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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 29, 1893)
Mit « Warten wies Wann der hin-, abee Musen trat an e Seite unb faste: »Um drei tg ten versitaten Se doch no ncht , ber diese nnerschittterliche Kalt liitigs ·keit. eili bewunderte ich schon ba tnais been charsen berechnenden Ver tanb—aber wo gäbe es einen Men chen, ber sich sagen dürfte, er habe nie mals in seinem Leben eine Thorheit be angeUP Auch Sie vergaßen einst hre ewöhnliche Borsicht.—8ch besitze einen riesvonJisuen. Er ist an den Bergmann Franz Wehrler gerichtet und wurde geschrieben-, kurz bevor Sie das bewußte Land ankausten. Erinnern Sie sich dieses Schreibens nicht ?«-— Wieder zuckle es seltsam um off uianns Mundwinkel nnd bie blaue Liber aus der Stirn trat jetzt noch viel beut iichec hervor, aber die Augen blickten kühl erstaunt nnd die Stimme verrieth kaum eine Spur von Erregung, als er erwiderte: »Ich weiß nichte- von einem solchen Briefc. Wäre er aber auch wirklich geschrieben worden, so dürf ten Sie docli schwerlich in seinen Besitz gelangt sein. Jch könnte mir wenig stens nicht erilären, aus welchem Grunde man denselben bei Ihnen deponirt l)atte.« »Sie sollen erfa ren, wie er in meine nde gelangte. "kehrler war ein tüch tger Bergmann, aber wie Ihnen be kannt sein dürfte, besaß er gefährliche Leidenschaften: er trank und spielte. Um seinen beiden Lieblingsueignngen Löhnen zu lönneu, brauchte er Geld. er Wein ist mitunter ein prächtiger Schlaftrnnk fiir das Gewissen und wer dem iippigen Weibe Fortuna nachsagt und es an dem gleißenden Goldhaar fassen will, der kann lei t straucheln und den Boden unter den : iißeu verlie ren. Doch weshalb erzähle ich Ihnen was Sie selbst nur zn genau wissen P— Also, tun kurz zu sein: Vor mehreren Jahren starb mein Bruder und ich erbte außer. seinen Möbcln und sonstigen Hansrath einige tausend Mark. Er war von ·eher etwas beschränkten Gei stes gewesen nnd überhaupt ein ill ensch, der sich nur ntn seine eigenen Angelegen heiten flimmerte, und von den Ungea, die ihn nicht direkt betrafen, wenig merkte. Wenige Wochen vor seinem Tode ließ er mich rufen, nnd als ich lam, gab er mir einen Schlüssel nnd sagte: sieh einmal in dem Schrank dort nach nnd was Du von Papier-en nnd Briefen findest, das ocrlsretine.« Es war Win ter. im Ofen flackerte ein helles Feuer und ich begann allerlei ganz werthlofe Schriftstiicke in die Flammen zu befor dern, als ich in dem alten Schreibpult ein fünffach versiegelteo Papier fand, anf welchem geschrieben stand: ,Gut fiir zweihundertuudsechzig Thaler-. Darunter war von der Hand meines Brudes vernicrit: ,Vou dem Berg niann Franz Wehrler alt-z Pfand erhal ten.« »Was bedeutet das?« fragte ich. »Nun-ist es auch in’l! Feuer tversen,« erwiderte Dietrich Das that ich jedoch nicht, sondern verlangte eilte Erklärung, die er mir anch endlich gab. Er sam melte seine Erinnerungen und erzählte Folgendes »Es ist lange her-ich war noch ein junger Mann-—da saß ich einst, während ed draußen stürnlte lind toste lind der Regen prasselnd an die Fenster schlug, tnit Wehrler in der Gasttvirthschaft ,Zum Vorvenck Wir hielten beide die Karten in der Hand. Zch betrachtete die Sache eigentlich nur als einen Zeit vertreib, aber mein Pol-mer hätte