Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 07, 1894, Page 3, Image 3

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- Es gewährt dies leider kein günstiges
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Lokal-Nachrichten aus der
allen Miasma
sprengend
provkm Yrandtnhurkp
Bei-l i n. Die siädtische Sparkasse
hat in dem Bierteliahte Juni bis Sep
tember dieses Jahres rund verein
Uahmt 8,'767,598 Mark und verans
gabt 8,1x55,611 Mai-k, also eine Mehr
einnahme von 581,986 Matt erzielt.
Bild von den vorzeitigen Erwerbskrei
- ltnissen bei Gegenüberstellung mit
rilheren gleichen Zeitabschnitten. So
» betrug zum Beispiel die Mehrein
« nahcne in dem Bierteisahre Juni bis
September 1888 beinahe 3,000,000
Ei att bei einer Einnahme von 8,044,
»Mit Mart und einer Ausgabe von
5,048,979 Mart-Für Offenhalten
—. der Berliner Kirchen an den Wochen
. tagen hat die Kaiserin 1000 Mark
durch den Engeren Ausschuß des Evan
elischilirchlichenHilfevereinsdemBers
iner Lolalverein überweisen lassen.
Uns der Summe sollen diejenigen Ge
meinden Beihilfe erhalten, welche
bereit ind, ihre Kirchen auch Wochen
. tags o sen zu halten.—Der Anarchiit
Schaewe wurde vom Schwurgericht zu
- 12 Jahren Zuchthaue Und 10 Jahren
— Ehrverlust verurtheilt. Sein Genosse
Unarchist Träger erhielt wegen Bei
hilfe 5 Jahre Gefängniß.
Potedanr Das Schwnrgericht
verurtheilte die Dienstmagd Dorothea
Schafsraneck, welche der verfüglichen
Brandstistung im Dorfe Gatow im!
Mai d. J. angellagt war, zu dreijäh-'
tigem Zuchthaus nnd vierjährigem
Ehrverlust. Der Kaiser hatte bekannt- l
H lich durch fein tlsatlrastigee Eingreier
das Dorf var gänzlicher Einascherung
bewahrt· s
provinz Damms-en
Hermannöbukg In vielen
benachbarten Ortschaften sind in den
letzten Jahren Fischtciche angelegt
" s die asierstellungelosten verhältniss
m ßig gering sind und auch die Erhal
tung der Teiche wenig tiosten ver
ursacht, so erzielen die Haidebauern
« aus den Oedlandereien einen ganz be
-· deutenden Gewinn.
Ketnmr. Ende thober ging ein
schweres isiemittey verbunden mit star
- ent Hagel, uber die Feldmart Die
Wittwe Heineinanm welche mit zwei
. erwachsenen Tochtern beim kliiibenrodcn
ar, suchte Schutz gegen das Gewitter
unter einem Strohdach; doch taum
hatten sie sich nntergestellt, da fuhr
ein Blitzstrahl aus dae Zchutzdacb Als
eine in der Nähe arbeitende Frau her
beieilte, fand sie die Frau todt, die eine
Tochter ganz betäubt nnd gelähmt,
zwithrend die zweite sich bald wieder
rholte.
Arm-ins Uelfensxtassaty
Fulda. Zwischen Stepferhansen
. d. Nhiin nnd Bettenhausen wurde
Viehhiindler Nußbaumer im Betten
- er Walde ermordet und beraubt
s- gesunden.
Wieebaden Die Stadtverord
i ten genehmigten die Kosten fiir die
-. chtung einee Annenarbetteshausee.
pro-very pommerw
Stettin. Eine großer-e Anzahl
änfernialler nnd andere Personen
» rden in den let-ten Tagen durch den
efuch von Beamten der hiesigen
temvelfielale überrascht, welche auf
z- schlnß der Staatennwaltschaft Haue
»ungen nach Urkunden vornahmen,
iir welche die gesetzlich vorgeschriebenen
iempel nicht verwandt waren. Die
pauoiuchungen wurden unter Mitwir
- g von Gerichtsvollziehern bei einer
zahl von 30 bis 40 Personen gleich- .
