Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 15, 1895, Page 6, Image 6

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    —
boin Boden und schob eines der Bretter
bei Seite.
.Was machst Du da?» fragte Tant.
»Bedente doch, Boel, daß es niir das
Leben laster, wenn sie unseren Schlupf
winlel entdecken!"
.Bedenle Du nur, daß ich für ein
wenig Abendbrod sitt uns Aermfte sor
gen muß !» erwiderte Kulsog
»Für unser Abendbrod?« wiederholte
Tant, ohne ihre Absicht zu errathen.
Kulsög erwiderte nichts, sondern be
gnügte sich damit, eine der langen
Weidengerten herauszuziehen, die das
Strohdach zusammenhielten, dann
legte sie sich wieder platt auf den
Boden und steckte die Gerte durch die
Oeffnung nnd in die Speis en.
»Sieh, hier haben wir unser Abend
brod," sliisterte sie zufrieden, indem
sie ein Haferbrod auf der Spitze der
Gerte herausholte. »Aber Du altes
Leckermaul willst gewiß etwas Zulost
zu Deinem Brode haben! Jchienne
Dich!«
Sie steckte die Gerte abermals durch
die Oeffnung und sischte diesmal eine
große Wurst.
Tatn war sprachlos Zeuge dieses
Vorganges gewesen.
»Ach, -Boel, Boel!" flüsterte er,
als die Wurst durch die Oeffnung spa
zierte, »lasz es jetzt genug sein, uns ge
schieht ein Unglück, wenn sie wieder
lmeen nnd sehen, daß das Essen fort
it.»
»Ja, Du hast gut reden," erwiderte
Kulsiig »Dir-nie Leute, wie wir, dürfen
nicht wählerisch sein, und nicht jeden
Tag schickt uns der liebe Herrgott ein
so reichliches Abendbrod. Für heute
Abend habe ich nun gesorgt, sollten wir
aber nicht auf einen Mund voll für
morgen Mittag bedacht sein?"
Während dieser Bemerkung zog sie
noch ein Weizenbrod und einen kleinen
Käse durch die Oeffnung; und schon
wo lte sie die Gerte zu abermaligeni
Zug entsenden, als draußen vor der
itr Schritte hörbar wurden. Kulng
schob das Brett wieder an seinen Platz
nnd im selben Augenblick traten Jb
nnd Soend in das Zimmer.
Als Jb den Mettrug ans den Tisch
setzte, entdeckte er den begangenen
Raub. Er stieß einen lauten Schrei
ans und starrte wie versteinert vor sich
hin.
»Wer hat unser schones Essen genom- Z
wem-» rief er aus. »Sieh nur, Svend, J
der Tisch ist fast leer, und wir haben s
noch nicht das Geringste bekommen !« «
Svend war natürlich ebenso wenig;
im Stande, eine Aufklärung zu geben, T
und Beide crschiipstcn sich in Vers !
mnthungen zum großen Ergötzen des
Ehepaares, das sich inzwischen an sei- «
ner Beute gütlich that. å
»Es muß sich Jemand, während wir
draußen waren, in’s Zimmer geschli
chen haben," sagte sb.
»Und wir hatten ihn nicht fortgehen
sehen?« erwiderte Soend achselzuckend.
