Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 15, 1895, Page 4, Image 4

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    Orts-I Island
Anzeiset und Her-ts.
I. I sitt-Iph, - - permis-ein«
Erscheint jeden Freitag
sue-ed It the Post Ost-« II Grind Ist-nd s
mä clm Ist-net
Der ,Anzeigek und Herold« kostet i2. 00 pro
Jahr-. Bei Vorausbezahlan erholt
jeder Leser em schönes Kra
nuenbuch g r a cis.
Ofsiee Is· 305 sei Zweite Strick
Freitaq den 15 März189.3.
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Ente Karte pu) Monat ............. 1 00
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Use-Ieise Zotten nie besonde
ren dessem-O
Jemand der 3 Nummern einer Zeitung
saninnnt, wird als Abonnent betrachtet nnd
ist verpflichtet, für die Zeitung zu bezahlen.
Eine Zeitung anzunehmen, obne Zahlung
zu leisten, wird vor dem Gesetz als Itebftah
angesehen und demgemäß bestraft.
Niemand kann eine Zeitung abbestellen,
ebe er alle Rückstande fiir dieselbe be
ablt bat nnd ist der Abonnent zur Zahlung
für die volle Zeit verpflichtet wo die Zeitung
Zetaudt wird, bis er bezahlt hat, ob er die
eitung auf der Post annimmt oder nicht.
Moiinenteir, die Ohren Wohnort verän
betri, wollen gefl. bei Angabe ihrer ne u e n
Adresse auch die bisherige angeben, da ionft
leicht Fehler vorkommen, weil es zu viele
Leute giebt, die denselben Namen rühren.
Geldsendungen wolle man per Moae s Or
der-. Bxpresv Moos Order-, oder ant
Dmtt senden. Personlichen checks füge
man Betrag für isollektion bei. Kleinere
Beträge nehmen wir in Brieimarten an, doch
erbitren wir solche nur zu l und 2 6ents,
keine größeren.
Man vergesse nicht, in Brieer die genaue
-Idreife anzugeben nnd adressire deutlich
· tatst-se- ursa sowie-,
M W. 2. Str.,» Grand Island, Neb
Co fh scheint noch nicht genug der
ilsfreitsstsrsätblichtet Ehren zu haben und läuft
—wieder. Los ihm was nützen wird?
A l H Mayor läuft auch D. C. Zink,
der jedoch hoffentlich von «Bil1 The-mo
son« im tiefen Schnee begraben werden
wird.
In Kansas predigt jetzt ein Rev. J.
»H. Allen von Californien den Unter
gang der Welt in 1896 nnd oersekt die
guten Kansasser in nicht geringe Auf
regung.
«Couoerneur Holcomb hat die
Borrett Spott »ein-enge ot renne bill«,
Die von der Legislatnr pafsirt war, vetirt.
Er begründet sein Veto damit, daß die
Bill unkonflitutionell fei.
D e n v e r möchte im nächsten Jahre
eine mternationale Bergbau- ursd Indu
stric-Ausstellung oeronftalten, mit wel
cher gleichzeitig die vor ZU Jahren er
folgte Aufnahme des Territoriums Colo
tsdo in den Staatens-und gefeiert werden
würde.
O t t o Cropp, ein Bruder des wahr
scheinlich bei dem Untergang der ,,t»5lbe«
vorgekommenen Cropp, hat dieser Tage
dessen Wittwe, Annie Cropp, geheim
thet. Beide sind in Chicago wohnhast
und Cropo wird dadurch zugleich Vater
von 3 Nichten und Messen. Tje haben’S
ziemlich eilig!
D e pesche n von Veto Cruz über
Tempo und Jacksoaville, Fla» melden,
Deß der durchgebrannte Er-Schaymeister
von Süd-Dakota, Tayloe, der Miss
000 unterschlsgen hat« in Vera Cruz,
Metiko, aktetirt worden ist« Er wurde
von PinsertoaiDetektives verfolgt, die
sehn endlich erwischten. Toylor reiste un
ter dem Namen Geokge Moson und hatte
sich von Jocksonville noch Hooana bege
hen, wo man seiner auch habhaft wurde,
ihn jedoch nicht fest-nehmen konnte, da es
In Zeit mangelte, indem er sich nach
Veto Cruz einschiffte. Hoffentlich hat
»Ist-n den Rechten erwischt.
