Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 04, 1895, Image 1

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    Grand Island
LIMij WIE YMÆ
Jahrgang 15.
k- Giktind Island, Nebraska, Freitag, dcn 4. Januar 1895.
Nummer-H
-«;—. s .
Wink-Mkka
Dokymstuudsktjaw
Deutschland Jn Bieleseld in West
salen ist der Kommerziehnrath und stü
heee Neichstaggabgeordnete Herrn-ans
Deliuts aus dem Leben geschieden. ?
Deutschland. Kaiser Wilhelm vfu«-J
tete nach seiner Neuiahrcour demz
amerikanische-r Votschnster Niman
einen Besuch ab.
Die »Kölnische Zeitung-« sagt in
einem Ueber-blies über die colonialen
Verhältnisse, sie wolle daraus hinweisen,
daß Amerika die Absicht habe, sich von
dein »unglücklichen samonnischen Ber
trqge« zurückzuziehen Bei der neuen
Abmachnng werde Deutschland seine
Ansprüche aus dieseJnselgruppe energisch
zu vertheidigen haben, da die britischen
Ansprüche lange nicht so berechtigt seien
wie die die deutschen.
Dis Kunst soll einst entseyuuyeu
Familientragödie kannnt aus Durlach,
der Amtdstadt des badischen Amtsbezirls
gleichen Namens. Der dort lebende
Karbsiacher Beck hat einen Mordanfali
aus seine Familie unternommen und
dann sich selbst getbdtet. Die Familie
lebte früher in geregelten Verhältnissen,
mit der Arbeitlosigteit drängten sich aber
Noth nnd Sorge in die Wohnung, sie
zetrnarterten das Gehirn des Mannes,
welcher den Seinen nicht mehr das tag
liche Brot schaffen konnte, und ließen in
dem Verzweifelten die Jdee zur gräß
lichen That reifen. Jn der gestrigen
Nacht gelangte der Plan zur Ana
sührung. Der Mann erschosz drei seiner
fchlasenden Kinder und h«tte schon ans
das vierte die Waffe angelegt. Der
Knall der Schüsse hatte aber die Mutter
erweckt. Mit der Kraft der Todesangst
und der Miitterliebe rang sie mit dem
Nasenden. Es gelang ihr, sieh und das
Kind zu reiten; den Iliehenden nach
tlag aber der Knall eines weiteren
Schrissed. Der Kindesinörder hatte sich
selbst eine Kugel in die Schläfe gesaagt.
Oesterreich-Ungarn. Eine aus Wien
angekommene Depesche meldet, daß am
oergangenen Samstag zweitausend
Menschen das lstinstergut von St. Ami
niti angrisien. Die nach deniSchauplatze
der Unruhen til-geschickte Polizei wurde
überwältigt und es mußte Militär aus
eboten werden, um die Ordnung wieder
gerzuftelletu Zwanzig Nuhestörer
wurden verhaften
Franz ll. de Afsisi, der lehre König
beider Sirilien, ist in Areo in Südthrol
einem fchleichenden Lungenleiden erlegen.
Er hat ein Alter non ö« Jahren erreicht.
Velgien Brüsseler Zeitungen be
haupten, daß amerikanisches Vieh, day
nach amerikanischen Hösen gebracht wird,
einem ähnlichen Verbot unterwarfen wer
den wird, wie es Canada gegenüber in
Kraft getreten ist.
Italien. In Cordogna bei Piacenra
wurde während des Jahrmarktes ein
reicher Bauer um feine wohlgesüllte
Brieftasche bestohlen, nnd rioar bezeich
nete der Bestohlene ohne Weiterea einen
gut gekleidete-h unbekannten Herrn als
den Dieb. Daraufhin beging die er
bitterte Menge an dem Unbekannten
«Lynchfustiz, indem sie ihn mit Knütteln
niederschlug und steinigte. Von den
Caradinieri in’a Spitat verbracht, starb
der Gelynchte nach einigen Stunden.
Wie sich in der Folge herausstellte, war
der so schändlich Erniordete an dem
Diebstahl ganz unbetheiligt gewesen.