««ltig vorgenommen und lieferten ein;
. berrafchendes Ergebniß, denn eo wur- ;
n eine Menge llrtunden, besonderoj
auf-, Liefernngsvertriige und Wechsel ;
efunden, denen der gesetzlich erfor- (
iche Stempel fehlte; einzelne ders
etheiligten dürften in schwere Stem- s
elstraien verfallen, da die hinterzoges i
· Stempelgebilhren sich in einemi
alle sogar auf 17,000 Mark belausi
.· « lberg. Das i·n Schliesienstist’
Jphnhaste Arbeiter Gottlieb Boneßdx
’ « Ehepaar seicrte dao Fest der golde
««-Hochzeit. Landrath von Platte-!
r überreichte dem Jubelpaar ein
Kaiser verliehenee Geldgefcheni.
pruni-u Vor-w
Polen. Die Anordnung, nach wel
r bisher alle and Russland mit der
hn ankominenden Neiiendein sowie
e stromaufi und abwärts kommenden
» iffer sich einer arztlichen Unter
nng unterziehen mußten, ist nun
.
- aufgehoben worden« s
" abischin. Als kürzlich die Tuch-;
deo Tischlermeistero Heil Mehr-!
sen ichabte, sand due Messer, does
dazu benutzte, einen WidertandJ
. , » is u nier am ge
s t, entdeckte, das; die Jiiibe in einens
enen Reif hineingewachsen warJ
durch den Widerstand beim Ward-;
geborsten war. Der Ring zeigt die
stoben L. K. leis-.
provinx Qstpreusiew
» »ni goberg Der hiesigen Ost
ifchen Blindennnterrichte-anstatt
,. n dem in Berlin verstorbenen
( ein Rosalie v. Alter ein regat von
Mark vermocht worden.
«".. lenstein. Ein vor Kurzem hier
ogener Bürger spielte mit zwei
"· igen Freunden ein Looe der
L
prenßi chen Klasseniotterir. Vor etwa
zwei anaten erhielt er vom Inhaber
des Looies 80 Mark als Gewinn
antheil der dritten Ziehung, und weil
er dem Freunde vertraute, begniigte er
sich mit dem iteinen Gewinn. Auf
einer Reise nach seinem bisherigen
Wohnort sand nun unser Allensteiner
zufällig in einein Restaurant die amt
liche Gewinnlifte var und gewahrte zu
seiner Bestiirzung, daß das Lobi-, auf
welches er mitspielte, 10,000 Mark ge
wonnen habe.
Provinx westpreusiem
Danzig Der pensionirte Lehrer
und Organist Strhk, früher in Gr.
Schmiickwaide, Kreis Osterode, jetzt
in Raub-ris, feierte mit seiner Gattin
vie »eiserne Hochzeit« (65jiihrigeö
Ebejubiliiuin). Herr Stryk ist 90 nnd
seine Gattin 86 Jahre alt.
Konitz. Weil sie behaupten, mit
dein Stadtrath, Rechtsanwalt Ge
bauer, der sich in einer Magisiratg
s thung den übrigen Mitgliedern gegen
iiber höchst ungebührlich betrug, nicht
mehr zusammen arbeiten zu können,
haben die übrigen Magistratsmitglieber
dem Bürgermeister Eupel ihren Rück
tritt vont Amte angezeigt.
Bhtinprovinz.
B o ch ol t. Der Handelslamtner ist
es nach längeren Unterhandlungen mit
der Oberpostdireltion Miinster gelun
gen, daß demnächst ein Telephon fttr
»die Stadt und den Fernverkehr hier
angelegt wird.
Koblenz Ein Gastwirth in Ge
mitnden hatte sich seit Monaten gewei
gert, die Straße vor seinem Hause leh
ren zu lassen, und war deshalb auf !
Grund einer Polizeiverordnung wonach
die Hauseigenthümer die Straßen
reinigung besorgen müssen, bestraft
worden. Er legte Berufung ein nnd
behauptete, nicht er, sondern die Ge-;
meinde set zur Straßenreinigung ver- ’
pflichtet. Die Straftmnnier s prach den
Beschuldigten von Strafe nnd trosten
frei, da nach dem hier noch geltenden
Gesetze aus dein Jahre 7 der ersten
französischen Republit die tsienteinde
zur Straßenrcinigung verpflichtet sei
und diese Pflicht nicht durch eine Poli
zeiverordnung den Haueeigenthiimern
oder den Anwohncrn der Straße auf
erlegt werden konne.
Proviux Hat-it feu.
Gl o g a u. Unter choleraverdiichtigen
Erscheinungen sind 170 Mann voni’
58. Jnfanterie - Regitnent erkrankt.
Die Michaelisssiaserne ist vollstandig
gesperrt. Jn Folge der in Jaetschau
vorgekommenen Cholerafälle wurden
seitens der Behörden die strengsten
Maßregeln getroffen.