J n New Oele-Ins herrscht augenblick
cith große Aufregung, da sich die Wirken
der Hasen-ebener so zugespitzt haben,
- . dsß eine eoße Schießerei stattfand, bei
see fäns ersonea erschosseu wurden und
s schwer verwundet, so daß mehrere da
w- fterben sterben. Einige see Geschos-·
smn erhielten sechssbis sieben Kugeln.
.Der Streit der Arbeiter ist zwischen den
Ieise-e »und Ists-gen, olso ein reiner
se entcmps Die Weißen hatten m dee
sei sich mit Gewehr-en und Nesocoern
»Meh» und ais us Die-stag, Morgen
Ue Its-seit beginnen sollte, Orden die;
Ist-If es sit Waffe-meinst rette-eben, s
sit genannte-II Erfolg. Die Ge- s
M sia uns-much Jung-. Ess
Musen such s Regel- iu’s Wasser und s
sm- u, daß se erneute-h Dies
if Wiese-, M- die Ruhe her- ;
, ,—ds Ue Mitkne- «Riot« nicht
- « . Wie stehest-engen
Der hinnen-Konsum
Um die ungeheure Zunahme der Bun
des- Ausgaben zu würdigen, muß man
aHif alte Zeiten zurückgehen Als das
iordentliche Budget (ohne Zinsen iind
Schuldabtragung) unter Buchanan auf
72 Millionen stieg, trug dies nicht wenig
zu demokratischen Niederlageii bei, und
Ausgaben wurden dann auch unmittelbar
vor dem Krieg auf 60 Millionen ver
mindert. Die Kriegoperiode übergehen
wir. In dem Finanzsahr HGB-VI
hatten wir ein ordentliches Budget von
203 Millionen und dieses wurde, als das
demokratische Haus der republikanischen
Administration Zügel anlegte, 1878 auf
134 Millionen herabgebracht. Dann
begann der Pensionsschwindel, das Bud
Iget stieg fast ununterbrochen, und die or
dentlichen Ausgaben überschritten im
Jahre 1891 zum ersten Male 300 Mil
lionen.
Man hat sich jeyt daran gewöhnt,
einen Kongreß als BillionensKongreß zu
bezeichnen, weil er iii den zwei Jahren
seiner Erisienz etwa 1000 Millionen. also
500 Mill. per Jahr, verbraucht. Dabei
sind allerdings die Post-Ausgaben einge
rechnet, die durch Post-Einnahmen unge
fähr gedeckt werden, und da noch ringe
sähr 30 Millionen Zinsen eingerechnet
sind, wogegen Zinsen unter jenen Ver
gleichssummen auch nicht angeführt mur
den, so reduzireri sich die ordentlichen
Ausgaben auf ungefähr 400 Millionen.
Jni Vergleich mit 1878 haben sie sich
also oerdreiiacht; im Vergleich mit der
Zeit vor dem Kriege versiebensacht
Rechnen wir 140 Millionen für Petitio
nen ab und 27 Millionen für 1878, so
wie 1 Mill für 1860, so haben wir jetzt
immer noch 260 Millionen gegen 107 in
1878 und gegen 59 in 1860
Das sind Ziffern, den Berichten des
Finanzdepartements entnommen, welche
jeden denkenden Menschen überzeugen
sollten, daß die Bundesregierung sich
einer Verschwendung ergeben hat welche
außer allein Berhaltniß zur Zunahme
legitimer Aas rüche an diese Regierung
steht. Ob die Regierung demokratiich
oder republikanisch ist, macht gar reinen
Unterschied mehr; einen Unterschied würde
es höchstens noch machen, wenn sie popu
listisch würde, denn dann ließe die Stei
gerung der Ansprüche sich gar nicht mehr
absehen.