Guyanias, Meilen inne piunoernoe
Bande von Yoqiii:«liidianern hat aber
mals eici Verbrechen znr Ausführung
gebracht. Sie übersielen die Befitzung
von Juliu Gardenng in einein Thale des
GuyomaNFlnffes im weltliche-i Theil
des Staates nnd ermordeten den Besitzer.
sowie deffen lfhefrau nnd zwei Kinder.
Eine Abtheilung Regierungs-unweit
machte sich anf die Verfolgung der
Mordbreniier, nnd es bei-lautet, daß ein
anommenftoß stattgefunden hat, bei
welchem eine große Anzahl Jndinner
getödtet wurden.
Brafilien. Tsie Zahl der Deferteure
in der Regierungsarinee, welche inner
halb der leyten zwei Monate zu den
Rebellen übergelanfen sind, sird anf
ilber 1000 gefehödt. Die :llegierung«3
minnen griffen ani Donnerstag Santa
Anna an, vertrieben die dortigen Ne
bellen und nahmen die Stadt ein« Zwölf
Nebellenoffizieke wurden nach vorherigen
geaufoinen Martern erschaffe-n
Mexico City. Mexico· Hierpat eine
ziemlich starke Erderfchütteeung stott
gefnnden. Verlebiedene Gebäude wur
den beschädigt und eine Anzahl oon
Personen verlehr.
. .
O
Ellsioortb, Wis. Sonntag, zu frü
her Morgenstunde, eeelgnete sich in dem
Bildthen Elpafe ein gröslnhes Brand
lss, bei welchem Iran Michael
M Innes und fünf ihrer Kinder ln den
sit-m nasse-new Acon-tell vor
der Einzige vpn der Familie, welcher dein
Tode entging, da es ihm gelang, sich aus
dein ini unteren Stockwerke gelegenen
Zimmer-, in welchem er geschlafen hatte,
in’g Freie zu retten. Seine Frau warf
ihm aus dem Fenster ihres ini zweiten
Stock gelegenen Schlafziinnierg das
jüngste Kind eu und lief dann schleunigst
zurück, um die anderen Kinder zu retten·
Ohne Zweifel ist sie vom Rauch über
ntannt worden und erstickt, da sie nicht
iuriicktehrtr. Eins der Kinder sprang
zum Fenster hinaus und wurde gerettet.
O’Connell hat sich beim Versuche, feine
Familie zu retten, schwere, wahrschein
lich tödtliche Brandwunden zugezogen.
Sau Franeisco. Die einst von der
Kaiserin Enge-nie getragenen Diamanten
sind ieht das Eigenthum der Frau W
A. Neuilles von hier. Bei dein Ver
laufe von persönlichem Eigenthum der
früheren Kaiserin vor einigen Jahren
wurden die Diamanten von den Roth
»schildg für die verstorbene Frau Kote
;Johnson ans Sau Francisco ungetauft.
lNach dein Tode der letzteren wurde ihr
Nachlaß meistbietend versteigert, nnd
Neuilleg, welcher ctn Golf-gruben be
thciligt ist und kürzlich einen reichen
Fund machte-, hat nun die berühmten
Tiatnanten als Weihnachtggeichent für
seine Frau erstanden
aiment-, unt. thaniein Lseue Arm
firong, eine reiche junge Danie, sprang
von einem in Bewegung befindlichen
Eisenbahnzug und brach das Genick.
Der Vater des Mädchens-, der Zeuge des
gräßlichen Vorganges war, ist in Folge
der Aufregung trtsinnig geworden.
Baltintore, Md. Die vom Heraus
geber des Manusoctnrecg Reeord, R. H.
Edninndg, in’SLeben gerufeneBewegung,
eine Zugladung Welschkorn nnd Fleisch
vom Süden an die nothleidenden Farinet
von Nebraska zu schicken, hat iin ganzen
Süden den iebhastesten Anklang gefun
den nnd an der Ausführung des men
schenfreundlichen Planes wird bereite
mit aller Macht gearbeitet. Aus Erfu
chen Ediiiiinds’ hat Gouvernenr J. W.
