Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 11, 1895, Image 1

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    Grand Island
Jahrgang 15—.
FAMij Mk YMM
Grund Island, Ncbkaskm Freitag. den 11. Januar 1895.
Nummer 18.
Wiss-kaut
" Deutschland Es ist eine beieichnende
zzs Thatsache, daß die Mehrzahl der von den
« Zeitungen gebrachten Neuiahrsartilel, in
denen eine Uebersicht über die politische
Lage gegeben wird, pessimistisch rings-«
Z haucht waren und schwere Bedenken be
- tteffs»Deutschlatid’6 Zukunft Ausdruck
gaben. Der conservative Reichsbote z. »
« -B. beklagte Deutschlands schwindenden
;,s Einfluß im Auslande und sehnte den
»- Fürsten Bismarck als Lenter des Staat-Z
ruders herbei. Die Hamburger Nach
"T Z richten kritisiren die Colonial- und aus-»
evllrtige Politik dea vergangenen Jahres
« als eine schwankende und kraftlose. Das
meiste Aussehen erregte übrigens der
Neuiahrgartilel der Kölnischen Volks-zei
tung, das Mundstück der lsentrutnspan
tei, welch’ letztere iin Reichstage eine
ansschlaggebende Rolle spielt. Nachdem
der Artikel das allgemeine Gefühl des
Mißbehagens und der Unsicherheit be
tresss der Zukunft erwähnt hat« wag der
Wandeldarkeit der Regierung rugeschrici
, ben wird, heißt es weiter: DieHauptrolle
in allen diesem spielt die Eigenart des
» Kaisers Wilhelm. Co unierliegt ja kei
Lk" nein Zweifel, daß der Kaiser ein hochbe
gabter Monalch ist, der von den besten
, Absichten beseelt ist; allein in seinem
dermäßig entwickelten Herrscherbewußt
sein veranlaßt er verantwortliche Staat-t
männer mehr und mehr von der Vildslä
che zu verschwinden, und zwar in einem
höheren Grade, als wir dieses gewohnt
sind, und er mischt sich in Sachen, um
die sich sriiher der Souverän nicht ge
künunert hat. Auf alle Fälle erschweren
es die wechselvollen Entscheidungen höhe
ren Orts, auch nur einigermaßen mit
Sicherheitzu bestimmen, welcher Kur-z
keweilig verfolgt werden wird und diesel
ben rufen den Glauben hervor-, daß auch
. dem gegenwärtigen Kurs keine irgendwie
i längere Zeitdauer beschieden ist.
I-- Die deutsche Gesellschaft des Nothen
Kreuzes hat der gleichnamigen japani
ä — schen lt),000 Mark sür die Berpslegung
’ der Verwundeten geschenkt.
. Der Gouvernenr von Deutsch-Ost
asrika, von Schnell, steht im Begriff,
sein Amt niederzulegen. Wahrscheinlich
wird v. Wißmann fein Nachfolger
r werde-.
- « Der Maler Lende-ch, welcher soeben
von Friedrichs-ruhe zurückgekehrt ist,
« fngt, daß sich Fürst Bigmnrck körperlich
wohl befindet, aber geistig sehr nieder
gedrückt ist
Franreieh. Samstag Morgen wurde
zu Paris Capt. W. Fred Dreyfus vorn
. tie. Urtillerie-Regiment, welcher bio vor
Kurzem dein großen Generalstabe ange
hörte und durch ein Kriegsgericht dec
Dochverraths überführt nnd zu lebens
länglicher Teportction nnd Festungsi
ftrofe verurtheilt worden war, öffentlich
vor der dortigen Militärfchnle feines
Rangett enttleioet.
