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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 22, 1895)
sÆZkk Wpipkatz si-« Garten-Sämcreien —ist bei-— s HEHNKE 8( CO. csd Nur guter, frischer, in Nebraska gezogener Samen nnd war lose, nicht in Parteien, die nnr einige Körner enthalten eder weiss, dafz er bei Einkauf von losem Samen viel mehr erhält, U in Parteien Ferner halten wir an Hand die besten Sorten wfeid-Zåimereien,ssw wie Alfalfa, Timothy, Red Top, Weiß nnd Noth-Hine. Wir ha en uns bemüht, nur die besten Säniereien zu erhalten nnd können lle als frisch garantiren. AS III-US ös- Oc A Spezial - Prämie! Das Leben des ! Fürsten Bismarek. Eine Geschichte der Wiedergeburt der deut schen Nation. Von pAuLHSKMAuu. Imme. I Itsstsstkcksschönthieth l. Jugendzeit. 2. sliailameumniche l«ehrjal)ie. :t." 1851—1862. beendet-esse see Ministerium bis nun Bei-get Frieden. t. Tei- Verfassungs isvnfiitL 2. Tu- ,."T«enttche strale 3. Te1·diitniche.strieg. sinds cesest Oesterreich bis tatst Atti-brach des deutsch-sma!ösiichen Kriege-L 1 Tei Bruch mit Letterretch. Z. Tie Feinde tm :Itiieten. II. :I avvlevii’g »s)leuttttlttc"it« und Italien. st. Sadmva nnd die Folgen 5 Der Itorbbeutiche Bimb. tyan Ries. l. sie Hobeutollenrsche lsanvidatnr 2 Vignmtck und Nenn rei . Is. Gründung des Deutschen Reiches-· sinke nie-billige Machtstellnstq nnd Olstttarcks Frieden-Muth 1. sie icanzöfi sche Nepublit. ·..· Deutschlands Blindnisse Um Mittag Its Deutsche-It Reiches. l. nantler und Papst· U. Neue Gab-ten, alte tsvnflittr. st. Tiesotiale set-um« ; Its Tat Istskt Wilhelscs I. l. Hieue Herren. Friedrich-Jean Das Buch enthält SMZ aus elegantem Papier gedruckte Lctav Seite-n, ist voll illu ritt, mit Bienen-TI- Portraih nach t«ernbach. als Titelblatt versehen nnd erholt jeder kennend der ben «Au;eiger nnd Dei-old« aui ein Jahr im Voraus bezahlt, das Buch egen Nachzahlung von 25 lsentg. Sonstiger Preis Q(t.75. - Ueber Bisnmrck sind schon nurähliche Bücher nnd Broichiiken geschrieben, unsere-z ssend edoch ist bis ietzt noch von feinem Ietttjch:7tiiieectacter ein größeres Weit nber tten be eutenben Staats-sinnst veröffentlicht worden. Hier bietet sich nun dein mer vie elegenbeit, ein Werk aus der siedet eines der besten deutsch amerikanische-n Journaltnen nett n lernen, und braucht somit nicht zu fürchtet-, ichcneichelbaite Berichte ans dein ""«- -- n itzmttrckit in lesen, sondern tvcthrheitsgenujß die grossen Thaten unb auch Fehler . fes Stuutsntetnnes kennen zu lernen. Unter dem Nennen P et nl H e r tu et n n verbirgt sich der bekannte Journaliit slI a u l sedicke, nnd glauben wir-, detit dessen Maine Zur Neniige eine Nakantie iu, dass biete-Z ekk den besten andre Seite gestellt met-den lau-i. Das Deutsch Ameri fanifche Kochbuch. Ein neues skochbnch, welches be sonders für den Gebrauch der deutsch Amerikaner bearbeitet ist, welches ali( Auen Ikochkünste enthält, Deutsch nnd Amerikanifcky Verschiedene Rezepte und hätt-lich Mebikaxnentr. sssSeiten sj bei 6. Illustriert, —- Dauerhaft eingebunden - : in waichbarem grünen Oeltuch. Retail Preis ims. " eses Kochsmkh gebe-I nir frei Jeden, Uns einen neuen Abonnentcn für den ,,:Ilnzeiger