Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 06, 1894, Page 4, Image 4

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    seen-d Jst-sit
Anzeiger und Herold.
II. Iladsspb- - s , Oesossseber.
Erscheint jeden Freitag
Max the Post »Mehr It Grund lslaael as
Mal-si- its-ster
Oer »Anzeiger sind Herold« kostet 82.00 pro
- Ihr. Bei Vorausbezahlung erhält
jeder Leser ein schönes Prä
mienbueh g r a tio.
M LI. 305 M Zwite Stta
Vi: »
Freitag, den 6. April 1894.
Cebihren siir Inn-um«
1.Spalte pro Monat ............... 810.00
O « « « ............... 5.00
I « « « ............... Z.00
s « « " ............... 2.00
Eine Karte pro Monat ............. 1.00
Lokalnotitem Erste Jiisertioii pro Zeile 1l)c.
Jede folgende Jnsertion pro Zeile ...... äc.
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III-weine Rome- iur besonde
eetc seahtiuop
Jemand der 3 Nummern einer Zeitung
annimmt, wird alo Aboiinent betrachtet nnd
Qui-pflichten für die Zeitung zu bezahlen.
Eine Zeitung anzunehmen, ohne Zahlung
leisten, wird vor dein Gesetz als Diebstahl
angesehen iind demgemäß bestraft.
Niemand kann eine zeitung abbestellen,
sheet alle Rückstande siir dieselbe be
kt hat nnd ist der Abonnent zur Zahlung
ritt die volle Zeit verpflichtet wo die Zeitung
andt wirb, bis er bezahlt hat, ob er die
eitung auf der Post annimmt oder nicht.
sboiinentem die ihren Wohnort verän
Dmy wollen gefl. bei Angabe ihrer n e it e n
Adresse auch die bisherige angeben, da sonst
leicht Fehler vorkommen, weil es zu viele
Leute giebt, die denselben Namen führen.
Geldsenbiingeki ioolle man per Mone Or
der-, Exptsegs Money Order-, oder zank
Dkutt senden. Personlicheii Chocks füge
san Betrag für Collektion bei. Kleiner-e
Beträge nehmen ioir in Briefmarlen an, doch
sbitten toir solche nur zu 1 und 2 Genie-«
keine größeren
Man vergesse nicht« in Briesen die genaue
Adresse anzugeben und adressire deutlich
Anat-ei- uns sowie-,
Pä W. 2. Str., Grund Island, sied.
H of se n tlich werden unsereCoum
eilleute sowie Schulbehörde in Zukunft
daraus sehen, daß sparsamer gewirth
schastet wird. Es kann nicht bezweifelt
werden, daß die Mehrzahl unserer
Steuerzahler es wünschen
Ei n Unglück kommt niemals allein.
Die ,.weltberiihrnte Vortämpserin für
Frauenstitnmrecht und Prohibition,«
Frau Gougar, hat mit der »berühmte
sien Rednerin der Welt«, Frau Lease,
einen Pakt abgeschlossen, gemeinschaft
Iiche Vorträge zu halten.
Repräsentant Morse hat aus
Anlaß eines gewissen Standalprozesses
eine Bill im Hause eingebracht, durch
Itelche »Bersührungen« im District Co
"!umbia verhindert werden sollen. Boll
stiindig überflüssig; solange Herr Morse
den lieben Gott, mit welchem er bekannt
lich auf sehr gutem Fuße steht, nicht zu
einer radikalen Reinigung unserer Sena
toten und Repräsentanten zu überreden
vermag, werden dieselben sich nach wie
vor ebenso gern vom Mammon verfüh
ren lassen, wie sie selbst in Punkto Liebe
verführen
In Indiana ist eine Bewegung im
Gange, welche der Kern einer großen
nationalen Organisation zu werden ver
spricht. Es handelt sich nämlich utn
die Bildung eines Staatsvereins zum
Weine der Fischerei und des Wildes.
Dereksie Schritt in dieser Richtung
wird in einem Gesuche an die Bundes
IischekebComuissäre um Ausschng von
Fischen in den Gewässern des Staates
bestehn-. Allein sür den Wbite Riper
soll eine Million Schwarzbarsehe erbeten
werden. Ferner soll aus eine strenge
Durchführng der vorhandenen Fische
reimnd Jagdgesehe gedrungen werden.
