Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 29, 1893, Page 6, Image 6

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    Neuer Familien-s -Atlas
--- der Welt. -:
Der Atlas enthält 331 Zweiten,
darunter 167 Seiten mit Karten, deren is-» Toppelseiten sind; 1054 Seiten Ta
bellen, geschichtsche Artikel, Beichreibungen, natiitische Tabellen, Bilder
F u. Jllufirationen usw« mit einein Ortsoerzeichniß nach Staaten.
Der des-, neu-se und billigfte Atlas erster Güte in den Les-. Staates-.
Der einzige Atlas, der in Amerika jemals in deutscher Hprw
che herausgegeben worden ist.
Dolkozåihiung v. I 1890
Der Atkas enthält an W Zeiten inebr Karten, als irgend ein andere-z für einen
so mäßigen Preis erbiiltlicth Buch; einzeln, iin Kleinhandel gekauft,
würden sie über It) Douai-I kosten.
Urkund MeNally de Ho. haben das Maieisiai iiir diesen Atlas zusammenqetm
en und die Karten gravirt. Zie find als die amerikanische Sturm-irae m geographischen
« ublikationen anerkannt und geben mehr starren heraus-. als alle anderen Karten »Bei
lagzhäuser zusammengenommen
Karten.
Ratten der Weit mit den Erdtheilen in verschiedenen Farben.
» steten der Erdtheiie mit den verschiedenen Staaten, Kaiserthümerii, Königreichen
lind ndtiken in verschiedenen Farben.
; " s. - endet-verschieden Staaten mit ihrer politischen Eintheilung-auf den Karten
J » M Maueritanisehen Union, der Eintheilunq in Gewinns-in verschiedenen fak- -
" " " lieh-g nnd allen Stadien, Ortschaften, Dörferm Postäntterii nnd Eiieip «
« erhK en, Bächen, Gebirgen nnd Bergen, Inseln, Eisenbahnen nnd Gottä
itider o Find der Karte es dem denen Graoenr nur immer ermöglicht, dargestellt
M
, v « große Maßnah, in welchem die Karten entworfen find, Gs von ihnen neh: .
JM Wien-n ein) nnd die leichten Farben, welche ivir denützem weiden unvergleichlich
" Mr befriedigen, ais die Karten in kleinen Maßnäden, mit nat-ten Farben, die nothwen- ’
disk niesen-I M oft kaum iesetlich find, und denen matt so oft in anderen Büchern be: .
wissen : »
» « Wie machen defendetd aiii die ausgezeichneten Karten oon
streicht-eu- ceieeereismsisaen im see Ist-en
- ni. Die siSeitetharte von Deutschland und die 4:Seiten-Karte von Leiter: i
» Masken haben wir besonders für diesen Atlasentworien nnd gravirt nnd He sind nicht
« is M erschienen. Sie repräseiiiiten allein einen Kostenanfwand von vielen tau
, « Vetters nnd find in Größe des Maßstabe-, Genauigkeit des Entwurfs, Vollständigteit
- nnd Güte der Ausführung-, Mii- die seien Karte-der seiden Linden die jemals -
« außerhalb Von Europa yet-legt purdein
Ws Buch enthält die Bilder und gedräiiaie biographiiche Stizzen aller Unter
" is seid-er set Unsdhängigteits-Ekklärung.
Präsidenten der Bei-. Staaten.
» Tier W enthielt ausgezeichnete Bilderalier Präsidenten der Bei. Staaten, sowie
- AMICI-ob ihrer Ministetteih
Geschichte aller Staaten der Union
« · Das Buch enthält eine kurze til-ersichtliche sättize jedes einzelnen Staates nnd Zerris
. Weines yet Laton- weiche die Topogeaxhie, das nimm, und die Geschichte des Staates s
Han Worten-· in Hedrängtey oder non-sichtlicher Weise behandelt und seine Bei-site
setugåssjdetBoilfszahlnng von 1890 nnd den beiden vorhergehenden Voltzzählungen
JTIII « 3
szsSieschiOiedet politischen Parteien in den Ver. Staaten-;
Ein Nikel non 15 Seiten giebt eine time aber umfassende nnd hochsi interessante ’
« - der Entwickelung der ootitiichen Parteien in den Ver. Staaten von der Unab
«ii«-Ertiäkieng bis zitt Gegenwart.
Tabellen.
