Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 03, 1893, Image 1

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    Grand Island
Zmzmyem mmM emmsl
Niemang
Grund Island Nebraska Freitag den 3 November 1893
Nummer 8
Zsorijen Rundschau
Dr. Schweninger hat dein Fürsten
Bismarck gerathen, einen Theil des Win
terg in aller Stille in Ober-Hallen zu
verbringen.
Glah-Pafche, ein preußischer Stabe
ofsrzier, ist für weitere drei Jahre vorn
Sultan engagirt worden, um die Neuga
nisation der türkischen Armee fortzu
sehen.
Die spanische Regierung hat der
Leowe’schen Gewehrfabrik einen bedeuten
den Auftrag für die Lieferung von Ge
wehren ertheilt. Die Firma ist durch die
Ahltvardt’sche Flugfchrift allgemein be
kannt geworden. Der spanische Kreuzer
Reina Mercedes wird die Gewehre in
Bremerhaven abholen.
Oesterreichische Militärzeitungen be
richten von der Errichtung riesiger neuer
Kasernen und Proviantmagazine an der
Westgrenze Rußlands und der Erbauung
einer strategifchen Eisenbahn von Peters
burg nach Hirn-. Militärische Fachleute
sind jedoch der Ansicht, daß die russischen
Truppen mindestens ein Jahr lang im
Gebrauche der neuen Gen-ehre geübt sein
müssen, und aus diesem Grunde ist der
Friede für’s Erste gesichert, falls nicht
die Franzosen und Nussen auf einen An
griffan England hindrängen, ehe sie
mit dem Treibund entbinden
Die erste Hinrichtung einer Frau, seit
Berlin Reiche-findt geworden, fand am
Montag statt. Das lebte Mal, daß
eine Frau mit dein Richtbeil in Preußen
vom Leben zum Tode gebracht wurde,
war im Jahre 1846. Das Opfer war
Emilie Zillmann, geborene Mian aus
Hammer in Preußifch-Schlesien. Sie
war der Ermordung ihres Gatten über
führt, nnd die heim Prozeß zu Tage ge
förderten Beweise waren so überwal
tigend, daß an der Schuld der Angeklag
ten nicht im Mindesten zu zweifeln war.
Der Mord tvar zudem mit rafsinirt über
legter Katblütigteit verübt worden.
Neindel von Magdeburg, der bekannte
Scharfrichter, vollzog die Todesstrafe
Tie Vorbereitungen für die Hinrichtun
gen waren streng geheim gehalten wor
h-»
—- - !,—«
Selbst Keindel wußte gestern Abend
noch nicht, wen er enthaupten sollte
Die Verurtheilte, welche im Moabiter
Gefängniß eingesperrt gewesen war,
wurde Nachmittags um halb zwei Uhr
von dem ihr bevorstehenden Schicksale be
nachrichtigt. Bis dahin hatte sie der
festen Ueberzeugung gelebt, daß der Kai
ihr einen Ansschub ihrer Strafe bewil
ligen würde. Als ihr gesagt wurde, daß
sie sterben müsse, brach sie vollständig zu
sammen. Da im Moabiter Gefängniß
sich kein Vinrichtungsplad befindet, so
wurde sie nach Ploehensce gebracht. Die
Uebersährting geschah in einem geschlos
senen Wagen, der von einer Anzahl be
rittener Schutzlerrte umgeben war. Um
halb drei Uhr tras der Wagen in Ploetzem
see ein und die Vernetheilte wurde in
einer Zelle zu ebener Erde nntergebracht.
Eine Wärterin blieb die Nacht über bei
ihr. Als die Zeit des Abendessensz her
antarn, bat die Verirrtheilte, man möge
ihr Beessteak mit Brattartosseln und
Kassee geben, indem sie bemerkte: »Das
wird ja doch das letzte Mal sein« baß ich
zu essen verlange.« Sie verzehrte das
ihr gebrachte Essen mit herzhastem
Appetit
Finanzminifter Tr. Miquel äußerte
sich einem Vertreter der Preffe gegenüber
über den Widerruf des Silberankatth
gesetzes wie folgt: Sagen Sie Ihren
Landsleuten, daß in meiner Meinung
vom atnerikanifehen Standpunkte aus die
Widerrufung des Sitberantaufsgefeties
durchaus nothwendig war. Einerlei, ob
Jemand für einfache oder für Doppel
währung ist, Heder fallte einsehen, daß
eofür die Ver. Staaten vollständig un
möglich ist, die finanrielle Vaiance in
haben und dabei immer fortfahren, Eil
der einzuiaufem trotz eine-:- fortwähren
den Sinlens der Preife des Metallrg·
Die Widerrufung des Antaufsgefetzes
wird die Regelung einer internationalen
Das entfchloffene Einschreiten der Nai
«ferin Elifabeth, welche sich gegenwärtig
zu Gödöllö in Ungarn aufhält, hat die
Entgleifung deo Pefther Schnellzuges
verhüten Tie Kaiserin machte ihren ge
wohnten Spazierritt, als sie plötzlich
auf dem Geleife der Wien-Pesther Eisen
bahn einen Laufen riesiger Steinblscke
bemerkte. ich aus dem Sattel schwin
gen» ihren hinter ihr keitenden Reitknecht
herbeirufen und gemeinfchaftlieh mit dem
felben fl an die Entfernung des Bahn
hinderni es machen, war das Werk eines
sagenhiicko Kaum war der lebte Stein
s zur Seite gewälzt, als der start hefehte
Eourierzug von Pefih aus heeaadraufie,
der ohne die Dazwifthenkunft der Kai
ferin unfehlbar entgleifi wäre. Dem
entf loffenen Einschreiten der Kaiferin
ie Æfnserhiituäg eine-I srsßiichen Un
MII il.
