen nnd Haben Feder-Sitte nnd Lehnen, Manche-» .-«eckea, Vorhänge, Rissen, Handelt-her n. l. w. Nur is für Doppel:Koje, breit genug nnd gka genn für Zwei. Die Roule Wenn der Jcemichen Linie der Welt-, durch endet-, Soll Lake City und Sakramema Alle die wundervollen Gany pns und Becggipfel des Zellengebirges wet dea pelfmz Wenn Sie nach dem Westen gehen, sollten sie es onnnsieem aa einer dieier Email nen Theil n nehmen« Ei sind die besie llier ten lame. Einzelheier Imd ita äedlseßttl auf Verlangen vom Lokal-seiten ck esse-segens