Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 12, 1894, Image 1

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    Grand Island
YUEWW WE YMÆ
s Jahrgang 15.
Grund Island Nebraska, Freitag, den 12. Oktober 1894
Nummer 5.
silfssochensYiindstijnnk .
Ja Bentben in Schlesien ging der Pro
zeß gegen die 553 Bergleute zn Ende,
k- welche wegen Betheilignng an den sozial
demokratischen Krawallen vom H· Aug
d J, während welcher das Militiir ans
die Menge geschossen hatte, verhaftet
worden waren Mner der Angeklagte-n
wurde zi- 2 Jahren, drei zu anderthalb
- » Jahren, einer zu 15 Monaten, fünf in
» einem Jahr, 2 zu 9 Monaten nnd zehn
- zu einem Monat Gefängniß
verurtheilt Dreißig der Angeklagten
« wurden freigesprochen
Eine Depesche aus Berlin sagt, daß
- während der Manöoer in der Nähe von
» Hofheim in Dessen, acht Refervisten vom
;; achtzigsten Regiment ihren Hauptmann
«-»,.;". mitSäbeln angrisien. Die Menterer
Dukdem wie es beißt, von anderen
Soldaten entwaifnet und einstweilen in
der Festung Maine in Haft gebracht.
Sie werden vor ein Kriegsgericht gestellt
werden nnd möglicher Weise ihr Bei-—
btechen mit dem Tode büßen.
Die Thatigkeit der italienischen Knar
chistenin Mailand, ist wieder im Zu
".--·-; nehmen begriffen. Aus einem neuster
sesims der Polizeikasekne wurde eine
Höllenniafchine mit einem Ziindei gefun
Gliicklicher Weise war dei Sünder
lofchen und wurde dadurch eine l5rplo
sion verhüten lfg find in Folge der
« polizeilichen Nachforschungen nach den
Veiübern dei Zchandthat mehiere Vers
haftungen vorgenommen worden
S
Cs heißt, daß die Polizei eine anarchi
siifche Verschwörung entdeckt hat, welche
sich über ganz Italien erstreckt und von
Albany, dem berüchtigtsten Annrchiften,
in’s Leben gerufen wurde.
Während eines Nebel-z fuhr in Kent,
England, bei einer Vahnkreuznng ein
" Güterzug über einen tnit Hopfenpflückern
beladenen Wagen. Acht derselben blie
ben auf der Stelle todt. und fünf wur
den schwer verletzt.
Eine von Ehe Foo an die ,,Pall Moll
Gazette" eingetroffene Depesche sagt,
daß der britifche nnd rnisifche Gesandte,
N. N. O·Connor Und Graf isaisitti,
nach Veking abgereiit«sind. Der Zweck
ihrer Reise ist nicht bekannt. Tie Te
pefche sagt ferner, daß sämmtliche Frau
en und Kinder von Anoländern Bektng
.. « erlassen und sich in Sicherheit gebracht
.- haben.
Der Tovtai oder Vetirigtnagistrat
Shang von Tien Tsin, desien Amt-sent
ievung und Flucht bereits gemeldet wor
den find,hatte von Deutschland stinkt-un
augrongirte Gen-ehre gekauft, iiir die er
2 Taei das Stück bezahlt, der Ne
gierung jedoch u Tael berechnet hatte.
Er Hat ferner eine große Menge Pa
tronen gekauft, welche sich jedoch als
völlig unbrauchbar erwiesen haben.
Der Vieelönig Li Hang Tfchang ent
deckte den Betrug und lud Sitang vor
sich. In der Unterredung, welche sich
Zwischen den Beiden abipielte, soll Li
Hang Tichctng dem « Slmng einen
Schlag in«g islesicht versetzt habet-.
Shang suchte später wegen angeblicher
Krankheit um Urlaub nach, der ihm
auch bewilligt wurde. Der Bericht von
einem Ausstande in JafoL rvo sich einer
der kniserlichen Paläste befindet nnd das
etwa 120 Meilen von Peting entfernt
ist, entbehrt der Begründung.