U n ser e Nachbarstadt Central City
»ging trocken« am Dienstag und wird in
Zukunft wieder keine Saloons haben.
Jn Aurora ist dasselbe der Fall, eben
falls in Strome-ding. St. Paul ist
seit lnapper Noth dem Joch der Mucker
entgangen, nämlich mit 22 Stimmen
Mehrheit für Saloons. Wir bedauern
unsere Nachbarstädtchen Central City
nnd Aurora herzlich, denn jetzt wird dort
das Fuselverkausen wieder in Blüthe
kommen und geben wir den Leuten den
Rath, nach Grand Island zu kommen,
we sie stets willkommen sind und sich
ungestört dem Genuß eines Glases
»Er-Den Lager-« hingeben können.
Oe n n auch bei der Dienstag Wahl
nicht Alles gethan wurde, was die Mon
tsg Versammlung im Courthaug bezweck
te, so geschah doch ein Theil dessen und
Isssen wir mit dem zufrieden sein. Jetzt
laßt uns unseren »Anti-Icnownotbing
sitt Ä. P. A.« Verein bilden, laßtJe
den vernünftigen Mann sich anschließen
nnd dann in vollständiger Harmonie zu
Inenwenhalten und Jhr werdet sehen, mit
der Zelt sinnen wir etwas ausrichtekr.
RMU sucht stark und ist deshalb un- »
Mit Whig Int. irgend etwas zu errei- l
- sei Im sie « Zeit nimm »
« .- sz XIV Wf fing
Der Zwischentalt an der
Posaunen-«
Cleveland’s zweite Administration
wird von einem aussallenden Mißgeschick
verfolgt. Nicht nur im Jnnern des
Landes hat der Präsident seit seinem
Amtzantritt vor Jahresfrist einen un
aushörlichen Kamus mit schwierigen
Problemen, widerstrebenden Elementen
und unerwarteten Verwicktungen zu br
stehen gehabt, auch seine äußere Politik
stand unter dem Unstern fortwährender
czriktionen und »Zwischensälle«. Die
leidige Hawaiisrage und der Robbenstreit
mit England sind noch nicht erledigt,
und schon wieder werden ans einmal von
Samoa und Niearagna aus Unruhe-i
gemeldet, oon welchen unsere Interessen
berührt werden.
Der größte Theil der Ostküste von
Nicaragna wird von einem schmalen
Landstrich, der sogenannten Mosquitw
Reseroation, eingenommen. Dieses
fruchtbare Gebiet, aus welchem sich ge
genwärtig zahlreiche amerikanische Han
delsniederlassungen besinden, wurde ur
sprünglich von Misqnithndianern be
wohnt, welche sich im Jahre 1825 einen
eigenen König wählten, der sofort um
sein englisches Protektorat nachsuchte.
»Ein solches Verlangen entsprach natür
)lich dem Geschmack John Bull’s, aber
fes blieb beim Appetit, denn die Ver.
JStaaten und die mittelamerikanischen
sRepubliken erhoben Protest gegen die
Herbetene Schutzherrschast. Nach lang
sjährigen diplomatischen Verhandlungen
»einigte man sich schließlich im sogenann
,ten Clayton-Bulwer-Vertrage dahin,
daß weder Großbritannien, noch die
sVer. Staaten jemals von der Mosqui
ttoküsie oder irgend einein Theile Central
»amerika direkt oder indirekt Besitz ergrei
lsen dürften. Gleichwohl schloß Eng
land zehn Jahre später (1860) mit
Nicaragna den Vertrag von Managua
ab, laut welchem es das Protektorat
über die Mosquitoküste an die andere
Vertragsmacht abtrat. Gegen diese
flbmachung welche später vom Kaiser
von Oesterreich als Schiedsrichter sank
tionirt wurde, war von unserer Seite
natürlich nichts einzuwenden gewesen« da
sie in vollem Einklang mit der Monroe
Doktrin stand.