.MMÆEthält 22 Tadettettz Sie Find alle calomt nnd der Gegenstand-, welchen
, Witwe behandeln, in in to übersinnlicher nnd einfacher Weite tlar gemacht, s
das ein Lin , welches lesen kann, tin Stande m, ihn m verstehen. l
1. Die öschsteu Gebäude der Welt.
2. Die lass-endet Haupt-Nationen der Welt.
s. Die us ute an Kohle in den Vereinigten v»?-taaten nach Tonnen nnd Werth.
-4. Die Ausbeute an Baumotle in den Vereinigten Staaten nach Ballen und dem Werthe.
« b. Die Ei etc-ahnen im Betriebe in den Vereinigten Staaten von 1830 bis its-IT
:- I c. Der ·ä räche Eisenbahndan in Meilen.
« ss7. Die text-ahnen in jedem Staate in Meilen.
, s. Die Unzahl non Eisenbahn-steilen iük je 36 cttadtattneilen in jedem Staate.
« I. Ausbeute an Rohetien in den Bereinigten Staaten.
. . Io. Inst-eine an Stadt in den Veteinigten Staaten.
-- U. Die-des Lesens nnd Schreibens Unknndigen its-jedem Staat nnd Terrttountn ; ihre An
- zahl nnd das Ver ältniß zur Bevötkerung.
IS. Die verschiedean ce igiöien Glandenßbekenntntsse in den Vereinigten Staaten, mit
Angabe der An aht von Kirchen, Priestern und Mitgliedern·
Is. Digervesäzchjmtke Angabe det- Bevölkerung und des Flächeninhalteg der Hauptlander
» U. Weide-Ett- in den Bereinigten Staaten nnd den Hattptländekn der Welt.
Is- DII B öltts set-Geschlechter in der Bevölkerung der Hauptlånder der Wett
Ist W Bett eiktmg der chti lieben GiaudettS-Betentttnisse In der Wett.
If. J Matten Qnea ther.
Is. « Sei-Heilung des Grundbesiyes in Graßdritannietu
- II- Qie Mute an todte in den Hauptlandetn der Wett.
A- Die Mike-uns der Bereinigten Staaten von 1780 bis 1890.
Redis- Mkmug der Bekeintgten Staaten, nach Staaten nnd Terutotsietn im Jahre
W. Die Wanst-Bevölkerung der Vereinigten Staaten.
» AlleLänderderWelt.
Mai Bach giebt die geogtaphische Lage aller Länder det- Welt an.
Regierungsforniem
" M Atlas befchmthie Regierungsfotmen det- Vereintgten Staate-Tand aller Län—
M U West von end welcher Bedeutung; Veriaiittngen, gesetzgebende Körper, Staats
, te- deeeu Leb-in te» te.
Des-Mk Oeftmetch-Ungarn nnd die Schweit find in meiftekhatter Weise in de
" I « n M der-Feder des bekannten Tr. W. Wnl behandelt
Beschreidnngen nnd Jllustrationen
" Hawaii s Vescheeidungen, welche mit ausgezeichneten at ichnitten
· sind- ksu I · , « a, Berlin, Gattin-nich England, Raita, Lied-tm cdet
RI- M, Pan-G Ist-. Wien, usw.
!
Oktsnekzeichniß.
Wisse-W M neueste Ostsee eichniß der Vetetnigten Staaten in 462 Ca
WQ M M einnehmen nnd ü r SEND Zeilen mit Namen von Städten
» Many eßftationen u. i. w» bilden. Lein andern-, an
y « «" its-usw Zu FeYth sag-jin v S S ad
, o ung vonl e ie taaten, t« te
nieder-IX 3
M suchen eine Betrachtung des mehr oder weniger ka
III » Kern-I in jedem einzelnen Staate oder Tetkitotiuut, its-vie im
· W:wU-Mii nsen e tman auf den ersten Mich ad eine
MssdIMILmaltnquk ein Eoäamy oder eine Eisenbahn- adee Et
« Größe and Preis.
v Wwdetfsew ist ein großer Band von. M Zeiten«
s . i I· » weit M mäetti i de et
- MTXWHM ais-» txt- Mm take
" Wmuubaudes mit
TM Hinz bit M Zett; Wo
—-——Is»xp für-—
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E - Yoriensa « sz
Krisis-niemals von A. I. Als-fel.
I 4. K a p il e l.
(3. Fortsetzung.)