scholl die Seele darbieten artige-« ntn in sei neln leidwastlichen Spiel fortfahren zu sonnen Lr war anssallend gut bei Kasse, aber beständig iln Verlust; end- ; lich drehte er alle seine Taschen uln nnd s fand doch keinen Pfennig mehr. ,:Iinn, dad Gliick steht ans einer rol· . lenden Augen« tröstete ich. ,Morgen’ lolnuit ed wieder anders-« Aber er s wollte durchaus nicht aufhören, batj mich, zu bleiben und ließ sich von dein F l Zitllnea Ziegeln-»i- nnd rile Kerze brin- ; en. Erstaunt fah ich nim, wie er ein · chreiben hervorzog. sorgfältig in weis ; fee Papier einschloß, dieses dann süns- , ach versiegelte nnd ans den Tisch warf. i» »Das hätte stir einen Anderen, der ed · späterhin ausnilhen wollte, noch großes ; ten Werth als flir mich,« sagte er. ,Dle- ; ser Brief gilt überhaupt siir verbrannt. ; Ich sehe ihn gegen die ganze Summe. lAterliere ich, so wird er demnächst einge- H ö t.« ? Qbfchon ich keine Luft fühlte, auf den Vorschlag einzugehen, liesz ich mich, endlich, feine wachsende Aufregung de merkend, doch dazu bestimmen nnd ge wann abermals. Nun konnten wir je- . doch nicht lanfer verweilen, denn das Lokal wnrde eichlosfein In den nach-J sten Wochen fah ich Wehrler nicht, nnd « als ich später zufällig Jemand nach ilfin fragte, hörte ich, er lfabe die Stadt ver lasfen nnd sei, aller Wahrscheinlichkeit nach, andgewandert.——Vielleicht hatte er feine Gründe gehabt, sei nell abznreii sen. Der bewußte Brit-g blieb also in meinen Händen. Da er so sorgfältig versiegen war, meinte ich doch, die Ein losnng würde eines Tages erfolgen und verwehrte ilfn in einein Seiten ach mei nes Schranken Dort iießi ihn lie gen nnd die Sache kam mir na und nach aus dein Gedächtniß. Hätte t Dn E den Brief ieqt nicht gefunden, so wütdei ich schwerlich wieder daran gedacht; haben.——Nnn, ich glaube, der Berg-; mann hat mich zum Besten gehabt. He mag nichts von Werth darinneni en.« i «Mitmeines Bruders Einwilligung behielt ich das Sgreiben "n nfe angekommen, lign e ich es, egrsssos fort seine Wi tiateit und bedaueete une, das es nicht zu jener Zeit in eitel-l nen Besi elan t war, wo man den Kohlen t um n den so spottbillig erworbenen Ländeeeieu entdeate im diese sodann um einen kolossale- Brei MM IckICU ki; Dck Bekgmlmu Mk durch diesen eies eibst tompromittirt nnd konnte ihn nl t zu Erpeessnngsi ver mhen benutzen. Er würde ihn wohl ou eingelöst haben, aber vermuthlieh ver pielte er die ihm zugesicherte Abstu dnngssumme nnd über dem Ozean drü - ben wußte er sich sicher.-—-Mir hätte dic " see Papier damals zu Reichthnm verhel fen können-aber das Schicksal wollte, daß ich der einfache Buchhalter blieb.W Doch mein Sohn konnte noch Nutzen ans der Entdeckung ziehen. Jhr Ein fluß in der Welt des Handels ist so groß, daß es Ihnen ein ikeichtes gewesen wäre, ihm eine brillante Kartiere zu er öffnen. Ein Jahr hindurch sollte er sich noch in seiner jetzigen Stellung die nöthigen sienntnisse erwerben und dann gedachte ich mir eine geheime Unter redung mit Ihnen zu erbitten, an deren günstigem Resultat ich nicht zweifelte, weil ich weiß, wie ängstlich Sie Ihren Ruf strenger Soliditijt betvahren.