und Herold« einsendet (an ) Vor-us bezahlt und 25 Cents ertra, das Kochbuch als Prämie. Von Aus müssen 19 Tenic enc- für Porto beigefügt werden. Macht Euch diese Ge j seit xn Rohen Der Gjöugkayäuptliiig. sinnlicher Rein-an von Carit Erin. (Fortsehung.) Spends Berniuthung sollte sich gar bald bestätigen, denn abermals erklang Pferdegetrappel iiber der gefrorenen Erde. Jb richtete sich im Schlitten auf und sah eine Abtheilung Reiter zwi schen den Hügeln dahersprengen. Sobald die Schweden das kleine Fuhr werk erblickten, ritten sie darauf zu. Soend ließ das Pferd im Schritt eben, Zb beugte sich iiber ihn und flüstertm »Diednial geht’a nicht so latt ab. Ich tenne die Uniform, es find Graf Fersens Tragoner, sie gehö ren demselben Negiment an wie die, welche wir in der Waldhiitte plünder ten und banden." »Stille,« erwiderte -Svend, »ich sehe ed sehr wohl. Sie wollen aber nur mit und handeln wie ihre Kameraden von vorhin!" Die Dragoner ritten inzwischen auf die Seite des Schlitteus und befohlen Svend, zu halten. Der Anführer wie derholte ungefähr dieselben Fragen, welche fein Vorgänger gestellt hatte· Jb gab genau dieselben Antworten. ».’ abt Ihr Erlaubniß zu handeln?" »8awohl, gestreuger Dem-« erwi derte gli, dein Wachtineifter seinen Schein augliefernd »Wer von Euch ist Inhaber der Wirtlsschaft?« »Meine Tante dort," erwiderte sb, »aber sie ist alt und leidet an Zahn selimeri, dat- sSprechen fällt ihr schwer, deshalb nahm sie mich mit zur Stadr." »Ihr konnt Eurer Wege ziehen,« agte der Wachtmeister und wandte sein ferd herum. »Wartet doch einen Augenblick,« rief sein Seitenmann, indem er sich plötz lich herabbeugte und Zvendö Filzhut mit der Degenspitxe in die Hohe hob. Die Dragoner stießen einen Schrei des Staunens aud, als sie ein dunkles, biirtigeo Gesicht unter dem Filzhut zum Vorschein kommen sahen. Sie zogen ihre Pistolen aus dem Sattel clclllcll. »Alle Wetter!" schrie der Korporal mit hohnischein Gelächter, »wir schweig sam Du einem alten Bekannten gegen über sitzen bleibst! Sieh rnich einmal ordentlich an nnd dann sage mir, ob Du mich wohl tviedererkennst." Bei dein ersten Blick aus diesen Mann hatte Svend den Korporal niiedererkannt, dessen Uniform er sich bei seiner Begegnnng mit Oberst Sparre bedient hatte; er begriff, daß unter diesen Umständen ein Fluchtver such ein Ding der Unmöglichkeit war. Die Dragoner hatten einen Kreis um den Schlitten geschlossen, acht drohende Pistolenliinfe waren auf die Jniafsen gerichtet. Jb war leichenblaß gewor den, er zitterte an allen Gliedern, während seine kleinen Augen unver wandt ani Svend gerichtet waren, als suche er die Gedanken zu lesen, die in diesem Augenblick den Kopf des Gittns genhituptlings trennen· Svend erhob sich vom Schlitten und warf den Mantel zur-net »Korporal,« rief er ane, »Ihr habt Euch nicht geirrt, ich bin Evend Gjonge." Der Ausruf, der den einzelnen von den Dragonern auf diese Worte hin entlchlnpfte, wurde nur von Jb be merkt, der den Kopf erhob nnd sich voller Stolz im Kreise umblickte Er begriff, das; Svend seinen Plan gefaßt hatte. Dieser fuhr fort: »Ich bin Euer Gefangenen und Ihr habt heute dreißig Zilberthuler uerdient.