·
Der Berliner Correlpondent der Asso
ziikten Presse hatte eine Unterrednng mit
dem berühmten Sperialisten für-Nerven
lrankheiten , Professor Tr. Lenden, der
emeinschastlich tnit dem berühmten rus
schen Arzte, Professor Zaecharim den
Zaren in Spala behandelt hat« Pro
sessor Lenden tonrde ersttcht,in Anbetracht
der hohen politischen Bedentunq der
Frage, der AssoziirtetI Presse eine defini
tioe Angabe über den wirklichen Charak
ter oon der r.Krankheit des Czaren zu
machen, so daß die wirkliche Sachlage in
klarer Weise beut-theilt werden könne.
In ifrtoidernng aus diese Frage gab der
Professor die unumtonndene Erklärung
ab:
»Sei-te Majestät der iszar leidet an
der Bright’schen Krankheit.«
Er fügte indeß hinzu, daß dao Leiden
wean noch in milder Form austrete,
III dasselbe jedoch mit Hat-nener ver
wden sei. Die Letztere vetttrsache dent
TEzaren Atymungolieschweeden
Die »Schlesische Zeitung« veröffent
licht eine Depesche aus St. Petersburg,
welche meldet, daß sich der Zustand des
Czaren plötzlich verschlechtert habe.
In der Depesche heißt es weiter, daß der
Kriegsminister angeordnet hat, daß in
allen Garnilonsktrchen sür das Leben
des Czaren gedetet met-den soll. Dieser
« Beseht wurde inFotge eines aus Lioadia
. elssetrossenen Telegrammes erlassen,
riet es hieß, daß die- Krankheit des
Ofen eine deunruhigende Wendang
»Im- zalm Die thmachtsam
( jse treten äuslgee ein, and haben eine
sofortige Operation nothwendig ge
macht.
Zum Schlusse heißt eg, daß die Hos
beamten nnd andere hohe russische Be
te eiligst nach Livadia abgereist sind.
Angesichts der Berichte, daß sich der
Gesundheitszustand des Czaren - plötzlich
verschlimmert hat, hatte der Correspom
dent der Assoc. Presse eine weitere Un
terredung mit dem Pros. Lenden. Der
selbe äußerte sich im Allgemeinen dar
über folgendermaßen:
»Der Czar hat eine kräftige Consti
tution und wiegt noch 200 Pfund, ob
gleich er seit Januar stark an Gewicht
abgenommen hat. Unter dem günstigen
Klima in Corfu oder der Insel Madeira
ist seine Wiederherstellung nicht unmög
lich. Seine Krankheit ist eine eigen
sthümliche; fein Hauptleiden besteht in ei
fnek Nierenverhärtnng; dadurch entstehen
Mthmungsbeschwerden mit Ohnmacht-s
Ianfiillem Es haben sich auch Anfänge
von Zuckerruhr gezeigt, aber nur tn Fol
kge des ersteren Leidens.
« Eine Hanptbedingung zu seiner Ne
inesung ist ein gänzliches Zernhalten von
fallen geistigen Anstrengungen, und von
Fieber Aufregung; außerdem muß er sich
Iin einein guten Klitna so viel als mög
ilich in sreier Luft beweget-. Unter den
nginstigsten Umständen ist die Krankheit
ieine iangwierige, kann Jahre lang an
halten, und das Resultat ist ein höchst
ungewisse-«
Es wird erwartet, daß Präsident Cle
aeland feine Entscheidung als Schieds
richter in den wichtigen Grenzstreitigtei
ten zwischen Brasilien und der Argenti
nisrhen Republil bald nach seiner Rück
lehr aus Buzzards Vay abgeben wird.
Baron Nin Branca, der Spezialgefandte
Brasiliens, weilt augenblicklich mit gra
ßem Gefolge hier-, um die Entscheidung
abzuwarten. Piäsideat Cleveland hat
die Angelegenheit seit acht Monaten un
ter Händen gehabt, und da der Schieds
gerichtsvertrag bestimmt, daß die Ent
scheidung binnen eines Jahres gefällt
werden muß, so sieht ntan derselben Jeden
Augenblick entgegen. Ter für die Ent
scheidung festgesetzte Termin geht am m.