Anfang dieses Monats wurden nun
in der Nähe von Bluefrelds, der Haupt
stadt der Mosquitolüfte, auf Ersuchen
von Eingeborenen englische Marinesol:
daten gelandet. Man glaubte sich durch
die Anwesenheit von Truppen, welche
seitens Niearagua während seines Krie
ges mit Honduras nach Bluesieldg ge
jsandt worden und dort verblieben wa
sren« bedroht. Dem Bemühen des ame
rikanischen Konsularagenten gelang es
Jjedoch, einen Vergleich zu ermitteln, in
iwelchem sich die niearaguanischen Behör
den oerpflichteten, falls die englischen
»Soldaten zurückgezogen würden, solange
die ihnen zu Verfügung stehende Trup
penmacht zu keinerlei Dienst zu verwen
den, bis die abberuienen englischen
iKriegsschifse zurückgekehrt sein würden.
Dieser Pakt ist jedoch nicht von den
Nicaraguanern eingehalten worden«
Kaum hatten die Englander den Rücken
gekehrt, so inftallirte man eine Anzahl
bewaffneter Matrosersals Polizisten.
Die feindliche Stimmung, welche sich
schon seit langer Zeit unter den Einge
borenen und den ausländischen Ansied
lern gegen die nicaraguanische Tiktator
schaft geltend machte, hatte sich natürlich
unter den oben geschilderten Umständen
dermaßen verichärft, daß jeden Augen
blick ein ernstlicherKonflikt zu befürchten
war. Eine kurze Meldung bestätigt
nun die Besorgnrß dahin, daß ein Unre
rikaner Namens Wilson von dem Gou
oerneur oon Rama erschossen wurde.
sTie direkte Veranlassung des Nencontreg
ist augenblicklich noch unbekannt, man
kann aber wohl annehmen, daß dieselbe
oon größerer und allgemeinerer Bedeu
tung ist, als ein zufälliger Streit zwi
schen zwei Hihköpfem Man wird sie
ganz richtig als das Symptom einer
überreizten Stimmung beurtheilen, in
zwelche die amerikanischen Ansiedler durch
sdie Willkürherrschaft der Niearaguaner
ioersth worden sind, und für diesen Fall
wird Admiral Benhatn, der sich gegen
wärtig auf der Fahrt nach Bluesields
befindet, für den Schuh unserer Landg
ceute sorgen. Verhielte es sich dennoch
anders, so hegen wir von dem erprobten
Takt des Admirale die hoffnung, daß
er wegen einer ganz persönlichen Assairtz
an welcher zufällig ein Imerikaner be
theiligt war, weder sich, noch in der
Folge unsere Regierung fiir eine Junge
Politik engagiren läßt, die und nach der
Hawaii-Blauage noch weitere Unan
nehrnlichkeiten bereiten könnte.
Ja Bezug auf die Engländrr und ihr
;Berhältniß sind jedenfalls die Befürch
tungen unberechtigter Einmischung nicht
sbegriindet. Man weist aus die allge
meine Vorliebe der Englander hin, sich
bei irgend einer geringfügigen Gelegen
heit auf die Dauer festzuseyem und be
stärkt diese pessimistische Anschauung von
diesem neuesten »Zwifchenfalle« mit der
Behauptung« daß John Bull sich schon
lange gern in der Nähe des Nie-tragen
Kanals einen milttärischen Ståhpunkt
schaffen wollte. Dein widerspricht aber
nicht nur die Thatsache, daß die Eng
lilnder ihre Truppen oon Bluesields be
reits weil-gezogen haben, sondern auch
das schon öfter m dein Londonee Labi
nett bewiesene Bestreben. mit uns gut
Freund zu bleiben· Zwischen den Bei-.
Staaten nnd England sind bis heute
noch die Bestimmungen des Claytons
Pulver-Vertrages bindend.
W
Y»»Ieh-r viele stauen wachten ans
schwierigen der Strassenst
seien-.