»Das ist auch wahr. Nun begreife
ich Alles: die Ratten haben uns dan
Essen gestohlen!" E
»Die Ratten!" wiederholte Svend, i
»zwei Brode, einen Rose und eine
Wurst! Man sollte doch nicht glauben,
daß sie mit so viel sortlaufentonntenl«
»Ja, Spend, weißt Du was, man
sollte lieber glauben, das Essen sei
von selber sortgelaufen. Entweder-«
haben es die Ratten oder die Wichtel
männchen fortgenommen, und ich nehme
das Crstere an, denn ich habe mehr
Ratten als Wichtelmänner gesehen
»Wohl bekomme es ihnen!« erwi
derte Svend lachend, »laß uns jetzt nur
mit dem fürlieb nehmen, was uns ge
blieben ist !« «
Die Mahlzeit fand unter tiefem
Schweigen statt. Als Jb sein Messer
endlich abgetrocknet und in den Gürtel ,
gesteckt hatte, rief er aus: »Es ist doch s
eine wahre Schande, dasz wir uns ohne
Gebet an den Tischsetzten, aber der
liebe Gott rechnet es und in der Kriegs
zeit wohl nicht so genau an, und sein
Gebet soll er auch haben, wenn ich
mich ur Ruhe lege. Laß mich jetzt nur
den lan hören, den Du gespannen
hast, um unsere Mettonnen an ihren
Bestimmungsort zu dringen- «
»Ich denke, wir fahren fort, wie wir
begonnen eben-« ·
»Ja, wird ed aber auf diese Weise
gehen? Wir bekommen sicher viele
Unannehmlichteiten unterwegs, beson
ders, de die Sache jetzt ruchbar ewors
den ist. Auf der kurzen Strecke ga,
die wir zurückgelegt haben, sind schoni
drei Menschen Mitwisser unseres Ge
heimnisses geworden. »
»Bist-ff Dn?» flüsterte Kulsö Tain
zu, «sie haben ein Geheimni , wir!
miissen versuchen, dahinter zu kam-s
merk-I ;
»Der erste ist Hauptmann Manheiq
user-dem wir unseren Gruß in der;
Kirche entbotenz er war so daraus!
W- Deine Bekanntschaft zui
daß er es nichtbeidemetstem
nch bewenden lassen wird; derj
speise ist der Leisan Thge Dis-H
M der dritte-ja, Gott sei seiner;
« Seele- igi ver ist va, wo diene
. deren Les sollten. —Welchen Wegs
« ,·daßwireinschlagensollen?s
is ste- zu
" das Land bis nördlich von cisge
Its-he- sie-Ein über-OR- nach
« « - M· »
hinstarrte; »ich habe meine Ehre und
mein Glück aus«-s Pfand gesehn meine
eigene und-«
»Deine eigene Ehre und die Zhre,"
fügte Jb leise hinzu.
»Wessen·.-«
»Die Ehre derjenigen, die Du nie
mals vor mir zu nennen wagtest,
obwohl ich vielleicht der einzi e in der
ganzen Welt bin, zu dem n Ver
trauen haben konntest, denn wer außer
mir kennt wohl Allen von Anfang an?
Ich meine es auch besser mit Tir, als
alle Anderen zusammengenommen Jch
fah Dir jedesmal nach dem Gesicht,
wenn ich horte, daß Du vom Schlosse
heimlehrrest, von ihr; ich wollte
sehen, ob Du glücklich seiest, oder ob
sie Dich betrübt hatte. Jch habe oft die
Bitte in mein Abendgebet mit einge
schlossen, daß Gott Euch Beide glück
lich machen möge. «
Svend reichte ihm die Hand, er war
scheinbar tief bewegt.
»Ach, lieber Jb," sagte er mit wei
cher, gedämpfter Stimme. »Woriiber
sollte ich nur reden? Du weißt ja,
daß ich Deine eigene Schwester gehei
rathet habe.»
Freilich, Du heiratheteft Ane, um
das Fräulein zu retten. Dein böser
Stern ließ Dich diese Ehefchließen,
die weder von Gott, noch von den
Menfchen gesegnet wurde."
