Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 15, 1893, Page 8, Image 8

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    « MEMMPRUM
, «- - Wer Mkunftfand es elfert
W W bedenklich, feinem ande
W VII Virchhattekftelle zn übertra
RssM kam der Zufammengebro
« T LM stens in die Lage, auch für
. . eHelaffene Frau for en zu
X I · --——L der war die Gefnnd eit des
"- fchon zu tief zerrlittetz er
H Inse. hier in der neuen Welt, zu bit
tere Noth gelitten haben, ehe er dies
bessere Unterkommen gefunden hatte,
denn nach kurzer Frist stellte fich heraus.
des der Unglückliche an einem unheil
bcml Bruftübel litt. Ja den letzten
H Tagen halte der Fabrikant wohl be
. merkt, daß sich fein Buchhalter nat-noch
, lass-faul aufrecht hielt nnd kaum mit
An trengung aller Kräfte feinen Posten
auszufüllen vermochte
Wirklich traf im Laufe des Tages von
Lauterbach eine Karte ein. »Ich kann
heute nicht kommen, ich fühle mich zu
elend ;——l)offentlich geht es morgen bef
fer, dann werde ich nicht mehr fel)len.«
—Aber am anderen Tage fehlte Lauter
baeh doch wieder, nnd nun hielt fich der
Fabrikant verpflichtet. den Aerinfien
aufznfnchen, um zu sehen, wie eseigent
lich mit ihm stand, nnd wenn er ernst
lich krank geworden war, für ihn zu for
gen.
In einein durstig ausgestatteten Hun
mer fand Helsert seinen Buchhalter,
nnd ein Blick in das abgezehrte, hektisch
erdthete Antlitz verrieth, daß die Tage
a vielleicht die Stunden dieses Mannes
gezählt seien. -
Bei dem unerwarteten Erscheinen des
Prinzipals suchte sich der Kranke in sei
nem Bett ein wenig auszurichten, und
während seine Blicke sehr unruhig und
sorgenvoll iiber den Fabrikanten hin
wegschweisten, feuchte er mühsam her
vor: »Berzeihen Sie mir, Herr Hel
fert, ich konnte wirklich auch heute nicht
kommen-Sie se eti—-—«
»Ich wollte Este nur aussnchett, nnt
zu erfahren, ob ich nichts siir Sie thun
ann? Ich tniichte siir Ihre bessere
Pflege sorgen, nnd so lange Sie krank
find, beziehen Sie selbstverständlich Ihr
Gehalt weiter.«
« Nun leuchtete ein Freudenschitntner in
den halb erloschenen Augen des unglück
lichen Mannes aus. »Ich danke Ihnen
—-na, lange werden Sie mich nicht aus
dem Halse hat-ein« setzte er mit bitterem
Lächeln hinzu; »denn ich fühle es,« und
ein häßlicher Huften hinderte ihn atn
Weitersprechen.
Helfert wollte den plötzlich so Hofs
nungslasen ermuthigen und ihm zerost
usprechen; aber dieser begann nach einei
ause von Neuem : »Nein, ich sühl’s, es
geht mit ntir zu Ende-— ich wollte
Ihnen noch heute schreiben, jetzt
habe ich’s nicht nöthig-jetzt kann ichs
mündlich sagen, wenn mir noch so Viel
Kraft bleibt.·«——Bet-geblich bat Helfert
seinen Buchhaltck, sich zu scheitert und
heute nicht so viel zu sprechen, der
Kranke fuhr unter kurzen Ruhepausen
hastig fort, trotzdem ihn zuweilen ein
starker Hnstenansall fast zu ersticken
drohte. »Meine Frau hat mir erst heute
" wieder geschrieben-Bitten Bitten-«
Unsinn-es ist doch alles zu spat.M Da
ist der Briet.«—L-auterbach zog unter
seiner Bettdecke ein zertnittertes Papier
hervor. »Und was das Schönste ist, sie
macht mir Vorwürfe, daß ich ihr noch
nichts geschickt habe !——Ja, konnte ich es
eher-Pl Bin ich nicht in New Yort dei
ntthe verhungert, dis ich endlich das
Glück hatte, bei Ihnen einen Unter
schlups zu finden. Da heißt es noch
unnter bei uns: In Amerika kann man
rasch reich werden-—ja, rasch elend nut
kdnttnen!—-Jch habe mir setzt endlich
hundert Doltars er part-—wahrhastig,
ich habe mir’s dont cuude adgedarbt——
sie liegen dort iin Fenstern-« und Lauter
dach zeigte aus einen in der Ecke stehenden
Wisch. »Bitte, nehmen Sie das
Geld nnd wenn ich todt din, dann schi
cken Sie es, tnit dem Gehalt, das ich
etwa noch zu des-muten had’—und nach
Reisig der Begräbnißiosten——an meine
Fran- Die genaue Adresse ist aus dem
- e.