Der »Dri) Goods’ Eeonomist« isi seit
längerer Zeit bemüht, die Aufmerksam
keit seiner Leser auf die Schwächen un
seres Konsulardienstes zu lenken. Das
wird ihm nicht schwer werden, weil ein
großer Theil seiner Leser aus Jmporteu
ren besteht welche selbst reichliche Er
fahrungen in dieser Beziehung gesam
tnelt haben. Jenes Fachblatt ist aber
noch weiter gegangen und hat versucht,
Besserung herbeizuführen, indem es das
Staatsdepartement daraus aufmerksam
machte, daß viele Konsulote ganz zweck
los sind und ganz abgeschafft werden
sollten, während von anderen drückende
und übermäßig hohe Gedühren für
Amtshandlungen berechnet werden, wel
che entweder ganz unnöthig sind oder
sur sehr geringe Bezahlung ausgeführt
werden sollten. Dabei ist nun die
Thatsache an s Tageslicht gekommen,
daß man im Staatsdepartement sehr
gut über die Schwächen des Konsular
diensies unterrichtet ist, aber keine Ab
hülse schaffen konn, weil Senatoren und
Repräsentanten jedem Versuch in dieser
Richtung mit äußerster Heftigleit oppo
niren, unter dem Vorgeben, den Inha
bern der berührten Steuern sei ein ge
wisser Amtstermin oder eine bestimmte
Jahreseinnahme gleichsam garantirt wor
den. Die Stellen werden eben lediglich.
als Belohnung für geleistete politischej
Dienste betrachtet und kein Mensch küm-?
mert sich darum, ob die Leute sür die zu
oerrichtende Arbeit geeignet sind
Es ist ganz richtig, wenn ein Fach
blatt einen Zweig des öffentlichen Tierr- I
stes, für den sich seine Leser interessiren,
in der Weise beleuchtet, wie das hier ge- «
schieht. Dadurch wird das Verständniß
dafür-, daß unser Cioildienstsystetn ge
radezu absurd ist, in weitere Kreise ge
tragen werden. Denn wenn Jeder sich
einmal klar darüber wird, daß das Beu- «
tesystem in dem ihn besonders interessi
renden Verwaltungszweig Unheil an
richtet, so wird man ihn auch überzeugen
können, daß es in anderen Branchen
genau ebenso arbeitet. Bis setzt hat die
Agitation für die Reformirung des Ci
vildienstes nur oerhöltnißmäßig schwache
Wurzeln geschlagen, weil die Schöan
des jetzigen Systems dem Volk nicht
deutlich erkennbar sind; die große Masse
sieht nur die dermeintlichen Vortheile,
die darin bestehen, daß ein öffentliches
Amt ohne schwierige Vorarbeiten durch
emsige politische Thätigkeit erlangt wird.
Daß der öffentliche Dienst darunter lei
det, daß er theuer, schlecht und leichter
skorrumpirt wird, das fühlt und versteht
nur Der, der direkt darunter leidet. Es
fift also praktisch, die Betroffenen zu
lsammeln und zu Anstrengungen anzure
gen, um Abhülfe zu schaffen; aus den
derschiedenen Interessen läßt sich dann
imit der Zeit wohl ein starkes und ein
flußreiches Ganzes schmieden·
Das Veutesystem hat nicht nur die
öffentliche Verwaltung verschlechtert, es
hat die ganze Politik bis in’s Mark ver
feucht. Selbstsucht und Käuflichkeit
sind dadurch in den Vordergrund ge
drängt worden, während Prinzipientreue
und selbstloser Patriotismus verschwan
den. Mit Hülfe der Aemter organisi
ren die »Bosse« ihre Maschinen, die Be
amten, welche die Diener des Volks sein
sollten, werden seine Beherrscher. Man
nehme den gewissenloscn Bossen die
Macht, ihr Gefolge durch gutbezahlte
Aemter zu belohnen, und sie werden
machtlos sein. Das Volk wird das
einst verstehen lernen. Gegenwärtig isi
die Zahl derer, welche die Gefahr erken
nen und zu bekämpfen bereit sind, noch
klein, aber unermüdliche, zweckmäßige
Agitation wird die Aenderung schaffen,
die kommen muß.
s
Keine celdveeschlechteeuus.
