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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 2, 1894)
Eine Tochter des Südeus Rein-, nach dein Französischen lie ardeitet von Fr. Negensderg. (2. Fortsetzung) 2. Kapitel »Ich will nichts erklären fondern ich sage einfach die Wahrheit. « »Es bedarf der Beweise In einer so , schwerwiegenden Angelegenheit kann ich i mich nicht mit einer einfachen Ver-? fichernng begnügen. Sie scheinen nicht i äu bedenken, daß eo sich hier unt einen Mord handelt l« Das junge Mädchen glaubte einen Stich im Herzen zn empfinden ihre Glieder zitterten, nnd sie mußte sich an den schweren Stoff der Poiiiere klanis i mern, um nicht nmznsinlen. »Ich weiß das, « erwiderte Anrelio, l »ich habe ja den Minder mit eigener Lebensgefahr verfolgt Leider icheine ihn nicht getroffen zu haben avers werde Alles anfvieten damit er ent·I deckt wird. « Z »Das ist sehr nett von Ihnen, meinte der Kommissar ironisch, »allein i vorderhand handelt es fich nin Erklä rungen ihrerseits-ganz deutliche nnd unamwnndene Erklärungen-« »Ich habe Ihnen Alles gesagt was ich überhaupt anzugeben weiß.« »Der Revolver, den Sie mir gaben ist von Jhnen alfo nur denjin worden, um auf den Morder zn schießen-den Sie allein gesehen hat-ein« Allerdings-X Sie haben aber doch zweimal ge schaffen P« »Nein, der Verbrecher machte sich fu« rasch davon, daß ich ihm keine zweite Kugel nachsenden konnte.« f »Es fehlen aber doch zwei Schüsse. l« k Herr anan eigte ihm den Revolverx den er vor szch auf dem Tische liegen« hatte »Die Waffe ist sechsläufig es find aber mir noch vier Patronen vor- - banden « i Aurelio stand betroffen-er erinnerte I sich in diesem Augenblicke nicht daran : daß er vor seinem Zusammentreffen! mit Lafuente am Strande nach einerl Mode geschossen hatte. : »Schreiben Sie,« befahl der Rom-E misfar dem Forstbüter, der das Proto- E toll führte, »daß der Angeklagte diese Fra e nicht zu beantworten oermochte.« J « ’erzeil;ung,·· fiel der Maler lebhaft s ein, Jetzt weiß ich es. Ich hatte sa vorher, als ich am Strande spazierenT grn ——« . Er konnte seine Erklärung nicht be-; endigen, denn in diesem Augenblickei wurde die Hauptthür zur Halle heftig1 ausgerissen, durch die ein älterer Herr mit dem Hut auf dem Kopfe und iu« augenscheinlicher Erregnng eintrat. »Mein Vater l« murmelte das snuge Z Niädchem »Nun ist Alles vorbei! T Er wird glauben, daß Aurelio schuldig " sei, und mir verbieten. ibn wiederzusi sehen.« j Es war in der That der Mai-ques, der s. das Verbot unterbrach. Er war soeben ? nach Hause gekommen und hatte von; feinem Kammerdiener oeruomtneu, was ( hier vorging. Der Ausdruck seines Geft tes ließ genii end erkennen, daß. ihm as Gelsdrte ehr wenig gefallen tre. Aurelio lsiiite am liebsten in den I rdboden oersinten mögen. Diesers Eintritt von Beatriz’ Vater in einem so s tmgliicklicheu Augenblicke bedeutete die Bernichtung all’ feiner Hoffnungen. ! Der Aermfte ahnte ja noch gar nicht, ’ daß auch das junge Mädchen selbst lsin- » ter jenem Vorhange dieser deutlichen Scene beiwohne. Der Margaes hatte feine hochfalss rendfte Miene ausgesetzt, die auch wohl . vornehmen Leute als Herrn Guian; ein eschiichtert liaben würde· Vor-E läu g nahm er von dein Maler gar teiue Notiz, sondern schritt gerade auf den( Kommissar los, der sich bei seinem Ein- I tritte erhoben hatte. Z i- .Was hat das zu bedeuten, meins rritm begann er. »Ich finde Siel ier in meinem Hause, das doch lein olizeibureau ist. Mit welchem Rechte sind Sie hereingekontmen ?