H al l e. Das hier tvohnettde Fräu
lein Noeser hat ihr gesammtes Vermo- Z
gen (etwa 150,000 Mart llapital und;
ein werthvolles Hauegrundstiich schont
bei Lebzeiten der Stadt als Eigenthum z
zur Begriindung eines Waisenhausesl
als Eigenthum überwiesen. Fiir sich«
selbst hat sich die edle Spenderin nur
eine geringfügige Nente bie an ihr
Lebeneende vorbehalten.
provinx schickte-w
Vreslam Die Regierung beab
sichtigt die Gründung einer Vergtoerlw I
direition sin- Lberfchlesien, welches
wahrscheinlich ihren Sitz in Gleiwinj
erhält.
Li egnitz. Jn Neuniarit wurde der
Viehhiindler Habicht aus Herinannes
dorf als der muthmafziiche Mörder des »
im vorigen Jahre ermordeten Flei-«
schermeisterd Spitzer aus Deutsch-risse
verhaften
Waldenburg. Der sliichtige
Defraudant Hirsch ist, von Gewissens
bissen gesoltert, zurückgekehrt nnd hat
sich den Behörden gestellt. Er wurde
in Haft genommen. Der unterschlai
gene Geldbries mit 20,000 Mark
wurde unerbrochen bei ihm vorge
fanden.
prwins sich leswigskoisteiw
Schledwig. Der »Schie6wiger
Kriegervereim erinchte neulich in den
»Schledwiger Nachrichten« feine Mit
glieder-, sich um eine bestimmte Zeit
u einer Feier zusannnenzusindem nnd
fügte hinzu: »Ueberzieher und mög
lichst hohen Hut. «
N e ustad t. Der Lehrer Paulsen in
Ottendors feierte ein seiten vorkam
mended Doppeljubiliium, niimlich das
der goldenen Hochzeit und das seiner
öojiihrigen Atntethiitigieih daneben
auch das der 47jiihrigen Wirksamkeit
als Rechnungesiihrer der Gemeinde
Siisei.
provink Mit-Matten
Münster-. Ein geriebener bäuer
licher Gauner siihrte hier etwa 100
Hausfrauen an, indem er ihnen Parn
diedäpfeh von denen er eine Probe vor
zeigte, zu einem annehmbaren Preise
offerirte und sich nach Abschluß des
iHandels einen ileinen Vorschuß geben
iesz, ohne jemals die Musenan
W Beamter brachte den Hereinsall
seiner Gattin in die Zeitung, nnd nun
ist der Betrüger in Warendors, wo er
in derselben Weise zu operiren ver
suchte, abgefaßt worden.
Hat tern. Zwischen Tiilnten nnd
hier wurde der Bahnnrärter Pfeisey
der einem tsiiiterzuge ausweichen
wallte-, von dein im anderen tsieieise
herandrausenden Personenzuge überfah
ren und getodtet. Die Schwester des
Verungliickten befand sich im siersanens
zuge; der Vater dieser Beiden ist var
etwa zehn Jahren in seinem Bett er
lchlngen worden, und dieser Mord ist
noch nicht aufgeklärt
f
i
Fachint
D r e C d e n. Der isiewerbeschulbiresks
kor Clouß, der seit langen Jahren fiik
die Weiterbildung des Gewerbeiclznls
wesen-i in Deutschland mit Erfolg
wirkte, ist hier gestorben-Der Lan
desauvschuß der sächsischen Feuer
wehren hat hier in einer Versammlung
beschlossen, das von sinnig Albert ge
stistete Ehrenzeichcn Sozialdemokraten,
bie agitatorisch wirken, nicht zu ver
leihen, auch wenn sie brauchbare Feuer
wehrmänner sind !
Leipzi g. Die Hauptrechnnng der
Stadt auf das Jahr 1893 weist eine
Einnahme von 1i9,59:;,500 Mark 88
Pfennige aus. Derselbcn steht eine
Ausgabe von 19,126,4l!) Mark 48
Pfennige gegenüber Es verbleibt
somit ein Uebersrhuß von 467,051
Mart 40 Pfenniae. Der Abschluß ist
als ein sehr günstiger zu bezeichnen,
denn im Jahre Ist-:- schloß die Rech
nung mit einem Fehlbetrage von 607,
000 Mark ab»
romrnayscn nurzitcy nurzre oer
Giebel des Dialonato ein. Die herab
sausenden Steine zerschlugen das Dach
der danebenliegenden Kantorwohnung
Verletzt wurde dabei Niemand; die
Bewohner derselben kamen mit dem
bloßen Schreck davon. Das Diakonat
ist zur Zeit unbewohnt, da Diakonus
Voigt vor Kurzem oerstorben ist.