Das ist die Signatur der Belohnt
Ichast des Präsidenten gegen die Blandi
sche Seignorage- Bill. Das ist auch
der Eindruck, den sie in Kreisen berufe- »
iner Kritiker hervorbringen wird, bezie ·
hentlich schon hervorgebracht hat Wäh- :
rend Cleoeland’s Administration wirdi
keine Bill Gesey werden, welche so«
schlecht sundirtes Geld schafft, daß das
Vertrauen in die Fähigkeit der Regie
rung, die Gleich- und Bollwerthigkeit
jedes Dollars unserer Umlgussmittel zu
garantiren, d. h. den nationalen Kredit
irn Jn- und Auslande aufrecht zu erhal
ten, erschüttert würde. Das sieht nun
fest; das ist der Sinn von Cleveland’s
Veto gegen die Blond-Bill, und daher
die hohe Bedeutung desselben.
Jn der Vetobvtschait entwickelt der
Präsident seine Auffassung von den
Pflichten der Regierung hinsichtlich Ge
istaltung der Währungspolitih und es
tritt nun an die Silberleute und Geld
verschlechterer im Rongreß die Ausgabe
heran, ihrerseits zu beweisen, daß jene
Auffassung nicht richtig und die Deduk
tionen des Präsidenten nicht haltbar sei
en. Weil das Währungsprogramnr in
der Botschaft durchaus sinonzwissenschast
lich begründet ist, entbehrt letztere des
packenden Tonee, durch welchen wichtige
Erlasse Cleveland’s sich sonst nuszuzeichi
nen pflegen; dies raubt ihr jedoch nichts
von ihrem vorzüglichen Werth. Jhre
Wirkung wird umso nachhaltiger sein,
weil sie an den Verstand, nicht an das
Gefühl appellirt. Jn der Währungh
scage ist eine Kampagne der Erziehung
so nöthig, ja noch nöthigen als vormals
in der Tarissrage, und zu dieser Erzie
hungsssantpague liesert die Bett-dot
schaft einen ebenso Ierthvvllen Beitrag«
sie seiner Zeit aus dein anderen Gebiete
III Wie Miiiotschast m- Ist-M
Die Lo ik der Deduktionen des Prä
sidenten ist unanfechtbar-. Die Shers
man-Akte —- das ist einmüthig zugestan
den worden! —— verursachte die Vertrau
enskrisis, welche der leytjährigen Geld
»und Geschäftskrisis unmittelbar zu
Grunde lag, weil durch die stetige Ver
mehrung des Volumens eines Umlaqu
mittels, bei dem faktisch nicht mehr hin
ter jedem Dollar einhundert Cents stan
den, die Fähigkeit der Regierung, die
Parität aller Geldsorten ansrechtzuerhab
ten, immer zweifelhafter wurde. Mit
Ausprägung der Seignvrage und Dem,
was sich sonst noch hinter der Gland
Bill verbarg, würden wir den Marsch
auf dem im letzten Herbst abgebrochenen
Wege wieder aufgenommen haben, und
eine neue Vertrauenskrise wäre die un
ausbleibliche Folge gewesen. Der Kon
grest anerkannte die Gefahr-, welche die
ShermansAkte fchus, und widerrief dem
gemäß dieselbe. Wenn derselbe Kon
greß gleichwohl die Blond-Bill annahm,
so hat er entweder die verhängnißvollen
Wirkungen derselben nicht verstanden,
oder er hat sich, demagvgifchem Drucke
nachgebend, einer Jnkonfequenz schuldig
gemacht, die noch verächtlicher ist, wie
sinunzwirthschaftlicher Unverstand. Das
sagt der Präsident zwar nicht, aber es
geht aus seiner Botschaft mit unwider
stehlicher Ueberzeugunggkraft hervor.
Mit den technischen Mängeln der
Island-Bill beschäftigt sich die Botschaft
in eingehender Weise« und deren Behand
lung zeigt« daß der Präsident feinen
Gegenstand vollkommen bemeistett. Aber
Herr Cleveland macht keinen Gebrauch
von ihnen. Er will verstanden haben
und wird auch so verstanden, daß er die
Bill ans vrinzipiellen Gründen oetirt
hat. Darüber wünscht er keinen Zwei
fel aufkommen zu lassen, und zu dem
Zwecke deducirt er die Wirkungen der
Bill unter der hupnthesifchen Voraus
setzung, daß dieselbe unzweideutig und
klar verständlich sci, d. h. unter der
denkbar besten und gesundestcn Auslegung
ihrer Bestimmungen Dies ist der
Kernpuntt der Botschaft. Wenn, so
führt der Präsident aus, die Tresotno
ten, welche Legal Tender und in Gold
einlösbar find, schließlich durch Silber
Certifilate erseht werden sollen, welche
dies nicht sind, so wird die unmittelbare
Wirkung sein, daß die Tresornoten im
Werth und Begehr steigen. Sie werden
daher entweder sofort zur lfinlösung in
Gold prasentirt oder behufs Piäfentm
tion zu gelegenerer Zeit aufgehoben, d. h.