« z »Mit dem Rechte, das mir das Gesetz i i bei der Ausführung meiner Amtspflicht ’ J verleiht,« entgegnete der Kommissar tritt-bevoll »Ei was, und wenn Sie Rath beim ! Ko tiousyofe wären, so würde dasi n nicht berechtigten Ihre Berhdre in! meine-m Billardsaale abzuhalten. Jchs ersuche Sie also, denselben zu oerla sen, ; oder ich werde morgen ielegraphis bei ! unserem Botschafter in Paris, mit dem ! ich persönlich befreundet bin, Beschwerde » Max ! i Sk« Herr Galan wurde putpuuoth tm Gesichte, wollte heftig wetden nnd wer weiß, wie die Zceue geendigt haben würde, wenn der Folnftyütet sich nicht eingemi fcht hätte den der Marqucs von feinen sppaztexgangen her kannte «Verzeihnug, Herr Marques, « jagte er höchst tekpettooik »Er-er Gnaden wissen noch nicht Daß vor ihrem Hause ein Mann getödtet worden ist. Es am über das Bett-re en ein Ptototou rt nnd Stelle tm genommen wer den, und wir förm- dpch nicht draußen M Mvusjchein Und im Sturm schlei Diefe Werk-m vesäuftigte Henn v. Mandawzzkbamstdem Tones kent segnete . . t mir der Damm opI m M Diener nicht gejagt. Also sind die beiden Leut-, die ich beim Vot Tbkkisirks syst-fes bemerkte nceiuer Kameraden welche die besagtem während der Herr Kon skdm Ine Mchaldigten verhärt. « dieer Dosten trat der Mater Mattig « ; gekarsherrn iu, versengte spemeinschastlicher Freund Lara hat Sie mir ·a jüngst im Kasiuo dargestellt-· — » ch hatte in der That diese Ehre.« »Und Sie besehuldigt man-« D »Des Mordes und des Diebstahls, Herr Marques.« »Ach, gehen Sie doch, das ist ja zu thöricht. Sie brauchen sich gar niht die Mühe zu nehmen, sich zu rechtfextk gön. Hugo v. Lara würde mir keinen « iissethäter dargestellt haben. Ich werde siir Sie den Schutz unserer Pari ser Botschaft anrusen.« Das junge Mädchen, das dies Alles mit anhörte, athmete erleichtert aus; auch Autelio begann zu hoffen, daß das gesürchtete Zusammentreffen mit dem Vater Beatriz’ einen besseren Verlauf nehmen werde, als er anfangs befürch ten mußte. »Mein Herr Kommissar,« begann der Marques jetzt abermals in fast verbind licher Weise, »ich muß mich bei Ihnen wegen meiner Aeuszerungen von vorhin entschuldigen. Jch sehe, daß es sich um eine ernste Angelegenheit handelt, die Sie sosort näher untersuchen mußten. aber ich kenne Herrn Biscaros als einen Ehrenmann nnd bitte, bei seiner wei Feren Vernehmung zugegen sein zu dür en.« »Das ist gegen die Vorschrift,« mur melte Gujan. »Das mag wohl sein, aber dieser Fall ist auch ein so ungewöhnlichen da Sie dabei meiner Meinung nach Ivo lvon der Regel abweichen önnen. agen Sie mir doch nun zunächst, bitte, wer denn eigentlich getödtet worden ist?« »Ein Spielen-man hat ihm offenbar das Geld abnehmen wollen, das er heute Abend im Kasina gewonnen hatte.« »Heute Abend ? Dann müßte er es Ia von mir gewon en haben, denn ich bin der Cinzige, der erloren hat.« »Es ist ein gewisser Herr Lafuente aus Bareelona.« »Jch habe allerdings heute Abend im Ecarte eine ganz anständige Summe an ihn verloren. Er machte sich dann mit seinem Gewinnst aus dem Staube, und Sie behaupten nun. daß Herr Bisearos diesen Mann getödtet habe, um ihm ein paar Tauscndsranedscheine abzuneh men? Gestatten Sie mit-, daß ich das nicht glaube.« Bei dieser Erklärung empfand Bea triz die größte Lust, aus ihrem Versteck herauszueilen und ihrem Vater um den ’als zu fallen, der so energisch siir ureiios Unschuld eintrat »Lasuente war mein Jugendsreund, nnd ich selber besi e ein Vermögen von dreihundertfünfztgtausend Franks,« sagte Bisearos einfach. »Man kann reich sein nnd doch ein Verbrechen begehen,« meinte der Be amte. »Aber nicht ein Verbrechen wie die ses,« versetzte der Mar urs. »Es han delt sich hier um eine hat der Leiden schaft, eine Rache oder dergleichen. Ein Mann in den Verhältnissen dieses Herrn tödtet aber doch nicht einen Men schen, um ihn zu bestehlen! Jn jedem Falle braucht er nicht seine Unschuld zti beweisen, sondern Sie müssen darthun, daß er schuldig sei. Haben denn Sie oder hat sonst Jemand gesehen, daß er diesen Lasnente niederschoß ? .Nein, aber er hatte den Nevolver noch in der Hand, als wir ihn absaßtett, während er dem Todten die Taschen leerte.