Zei thain. Eine großartige Um
wandlung wird demnächst der Artillerie
schießplay erfahren. Derselbe soll in
Zukunft nicht nur als Schießp atz für
unsere Artillerie-Negimenter, sondern
auch als Truppeniibungsplatz, besonders
fiir die Kavnllerie verwendet werden.
Die freie Ebene von etwa 4000 Meter
Lange wird in nordlirher Richtung
durch Absthlagen des jetzt als Sicher
heitdbereich dienenden Waldes auf das
Doppelte erweitert, und zwar derart,
das; das Dorf Gohrisch in die Schuß
linie zu liegen kommt· Gohrisch wird
am l. April 1895 von seinen Bewoh
nern verlassen und wahrscheinlich wer
den schon wahrend der nächsten Schießs
iibnngen Granaten und Shrapnelo mit
furchtbarer Gewalt das Dorf in Trüm
mer legen, denn der Ort ist als Ziel
objekt in Aussicht genommen worden«
Jljftringiseye Hinten
G o t h a. Der Vuchbindermeister
Wilhelm Lange dahier hat jiingst der
Stadt ein sein-ital von :35,000 Mart
zur Erbauung einer Hochschule fin
unbennttctte Ttiiiidihen gestiftet.
Jena. Ane- dent hiesigen Amts
gefiinauiß sind zwei junge Männer ent
wisrht, indem fie die vor dem Fenster
ihrer Zelle befindlichen Eisenstabe aus
einanderbogen und sieh dann an einem
auo der Bettdeete angefertigten Strick
aus dein zweiten Stockwerk auf den
Hof herunter-ließen, von dem aus sie
ohne Weiter-es in’s Freie gelangen
konnten. Der eine der beiden Austeiszer
ist ein Horhstapler, der früher als
Student b. richtenstein austrat
Kobnrg Der hiesige Magistrat
hat gleich den städtisehen Beamten
nunmehr auch den städtischen Lehrern
siir ihre Wittwen ein Gnadenqnartal
zu gewähren beschlossen.
Meiningen. Kurzlich sind im
benachbarten Schwallungen durch eine
Feuersbrunst gegen 50 Gebäude zerstort
worden.
Freie Bindi-.
H a tn b u r g. Der Spritzenlommans
dant derohn wurde der Brandstiftung
überführt nnd zn sieben Jahren Zucht
haus verurtheilt-Im Volks-Theater
kam Ad. Philippe Passe »Der Cornet
Grocer,« lolalisirt unter dem Namen
»Hannentann und Paunemann,» drei
mal mit mäßigem Erfolge zur Ausfüh
rung-Wegen ,.MajestatebeleidigunM
angeklagt wurde ein hiesiger Einwoh
ner, der sich erlaubt hatte, über den
taiserlichen »Sang an Aegir» zu raisons
niren.
B r e m e n. Das vielbesprochene
Relief »Es lebe die Freiheit« am
Gerichtshofe soll nun doch entfernt
werden· Seinerzeit war von einem
Senatebeschluß bezüglich der Entfer
nung die Rede gewesen, es ist aber bis
jetzt Alles beim Alten geblieben. Wie
nunmehr verlautet, soll es sich damals
nur um eine Meinungsäußerung im
Senate, aber nicht um einen definiti
ven Beschluß gehandelt haben ; ein sol
cher soll vielmehr erst jetzt vorliegen
und zwar dahin gehend, daß die Figur
det- Berbretlkerd erhalten bleiben, das
Gesängnißgitter und die Unterschrift
aber entfernt werden sollen, womit der
Stein des Anstoßes aus dem Wege ge
riiumt wäre.
O st e r n b u r g. Viele derjenigen
Gladmachey welche nach beendetem
Strike nicht wieder angestellt wurden,
haben Osternburg verlassen, um an
anderen Orten ihr Fortkommen zu
suchen. So sind eine Familie und drei
Einzelnstehende nach Italien abgereist,
waltrend an "
wandten; noch andere beabsichtigen, in
Australien Arbeit zu suchen
Untier-durs.
Ro stock· In Wien starb der 1829
in hiesiger Stadt geboreue Komiker
Wilhelm Knaal an der lumgenentzilni
dung. Seiten ist es einein norddeut
schen Künstler vergönnt gewesen, sich
in das Spezifisch-Wienerische so einzu
leben, wie ee Knaal vermocht hat.
Braunschweig.
H a s s e l f e l de· Derulrbeitet
Wille pflückte in dem Forftorte »Meine
Gemeint-ej Tantiemen-sen Beim
s
—
Ueber-springen von einer Tanne zu
einer anderen brach die Spitze und
Wille stürzte herab. Jn der folgenden
Nacht ist er seinen Verletzungen erlegen.