»Bisher Latini-doch so schlimm steht es
je noch nicht mit Ihnen, das hat alles
Zeit-· suchte Heler seinen Landsmann
beschwichtigen, der durch das viele
« Reihen in immer größere Aufregung
seeathen wur.
« »Nein, nein, es ist aus nnd bald-—
Nicht wahr, Sie ersiillen einem armen
- «-La:tdsnntnn den letzten Wunsch ? Sie
. :« sind ja ein Deutscher und haben noch ein
·-—Zäz.—slznen ist es hier gegliickt, wäh
Dee Kranke kunnte nicht nie r weiter
spreche-« er var völlig erschii t. Die
, , u Finger tustetenatts der
M und ; er bewegte die Lip
J « - kein en kaut met-Verput
.beechesdes Auge ruhte u einmal
d uns dein Fabrikanten ; ein leises
W lehter Seufzen und die
W des Unglücklichen tvaren zu
I Alt
»Weder FrodoH
»Not! bist Du schon eiu Jahr fort
und hilft mir noch immer nichts geschickt,
wie Du es doch so fest versprochen hat
test, und ich lebe hier in Noth und habe
Schimpf und Schande dazu-wenn sie
jagen alle, daß ich mit Schuld sei an
dem Bettler-ern und doch ist Gott mein
· seen e, wie ich Dich immer gebeten habe,
» citielsiraße u gehen und nicht im
Mtso toll dcou los zu wiethfchnften,
Wol- dns Geld nicht alle werden
ktömee . Du konntest nnn einmal meine
meinten nicht leiden und darüber
ei zwischen uns Streit und Zank
sollte daß vie was Ordnu
W bew, sman uns kess
Mk U t:
m DYU LeDnes
n
szÆ D-; M « »
Wz Wirst-de sticht-ON ge
Ztet habet-. Deine Frau zu werden!
iie Du date-als bei Deinem Vetter in
im rer kleinen Stadt nun Besuch warst
im mich kennen lernteft, da haft Du
mir goldene Ver e versprochen; ich
sollte ed so gut bei ir haben, denn Du
; hättest ein brillantes Geschäft nnd non
( Nothleiden könne bei-Dir nicht die Rede
i sein« Das bat mich verblendet nnd ich
I habe ,ja« gejagt, obwohl ich meinen Ju
x endgeliebten noch nicht vergessen hatte.
HYFch habe Dir ja ehrlich bekannt, als
JEOU mir den Heiratysantrag machtest,
Ldaß ich schon einmal verlobt war nnd
E das Verhältnis nur deshalb gcldst habe
weil ich mich vor nichts fo fürchtete, als
vor bitterer Armuth, und ich hatte doch
meinen Bräutigam sterblich lieb nnd io
viel weiß ich jetzt, mit ilnn wäre ich
nicht in solch Elend gerathen, dcnn mein
Gustav war kein Leichtsinn, sondern ein
ordentlicher, tüchtiger Mensch, und icg
habe es nachher bitter genug bereut, da
ich ihm nicht mehr Vertrauen geschenkt.