Der focialistifche Herausgeber des
»Chcmbnrd«, Gerault Nickord, der un
längsi wegen Beleidigung des Präsiden
ten Casimir Perier eingesperrt wurde, ift
mit 2724 Stimmen über feinen rennt-li
tnniitben Gegentnndidaten Feltr, der
988 Stimmen erhielt, zum Depntirten
für den ersten Bezirk des ts. Arm-wisse
mentc von Paris erwählt worden. Jrn
vNovember vorigen Jahres wor riiictard
zu einer Geldstrafe von 4000 Franc-;- und
zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt
worden, weil er einen Artikel in feinem
Blatt veröffentlicht hatte, der nach An
sicht des Gerichte-I eine Beleidigung ge
en ben Präsidenten ber Nepnblik ent
ielt. Am 23. Dezember v. J. wurde
in dem oben erwähnten Bezirk eine Stich
tvshl abgehalten, für weiche auch Utickarb
Csndidat war. Er erhielt 1802 Stint
nren, jedoch hatten die beiden Gegenant
didoten zufnnnnen fooiel Stimmen erhol
ten, daß Nickorb keine Mehrheit über
Beide nufzuweifen hatte. In Evigedep
fett wurde eine nberrnalige Vtichroahl
« onberntunt, welche bog oben mitgetheilte
IT
Fs
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Ergebnitz hatte.
Außer der Lan-ine, welche am Sam
stag dati Dars Lxrlti im Bezirk Atr Leg
Thernres in den Pyrenäen theilweise ver
schüttete, ist auch in der Lrtschoft Va
zerqueti im Bezirk Air im Departement
Ariege eine Lawine niedergegetngen.
Drei Personen kamen durch die Lehren
Zu ihrem Tade, und drei andere wurden
ernstlich verleht. ZahlreicheTörfer uns
Flecken sind außer den beiden obengenann
ten durch Schneemasfen und Latvinen
verschüttet und eine beträchtliche Anzahl
· user in den Bergdrstrikten des südöst
ltrben und östlichen Frankreich sind gänz
lich zerstört oder von ihren Fundanienten
weggerissen worden. In den meister
Fällen sind die Leute rechtzeitig gewann
worden und hatten sich in Sicherheit ge
bracht, allein trahdem sind außer der
i« bereits erwähnten Verlusten an Men
" ichenieben noch weitere zu beklagen ewei
sen· Auf der Insel Carsika ist inz
algi
des heftigen Schneefalles eine Masse
Vieh umgekommen und der Verkehr zwi
schen Asaeeio und Bostia ist unterbro
chen.
Spanien. Es heißt hier, daß aqu
Grund von Ausweisem welche dem spa
nifchen Coloniolminister unterbreitet
worden sind, die Unterhandlungen mitJ
den Vet. Staaten betreffs amerikanischerE
Ansfuhren nach Kuba und Porto Rico
erzielt haben, daß den Ver. Staaten
abermals der Vortheil der Minimalon
tabelle bewilligt werden wird.
Türkei. Fünfzehn Arrnenier, welche
in Shabinkara-Hessar in der Provinz
Sives unter der Anklage, in eine politi
scheVerfchrvörung vertvickelt rn fein, ein
gesperrt gewesen und aus dein Gefäng
niffe ausgebrochen waren, wurden von
Truppen verfolgt, welche fünf der
Flüchtlinge niederschossen. Die Uebri
gen einsame-L
Brasilien. Ein schrecklicher Unfall,
der einen großen Verlust von Menschen
leben zur Folge gehabt, hat sich in der
Bucht von Rio de Janeiro ereignet. Die
Dampfteffel des Dampch Port Rieche
roy, aus welchem sich eine große Anzahl
Ausfiirgler befanden, erplodirten nnd die
Gewalt der lfrplofion schleuderte die
glühenden Kohlen aus den Oeer nach
Jallen Richtungen umher. Der Zorn-«
jpfer gerieth in Brand und eine große
sAnzahl der an Bord befindlichen Perso
inen sprangen in’S Wasser, um dein Tode
des Verdrennens zu entgehen. Alles in
Allem sind 120 Personen ertrunken.
China nnd Japan. K· Kata, der
kürzlich eriiannte japanische Gefandte für
Großbritonnien, ist mit dein Dompfer
China in Sen Francisro angekommen.
Kata ttt einer der angefehensten und fä
higften Diplamaten im japanischen Dien
ste. Er war früher erster Minister der
politischen Abtheilunq im auswärtigen
Amte in Takta, dasselbe Amt, welches
Knrino bekleidete, ehe er zum amerikani
schen Gesandten ernannt wurde. Er ist
als japanischer Gefandter am Hofe von
St· Jameg der Nachfolger des Bis-konnt
Kann Der Letztere war Gesandter für
Großbritannien nnd Deutschland-, und
unt demselben einen Theil seiner Arbeit
abzunehmen, hat Kata den Gesandt
fehaftspasten in England erhalten. Der
Vidcaunt Kaoki bleibt in Berlin.