« »Die sind mir liiichst willkommen," erwiderte der ltorporal munter, »ich "lverde sie auf Deine Gesundheit ver trinken.« »Ihr konnt mir einen größeren Ge fallen thnn," entgegnete Svend. »Wenn ich nach Jungehoved komme, so werde ich erschossen, aber daheim habe ich eine Frau und ein kleines Kind. Darf ich denen einen Abschiede grnß durch meinen ttnmeraden seliicken?" »Ich denke, Dein ltanierad wird uns »Ach ja, aber der arme Bauernjnnge hat nichts Moses gethan, er steht in keiner Beziehung zu nur, der Oberst wird ihn bald wieder frei geben« »Das ist gern möglieh,« erwiderte der Korporat, der Ob nicht wieder zu erkennen schien. »Dann sprich mit ihm, many es aber kurzs Svcnd beugte s ich zu Jb herab und "sllisterte ihm zu: »Thue, als wenn Du weinstl" Jb gehorchte augenblicklich und brach in lautee Schluchzen ana »Siehst Du die Mante, die dort in’s Eis gehauen ists-« Wenn wir an dieselbe herankommen, schneidest Du den Strick durch, der die Tonne hatt, und läßt sie über den Schlitten in den Bach rollen. ——So henl’ doch, Menschl« Jb sites; einige langgezogene schmerz liche Tone aud. »Das Eis wird dem Gewicht der Tonne nachgebeiht snhr Svend fort, »und unser Schatz ist geborgen. Merke Dir nur genau das Use-r an der Stelle, wo sie hinubrollt." »Nun, bist In bald fertig-« fragte der Korporat. »Gleich," erwiderteSUetId und fügte nach sltisternd hinzu: »Hast Du mich verstandeii7" ,,« ch habe mein Messer verloren!« » thue, ate wenn Tu mich um artnst mid- ztehe dabei meines aut- dem sähst-« » s--00-so s Jb gehorchte und ties das Messer I mit der Geschwindigkeit eines Taschen xpielers in s einem Nockiirrnel verschwin en. Svend trat zwischen die Dragoner zurück. Der Korporal wandte sich an ihn und rief: »Da Du gern fahren ;magst, so steige nur wieder auf und Ipeitsche auf Deine alte Kraeke los, l«dumit wir das alte Schloß so schnell - wie möglich erreichen. « » Svend warf Jb einen Blick zu, den dieser beantwortete, indem er das eine » Auge schloß; dann ergriff er dieZiigel und trieb das Pferd an. Die Dragoner umringten den Schlitten von drei «Seiten, die vierte unbewachte Seite fuhr an dem steilen Ufer des Baches entlang. Jb hatte seinen früheren Sitz aus der hinteren Tonne wieder eingenom men. Während er scheinbar die Pferde decke über seine Füße zog, gelang es ihm, unbemerkt das Tau zu durchschnei den, das die Tonne hielt, so das; diese von nun an nur noch durch ihr eigenes Gewicht auf dem Schlitten gehalten wurde. f Als sie an die Waate kamen, führte TSvend das Pferd ganz hart an den Abgrund und vers etzte ihm einen Schlag mit der Peitsche-. Das Thier bäumte sich, Jb stieß einen Schrei aus nnd ließ sich in den Schnee fallen, während er der Tonne einen heftigen Stoß gab. Die Tonne rollte über den Abhang hinab, erst langsam, dann mit stets wachsender Schnelligkeit, um gleich darauf in der Waake zu verschwinden, die Tam für feine Aalreuse in's Eis gehauen hatte. Dieser ganze Austritt ging so schnell und so natürlich vor sich, daß keiner der Dragoner die List bemerkte. Als Jb aus dem Schlitten fiel, wurde die allgemeine Aufmerksamkeit von der Tonne abgelenkt. Man glaubte, daß er einen Fluchtversuch machen wollte, und aller Hände griffen