»Ach nein,« erwiderte Svend »Un
ser böser Stern ist nichts als unsere
eigene Unvernunst. Was zwischen mir
und Jungfer Paraberg geschehen ist,
seit der Zeit, als wir noch Kinder
waren, darf alle Welt wissen; ver
lange aber nicht, daß ich jetzt darüber
sprechen soll ; ich muß meine Gedanken
für mich behalten, meine Gedanken
nnd meine Sorgen. «
»Aber wenn sie Dir Sorgen be
reitet, Svend, so las; sie fahren; sie
steht doch in Rang und Stand weit
über Dir, daß ihr nicht zu einander
paßt-«
»Mag fein, daß Du recht hast, sb,
ich habe auch oft dasselbe gedacht. Aber
ich wollte nicht sagen, daß sie mir
Kummer bereitet,« fiigte er hastig
hinzu, als wollte er fich beeilen, den
Schatten zu vertreiben, den Libs Worte
hervorgerusen hatten. »Im Gegen
theil,« fügte er mit gliicktichem Lächeln
und ftrahlendcn Augen hinzu, »an
allen muthigen Thaten, die ich aus
führe, hat sie wahrlich mehr Antheil
als König und Vaterland; deswegen
denke ich auch,"daß unser Plan gelingen
wird."
Jb ergriff Zoends dargebotene
Fand, seine Wangen gliihten, seine
leinen Augen strahlten, als er erwi-i
derte: »Freilich wird unser Plan ge-;
lingen, mein Freund und Bruder,j
denn ich habe bei der Gelegenheit auch ;
etwas zu verdienen S« «
»Was willst Du damit sagen-«
»Ich habe einen kleinen Plan fiir
mich selber gemacht. Glaubst Du
etwa, daß ich nicht auch, gleich Dir,
Pläne mache, auf deren Gelingen ich
hoffe? Ter Unterschied zwischen uns
ist freilich der, daß Du Deine Pläne
im Kopfe trägst, während ich die mei
nen im Herzen trage.« ;
»Ei i« rief Svend aus, »da verirauftj
Du mir ja etwas ganz Neues aus« ’
»Es ist sonst eine ganz alte Ge-;
schichte,« erwiderte Ib in demselben
scherzenden Ton wie vorhin. »Schon
seit dem vorigen Jahre, als ich ehrlich
gemacht wurde, Frage ich die Neigung
zu einem jungen Mädchen tm Herzen.
Du lächelst, Stund; sa, meine Gedan
len fliegen gleich den Schwalben nur
auf der Erde entlang. Aber wenn ich
erst etwas erreicht habe, dann llopse
ich bei dem Vogt, ihrem Vater, an
und bitte unt das Jawort der kleinen
Zagen Sie war mir schon in meinem
niedrigen Stande gut; während die
anderen mich oerhohnten und verspot
teten, oertheidigte sie mich; ja, einmal
auf dem Erntefest, als ich zum Tanz
aufspielte, und die Wirthin mir aus
---------- «- m--t--- --- t-:-I- -«-I
nisten-us ssvkupu wwwqu ,- Isluxhu but-,
den Niemand zu berühren wagte, weil
ich noch unehrlich war, da kam Inger
in mir auf meinen erbohten Platz und
sagte: Du spielst so schen, Musikant,
aber Du trinist zu wcnia, lass mich Dir
Deinen Met tredenzen, da fein Anderer
es thut.’ Dann trank sie mir vor
allen Gästen ans dem Becher zu. Den
Abend vergesse ich mein Leben lang
nicht, und seit der Zeit habe ich mir
vorgenommen, es zu etwa-o zu bringen
Dann will ich zu Jngek gehen und ihr
fiir ihre Freundlichkeit danken· Wenn
wir nun das Geld glücklich bis zum
Rönig bringen, dann erhältst Du natür
lich den Löwenantheil an der Ehre,
denn Du haft ja das Ganze geleitet,
aber vielleicht ist es doch maglich, daß
der König oder die hohen Herren uns
Erlaubniß geben, irgend etwas als
Belohnung zn wünschen, und weißt
Du, wag dann geschieht? Die Königin
machte mich zu ihrem Streiter, viel
leicht macht mich der König in feinem
Wachtrneister, dann gehe ich in meiner
schönen Uniform nach Hause und klopfe
als Freier bei Inng an."