»Ich lies; dei einer unterreoung, die
ich vorhin mit dem Chef hatte, hier
einen Brief liegen, dessen ich dringend
bedarf, lieh mir deshalb von meinem
Vater nochmals den Schlüssel nnd
kehrte iasch über die Hintertreppe zu
rück,« sagte er, sich förmlich überwie
end. »Ich würde Ihnen sehr dankbar
sein« Fräulein, wenn Sie verschweigen
wollten, mich lner getroffen zn haben.
Fett Hoffmann. der nie etwas vergif;t,
ann es Anderen nicht verzeihen, wenn
sie einmal zufällig Zerstrent sind. Viel
leicht lonnnc ich ebenfalls in die Lage·
Ihnen gefallig sein zu können nnd
dann-«
»Diesek Vorfall ist sük mich interesse
los und ich habe daher keinen Grund,
seiner zu erwahnen,« nnterbra Hor
tense kühl, biickte sich nach dem ermit
lon, welches unter den Schreibtisch ge
rollt war Und kehrte, abermals durch den
Salon gehend, zu den beiden Damen
uriick. Franziska nahm den Fund mit
ende in Empfang.
Am nächsten Tage erschien der alte
ossmann wieder bei einem gemeinschaft
lchen Mittagsmale sprach lange mit
seinem Sohne iiber die strikenden Fa
kilarbciter, tadelte ihn. daß er sich her
beigelasseu hatte, Zugeständnisse u ma
chen, und sagte endlich, als dieses hetna
erschöpft war: »Beiläufig bemerkt, ich
habe eine ebenso seltsame als unange
nehme Entdeckung gemacht: mein Za
kob bestiehlt mich aller Wahrscheinlich
keit nach-«
»Wie? Du warst doch stets von
Leingr Ehe-lichten überzeugt.« rief Er
ar .
»Und er dient Dir schon seit langen
Jahren, ohne daß Du jemals Ursache
nr Unzufriedenheit fandest,« fügte
- ranzisla hinzu.
«Allerdings, aber schon einmal be
mertte ich. daß mir eine Summe fehlte,
nicht aus dein Geldschrank, wohl aber
aus meinem Setretar, und doch ist an
dein Schlosse keine Verletzung zu bemer- 2
ten, nichte, als daß es etwas schwerer
als sonst aufgeht. Ich konnte erst an
keinen Diebstahl glauben und meinte,
ntichverrechnet zu haben, obschon mir
das gewöhnlich nicht pasfirte. Jetzt
weiß ich aber gewiß, daf; es sich um keinen
Jerthntn handelte. Du kennst die Ge-;
nauigteit, mit der ich stets alles an den- F
selben Platz lege; nun zeigte sich aberq
gestern eine ganz anssallende Unordnung
in der einen Schnblade, in welcher ichl
die während der Geschäftestnnden ein-!
gehenden Betrage verwahre. Diedmali
fehlte allerdings nichts, doch Geld nnds
Banlnoten waren durcheinander gewor- z
feu, als sei« der Dieb plötzlich gestört
worden, ehe et· sein Vorhaben ausfüh
ren konnte. Da ich nur in der Mit-’
tagdstunde und Abends um acht llhr
audgehe und während dieser Zeit Nie
mand im Kotnptoir bleibt, so tnusz ich
annehmen, daß der Thater überhaupt
hier im Hause anwesend ist. Jakob hat
reien Zutritt in die Zimmer-, weil er
aufriiumen, lüften und heizen muß, dem- i
gemäß lenkt sich der Verdacht auf ihn.i
Es ist sehr häßlich, in der nächsten Um- !
gebng unehrliche Personen zu wissen. ?
.ie Sache muß untersucht werdet-. Jch :
will es dein Manne heute nach in's Ge- l
sieht sagen, daß er mir beträchtliche Sumi j
men entwendete, und wenn er leugnet, T
sehe ich mich gezwungen, nach der Polizei «
zu senden. i
»Wie-re es denn aber nicht tnoglich,
das; Jemand über die Hinterttenpe in
die lsieschafteznnnter gelangte nnd zwar «
zu einer stunde, wo tnan weise. day
Jakob dieselben nicht zn betreten
pflegt T« wars Hortense ein.