« »Das ist nicht wahr !« rief der Maler empört aus« »Es-ist mindestens nicht wahr«chein lich,« fügte der Mai-guts hinzu. » enn aber der Herr die Leiche beraubt haben soll, dann müßte er ja das Geld noch bei sich tragen, das er dem Getodteten abgenommen hat?« .Das wird auch der Fall sein, wenn er es nicht draußen unter den Bäumen heimlich sortgewarsen hat, was wohl möglich ist. Wir fanden noch einen Louiddor, den er hatte fallen lassen.« »Lafuente hat von mir fünfzig oder sechzig Louis gewonnen. seinen übrigen Gewinnst hat er in Banlnoten einge heimst, und zwar waren es, wie ich ans enau weiß, sechs Scheine zu je tausend Franks. Er that einen nach dem an deren in eine große Yeiestaschr. die er ne den sich aus dein LiIche liegen tiatte Der Mörder hat dies utniangreichc Potieseuille doch sicher nicht seinem Lpser geiassenz toentt Zie es also nicht in den Taschen des Herrn Biscarod vorfinden, so scheint niir das det beste Beweis für seine Unschuld zu sein.« »Doch nicht ganz. Er konnte sie ja auch gleich den Goldstücken heimlich sortgeworseu haben. -— Von welcher Farbe war denn die Briestasche det Herrn Lasttente « »Schwarz, mit Stahlverschlnß. Ich würde sie unter Hunderten heraus er kennen.« »Ist es dann vielleicht diese hier ?« der Kommissar deutete mit dein Finger aus ein Porteseuille aus schwarzem Maroqttiw leder, dessen oberes Ende aus der Brusttasche von Aurelios Rock hervor sah, den er nicht wieder zugetnöpst hatte. Der Utigliicttiche hatte unter all« den so rasch hintereinander aus ihn einstiirmrttden Ereignissen ganz und gar vergessen, daß ihm der Jugendireund dar ihrem Auseinander ehen ja diese verhängnißvolte Briesta che übergeben, die nun zu einem Beweisstiiet wurde, das ihn verderben mußte. Hätte er srither daran gedacht, so würde er dem Kommissar sofort aus sreien Stücken das Porteseuille ausgehiindigt haben, ohne erst irgend eine Frage abzuwarten. Ietzt war es zn spät dazu, und er fühlte sich unter der Last dieser Ent deckun derartig niederpedriickh daß er im er ten Augenblick eine Worte zu finden vermochte, um u ertiaretn wie es komme, daß er die riestasche bei sich mä- ins-at W ist«-Vi- - den er dem Marques mit den Worten: »Ist dies dieselbe Briestasche, von der Sie vorhin sprachen ?« zeigte. »Ich glaube wohl,« murmelte der Margare, ebenfalls ganz außer Fassung gebracht. » »Wollen Sie die Tasche nicht ge-v sälligst öffnen, Herr Mai-ques, um sich zu vergewissernP Wenn Ihre sechv Banknoten sich darin befinden, so wer den Sie wohl nicht länger mehr zwei feln, denke ich.« Sie waren in der That darin, rek einigen Visitenkarten Lasuente0, irad allerdings in höchstem Grade belastend für den Verhafteten erscheinen mußte, der wie nicderacschmettert dastand. Der Mai-ones richtete einen fragenden Blick ans ihn, während der Kommissar trininplsircnv sagte: »Weil-m Sie nun noch weiter leug nen? Wollen Sie vielleicht behaupten, diesen Schatz draußen auf der Land straße gefunden u haben P« »Nein, mein Escer entgegnete Anre lio, der jetzt seine Selbstbeherrschung wieder gesunden hatte. »Lafnente selbst bat mich, als wir uns heute Abend vor dem Fiasino trafen, ihm die Brieftasche zu bewahren. Er befürchtete, auf seinem Gang durch den Wald, den er vorhatte, vielleicht ebenfalls angefallen zn werden, und da ich direkt nach dem ,Grand Hotel· zurückkehren wollte-« »Sie sind aber nicht dorthin gegan gen, da ich Sie hier vor der Ban des Herrn v. Aranda, fast drei Kilometer von der Stadt entfernt, verhaftet habe.