Als Svend Gjönge und Jb am näch
sten Morgen die Hütte verließen, stieg
die Sonne über den dunklen Wäldern
anf, die sich an der Küste entlang
n. Die Luft war tlar und wolken
os; große Scham-en von lrachzenden
krönen flogen über die Felder dahin
Spend saß vorne auf dein Schlitten in
seinen Frauentleidern, den Filzhut tief
in die Stirn gedrückt Jb hatte sich
nns der hinteren Tonne vermittelst
»eines tiersackes eine Art von Sis
net-» s« singst-weg
Aber oben and einein tpncttaeh tmU
Giebel der Hiitte sah ein bleictsee, ein
gesallened Antlitz dem kleinen Schlit
ten nach. Es war Tant, der beim Er
wachen in die größte Verwunderung
darüber gerathen war, daß er sich
allein auf dem Boden befand. Kulng
hatte ihn, ohne daß er es merite und
ohne daß er den Grund zu ihrem
Vorhaben ahnte, heimlich in der
Nacht verlassen. Die kleine Leiter,
die er am vorhergehenden Abend hinter
sich aus den Baden gezogen hatte, lag
im Schnee vor dem Giebel und deutete
die Art und Weise ihrer Flucht an.
Svend Gibnge wählte seinen Weg
längs dee gewundenen Baches, der bie
an das Meer siihrte, und unter dessen
hohen Usern sie sich vor den Streif
patrvuillen der Schweden , sicher glaub
ten
»Sieh, wie schiitt die Sonne dort
über dem Walde ansgeht," sagte Jb,
»das verheißt und einen gluctlichen
Tag-·
»Vielleicht,« erwiderte Svend, »aber
siehst Du, wie die schwedischen Reiter
dort unten den Hohlweg herauskom
men? Was verheißen und die wohl's-«
»Wir haben sa unsere Papiere,«
sliisterte 8b, indem er nach der von
Svend bezeichneten Stelle hinüber
schielte, unt den Kopf nicht zu drehen.
Gleich daraus vernahm man Pferde
getrappel, und vier Reiter kamen aus
den Schlitten zugesprengt· Jb nahm
seine Mütze ab und grüßte, Ebend
blieb mit dein Zügel in der Hand
varniibergebeugt sitzen, scheinbar ganz
erstarrt vor Kälte·
»Was bringt Ihr da aus Eurem
Schlitten?« fragte der Anführer der
Neiterschaar.
»Ein wenig Met und einen guten
Trank Dünnbier,« erwiderte Ils.
»Der Kuckuck hole Euer Tntinbieri
Laßt mich den Met probiren,« sagte
der Korporai.
Jb zapfte einen Becher, der Zchwede
traut. .
»Was ist das! Ihr Kujonet Der
Met ist halb gefroren und tüchtig mit
Wasser verlängert. Habt Jhr Erlaub
niß, mit den Soldaten zu mindean
»Ja," erwiderte sb nnd holte einen
geschriebenen Erlaubntßschein hervor.
Der Korporal wars einen Blick aus
das schmutzige Papier und reichte ev
ihm wieder hin.
»Es ist Alles in Drdnung," sagte
er. »Wohin wollt Jhr ziehen-«
»Noch Zungghoved !"
»Tai- trisst sich vorzüglich. Ich
komme gegen Mittag auch dahin, da
könnt Ihr Eure Bezahlung von mir
fordern. Zieht nun in Frieden Eurer
Wegel«
Mit diesen Worten ritt die Zchaar
weiter.
»Ich glaube, sie lachen und aud,"
sagte sb, als die Entfernung zwischen
dem Schlitten und den Reiter-n so groß
war, dass seine Worte nicht mehr ver
standen werden konnten.
»Das Vergnügen wollen wir ihnen
gönnen,« erwiderte Spend, »du sie uns
unser Geld ließen. Aber wir sind noch
nicht am Ende unserer Reise und tress
Leu wohl bald mehrere ihrer Kamera
en.«
(Fartsetzung solgt.)