dem Verkehr entzogen werden. Die Folge
beider Eventualitäten wird eine starke
Vermehrung des in Umlauf gesevten
Silberlourants und eine entsprechende
Abnahrne des Goldvorrathes im Schatz
amt sein. Der Einwand, daß dies erst
in weiter Zukunft geschehen werde, ist
gerade ein Argument gegen die Bill, weil
dadurch der Vertrauensmangel in die
Länge gezogen würde.
Der Präsident ist« seitdem er feine
ersten finanzwissenfchaftlichen Studien
unter dem verstorbenen Secretär Man
ning machte, nie für ausschließliche Gold
währung, sondern für Doppelwahrung
in dem Sinne gewesen, daß Silber zur
Deckung des Kourants in dem weitesten
Maße herangezogen werde, welches rnit
Aufrechterhaltung der Parität beider
Metalle und des nationalen Kredits ver
träglich ist. Indern er hervorzuheben
wünscht, daß er seine Ansicht nicht geän
dert habe, daß er kein Gegner des Sil
bers sei, erklärt er, er würde gegen die
Ausprägung der Seignorage nichts ein
zuwenden haben, wenn dadurch die Er
füllung jener Bedingungen nicht gestört
würde. Dies wäre zu erreichen, wenn
der durch die Blond-Bill verursachte
Goldabfluß aus dem Schatzainte durch
Emmission oon Bands erseht würde.
Das ist das einzige Entgegenkornmen,
daß er den Silberleuten zeigt, aber diese
werden ihm auf diesem Wege nimmer
begegnen. Sie sind eben oorsählich für
—Präsident Cleoeland aber unwandel
bar gegen Geldoerschlechterung.—N. Y
Staatsztg
W ie zu erwarten war, hat der Prä
sident die Seignarage-Bill mit feinem
Veto belegt. Aus Häckerling kann man
nicht Gold machen, aus einem Vacuuin
kein Geld prägen-trotz aller Adepten
faphiftik von Bland und Genossen. Die
Botfchaftaber beginnt also: »Mein erster
Wunsch, eine Meinungsoerfchiedenheit
mit denen, welche die Bill in beiden Häu
fern des Kongreffeg unterftüht haben, zu
vermeiden, würde mich veranlassen, sie
gingt-heißem wenn ich glauben könnte,
daß nicht dadurch das öffentliche Wahl
ernftlich gefährdet würde und daß eine
folche Handlungsweife meinerseits mit
der richtigen Erfüllung meiner Amts
pflichten vereinbar wäre.« Bravo! Ein
öffentliches Amt ift eine öffentliche Ver
trauensftellung
E i n geradezu widerliches Beispiel
oan ainerikanifcher Rabheit giebt folgen
der Varfall, der aus Neading Pennin
vanien gemeldet wird. »Der Sheriff
Fahrenbach nnd der Polizist Quackenbos
von dort machten nämlich am frühen
Samftagmorgen einem Preis-Faust
kampf, welcher in der Methodiftenkirche
in Wernersmlle abgehalten wurde, etn
HEndr. Die Bänke und Kirchenftühle
fhatte eine febr buntfcheckige Menge, die
imit Wbisky u. f. w. reichlich versehen
zzn fein fchien, inne; die Fauftkämpfer
jwaren »Dosten-« Mike Butter aus Wil
fmington und «Fatty« Heniy Kramer
Haus Readin , Nachdem sie fünf Minu
ten lang auf einander eingehauen hatten,
erfchienen die beiden Hüter der öffentli
chen Ordnung nnd machten dem wider
lichen ufpiele in dem Gottes anfe
Wes-? h
III-. M M slokdmh «
wIIIIOIOIJLM
Finsva III-gesehm hüllt-IS
III- ulfitsise den-II m
scclys ANDRER-G
Dieses kommt von cma D. M. Jordan. eise
ftivmisinapeu Jenaer ad einer ver angesehen
ses sit-set von Mes- cs.. I IV.