Oroßherzogtljum Helferi.
Darm ftadt. Hier wurden neulich
die Rekruten des Feld-Artillerieregi
ments Nr. 25 vereidigt. Bemerkens
werth ist, das; sich darunter einige Leth
ringer befinden, welche gar kein Deutsch
verstehen und denen darum der Eid in
französischer Sprache von einem Offi
zter vorgesprochen wurde.
Finthen. Zu Allerheiligen ging
ein Handwerksmeister auf den hiesigen
Kirchhof und nahm das Kreuz von dem
Grabe des Feindes des verstorbenen
Jakob Geiger, weil dasselbe noch nicht
bezahlt war. Das Unternehmen wurde
von anderen Leuten bemerkt und der
Meister zur Anteige gebracht.
M a i n z. Der Schießausschusz fiir
das Il. deutsche Bundesschieszen hatte
im Boranschlag 257,800 Mark Ein
nahme, 18l,115 Mark Ausgabe und
76,685 Mark Ueberschuß vorgesehen.
Nach der kürzlich erfolgten Schluß
abrechnnna ergaben sich fiir den Schieß
ausschnß 26t,81t3 Mark Einnahme und
-191,616 Mark Ausgabe, so das; 70,200
Mark Gewinn an die Festkasse abzu
liefern find. In Wirklichkeit hat aber
der Schießausschuß den von ihm erwar
teten Uebersrhusi mehr als erreicht,
da der Beitrag des Schiitzenbundes zur
Festiasse ini Betrage von 23,000 Mari,
der zur Hälfte zu Schießpramien ver
wendet wird, durch ein Bersehen im
Voranschlag wohl bei den Einnahmen,
; nicht aber bei den Ausgaben berücksich
Jtigt war. Der Festausschuß hat statt
jder vorgesehenen Einnahme von 16,
3000 eine solche von 32,000 Mark er
izielt.
Bayern
. München. Nachdem vor Kurzem
Dr. cchlief aus Dresden hier einen
fVortrag im ;,ntereffe der Friedens
gesellschaft gehalten hatte, hat sich nun
ein Verein » Friedensgefellschaft Mün
chen« konstituirt.——Das städtische Män
ner-Freibad, welches heuer in einem
wesentlich vergrvszerten und verschöner
ten Zustande dem Verkehre übergeben
wurde, war von etwa 33,000 Erwach
senen und von etwa 90,000 Knaben
besucht, wag einer Gefammtzahl von
etwa 123,000 Personen gleichtomntt.
Im Jahre 1893 ziihlte das Männer
Freibad 76,W0 Besuchen im Jahre
1892 nur 64,000 Besucher und 1891
gar nur 25, 000
Aschaffenburg Jn Hösbach
versuchten zwei schulpflichtige Knaben,
einen anderen zu erhängen. Nur die
Dazwifchenkunft erwachsener Personen
verhinderte ein Unglück.
Bayreuth Reichskanzler Fürst
von Hohenlohe steht gegenwärtig in
Unterhandlungen wegen Anlaufes des
Schloßgutes Fantasie. Das Schloß mit
dem herrlichen Part war früher Eigen
thum des verstorbenen Herzogs Alexan
der von Württernberg .
Jngolstadt. Hier haben der
Major Graf v. Beiizel-Ster11au und
Hohena und der Lieutenant Meril
Selbstmord begangen. — Zu Anfang
November fand ein Spaziergänger im
Walde bei Bettbrunn eine vollig reife
Erdbeere.
aeeniprern nurzuch wurde net
anbrechender Dunkelheit der Lindauer
Postzug an der Eisenbahniiberfahrt bei
Rehlings von zwei Radfahrern mum
williger Weise zum Stehen gebracht.
Diese gaben mit ihren rothen Later
nen, die sie aus ihren Maschinen ge
nommen hatten, mehrmals dem ent
gegenkommenden Zuge Signale, so daß
der Zugfiihrcr nicht anders glauben
konnte, als daß der Bahnwiirter das
Haltezeichen gegeben habe und in Folge
dessen den Zug stellte, worauf sich die
Beiden schleunigst entfernten.
Neustadt a. M. Die hiesige
Gemeinde hat seit dem l. Januar
1894 ihren dritten Orts-verstand Der
für 1894 bis 1899 gewählte Bürger
meister wurde seines Amtes enthoben,
da seine Wahl fiir ungiltig erklärt
worden war. Sein Nachfolger im
Bürgermeisteramte, der Beigeordnete
Englert, wurde am 2. November wegen
Berdachts des Meineides verhaftet und
in das Untersuchungsgesängniß nach
Aschaffenburg abgefiihrt. Es übt nun
1enes GerneindeiAusschußmitglied, das
bei der Wohl die meisten Stimmen
hatte, das Lsiirgermeisteramt aus.