Es ist nicht anzunehmen, daß die Pen
sionen auf eine Generation hinaus ab
nehmen werden, falls der jetzige Meist im
Kongreß bleibt. Für jeden abgehenden
Pensionär wird man mindestens einen
ausfindig machen und wenn die legitimen
Pensionäre — d. h. diejenigen, welche
durch Kriegsdienste arbeitsunfähig ge
worden sind, und ihre Familien — und
die »abhiingigen«« Pensionäre —- d. h.
diejenigen, welche nicht so arbeitsun
fähig geworden sind, aber gleichwohl
Pensionen bekommen, weil sie unt-entit
telt und »abhängig« sind — abnehmen,
wird man zu einer allgemeinen Pensioni
rung aller ehemaligen Unionskämpfer
Die Flottenbauten werden auch kein
Ende nehmen. Auf eine Verstärkung
der Armee müssen wir uns auch gefaßt
machen. Der halben Milliarde ikn Jahr
werden wir uns eher nähern, als uns da
von entfernen, und die BillionemKock
gresie werden zur Regel werden. Die
Parteien verlangen und versprechen nach
ibie vor in ihren Platformen eine sp a r:
f a m e Regierung und die demokratische
Partei thut sich speziell auf ihre Doktrin
etwas zu Gute, nach welcher die An
iprüche an die Regierung möglichst be
fch r ä n kt werden fallen. Zur Macht
gelangt, hausen beide Parteien gleichmä
ßig darauf los. Die Republikaner
schimpfen über die Demokraten, und um
gekehrt, und beide haben recht, aber svenn
beide zugleich die eigenen Vertreter in der
Regierung kritisiren wallten, so könnte
allenfalls etwas bei der Kritik heraus
kommen. Vorläufig wird es bei den
BillionemKongressen bleiben· Der Un
fug wird um f- ungeftrafter fortgesetzt,
als bei unserem System der indirekten
Besteuerung die Meisters gar nicht ver
stehen, wie hoeh sie besteuert werden.
Die Gleichgültigkeit der Steuerzahler
ist un· so bemerkenswerther, als die Bun
desgAusgaben nur einen verhältnißmäßig
Heringen Theil der öffentlichen Ausgaben
ausmachen und die Bandes-Regierung
von all Dem, was in anderen Ländern
die Regierung zu bestreiten hat, nur das
Geringste tragen muß. Jn Wahrheit
sind unsere öffentlichen Ausgaben sicher
lich höher als irgendwo sanft, und mit
der Güte der öffentlichen Verwaltung ist
ei gerade umgekehrt.
s- u s der Patentamts - Statistik für
das Jahr 1894 erhellt, daß in dieser
Zeit nicht weniger als 20,803 Erfindun
gen in den Ver. Staaten durch Pateni
geschützt wurden. Am zahlreichften ist
der erfindangsieiche Odysseus im »Nat
meg-State« Connecticut vertreten, wo
auf 963 »Seelen« ein Patentiiihaber
kommt. Merkwürdigerweise sigurireii
die Namen aller dieser Pateatinhaber
nicht zugleich in den Register-i unserei
Millionäre·
Butten-c Art-ten Saite-. .
Die besie Salbe in der Welt iüt
Schnitm Qimfchungem Wunden, Ge
fchwürh Salzsiuß, Ausschle gesprun
gene Hund«-, Frostbeuleiy Flechteiy Hüh
ner-nie e«n III-d alle Hauttkankheitm und.
heilt erhäaioerhoiden oder braucht
ni « : — werden Garn-tin;
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Uns der staatshanptsadh
Liacoln, Il. März.
Wenn die Staatsgeseygebung, anstatt
alle Jahre, alle vier Jahre zusammentre
ten würde, wäre dies immer noch hin
reichend für die Gesepbedürfniffe,
Hund den Steuerzahlern von Nebraska
würden Hunderttausende oan Dollarg,
swelche geradezu muthwillig vergeudet
werden, erspart bleiben.