nach den Pistolen. Jb aber blieb im Schnee liegen nnd jammerte. Als er sich endlich wieder erhob, rief er ans: »Es war, Gottlob, nur die Tonne mit dem Diinnbier, die wir verioren, der Met ist noch da." Der Korporal lachte laut aus und sagte: »Ich denke, mein Junge, das kann siir Dich ganz einerlei sein, es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn Du Deinen Met oder Dein Bier wie der bekommst. Auf mit Dir! Und halte Dich besser fest, fonst lasse ich Dich an den Schlitten binden !« Jb und Soend sahen sich mit einem vielsagenden Blicke an. »Drei Steine!" murmelte Svend halblaut. »Eine Bauiuwurzel jenseits des Baches,» flüsterte Lib. Das waren die Kennzeichen, an denen sie die Stelle wiedererkennen wollten, wo die Biertonne in die Waake gerollt war. U 17 Unnifesf Ein Hofhund. » Während Svend in Vordingborg be- l schäftigt gewesen, war die Zahl der schwedischen Truppcn in der Jungs hoveder Gegend um ein Bedeutendes vermehrt worden. Alle umherliegenden Dorfer hatten ihre Einquartierung ers s halten und zahlreiche Streiflorps waren ausgesandt, um Lebensmittel und Futter fiir die Pferde auszutreiben, denn die Armee fing an, Mangel zu leiden. ; Jn Folge dessen trafen die Dragois ner, norh ehe sie den Wald erreicht hatten, auf mehrere ihrer Kameraden. Der Korporal erzählte, welchen wich tigen Fang er gemacht hatte, und die neuen Anlammlinge schlossen sich den! Reitern an, so daf; die Schweden, als? sie auf dem «—«Zthlofiplatz einzogen, eine! ganz ansehnliche Zchaar bildeten. Inl der Mitte des Zuges- sasz Svend in sei ner Frauenkleidung, er war der Gegen stand unzähliger neugieriger Blicke, schien aber nicht darauf zu achten.; Seine Züge drückten einen tiefen Ernst aus. Mehrmals sah man ihn sich auf den Bordersitz zuriieilehnen und Jb einige Worte susliistern, die dieser mit kaum niertlichem zeopfnicken beantwor tete. Als die Dragoner den Wald verlas sen hatten und iiber die Briieie kamen, von wo aus das Schloß in seiner ganzen Ausdehnung vor ihnen sichtbar ward ritt der storporal an die Spitze des Zuges. »Blase ein Stiick," rief er einem Trompeter zu, »damit sie unsere An-» kunst vernehinen." . Der Trompeter blies. Die geltenden Töne des Hornes hallten im Walde wider. Auf dein Wall erschienen meh rere Hauer von Kriegern. Svends Name ging von Mund zu Munde, die Soldaten deivilllominueten ihn spot tend. Der zeorporal strich seinen Kne beldart und verneigte sich nach beiden Seiten, fiir die zahlreichen Beglück rvünschungen dankend, die ihm von seinen iiameraden entgegengebracht wurden. Inmitten dieses Sehn-armes ielt Svcnd seinen Einzug durch das auptthor des Schlosses. Erst als der Schlitten hielt und die Dragoner die zusamnienstrdmende Menge zuriickwiesen, entdeckte der Kor ral zu seinem Schrecken, daß der eine einer Gefangenen fehlte. Jb war verschwunden, ohne daß Jemand es be merkt hatte. Als der Schlitten im Hofe hielt, bildeten die Trago cr einen Kreis um ihn. Der siorpora stieg vom Pferde und ging aufs-Schloß hinauf, uin sich bei Oberst Sparre zu melden. Inzwischen vermehrte sich die Zu schauertnenae um Svend , herum bestän i dtg. Seine Lrinmphe waren zu de kannt und gesiirkhtet, als daß man sich