—Ee sollte leider anders kommen, Grumme waren meine allzu roße Nachfissh mein stets bereites Cinge sen auf seine ilnfche schuld daran, daß er kein tiichtiger Mann wurde. Sein Vergehen ist halb das meine. Ich betra te m ch als ver antwortlich flir seine T at und bin ent schlojfseiy ihn unter allen Umständen vor den s olgen in retten. Deshalb stelle ich Ihnen die Alternative: Steheii Sie von einer gerichtlichen Verfolgung ab itttd icch übergehe Ihnen den Brief oder fchi en Sie nach der Polizei itnd ich mache Gebrauch von ihm. Da Sie sich vielleicht selbst nicht mehr genau an das erinnern, was Sie vor vielen Jah ren schrieben, fo habe ich Ihnen hier eine Kopie mitgebracht. Belieben Sie dieselbe durchzusehen und mir dann Ihren Entschluß tnitziitheileii.« Hoffmann nahm das dargebotene Papier mit finsterek Miene in Empfang. lMau sah ihm an, daß er eine kaum E bezwingbare Lust fühlte, den Buchhalter zu Boden zu schmettern. Ihm, der niemals einen Widerspruch duldete, der gewöhnt weit-, feine Untergebenen mit eherner Faust zu lnechten, fchieii es furchtbar utid empörend, in diesem Falle iiachgebeii zu müssen. Einen Angen dlick war er wirklich entschlossen, es auf das Aeußeisle ankommen zu lasfeii nnd wenn Weiidenheiin feine Drohung aus fiihren sollte, einfach zu erklären: es handele sich unt eine Fälschiing. Aber der Gedanke an den jüngeren Sohn, an den Liebling seines Herzens, der nun bald wieder von Peidelberg zurück erwartet wurde, hiet ihn davon ab· Würde es auch Niemand wagen, offen egeii den Inhaber der berühmten Firma aufzutreten, ein böswilliges Ge rede war doch unvermeidlich und ionnle auch zu Walters Ohren dringen. Das durfte aber nicht sein. Zo las er denn die Kopie Wort fiir Wort durch und sagte dann: »Von einer polizeilichen Anzeige will ich absehen, aber iii dem selben Hause mit tnir darf der Nichts tvlirdige ferner tticht weilen. Dareiii willige ich unter keiner Bedingung. Er foll sich nin eine andere Stellung inn feheii und er iniiß in längstens zwölf Stunden geschieden sein. Jhnen stelle ich es frei, zu gehen oder zu bleiben. Ten Brief, den Sie zu befiheti behaup ten, verlange ich sofort, nicht minder tiiiverbriichliches Schweigen Jhreiii Sohne gegeniiber. Sollte ich erfahren. - dasz Sie letztere Bedingung nicht ein-« halten, so werde ich ihn nicht nicht« fchoneii·« » Wendenheitn verneigte sich nnd Hoff l niaitii widerrief zuiii ersten Mal seit! langen Jahren einen von ihm ertheilten l Befehl. Gregor verließ das Haus« ohne ] dafz Jemand versucht hätte, ihn zurück- ( zuhalten, aber von bitterstein Pan gegen Horlenfe erfiillt. I rieth eins ein-vege. Gewicht-ja gewiß i i i n. itapiteL « Wenige Monate später wurde in dem Possnlatiil’fcheit Pause ein Freudenfest gefeiert. Walter hatte seine Studien vollendet, war zinn Rescreudar ernannt i worden und nach Ti. . . niruclgelelu«t, too er tlinftig bleiben nnd iu dem Bu rean eine-I der ersten sitechtöanwalte ar beiten sollte· Man lonutc ca wohl be greifen, daß der sonst so srostige Blick ; des Vaters tnit Stolz nnd Wohlgefal- , lett an ihm hing. tsiroszc feurige Augen ! von nachtdunklcr Farbe-, schwarzen « leicht gelotttea Haar, ein wohlgesormter . Mund mit ans-nehmend schönen Zith nen und eine hohe, elegante Gestalt ver einigten sich, unt den angenehmsten Ein druck hervorzubringen Einem scharfen Beobachter würde vielleicht zuweilen ein müder Zug in dem schonen Gesichte ausgesallen sein-—- eiu