»Als ich Japan ver-liest,« sagte der
neue Gesandte, ,,ntaehte die chinesiichc
Regierung Friedensvorschläge, richtete
aber, wie Ihnen bekannt fein wird, nichts
damit ans. Die japanische Regierung
war Willens-, die chinesischen Bevoll
mächtigten zu empfangen, aber nach den
lebten, mir zugegangenen Nachrichten,
war China nicht damit einverstanden,
daß die Verhandlungen in Japan statt
finden. China verlangt, daß der Vertre
ter Japans nach China komme, aber Ja
pan besteht darauf, daß die Friedens
oerhandlungen auf japanische-n Boden
stattfinden, da China, aber nicht Japan
um Frieden nachfucht. Welchen Erfolg
die jetzigen Verhandlungen haben mögen,
ist schwer zu sagen.
,-,.
IIsIIIII uslllksls ULIIUSHIII UIUI Olksj Il
thina. Während der Veratbung über
die Friedenbunterbandlungen, bat China
um einen Waffenstillfiand, aber Japan
fühlte sich natürlich gar nicht veranlaßt,
das Gefuch zu gewähren. Dadurch hätte
China einen Vortheil errungen, tu wel
chem es nicht berechtigt ist, und die Feind
seligkeiten werden nicht eingestellt werden,
ehe ein Friedensfchluß stattgefunden hat. «
stato fagte, daß amtlich noch nichts
darüber mitgetheilt fei, unter welchen
Bedingungen Japan sich bereit finden
würde, dem Krieg ein Ende zu machen.
»sich weiß nur, « erklärte der Gesandte,
»daß China bei Japan bat ansragen luf
fen, auf welche Summe fich die Krieg-J
entschadigunkt zur Einftellung der Feind
feligkeiten belaufen würde. Die darauf
der chinesischen Regierung gegebene Ant
wort lautete dahin, daß diese Angelegen
heit ttur zur Beratbung kommen könne,
nachdem Chitin Bevollniächtigte nach Ja
pan gesandt habe, um über den Abschluß
des Friedens zu unterhandeln. Japan
wird den Winterfeldtug niit allen Kräf
ten fortfehen, obgleich kaum zu erwarten
ist, daß Peking eingenommen wird, fo
lange das kalte Wetter anhalt.
Kurz oor meiner Abreise aus Japan,
erhielt ich die Mittbeilnng, daß yaitfem
welches an der Straße nach Mut-den
liegt, genommen fei. Tiie erste Armee
dringt gegenMukden ovr,und es wird mit
Sicherheit erwartet, dafe diefer alte histo
rische Sitz der mandfchurifchen Dynaftie
binnen Kurzem in unferen Händen fein
wird.
Verstand Von Wilar in Rnßland
kommt die Nachricht, daß die Frau des
Obern Peterfen von det- rus
fifchen Armee auf der Reife
von Düneburg im Eisenbahn
. wagen von einem Mitteifenden unt 7.--,
«- 000 Nabel in Geld und Schmuckfachen
- im Wer-the von 15,000 Rnbel bestehlen
wurde. Wabefcheinlich wurde bthrati
von dein Diebe erst betäubt nnd dann
beraubt.