Er hatte mich so innig lieb, wie ich’s gar
nicht verdient, wankend Tu
»Nun, ich will von oetn allem sriu
sein, es ist damit doch nichts zu ändern.
Konntest Du mir wenigstens nach und
nach so viel schicken, daß alle das Gelt
wieder bekämen, das sie durch Dich ver
loren haben, dann wollte ich schon
meinem Schöpfer danken! Für mich
will ich ja nichts. Ich hätte lieber ge
darbt nnd gehungert, nur ehrlich wollte
ich bleiben, das war stets mein einziger
Gedanke. Nun ist es doch viel schlim
mer gekommen, als ich’s für möglich
gehalten habe!——Jetzt aber weisen die
Leute mit Fingern ans mich, nnd das
macht mich unglücklicher als alles. Du
schreibst mir, daß Du jetzt endlich eine
nte Stelle gefunden nnd rair bald Geld
schicken würdest. Ich will Dir ehrlich
gestehen, aus Deine Versprechnngen
gebe ich nicht viel. Was hast Du mir
früher aller- versprochen nnd wie weni
hast Du Wort gehalten ?—Dn wars?
von je gewonn» ilott und iider Deine
Verhältnisse hinaus zn leben. und das
wird ,da drüben« wohl auch nicht besser
geworden sein. Mochtest Du nur end
lich einsehen, daß man damit nicht vor
wärts kommt.
Deine unglückliche Mathilde.« ·
Als der Fabrilant den Brief, dessen
Schriftziige er nur zu gilt kannte, zu
Ende gelesen hatte, faltete er ihn wieder
sorgfältig zusammen und starrte dann
lange vor sich hin.-—Die Vergangenheit
tauchte vor ihni ans, die er be raben ge
wähnt und die er alle die « ahre über
doch nicht völlig überwunden. Ja, sein
armer Buchhalter hatte wohl recht ge
habt ;—es war ihm in Amerika gegliickt,
wie noch selten einein Deutschen in den
letzten Jahren, denn die Zeit, wo ed
dem Einwanderer leicht wurde, in den
Ver. Staaten sich rasch ein Berinö en
n erwerben, war vorüber-. Helert
sagte sich felbsi, daß er Glück gehabt,
als er vor zehn Jahren mit einem kleinen
Vermögen nber den Ozean gesegelt, itn
Innersten freilich verzweifelt und um
seine schönsten Hoffnungen beraubt, da
das heißgeliebte Mädchen noch im letzten,
entscheidenden Augenblick sich geweigert
hatte, die Seine zii werden.
Glück welk es freilich gewesen, daß
; der wenig bemittelte Buchbinder in ver
shältnißmaßig kurzer Zeit, selbst sitt
Famerilanische Verhältnisse, es zum
iwohlhabenden Manne gebracht hatte;
I-—aber Glück allein?—Geschicklichleit,
"Fleisz, Umsicht nnd Sparsamkeit, alle
diese sordersamen Eigenschaften hatten
«wohl auch das ihrige mit beigetragen,
xdaß die kleine Lederwaarenfabrik, die
Heler zu gründen gewagt, mit jedem
« Jahre an Umfang zunahtn und ihn jetzt
z- schon zwang, ein eigenes Keins-wieder
sonal zu hatten. Und welch’ ein seltsa
mes Geschick! Der Gotte seiner Jn
gen eliebten hatte als Schiffbrüchiger
in nein Bat-can ein Unterkommen ge
sn nnd gefunden.
« or dem ernsten, im Sturm des Le
bens gereiften Manne tauchte die ganze
Vergangenheit nnd das Bild des then
ren Mädchens wieder auf, das er so
leidenschaftlich geliebt nnd dessen Ver
lust er niemals ganz überwunden hatte.
Alle Welt pries ihn glücklich und Be
tannte mochten ihn so nennen, wahres
Glüek hatte er nicht gesunden ;--- die
Wunde, die ihm damals ges lagen wor
den, war wohl mit der Zet net-nordi
aber nicht geheilt.