iiber seine Demiithigung nicht hätte freuen sollen. Seine Verkleidung als Frauenzimmer gab außerdem Anlaß zu allerlei scherzhasten Einfällen, die mit großem Jubel ausgenommen wur den. Svend schien keine Ohren oder doch wenigstens kein Verständniß für alle diese Aeußerungen u haben. Er blieb, in seinen blauen Dziantel gehüllt, aus dem Schlitten sitzen und starrte regungslos vor sich hin. Von Zeit zu Zeit erhob er den Kopf zu einem der enster in der oberen Etage, wo die Gardinen freilich herabgelassen waren, wo aber doch mehrmals ein schöner weidlicher Kon sichtbar wurde, dessen dunkle Augen die des Gjöngen zu suchen schienen. Unter der Menge zeichnete sich beson ders ein junger Hornbliiser durch seine schlechten Witze aus, die von dem Publikum mit schallendem Jubel auf genommen tvurden. Svends unerschüt terliche Ruhe und Kälte reizte ihn, und um ein wenig Abwechselung in den Scherz zu bringen, nahm er ihm den Filzhut vom stopf. Bei dieser Belei digung schien Svend endlich zu er wachen, er warf einen Blick voller Ver achtung um sich und rief: »Weshalb liifzt Du mich nicht in Frieden! Jetzt redest und prahlst Du nur, weil Du ein halbes Regiment Deiner Kamera den um Dich versammelt hast, aber wenn wir und einmal allein im stillen Walde begegneten, würde Dir ein Rattenloch kaum klein genug sein, um Dich oor mir zu verkriechen »Ich und mich verlriechenl" erwi derte der Hornbläser, zum Aeußersten gereizt, weil der Vortheil in diesem Augenblick auf Svends Seite zu sein schien, »eher würde ich versuchen, mit meinem Säbel ein Rattenloch für Dich im stillen Walde zu graben!" Bei diesen Worten ließ er seinen Säbel heraussordernd durch die Luft sausen. Der Gefangene stand aufrecht neben dem Schlitten. Mit einer blitz schnellen Bewegung raffte er den Man tel iiber dem linken Arm zusammen und sing damit den Hieb ab, dann sprang ersan den Prahlhans ein, riß ihm die Klinge aus der Hand und stieß ihn zwischen die Menge. Noch ehe der unglückliche Trompeter sich erhoben hatte, trat Svend an einen alten grauhaarigen Macht meister heran, der bis dahin ernst und ruhig im Kreise gestanden und seine Pfeife getaucht hatte. »Herr Wachtineister!" sagte Svend, »nehmt Ohr die Klinge dieses Kindes-, und wenn Jhr es der Mühe werth erachtet, so lehrt ihn, daß nur ein Feigling wassenlose Gefangene ver höhnt. « »Tausend Donnerwetter fahren auf ihn ein, wenn er seinen Schnabel noch einmal ijfsnet,« erwiderte der Alte, indem er seine Pfeife in die Rocktasche steckte und sich mit langen Schritten der Gruppe näherte, die den Trompeter umringte. Gleich darauf erschien Sparre, von dem Korvoral begleitet, aus der Treppe. Der lereis öffnete sich, und der Oberst trat zu «Svend. Er betrach tete ihn einige Augenblicke und rief dann aus: ,»llso sehen wir uns wirk lich einmal wieder, Svend Gjbnge « »Ja, gestrenger .Herr,« erwiderte Svend. »Ihr werdet ers mir nicht ver argen, daß es nicht mit meinem Wil len gefchah.» »Laß Er seine Leute absitzen, Fior poral,« sagte er. »Der Gefangene soll untersucht und von zwei Leuten hier unten im Hofe bewacht werden, bis General Vavasor zuriickgekelsrt." Der dein-parat griiszte und führte Svend in den steiler hinab. Die