Wenn man sich fo betrachtet, wag un
sere verehrlichen Gefeygeber bisher Er
fptießliches geleistet haben, so muß auch
der unbesongenste Mensch, der einiger
maßen seine fünf Sinne beisammen hat,
zu der Ansicht kommen, daß die Herren
kaum besonderen Grund haben, auf ihre
Leistungen stolz zu sein. Eine Ilniahl
»Bills«, die das Papier nicht werth sind
auf welches sie gedruckt wurden, sind an
genommen worden, während verschiedene
solche Bills theilweise bereits Gescheit
kraft erlangt haben, trotzdem dieselben
jedem einigermaßen Gesebkundigen auf
dein ersten Blick als gegen die zur-da
mentalprinzipien der Staatskonstitution
verstoßend sich repräsentiren. Zu diesen
gehört das sogenannte Relief-Bond-Ge
setz, welcher-, selbst wenn es sonst »all
rigbt« wär-, trotzdem werthloz sein
würde, weil wohl nur wenige Countieol
im Staate von demselben Gebrauch ma
chen können oder wollen« Das vorn Ge
neral - Anwalt Churchill erfundene
change of feurig-Gesch, welches eigeng
iür den Barrett Scott Mordfall zurecht
geftrt wurde, ist so unkonstitutionell »wir
nur möglich » Jn Betress des speziellen
Falles verstößt es gegen das oberste
Rechtsprinzip aller civiltsirten Länder der
Welt, daß keinem Gesetze rückwirtende
Kraft verliehen werden rann, während
der zukünftigen Anwendung des Gesetzes
die Konstitution des Staates —- wie des
Landes — entgeaensteht, nach welchem
kein Angeklagter dem Prozesse durch den
tuständigentliichter entzogen werden kann.
Es zeugt non keineswegs besonderer juri
dtscher Kavazität wenn ein Generalu
walt derartige Gesetze empfiehlt und de
ren Ausführung für durchführbar hält,
noch dazu in einem Lande« wo bekannt
lich in Bezug aus Jurisdiktion der Ge
richte und andere dergleichen wichtige
Punkte und Bestimmungen noch bedeu
tend schärfere Distinktionen gemacht wer
den, als in anderen Nechtsstaaten
Es blieben denn nach alledem etwa
noch die sogenannten Relief - Ville
Wenn den armen nothleidenden Former-i
iin Westen unseres Staates thatsiichlich
das viele Geld, welches durch diese Billi
angeblich zu deren Unterstüdung bewil
ligt wird, zu Gute käme, so könnte man
sich mit demselben wohl mit Freuden ein
verstanden ertlären· Aber, wer glaubt
daran? Wer glaubt daran, daß that
sächlich dem Nothleidenden geholfen wi:d,
daß nicht dort und da geboodelt wird und
daß der wahrhaft Bedürftige redlich sei
nen Theil erhält? Wer glaubt daran?-——
Unstreitig sind unter der Menge Ge
setzoorlagen, über welche sich unsere so
genannten Bolksvertreter ihre Köpse zer
brechen, auch manche, die gut gemeint
und, entsprechend ausgeführt, jenen Nu
tzen haben würden. welchen ihnen ihre
Verfasser vindieiren. Ta find beispiels
weise einige Wills, welche das Interesse
der Arbeiter wahrzunehmen geeignet sein
sollen; allein auch hier »ftinkt« es wieder.
Theilweise sind die betreffenden Vorlagen
zu einseitig, unt nicht zu sagen radikal,
sum Theil sind sie, selbst als Gesetz, un
brauchbar, weil undurchführbar. Daß
Waaren im Zuchthaus hergestellt, und
bestimmt, mit den Erzeugnissen der freien
Arbeiter in Konkurrenz zu treten, ent
sprechend bezeichnet fein sollen, um ihre
Herkunft anzudeuten, hat man in den
meisten ösilichen Staaten bereits gesetzlich
aeriügt und es sollte wohl auch in Ne
braska eine solche gesetzliche Bestimmung
getroffen werden; was aber beispielsweise
dieBorlage anbetrifst, welche einZwangs
schiedsgericht für die Beilegun von Dis
ferenzen zwischen Kapital und grbeit ein
führen will, fo ist diese Vorlage weiter
nichts als ein demagogischer Kniff, durch
welchen sich ein paar »Arbeitersreunde«
in der Legislatur prominent machen wol
len. So lange einein Schiedsgerichte
nicht die Macht gegeben werden kann,
daß beide Streittheile den Schiedsspruch
anerkennen müssen und so lange keine
gesetzlichen Vorschriften gemacht werden
können, wie viel Lohn ein Arbeitgeber
bezahlen und für wie wenig Lohn ein Ar
beiter arbeiten muß, so lange werden
Z w a n g s schied-gerichte, aus gesehn
cheen Wege errichtet, in jedem einzelnen
Falle sich als Fehlschlag erweisen. Wir
haben in dieser Hinsicht die Erfahrung-en
welche andere Staaten bereits mit derar
tigen Erneritnenten gemacht haben, und
die großen Arbeiterorganisatianen des
Landes, die Arn-ersann Feder-two ot
Labor, Brotieorhooel ok Cis-spenden
u. s. w. haben längst die sogenannten
Zwangeschiedagerichte als humbug er
klärt, weil eben bei einem S chied o
s p r n ch e von einem Zwange keine Rede
sein und keiner der beiden Streittheiles
sznr Annahme des Schiedcspruchei undi
zur Unterwersung unter dessen Entschei
dung zw u n g e n werden kann und
Idaniit stillt die erste nnd Grundbedingung
»für die Institution Und doch! Wie hi
Iig streiten sich unsere Solone gerade in
dieser Sache heran-! Ein «Strelt unt
des Kaisers Bart.« sber freilich: Man
hat dabei Gelegenheit ßch als »Arbeiter
freund« sahn-spielen nnd rechnet dabei
ans die wesen Weis- welche be
sei-net nie-Pakt asze werden
Its-anderseits.