« »Ich sage die Wahrheit. mögen Sie glauben, was Ihnen beliebt !« Diese Antwort klang höchst verdäch tig ; aber Biscaros konnte doch unmög lich in Gegenwart des Marques die Prahlerei Lafuentes wiederholen und das Motiv angeben, weshalb er ihm gefolgt war ; Beatriz rvar in ihrem Versteck einer . Ohnmacht nahe. Wenn Aurelio selbst s darauf Verzicht leistete, sich zu verthei J digen, so kam das einem Eitigeftändniß sverzrveifelt nahe, und doch konnte der jsMaler unmöglich eine solche That be J gangen haben, konnte man ihn unmög slich auf den bloßen Schein hin verur i theilen. I Sie itsklte sich jedoch alsbald vom Ge sgentheil der letzteren Annahme über i zeugen. ! »Thun Sie Ihre Pflicht, mein « rr,« H sagte der Marqiies kalt zu dein carn :ten, indem er ihin das Porteseuille zu ; rückgab. »Ich iiiteressire mich nicht J weiter fiir diesen Menscheii.« ’ Ein plötzlich ertoneudcr Schmerzens ; schrei, dein ein Geräusch folgte, rvie ed » ein zu Boden stiirzeiider Kot-per verur sacht, machte, daß alle ini Saale Be sindlichen ihre Kopfe nach der betreffen den Richtung hinwaiidteii. »Dort hin ter jener Portiere ninsi sich Jemand be findeii,« meinte der teoininissar. Hei-r v. Aranda eilte hin und hab seine Tochter aus, die ohtiinächtig auf den untersten Stufen der Wendeltreppe g. Er trug sie auf seinen Armen in die Halle und ließ sie in dem Sessel nieder, aiif deni vorhin Herr Gujan gesessen hatte. »Beatriz, mein Liebling,« rief der geängstigte Vater, uwatz ist Hirt-« ; Sie otfiicte die Augen und murmelte, : als ihr Wink auf Anrelio fiel: »Nein, ’nein———er hat es nicht gethan-er ist ; un chuldig.« s iu freudiger Schimmer verklärte die z Züge des Verhafteteii. Er dachte j..Sie liebt inichl Alles Uebrige küm« lmeki mich jetzt nicht weiter : I »Nusen Sie die Dienerschast herbei,« lbefahl der Marques deni sfrorsthiiten ) der eiligst zu der iii den Speiiesaal süh rendeii Thiir lief. Er brauchte sie aber nicht zii offnen, denn gerade iu demsel .beri Augenblick trat die Marauesa v· Aranda über die Schwelle. Während alle in der Halle Anwesenden mehr oder weniger tief erregt und bestürzt waren, erschien sie allein ganz ruhig und gleich miithig in dein Glanze ihrer wunder baren Schönheit. Sie zählte in Wahr heit sünfunddreißig Jahre, schien aber kaum siinsniidztvanzig alt zu sein, ob wohl ihre Taille sich bereite etwas zu runden begann. Sie war groß genug, nin einen leichten Anfliig von Beleibtheit vertragen zu könne-n der zu ihrer wahr hakt königlichen Haltung gar nicht übel pti te. ! Lonna Loloreö besaß die etgenthiini lich inattc Gesichtssarbe der Frauen von T Gratiada, ihrer Heitnathstadt, jenen ! Teint, der wie von einein Sonnen ! strahle vergoldet erscheint, einen seinge . schnittenen, Leidenschaft athnienden s Mund, nnd Au en, aus denen die sganzeisåluth des Oiidend strahlte uttd » bli te. s enn man die Marquesa sah, so be i griff inmi, daß das Herz ihres chon be i sahrten Gatten noch heute tvie dat- eines Jünglinge- iiir sie erglühte, und dasz diese Frau ihn ganz nach ihrem Gut diinken zu lenken im Stande war, daß sie ihn vollständig deherrschte. In diesem Augenblicke tiiintnerte sie sich jedoch weder um ihn, noch um ihre Stiestochter, und noch weniger um Herrn Guian und seinen Forsthiiter. Ihr erster Blick tras Aurelio, und zwar mit einer solchen Gluth. daß es tzn verwirrt machte, denn es erschien i m fast, ais ob sie ein Vergnügen dar über