Russischer Satan Drei hart
gesottene Eidotter werden mit etwas
laltetn Wasser glatt zerriihrt und vier
Eßlosfel voll Lel,Essig, Pfaffen Salz
dazu gegeben. Tann schneidet man
Kalbobratem gesalzene Zunge und ge
lochte tiartosseln in tleine Stücke, ver
mischt dies mit dem Zubereiteten, uni
siiumt den Salat niit Oliven, itapern,
Sardellen, terebeschwanzen und hart
gesottcnen Eiern Und gibt folgende
Brühe dariiber: Drei hartgesottene
Eigelb mit Lei, einen Eßlossel voll
"geriebenetn Zinse, einige itossel voll
E Sens, einenEßlossel voll saurer Sohne
s giltl wenn nothig noch etwas Essig und
- e .
Herr nnd Diener inEhina.
Im immlischenReiche erscheint keine
gesel schastliche Form inerlwiirdiger
als das Berhiiltniß zwischen Herrschaft
und Dienstboten Gehart der Diener
zur Soldatentaste, so lebt er mit sei
nem Herr-n in großter Vertranlichkeit,
doch ohne sich je eine Ungehörigleit zu
erlauben. Während er bei Tische seinen
Platz zuerst mit ausgesuchter Unter
würfigkeit einnimmt, detheiligt er sich
nachher am Gesprache nnd richtet das
Wort nicht allein an seinen Herrn,
sondern selbst an die hachsistehenden
Gaste. Sobald die Tafel vorüber ist,
zieht sich der Diener gehorsain nnd in
größter Bescheidenheit zurück, und es
wird ihm unter keinen Umständen ein
fallen, sich sein eigenthiimliches Privi
legium sonst zu Nutze zu machen, außer
wenn die hergebrachte Sitte ihm das
gestattet.
Eigenthümlicher altherges
brachter Gebrauch. Die Stadt
London hat alljährlich der btitischen
Staatskasse sechs Hufeisen mit den
dazu gehörigen Nägeln als Pacht sitt
ein Grundstück abzuliefern, das int
Zahn 1234 von einem Grobschmied
huss Anlage einer Werkstatt vom
Staate gegen Entrichtung dieser Natu
ralleistnns gepachtet worden war nnd
später in den Besitz der Stadt London
iibergeaangen ist, Die useisen nnd
Nagel sind seit l234 pii nich alljähr
lich entrichtet trat-den«
Die Chinesen verehren ihre
Ihnen nnd errichten Friedhase sitr ie;
die Japan-sen hear-« one-Härten fee
stät-iet- m richten ist-ersinnt ät
We
Ueiee Lede- nttd Tod
sprech Professor Kronecker beim Antritt
des Rektorated an die llniversitilt
Bern: Ohne Athemzug, ohne Herz
schlag kein Leben ! Aber diese Aeußerttns
gen tbnnen, sogar bei Saugethieren,
außerordentlich vermindert sein. Dies
beobachtet man zumal an den Winter
schliisem Die Körpermärme winter
schlasender Muttnelthiere sinkt bis zu
solcher von Kaltblüterty etwa vier
Grad; das Thier athtnet nur selten und
stach, sein Herz schlagt etwa zehnmal
in einer Minute. Das Thier ist dabei
gestihllod; tnan kann ihm den Kopf
abschneiden, ohne daß es sich rührt.