I V
»O
Masan City, Jll» ts. Jan. Hier ist
eine eigenthümliche Krankheit auf
getreten, zu der die Aerzte bedenklich den
Kon schütteln. Der Wirth Jainifon
Banecotter wurde nämlich gestern in
seiner Wohnung plötzlich von heftigen
Magenkrämpfen befallen, brach bewußt
los zusammen und verblieb in diesem
Zustande fünf Stunden lang. Der
herbeigerufene Arzt glaubte zuerst, daß
eine Vergiftung vorlage und es dauerte
nicht lange, so hieß es, Vanscottcr habe
einen Selbstntordversuch gemacht. Der
Patient befindet sich immer noch in be
denklichent Zustande. Ein anderer
nierkwürdiger Fall ist der des Schrift
setzerö J. L. lfwors. Derselbe klagte
gestern Abend beim Essen über Un
wohlsein· Er legte sich nieder und
wurde kurz darauf in bewußtlosem Zu
stande angetroffen. Auch heute Morgen
noch befand er sich in einein halb traum
ähnlichen Zustande. Der dritte Fall ist
der desCigarrenntachers Marion Deine-L
Der Mann klagte plötzlich im Kreise
seiner Bekannten über heftige Schmerzen
ini Magen und stürzte gleich darauf zu
Boden. Er ist nach nicht wieder in sich
gekommen. Die hauptsächlichsten Symp
taine bei der merkwürdigen Krankheit
sind Magenkräinpfe, Zacken der Mus
keln und Besinnungslasigkiir
New York. Ein riesiges-, mit allen
modernen Einrichtungen versehenes
Lagcrhaus, wird in einigen Monaten
auf dem ain Fuße von Bridgestreet in
Braoklhn befindlichen Perillion-Grund
stücke errichtet werden. Die New York
Central, die New Jersey Central sowie
die Delaware, Lackawanna ek- Western
Eisenbahn werden als die Haupttheil
haber des Unternehmens genannt. Dasv
Grundkapipital ist aus bl,Wt),000
angegeben mit Bands zum Betrage von
8750«000. Das neue Lagerhans wird
größer als irgend ein bisher errichtetese
werden und unter anderem eine Anzahl
Fahrstiihle erhalten, mittels deren ganze
"Eisenbahiiwagen mit sammt dem Jn
halte nach irgend einem Stockwerte des
»Gebäude·3 gehoben werden können.
IDie in diesenWagen befindlichen Waaren
werden, wie erwartet wird, großentheilg
für Consunienten in Broollyn und Lang
Island gehalten werden. Große Dockg
werden an der Vorder-sein deg Gebäudes
»in den Gast Ritter hinaus gebaut werden
und über diese Docks werden Eisenbahn
wagen direkt von Pantons in die ver
schiedenen Abtheilungen der- Lagerhauses
laufen. Durch diese neue Entrichtung
wird das bisherige Verfahren des Um
packens der Waaren abgeschafft und Ver
iender in allen Theilen des Landes in den
Stand gesetzt, ihre Waaren direkt an
Brooklyner lsansuinenten zu schicken,
ohne daß die Eisenbahnwagen vor dein
Eintresfen an ihrem endgültigen Be
stiininungsorte geöffnet zu werden
Pius-barg, Pa. Ter Streit in der
lfdgar Thornpsou’schen Stahlsabrit in
Braddock ist vorüber. Etwa 250 Hoch
ofcnleute haben die Arbeit wieder aus
genommen nnd drei weitere Hochöien
sind in Betrieb gesetzt worden. Dei
Rest der Streiter wird wahrscheinlich
arn Montag an die Arbeit Zuriietkehrerr
Washington, T-. C. Ter Protest
Oesterreicho gegen die amerikanischen
unterscheidenden Zuckerzölle macht der
Vldrninistration schwere Sorge-. lfir
Beweis davon war eine l Stunde dau
ernde Berathung zwischen Staatsmini
ster Gresbain, Finanzmiuister Carlisli
und Oberbundecpanwalt Olner).
Gresbatn ist an der Frage vorn diplo
niatischen Standpunkte ans detheiligt,
Carlisle wegen der Einwirkung mögli
cher Wiedervergeltunggniaseregeln aus
die Regierungseinkünfte und Olner
fällt die Aufgabe zu, seine Meinung
iiber die Gesetzlichten etwaiger Schritti
seitens unserer Regierung abzugeben.
Der Protest des österreichischen Ge
sandten sucht nachzuweisen, daß die Aus
lage des Differentialzolch von einem
Zehntel Ceut per Pfund ans österreichi
schen Zucker eine Verletzung von Artikel
it des Vertrages zwischen den Ver-. Staa
ten und Qesterreich-Ungarn vom Jahr
1829 ist. Sodann wird behauptet, daß
der deni Gegenseitigkeitewertrag nntet
der Nirwana-Akte oorausgehende No
tenwechsel eine neue Grundlage var
Handelsbeziehnngen legte und daß Oes
sterreich-Ungarn den Ver. Staaten die
selben Zollreduktionen gewährte, wi(
anderen Ländern, was unter der »Meis
begilnstigte Nationen-Klause« besann
ist. Der österreichische Gesandte zeig
auch, daß die Bezahlung von Prämien
auf in Oesterreich produzirten Zuckes
nicht von der kaiserlichen Regierunq
artige t, sondern lediglich eine provin
stelle ngelegenheit lst und somit de
unabhängigen Dandlang eines unsere
Stuer entspricht.