"M—I« s-« Mit INC- «
Currencn erleichtern, falls überhaupt eine
solche Cicrreney thatsächlich möglich ist.
Dac- Beste sür eine endgültige Schlich
tung der Silbersrage wird die Verstaat
lichnng der Silbeigruben und die Ver
staatlichung der Silberprodultion sein.
I- s
·
Präsident Eber-hart von der Fenster
glas-Arbeiter-Union kündigt an, daß in
nerhalb wenigerTage 178 »Pots« oder in
anderen Worten, über die Hälfte der ge
senimten Fensterglas-Fabriken in den
Vereinigten Staaten wieder in Thätig:
keit sein werden. Die Fabriken, welche
wieder eröffnet werden, sagt Herr Eber
hart, sind so ziemlich über das ganze
Land verbreitet. ;
Die Leiche von John Gamble, desl
Negers, der wegen der Vergenialtigungs
non Fräulein Nosa Boring in der Nähe’
von Pikeoille Tennessee, gelyncht wurde,
ward Mittwoch Nachmittag verbrannt.
Die Leiche hatte oolle vier Tage an einem
Baume gehangen und Niemand wollte
erlauben, daß dieselbe aus seinem Grund
und Boden beerdigt werde.
Vor einigen Tagen wurde das kleine
»Wind von J. H. Harten, der in der Nähe
von Ada, Art» eine Baumwollenniühlei
betreibt, vermißt und alle Nachsorschumj
gen nach demselben hatten keinerlei Er
folg. Hat-sey erinnerte sich, daß er den
kleinen Bengel zuletzt gesehen hatte, als
er in der Nähe des Betriebshanses spielte.
Gestern fing man in Folge dessen damit
an, die Baumwollenballen aufzuschnei
den und dabei fand nian die Leiche des
Kindes in einein Ballen, der vor weni
gen Tagen gepreßt worden war. Wie
das Kind in die Presse kam. ist ein Ge
heimniß, doch wird ein Verbrechen ver
mitthei.
Senat-Die Sitzung wurde Punkt
tt Uhr atn Freitag vom Bin-Präsiden
ten eröffnet und die Voorhees Bill als
unvollendetes Geschäft ausgenommen.
Die Senatsbill, welche den Staaten
Californiem Oregon, Washington,Mon
tana, Jdabo, Nevada, Wyoming, Colo
rado und Süd-Dakota Unterstützung zum
Unterhalt von Bergscademien gewährt
(jedem Staate 25 v. H. des Erlöses aus
dem Verkauf von Mineralland in diesen
Staaten, aber nicht mehr als st·12,000
per Jahr-) wurde angenommen mit einem
Husahe, der den Staat Minnesota den
genannten hinzusügt.
Um ll Uhr 40 Minuten wurde die
Debatte über die Baumes-Bill fortge
setzt und Stewart fuhr mit seiner Nede
über die Doppelwäbrnng fort.
Um 3 Uhr 45 Minuten sagte Joneg,
er sei ziemlich ermüdet und möchte dac
Wenige, wag er noch zu sagen habe,
morgen zu Ende bringen. Er wisse
kaum, ob er seine Bemerkungen eine
Beweisführung oder eine Leichenrede
nennen solle, den er sehe es als gewiß
an, daß die Sache, welche er führe, eine
verlorene sei.
Da kein anderer Senator bereit war,
zu sprechen, beantragte Voorhees, daß
über die schwebende Frage abgestimmt
werde.
Ter Viere-Präsident erklärte, daß die
Abstimmung über den Pesfer’schen Zu
satz zu erfolgen hätte.