nudefinirbaree Etwas. welches ahnen ließ, dasz Walter troh seiner Jugend schon fo ziemlich alle Genitsse des Lebens durchkostct hatte. Aber mit Eigenschaften, die ihn zu einer prachtigen Saloncrscheinnng machten und mit eitler wahrhaft liber raschenden geistigen Begabung ver fchwenderisch ausgestattet, mußte er der gefeierte Liebling der Gesellschaft wer den. Heil schien der Nllickdstern über einein Haupte zu leuchten. Lirillaute erniögendverhaltnisse, ungewöhnliche Fahl leiten, die Liebe eine-t- einflußrei chen atem- konnte das Schicksal glän endere Wechsel aus die Zukunft aus stellen? Der Reserendar hatte drei Zimmer in dem rechten Flügel der zweiten Etage bezogen. Er durfte hier nach Gefallen eine Freunde euipsau en. Die Ge chiItorilume, sowie die emächer, welche i l i i E i o mann feu. bewohnte, befanden si n ent linken Flügel und lagen o, da keine Störung stattfinden onnte. Uebri end nahm es der Herr, o streng er arise sonst auf Nu e und rdnung hielt, urchaus nicht il el, wenn Walter ost unvermuthet in das Privattoueptoir trat. Nu die Frage- dag Du siins Minuten e mich übrig, apa l« et lslaie ktet eine heiabende Antwort und F evenso auen dann, wenn der Reserendas welcher niemals mit der beträchtliche-I Summe onst-any die ihm ntanatlich ur Verfügung gestellt wurde, an die Freigebigkeit det- Vaters appellirte. Wie hätte der mit Glücksgütern so reich Gesegnete auch gerade seinem Lie sings Johne gegenüber zu sparen anfangen ollen? »Ich möchte Dir rathen, Walter etwas kürzer zn halten,« warnte Erhard, als sein jiingerer Bruder bereits mehrere Monate in B. . . . treitte. »Ich glaube n bemerken, dass er weit weniger an feinen Beruf denkt, als er müßte, wenn sich die Hoffnungen verwirklichen sollen,« die ans ihn gesetzt werden. Or huldigt dem Lebens-gewisse mehr ats mir erlaubt scheint.« »Das hast Du auch gethan nnd ge hörst noch heute zu dett ersten Lebe tnünnern der Residenz,« tvurde er itt abweisendem Tone unterbrochen. »Ich weiß aber immer, wie weit ich gehen darf. Mein kühler Verstand zeigt tnir stets die Grenze, welche zn überschreiten ich tnich hüten muß, Walter ist an; anders geartet. Sein toller Kop, seitt heißes Blut werden ihn ztt Thorheiten verleiten. Ich fürchte, Du erlebst wenig Freude an ihm, wenn es so fortgeht. Ein scharfes Auge sollte über ihn wachen. Aus mir spricht einzig der Wunsch, Dich vor herber Enttänschung ztt bewahren, des halb zeige ich Dir die Gesahr.·« »Erspare Dir diese Besorgnisse,« erwiderte Hoffmann sen. mit eisigerii«itlte. »Ich bin tein altersschwacher Greis, der kindisch ztt werden anfängt, sondern ein Mann, der in vollster Körper- und Geistes-kraft dasteht. »Meine Stimme ist ttoch laut nttd volltönend genug, utn auch in dem entferntesten Winkel dieses Hauses vernommen zu werden, wenn s ich beschle, ttnd mein llrtheilsvertnögen s ungetrübt. Ich weiß, was ich zu thun s habe uttd handle, ohne erst einen Fami slienrath znsatnntenznbernfen. Finde s tch, daß es nöthig ist, die Zügel straf«er ; einzuziehen, so wird es geschehen. is « dahin ersnche ieh Dich, alles was Wal : ter betrifft ntir zu überlassen.« I Erhard schtvieg verletzt nttd wieder holte seine Warnung nirht mehr.