Februar nächsten Jahres Fu Ende, allein
da der Präsident bald nach seiner Rück
tehr mit dein Congreu und anderen
öffentlichen Angelegenheiten alle Hände
voll zu thun hat, so wird erwartet, daß
er die Schiedsgerichtszfrage vor der Jn
augriffnahine innerer Angelegenheiten
erledigen wird. Dem Vernehmen nach
hat er die Schiedsgerichtcifrage während
seiner Arbeits-stunden in der Sommer
ftische in Buzmrds Bah zum speziellen
Studium gemacht. Der Fall ist ein
äußerst verwickelter, indem das Schrift
stiick des Baron Nio-’L.Iraneo mehrere
dicke Bande füllt, non den .learten,salten
Verträgen usw« und den Schriftstücken
des argentinischen Gesandten, Dr. Ze
ballag, gar nicht zu reden. Der Prä
sident hat diese Unmasse von Datums-n
ten nicht dem Staatgdepartement über
wiesen, sondern hat sich persönlich der
Niesenarbeit unterzogen, die Schrift
stiicke durchzugehen und sich mit allen
Knisflichkeiten der Streitfrage aufs Ge
nauefte bekannt zu machen. Es ist dies
ein Stück Arbeit, welche-.- der Präsident
aus Höflichkeit gegen die beiden südame
rikanischen Republilen sich aufgeladen
hat. Wenn man die mit der Streit
frage zusammenhängenden Interessen
und juristischen Verwietelnngen in Be
tracht zieht, erfordert dieser Fall genau
die kolossale Arbeit, die irgend ein dem
Oberbundesgericht vorliegender Prozeß
erfordert.
f Präsident (5leneland’9 Entscheidung
imird bestimmen, ab die östliche Grenze
lvon QstsArgentinien sa bleiben foll, wie
äiie aentöhnlich auf den Karten angegeben
wird, oder durch einen teiliörmigen
’Streiien bis nahezu an die atlantiiche
Küste ausgedehnt werden soll. Newinnt
Argenlinien diesen Streiten, so wird
dies eine beträchtliche Wirkung auf Süd
Brasilien haben, indem dadurch der
große Staat Rto Grande do Stil fast
ganz von Qber-Brasilien getrennt wird
und die einzige Verbindung nnr durch
eine sehr fchmale Landznnge, wenn man
nämlich die allgemeine Breite Brasiliens
in Betracht eiel)t, gebildet wird. Auf
der anderen Seite wird, falls die Ent
scheidung zu Gunsten Argenti-nieste- ans
fällt, lebte-es einen schmalen Streifen
Landes erlangen, der sich vom Not-den
bis zu einent innerhalb 40 Meilen vorn
atlantischen Oeean entfernten Punlte
erstreckt. Der bevorstehenden Entschei
dung Präsident Cleoeland’s wird deß
halb von den Bevollmächtigten der bei
den iüdainerikanifchen Nepnbliken mitder
größten Spannung entgegensehen, da
dieselbe file die ftrategische Stärke der
beiden tonangebenden Republiken Süd
ennerikas von dek allergrößten Bedeu
tun ist« Ueberdies ist das umstrlttene
iGe let an nnd für sich vertbpoil wegen
seines Reichthnnis an werthvollen Mine
ralien und wegen seiner Fruchtbarkeit
Es umfaßt 11,823 Ouadratrneilen mit
Städten und Dörfern mit einer Bevöl
kerung von 5,'793 zuweist brasilianischen
Einwohnern.
Präsident Clevelands Ernennung zum
Schiedörichter ist das Ergebnis eines
Vertrages-, welcher noch unter der Re
gierung des früheren Kaisers DomPedro
von Brasilien abgeschlossen wurde. Die
ganze seitdem verflossene Zeit ist erfor
derlich gewesen, um die nöthigen Ver
messungen vorzunehmen und die Angele
genheit sür die Unterbreitung an den
Schiedsrichter fertig zu stellen· Die
Entscheidung des Präsidenten wird die
langwierige Streitsrage zu Ende brin
gen. Nach dem Vertrage ist der
Schiedsrichter verpflichtet, das gesatnnite
bestrittene Gebiet Brasilien oder Argen
tinien zuzusprechen, so daß keine Gele
genheit zu einem Ausgleich gestattet ist,
der beide Parteien zufrieden stellen
wird.
Nachrichten aus verschiedenen Theilen
Süd Dakota’S und Minnesota’s melden,
daß im Osten von Süd Dakota und im
Westen von Minnesota Sonntag ein hef
tiger Schnee-und Regensturni geherrscht
hat«-.