,ssekselm Jahre sukück hatte IO eint Ums-te vo
Itekenstles uns hohe seitde- an
Leber nnd Nieren
senkte-. weites Ic« und Is« schilt-met Inaba
tm drei Ist-km Isa- ich f- veit kennte-. das i.
tun- selseu baut-. M ich mehr wie sit Ste
let, den« vie ein lebender Ida-ver ans. s. bem
keiies Irr-m and säh-end fünf wede- qs i
Ists sit duckt-schlos-. Ich Iak West
satseseth Ia- ham Iichi mehr Gefunkka Dis
eh- stkksqistsnw hoc-Mc satfapokiss
Inn-e emsspblew und i« beschlos, es II set-succi
chs O sie erste Flafhe verbinde heim. spürt- lä.
Ia- Isbeffek fühlt-. mais-klin, Ue Eu- lind-us
M stsse hatte nachgelassen, me C Ostia-be
set-e no Ist-der ein and by In sa. III-Iris
Edle-. Hast-km U drei Flo den sue-sau
ste-» ten-ne costs-ad «on Men. ohne das es
mit Nin-me. 30 III-de sogar so drin-NO das
Ihm-faul des Its-I essen Ins-sie. Ich vh seht
vollständis met-et denkst-Ihm- ntesum löst das
HMZ sampacllla heilt
Jch fühle siedet hohl-und bin hohl- Its-,
die mit ten-Im- vsndeka MI. mich so wohl II
ichs-. D. I. dumm« »wenn-endet Forum-.
IOCDOI PUCK sind echt besonin
Ersparnißl Das ist das Lo
sungswort, welches seit langer Zeit gege
ben ist und wurde gewiß unseren Herren
Stadtvätern genugsam an«6 Herz gelegt.
Unser neuerwöhlte Councilmann Mc
Laughlin scheint es auch daraus abgese
hen zu haben, aber er schlägt dazu einen.
Weg ein, der gewiß Allen se h r gesal
llen wird. Er stellte nämlich in der Mitt
woch-Abend-Versainmlung den Antrag,
Beschlüsse zu fassen, wonach die Saliire
des Straßeneomtnissäis, der Polizisten
u. s. to. um ie 810 pro Monat erhöht
werden sollen. Eine schöne Ersparniß
das! Wir sind setzt blos itn Zweifel da
rüber, was besser ist: Den Herrn Stadt
rath durchzuprügeln oder die Leute die
denselben erwahlten. Vielleicht-—Bei
des.
Williani R. Laidlaw hat mit
seinem zweiten Proeeß gegen Russel
Sage mehr Erfolg gehabt, als bei dem
ersten Versuch. Wir glauben, daß der
Wahrsoruch der Geschworenen allgemein
mit Genugthung entgegen genommen
werden wird. Taß Sage den Klager,
unwillkürlich und ohne sich der Tragwei
te seiner Handlung bewußt zu sein, an
sich zog, als Noreroß nut der Tasche
ooll Dynatnit vor ihm stand, ist so er
klärlich und menschlich, dasz sein Beug
nen vor den Aussagen der Zeugen der
Gegenpartei wenig Glauben finden
konnte. Ebenso unnatürlich ist sein
späteres Verhalten; ein auch nnr einiger
maßen generiiser Charakter hätte aus
freien Stücken die bei dein ihm gelten
den Attentat in Mitleidenschast gezoge
nen Personen in angemessener Weise ent
schädigt, besonders wenn ihm so reiche
Mittel zu Gebote standen, wie das hier
der Fall ist« Man kann nur hossen,
daß Laidlato auch in den höheren Instan
»zen Erfolg haben wird, denn Russell
JSage wird ohne Zweisel alle Mittel
erschöpfen, die ihm zu Gebote stehen«
ehe er einen Cent bezahlt; das ist seine
Natur.