Nürnberg. Bei der Festvorftel
lung der ,,t!)ieistersinger«« gelegentlich
der Hans Fuchs-Feier war jedes Platz
chen besetzt. Bei den Abend-Festun
samrnlnngen in den fünf graszten Loka
len mußten Tausende wegen Platz
mangels umtehren.
Ochsenfurt. Die (Siehring’fche
Dampfbrauerei dahier ist kürzlich abge
brannt.
Passau. liiirzlich wurde an der
gleichen Stelle beim ehemaligen Wascht
wirthshaus zu Eggendobl, wo ngå
« « s- c et ausge
graben wurde, ein zweites zu Tage ge
fordert. Tasselbe lag einige Gemi
tneter tiefer als das andere und ragte
mit dem diepse etwas unter das Haus«
getniiuer hinein. In früheren sseiten
war neben dem Hause eine Holz
schupfe.
Jus der Ziheiupfalp
Speher. In einem pfiilzifchen
Blatte war neulich folgende Anzcigez
»Gesucht wird sofort ein reinlich kraf
tiges Mädchen in ein Milchgeschiiftz
dasselbe darf jedoch wegen der Frau
iein frisches geinndes Gesicht und keine
rothen Backen haben. Wilhelm Neusch,
Ogaersheiws
- .
s Mundenheim. Bei einer im
längst ans den Jagdgeländen des Abge
E otdneten Clemm-Ludwigshafen stattge
sundenen Treibjagd in der Nähe von
hier wurde durch die Unachtsamkeit
eines Schützen Oberstlieutenant Hauß
mann aus Metz schwer verletzt. Ein
Schrot drang ihm in’6 linke Auge.
I FrankenthaL Der seinerzeit
lwegen fortgesetzt ausgeübter Unter
s chiiigungen flüchtig gewordene amerika
,nische zionsularagent Kaufmann-Neu
lxladt a. d. H. ist von Belgien, wo er
s estgenommen war, ausgeliefert und
»in-s hiesige Landgerichtsgefängniß
überführt worden« Die Unterschlaqun
gen des Verhafteten sollen über 1,0()(),
000 Mark betragen. Fast keine Erb
schaft, die von Amerika nach hier lam,
zahlte er vollständig aus.
. zerstrtemøerg
Stuttgart. Die Straskammer
verurtheilte die Redakteure Agster und
»Eichhofs von der sozialdemokratischen
E»Schwäbischen Tagwacht" wegen Be
l leidigung des Oberlandesgerichtsraths
a. D. v. Bucher zu zwei Monaten
jGesängnisx «Sie hatten v. Bucher
beschuldigt, er habe im Jahre 1859
als Untersuchungsrichter am Land
gerichte Heilbronn durch Beeinflussung
I von Zeugen gegen den jetzigen Fabri
Ilauten Schaber in Cleveland (Ohio)
IJustizmord verübt. Schaber war zu
jener Zeit unter der Anklage des Mor
des zum Tode verurtheilt und zu lang
jähriger Zuchthausstrafe begnadigt wor
den.
E ß l i ng e n. Hier wird im nächsten
Jahre eine Aenderung der Miethquar
tale eintreten, indem solche sich dem
bürgerlichen Jahre anschließen und
immer drei Monate umfassen sollen.
Der I. April ist hierzu als Ausgangs
punkt bestimmt.
H o h e n h ei m. Die Königliche
iLandwirthschastliche Akademie ist die
; ses Wintersemester von circa 130 Stu
- dir-enden besucht, eine bisher Unerreichte
Zahl.
Reutlingen Die Frequenz der
hiesigen Spinn-, Web- und Wirkschule
hat mit Beginn des neuen Winter
I semesters eine Steigerung auf die Zahl
zvon 86 Schülern und damit die bis
-jet3t höchste Schülerzahl seit ihrem
sBestehen erreicht. Von den Schülern
Tsind 22 Wiirttemberger, 34 aus dem
Ziibrigen Deutschland, 5 Oesterreicher,
I 12 Schiveizer, 2 Italiener, 8 Rassen,
Je ein Schüler aus Bulgarien, Bra
s silien und Amerika.
s Untertürkheim. Derzivölsjäh
J rige Sohn des Weingartners Koch
Twollte jüngst im Weinberg einen
ssogenannten Puffer (Schliisselbiichse)
avfeuem Nachdem nur das Pulver auf
E der Ziindpfanne losgegangen war,
I nahm er den Pusfer unter den Arm und
ing weiter. Plotzlich ging die Ladung
os und riß dem scnaben den Oberarm
, sait zur Hälfte weg.
l
l
chm.