Aug Ort-tot, unn» wtrv gemeier s
Wenige Minuten nach ein Uhr entgleistel
der Zug No Zvon New York auf deri
Südlichen Eisenbahn etwa drei Meilen!
südlich von BriftoL Die Locotnotive
kam quer übers Geleise zu liegen, der
ist-preß- und der Postwagen stürzten!
drüber hin und wurden bald von den aus!
dem Ofen der Locomotive schlagendeni
Frommen erfaßt, die rasch die üvkigul
Wagen des Zuges ergriffen. i
Sämmtliche acht Wagen verbrannten,
mit Ausnahme des am hintern Ende be
findlichen Pullntan sehen Schlaf-vagens,
der noch rechtzeitig abgetrennt wurde.
Binnen einer Stunde nach dem tin-i
falle traf von Bristol ans ein Zug mit’
Aerzten ein, welche sich sofort der Ver-i
lebten annahmen Folgendes sind dies
Namen derselben: Lokomotivführer Sa
muel Smith, Beinbruch, stark verbrnht
und verbrannt. Er wurde mit großer
Mühe unter den Trümmern hervorge; o
gen unv wird wahrscheinlich nicht wieder
aufkommen.
Heizer Will Online-L schwere Schnitt
wunden am Kopfe und verbriiht.
Ernte-state W. W. Regt-rei, Arm
brnch und Verletzungen am Kopfe
Postclerk —- Tuckerx Knöchelbruch nnd
Schnitte an Kopf nnd :ltückcn.
Postclerk C. M. Marckworth von
Bristol, schwer an Armen, Beinen,
Rücken und tron verletzt.
chäcknieister W. H. Simpson von
Mossn Creet, Aruibrnch und innere Ver
letznngetn
Die aus Jrland eingewanderten Tho
mag VicTerinott, Michaelifoleman und
John isolentan habe schwere Verletzun
aeu an stopf, Oberschenteln, Brust,
Beinen und Armen erlitten. Ein Zerem
dcr, dessen Name nicht zu erfahren war,
war schwer an Brust und Beinen ver
letzt. Sein Zustand ist bedenklich
Sämmtliche Passagiere wurden schreck
lich durcheinander geriittelt, und daß
nicht zahlreiche Personen umgekommen
sind, ist ein Wunder. Der Condarteur
Keystone Bell kam mit leichten Duct
schungen davon. Tcr Unfall ereignete
sich in einer tiefen Schlucht zwischen zwei
hohen Hügelwänden. Ein von unbe
kannten Personen auf den Schienen be
festigter Bolzen hatte die Entgleisung
veranlaßt. Die Passagiere, welche un
verletzt geblieben waren, haben bei der
Herausschassung der Verwundeten and
den Wagen große Aufopferung an den
Tag gelegt.
Der 32 Jahre alte Louis Waibel von
Newport, Ky» hat sich am Grabe seiner
Mutter erschossen. Der Mann war in
letzter Zeit Kopshänger, obgleich er gu
ten Verdienst nnd bei seiner verwittive
ten Schwögerin eine gute Heiniath hatte.
Tie 20 Jahre alte tsmnea Weber in
Cincinnati hat sich vergiftet. Sie hatte
sich mit ihrem Bräutigam entzweit und
als eine Freundin ihr hinterbrachte, sie
hätte den Bräutigam mit einer anderen
»Flarnme« gesehen, kaufte sich Einma
Pariser Grün, und so hat ihr kurzer
Liebestraum ein tragischec Ende genom
men.
Eine nene tikdgosquelle von außeror
dentlicher Etgiebigteit ist in Tyler icon-i
tt). Va» crbohrt worden. Dao Gas
strömte anfänglich mit einer solchen Ge
walt aus« daß es den 4000 Pfund schwe
ien Bohrappakat wie einen chetbnll in
die Lust schlenderte tsc- ist noch nicht
gelungen, den ganzen Gagsteoni nutzbar
zn machen; das Gas allein, welches in
folge dessen täglich verloren geht, würde,
wie behauptet wird, zu Beleuchtungs
und Heizungszwecken für eine Stadt von
1tt0,000 Einwolinem hinreichen·
Eine Bisniuth-leet, deren Ausbeu
tnng sich als lohnend erweisen dürfte, ist
auf der oberen Halbinsel von Michigan,
in der Gegend von thpeining, gefunden
worden« Das Metall hat einen Markt
werth von M per ib. Bisher bezogen
die Vet. Staaten ihren Bedarf an Bis
muth aus England nnd einigen anderen
fremden Ländern·
Jn einem Steinbruch beiEaston, Pa.,
ist der 50 Jahre alte Georg Hoffmann
nm’S Leben gekommen und ein anderer
Arbeiter, Dennis Falvey, tödtlich ver
letzt worden. Sie waren mit dein
Sprengen oon Steinen beschäftigt, alsz
die Schicht, auf welcher sie standen, ein
sank und die beiden Männer aus einer
Höhe von 100 Fuß auf den Boden des
Steinbruchs stürzten.