Es kann selbst unter Wasser lange Zeit
sortschlasen. In Sibirien hat man
Murmelthiere sechs Meter unter der
Erde schlafend gesunden. Starke Kälte
weckt sie aus, wonach sie dann sogleich
Warmbliiter werden, zugleich aber
schnell kältesichete Schlupswintel aus
suchen. Derartige »Vin! minima« sin
det man bekanntlich auch bei Jgeln,
Haselmiiusen, Fledermiiuseih Maul
wiirsen, Hamsterm in minderem Grade
beim Bären. Auch viele sogenannte
kaltbliitige Thiere verfallen in Winter
schlaf, manche in trvpischen Gegenden
auch in Sommerschlas Der Alligator
schliist im ndrdltchen Amerika während
der Winterlalte, im tropischen Amerika
während der trockenen und heißen Jah
reszeit; da vergraben sich auch die gro
ßen Schlangen sur mehrere Monate im
Schlamme. Unter den VLeln finden
sich keine Winterschliiser. Diejenigen,
welche den nordischen Winter nicht
vertragen, ziehen nach dem Süden.
Von Pslanien ist die Wintermhe
allbekannt. Manche Moose, die zehn
Jahre lang im Trockenen lzum Bei
spiel in Herbarien) gelegen haben, ton
nen durch Wasser wieder zum Wachsen
ebracht werden. Die Ruhe ist aber
ein Tod, nur ein äusserst sparsames
Leben. Auch das sichtbare Leben kann
jahrelang bestehen. Während eine Ein
tagssliege nicht viel übersechd Stunden
lebt, manche Korallenthiere nur einige
Tage, Wochen oder Monate vegetiren,
können Spinnen einige Jahre, Fische
über 100 Jahre alt werden. Im
Jahre 1497 wurde bei Flaiserelautern
ein drei Centner li-) schwerer Hecht
gefangen, der nach der Inschrift eines
an den seiemendeticl gehefteten Kupfer
tmgco Zi« Juqtc ir) zur-or gesungen
und wieder tue Wasser gesetzt worden
war. Adler und Raben sonnen 100
Jahre alt werden, Pavageien noch viel
älter, Glcphanten bis 200 Jahre. Als
die ältesten Menschen ane- historischer
Zeit werden von Huieland der Zchotte
stintingern und der Ungar Peter
Czattan genannt, irctche das Alter von
etwa Is» Jahren erreicht haben sollen.
Baume kennen viel langer vegetiren.
Aus der Starke der Stamme, aus der
Zahl der Jalsreeringe und aus histo
rischen lleberlieserungen hat man ersah
ren, daß Ehureisen und illmen über
200 Jahre-, Epheu «t.-30, Bergahorn
500, Larchen 570, Lastanien 600, Oel
biiume und Platanen 700, Cedern und
Lrangenbanine soo, Linden 1000,
Eichen t.-3uo, Eiben 2000 Jahre alt
werden können. Einer virginischen
Ehpresse wird das Alter von 6000
Jahren zugesprochen. Pflanzen wider
stehen itn Allgemeinen schädlichen Ein
sliissen besser als Thiere. Professor
Tavel hat im vatteriologischen Institut
der Berner Universität die Beobach
tung gemacht, daß Sporen von Wasser
batterien 16 Stunden lang irn strömen
den Wasserdampse von 100 Grad noch
entwicklungsfähig blieben; manche
Fettpslanzen sah man noch vegetiren,
nachdem sie in tochendem Wasser abge
brüht und einige Wochen lang unter
der Presse gewesen sind· Aber auch
Thiere können unter schädlichsten Be
dingungen ihr Leben sristen. Schnecken,
Fische und Amphibien kommen in hei
ßen Quellen vor. Insekten und
Frosche, welche eingefroren sind, leben
wieder aus, wenn der Eisllumvem der
sie eingeschlossen, ausgethaut wird.
Franilin sah Fliegen, die aus Madeira
im Wein ertrunken waren, in Amerika
an der Lust wieder lebendig werden.
Wie lange Kröten, die man in Mar
morblotten nnd anderen Steinen einge
schlossen gesunden hat, ohne Zutritt
von Lust gelebt haben, ist nicht zu
berechnen. Ausgetrocknete Räder-thier
chen sah Lettweuhoeet nach zwei Jahren,
Spallanzani nach vier Jahren wieder
aussehen-Manche dieser Angaben,
sum Beispiel, daß man lebende Kröten
n Felsen eingeschlossen gesunden habe,
sind von anderer Seite in’o Reich der
Fabel verwiesen worden.