Allen sorderte die Verlesung desselben
und der Zusatz wurde veriesen. Der
selbe bestimmt die Wiedereinsührung der
Silberacte vom M. Januar txt-IT
Das Ergebniß der Abstimmung war,
daß oer Zusatz mit 39 gegen 28 Stim
men abgewiesen wurde
Hieraus ersuchte Voorhees um allge
meine Zustimmung zur Abstimmung
über sein Substitut zur Haus Bill, mit
dem Verstande-iß es dann behandelt
werden sollte als ursprüngliche, siir Zu
sähe offene Vorlage.
Tem Verlangen wurde entsprochen
und die Abstimmung über das Sitbstitut
vorgenommen Mit »Ja-« stimmten 58
Senatoren, mit »Nein« st. Letztere
waren: Allen, Vate, Call, Cose« «tt«by,
Kiste, Besser, Noach und Bann
Snbalb das Ergebnist der Abstimmung
bekannt gemacht war, beantragte Boot
bees Vertagung, und der Senat ver
tagte sich um halb acht Uhr bia Morgen
Mittag.
Der Bin-Präsident sündigte ant Mon
tag an, daß wenn keine weiteren Zusäye
vorlägen, zur Abstimmung über Abschrei
bung und dritte Lesung ber Bill geschrit
ten weeven würde.
Es wurde abgestimtnt und die Varia
ge mit « gegen 32 Stimmen angenom
men.
hanc.—-—Die letzte Schtacht sür ehrli
ches Oetd ist geschlagen. Die unbe
dingte Widerrusnn der Silberankaustt
bestimmt-net der S erman Aete ist eine
vollendete Thatsachr. Das haus hat
der Bacchus-Bill mit 193 gegen M
Stimmen, einer Mehrheit von 99, zuge
stiinmt. Die Bill ging nun sofort an
den Präsidenten, ber ste um ist- Ubr am
Mittsoch Nachmittag mit seiner Unter
tcktsisk Miss- j
Catter »s. Hart-klan, Mayots
von ghicago, ermordet. .
Prcndergast, ver Mörder-. l
Mayor Harrison ermordet! So gingi
Samstag Abend gegen 9 Uhr eine er
schütternde Nachricht in Chicago von
Mund zu Munde und verbreitete sich in
klirzester Zeit über die ganze Stadt. j
Es waren nur unvollständige, anzusam
inenhiingende Gerüchte, welche, in der
Eile aufgegrisfen und ebenso eilig hierhin ·
und dorthin getragen, unter das große s
Publikum gelangten, und ob der Mord
angrisj eine tödtliche Wirkung gehabt,
von wem er ausgeführt, welche Umstände 1
ih« begleiteten, und was die Motive
waren, darüber tvar anfangs in den ent
fernterea Stadtgegenden wenig zu er
fahren. Als dann aber nach und nach
die näheren Nachrichten eintrafen, als es
zur Gewißheit wurde, datz Carter Har
rison das Opfer eines wahnsinnigen
Attentates geworden und seine Augen
für immer geschlossen habe, da bemäch
tigte sich der ganzen Bürgerschaft eine
jähe Bestürzung und tiefe Trauer.
Tenn mochte Mayor Harrison auch
manche Fehler besessen, zur Befriedigung
seines Ehr-geizes nicht immer die rechten
Mittel angewandt haben, er war immer
ein wahrer Mann des: Volkes, populär
im weitesten Sinne des Wortes-, ein
Mann, den jeder Bürger, jede Frau,
jede-:- Kind kannte, und der eg während
seiner langjährigen politischen Laufbahn ·
und besonders in den ersten Jahren sei
ner Bürgermeisterschaft verstunden hatte,
das allgemeine Volk zu erwärmen nnd «
zu begeistern. i
Die Nachricht von seinem gewaltsamen
iTode wirkte um so niederschmetternder
fund rief lo viel mehr Mitgefühl nnd
Trauer wach, als der Mayor beabsichtigt
hatte, in den nächsten Tagen nach New
Orleans zu reifen, um sich daselbst am
Dienstag, den 6. November-, zum drit
ten Male zu oerehelichen.
« Es war 10 Minuten vor 8 Uhr-, als
die Hausglocke in der Wohnung des
IBürgernieisterC No. 2551 Ashland Bonh
joard, ertönte. Mary Hausen, ein
jDicnstinädcheiy eilte an die Thiir und
jfragtg wer draußen sei. »Ein guter
Freund des Mayors«, antwortete ein
draußen stehender Mann. »sich möchte
Jihn gerne sprechen, da ich ihui Wichtigeg »
zmitrutheileu habe.« Das Mädchen be
;gab sich in das zweite, nach Westen be
slegene Zimmer, wo Herr Hartison sich «
Hmit seinem Sohne Prestou unterhielt.
iEr schien einen Theil der llnterredung
igehört Zu haben, denn er kam dem Mäd- »
chen schon auf halbem Wege entgegen.