Hoffmann sen. sah sie erstaunt an und
ein irontshee Lächeln spielte ntn seinen
IMttttd. Vernitttlmnt schien ttnn diese
Frage zu ttitvetttttttstig, ntn eine Ant
zwort zn verdienen : nach gekannter Zeit
jerwiderte er aber doch: »Nein, mein
? Fräulein, das wäre absolut nnntoglich,
laus dem Grunde, weil die Thiire nicht
s nur verschlossen ist, sondern weil ich so
sgar ein sehr nngewohnlich konstruieteö
l und schwer zn ossnendes Schloß an ihr
L« attbringen ließ.«
l «Zn welchem jedoch der Buchhalter
I Wendenheitn den Schlüssel besitzt.«
I »Wendenheiut?i—-Und wozu in aller
;Welt, wenn ich sra en dars? Was
khältst Du von dem insall dieser ver
sehrteu jungen Dante, Ethard ?« snhk
l der alte Here in demselben sartastischen
E Tone sort, die Gesellschafterin mit einein
lBlicke betrachtend, als habe sie etwas
unglaublich Thörichtee esagt. »Nein,
mein Fräulein, von die er Seite ist der
Dieb nicht gekommen. Fünf Minuten,
bevor ich meinen täglichen Spaziergang
;antrete. müssen alle im Komptoie Be
schasti ten dasselbe verlassen haben,
dann chließe ich selbstab nnd nehme den
Schlüssel, dee nur steckt, so lange die Ge
- xcha to tunden dauern, zu knie. Während
er lacht wird überdies noch eine schwere
Eisenstange vorgelegt. Jakob und kein
Anbeeer schöpft aus meiner Kasse;
aber wie gesagt, dem will ich heute ein
Ende wachem
Hoetense war sehe bleich geworden·
« ch Bube-nein, ich bin überzeugt-—
e uu dem Manne Unrecht,« ent
gegnete sie.
«Unb warum glauben Sie das Ps
Mau weist. daß sag-beiden alten
Dienstunte stets sue it tu bee
M
s en und dann u heimt
Ias in Mrt Rette-neu der
. , die Bau-et
ISkW sus· —
ein Gutt. es M Mk so IMM
Im« Augeberin austreten zu toller-. aber
kann-»das Ich schweigen und es dulden,
daß ein vielleicht ganz Unschukdiger mn
I Ehre und Brod gebracht wird ?
I »Diese Resiexioneu sind mir unver
stündlich «
»Nun den »ich klage Niemand an,
IIondem ther Unten einfach eine That
I ache mit. Bessern schickte mich Frau
Lossmaun Ists nach zwdlf Uhr m Ihre
I« Entmutig, um«-«
»Zn—meine—Wohnnng ?-—« ·
, » a, um ritt kleines Medaillon, wel-:
zches ich dott verlor, zu holen,« bestä-!
· ttgte Franziska ·
! »So so.-—-ntso«.» ·
· »Im-ob tissxstete nnd lehrte wieder in»
»die Kirche zur-tei. Als ich «edoch nach·
dem vertnitnen Gegenstande suchte, lam·
» Jemand die Hitttertreppe heraus, schloßi
E ans nnd trat in Jhr Privatkmnptoir.« ·
» »Ja Papae ArbeitezitnnterP Wie·
konnte das geschehett2« ries die junges
Frau lebhaft. »Weehalb sagten Ste·
nichts davon?« -
»Bitte,« unterbrach sie Hoffmann
sen., »bittel——Die Reihe zu tragen ist
an mir.——WaS ich höre, scheittt mir
katnn glaublich. Haben Sie die Güte,
sich näher zu erklären. Sie behan ten
also, Jemand hätte ansgeschloFen
staunten Sie ihn ?
»J«
»Wer war es ?« «
»Was ich ihn ttennen ?«
»Ich glaube Sie bereite darum er
sucht zu haben.«
»ge;r?Gregar Wendettheitn l«
» te «
Der alte Mann beugte sich weit vor
uttd stellte das mit pnrpttrnem Wein
gefüllte Glas, welches er eben zu den
Lippen erheben wollte. so unvorsichtig
nieder, daß es klirrend an den Teller
stieß. »Was erzählen Sie mir da?
Ich habe nicht den geringsten Grund,
alt Ihrer Wahrheitsliebe zn zweifeln.
aber-—aber-—Sie begreifen, dasz ich ietzt
klar sehen tttnß.« ·
Hortense berichtete nun, was sie ver
anlaßte, so rasch itt das Privatlomptoir
zn treten nnd wiederholte die wenigen
Worte, welche sie mit dem Korrespon
dentcn gewechselt hatte. Je länger sie
sprach, desto tttehr schwand die eisige
Ruhe, welche stets tote eine Maske ans
dent Antlitz Hoffmanns lag. Jeder
Nerv schien angespannt. In den tan
gen hager-en Fingern zttckte es förmlich.