. Der Fabrikant war unvertnalzlt ge
blieben, wie sehr auch gute Freunde sich
- bemüht hatten, ian eine Ledenegeseihv
k titt zuzuführen. Zu seinem arbeitern
jchett Dasein fand er ohnehin wenig
sZeit, mit dein weiblichen Geschlecht zu
E verkehren und die jungen Damen, mit
denen er flüchtig in Berührung gekom
kmen tout-, entsprachen durchaus nicht
" dein Ideal, das er noch immer ini Her
zen trug· Mathilde war es gewesen,
Hdie alles besessen, was et von einer
lFran gefordert. Sie war klug und ver
T ständig, voll Frische und Lebensluft, die
J ihn erheitette, und doch zugleich in allem
Maß haltend. Wie blitzsauber hielt sie
»sich nicht und wie tüchtig war sie in dent
kleinen Hauswesem das sie nebenbei
führte !——-Deun sie mußte utit der Mut
iter von ihrer Näharbeit leben und die
lleteteee lümmeete sich wenig um den
— shaltz die schwache, lränlliche
met legte überhaupt alles gern auf die
stärkeren Schultern ihrer Tochter, die,
trotz ihrer Jugend, in allen Lebenesras
gen einen klaren. nüchternen Verstand
an dete Tag legte.-—Bielleicht war sie
eiet wenig zu verständig und nüchtern;
-—-daa hatte fee ihm bewiesen, weil sie
m Angst nnd See-ge unt die Zukunft
the Herz zum Schweigen ebea8t, nnd
m war sie dein m " chicksal
t« «-M M
KYJOW Mike-u
. » H
I -, darum Imer Mk- IWM
g en, ihn- vektraneat Es ckka
;noch einmal Meerle durch M
sBru t. Wie brav, wie rechtfcha , var
Fdie ekmfee an? ietzt nach ge fiel-un
Lminen in ihrem tend; das bewies ihr
Brief. Sie wollte nichts für M- nur
act-lich die Schulden zurückzahlen kön-.
nen, die ihr leichtlebiger Mann gemacht
hatte. Das war wieder seine Mathilde
»er er sie gekannt nnd geschätzt hatte
die lieber darben nnd auf Alles verzich
ten wollte, als ihren ehrlichen, gneen
Namen zu verlieren, nnd er mußte die
schwer gevrüfte Frau aufrichtiq bewun
dern. S-olc1)’ chrcnnocrthc Ncsinnnna
fand ein Echo in seien-in Hex-sein Hatte
er doch genugsam kennen nclc1«nt,s.sic
selten man in nnscrn Tagen darnach
fragt, wenigst-end noch die Ein-e zn ket
ten, wenn man auf der Hctzjagd nach
Genuß nnd Gewinn materiell zusam
mcngcbrochen ist.
s- s
»Heute bringe ich Jhnen was Gutes
—einen Geldbrief«——iiiit diesen Worten
trat der Postbote in das enge. kleine
Zimmer, in dein eine Frau an der Näh
maschine sasz nnd emsig dieselbe in Be
wegung setzte;
»Wirllich".« rief die Näherin und
über ihr abgehiiriiiteö Antlitz flog ein
Schimmer freudiger Erregniig Mit
itternder Hand unterschrieb sie den
ostschein. Tausend Mark-das war
eine Summe, die sie tanin erwartet
hatte. Eo stichteihr Mann doch end-J
lich Wort zn halte-i! Enthielt aber
wirklich der Brief den angegebenen Be-»
trag? Hasiig brach sie die Siegel.
Eine Anweisung über tausend Mart
auf eines der ersten Beinlhäuser Stet
tins fiel ihr entgegen. Das- war also
in der Ordnung. Nun wollte sie rasch
den Brief iiberfliegen. Aber das war
ja nicht die Handschrift ihres Mannes!