Jm lepten Jahre ist die Einwanderung
abermals zurückgegangen und zwar urn
vierzig Prozent ini Vergleich mit jener
des Jahres 1893. Außerdem ist zu
bedenken, daß die Einwanderung im
lehten Jahre uns hauptsächlich Leute
aus Nußland und Oder-Ungarn zu-.
führte, soinit nicht die Leute brachte,T
welche wir als einen gesunden nnd er
wünschten Zuwachs unserer einheimischen
Bevölkerung betrachten könnten. Die
Einwanderung von Deutschen nnd
Standinaoiern ist auf ein Minimum
zusammengeschrnmpst.
Was sind nun die Ursachen dieses
Rückgangesf
Tausend und eine, geistige und
materielle, hauptsächlich materielle.
Es hat einmal eine Periode gegeben,
»in welcher diesem Lande vorzügliche
äMänner nnd Frauen zugeführt worden
;sind, weil sie die Unabhängigkeit snchten
Hund die Freiheit liebten.
; Nicht materieller Sorgen wegen per
Iließen sie die Heimath, nicht, weil sie
Ierwarteten, »im Land Amerika« goldene
FBerge zu finden, sondern weil sie den
siückischen Polizeistaat der fünfziger
IJahre haßten, weil sie sich von der nach
sdem stser Zreiheiisransche eingesetzteni
yNeaktion nicht knechten lassen wollten«
; Ein großer Theil dieser Freiheits-;
YReclery von denen noch mancher irn
«Silberhaare unter uns weilt, brachte
nicht nur ein nacktes Leben, fondern
Hab und Gut und vor allein Wissen und
den ehrlichen Willen mit, seit
einzuwurzeln irn Boden Amerika’s und
tüchtige Bürger der Repudltl in werden«
Der Geist, der in ihnen lebte und der«
Isich dem Polizeistaate der fünfziger
LJahre nicht unterwerfen wollte, der schen
’früher der Kleinstaaterei und ihrer
iBeatntenrvillkiihr opponirte, der hat sie
Ioon der heimathlichen Erde losgerissen,
Tüber den Ocean geführt und hier ein
gewurzelt; er bildete Ende der fünfziger
Jahre einen wesentlichen Theii jenes
iElernentesz das jene Gährung im Nor
iden hervorgerusen hat, welche zur Er
wählungLineoln’s nnd zur Secession der
Südstaaten sührttz dieser Geist war
aber anch opferwilligz er leuchtete über
iall voran, wo es galt, die Freiheit zu
lvertheidigen und das Sternendanner zu
zdeschirnien —- —- —.
Tie Einwanderung der letzten Jahr
tehnte ist roher geworden. Wie einst
die Horden aus der sarmatischen Tief
ebene, vom Don und Dnsepr westwärts
ragen, um gute Weideplöhesür das Vieh
»und bessere Wohnstätien iür den Stamm
szu finden, so waren es in den letzten
Jahrzehnten hauptsächlich die fette r en
W e i d e g r ü n d e Amerika’g, welche
die europamüdeti Leute aufsuchten.