empsiitide, ihn in einer so peinlichen Lage zu sehen. Wenn wirklich etwas Wahres an den Behauptungen Lasuens tes gewesen war, dann würde sie ohne we sel sich bemühen, möglichst ungün tig für Anreiio an sogen und jeden solls bersirhern, daß s e nicht den gering sten Lärm draußen vernommen habe. »Was geht denn ei entlich hier vor, mein Freund T-« fragte ie ihren Gatten. »Du siehst ed ins-Besten ist ohn kächtig geworden,« gab dieser kurz zur M. name os- siamk is- M ! Als sie die Stimme ihrer Stiefmut ter vernahm, öffnete das junge Mild chen abermals die Au en und sagte »Eö ist gar nichts· ch fühle mich schau wieder mahlen-· »Nun. mein Kind, dann sei so gut nnd begib Dich wieder auf Dein Zim mer, das Du überhaupt nichthiltteft verlassen sallen,·« sagte der Mai-ques »Dein Platz ist nicht l)icr.« .Jch ikdrte Lärm-»Nun sprach sehr list-»ich fürchtete mich-»und stieg die Meltreppe hinab. Jch schaute durch die Pot«tiere, und di: Erregung über mannte mich, als ich sali, wen man ver haftct halten« »Du lcnust den Herrn doch nur da durch, dass Du zufällig eiu paar Mal im Kiasina init ilnn getanzt hast. Tag ist mit-nich zu uicl Empfindlichkeit, jeden falls erinche ich Dich, alsbald in Dein Zimmer ;iii"iick;iilcl1reii.« Es war das erste Mal in ihrem Le ben, daß der Vater tnit seiner Tochter, die er zärtlich liebte, so strenge sprach; um so hart mit ihr zu verfahren, mußte er fest von der linwiirdigieit des Man nes überzeugt sein, den er noch eine kleine Weile vorher unschuldig geglaubt hatte. . Die Entdeckung von Lasuentes Parte seuille in Aurelios Brusttasche hatte diese Aenderung seiner Ansichten be wirkt, und er war setzt sest entschlossen, kein Wort mehr zu Gunsten dieses Men schen zu verlieren ; er gehörte der Poli zei und dein Gericht. Herr v. Aranda würde am Ende nichts dagegen ehabt haben. daß seine Tochter einen H kann von Ruf und Vermögen heirathete selbst wenn er nicht von Adel war; zwi schen einent Menschen jedoch, dessen Ehre nicht ganz makellos war, und ihr konnten selbstverständlich auch nicht die ieisesten Beziehungen bestehen. Des wegen war es ihm schon hekatt peinlich, dasz sie eine so ausfallenk2 Z teilnahme stir den Maler an den I.«:«, .iet.-gtl)attc; er nahm sich vor, darübet .1:-. nächsten Morgen tnit ihr zu reden, ;nniichst galt es aber, sie wieder aus der Hallegn ent fernen, unt mit Bisearos zu Endezu kommen Der unvermnthete Eintritt seiner Gattin war ilnu daher höchst angelegt-t denn der Polizeitommissar konnte nicht eher in seinem Verhör sortsahren, als bis die beiden Damen, die es unterbro chen, sich wieder entfernt hatten. Der Beamte mochte das nicht der Marquesa direkt sagen uttd noch weniger dachte er daran, dasi sie ihin irgend eine siir den Fall belangretche Auskunft geben könne. Sie wandte sich aber direkt an ihn mit den Worten: »Ich kann mir unge fähr denken, um was es sich handelt, und ich—« »Es handelt sich um ein Verbrechen,« unterbrach sie der Mai-ques. »das ln unmittelbarer Nähe unseres lHauses verübt worden ist. Mir bleibt es nur unverständlich, das; Niemand einen Schus: gehört hat, den man etwa fünf zig Schritte von der Villa abgeseuert hat. Schliefet ihr denn Alls-« »Eiuen Schuß ?——Jch habe deren zwei gehört-« »Und das hat Tich nicht beangstigt ? Tu hast nicht nach der Dienerschast ge rufen ?« »Wozu bas? Die Leute waren ja bis um zehn Uhr beurlaubt. Außer mir waren wohl nur Beatriz nnd Car men, meine stammersram im Hause. Letztere geht ja immer schon ttm neun Uhr zu Bett; ich dachte, das; Beatri; ebenfalls schon schliefe, und wollte sie nicht wegen einer solchen Kleinigkeit werten. Es ist ja gar nichts Seltenes, daß bei Nacht hier in der Nähe Schiisse fallen, dasiir sorgen die Wilddiebr. Es start mich aber auch nicht im Gering ten.