Da das Prämiensystem OesterreichH
von dem Deutschlands abweicht, wurde
behauptet, daß dieselbe Auslegung, die
den Differentialzoll aus deutschen Zucker-i
legte, nicht auf österreichischen Zucker»
passe. Als aber diese Frage in Folgei
einer Anfrage vom Baltirnorer Zollein- ;
nehmer dem Finanzminister formell vor-H
gelegt«wurde, erledigte derselbe die An- i
gelegenheit in einem Briefe vorn :31..
August 1894 niit folgenden Worten:
»Das Departement hat Jhren Brief;
vom 18. d. M., worin Sie um Aus
kunft ersuchen, welche fremden Länder
direkte oder indirekte Prämien auf Zul
ker gewähren, erhalten. Jn Erwide
rung darauf habe ich zu sagen, dasz
Deutschland nnd Oesterreich-Ungarn
durch Gesetz direkte Prämien auf Zucker
gewähren und daß nach den Wirkungen
der Gesetze Frankreich-L Belgiens, Dä
nemarks und der Niederlande, welche
Erlassung von Steuern auf Rüben, die
bei der Produktion oon auszuführendem
Zucker gebraucht werden, bestimmen, in
direkte Prämien von den lfrpoiteuren
gewonnen werden können-« !
Dieser Brief erledigte nicht nur!
Deutschland und Oesterreich, sonderni
unterwarf dem Zusatzon auch aus an- i
deren europäifchen Ländern kommenden
Zucker.
Es dürfte mehr als ein rein zufälli
ges Zusammentreffen sein, daß jedes
dieser vier Länder angefangen hat, Ver
bote über die Einfuhr von amerikani
schem Rindvieh oder anderen Nahrungs
mitteln zu verhängen.
Die ganze Lage wird uan so ernster
dadurch, daß die Adrninistration einen
Appell an den Congreß um Hülfe für
vergebliche Mühe hält.
Die vom Ochayamrsveparrement rn
Betreff der Angelegenheit ursarnrrrenge
stellten Zahlen zeigen, daß im Laufe des
letzten Rechnungsjahres vie Einfnhr
von Nübenz r aus Europa nach Ame
rika sich au 815,791,000 beziffertr.
Deutschland steht auf der Liste obenan
mit P11,063,000; Belgieu folgt mit
82,2157,000; Oesterreich mit si·l,412,
795z Frankreich mit B422,042 und die
Niederlande mit WITH-. Dieser
ganze Zucker kam letztes Jahr zollfrei
nach Amerika und es wird behauptet,
daß die Wirkung des Differentialtzolleg
von eine-n Zehntel Cent per Pfund, au
ßer dem Zoll von 40 v. H» der auf al
lem Zucker liegt, die sein wird, das Ge
schäft gänzlich zu ver-hindern.
Wie man erfährt, find auch noch an
dere ftörende Elemente in unser Ver
hältniß mit diesen errropäischen Mäch
ten eingetreten, die ohne Zweifel dazu
beigetragen haben, die von ihnen ange
nommene Wiederoersgeltungspolitik an
zuregem Eine-Z derselben, über welche-Z
in der lsfonferenr gesprochen wurde, ist
die Statronirursg von Agenten unserer
Regierung in Europa, um die Quaram
tänegefctze auszuführen· Als letztes
Jahr ore Gefahr der Einschleppung der
Cholera nach Amerika drohte, wurden
ärztliche Beamte in den hauptsächlichsten
europiirfchen Hasen stationirt und nach
den Bestimmungen von der Akte von
18953 bea.rftr·ugt, darauf zu sehen, daß
die nach Amerika abgehenden Schiffe frei
von allen Krarrkheitszfpuren feiert. Na
türlichertveiie war dies den Danrpfiel)iff
gesellschaften nicht sehr angenehm und
schließlich protestirte die französische Re
gierung gegen die Anwesenheit unser-er
ärztlichen Vertreter. Tie Deutschen
gingen damals nicht so weit, aber sie wie
sen die Thätigkeit der Vertreter auswär
tiger Regierungen auf ihrem Grund und
Boden, die nickt mit diplornatiicher Voll
macht ausgerüstet seien, zurück. Zuletzt
protestirten sie energisch und find jetzt so
weit gegangen, anzudeuten, daß wenn die
Bestimmungen des schwebendeu Gesetzes-,
welches eine noch weitere Ausdehnung
der Jsrspektion der Augwanderung beab
sichtigt, ausgeführt werden, sie die Ausz
führung nicht erlauben werden. Da dies
jede Bemühung der amerikanischen Re
gierung, Einrvanderer der schlimmsten
Oorie fernznyauen uno oic Verwunng
gegen Choleraeinschleppnng zn schützen,
zu vereiteln droht, wird die Angelegen
heit fiir sehr ernst gehalten.