—— Als der Herbst abermals das Laub braun nttd pnrpnrroth zn färben be gszann nttd die Zugvögel bereits ihre »Schwingen regten zum Fluge ttach dent fernen, sonnigen Süden, lehrte Brutto Vetter von der langen Reise zurück nnd » begab sich auf einige Wochen ttach B. ., tttu seine Freunde wiederzusehen. » Die Gentiitlssstitntnnug des Rheders hatte sich wesentlich geändert. An Stelle « der düsterett verzweiflnngsvollen Trauer waren Resignation und das Wieder ertvachcn der früheren Thattraft nnd Energie getreten. Seit zwei Jahren ruhte Helene nun itt der Gruft, über welcher sich ein prachtiges von Rosen umwitt tes Martttordenitnal erhob. Vergessen konnte er .sie nicht. Gar ost stand die lichte Gestalt ntit detn Lorelcihaar und den feuchten rothen Lippen in ihrem ganzen bestrickendett Liebreiz vor seinent geistigen Ange, dantt glaubte er das stis;e, girrende Lachen nnd die neckendcn, tosenden Worte wieder zu vernehmen nnd konnte es nicht fassen, daß die be rauschenden Stunden, deren er immer ttoch mit glühender Sehnsucht gedachte, auf ewig etttschwnttden sein sollten. lind doch sttchte er diese Erinnernngen gewaltsam zu verschenrhen und sich los zurtugen von Allem, was ihn ttoch an die Vergangenheit fesselte. Seinen Stolz, seitt net-letztes Zelbftgefühlrief er zu Hilfe ttttd sagte sieh: des Lpfers eines ganzen langen Menschenlebens sei das reizettdc, nnbestandige, flatterhafte Geschon nicht toerth gewesen. Ter Sinn fiir geschäftliche Interessen und rege Thatigteit begann wieder in ihttt Zu erwachen. Bersant er auch ttoch oft itt seine frühere sinstere Schweig santleit, so war et· derselben jetzt doch leichter zu entreißen nttd unterhielt sich namentlich gern ttttd viel tttit .Hot«tenfe, derett ernste-z Wesen ihn fesselte. Lsft sehnte er sich darnach, allein tttit ihr zn sprechen; dan wußte sie jedoch stets zu verhindern. Lin lsieqeuwart Anderer begegnete sie ihm tnit liebensrwiirdiger Zuvorlotnmenheit, wich ihm aber sottst ans, fo viel sie nnr konnte. Gerade dieses absichtliche Vermeiden lenkte Brunne- Nedanlen mehr und mehr ans die Vergangenheit zurück Sie verweilten jetzt viel häufiger bei jenen Tagen, wo erHortense oft indem Hause ihres Vaters gescheit hatte. Sie war damals fast ttoeh ein seind gewesen. aber leidenschaftlich, heftig- voll Glnth nnd Leben. Spater—--von den Netzen der blonden Zireue tttttstricft--achtete er kaum anf sie nnd jetzt erschien sie ihm wie eine seltene Blume, die in voller bliihter Zehonheit an seinem Wege stand, aber den farbenpriichtigeu Kelch schloß- sobald er sieh ihr bewundernd nähern wollte. »Sie sieht oft so traurig ans, als ob ein recht schwerer ttnmmer sie driickte,« sa te Fl«altzieska«eitteö Tages ztt ihm. »« el) lneine immer, utatt hat ihrs einft ein herbes Leid zugefügt, was sie nicht n net-schmerzen vermag. Vielleicht iebte sie, wurde getäuscht und kann nieht vergesen. Zie mag wohl zu jenen Frauen gehören, die ihr Hereintreinss mal versehentetn So erkläre ches mit-« daß zuweilen eine ganze, heiße, nahen-s Eies-lenkte Gewitternacht aus ihren Augen » i t.