«Angeekelt durch die
schlechte Rechtspflege in mei
nem Vaterlande, ver-mache ich meine
Hinterlassenschast im Betrage von
2,000,000 Lire der stadtischen Wohl
thätigkeitsverwaltung von Triest nnd
ermahne die dortige Stadtbehorde, sich
aller gesetzlichen Mittel zur Voll
ziehung dieses Vermochtnisses zu bedie
nen.« So lautete das Testament, wel
ches der türzl ich in einem Städtchen der
italienischen Riviera verstorbene reiche
Genuese Ateramo hinterließ. Lenterer
hatte sich vergangenen Herbst stei
willig das Bürgerrecht von Triest er
worben, was um so beinertendwerther
erscheint, als trotz des zwischen Lesters
reich-Ungarn und Italien bestehenden
Bündnisses in dem letzteren Lande der
Groll gegen Oesterreich immer noch
als eine patriotische Empfindung ge
nährt wird.
Die Gesammtsumnie, die
der Welt ihre re ierenden Ein-piet
tosten, berechnet st aus die let-ig
Iett von ftd,ooo,000 jährlich.
Eigenartiges Institut-.
Ein Inbilinnm eigen in seiner Art,
hat diesei Tage Aifred Herz, Bureans
ches der Fabr-it Berl n. Co. am Central
bahnhos in Wieinburg gefeiert; er hat
nitntlich den sonsten deutschen Descr
teur nach Deutschland zuriickbesördert.
Die meisten, und zwar weitaus die
meisten deutschen Deserteure wenden
sich nach ihrer Fahnenslncht nach dem
Großherzogthum, dassie, weil in dem
selben ieine Militiirpslicht herrscht,
ald ein Cldorado ansehen. Seit den
19 Jahren seines Ausenthalteo in der
Stadt hat Herr Herz, der and Merzig
an der Zank zn Hause ist, es sich zur
besonderen :’.nfisnbe gemacht, alle
Desertenie, die raselbst anlangen, zu
bewegen, zu ihrem Regintente zurück
zukehren; er tonnnt, wie kein zweiter,
in die Lage, niit diesen jungen Bur
Ischen in Berührung zu kommen; sobald
ldieselben in Luxemburg ankommen,
fragen fJe nach irgend einer Beschäf
tigung-und werden meist zur Verl’schen
Bettfabrit geschickt, wo ed fast immer
sArbeit und Verdienst gibt. Herr Herz
zninnnt sich seiner Lande-Eleuth die ge
Unähnlich mit knappern oder gar leerem
Beutel anlangen, in edelmiithigster
JWeise an, verschafft ihnen aus seine
xKosten und tnit Hilfe non Freunden
;und sonstigen inildthiitigen Personen
seine ordentliche Mahlzeit und, wenn ed
sein musta, auch s bdach siir eine Nacht,
redet ihnen dann kräftig ln’s Gewissen,
Imacht sie aus die Folgen ihres meist
uniiberlegten Schrittes aufmerksam,
nnd von zehn gelingt ed ihm in neun
Fällen, dieselben urnzustiimnen und zu
bewegen, zum Regitnente zurückzukeh
ren, wobei er siir die Kosten der Nitcks
fahrt und initunter auch wohl noch siir
einen Zehrpfennig Sorge trägt. Das
dritte Hunden der von ihm aus diese
Weise Zuriicibesorderten hat er dieser
Tage ootlgeniacht. lind daß die armen
Deserteure froh sind, dem ihnen er
theilten Rath gefolgt zu haben, das
beweisen die herzlichsten Danlschreii
ben, die regelmäßig an Herrn Herz
eintreffen; auch von Militiirbehtirden
sind an Herrn Herz Ancrtennungd
schreiben gerichtet worden, worin die
selben ihnt sur seine erfolgreichen Be
mühungen ihren besten Dank ausspre
chen. Die lobenewerthe Mission, der
sich Herr Herz in so opferwittiger und
suneigenniitziger Weise seit 19 Jahren
widmet, itt unt so hoher anzuschlagen,
als dieselbe init nicht zu unterschatzens
den personlichen Opfern verbunden ist.