»Hast nttter meinen Augen !« zischte er,
»der Nichtswiirdige !«
»Nege Dich tticht aus« Papa! Du
bist doch sonst kühl nnd besonnen ge
nng.« warnte Erbat-d
»Die Geschichte von dent Briese ist
erlagen nnd der Schlüssel ntar in mei
ner Tasche. Tet- Mensch maß sich
während der Geschästsstnnden einen Ab
druck verschafft haben,« snhr der alte
Mann sort. »Das ist ein Buben
streichl Kann matt an solche Verder
benheit glauben ? Ich habe bisher um
seines Vaters willen eine mir selbst nn
begreisliche Nachsicht geübt, nnd er wagt
es, mir durch diese ehriose That zu loh
nen! Er machtsich vielleicht noch mit
liederlichen Genossen über den treuher
zigen Alten, den ·Schwachlvpf- lustig,
der es nicht tnerlt, daß man ihn ver
höhnt nnd beträgt. Doch genagt
Es ist lächerlich, sich so vom Zorne Iorti
reißen zu la sen-«
In der - hat schien erdie verlorene
Kaltbltitigkeit allmäligk zurückzugewins
nett. Die steinerne nbe lehrte wie
der. Er stand anf, ntachte dett Damen I
eine steife Birneignng und entfernte sich. !
Jtt feitter Wohnung angelangt, ließi
Hoffmann sofort Gregor Wendenheith
rufen. Die Unterredunsg wollte leinl
Ende nehmen. Ter alte Buchhalterj
schiert Bisses Zu ahnen, rückte unruhig·
auf dent Stuhl hin uttd her nnd blickte .
nach der Uhr-. Seil Langetn selon be- z
uterlte er, daß feitt Zehn ans ldtvege ;
erieth und die Gunst dee Chess ver- ;
scheute Er hatte ed an Warnungen
nicht fehlen lassen und mehr als einmal .
geäußert: ,,Zerfto·re Deine Zukunft !
nicht ntuthtotlltgx werde ein tiichtigei i
Gefchiiftttntann nnd in einigen Jahren l
—tnein Wort darauf !—sollen fich Dir J
länzende Aussichten eroffncn. Herr
Hoffmann sen. iann Tir dett Weg(
bahnen. der ztt Glück und Neichthtttn,
führt, und er wird es thun «-—.nicht gerade I
aus Herzethlite oder Wohlwollen, j
aber weil ich ein Mittel besitze, ihnf
meinest Wünschen geneigt zu machett.«
«Seltsant, daß Du dieses Mittel
noch nicht zu Deinem eigenen Bortheil
ausniitztest,« pflegte Gregor dann stets
mit ungläubiger und spottischer Miene i
zu erwidern und erhielt ebenso regel- i
mäßig zur Antwort: »Ich bitt rnit
meinem bescheidenen Loose zufrieden ttud
nur für Dich ehrgeizig., Sobald der
rechte Zeitpunkt gelotnnten ist, werde
ich handeln.« f
Zu näheren Mittheilungen ließ er
sich niemals bewegen. ;
Die Klingel ertönte jetzt itt dent Zim- l
mer des Chess und bald darauf traten ;
Erhard und Hortense. von dein Diener
"Vholt, bei dent alten errn ein. Das H
; esicht desselben war ärmlich aschfahl, E
) eine Folge der Rücktritt-sung des gewalt
satn nnterdriickten Zorttes. Er dentete I
aus Gregor, der mit chtveißbedeetter
Stirn und verzerrten li en dastand,;
und sagte: »Jrecheo und se ges Lettgnen
trotz der klar zu Tage liegenden That- "
scthch :
»Es ist alles von ihr erfunden. Sie »
ist mir eindlich mit und will mich
i
i
l
s
uns Verderben sMrzenf peeßte der
Korrespondent or, einen tltckisehen
Blick aus das löschen versend, wel
vor Unwillen eeeot d, sich mit
sit-Milch ver Gebet-de
atteindre ten dee re chem- -
. ""·-. M
ilgrltg Ell-»tr- nachdem til « P
Mk vorn Stalle and beobachtet In
n, diese dieser Herr wirklich tnrz
nach zwölf Uhr die Hintertreppe empor
ging nnd erst nach einer Viertelstunde
wieder znrllckkam Er meinte aber, es
geschahe m Deinem Auftrag, nnd tilms
merte sich deshalb nicht weiter darum.