Eine Bombe, die mit Dynamit und
Nitro-Glyeerin gefüllt und mit einein
Zünder versehen war, wurde von Unbe
kannten in den Getreide-(Slevat0r der
Lake Shore- und Michigan Centralbahn
zn Elyria, Ohio, gelegt. Die Quanti
tät Sprengstoffe, welche sie enthielt,
würde im Falle einer Erplosion genügt
haben, um den Elevator und mehrere
angrenzende große Gebäude in einen
Trümmerhaufen zu verwandeln.
Die Beamten des Staats- und des
Ackerbatdepartemcnts iiitercfsiren sich
lebhaft Mr die im Berliner Kabelbriefe
vom letzten Sonntag gebrachte Nachricht,
daß Deutschland beabsichtige, Vergel
tnngsmaßregeln gegen die Ver-. Staaten
einzuführen, weil Letztere einen Spezial
zoll anfdentichen nach Amerika einge
führten Zucker legen wollen. Wie in
dem Kabelbkiefe gesagt wurde, beabsich
tigt Deutschland anf unsere Einfnhr non
Brodsiofsen nnd Fleisch einen Zoll zu
legen und sich dadurch wegen der Zucker
zölle zu rächen. »Da-J wird eine sehr
unangenehme Geschichte weiden. saate
Dr. D. E. Soltnon, der Chef des Bü
reaus der animalischen Jndnstrie, da es
uns Mühe und Arbeit genug gekostet
hat« uns die deutschen Märkte zu er
schligfem Es sind jedoch weniger die
Mode auferlegten Zöllc gewe
. e mit-» tu- qugtaudischm Märkte
verschlossen haben, als die angebliche
krankhaste Beschaffenheit der amerikani
schen Fleischrvaaren, deH Rindviehs und
der Schweine. Unser Jnspectiongdienst
hat das Ergebnisz gehabt, festzustellen,
daß amerikanische Schweine von Trichi
nose frei sind nnd daß nnser Rindvieh
keine Spur von kiiipoenfellentzündung
zeigt. In Folge dieser Thatsache ist
unser Land im Stande-, große Verschif
fangen zu machen and Ich bin geneigt zu
glauben, daß wir rnhia ntit diesen Ver
schisiungen fortfahren können, falls nicht
die Wiedervergeltnng darin besteht, das;
gegen unsere Fsleischprodntte der Vor
wurf erhoben ntit«d, das; sie von kranketn
Vieh herrühren· vDie Schatzanttsstati:
fiik unseres Handel-J mit Deutschland,
welcher dntrlt eine Liiieververgeltung ge
gen antrrilanischeo Fleisch und amerika
nische Brodftosse betroffen werden würde,
zeigt, daß nniere Verkänse nachDeutsch
land int vorigen Jahre tvie folgt gewe
sen sind: Nindoteh sitt-HERR Rind
fleisch in Büchsen stk76,ttl7; gesalzeneg
und gepölelteg Rindfleisch B441,48-t;
Talg 88220,000; Speck 81,():zn,u(t(t;
Schinken BUT-Um frische-H Schweine
fleisch8190,611; SchmalzWJMJWU
Oleotnargarin M,H3it,t«)»; Butter
ritt:3,o00; Brodstosfe: Maja sog-sto
400; Weizen 81,177,o»0; Mehl Ot
287,0»0. Jtn Durchschnitt würde eine
Wiedervergeltungopolitit von Seiten
Deutschlands etwa die Summe von
820,0tt0,000 betreffen, fiir so viel näm
lich wird aus Amerika an Brodstofien
undFleisch nach Deutschland verschisst.