Northern von Georgia sich bereit erklärt,
die Sache m die Hand zu nehmen nnd
sich an die Spitze der Bewegung zu fiel
len. Alle Beiträge sollen nämlich in
Atlanta zusammengebracht werden, da
mit von dort aus der Zug nut den Le
bensmitteln nach dein Weiten oersandl
werden kann. Gouverneur Norllsern
hat an«ifdtnunds telegraphirt, daß ei
das Hülfswerk mit allem Eifer betrei
ben und in seoem County des Staates
telegraphisch unt Sendung von Beiträ
gen ansragen will. Tek lfmnehkner dei
GeorgiaSouthern ec- zloi ida Eisenbahn,
W. B. Sparis, kriegt-unlink daß seine
Bahn einen ganzen Wagen voll Welsch
lorn beisteuern nnd alle Beiträge, welche
aus Orten, die an ihrer Eisenbahn lie
gen, geliefert werden, kostenfrei nach At
lanta befördern wolle. Der Einwande
rungH-Connnissär W. L. Gleßner von
Macau, La» drückt in einer Tepeschi
seinen herzlichen Anlheil an der Bewe
gung ans nnd erbietet fich, Beiträge ar
Welfchkorn und anderen Lebetissnitieli
herbeizuschaffen DerGeichäftsoerbanl
in Augusla hat ebenfalls Schritte gethan«
nrn die Bewegung zu einein Erfolg zi
machen.
Washington, Es. ts. Ue mitscher
dnng deo Anwaltsz desz Schar-antw, das·
ea ungefrhiich fei, Platten fiir den Druck
von Pofttnarten, die den von one-todten
gen thegiernugen ausgegebenen ähnlrd
sehen, irrt Besitz zu haben oder zu benu:
heit, wird sofort zur Durchführung ge
bracht werden. In einer Erklärung des
Chefs der Geheimpolizei heißt es, daf
die jetzt oou Bttchhändtern runt Kauf an
gebotenen sogenannten Briefrnartenot
bunte-, in denen diefe Abdrücke enthalte
sind, nicht befchlagnahtnt werden sollen»
jedoch wird der fernere Truck derselbe
ttnterfogt werden. Mertwiirdig ist et
übrigen-J, daß auf das Nachahnten ang
ländtfcher Brieftnarken eine bedeutent
strengere Strafe steht, als auf die Fäl
fchung von Briesmarten der Ber. Staa
ten. Das Nachmachen ausländischer
Markt-n wird tritt nicht weniger als zwe
und mit nicht mehr als zehn Jahren
Zuchthaus bestraft, während aus Fäl
fehung amerikanifeher Marien eine Geld
strafe bis zu 8500 oder aneh Zuchthaug
ftrafe bis ztt 5 Jahren steht oder beides.
So kann es kommen, daß ein Gerichts
hof eine Geldstrafe von It oder eine ein
tågige Einst-errang für die Uebertretung
unserer eigenen Gefeye verhangen könnte«
während das niedrigfte Strafmaß für
Fütfehung anständischer Mai-ten 2 Jahr-·
Zuchthaao wäre.
Am l. Januar traten zwei wichtig
Aenderungen im Zoll- und Steuertvefer
tn Kraft, nämlich die neue Zolltabellt
für Wolltvaaren nnd das attf den Ein
nahmen dett Jahres 1894 basieende Ein
lotrtatenfteuergefey. Die lehtgenanm
ten Steuer-r sind allerdian erft bis zum
I. teli d. J. fällig.
Samstag kurz nath Mitternacht
tin Liec Haufe verstorbene- ehemalfsi
Bundesfenator Jameö G. Fair hatte
ein Alter von 64 Jahren erreicht. Sein
hinterlassenes Vermögen wird anf 40,
000,000 Dollarg gefchöhL Fair war
ein gebotener Jrliinder und Vertreter
des Staates Nevada im Bundesfenat.
Er ist einem Nieren- und Magenleiden
erlegen, zu welchem sich vor einigens
Tagen eine schwere Erkliltung gefelltI
hatte.