Wir habest mithin zwei Zengen.«
»Was bedarf ed also hier längeren
Hin- und Herreden-S 'r» rief sein Vater-.
»Du würdest mich sehr verbinden, wenn
Dn ed übernehmen wolltest, nach der
Zolizei zu schicken nnd die sofortige
erhastnng dieses Menschen zu veran
laffen.« wandte sieh der alte Herr an
seinen Sohn. »Die Aufregung, in
welche mich der Vorfall versetzte, hat
mich mächtiger angegriffen, ald ich ed
sürmöglich gehalten hätte. Dale die
llnannehmlichleiten mit dem Arbeiter
volle!——— Ich lömpfe meine Heiligkeit
stets gewaltsam nieder, weil ich wohl
weiß, daß sie fiir mich den Nuin der
Gesundheit bedeutet; heute habe ich
mich aber leider, alle Vorsicht vergri
send, hinreißen lassen und fühle bereits
die nachtheiligen Folgen.«
»Ziehe Tich nur zuriiek,« stimmte
Erhard bei. »Ich werde dafür sorgen,
dafz Herr Gregor Wendenheim das Hand
verläßt nnd daß polizeiliche Anzeige er
stattet wird.«
»Jenmethin bitte ich, großes Ans
sehen zn vermeiden. Es ist mir im
höchsten Grade peinlich, daf; ein Be
dienftetcr der Firma Hoffmann ör Sohn,
die sich durch tadellose Soliditilt ans
geichnet, seinen Namen mit einem sol
chen Schandfleck besudelt. Aber be
straft soll diese Nichtswiirdigleit unter
allen Umständen werden«-Habe auch
die Güte, meinen Buchhalter von dem
Vorfall in Kenntniß zu etzett.«
«ortense mit einer Handbeivegnng
ansardernd vorauszugehen, schritt der
Chef aus dein Zimmer. «
b. Kapitel.
Die Hände ani dem Rücken, ging
Hoffmann sen. in seinem Privatkoinp
toir anf nnd ab. Die Wogen der Aus
regnng wollten sich immer noch nicht
legen, wenngleich er ziemlich ruhig ans
fah. Nur wer ihn genau kannte,
wußte, was das Zacken der Mundwins
kel und die tleine Ader auf seiner Stirn
bedeutete. Ein leises Klopfen ließ ihn
aufhorchend stille stehen. Bermuthlich
kaut Erhard, ntn ihm den weiteren
Verlauf der Sache mitnnheilen, aber
nach dem kurzen nilirriichen »Herein!«
erschien statt deo Erivarteten der Buch
halter Wendenheint. Sein Gesicht
Higte den gewohnlichen untertoiirftgen
nodruet nnd fein Benehmen war nicht
minder geschmeidig und einschmeichelnd,
als sonst.
»Was wollen Sie ?« wurde er mit
eisiger Strenge gefragt. »Seit wann
ist es Gebrauch, nnaufgesordert bei tnir
einzutreten P«
»Ich komme meines Sohnes wegen.«·
lautete die liofliche Erwiderung »Er
hat sich ja schwer vergangen, aber-«
»Schweigen Sie von dein elenden
Burschen!« gebot Hoffmann. »Ich
will nichts hören! Wenn Sie gekom
men sind, flir ihn zu bitten, so hätten
Sie sich den Weg sparen kiinnen. Wer
die That nicht scheut, muß auch die Fol
gn tragen. Von nnr hat er keine
ischwang zu erwarten-«
»Auch nicht uln meinetwillen?«
»Um Jhretwilleti?-—-Was habe ich
mich weiter um Sie zu beküntmer«n?«
»Ein Sohn—mag er auch noch so
ntißrathen sein-ist dein Vater immer
also Herz gewachsen. Ich bitte Sie
inständing keine Anzeige von detn nn
seligen Vorfall zu erstatten i«
Ebenso gut konnten Sie versuchen,
den steinernen Drachen iiber meiner
Hausthüre nach iebig zu stimmen
,,Jch diene « hnen seit länger als
dreißig Jahren-«
»Dann- werden Sie bezahlt.«
»Aber ich war Ihnen ein treuer Die
net-«
»Da thaten Sie nichts weiter als
Ihre Pflicht.«
»Ein verichwiegener Diener-«
Diese Worte wurden so langsam nnd
mit so ieitiatner Betonung gesprochen
das; Haijzttann sich tunrvandte nnd den
Bitclkztaiter icltars in's Auge faßte. T oilt
dieser stand immer noch in gebeugter
Faltnng da, nnd lein Zug seinet- »ic
cchtes verrietlt, daß er herausfordert
oder Trotz bieten wolle.