Betroffen laei sie die wenigen Zeilen
»Jin Austrage Jhres Gatten erlanbe
ich mir, Ihnen eine Anweisung über
tausend Mart zu über-senden Als der
selbe var einigen Monaten die Buchhals
terstelle bei mir annahm, war seine Ge
sundheit bereits sehr angegriffen und ich
habe Ihnen die traurige Mittheilung
u machen, daß der Acrinsie gestern
seinem Leiden erlegen ist. Sein letzter
Wunsch wen-, Jhnen seine Ersparnisse
zu übersenden. Jch werde jetzt seinen
Nachlaß versilbern und Ihnen dann den
dasiir gelosten Betrag ebenfalls zugehen
lassen.«
Wenn auch Frau Lauterbach ihren
Mann nicht sehr geliebt und nur die
Aussicht ans eine gute Bersorgung sie
bestimmt hatte, seine Werbung anzu
nehmen, utid wenn sie ihm auch in der
letzten, schweren Zeit bitter gegrollt,
daß er durch seinen Leichtsinn nnd seine
Verschwendung sich nnd sie in’0 Unglück
gestürzt, die Nachricht seines plötzlichen
naschen-eng berührte sie doch sehr
chmerzlich Der Tod löscht Vieles
ans. »Sie konnte ihni nicht mehr zür
nen ; sie mußte ihm heiße, bittere Thra
nett nachweirien und zugleich drückte sie
der Gedante, daß ihr nun jede Hoff-«
nung zur Wiederherstellung ihrer fhrej
abgeschnitten sei, völlig zu Boden. Nachj
einnial niuszte sie den Brief lese-is
Aber was war dasj- Unter dein ganz’
eschitfteimäßig gehaltenen, mit einem
z « irinastetnpel versehenen Schreiben stati
- den von anderer Hand die folgenden
! Zeilen:
» »Liebe, gute Mathilde! Ich bedauere
» den harten Schlag, der Dich getroffen
«- hat. Schreibe mir, wie viel nöt ig ist,
sum alle früheren Gläubiger eines
lverftorbenen Mannes n befriedigen.
E Die Summe steht Dir sofort zur Ber
s fügzing Eduard Helfert.«
, les schwirrte ihr vor den Augen-—
« War das allei- tein Traum, keine Sin
nestänfchungP Stauden diese Worte
s wirklich aus dein Papier? Sie las die
; Nachschrift noch einmal, Zeile fiir Zeile
! —Edi·iard.delfert.—-Es war fein Zwei
Ifel, sie täuschte sich nicht-»Der Ge
: liebte. den sie im letzten entscheidenden
i Augenblick fiir zu arm gehalten, uin ihr
Geschick in feine Hände zu legen, er war
ein reicher Mann geworden, während
sie selbst mit demjenigen irrt- tiefste
lblend gerathen war, mit dem sie sich
wenigstens vor materietler Sorge so
sicher gewöhnt hatte. Ach, warum hatte
ge ihrem Eduard nicht vertraut L- Wußte
e nicht, daß er ein ehrenwerther Cha
rakter war, init dein sie nicht untergehen
konnte, und ain allerwenigsten mit
Schimpf und Schande, wie es ihr spä
ter doch ergan en war. Warum war
sie« un lebten ugenblick feig zurückge
wtchenlt Ja, warum ils-Und er, der
Gute, Edle, wollte sie jetzt retten nnd
ihr den ehrlichen Namen wieder ver
schaffen. nach dein sie so heißes Verlan
en tragt-War ers denn wirtli im
ande? Hatte er schon soviel ld
erworben ? Ach, er wußte Fa ni t, wie
hoch die Summe war, uin d e ihr Mann
die Welt betrogen hatte!
Dreißigtaufrnd Mark-— das war sicher
- mehr, als der Gute gedacht hatte, und
überstieg liei Weitem seine main-»
Lider sollte ed ihm wirklich schon grgliickc
fein, sich »du drüben« ein so givßes
Vermogcn zu erwerben, daß dreißig
tausend Mark siik ihn wenig bedeutete-i ?