« Seitdem dachte Becker viel an diese Worte und fragte sich, ob er nicht acht los eine kostbare Perle zertreten habe, unt nach gleiszendetn Flittergold zu grei Wonne zinzleich sltr fortensr. Die Liebe-nicht gestorben, andern nur ein geschlafen-erwachte von Neuem, längst e rabene eHoffnungen standen wieder ? hSeen ihr das Wunder-tonl entellame. das sie llinast IU MW en. · Beckero Anwesenheit war Qual nndl be der M l "· tei siF versunken wähnte. Ein net s Bßee Lust darchrieselte sie, wenn Brut-es lick den ihren suchte. Wie ein heißer Quell, die Erdrinde spren gend, plötzlich hervorsprudelt, so wollte die eivaltsatn zuriickgedrängte Leiden scha t sich nicht länger beherrschen lassen. Sie zucktc wie ein verheerender Blitz aus den dunklen Augen, verrieth sich in dem Wogen des Busens, in dein ver langendeu Zug unt die schön geschweis ten Lippen, welche sich ost halb iissnetcn, wie nni die innere Glnth anszuhauchen, sa, selbst in dein weichen, leise vibriren den Tone der Stimme. Hortense wußte selbst nicht, wie sprechend ihr Mienenspielwar, wie wenig es ihr ge lang, unter dein Schleier iiihler Freund schaft die überwältigenden Empfindun en zu bergen, welche ihre Seele durch sjtriiniteik Zudem war sie fast unans hörlieh die Beute qualender Angst nnd Unruhe. Der Bruder mußte nun seit Monaten ans dem Gefängniß entlassen sein, halte aber noch keinen Versuch ge macht, sich ihr wieder zn nähern. Bei dem Gedanken an ihn fühlte sie, wie. alles Blut ans ihren Wangen wich. » Sie wußte ees wohl — er verzieh ihr nie-— I inals, geschwiegen zn haben, als sie ihn ; rechtfertigen konnte. » »Yenr nie, nie wieder gezwunan sein, ihm entgegenzutreten nnd in diese fin steren, antlagenden, drohenden Augen zu blicken!« stöhnte sie zuweilen des Nachts, ans dem Schlummer empor lgsreckend von jähen-« nnbeschreiblichem an en ergrissen. »Warum mußte das chicksalnns beide, die das Band der Geschwisterliebe niemals vereinigte, zusammensiilsren ? Sind wir bestimmt, uns gegenseitig zn verderben ? Müssen nicht alle Dämonen der Hölle in höh nenden Triumph ausbrechen über die sen widerlichen Kampf zwischen Bruder nnd Schwester ?« Stundeulang sasz sie aus dein Lager-, die brennende Stirn in beide Hände ge preßt, von dem schwarzen Haar illu wallt wie von einezu Tranerlnalttet, nnd fsamt nach. Wollten die quälenden Vor teilnngen nicht schwinden, dann stand sie anf, warf ein Gewand iiber, glitt geisterbleich und mit leisen Schrit ten von Schrant zu Schrank, suchte mit siebernder Hast alles hervor, was sie all Geld und Schmuckgegenständen besaß und begann zitternd vor Aufregung je hörlich die Frage vol-legend: »Wird die Summe, die ich niir zn verschaffen ver mag, wenn ich alles hingebe, was mein ist, hinreichen, daß er Europa verlassen und über deni Ozean drüben ein neues Leben anfangen kann? Weint ich ihm mein ganzes-, freilich nur geringes Eigenthum gebe und die Hälfte meines Gehaltes regelmäßig zusende. habe ich mich dann nicht lodgetaust, nicht gelöst von der Verpflichtung, unsere verwandt schaftlichen Beziehungen anzuerken nen?« Dann kamen wieder Stunden, wo ein wonniges Ahnen, ein Gefühl wil den, stürmischen Glückes ihr fast die Brust zerspreugtez aber harmlos froh, wes Strick auf seinen Werth zu taxireu, ! so gut sie es verstand, sich dabei unanf- « wie andere Menschen, vermochte sie nie : fzu sein, selbst ihr Jubel hatte elwaST ? vzieliei«haftes, llnheiinliche6, etwas voll 7 i fjener Extase, in welche sich Mancher» jden schweres, nnheilbaleö Leid drückt, · zgewaltsam und mit Hilfe gefährlicher » Mittel versetzt. s »Ich glaube, Vetter wird nnd Fräu lein Brandt nicht