« ..Verzeihung, gniidige Fran,« fragte jetzt der Polizetionnnissar, ·haben Sie ganz bestimmt zwei Schüsse Schritts-« »Ganz bestimit,« versicherte die Mai-allesa, ,.;wiichen beiden lag etwa eine Frist von zehn Minuten. Jch be achtetc den ersten Schuß kaum uttd wurde mich gar nicht von meiner Chaiieiongne gerührt haben, auf der ich im Inntcln meiner Migranewegen——— ruhte, wenn man nicht einen Augenblick nachher nntcn an unserer Thiir geschellt und geilopit hatte. Daraufhin stand ich aus, ging znm Fenster und schaute » hinaus. Jch gewahrte jedoch Niemand. ; der geschossen haben tonnte. und da der JLärm inzwischen aufgehört hatte, fo s legte ich mich wieder lin· Es mochten s dann ungefähr zehn Minuten verflossen ’fein, als ich einen zweiten Schuß ver nahm. Ich erhob mich abermals und—-« »Du bist in das Erdgeschoß hinun tergegangen ?« unterbrach sie ihr Gatte. »Nein, das that ich erst, als »ich Dei nen Wagen kommen hörte, um Dir beim Abendessen, wie immer, Gesell schaft zu leisten. Da sagte niir Dein Kammerdiener, daß man Jemand ver yaftet hab-, nnd das; Du in der Halle eiest. Daraufhin kam ich hierher, um mir von Dir Aiistlarnngen darüber zu holen, wac- eigentlich vor-ginge. Ich erwartete nicht, hier Deine Tochter zu finden, und noch weniger jenen Herin, dessen Bekanntschaft wie ja kürzlich im Lafiuo gen-acht haben. Wessen befchuli digt man ihn ?« «Einen Herrn getödtet zu haben, den Du gewiß auch zufällig im Nasino ge xehen haben wirst —einen Herrn La tiente aub Barkelona.« »Wie, ist er todi?« »Er-schaffen Seine Leiche liegt dran ßen unter der alten Fichte.« »Aber das ist ja entsetzlich» ent ge nete die Wtaeqnesa, ohne aber die eifeste Gemiithsbewegung dabei sichtbar werden zu lassen Es ist ganz klar-« dachte Bisearoi bei fich. Hause Mai-me les-neun eng W» .. e In tnienia Mit-W Krisis eint-ims ; »Und man hat diesen Herrn im Ber dacht ihn erschoe en zu haben P« fuhr Dolores fort. nen Mann, der sein Freund war? Das ist gehiifsig und thilrichti« Anrelio zitterte vor freudiger Ueber raschung, daß sich «Beatriz’ Stiefmutter in solch’ unnimonndener Weise zu seinen Gunsten augsprach während er vorhin viel eher auf das Gegentheil gefaßt ge-« wesen war. l Auch Beatriz v. Arauda iiberraschtts diese siundgebung, aber sie fragte sich voll banger Unruhe ob nicht ihre Stief-· mutter dabei irgend einen Hintergedans : ten hegen möge, indem sie siir Bis-( earod’ Schnidlosigieit in die Schrankenl trat. » Die Malqnesa begnnfte sich aber ! nicht tnit dem nnwiiligen isroteste, det ihren Lippen entschlüpft war. Sie ver-» tanschte sent gewissermaßen die Rollen, » indem sie ihretIeitd den diommissar zur Rede stellte, der ans dao Da zwischen-i treten eines solchen Vertheidigerg ganz und gat nicht gesaszt war. »Herr Ziomniissar,« sagte sie, »ich lsin überzeugt, daß Sie schwer tviegende Gründe gehabt haben müssen, um einen ehrenwerthen Herin, den wir persönlich kennen, zu verhaften, aber ich glaube! ebenso fest, daß Je sich getauscht haben : Gestatten Sie mir, Ihnen das zu be weisen. Also Sie wollten wissen, ob« ich ganz bestimmt zwei Schiisse gehört hätte; weshalb legen Sie so besonderen Werth daraus T« »Deswegen, gnädige Fran, weil dieser Herr behauptet, seinerieito nur einen Schuß abgegeben zu haben, aber ans den Mörder seines bereite erschossenen Freundes. Diesen Mörder jedoch hat sonst Niemand gescheit « »Freilich—ich selbst habe ihn gesehen. Er fliichtete in den Wald hinein, in der Richtung der Dirne die sich hinter nn serer Billa erhebt, und dort verschwand er im Dunkel der Bäume-· »Sind Sie dessen ganz gewiß?