Nun sind aber in diesem Lande die
besten Weideplöye schon besetzt, auch hier
wird der Ellbogenraum immer enger,
auch hier nähern sich die Ermerbsoen
böltnisse des kleinen Mannes immer mehr
den europäischen« Nur sür Leute,
welche in Europa schon hart an’s
Lumpenproletaritat herangerüikt sind,
wie die Jialiener gewisser Gegenden,
oder die slaoischen Bergleute Liber
llngarns, u. dgl., sie finden in Amerika
hier und da noch ein Mädchen, wo sie
sich materiell besser stehen als in der
Heimath Jn Deutschland hingegen
sind die« Erwerbsoerhältnisse seit dein
deutsch : französischen Kriege bedeutend
besser geworden und auch das geistige
Leben war dort in keiner Weise ein
geschränkt. Ein Land, in dem sich die
sozialdemokratische Literatur so ent
wickeln konnte, wie in Deutschland, darf
sich wahrlich eines hohen Maßes von
Freiheit rühmen. Also di e b e s se re n
politischen und sozialen Zustände in der
alten Welt haben einen Theil der aus
wanderungslustigen Leute z u r ü tk g e
ha l t en, der größte Theil aber wurde
durch die Nachrichten aus Amerika
zurückgeschreckt. Wer se im
Auswanderer-reso. Einwanderergeschäste
thätig war, der weiß auch, daß ein
großer Theil der Einwanderung von
hier aus herbeigezogen und durch soge
nannte »Prepaids,« d. h. durch hier im
Voraus bezahlte Fahrgelegenheiten
erleichtert, in vielen Fällen überhaupt
möglich gemacht wird. haben die
Männer, die oorausgegangen sind, etwa-s
gespart, dann lassen sie Frau und Kinder
nachkomnienz der Bruder holt die
Schwester, der Bräutigam die Braut
aus der Heimath zu sich herüber; der
Former braucht Hilse und bezahlt für
sden Vetter die Reise —- kurzum geht es
den Leuten hier gut, und haben sies
Ursache, zu glauben, daß Freunde undi
Wer-andre eiii besseres Fortkommeni
Heiden können als drüben, dann ens
muntern sie dieselben zur Auswanderung
und senden ihnen sogar häufig die Ueber
sahrtekartern
In den lebten zwei Jahren sind aber
keine frohen Nachrichten in die alte
Heiniath gelangt. Die Handel-leiste
hat Noth nnd Elend über Viele gebracht,
und statt der Loch-use sind Klagelieder
über den Ocean gedrungen. Die Miß
ernten im Westen, dies-Streits, die
Arbeitslosigkeit, die allgemeine gedrückte
Stinnnung: sie sind als die Haupt
nrsachen des Rückgangs der Einwan
derung zu betrachten· Was die Arbeiter
Ugitqtoren und Natiofsten mittelst
serschärfter Gesetze gegen die Einwan
derung zu erreichen suchten, das haben
die Zeitumstände nnd Lebensverhilltnisse
ganz von selbst zu Wege gebracht.
Je mehr die ,eingesleischten« Amerika
ner das Land aussen-sen nnd sus
pllkndernz je mehr sie die Freiheit be
schränken nnd sie Steuern erhöhen; je
net-unter M Land nnd je schsiee er es
tsse de- elssnsex m ehelichen un
s
wird, sich zu einer menschenwürdigen
selbstständigen Eristen durchzuardeitem
desto mehr wird die Einwanderung ad
nehinen. Die jetzige Krisis wird sich
noch auf Jahre hinaus bezüglich der
Einwanderung fühlbar machen« vielleicht
überhaupt nicht mehr ganz überwunden
werden. Jll Staatsztg
Wieder-derselben- ane Platze.
Jn den Staaten Europa’s scheinen
die Landwirthe ietzt überall die Oder
hand zu haben. In Frankreich halten
sie sich vor einigen Tagen an das Mini
sterium gewendet und diesem geklagt,
daß ihre Interessen durch die Einfuhr
der Fleischprodulte Amerika’9 geschädigt
werden, und dan Ministerium that den
Bauern sofort den Gefallen, die Ein
fuhr deg amerikanischen Viehs zu ver
bieten, weil —- es krank und der Genuß
des Fleisches daher für die Gesundheit
der französischen Consunienten gefähr
lich sei. Einen Beweis für diese Be
hauptung zu erbringen, hielten weder
die Bauern, noch die französische Regie
rnng für nothwendig.