« Er hatte ja schon ihren Manne-le Buch
" halten« beschäftigen können und mußte es
deoyalb bereits in etwas Tüchtigem ge
—bracht haben. O, wie sie ihm all das
TGuie dunkel-—- Er verdiente es; er
hatte sich über alle Erwartung empor
earbeitei, und liess-sie hatte so viel
utept ehabt vor der bitteres Armuth,
in die sie an feiner Seite vielleicht ge
rathen würde, und jetzt war sie doch
nicht ihrem Schicksal entgangen, ja, noch
ärmer, elender geworden, als sie nur
ahnen geweint
Frau Lauteer verlau- in tiefe-,
· Sile d di
zp WANT-ältste- zl lustig-DR
ÆMM W ssisss
««,
Beftelumgkn auf vorstehende Werke nimmt zu jeder Zeit an
ihrem ehemaligen Verlobten innigst dan
ken und ihnt ehrlich belennen· wie sehr
sie später ihren Schritt bereut und wie
sehr-nein, nein, sie durfte nnr danken,
nichts weiter; es war ia alles vorbei;
er hatte gewiß längst ein häusliches
Glück gefunden, und sie war eine arme,
vor der Zeit gealterte Frau.
I
I I
Es war fiir die Gläubiger des Kauf
manns Lauterbach eine Ueberraschung,
als sie bei eller und Pfennig all’ das
Gelb zurii erhielten, dab sie ja längst
verloren gegeben hatten. Alle Achtung.
eine seltene Frau! so lautete jeht dao
Urtheil Derjenigen, die seither nicht
verächtlich enug von der Ungliicklichen
sprechen ge onnt. Wenn die Gläubiger
Lauterbachs erfreut waren, daß sie Gel
der, die sie bereits auf das Berlnsttonto
geschrieben, ganz unerwartet zurücker
gjeltein fo fanden die Unbetheiligten das
erfahren der Wittwe sehr seltsam,
wenn nicht gerade einfältig. Wer in
unseren Tagen bankerott macht, der
sucht dabei, wenn irgend möglich, sein
Schäschen in’s Trocketie zu bringen;
aber es stillt ihtn doch nicht ein, hinter
her die gefchtidigten Gläubiger in be
zahlen. Das war von der Wittwe
mehr als wunderlich-Konnte sie nicht
mit dein Gelde, das ihr Mann ihr hin
terlassen, sich ein leidlich angenehmes
Dasein sichern ? Und wie war nur der
leichtsinnige Mensch, der Lauterbach, so
rasch wieder zu Vermögen gekommen?
Gab eb «da briiben« noch immer Gele
enheit, große Summen zusammenzu
echlagenlt Oder hatte er schlauer-weise
vor dein Bankerott so viel bei Seite ge
bracht? Und nun war seine Wittwe
dumm genug, alles herauszugeben an
statt diesen hlibschen Rothgroschen siir
lich gn behaltenl Na, ehrlich war es
ebenfalls und ein hübsches Stimmchen
mußte ed gewesen sein« das Lauterbach
hinterlassen· denn die Wittwe. die seit
der Flucht i res Mannes sich mit H lse
ihrer Nähmaschine kümmerlich durch e
schlaszen hatte, lebte jetzt wieder in be e
ren erhaltnisseir. Sie hatte, während
es ihr schlecht ging, so elend ausgesehen;
jetzt blühte die Frau förmlich noch ein
mal auf. Iriiher mußte sie sehr hübsch
ewesen sein, Lanterbach hatte ja nur
s blntarnie Mädchen geheirathet, weil
es ihm so gefallen.