Dra goner und die übrigen Zuschauer ent fernten sich. »!4 «-w-k !)uUUVc)UUcl-Y IUUL ILPL Haus tust Ost daten angefüllt. Da Karl Gustav seine ganze Streitniacht auf Seeland zu sammensz unt die Refervetruppen bei einer Belagerung der Hauptstadt in der Nähe zu haben, war man genöthigt, iiu Hinterhose des Schlosse-:- Baracken aufzuschlagen Dieser Ointerhos lag nach dem Walde hinaus und die in langen Reihen aus Stroh nnd Reisig ausgefuhrten Baisacken waren so niedrig, daß ein ausgeivachfener Mensch nicht aufrecht darin stehen ko:uite. An dein Tage, an welchem Svend auth Schloß gefiihrt wurde, waren aus den zunächstliegenden Gütern Strohlieferuugen fiir den Bau einer neuen Reihe von Hütten aus-geschrieben worden Die Zuqbiiicke war herab gelassen, das wtsjauptpmtal stand weit geöffnet, während die Bauern niit ihren Ernteivageu aus-— und einfuhreu. Als Sol-nd auf den Hof zurück gesiihrt wurde, trug er feine gewöhn liche Kleidung, die bis dahin unter der Weibertracht verborgen gewesen war. Der tierporal fiihite ihn mit zusam mengebundeuen Winden an eine Sei tenniauer im Jorderhos und gab zwei Dragoneiu den Beschl, ihn zu bewa chen. »Ihr haltet Eure Pistolen geladen," sagte er, «stellt Euch zu beiden Seiten des Mannes auf und bewacht ihn scharf. Euer Leben steht auf dem Spiel! Laßt den Gefangenen mit Niemand f prechen, und sobald er ein Zeichen zur Flucht macht, gebt Ihr ihm den Rest.« Nach diesen Ermahnuugen strich der Korporal feinen Schnurrbart in die iHohe, niitie Soend mit freundlichem Lächeln zu und begab sich die Treppe hinauf zum Obersten, um die für Sveud Paulseus Gesangennahme aus aeiebte Belohnuna in Empfana iu neb l; men. Eine halbe Stunde später Einn General Vavasor, von sei-nein Stabe umringt, auf die Zugdriicke geritten. Sparrenahm ihn unten aus dem Schloß platz in Empfang und unterrichtete ihn von dem gemachten Fang. Vavasor schien die Freude dets Obersten nicht zu theilen, er zog die dichten, fchwatzenV Brauen zusammen, während er zu Svend iiber den Hof ging. »Nun, Stras;enriiuber!" rief der General, ,,habcn wir Dich endlich ge faßte-« »Ja, endlich!« erwiderte Svend kaltbliitig »Wenn Himmel! Jetzt wollen wir iDich so festhalten, Du Galgenvogel, ; daß Du uns nicht swieder entiomms ." l »Ich muß Euren Worten wohl Glauben schenken, gestrenger Herr. » Ihr habt meine Hände gebunden und lmich meiner Wafer beraubt, so daß« jeder kleine Bube mich getrost verhöh nen darf." »Nun ich denke, Du wirst-uns nicht mehr schaden," entgegnete der General. Svends Antwort bestand nur in einem Achse-Rucken Der General beachtete es nicht. Er stand in seine Gedanken vertieft"da; plötzlich ballte er die Faust und erhob sie drohend gegen Svend, indem er ausrief: »Schnrke! Wegelagererl Wo ast Du meinen Sohn? Vor zwei agen ritt er vom Schlosse fort und bis jetzt ist nur sein mit Blut bedecktes Pferd zurückgekehrt « »Euren Sohns-« erwiderte Svend. »Wahrlich, den kenne ich nicht, gestren er Herr General. Draußen aus dem Felde und in den tiefen Wäldern pflegen wir selten einen Feind nach seinem Namen zu fragen, ehe wir ihn tödten, und selbst, wenn er seinen Namen ge nannt hätte, würden wir ihn deswegen wohl kaum verschont