Die Anzeichen mehren sieh, daß die
Ver. Staaten über kurz oder lang in
einen großen Zollkrieg mit ganz Europa
werden oerwirkelt werden. Frankreich
scheint jetzt ähnlich wie Deutschland der
Einfuhr amerikanischer Nahrungsmittel
allerlei Hindernisse in den Weg legen zu
wollen. Ein diesbezügliches Vorgehen
oou Seiten Frankreichs würde, wie es in
Deutschland der Fall ist, im Interesse
der agrarifchen Politik und der Land
wirthe erfolgen, obgleich es sich anschei
nend dabei nur um Sanitätgmaßregeln
handelt. In einem Berichte ans Rou
bair an das Staatgdepartement weist der
amerikanische Handelsagent Angell does
Departement auf eine oon den Agtariern
des Departement du Nord angeregte Be
wegung hin, wonach betreffs der Zölle
auf landwirthfchaftliche Erzeugnisse nnd
andere und andere Produkte gewisse Ne
sorinen eingeführt werden sollen. Dem
französischen Ackerbanminister ist von
einer Telegation ein Schreiben über die
Frage überreicht worden, in welchem iiber
die Einführung amerikanischen Nindflei
fches Beschwerde geführt nnd um die
strenge Durchführung der Quarantiine
gefede betreffs lebenden Vieh-J ersucht
wirt. Die Behörden sollen, falls bei
dein eingeführten Vieh sich ansteckende
Krankheiten zeigen, demselben die Lan
dung oerweigern, oder wenigstens die
Unterbringung desselben in den in den
Hafeiiftädten bestehenden Viehlazarethen
veranlassen
San Franeitzcm Die zweitausend
Rassen welche die hiesige rnffifche Colo
nie bilden sind keine Flüchtlinge mehr
denn durch den HochzeitsUkas des
jungen Czaren sind fie begnadigt wor
den. Die erste Abschrift der kaiserli
chen Proklamation isi soeben hier ein
getroffen und wurde mit allgemeinem Ju
bel begrüßt. Die hier in der Stadt
wohnenden Rassen sind meistens von Schi
rien hierhergeioinnien; viele oen ihnen
waren dahin verbannt, aber alle wa
ren der bürgerlichen Rechte in ihrem Va
terlande entlleidet worden. Ein an
gesehener Rnffe sagte, daß er nicht glan
de. daß sich ein einziger kliuffe in Sau
Franztgeo befinde-, der unter der Herr
fchaft deg früheren Czaren mit Sicher
heit hätte nach Hause zurückkehren kön
nen. Den damaligen Gesetzen nach wur
den Kindern oon Verbannten die Rech
te nicht zugestanden, welche der Vater
nicht besessen hatte Viele Mitglieder der
liolonie waren fiir geringe Vergehen, wie
wegen Nichtbeiahlung der Steuern nach
Sibirien verbannt worden. Einige der
selben find in Sau Francioro wohlhabend
geworden, und mögen nirchzliufiland zu
rückkehren wollen, um ihr Biirgerrecht
- nnd ihr frühere-z Eigenthum wieder zu
? erhielt in der Dienstag
erlangen. .
Wichita, irae-» Freitag ivnrde liniil
Lannes, welcher seit zwölf Jahien in
einer Schlucht in Beaoer icon-Uti, in
»No Maus Land-« ein (5«insiedlerleben
führte-, iti seiner Hütte erfroren auf
gefunden· Jn der einen Hand hielt er
ein iti«iit,isii«, nnd in der anderen einen
- Nosettlraiiz. Er ivnr tm Jahre alt,
- nnd es hieß, daß er ein uneheltcher Sohn
des alten napoleonischen Mai-schall’g
Lanues sei. DieHiitth in welcher er
lebte, enthielt nichts als einen Tisch, ein
-Beti, einiges Kochaeräih und etwa
fünfzig Bände religiösen Inhaltes in
französischer Sprache
Piiiizburg, Pa· Wie die Nachrichten
ans Bisaddock lauten, beabsichtigen die
Arbeiter in den Cai"negie’schen Schinclz
» öfen zu streiten Sollte die-J geschehen,
so werden sich wahrscheinlich die Arbeiter
in den Eisenbahnschienensabrilen und die
» Arbeiter in Homestead den Streiter-i an
schließen. Die Uninfriedenheit ist durch
die Herabsebung der Löhne entstanden.
Die neue Lohntabelle tritt ain 2. Janu
ar in Kraft. Jn jeder Klasse von Ar
beit sind Lohnherabsetzungen von 5 bis
50 v. H. eingetreten. Nur wenige von
den Leuten sind der englischen Sprache
mächtig und waren an den früheren
. Streits in Braddock nicht betbeiligt.