serztlithe Aphorismen. Tie »Se
niaine Medium-« veröffentlicht eine
- Reihe von Aphorismen ans der Feder
des Dr. Iose de Letamendi, Professor-o
« der Pathologie und Klinit an der medi
- zinischen Fakultät zn Madrid. Einzelne
dieser Auespriiche mögen hier reprodu
»zirt werden: »Wer in irgend einer
Kunst einen Jrrthum begehe, verirrt
Jeden; in der Medizin heißt irren
s tödten.«——»l5in Arzt, der nichts Anderes
Tale die Heilkunst kennt, versteht nicht
! einmal diese vollkominen.«—»Die Kunst
des Arztes besteht vor Allem darin, daß
er handelt; es genügt also nicht. daß
der Arzt viel weiß, denn sein ganzes
Wissen wird nutzloe nnd so ar schädlich,
wenn ed nicht praktisch EIN-»Jeder
» lrante Arzt sollte seine eigene Kranken
geschichte niederschreiben, damit durch
diese Selbsibeobachtung der Zusammen
ng der subjektiven und objektiven
hmptouie in authentischer Weise ernirt
;wiirde.«—-« »Die itinder sind wie die
Völker: sie beklagen sich itntner mit
zRechh selbst dann, wenn sie sür ihre
; Klagen teineGründevorbringen.«
Bierleiter. Ter iibermäszige Trunk
i ist ein uralteo Nationalinster der Deut
?schen, dem besonders im 15. und16.
Jahrhundert aufs Stärkstel gestohnt
, wurde. Namentlich das Zutrinten
i war zu einer i«andplagegeworden, gegen
i welche die Obr·igleiteit zwar einschritten.
s aber ohne dasz sie eine wesentliche Besse
rung herbeizngihren vermocht hättet-.
Ja, manchen rtee war dao Zutrinten
in ein sormliches System gebracht wor
de7n,Iwki)e being kleiiåe Leiter des 16. bie
l . a r un erts e engl, die sich «etzt
im Museum zu Breeiau befindet. Stock
Vortrinlende einer Zechgesellschast
"teckte sie in sein Trinige iiß und trank
o und so viel Sprossen einen stnmpas
nen vor. eder derselben mußte ihm
das lei e nantum nachkommen,nnd
znr est tellnng, daß dies auch wirklich
Mel-eben sei, wurde wieder die Bier
er beanst.
i
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i
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Wolbach’s
Spalte-.
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'Damen-Tasctjeulåcljer
ISW Tugend TamencTofchentücher,
welche wir onf einem Zwangsverknuf ers
standen, weiden offer-irr W l, J, sk, .-,
ti, is nnd Use jedes-. Werth mehr Glis
kmci Toppelte des genannten Preise-I
Echtschmarzc Damen
Strumpie.
Stummen-ähnliche BarqaspM
k- »- 1«, 135 und De das Bann
Beste je esse-eitle Hoden-, in gmn und
Ioe1ß, lange Mille-, gut werlh Ol.00.
Hatte Zeiten Preis snr diese .'-«c.
Soeben erhalten 50 Stücke sites-ding,
früherer Preis Milc; unser Preis Blc
die Yakh
Schwarz gehlümter Satin, gut werth
25cz unser Preis lsc
»Um-M Handluchzeug « pro Yaid.
Gelerbte Damentascheniücher mit
Seide ausgenäht, 2 für nur 15e
Unserem Damen-Wink)per-Deparie
inent fügen wir fortwährend mehr Nani
täten hinzu. Verfehlt nicht, Euch in
diesem Departement umzusehem wenn
Ihr den Laden besucht. Preise von
two bis 82.50.
75 Paar Muster - Spitzengardinen,
werden zu 75e bis 02 25 verkauft, um
sie loszuichlagem Hier sind« Vargains«
für Euch.
.—--....—·.. -..«. . ..-..- s—
SchuhAnzüge für Knaben, die wir
garantiren und welche volle Zufrieden
heit gehen, verkaufen wir zu Me
Besie Hoc.0vekslls zu 35e.
Bin-muten
Ein Blick in dieses Departement sitt
Euch überzeugen, daß wir die Leiter in
ldieser Brauche sind WOLBACH.