Karlsruhe. Die im September
1895 geplante elektrische Ansstellung
mit besonderer Berücksichtigung des
Kleingewerbes und der Haushaltung
- wird vom hiesigen Gewerbeverein mit
Unterstützung des Staates und der
Stadtgemeinde unternommen werden.
Die Warme- und Wassertraftmaschinen
sind in den Bereich der Ausstellung,
soweit sie besonders fiir Dynamo
betrieb eingerichtet sind, aufgenommen
worden, dagegen sind Telegraphie und
Eisenbahnsignalwesen ausgeschlossen
Bruchsal. Aus dem hiesigen
Männerzuchthaus ist ein zu 15 Jahren
suchthans verurtheilter Einbrecher
El amens Gerdbacher ausgebrochen. Die
Freiheit hat er sofort benutzt, um im
nahen Hambriicken beim Pfarrer einzu
brechen und einen Anzug, einen Revol
ver und 2000 Mark zu stehlen.
Pforzheim. Unliingst geriethen
die Passagiere des von Karlsruhe kom
menden Personenzuges in nicht geringe
Aufregung, als der Zug plötzlich an
hielt und zwar mitten im Tunnel.
Es stellte sich alsbald heraus, daß
einige junge Leute Streit angefangen
hatten, in dessen Verlauf der Gold
schmied Zahnlecker von All-Weißen
stein die Nothbremse zog und den Zug
zum Stehen brachte. Nach ungefähr
zehn Minuten fuhr der Zug weiter-;
hier angekommen, wurde der jugendliche
Held der Bahnpolizei übergeben, da er
die üblichen 30 Mark nicht hinterlegen
konnte.
Waibstadt. Die neu errichtete
» gewerbliche Fortbildungsschule wird am
i l. Januar 1895 eröffnet werden.
Wilferdingen. DerdritteGe
winn der Matienburger Lotterie im
Betrage von 15,000 Mart fiel einer
armen hiesigen Milchfrau zu.
clsasz-siotyringeu.
Straßburg. Der friihere Kom
mandant von Straßburg, Generallieuk
— z tu ),t nWeO
baden gestorben.
Forbach Die bekannte Adt’sche
Fabrik hat den Achtstundentag einge
siihrt, die Arbeitszeit währt Vormittag
von 8 bis 12, Linchmittags von l bis
.) Uhr, auch S,amstagg an welchem
Tage bisher nicht gearbeitet wurde
Der Lohn richtet sich nach der Arbeitg
leistung
I M e h. In dem amtlichen Verzeich
knis; der jungen Leute, welche die Auf
InalImeptiifung sitr die französischc
M litiiranstalt zu«".- ".t Chr bestanden
I
Ihabetn fehlt der liame des Sohnes des
Siieichstagdabgeordneten Dr Haus von
hier. Der junge Mann ist also ent
weder vor der mündlichen Prüfung
,
.,.....-.«getretcn oder hat sie nicht bestan
den.
Rappoltsweiler. AufdieEnt
schädigungsklage des 291iihrigen Kaus
manns Selig von hier, der voriges
Jahr bei einem Straßenbahnunfall
einen Fuß verloren hat, bekundete
das Landgericht in Colmar ein Urtheil,
dahin lautend, daß dem Selig zu zah
len seien: l. sogleich baar 10,000
Mark; 2. jährlich lebenslänglich 4000
Mark; außerdem fallen sämmtliche
Kosten der Straßenbahn zur Last.
Desterrcith.
Wien. Das kürzlich verbreitete
Gerücht, die Regierung beabsichtige die
Einführung des Zuckei«monopole, wurde
offizios als jeder Aktualität entbehrend
bezeichnen-Hier starb der Groß
industrielle Kommerzialrath Gustav
Wagennionn, ein gebotener Württem
berger, der zuerst 1860 hier mit M
Matscheko eine Fabrik errichtete. Er
war der Nesior der österreichischen
Petroleum - Industriellen, Verwal
tungsrath der Wiener Ziegelfabriks
und der Cskompte-Gesellschaft.——-Der
berühmte Münnergesangverein hat kürz
lich einen Ehrendukaten nebst Diplom
an Kaiser Wilhelm für die Ausführung
des ,,Sangs an Aegir" abgeschickt.
Einen solchen Ehrendukaten erhält jeder
Komponist, dessen Werk der Verein
neu auffiihrt.