Die Gesellschaft ist von der Lage der
« Dinge unterrichtet und hat Leute in Be
.- reitschaft, um die Plätze der Streiter
einzunehmen. Es werden Ruhestörun
s gen befürchtet. Die Domesteader Fa
riken liegen wegen Vornahine von Re
lnet-atmen und der Veränderung der
Lobntabelle still.
Decatur, Jll. William Florey, ein
einsiedlerischer Geizhals, der seit 30
Osaka-i einsam und aseiit auf einer
Jst-m in der Flußniederungägelsitsaittes
a e u
« un Minderu. Die Nachba« Hast hat
erst heute den Vorfall erfahren. Um
das Geheimniß, wo sein Geld versteckt
habe, aus ihm heraiigzupressem legten
ihn die Räuber zweimal auf den heißen
Ofen. Nach dem ersten Folterunsz
prozeß zwangen sie ihn, 8500 heraus
zugeben, wieviel er nach dem zweiten
Martyrium den Räubern gegeben bat,
ist einstweilen noch Geheimniß. Der
Alte will darüber mit der Sprache nicht
heraus und jammert nur immer über
seine verschwundenen Batzen. Ter
arme Teufel hat schreckliche Brand
trunken an Händen, Füssen und atn
Leibe erlitten. Seine Form ist lsm
Acker groß. Er ist so alt, daß er fast
kindisch geworden ist.
Ehrgelzlge Geldläcke.
Der zu Ende letzter Woche in Sau
Francisco verstorbene »Bonanza-König«
Janus G. Fair verdient einen Nachruf
deshalb, weil in ihm einer der wider
jwärtigsten Ziige des amerikanischen
sössentlichen Lebens oeikörpert war.
; Als achtzehnjähriger iiischer Bursche
zog er nn Jahre 1849, von Jillinois
aus, mit vielen anderen Goldsuchern
nach l5alisornien, wo er sabelhaftes
Glück hatte. Ja Calisotnien und Ne
vada erlangte er durch stets glückliche
Minenspelulationen ungeheure Reich
lbiimerund wurde mit drei anderen
irischen Kaisern —- Flood, Mackay und
O’Brien —- nanientlich auch der Besitzer
der Silberminen in Nevada, deren Aus
bentung sein Vermögen dermaßen stei-»
gerte, daß es eine Zeit lang bis ausf
hundert Millionen geschätzt wurde. L
Mit dem Gelde wuchs Fair’s Ehr
geiz, und er beschloß, Bundessenator
von Nevada zu werden Zwar hatte er
seinen Wohnsitz nicht dort, sondern in
Sau Francisco wo er zugleich mit
großen Vantunternehmungen verbunden
war. Doch der Senator von Nevada,
den er zu ersetzen strebte, Williatn
Shsron, war ja auch von Sau Fran
eisco.
Dieser Sharvn, der von 1875 bis
1881 als Nepublikaner Nevada ini
Vundessenat vertrat, oerdankte seine
Bedeutung gleichfalls nur seine-n durch
glückliche Bergwerksspekulationen er
langten Gelde, war aber wenigstens eiu
Mann von Bildung. Am ,,berührnte
sten« wurde sharon jedrzch durch den
Prozeß, reu die damals schöne Abenteu
rerin Althea Hill als seine angebliche
Frau gegen ihn nnd seine Pilllionen
führte. irr starb schon vor neun Jah
ren, Altlsra aber tauchte kürzlich alr
artne Jrrsinnige in einer californischen
Jrrenanstalt auf.
Tie Bundcssenntortvahlen in Nevada
sind eine Schande für das ganze Land.