Als der Chef der Firma diese lieber
äengnng gewonnen hatte, drehte er dem
escheidenen Manne wieder den stricken
zu. trat an dat- Fenster nnd sagte noch
miithigx «t-e:ssen Sie mich jetzt allein!
Sie lennen meinen Entschluß. Es ist
ganz ntttidtltig, noch ein Wort zu ver
lieren nnd ich will nicht langer gestört
werden«
Einen Augenblick blieb alles still·
dann tönte es dicht an feinem Otte
»Haben Sie mich nicht verstanden,
Zerr Hoffmann?—8ch erlaubte mir,
hnen in Erinnerung tu rufen, daß ich
länger als dreißig Ja re hindurch ein
treuer, verschwiegener iener war-«
»Ich wein ni t, warum Sie diese«
Worte derartig etonen. Treue und
Vers wie enheit sind Eigenschaften, die
ein nch lter besiyen muß, wenn er
in seiner Stellung bleiben will· Ein
besonderes Verdienst haben Sie sich da
tn t nicht erworben.«
«EO gibt aber Fälle, welche mit den
iibernorntnenen Pflichten nichts u thun
ben; ich tenne einen so en. —
ben Sie nie von Jemand einen recht
rasen, außerordentlichen Dienst ver
K Tal-hing ?—Besinnen Sie lich
? Etwas, wovon Ihre ganze
i «
. lande. der Schreck hat Sie tun
des d ,« rle Mit-,
Dic« » . Mute sie «
Miit-at I · ; der Chef einer nenne
III-ten entn, habe von Niemand
enlie u verlangen, an denen meine
Existenz ngt.« «
»Sie waren aber nicht immer diese
Groß-nacht des ndels, die Sie heute
find. Es gab e ne Zeit, wo Sie wenig
zu verlieren nnd wenig zu ho en hat
ten. Damals setzten Sie a ee ans
seine Karte nnd gewannen-oder ganz
» ehrlich ging es bei dem S iel nicht sit-«
I Nur in gediitnpftetn one wurden
diese Worte hervorgestoßen. Mit einem
s zornigen Auen-use wandte sich Hoffmann
" um, aber das Aussehen des hinter ihn
; Besindlichen hatte sich seltsam verändert
jsede Spur kriechender Unterwürfigkeit
kwar verschwunden Hoch aufgerichtet.
s den Kopf erhoben, mit herantiforderndem
sBlicke stand er da, ein ianipfbereiter
sGegnen nnd fuhr mit ironischer Be
stonnngforh »Ja, ich alter unbeden
tender Manu, der jahraus, jahrein auf
i seinem hohen Drehstnhl sin und Ziffern
i auszeichnet, welche die Höhe Ihrer Ein
s nahmen kund thun, ich könnte, wenn ich
zwollte, den Leuten eine gar böse Ge
: schichte erzählen von einein Kansmmth
»der das Giiiel nicht zu erjagen ver
mochte, bin er endlich seinem besten
Freunde, einer gnttniithigen, leicht
gläubigen Schafönatnr, ein Stück Lan
des, niit welchem absolut nichts anzu
fannen war. abkanste. Er that es
natürlich aus purer Herzensgiite nnd
der andere war froh, den nnsruchtbaren
JBoden los zu sein. Die gute That
blieb nicht unbelohnt; denn obschon
das Land, kurz bevor es in den Besitz
des betreffenden Kaufmanns iibergingz
von einein Bergmanne vergebens auf
Kohlen untersucht worden war, entdeckte
man später doch, daß es ein reiches
Lager dieser schwarzen Diamanten barg.