Wie die Dinge fehl liegen, so ist es
klar, daß nnsere Beziehungen zn dem
europäischen Festlande der (5«1·ecniiveiiber
den Kopf wachsen, wenn wir einmal doe
Necht dieser Länder, in Gefetzgebnngasm
- chen Vorschriften zu machen, anerkennen.
Jn der Conferenz wurde kein bestimmtes
Vorgehen beschlossen, nnd man hiilt es
für möglich, daß der Präsident ists für
nöthig erachtet, die Sache dein icongreß
in einer besonderen Botschaft vorwiegen,
i um die Bemühungen der Freunde der
I Adininistration, die schwebende Zucker
7 widerrufungsvorlage durchzubringen, zu
f unterstützen. Doch kann gesagt werden,
- daß nicht alle Mitglieder des Kabinetsz
i der Ansicht sind, die Annahme dieser Bor
r lage werde die gehoffte Abhülfe schaffen,
nnd in gewissen Kreisen ist man fest über
zeugt, daß der wahre Zweck der europä
ischen Vereinigung der ist, die ganze Zuk
kertabelle niederzubrecheu und freie Zuk
kereinsuhr als Preis für die Zulassung
amerikanischer Lebensmittel zu erlangen.
Ein Spezialagent desAckerbaudeparte
meins-, der unter der Leitung des Acker
bauministers Untersuchungen über unsern
Handel mit Deutschland in lebendem
Vieh und Fleischwaaren angestellt hat,
gibt in einem kürzlich erstatteten Berichte
einige Beobachtungen zum Besten, in
denen er die Nothwendigkeit betont, nur
die besten Sachen nach dem Auslande zu
schicken, falls es uns darum zu thun ist,
unsern Handel mit dem Auslande aus
die Dauer aufrecht zu erhalten. Es
heißt in dem Berichte unter anderem wie
solgt: Die VerkäUfe von amerikanischem
Schmalz und in Büchsen eingemachten
Sachen sind im Allgemeinen in stetem
Zunehmeu begriffen. Obgleich die
gegenwärtigen hohenFleischpreise großen
theilg an der starken Nachfrage Schuld
sind, so läßt sich doch sagen, daß Deutsch
land stets ein guter Markt fiir diese
Produkte sein wird, vorausgesetzt, daß
amerikanische Exporteure nur die besten
Waaren liefern. Bei meinen Erlan
diguugen bin ich häufig gefragt worden:
Welche Firma vertreten Sie? und weint
ta) den Jrageltelletn dann meine
Stellung klar machte, erfuhr ich nicht
selten, daß Käufer nicht die Waaren er
halten, welche sie bestellt hatten. Jch
will gerade nicht sagen, daß amerikanische
Erporteure absichtlich minderwerthige
Waaren nach dem Auslande schicken,
allein die Commissäre sind nicht allzu
gewissenhaft und glauben, daß fast
Alles für die deutschen Märkte gut
genug sei, wodurch sie dann unsern
Augfiihrhandel empfindlich schädigen.