Ter in der Nähe von Jromvood,
Mich., ansässige Former John Iliatvell
wurde nebst seiner ans-J fiins Personen
bestehenden Familie in Folge der Er
plosion von Sprengpnloer in die Lust
gesprettgt. Raoell nnd sein fünf Jah
re altes Söhnchen wurden sofort getöd
tet. Tsie Körper der Beiden waren in
griiszlicher Weise zerschmettert Frau
Ravell nnd eine sechs Jahre alte Tochter-;
werden unzweifelhaft thten Verletzungettz
erliegen. Die anderen Mitglieder der
Familie sind nicht gefährlich verletztsp
Ravell hatte eine Quantität deo Pulver-It
itn Ofen aufthauen wollen, da er daf
selbe für das Sprengen von Bauntstiinn
pfen benutzen wollte. s
-— i
Die Frau, welche arbeitet
und abgemattet ist, findet die beni- Hilfe
in Dis Plekccsps Faust-ins l’rek.-sisrilsti««.
Bei jedem Zustand des weiblichen Or
ganismus ist es vollkommen harmlos
lsg fördert alle natürlichen vFunkticmen
nnd lräftigl, regulirt und kut«i1«t. Fili
vor det· Entbindung stehende Frauen, für
stillende Mütter und für jede ti«änk«liche,
fchwäcl)licl)e, überarbeitete, herunterge
kommene Frau ist es ein ihren Bedürf:
nissen genau angepaßtes ftärkendes und
anregendes StimulanzmitteL
Aber mehr als dag. Es ist dac- ein
zig g a r a u tirt e Heilmittel bei allen ;
F—
funktionellen Störungen nnd dein
Franengeschlecht eigenthümlichen chro
nischen Schwächezuständen. Bei Frauen
leiden jeder Art, Monatsschnterzen, dem
,,niederziehenden Gefühl-«, innerlicher
Entzündnng nnd ähnlichen Beschwerden
hilft es sicher und allemal, oder das da
siir bezahlte Geld wird zurückerstattet.
Süd-Tean als ein Punkt
von Interesse.
Der Schritt der Ewigen
tion südlich.
Jn diesen Zeiten der Mißernten nnd
allgemeinen Verarntnng in vielen der
mittleren und westlichen Staaten, finden
Tausende, die jahrelang gearbeitet nnd
gerungen haben, unt in jenen Staaten
ihr Leben zu machen nnd strebten, ein
paar Thaler siir schliinmere Tage zu er
sparen, es nöthig, ihre geringe beweg
liche Habe zusanimenzupacken und nene
Heimathen zu suchen und eine weniger
ungewisse Eristenz in anderen Staaten.
Da diese-Z wahr ist, ist ers angebracht,
sorgfältig die Vortheile in erwägen,
welche die verschiedenen Staaten oder
Territorien haben mögen, ehe man sich
siir einen Platz entschließt.
Es ist eine Thatsache, dasi Viele fest
gehalten haben nnd gehosst und hart
gearbeitet um« wenn möglich,
ihre gegenwärtige Heiniath zn erhalten,
.bi5 sie so in ihren Berhaltntssen herabge
i kommen lind, daß sie gezwungen werden,
inne-zuwandern, ohne eine feste Idee Zu
ihaben wo sie schließlich landen werden
liH ist ,,wie ein Sprung in’S Dunkle-«
snnd sehr ost so unglücklich wie viele
solche Sprünge sind. Jn diesen Zeiten
jder verschiedensten Veränderungen nnd
ungewissenVerhältnissen mag es deßhalb
Hnichtgnnz ungerathen silr Einen sein,
idte Bortheile nnd lsjelegenheiten u prü
fen, die sich dein .t,)ei1nathsncher iin silb- i
lichen Texas bieten. ;
»Ur-strich nimmt des Reiches Stern
seinen Weg «, ist so lange gesungen wor- ;
den und nllgentein als überaus richtig?
anerkannt worden, daß, um die Lage
der Dinge zu ändern, oder nur solche
;Veriinderung oorznschlngem als vergeb
lich oder ungerechtfertigt erscheinen mag.