Deutschland hat den Anfang damit
gemacht; es wollte uns dadurch zur Arn-»
derung unserer Zollpolitik betreffs Zuk
kerg bringen; Deutschland veranlaßte
dann auch Dänemark, Oefterreich und
Belgien ein Gleiches zu thun, uin uns
nachgiebig zu machen. Ader was hat
Frankreich für ein Motiv, mit Amerika
anzudinden? Weiter gar nichts, als den
Landwirthen gefällig zu sein«
Uebrigens ist dieses unprovocirte Aus
treten dei französischen Regierung nur
eine Folge der schlappen Haltung unse
rer Adminisiration gegenüber der von
Europa inaugurirten ZwiebeleL Wäre
der Zollltieg in Washington pronipt
aufgenommen worden, dann hätte er sen
seits des Lsreans keine so großen Tit-.
niensionen annehmen lönnen. Weder
Belgien, noch Dåneiiiart, noch Oesteri
reich hätten gewagt, das Absangebiet
für ihre Produkte in gefährden, nnd
Frankreich wäre auch nicht auf den Ge
danken gekommen, an unserem Vieh
Terasfieber zu entdecken. Aber man
merkt eben drüben, daß eS keine Gefahr
ihat, den Ver. Staaten den wirthschaft
ilichen Fehdehandschuh hinzuweisen.
sWas wird nun unsere Administratiou
lthunlt Wird man sieh endlich zu einer
Heinsten That aufrassen, und Gleiches
Iniit Gleiche-n vergelten? Warum nicht
Ifranzösischen Wein mit dein Bann bele
igen und sonstige Produkte Frucht richs
jprogcribirent l5a ist die höchste Zeit,
daß man in Washington einmal zur Be
inniiung kommt. Durch die letzte Band
anleihe sind europäische Bankiers und
Spekulanten auffallend bevorzugt wor
iden; das Synditat will nicht einmal
s 10 Millionen der ganzen Anleihe in den
Ver· Staaten lassen. Unser neuer Ta
rif gibt den europäifchen Piodueenten
und Erporteuien eine Menge Zartheier
»die tie früher nicht genossen haben, und
ffiir all dar- soll einer unserer wichtig
sten Crpottartikel mit einem Boheoit in
sollen größeren Landern Europa g belegt
werden? Keine lahmen Proteste sondern
aufgewacht und mit denselben Waisen
dreingeschlagen, das ist die einzig richtige
Zaktil, unt uns nicht zum Fußschemel
der Welt zu machen
St. Kos. VllsbL
Die Blutes-ie.
Jch sei-i disgösted mit der ganze Welt.
Un nun was ltmcnt des? Bun nir An
neren, alg daß ich mich in der leyschte
Zeit ze viel um höhere Wisseschaste un
io Sache gelimmert hab. Tschan, hen
ich mer vor längerer Zeit gesagt, Du
bischt seht e prominenter Matm—-—ich hen
Hunnertausend in Cäfch nnd Prnppertie
—Tu mußt setzt mit seine Gesellschaft
ufinire, mußt e Rolle schpiele in der So
riety un in die Ballidir vun Dei-n Adiap
tinonterlnnd un do mußt De nach Dei
Büldnng, wo e Bische inconipliet ig,
noch ze impruhve treie. Jch hen also
die wissenschaftliche Artile in die Pä
pers, wo ich unnerstihe thu, un aach in
lo Zeitschriste wie Buch für Alle un die
Gartenland, wo mei Atti drufs sub
screlbed is, wege die Novels, gestodied,
un jetzt bin ich so weit gekomme, daß ich
mer meines Elends kee End weiß. Die
verfluchte Varteriel Die sein an dein
ganze Unglick schuld. Jch trau mer
meiner Alti leen Kuß mehr ze gen-we
Jch hen gelese, des Küsse wär die beschte
Gelegenheit, die Bacterie wholesqle ze
letschr. Jch trau rner keen Wei mehr
ze trinke in eme Saluhn aus Angscht
an dem Glas könnte e paar Baume
nun dem Mann, wo zuletzscht draus ge
trunke hat« hänge gebliewe sein. Mein
Hund — es war e feiner Jagdhund, den
ich arg gegliche hen —- hav ich usiibkinge
loße, weil e Hund ebnut des Gefähr
lichfle in der Lein nun Bauern-Ueber
tragung sein soll, wiss gibt. Wann
mer an Blume schwellt, do kann mer
nach allerlei letsche· Mel größte Freud