Nicht nur sind die Gesetze betreffs der
Nahrungsmittel, sondern auch die ört
lichenEinschränkungen und die Sanitäm
tnaszregeln sehr streng und die Versen
dung minderwerthiger Waarenkann nur
noch eine Verschärfung dieser Gesetze zur
JFolge haben, woraus uns ein dauernder
lSchndcn erwachsen würde. Ich begreise
vollkommen, daß die besten Sorten
sSchmalz nicht nach dein Ausland ge
sfchickt werden. Dieselben werden näm
slich in Amerika mit höheren Preisen
sbezahlh als die arbeitenden Klassen in
«Deutschland iu bezahlen vermögen,
allein es will niich manchmal bedünken,
daß der elendeste Stoff, der in Amerika
zu Wagenfchtniere verwendet werden
würde, in kleineren deutschen Plätzen,
wo die Sanitiitsvorschriften nicht sr
streng sind, als Eßschsnalz vertans1
wird.
Bestan, Mass. Der Erzbischof Johr
J. Williains hat folgendes Schreiber
abgesandt, welche-J in allen Kirchen det
Erzdiöcese Boston uerlesen werden soll.
Hochwürdiger Herr!
Wir erfahren aus Brieer von Rom,
welche Se. lfrellem der upostolischc
Delegat in Washington übermittelt hat,
daß der heilige Vater allen Kntholiker
verboten hat, den Gesellschaften der
,,Odd Felleing der Pythiasritler, ode1
den »Song of Tetnpernnee« beizutretetr
Wuc- die Personen betrifft, welch
einer von diesen (53esellschaften bereite
angehören, so müssen sie aufgeforder1
werden, unsz denselben auszutretem unt
wenn sie sich dessen weigern, sollen die.
lklocll l’l"l·011"lllllllcll·l WcchlL
Aufrichtig der Jhrige
John si. Williain«:i,
Erzbischof von Bvston.
»Er Lunis-, Mo. Der Moyvr vvi
(5l)ester, Jll» Rnlph S. Sprigg5, del
vor vier Wochen plötzlich verschwant
nnd nach dein während dieser ganzer
Zeit eisrigst gesucht wurde-, ist hier auf
g.etancht Er liegt nanilich im siädtischei
l.swspiial, nni sich vom Sänferwnhnsinn
dem er in Folge einer riesigen Kneiptvni
verfallen war, knriien zu lassen Di(
sPolizeL » die ihn anssand, hol solgendl
dem Patienten gehörig-I Sachen, einer
nnf sit-Wo lautende-n (Cl)eck, ferner sis77.5(
baares Geld, eine Eisenbahnfahrkarri
nach-H ot Springe-, Art-» eine Anznh
Schnincksachen, darunter einen Ring ini
der Inschrift »Deine Jhrein Ralpl
meist-Z in Verwahrung genommen.
Columan, O., Eine Spezialdepe
sche ans Mossiloih O., meldet: Au
der Wheeling G Lake Eriebahn, östlid
von Sinithville, fand ein Znsmninenstos
zweier Züge statt. Heizer W. J. Nyai
von Norwalk,h « , wurde iin Anslng
häugchen gegen den Dampskessel gespieß
nnd langsam zu Tode gerösiet. Ewin
Langsdvrs von Sniithville, ein Passe
gier, der in Oroille gewesen war, brae
den Hals. Der Condukteur J. B
Romas von Norwalk, der sich dnre
einen Sprung zu retten versucht hatte
erlitt einen Armbruch und einen drei
fachen Rippenbruch. Außerdem erli
er tödtliche innere Verletzungen G. Po
rile nnd Jack Berkhart von Massillon
wurden so erheblich verletzt, daß sl
schwerlich aufkommen können.
Kansas City, Kans.,8. Jau. Eine
Speeialdepesche aus Perrh itn Oklaho
magebiet sagt: George E. Beidler,
der vor -t Jahren zum Postmeister von
Oklahoma City ernannt wurde und im
vorigen Winter sein Amt nieder-legte,
wurde heute im Bundesgericht der Un
terschlagung überführt. Die Jury zog
sich gestern Abend zur Berathung zurück
und gab heute Morgen einen auf schul
dig lautenden Wahrspruch ab. Die vo
rigen Gioßgeschworuen hattest acht An
tlagen gegen Beidler erhoben, von denen
einige auf Usitei"schlagung von Posigel
der-n und einige aus Meineid lauteteu.
Beidler ist in Oklahoma sehr augeseheu,
und war uulängst zum Urkundenregi
strar von Oklahoma County ernannt
worden« Er hat Verwandte in Chica
go, die sehr reich und angesehen sind.