mehr lange lassen,« sagte Franziska eined Tages zu ihrem » Gatten mid beobachtete ihn dabei mit einem letzten Neste von Eisersncht; aber Erhard war leine leidenschaftliche Natur und Hortenseö vornehme Zurückhal titng hatte seine ansijnglich allzu sen rige Bewunderung liingst etwas abge kühle »Es wiirde mich freuen, wennBruno sich einem neuen isiliicke zuwenden idnnte,« erwiderte er niit vollkommener Ruhe. Sonnige Heiterkeit blitzte auc- den Angen der jungen Frau. An demselben Abende sollte eilt glan zendes Ballfest bei einem der ersten Bankiers stattfinden. Herr nnd Frau Pofftnann waren geladen. Letztere« t and bereits in wundervoller Tollette vor dem Spiegel, als ihr plötzlich die Blumen, mit denen ihr stleid gerasft wurde, nicht gefielen. « »Zu diesem Noth müßten Sie-rinn chen von Erdbeerbliithen reizend-sichern« sagte sie. Die ewigen Siamelien und Rosen langweilen mich.-——-Al-er ob es möglich sein wird, sich eilte solche Gar ititur zu verschaffen ·.-« »Ich will selbst darnach geheili« rief Hortense. »Bedieneu Sie sich veo Wagens» rief Franziska. »Es ist besser, wenn Sie gleich bei den ersten isiesehäften vor fallren.« l Tat-) Mädchen nickte nnd eilte fort. i Es war nicht leicht, den Wunsch der-i jungen Frau zu e1«siillen. lleberall · legte man die herrlichsten Blumen vol-, I nur keine Erdbeerblüthen. « ,,Bielleicht daß Sie bei Bolmerin der zweitnächsten Straße das tssesnchte sin den,« meinte man in einein Laden. Hortensc besahl dem itntscheiz in war ten. Sie wollte die kurze Strecke nicht fahren. Mit sliichtigem Fuße eilte sie vorwärts, als ihr plötzlich ein Mann in den Weg trat und mit ironischer Miene den Hut zog. Wie vor einem schrecklichen Phantom bebte sie zurück nnd jede Spur von Farbe wi aus ihrem Antlitz: Arthur Kleinschm dt stand vor ihr, und während ein spötti ches List-Kein tnn seine Lippen zuckte, s ossen litze finster-en Hasses aus seinen Augen. Wie von dein Blick einer Schlange gelähmt, verweilte das Mädchen regungslos an derselben Stelle, dann wollte sie an ihm vornher schlimer (Fortsehnng solgt.) O. P. sum-r Be Ho» Apothcfexx s Josua Mein Muskel, IIEMIY NEW- Eigenth. 215 Ost 4. Str» Grund Island Alle Arten frisches und ge räuchettes Fleisch, (·’-cfii·iqcl,Win11t11.,3«iscl)c xvildprett Aufmcrfsmnc und krellt- Vcdimung wird H- Umwäwa - . . Em ver c ljxs Leben i eme s c We LUW l Wie unt wodurch Diesem Uebel sicher ab zqcbolicn werten kann, zeigt der »Nei Iiunqö-Llnter,« em Ieutsches Buch mit» 250 Zellen und zahlreichen naturgetreuec Bildern qui lle klarste Weise. 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Incorporated, Capital $1,000,000. We have over 1,000 stockholders, and the number is increasing daily. Some of the principal stock holders are : T. 8. Walling, N. Y.; I. J. Potter, Boston; N. A. Reed, Jr., Chicago ; J. 1). Campbell, Chicago; W. M. Kavanaugh, Little Rock, Ark.: I. If. Rich. Chicago; J. 1 . Turner. Phiia.: B. Harding, N. Y.; K. J. Payne, Battle Creek, Mich.; F. P. Ilullctte, Arcade, N. Y. Write for a prospectus containing the names of our stockholders, etc., or send an order for stock, enclosing cashier's check, cash or money order. Orders taken for one or more shares. Price, $10 a share. DEXTER SHOE CO., Agents Wanted. Grand Island MARBLE-:-WORKS I. T. PAINE & CO.,