Der erste Eigenthümer des gesegneten
Erdbodens wollte nun natürlich ver
gweifeln iiber seinen dummen Streich,
och daran ließ sich nichts ändern, alles
war nach Fug und Recht zugegangen
nnd so blieb ihtn denn nichts iibrig als
zuzusehem wie der Neichthuni, den das
Schicksal fiir ihn bestimmt hatte, in die
Tasche seines ausopsernden Jugend
sreundes floß, während er selbst, nach
dem Alles mißlungen war, was er ver
suchte, in die weite Welt hinauszog und
dort tvohl verkoinnien sein wird, denn
man hörte nichts weiter von ibni.«
Hoffmann blieb jetzt vor feinem Buch
halter stehen nnd lachte. Es war ein
seltsames, nnheimliches Lachen« das eher
einer boshaften Verhohnung, als einem
Feiterkeitsausbruch glich. Die grauen
lagen blickten dabei noch unfreundlicher
als sonst und die dünnen, farblosen Lip
pen legten sich fest wie im Krampf um
die Zahne. »Der arme alte Mann
fängt wirklich platzlich an, geistesschwach
zu werdcn,« sagte er geringschatzend;
aerzählt da eine Geschichte her, die der
ganzen Welt bekannt ist, nnd scheint da
bei noch mit seinent Scharssinn prnnien
zn wollenl Nun. inein lieber Wendeli
heiut, wenn ich nicht beriicksichtigte, daß
Sie ein schweres llngliitt erlitten haben,
o wiirde ich Ihnen etzt sofort die
« hiire weisen, denn « hre Erzählung
von dein tianfnianne und seinem
Freunde enthält offenbar irgend eine
versteckte lJtnpertinenz. Nur schade,
daß der ganzen Sache die Pointe fehlt.«
»:ltein, die Pointe fehlt ihr nicht;
diese besteht vielmehr darin. daß der
Bergmanm welcher zuerst mit Unter
suchung des Terrains beauftragt wurde,
nicht aus Unwissenheit, sondern aus
Eigennutz nnd Berechnung ein solches
Urtheil abgegeben hat, dasz er bestochen
wurde. nin durch feine Aussage den
Grundbesin zu entwerthen, daß es sich
um einen wohliibertegten nnd vorberei
teten Plan handelte-·
Ho imann war näher getreten nnd
legte eht die tnochige Hand schwer auf
Wendenheitns Schulter. »Nehmet:
Sie siTzin Achtl Ich habe bisher auf
Ihre orte so wenig Gewicht gelegt,
wie aux das Geiliiff eines Hundes, wenn
Sie a er nicht anfhoren, atbernes Ge
schwilh zu wiederholen, wenn Sie etwa
gar ans verlenniderischen Bemerkungen,
ie Ihnen hie nnd da zu Ohren kamen,
eine Art von Racheschwert schmieden
wollen, um mir heimtiickische Streiche
it versetzen, weil ich Ihren lSohn Liir
sein blibtsches Betragen bestraft se en
will, so werdet mich Ihrer zu erweh
ren wissen. amit Gott befohlen,
Herr Wendenheitnl Wir beide taugeu
nicht liinger zusammen, das sehe ich
ietzt ein. so aeben Sie Ethrer Weael
Tagtisiehalt wird Ihnen sur das niichste
halbe Jahr ausgezahlt werden. Zoll
ten Sie sich aber einsallcn lassen, nicht
niit hochster Achtung von inir zn spre
chen und namentlich der Vergangenheit
atigehorende Ereignisse falsch dar-zustel
len, so würde ich Sie znr Rechenschaft
ziehen, nnd zwar ans die strengste und
nachdriieklichste Weise. Damit ist ge
sagt, was nolhig war. Ich liebe es
nicht, ntich niit meinen Untergebenen
hernniznstreiten. Verlassen Sie das
Haut-, ohne langer zn zögern nnd zwin
gen Sie ntich nicht, Maßregeln zu er
greiseti, die ich lieber vermeiden tnöchte.«
»Es sollte Jhnen schwer fallen, niich
einer ltiige zu zeihen, wenn ich auch
Wort slir Wort alles, was ich vophin
sagte, taglich nnd stündlich wiederholen
I tvollte,« entgegnete Wendenhelnt. »Ich
stoeiß sehr gut, dosz Sie infolge Ihrer
gesellschaftlichen Stellung recht woh itn
; Stande wären, inich niit Ihrer lieber
ktnacht zn erdrileten, und da die Sache
silbecdiett verjahrt ist, i wei aber auch
lnicht minder-, wie vie « hnen an dem
IRuse strenger Nechtscha enheit liegt.
Könnte ich das, was i vorbrachte,
nicht dar Beweise erhörtem o würde
ich estfhglegen ha en, dessen d rsen Sie
geto e .«
O ist mir durchaus rttthselhast, was
Sie mit Ihren blendet-brannten Reden
Wanst-n- M gedeut- lch visit
gkea noch siehe nett ineiaer kostbaren
sacäwhwkam M- sch« Rand, McNally & Co.’s
J. P. WINDOLPH,
Grand Island, .... Nebraska
HALL, HOWARD, MERRICK und SHERMAN Counties.