Nichtsdestoweniger tritt diese Verände
rung allmälig ein und setzt führt der
Leitstern die wandernde Menge südlich
nach glücklicheren Heintathen und weni
ger unruhigen Erfahrungen Die int
entwickelten Ländereien des Südeug und
besonders von Süd-Teras werden setzt
erkannt als außergewöhnlich vielver
sprechend und fruchtbar an glänzenden
Gelegenheiten für Jene, die einen ehr
lichen und ernsten Versuch machen wol
len, diese Gelegenheiten wahrzunehmen
Hier finden wir tausende uon Aeikern
schönre- Land, völlig unentwickelt und
nur warteud auf die Cnltivatiou und
den Samen, utn iilnsrreichlich zu erzeu
gen. Wahr-, dass gutes Land, in schö
ner Lage gute Preise verlangt, aber
wenn man bedenkt, dass von tu bisz ZU
Acker eine ziemlich gute Form machen,
erscheint istuem der Preis nicht so hoch
Dnnn auch können diese Ländereien Fu
sehr günstigen Bedingungen getauft wer
den und deswegen ist der nerhiiltnißniii- .
szig arme Mann im Stande, sich eine
eomfortableHeitnath zu sichern. Wahr
scheinlirh bietet kein Staat der Union
solch’ werthvolle Obst-, Geniiise- nnd
allgemeine Formländereien zu so niedri
gen Preisen und unter so günstigen Be
dingungen als Terms, und bei der
augenblicklichenAuswunderuugsrate süd
wiirts werden diese Verhältnisse bald
aufhören
Schreiber dieses wohnte zehn Jahre
in Nebraska und ist ziemlich bekannt
mit dessen Hülfsquelleti, die in der That
zahlreich sind, jedoch ohne irgendwie sei
nen Werth schmälern zu wollen, meint
er es doch ernst niit der Aeusiernng, dasr
Teras diese Hiilfesquellen hundertfach
überbietet. Obst jeder Art, ausgenom
men oielleichtAepfel, gedeiht aircsnahnw
weise gut,; nahezu alle Sorten Geniiise
können sehr ersolgreich gebaut werden,
und geben zwei Ernten iin Jahr,während
Getreide, Korn, Baumwolle und die
verschiedenen Gräser reichen Ertrag
liefert-,
soweit tprachen wir nur von Zorns-,
im Allgemeinen Wir wünschen jetzt
besonders von Teepwater und dessen
unmittelbarer Nachbarschaft zu reden.
Dies Eigenthum besteht aus nahezu
Wo» Vlckern des besteanst2 und sent-in
laudes der Golfliifte Gelegen längs
der fchiffbaren Wasse: von anfalo
Bannen zwischen Honston und Golde-J
tou, ist es bestimmt, bald ein wichtiger
Punkt zu werden fiir Qbstzncht und
Manqunur-Interessen Bereit-J wer
den zahlreiche kleine Formen eingerichtet
für Aupflonxung von Obst und Gemü
sezncl)t, während zur selben Zeit Fabri
ken angelegt und die Stadt im Allge
meinen aufgebant wird. DaSHLand
erstreckt sich entlang dem Vayou äs
Meilen nnd südlich etwa 4 Meilen.
Der Boden ist ein schwerer, schwarzer
stellenweise, während an manchen Stel
len derselbe mehr etwas sandiger Natur
ist.
Wir haben nur leicht die verschiedenen
wichtigen Punkte dieser Gegend berührt,
werden jedoch mit Vergnügen irgend
welche Detail-Z geben die verlangt wer
den. Zum Schluß jedoch lenken wir
die Aufmerksamkeit der Leser auf eine
Anzcige an anderer Stelle dieses Blattes
und wünschen zn sagen, daß irgend wel
che Jnsormation erlangt werden kann
durch die Eigenthümer oder Euren er
gebensten Diener
E. N. B r nd l e y·
(l’. s. Während der nächsten paar
Tage können Briefe an niich adressirt
werden nach Litchsield, Neb.)
Warüm Hinnert Vullbart ge
gen de Scholverbeterung is.
Ene ivohre Geschichte nt de Gegenwart von
Friedrich Hermann.
Hinnerk anlbart de Dubbelbner wör
an’n Grönendonnerdag up sin liitjen Wa
gen to Kark söhrt, un harr sick freut,
dat de Fotgängers na sine dicken Per ke
ken. He is en bannig kloken Mann,
sönst hart he ok nich so vel Land un hör
nich to den Kreisdag. Oft hat-r he de
Lüe to oerstahn geben, dat he ok gern in
den Utschuß güng, aber se wören all to
dumm un wägten jümmers nnnere.