Beidler war von Illinois nach Oklaho
ma gekommen, hatte jedoch iu letzter
Zeit in New York gewohnt. Er ist
noch nicht verurtheilt. -
New York. Nach dem Berichte des
hiesigen Abschätzers McClure hat das
Gould«sche Eigenthum für den Zweck
der Besteuerung einen Werth von MO
UJZ4,.380.7«.
- —-———-—.—-—-—— - — »
Wirkliches Verdienst
ist das Charakteristische an HoodUz Sa
saparilla, nnd eg wird jeden Tag bei
bemerkenswerthen senren, die diese Me
dizin bewerkstelligt, bewiesen. Apothe
ker sagen: Wenn wir einem neuen Kun
den eine Flasche Hood’s Sarsaparilla
verkauft haben, dann sind wir sicher, ihn
in einigen Wochen wieder zu sehen, um
mehr zu holen, vorausgesetzt, daß die
guten Erfolge einer Versuchsflasche die
Fortsetzung des Gebianches befiiiwor
ten. Tiefes positioe Verdienst, das
Hood’s Sarfaparilla besitzt, liegt in sei
ner eigenartige Zusammenstellung, Pro
portionen und Prozeß, die in seiner Prä
paration angewandt werden, und durch
welche die ganze heilsame Kraft der Jn
gredienzien beibehalten wird. Honde
Sarsaparilla ist daher »an und für sich
eigenartig« und hat durchaus nicht feines
Gleichen als Blutreiniger und Stär
kungsmittel
’ Deutsche Kaiser-Bohne.
Gar oft fosteten wir letzten Sommer
in Deutschland nnd der Schweiz Kaffee
von dieser Bolnie zubereitet. Dieselbe
erregt überall allgemeine-Z Interesse.
Die Zeiten sind hart. Da muß Geld
gespart werden« Man zieht von einer
Un;e Bohnen genug Kaffee, die dein
:)cio-.Siaffee nicht viel nachsteht, um eine
Familie wochenlang in versorgen. Ge
deiht überall.
Is-;E-«"Herr Satze-r sendet portofrei 35
Packete fiiiher Nemiiie-Sanien, genug
für eine Familie-, nach Empfang von st.
So Sie dieses angschneiden
und mit läc- Briesmarken an John A.
Satze-r Sei-d Co., La Crosfe, Wie-»
senden, bekommen Sie frei ein Packet
Kaffeebohnenkzanten mit Anweisung
» denselben »in bauen, und ZitleerUJ deut
schen Saineii-.tiatalog.
-.«·s..-—»»
Partien-s Arnica Salbe.
! Tsie beste Salbe in der Welt für
«-Schnitte, Qnetschungcm Wunden, Ge
schwiire, Salelnsp Uns-schlag, gesprun
gene Hände, Froftbenlen, Flechten, Hüh
nernugen, und alle Hnntfrankheiten nnd
» heilt sicher Häcnorrhoiden oder braucht
nicht bezahlt zu werden. Garantirl
Zufriedenheit zu geben oder keine Be
« zahlung verlangt. -.«.'-c. die Schachtel,
bei A. W. BuchheiL
Hat-v war krank wir gaben Ihr caflsrsiy
Use sie ein Kind war, tief sie nach Haft-vix
Sie wurde ein Fräulein, und blelt zu Gast-kla
Uli sie Kinder hatte, gab sie ihnen Castsrsas
W c g en jorinliftischer Tendenzen ist
im Voigtlande ein Skatklub aufgelöst
worden« Die ,,:«ndersch« haben wahr
scheinlich den grünen König in den Etat
legen wollen
Excnrsion für Heimathssuchendr.
Am lö. Jan. Mka 1dcs1t«(11:ftbiclltiioit Psa
cific Tickcig von allen Funkten nnd Statio
nen am zlskiisonri sxslnsk in Kansas nnd Jce
braska· nach Punkten Süd nnd Wen in lnan
Ias nnd Nebraska, ach nach Sowde Wy
oming nnd Utah nun Hinteisemcig erster
.nlaiie, plus 82.()0 jijrdie nimmt-esse Mini
tnalratc V7.00. Seht Euren nächsten U· P.
Agenten. (C«. L. Yo mai-,
N. P. G T. A» Omaha, Neb
e Dr. Price’- Cream Baking Poe-den
Achse Wus- W