Jetzt war sie freilich unt zehn Jahre
gealtert nnd Noth nnd Sorge hatten
auf dem biaffen, feinenGesitht ihre deut
lichen Spuren zurückgelassen ; aber noch
jetzt waren diese zienitich regelmäßigen
Züge voll Unmuth, und wenn sie
iåchelte, was freili nur noch euen
zeickyiix gewann siea le Herzen. twas
in achw, Schlichtes verrieth ihr gan
zes Wesen, sie war klug nnd verständig
und nicht leicht aus dein ruhigen Geieife
u bringen, um so mehr wanderten fid
J ieLeute, daß te nicht weit mehr au
; theeu Vorthetl me.
i Mut sollte uns dem Staunen nicht
l stammen. Ne, Ablauf des
, Ihm reichte , Wittwe des
Boote-Fettequ M Des-tummelte
Uck dlc PMUL Vck M New YOU Ich
bedeutendes Geschäft nnd ein großeöi
Vermögen besitzen sollte Eingeweihtej
finster-ten sich zu daß der Mann ihr?
Jugend-geliebter sei den sie früher wegen s
seiner Armuth zurückgewieseu habe nnd «
der aus Amerika gekommen sei, um jetzt
nach einmal um ihre Hand tu werben- ;
säh, und sie war klug genug gewesen,1
setzt nicht wieder »Nein« zu sa en!
Unbekiimmert um all das eschwäh
der Leute führte das jetzt auf Immer ver
bundene Paar in der ueueu Welt ein
neues und glückliches Tafeln. »Ich
fürchtete mich früher vor der Armuth
ietzt fürchte ich, daß wir einmal zu reich -
wert-ein« sagte Mathilde zuweilen
lächelnd-» Sei ohne Eorgef war die
Antwort des Mannes, »wir wollen Gu
tes thun, so weit unsere streifte reichen, «
das wird nne nicht zu arm, aber auchl
nicht zu reich werden lassen-« »und die
Tresslichen waren Beide bestrebt, diesesl
Wort zur Wahrheit in machen. .
Plaiidütfchet
Dockszpkaiendcx
«e-;-«, "«Tcit«klbe enthält eine Milli- dic
bcstisii Yississiosch in Hochbeutsch nnd
’1Tlctttdciitsch, zahlreiche Jllnstiationcii
usw. ;!i’ni· II sientg tin ».lniiiqei iiiid
Hei-old. «
statische Former
gegenseitige
Feucrvcrsicherungs - Ge
icllschuft
von Hatt und angrenzenden
Genaue-.
Tiefe (Ueielljchaft besteht erst seit titiiisi Zeit
nnd zählt bereits 765 Mitglieder nnd hat«
QUWIW metth verjicheiL Wegen Iliigtnnits
wende iiian sich an !
Beim-Geiz Ze! r Win. Stolleth t i» ;
Penn- Sihiiuiiim Zchaiimeism .
Tau-toten U Verschu. L. Mohr, Ki. ’
Eckekimneiiginiiiinet: 1«eter1«2icteii «iohii’
L ltmann.
»s-— Für einen guten Trunk vergeßt
nicht, die Wirthschiift von Hciiiy San- ’
dei« zu besuchen.
i
—- lciirly Kister Hier Miit-im lliusly
Rinier-V die beriifniten kleinen Willen fiir
Vetfiiipfuiig, Kop weh Tispepfm nnd Rek
vositäi. A.W. Buchheii.
Ur. kl. c. Mille-«
S n h n - ch z X.
W a- .Wwi« Mut- »He-sie
W IIWY Mk
—- lstt ist einerlei, eine leichte (5stlältitttg,
h»isttgetts:tltthäittttttg oder starker Hutten.
»Un» Minim- .Hititettlitr« vertreibt sie. A.
W- Bucht-en
Wir müssen darauf bestehen
für die nach Deutschland zu fendenden
Zeitungen striktc Bot-ausbezah
lung zu haben. darum sind alle Die
jenigen, die den »Anzeiget nnd Hei-old«
nach Deutschland senden, aufgefordert,
das Abonnentent etnzusenden.