Tenn die dortige Staatsgesetzgebung
wurde auch schon zur Zeit als Nevada
noch nicht durch die Erschöpfung seine-J
Eilberreichthnmg auf den Hund gekom
men war, einfach vorn reichsten Bewer
ber um die Linndessenatur aufgetaqu
So machte es Sharvu als Ilcepublikaner
icn Jahre 1875, so Fair als Demokrat
int Jahre IML
Cclllc (’cUclllllllll llll LIUnocOlclllll Voll
l—«««l bis IHHT besinnd hauptsächlich da
rin, daß er den Zuschauer-n ansder Wal
lei·ie, als »der ieichste Mann dest- Isc
nat-sp« gezeigt wurde. Zii einem selbst
niindigen lsiugreifen iii die Thäiigkeii
des Senats ivar er nicht befähigt. Doch
verwendete er den iliiii aiio seinem Gelde
ermachsenden Einfluß arise eifrigste da:
in, siir Silbcrsreipriigiing zu wühlen
auch hierin die verlöiperie Selbstsucht
und Geldgier. Wie sein Vorgänger
Zisaron, so wurde auch finir ioiilirend
seinerSenatHzrit noch »bei-i·ihiiiter« durch
einen Skaiidalpi-ox,esi. Klagerin ivar
seine rechtmäßige Fran, die einen fiir ihn
nichts weniger als etnenoollen Schei
dnngsprozesi gegen ihn gewann, wobei
er verschiedene seiner Millionen an sie
herausgeben mußte. Wie iiiiii Hohn hat
er in seinem die rechtmäßigen liinder be
glückenden Testament besondere fünfzig-,
tausend Dollarg für eine etan mögliche
Wittwe und sür etwaige andere .tiiiider,
deren Vaterschast ihni dao Gesey aufla
den würde, ausgesetzt.
Auch die gegenwärtigen Sienatoren voii
Nevada sind die politischen Produkte ih
res Geldbeulels, deiianch sie hauptsäch
lich durch Bergwerksspetulationen still
ten. Der eine, der Republilaner Joneo,
der seit einundzwanzig Jahren ini Senat
siht, ist ein gescheiter nnd gebildeter
Mann, läßt sich aber von seinem persön
lichen Jnteresse leiten. Der andere, Ste
wart, früher Republikaner, jetzt Volks
parteiler, gehört dein Senat, allerdings
mit längerer Unterbrechung, schon seit
1864 an und wurde er im vorigen Jahre
durch die entsetzlich langen, noch mehr
von Selbstsucht als von Narrheit zeu
genden Reden, durch welche er die Ent
scheidung über die Einsiellimg der mo
natlichen Silberankllnse solange verzö
gerte, ziiin Gemeinschaden sür’e ganze
Land. Diesem unausstehlichen Dauer
schcvätzer wäre sogar ein Fair oorzuzm
heu, der wenigstens das Maul hielt.
Was ist Amerika?
Ein Schweizer Journalist beantwortet
diese Frage in folgender knapper Form:
Amerika ist ein Land, mit dem verglichen
Europa nur eine kleine Halbinsel ist;s
die Bereinigten Staaten bedeuten eins
Staatswesen, mit dein verglichen dies
europäischen Reiche als Kleinstaatereis
anzusehen·sind. Amerika ist das Land!
der angemessenen Räume und Dirnen-?
sionen, das Land des Doilarg und der
Elektrizität, das Land, wo die Ebenen
ausgedehnter, die Flüsse mächtiger, die
Wasserfälle tiefer, die Brücken länger,
dieBlitzziige schneller, die Katastrophen
schauerlicher sind, als in irgend einem
anderen Lande der Erde —- das Land,
wo bei einem einzigen Eisenbahnuniall
alle Tage mehr Menschen umkommen,
als in ganz Europa in einem vollen
Jahre; das Land, wo die Häuser höher-,
die Spitzbuben zahlreicher, die Reichen
reicher, die Armen ärmer, die Millionen
größer, die Diebe frecher, die Mörder
ungenierter, die Gebildeten seltener;
das Land, ivo die Zähne falscher-, die
Korsetts enger, die-Krankheiten tödtlichel«,
Sie lKorruption allgemeiner, der Spleen
raffinierter-, dieVerIiickheit systeinatischer,
der Sommer heißer und der Winter
kälter, das Feuer wärmer nnd das Eis
gesrorener, die Zeit kostbarer und die
Menschen gehetzter sind, als in Europa;
dag« Land, wo die Greise jünger, die
Jünglinge greisenhaster, die Mahl-en
schwarzer und die Weißen gelber sind,
als sonst irgendwo; das Land der uner
meßlichen Naturreichtümer und der groß
artigsien Raubsucht der Menschen.