« .Eisaivolil.« i l »Dann hiitten Sie sa aber auch die sen Herrn hier sehen miissen.« »Nein, ich habe weder ihn, noch auch die Leiche des llngliicklichen, den man erniordet hat, von meinem Fenster auo wahrgenommen. Jch hielt den Flucht ling siir einen Wilderer, der sich vor einem Förster ans dem Staube machte.« Nonnen Sie mir vielleicht angeben, wie er gekleidet wart-« »Es blieb niir nicht eit genug, ihn genauer in’o Auge zu assen, auch fiel der Schein des Mondes nur sehr schwach gerade in jene Partie des Waldes, wo ich ihn laufen sah. Nur so viel glaube -ich bemerkt Zu haben, daß er dieselbe platte baslifche Miit-e trug, wie die mtis steu Bewohner ded Landes-« »Sie werden diese Aussage später vor dein Untersuchungsrichter zu wie derholen haben, gniidige Fran,« brummte Herr Gaja-h der wenig über eugt und noch weniger zufrieden gestelltJ schien. »Eobald es verlangt toird,« entgeg nete die Mai-auch kurz .,Eo bliebe immer noch zu erlliircn,3 wie ce- gelounnen ist, daß der Verhaf tete dao mit Baulnoten gefüllte Parte feuille Lasuinteo in seiner Tasche trng.« »Herr Biecaros versicherte ja, daß sein Freund selbst ihm die Brieftafche beim Heraudkonimen aus dem tiasino anvertraut habe,« warf Herr v. Aranda ein, der sich durch die Intervention sei ner Gemahlin wieder wesentlich günsti er fiir den jungen Maler gestimmt Pilhltr. »Und sein Freund kann nicht wider sprechen, weil er todt ist. Wie erklärt es sich denn aber, daf; der Herr sich hier in der :’-«."iihe der Villa befand, als La suente den Zchusz empfing. Warum ist er nicht nach Areachoih in sein Hotel zurückgekehrt P« »Weil ich Lasuentes Wanderung durch den Wald fiir eine til-vorsichtig keit hielt, von der er sich aber nicht ab bringen lassen wollte. Ich bitt ihm ge gen seinen Willen nnd ohne sein Wissen in einiger Entfernung gefolgt, um ihm nötWenfalls zu Hilfe eilen zu konnett.« « elch’ rührende Beforgnißl Wuszi lett Sie denn. wohin er gehen wollte ?« »Nein. Er behauptete, irgendwo im Walde ein Stelldichein zu haben, aber er hat mir nicht genauer gesagt, wo. Ich dachte, er werde erwartet oon—« »Von einer Daniel-· fiel der Mar qneo ein. »Das ist auch sehr wohl möglich, denn weiter draußen gibt ed in noch verschiedene Landhiiuser, die durch aus nicht alle von Leu-ten der besseren Gesellschaft bewohnt werden. Ich halte et- gar nicht siir unmöglich, daß Lafuente von einein Nebenbuhler ge tödtet worden ist, der ihm hier ausge lauert hat.« Ter Slonnnissar jedoch entgegnete Herrn v. sit-anda: »Ein Nebenbnhler würde aber doch nicht die Goldstücke ge randt haben, die Lasnente in seiner Tasche trug-« »Gewiß nicht, wenn er unseren strei sen angehot«te,« gab der Macaues zin Antwort. Jedenfalls steht sest,« beharrte Hei-r Gaja-n »daß ein Mord, gefolgt von einer Bei-anhang, beganxsen worden ist. Es steht mir nicht zu, einen endgittigen Beschluß in Bett-cis des Verhafteten zn fassen, das ist Sache des Untersuchungs richtet0, dem ich ihn unter allen Uni stiinden vorsiihren ntnß.« «Sie glanden also intmer noch, daß Beet Bis-come schuldig ist«-« ttes die iarantia lelshast. »Ich welk nur,« entgegnete i r der Beamte achselznciend, »daß ich ngei sichts der ans ihni lastenden schweren Verdachtsmotnente gegen meine PWcket handeln würde, wenn ich ihn ohne e - teres steilassen wollte.« »Seit-sc wenn ich Ihnen den wirt lichen Morder bezeichnen könnte ? »Anch da· wurde nicht heutigen-er müßte mir überliefert werden nnd sel Perbrechen gestehen. Nur dann dürfte »Wenn ich Ihnen nun aber sage, daß dieser Lafuente eines Abends im Kasinm als er mit mehreren Herren in unserer Nähe stand, damit groß that, daß er ein Mädchen-J »Verzeihung!