Lizensirte tiootsen gibt es
im New Norter Hafen gegenwärtig
tm. Zie alle befinden sich im attiven
Dienst. Die Anzahl der dort gebrauch
ten t«ootfenboote beträgt Lo. lsienannte
Lootsen bngiirten im verwichenen
Jahre 5592 «ahrzenge in den Hafen
oder aus demselben
. -. JWM
Nclissce m» im- echtem;
Eli
RML des s Hilf-Ho
Bisiiilks Z
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ins-i Wen-ists
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Meter-i ais weite-sing. com-s sitt-l goss
Ledees ic. Saite-knacken
Ns Zu Indes-i lki iskls u .«-k;i«7tki(-W. W
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Ta-: iillriie Unqu- Itsixi ice-.- s«--1i« m chxiisus Lili)
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iGegründei von R. S. Paiersoii, this-.
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»Hm die eure tshisiiis in n( isdaen sei-im i-..:iinMieii.
Waaren ii er ver-packt und »Ein-wohin kais-nei. Mit
sei-nimm Meint-Cisf Muts uni- zuiriedinliut i as
Pius-te ragst o.:n alten Li die-hie in kaniiiü Nin- li H
Schreiten-, Wyo.
Niisgeiids ini großen Wein-n giehi isg eine
Wege-id, die sich heiser iiii die Laiidiuiriliichaii
eignes, als man sie in der Umgebung des
69 Meileii nöidlich von lsljeizennk gelegenen
ichäiien Siödicheii Wheailaiid, Wink finden
sann. Jiiinienie Grimm nie versiegendes
Wasser, reiches Land und überhaupt Alles-,
uin Landwirihschaii erfolgreich iu beneiden
Prachioolle Karmen zii haben sur wenig Welt-.
Zu erreichen iiber das Union Poe-sit Sysieiii.
is. L. l- oiii a i«,
N. P. ör. I. A» Linahii, Neb(
Ein neuer Zug mich St.2ouis·
Tas Wichiigsie in der neuen Zeiiiabelle krei
Bniiiiigioii Linie isi der neue Niand Island
«--Si. Honig Zug.
Verläßt Grund Island iini 71324 llhi
Abends und iriiii ani iiiichsieii Nachniiiicig 4
Uhr 45 Minuten in Si. Tonik- eiii. Inich
fahrende Schlaf und lksiivagen und eine
prachtvolle achisiiindige Fahrt den Ufern des
Mississippi enilang· «
Bedenkt. dies in der einzige Zug. welcher
einen durch ehendenSchlaswagen von Miand
Island iia Si. Lonis mit sich sühri.
Tickeis und Auskunft iiii B. ö- M. Teppi.
TM Euer lese-I Blei sit
scscss ccsslssch co»
Nod-Folger von locin s ARE-t
Cicibliri in 1871. Schreibi süiMacfibekichi
llkrwåldeil diese Helmiin 19 lIr
Its-sa- cxuy sue-It ji«-M
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W’ ·31.c!.nljmnn«sn um's Beste besorgt.
Ulllein die Brauche sinks- !«eichcstbcfmtteks
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i Wir Jer wissen, wer Lineoln war und
Iwug er für seinBaterland gethan und wenn
jwir auch mit feinen Thaten bekannt sind,
swcnnwirauch häufig Vncchstücke aus
kleinem Leben aelejen haben, so giebt es
Jdoch Viele unter uns, die noch nicht in
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Münchener
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