war setihee, wann ich am Erschie die
Rent eollekt hab un bin mit eine onst-t
liche Pecetbuch vol-l Cöich heimgehen
me. Heipetag denl ich nor, wann ich
des Money heembring: wie viel hien
neettausend Bagille un sunichtige
Krankheitsoiechee weist De der da wic
der in’e hat-s geschleppt benom? list
des is noch net alles- Jeden Tag werd
e sunlelnagelneie Stckneß erfunde. Mei
Lin-er die sein scheinbar alle ketnges
snnd un seåe aus wiss Lede. Was met
ene dei? ann ich se Magnet muß ich
inei- bochimmer denke: O, ihr arme
Wünnerl Ihr how-i anz gewiß ach
schun in Ench. Wie ans sei-W den
ees, de seist Elch der Vekillluy III
seen hilft teeDeetee nieset
TO le ji
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wahr, die Daclers sein heimigen Tag-i
Iveit ahead. Sie schneide eim de Muse
oder die Niere raus, page se orndllich
aus« flicke ie zefamme un thun fe widdkk
an ihrs’n Platz. Arn-ver was riitzi des
Alles? Wann se Eim die Kidnies gesirt
ben, mache sich die Bazille itvwer die Le
ber her, un waan die in Order is, gehn
se ins-vers Herz. Werd des Herz nach
rlepäsd, do knabbern se die Lunge em,
Ehenier gibt lo e richtiger Bazillius doch
keen Ruh un Friede, bis er net en Men
ichc ganz kaput gebisse hol. Un wem
hacvwe mer die verfluchiige Biesier ze
verdanke, wo noch schlimmer sin wie die
Wanze, un die Schlange un giftige
Spinne? Die Gelehrte under Wissen
schaft Mir ihm«g leid, daß ich mich
mit vene Sache befaßi l)cn. Wie ich
such net lo cumplet in der Seieni wor,
do war ich e glicklicher Mensch! Weiter,
gewrve sc unki noch e Mofelbliimche all
eratmd answer die Gläser net et
changc, funsi is nier leiädl, e halb hun
neri Barmi- mit enunncr faiife ze misse
« ,
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u.1i.««. now-m
HOOD’8 und nut- H000’S
j Illig-son- Ums-let
IIM R. A. Oouwens in sonth Konnt-eh
Ill., Il- Postmejgtet wie such als lclelss
vumnhinälek ist eine wohlwksnnto Pot
sdnllchkslt. Ueber naiven Ruhebank-tot
. «Btlsuben slo mit- moins aufricht
; Bett-M uns über Kot-Es Scr
: suqadt ekeln Seit Jahre-n Un oh In
Z bellst-sen- dio von einem verdorbenen
’ Linken nnd unt-einem Blut dort-m. Nicht
eins- Uotgsn konnt-s ich aus-toben ohn.
Clet- Muhendem
schmerzen Im Kons.
Ich versucht-o viele Anat-jen, dlo tin-Ind
Uoh within oloo waret-. schliesslich
bete-blos- lch koocks scimknkills In vors
suchet-. Ich klebte-to mich gen-u such den
g Vorschrift-en und in kurzer Zelt- Ist
s mein Appetit des-et meine Kopf
! schmerzen verringert, und dass
? Indus-kais ums vertagen-o cis-Um
j mnchto einem heitern Gemuth Flut-. Ich
; list verschiedeho Fluchen gebt-sacht
? nnd der Kopfscbmotz ist« nicht zurückke
zlcshrt und lob befinde mich bedeutend
» dessen Iloocki seminis-ill- lst du M
si sitt-eh du Blut zu reiniget-, ds- Syst-sa
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- zu stärken nnd clnen Mist-Utica Appetit
zu erzeugen-« R. A. South-In
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; Gold-non Von Ilion Apotheke-n fett-us
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Kälber ........................ 250—5.50
Schweine, .................... 3.90-—4.40
Schafe, ...................... 2.I)——4.00
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Kühe ............ . ........... l·2·3--3.95
Stiere ....................... 4.00—-5.2-s
Kälber ....................... 2·00-—4.75
S weine ..................... 3.90-—4.35
S ans ....................... 2.0()——4·25
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