Keine beiseie Hülfe Znt Verdauung,
Kein besseres Mittel gegen Tispemia,
Nichts mehr Zuverlätsi für Wallenleiden
nnd Verstopfung als Te itt«s Littlo Ban
Rissen-« die bertthntten kleinen Willen.
W. Buchheit.
Belohnunst
Jeht ist die Zeit, Gute Freunde und
Nachbarn naht-forderst, auf den »An
zcigek und Hei-old« zu abonniren.
Eine Wind-nähte
geben wir Demjenigen, »v o l l ft il n d i g
f e e i, der uns tto neue Abottuenten ein
sendet (auf ein Jahr itn Bot-aus bezahlt-)
Eine bessere Gelegenheit habt Ihr
nicht wieder, Euch eine der besten Wind
mühlen, die ,,Aektnot-ot-«, ganz Stabi,
anzuschaffen. Jeder hat ab und zu ein
paar Stunden oder auch einen Tag freie
Zeit nnd kann diese benutzen, ein paar
neue Abonnenten füt- diefe Zeitung zu
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gebunden xu Je 16 Mk. -ider in 42 Ueferuugun tu je 1 Mk.
„Ein Werk, das alles au*i»chikgt, was bisher auf dieaom
j Gebiet geieistct wurde.* (»Die Natur.**)
Pf.anzt nlahen.
Von Prof. Dr. A. Kernervon Mariiaun. Mit 2100 ' d
dungen im Text und 40 IVbeudr i*». ? Bv»*’* in
franz gebunden xu je ICMfc.oder in -V* U«-;Vntn :>*»«;•• .
nIn allem und allem eln Pruebtwerk, wie, wir wihMen
I wobl, waa wir mit dieaen Worten aag<»n , kein xweitea exi
•tiertM („Xeue Frets Freest.**)
Erdgeschichte.
| Von Prof. Dr. M. Xeuinavr. Mit 916 Abblldungen Im Text,
4 Karten und 27 Farbendrucktafeln. 2 Bande in Halbfranz
gebunden zu je 16 Mk. oder in 28 IJeferungen zu Je 1 Mk.
WMH Freuden auf daa Dringendate xu empfeblen.**
(Oberbergrat Prof. Dr. Credner.)
Meyers
Konversations-Lexikon.
Fiinfte, neulrearbeitete tt. vermrhrte Auflage.
Mehr ali 100,000 Artikel auf nahezu 17,500 Heiteu Text mit
ungef&hr 10.000 Abblldungen, Kartell und Piam*n im Text
und anf 950 Tafein, darunter 152 Farbendrinktafein Und
260 Kartenbeiiagen. 17 Hand* in Halbfranz gebunden zu j«
10 Mk. oder in 272 Lieferungen zu je 50 Pf. (7m £ reek tine a.)
Daa ueueute und anerkannt bedeulendate Werk seiner Art
Meyers
Kleines
Konversations-Lexikon.
Fiinfte, neubrarheitetc u. vermrhrte Aufnqe,
Mit mehreren If under! Abbildangen, Karten und Farben
d ruck tafein. 3 Ibtade in lialbfranz gebunden zu je 8 Mk.
oder in 00 Lieferungen zu Je 30 Pfennig.
j.Ein Xacharhlagebueli er*ten Hang#*, ein Xotiploxultra
von VieUeittgk* it, Pragnanz und Kirbi-rheit.*4
("Deutsche UundtchauJ*)
Meyers Hand-Lexikon
des allgemeinen Wissens,
in einern Band. Fiinfie, neubearlrittfr Auflage. In Halb
franz gebunden 10 Mk.
„Wir kennen kelo Buck, daa dlewtn an Brandi bar*
k*-it glelcbkarne.“ (nSiiddeutsckt Pre»si.'t)
ProbehcfU liefert jede Jiuchluindlung auf Verlangen znr Anaicht. Anafilhrliche ProapeJctc gratia.
’ = Verlag des Kibliographiselien Instiluts in Leipzig und Wien. =
J. P. WINDOLPH.
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