« unterbrach sie ihr Gatte. »Beatriz fcheint mir noch immer nicht ganz wohl zu sein; ed ist jeden falls esser, iucnn sie sich wieder ans ihr Zimmer begibt-»Komm mein liebes Rind« Das junge Mädchen war mit fieber haster Spannung der weiteren Ent wickelnng der Dinge gefolgt. Obwohl sie immer noch nicht iiber die eigent lichcii Absichten ihrer Stiefmutter be-— riihigt war, wußte sie ihr doch Dank dafür-, daf. sie sich ded Angeklagteu an genommen hatte. Jetzt fühlte sie sich aber derartizi angegriffen und erschdplt, daß sie es vor-zog, sich zu entfernen, nni nicht länger dies fortwährende Schwan ken zwischen Furcht und Hoffnung durchmachen zu uiiifsen. Beatriz nahm daher den ihr darge boteneii Arm ihres Vaters, der sie bis an den Fuß der nach oben fiihrendeii Wendeltreppe geleitete. Vorher aber scharrte sie den Maler noch einmal an mit einem Blick, in den sie ihre ganze Seele legte und der ihm deutlicher als alle Worte sagen sollte: »Ich glaube nicht an Deine Schuld, weil ich Dich liebe!« Biscaros fah sie mit Schmerzen scheiden, aber er sah und verstand auch ihren Abschiedsblick, der ihn trotz seiner so überaus peinlichen Lage hoch be glückte. Als der Marques zurückkehrte, sagte seine Gattin: »Du hast Recht daran gethan, Beatriz fortzuschicken. Jch habe Dinge zu erwähnen, die sie nicht zu hören brancht.« »Es ist schon zuviel davon in ihrer Gegenwart die Rede gewesen,« brummte Herr v. Aranda. »Es handelt sich nämlich um das Mädchen, das sie in ihren Dienst ge nommen hat.« »Um BernadetteP Was ist’s mit ihr?« »Nun, sie war es, von der Lafuente neulich iin siasino sprach. Er behau - tete, sie giibe ihm heimliche Stelldicheni hier im Waldes-« »Dann hat er gelogen! Bernadette ist ein ehrbares Mädchen.« »Glaubst Di- ? Ich traneihr nichts Gutes zu nnd bin überzeugt, dasz sie in dieser Geschichte eine Rolle gespielt hat. Ich weis; auch ganz bestimmt, daß sie einen Liebhaber hat.-« Allerdings-, einen Bräutigam, niit dem sie libe: Jahr nnd Tag Hochzeit zu machen gedentt«-—daraus macht sie tein Hehl. Er ist aus der hiesigen Ge gend nnd ein Harzscharrer seines Zei chens.« »Du bist wohl ihr Bertrauter ?«· »Das nicht, aber sie hat Beatriz von diesem Burschen erzählt, und diese zeigte ihn mir kürzlich, als er aus der Land straße hier voriibergtng.« »Und Du findest es skend, daß Deine Tochter si um die sie n ele genheiten ihrer ammerjitng et m mert? Ich kann damit nicht überein tinnnen-— doch uin das handelt es sich a augenblicklich nicht. Es ma wohl ein, daß Bernadettei ren Hat Pcharrer eirathen will, jedensa sabern mmt sie es vorläufig nicht übel aus, wenn auch Andere ihr Artigteiten sagen, wie das dieser t-asnente gethan hat. Der eiser siichtige Brantigain mag wohl etwas derartige-i beniertt haben, er hat dann dem wirklichen oder vermeintlichen Ne benbuhier heute Abend ausgelauert und ihn durch einen Schuß iiiedergestreckt. So ertlare ich mir den Zusammen hang-« ’ »Hast Du das geseheii'.-«« »Nein, es ist aber höchst wahrschein lich, und der Herr Kommissar würde jedenfalls gut daran thun, wenn er Nachforschnngen in dieser Richtung an stellen lassen wollte. Jener Mensch, den ich fluchten sah, war ganz so geklei det, wie die Harzscharrer hier im Walde.« (Fortsehiing solgt.) Jetzt versucht dieses. Es wird Euch nichts kosten und sicher Ilich gut thun, wenn Ihr Huften, Erteil -tung, oder iigend eine Krankheit der Kehle, der Brust oder Lunge habt. Es wird garantirt, daß Tr. KingUB Neue Entdeckung bei Schwindfucht, Hatten ’und Ertöltungen Erleichterng giebt, oder das Geld wird zurückerstattet. 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