Kurz und gut, dag Land der außer
ordentlichen Gegensätze, der fabel
bastesten Ertremey der wahnwitzigsien
Ueberhebnng, der rücksichtslosesten
Dollaijagd und unsinnigsten Erwerbs
swut, das Land des stolossalen und
sPyramidalen — natürlich nach den Be
sgrissen des Antei·ilaners.——(T:e-ni muß
Ieg aber schlecht ergangen sein in Ameri
jkr!-——’.)lnm. d. Red.
I gluustrirte
JBolks- u. Familien-Bibliothe!
Messterwette aus den Literaturfchäs
tzeu aller Nationen
52 wöchentliche Nummer-u Jährliche
Subfkriptiou 82.50.— 5 Muts
pro Nummer.
-.. .
P n u f.—Mnrc1u-n.—Tkichceustcin.
» H c i u this-Buch der Lieder.—:u’c1scheiden
I (0. T. A. H o r isna n n. —-— Phantauijche
tsrmhluuchk
sx m Iu r r tu a u n.--?ct« L bethof.
H. v. ulctit.—--T«as.ttc"jthc1)eu von »Mit
broun. s- Irr ;crbrochene Fn1tg.——3c1· Priux
von .I»wml)urg.
L U f ju g. Miuna von Brandt-tun -—
Wntta Nalottt.-—Ratyau der Wein-.
k« e u a 11.—«Poctijche (T·r;äl)l«.tngeu.
S ch il l e I«.—-Wilhelm Tell. — Tu- Räu
very-Ton Hin-log. —-Bmu»t von Tlskcuinæ
.uabule und Liebc.——Wallcnueiu.
S l) a U f p e a r c-.—Rotuco und Julien-—
Ter Kaufmann von Venedig.——.5wnig Lear
W a l t c r ?- c o U. WTIC Jungfrau vom
Sec
Tc g u c 1«.——,K1«ithjofjage.
T en nyi o u.—-s(5«uoch Juden. s— Königs
dellcsk
T ic k.«—-Dcr Aufruhr in den Heut-unru
Ausgewahlte Novelle-n.
H e b b c l.—(5"r;ähluugeu. ——Maria Mag
daleua.
«- L isqnnijnlinn uns Tinikeinsiriiinini sinc- iis min
sen, nun hie gninninien ixslnirizieih e i n e (- T.siln-i- lisssiis
nnnliiienben Worin-unnnnnern iidi in aneschlosienen Nin
r» n nnii nach nnD nu ii .n Nemnnnlmerken iorniimh nnss
qn Titel nnd Jnlmlhrikinich-tin zur Zeit geliefert nususen
W"Untei« so günstigen Bedingungen nach
nnd nach in den Besitz einer singe-Helenen
Dangbiblioihek non Meianmitioeiien ber vor
iinilichsteu niaisiker en gelangen, mit-d sich
Keiner versagen wollen, der bamni bedacht
in, iich nnd deiner Familie eine anregende,
verebelnbe nnd geinnbe Lektüte in sichern
Durch nniek Unternehmen loll Jedermann
Gelegenheit geboten werden, sich eine iverth
volle Biicherfaminlnng nun bleibenden Ei.
genthnsn in erwerben, die ihm nach bet Ac
beit des Tages allezeit eine geistige Erholung
und Erfriichung zu bieten geeignet ist.
WAbonniet auf diese Familien Viblio
thek bei
J. P. WINDOLPE.
P. 0. Zox U, Grund lata-ach Neb.
Dr. Pries- Eteam Basing Powdeu
W
Achse selbst-Wenig
Borsten-s Arniea Salbe.
Die beste Salbe in der Welt für
Schnitte, Quetschungen, Wunden, Ge
schwüre, Salzfluß, Ausschlag, gesprun
gene Hände, Frostbeulen, Flechten, Hüh
neraugen, nnd alle Hautkrankheiten und
heilt sicher Hämorrhoiden oder braucht
nicht bezahlt zu werden. Garantirt
Zufriedenheit zu geben oder keine Be
zahlung verlangt. Löc. die- Schachtel,
bei A. W. Buchheit.