Nu tönt in de egend en Kreisscholim
spektor, de verlang, dat de Genteenen in
Updrag oon de Regierung ehre Schalen
von 750 bis 900 Mark oerbetern schol
len. Binah kregen denn de Lehrer so
vel as en Brefbote oder en Bal)ttwärter.
Hinnerk meen, as he ttt de Kark wör
un sick en Liitjen genehmigte: De Bahn
wärterci un Bresdregers gönne ik dat
gern; denn dato brnkt keener von us wat
to geben, abers dat Scholmesters de glieck
stahn söllt, dat is bedenklich. Lüc, löwt
mi, ik hör to den ödreigdag tm kenne dat.
Jk bestrie nich, dat en Scholmester mit
vJFro un fies Kinner keen 900 npkriegen
kann, aber dat bringt doch noch sör de
Person binoh nd den Tag 44 Pennig.
Wut brnkt sottc Lehrersnmilie vel an Kle
dung, Dotter nn Aptheker n. s. w., se
kann dat ganze Geld op de Kost t«eken.
Wenn son Scholmester den Daq fliedig
is, ntit sin Keie plögt, so ntutt he dat
Jahr siefhnndert Mark na de Sparkasse
dringen können. He kann doch ok sonst
noch Geld tttaken mit Stvinemiiften un
Kälber-dünn Te Euinken kann he ok
verköpen. Denn lti sitt lichten Dag tann
he god ohne Ftesch leben, nn lichte Kost
is ein del gesunder. Jk nteen man, We,
ik tlenne dat. Jst qönne de Lehrer dat
Neid gern; alter ik bin nt Tfeetv to jetn
dargegen Manch en Lxhrer met mit so
del Neid gar nich iinttognhn. Regen
hnndert Mut txt-dritte doch mal; darbi
miitt en Lehrer, de selten en ordentliche
Luni-ne tn de H ind hegen den« Melusin
nig tueertt· dann griiit he to Ost-rinne.
Tariim bin if hauptsächlich dingte-gen
VI tisen hett dttt freilich treue Noth,
de ic- so smach, dat he dat Wirstlöstige
wohl oergeten schall. Wenn he aber starit,
mic is dat denn mit den Icafoliters sit
nteen man, dat l)ebl)« toi all to bedenken,
damit tvi teene up ucs Nenn-ten kriegt.
Beter tH heter. Leider en Beten weniger
den Scholmester geben as tout-L Amer
dent spart toi ok noch up diisse Wieg. It
tttnn dat noch be.er verteilen, abetcs tvi
kamt nt de stark nn de Paftor hett den
Gie; verdammt, Nu schall oellitht ener
oder de annere tötuen, tk wör ut Niezdaw
gegen. Aber-:- »’xi tvet so, dat dit nich de
Fall is; denn it heiv enen groten lHof itn
darto noch Neid.
»Vadder,« sii de Löhn, »ik hetv an-.
spannt. Tat hinnen sitt welle, de iiind
nich nt nsen Törin nsatiitn lacht de so«:-"«
Wie-l de Fremden dttt doch nachher ver
tellten, so isz dat niohl heter, dat tot Hin
nett« sin t5«hr’ rettet un sine Napredigt
hiermit veröffentlicht Hinnerf niör dat
Lachen nnanqenehin, iteg up sitt liitjen
Wagen nn fiihr nn Mutter-n
J r r t t) n in.
N a st: »Sie stell-ich bringt-n Sie
mir einen andern Zeller, ans die-fein hier
ist ein EchmntzflcctenN
K c l l n c r: »Aber mein Heri» das
ist ja kein Schnintzftecken, sondern das
Becffteat·, das Sie bestellt l)abcn!«
K- «
M
»in Litildernngggiund
A d v o ka t: »Auch bitte ich bei Be
messung der Strafe »in berücksichtigen,
daß bei längerer Jnhaftirnng meines
Ktienten der Staat eine nicht unbedeu
tende Einbuße an Branntweinstcuer er
leiden würden-«
Dr. Price’s Cream Baking Pardon
Miste sethw MM