Eger. Bei der Abrichtung der
hiesigen LandwehrMekruten ereignete
fich ein schwerer UnglücksfalL Ein
Rekrut ließ aus Unachtsamkeit scharfe
Patronen im Gewehre; bei der Ge
wehrvisitation ging der Schuß los und
das Projektil traf zwei Rekruten,
welche bald darauf starben.
Fünf k i r ch e n. Der Kapellmeister
des hier garnisonirenden 44. Infan
terieregimentT Moriz Kittel, hat fich
:erdolrht. Kittel war dem Trunle er
s geben und hatte viele driickende Schul
; den, die ihn auch in den Tod getrieben
; haben dürften. Anläßlich des im Sep
tember gefeierten loojährigen subj
s läums der »Bierundvierziger" widmete
Kittel dem Regimente einen Feld
marsch und erhielt deshalb vom Erz
herzog Albrecht, dein Inhaber des Re
ginients, einen Brillantring zum Ge-»
schenke. ,
Hermannstadt. Der Korpskonp
mandant Feldmarschall - Lieutenant
Galgoezy stürzte bei einem Spazierritt
vom Pferde und wurde schwer verletzt.
Er erlitt eine Gehirnerschiitterung
H u s z t. Hier kam es anläszlich der
Weigerung der Bevölkerung, die an
: der Cholera Verstorbenen auf dem Cho
lerafriedhofe zu beerdigen, zu einem
Zusannnenstoß mit der Gendarmerie,
die auf der Durchführung der Anord
nung der Behörde bestand. Die aufge
regte Menge stürzte sich auf die Gen
darnieu und versuchte, denselben die
Waffen zu entreißen. Die Gent-ar
merie mußte von der Schußwaffe Ge
brauch machen. Ein Bauer wurde ge
tödtet, viele verwundet; 60 Personen
wurden verhaftet, darunter 20 Weiber.
Jnnsbruck. Bei Nauders, im
Oberinnthal, verursachten in letzter
Zeit zwei große Baren unter den
Schaf- und Ziegenheerden bedeutenden
Schaden.
scheue-im
B e rn. Das kürzlich veröffentlichte
Budget der Eidgenossensrhaft fiir 1895
zeigt 76,585,000 France Einnahmen
und 78,63.«3,()00 Francs Ausgaben, das
Defizit beträgt folglich 2,100,000
France-.
Zürich. Der Arbeiter-Lesesaal in
Zürich hat jüngst seinen 18. Jahres
bericht erstattet, woraus einige Daten
von allgemeinem Interesse sind. Die
Zahl der Besucher betrug 30,277, von
denen 4203 aus die Sommermonate
und 26,074 auf die Wintermonate ent
fallen. Der Durchschnittsbesuch betrug
im Sommer 25, im Winter 153 per
Tag. Die Bibliothek ist auf 2000
Bände angewachsen, und während der
Wintermonate sind 8253 Bände ans
geliehen worden. Die Einnahmen be
trugen 8981 France, die Ausgaben
4797 Franes, wobei die Kosten für
6 Gratis-Bolkskonzerte und 14 Gratiöi
Vorträge mit inbegriffen sind.
Uri. itiirzlich veranstalteten in Uri
einige junge Leute einen Umzug mit
Fahnen und Trommeln, als sich die
Polizei cinmischte und eine der Trom
meln wegnahm. Ein junger Mann lief
davon, und ein Polizist gab drei
Schiisse auf den Fliehenden ab. Ale
bald sammelte sich viel Volk an. Die
Polizei hatte zwei Burschen gepackt
nnd eingesperrt. Nun drängten die
Massen sich vor der Polizeiwache
zufammen; man forderte die Trommel
und die Gefangenen heraus. Schließ
lich wurde die Wache gestiirmt, es ent
spann «sikh eine große Schlägerei, die
anurdembcfreit und-eink
zelne Polizisten schwer mißhandelt.
Freiburg. Der Finnton hat die
Wiedereinfiihrung der Todesstrafe be
schlossen.
Schaffhansen. Die neue Eisen
bahnlinie Feuerthalen - Etzweilen ist
eröffnet worden.
Gr a u b iin d e n. Aus der Reise von
Ehur nach Thusis ist ein reisender
Schriftsctzcr spurlos verschwunden.
Die Polizei macht Titachforschungm
T h u r g a n. Die Regierung hat nach
einem Auftrag des Großen Rathes
einen istesehentwurs ausgearbeitet,
wonach sämmtliche Gemeinden ver
vflichtet werden, sich an dem bestehen-s
den Berbande fiir Naturalverpslegnnw
Lin-mer Durchreisenver zn betheitigetr.