Einen genialen Vorschlag zur
Lösung unseres Währuiigs-Dileinmas
macht ein südliches Blatt· Ganz ein
fach, heißt es da: man bekehre alle
Silberctanks im Congreß mit dem
nöthigen Goldklumpen zu anderer An
schauung und zwinge das Ausland, seine
Goldforderungen an uns einzustellen.
Der sprüchwörtliche Haken ist aber doch
dabei. Etwas Optimismus liegt näm
lich in dem zweiten Punkt, ob sich das
Ausland so mir nichts, Dir nichts uns
gefügig zeigen wird.
sahn war krank, wie gaben the Gast-eis,
Its sie etn Kind war, tief sie nath cssosksz
Sie wurde ein Fräulein, und hielt zi- case-kla
llli sie Kinder hatte, gab sie ihnen SCM
Prämien-Bibliothck,
enthaltend Nonmne u. s. w. in Hesten
säje 15 Ets. Die IHefte sind verhältniß
mäßig hoch im Preise-, jedoch hat Jeder,
der 100 Hefte erhalten, Anspruch aus
eine der folgenden Prämien, wovon er
sich die ihm passende ausivähleu kann:
Prämie No. t.
Eincvrachtvolle Solon Stemp
Uhr.
Das Gehiiuse dieser Uhr, iu vorzüg
licher SchnitzereLArbeit ausgeführt, stellt
in natur-getreuer Nachahmung eines jener
so reizend aussehenden Schiveizerhänsek
dar· Das Uhriveisk ist ein ,,8 Tage«
Schlagwert von anerkannt guter Quali
tät. Eine besondere Attraktion dieser
Uhr ist das damit verbundene Musikwerk.
Diese Uhr Ist eine Piachtzierde siir jedes
Haus.
P r ä ni i e N o. 2.
Eine Remontoir - Taschenuhr.
((;»i(i-tiil(-(l Iiuntitig(’-iino.)
Tag Nebiiuse ist hergestellt aus 14
kniiittgem Golde über einer I.Yc’etall-Com
positionessZwischeulnge Dac- llhrtverk
zeichnet sicli durch seine Dnueihastigkeit,
durch dnsziv vorzügliche verwendete Mate
rial und die Niite dei Arbeit ganz beson
ders ans.
V i· ä ni i e N n. Li.
iFine glockenrein gestiniinte, echte
Schtveizer Spicldosc.
ll Zoll lana, non herrlicher Klang
siille, nenester Sonstruktioth niit ertra
starkem Werk, sechs Stücke spielend,
mit Harfe lind Stiickanzeiger, Juni belie
ibigen Wechseln und Repetiren Jn jeder
Beziehneg solid und dauerhaft construirt.
Durch Ermeibnng derselben verschafft
man sich eine bleibende Freude und eine
Fülle der schönsten Unterhaltung.
P r ii m i e N o. -4.
Ein fein dekorirteS
Englisches Dinner - sowie-G
bestehend aus 112 Stücken, in schönen
Mustern ausgeführt und von vorzügli
cherx Hitalität Tag Service besteht aus
folgenden Theilen:
M Teller: se 12 T;öll., iizöll nnd 5
Höll. flache nnd 13 7zöll. Sitppenteller;
12 Ft·itchtteller; 12 ButtertelleU 12
Tassen nnd llntertassen; 2 Schüsseln:
i i()zöll., i Hköclq I bedccktcSchüssel;
l .trassetole; l bedeckte Batterschiissel u.
s. w.; »l«nk(:i«, l Zucker-, l Nahm-,
l Satieeiiz l Gutketibehälter und
Bowle.
Solche prachtvolle Prämien
habt Jhe noch nicht gescheit nnd Jeder
hat gen-iß Lust, sich eine derselben zu ver
dienen. Jeder ohne Ausnahme
kann dieselben erhalten« Aus jedem Heft
ist ein Conpon ansgeklebt, der abzuw
ßen und auszubewahren ist. Sobald
man die Nummern von l.--——1»0 hat und
- sie einsendet, erhält man die Prämie.
Wer anstatt deutscher Heste solche in
englischer Sprache wünscht, kann diese
auch erhalten, doch sind die Romane u. s.
w· nicht dieselben.
bei
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Bestellt die Prämienbibliothek sofort
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