haben." Der General schien ganz von seinem Schmerz beherrscht zu sein. Oberst Sparre trat an ihn heran. »Was meint der Herr General, daß wir mit dem Sünder anfangen sollen?" Diese Worte rief-: Vavasor zur Besinnung zurück. »Wcshalb fragt Ihr mich darnach, Herr Oberst? Ich meine, das Kriegs gesetz des schwedischen Königs ist Allen gleich verständlich. Dieser Mann hnt uns nach Euren eigenen Worten Scha den genug zugefiigt. Schickt ihn vor’S Schloß und laßt ihn erschießen." »Aber der Tag neigt sich seinem Ende zu und die Finsterniß bricht l)eretn.« « »ung: ihn-« eine Laterne vor den Kopf binden, dann haben die Kerle ein sicheres-z Ziel fiir ihre Schüsse.» »Wie viel Mann soll ich dazu kom mandiren?" fragte der umständliche Oberst. Der General machte eine ungedul dige Bewegung mit dem Kon und erwiderte, indem er die Treppe hinaus stieg: »Kowmandirt so viele, wie Jhr wollt, fo viel, wie er Knöpfe an seiner Jacke hat.« Vavasor kehrte in’s Schloß zurück, Oberst Sparre wandte sich an«Svend. »Dein Urtheil ist gefällt, Svend Gjönge," rief er voller RachedutstauT »Jn einer Stunde wirst Du ers chos"sen. « »Ich erwartete kein besseres Loog,» erwiderte Svend ruhig. »Hast Du noch einen Wunsch vor her?" »Ach nein. Seit dein ersten Tage, als ich mein Heerwert gegen die Schweden begann, war ich auf den Tod vorbereitet, und Jhr könnt mir glauben, Herr Oberst,« fii te er lächelnd hinzu, »daß ich dem ode oft näher gewesen bin, als in diesem Augenblick.« ,,«1"iiins chest Du, daß der Feldprediger ein Vaterunser mit Dir betet?" »Ja, gerne, Herr Oberst." Sparre ging in die Wachtstube, vor der einige Soldaten Zeugen des Vor gefallenen geweer waren. Der Oberst nannte einen der Soldaten beim Namen und ging mit ihm einige Schritte abwärts- in den Hof. »Bent thvedfon," sagte er, »seit Du ein kleiner Bursche warst, habe ich es gut mit Dir und mit Deinen alten Eltern gemeint, sie haben ihr Gnaden brod auf meinem Hofe gegessen. Es ist heute das erste Mal, daß ich daran erinnere, denn jetzt sollst Du mir meine Wohlthaten vergelten, so gut Du es vermagst.« »Ach, Herr Oderst,« erwiderte der junge Soldat treuherzig, »ich ließe mich zweimal für Euch todtschlagen, gnädiger Herr !" ik ,k- ksj --,»««.c,« »C-’UIUUI cjkuluclc IV IIUJ ljlcli Buhl-Jl es kommt nur darauf an, daß Du sechs Mann unter Deinen Kameraden wählst, alles Leute« die Du genau kennst, und auf die Du Dich verlassen kannst. Ihr ladet Eure ldarabiner und faßt anden Ausgangen des Schlosses Posten. Kei ner von den Genusinen darf in den Hof hinabkonnncn, noch sich ohne besondere Erlaubniß des Vorgesetzten dem Ge fangenen naheru. Ihr selber sollt genau Acht auf Alles geden, was er thut, und bei der geringsten verdäch tigen Bewegung tretet Ihr an ihn heran, setzt ihm den staradiner vor die Brust und drückt ab. Damit habt Ihr meinen Willen und den des Generals vollzogen-hast Du mich verstanden?« »Ganz genau, geftrenger Herr," erwiderte der Soldat. »Ihr könnt Euch auf mich verlassen, Euer Befehl wird ausgeführt werden. « »Gut! Folge mir dann zu dem Sün der!« sagte der Oberst, und zu Svend gewendet, fuhr er fort: »Als Du dor hin sagtest, Du seiest dem Tode oft mäbpx new-few als ietkt Svend Gjöuqr.