»Was wünschen Sie und was kann ich
für Sie thun?« fragte Herr Harrison in
der ihm eigenen Weise. Doch er hatte
kaum das letzte Wort gesprochen, da
trachte ein Schuß aus einem Revoloer,
den der Besucher aus der Tasche gerissen
hatte, und in schneller Aufeinanderfolge
wurde die Pistole noch zwei Mal abge
schossen. So schnell folgten die einzel
nen Schüsse hinter einander, daß der
Getroffene nicht Zeit fand, sich umzu
drehen. Sämmtliche Kugeln trafen ihn
von vorne, und er fiel erst nach dem drit
ten Schufse zu Boden. Der Kutscher
des Bürgermeisters, Peter Neichberg,
saß iinBedientenzimmer. Mit Blitzes
schnelle hatte er die situauou ersngr,
Fast ebenso schnell ergriff er seinen bereit
liegenden Tlceooloer und eilte an dem
laut unt Hülfe ruscnden Dienstmädchen
vorbei, stoloerte sast in der Thür über
seinen zu Tode getroffenen Herrn, der
gerade vor seinen Füßen zu Boden stürzte.
Aber ihm lag daran, unter allen lim
ständen denMörder zu sangen, und gälte
es sein eigeeno Leben
Terselbe hatte sich sofort nach seiner
blutigen That zur Flucht gewandt und
rannte mit langen Sätzen die Ashland
Aue. entlang. klieichberg entleerte
sämmtliche Nummern seines klieooloers,
aber die Aufregung war doch zu groß
slir ihn gewesen. Keine seiner Kugeln
traf, und als er sah, daß er den Flücht
ling doch nicht einholen konnte, kehrte er «
zurück. «
Mittlerweile waren Nachbarn, Poli- «
zisten uud Aerzte in großer Zahl erschie
nen. Dem Dr. Foster folgten nach «
wenigen Minuten die Doctoren Lyman,
Washburu, H. Thomas und Sena· «
Da keine Rettung möglich war, sahen
sie alle sosort,u. ihre Anstrengungen be- I
s schräntten sich daraus, dem Verwundeten
xdie lehteu Minuten erleichtern.
i Der Sohn des Verwundeten, außer (
»sich vor Schmerz und Erre ung, sprach !
wiederholt mit seinem Va er, der mit -
schwacher Stimme nach seiner Braut «
’sragte. ,,Wo ist Antrie, schickt nach J
i
»An-tie« kam es wiederholt von seinen «
Lippen, die sich immer langsamer be
-we ten.
an trug den Sterbenden aus ein s
Die NebraskaSkhubCa
sind die Leute, die den Boden ans den hohen Preisen an Schuhen nnd
Stiefeln geschlagen haben und jetzt kommen sie zur Front mit der Anfän
digntig, daß sie für die nächsten 30 Tage Stiefel und Schuhe billiger ver
kaufen werden, als sie jemals in Grand Island verkauft wurden.
Wir verkau"en s were Männer- Stiefel ·ür .. ....-Zl.2«’- andere vertan en Eis-Lou.
. , «
Wir verkaufen Kalbleder Männer-Stiefel für. . . . 1.-')(), andere verlangen t3.50.
? Wir verkaufen Männerschnhe für« .. ... .. .. » l.()0, ein paar gute.
Wir verkaufen solibe Franenfchnhe fiir.. . . . . .. .· Los-, billig für 1.7.').
Wir verkaufen feine Franknichuhe für. . .. . . . . .. Um, reqnläre ZEIT-Ho Waare.
Unser kalbleder nnd sämis- Ferauenseliiuss für» .. .. l.«.«si, ist ganz solid.
Wir halten das größte Lager von Stiefeln und Schuhen in Grund
Island. Nehmt unser Wort nicht dafür, sondern sprecht vor und über
zeugt Euch!
Gebr. Knamks alter Platz.
NEBRASKA sHOE GO«
106 th III-Dritte DEV, - Grund Island, Neb.
Ls H
Bett, wo er binnen wenigen Minuteni
einen Geist anghanchte S
Und sein Mörder? Dersele hatte sich,
nachdem er den Kugeln des ihn verfol
zenden Kutscherg entkommen war, direkt
tach der TegplaineszstraßeniStation geil
vandt. «Nehmt mich in .Hast«·, sagtes
kr, »ich habe mein Wert vollendet, War-;
ier T. Harrison ist soeben durch meines
Hand erniordet worden, ich habe ihn ist«-I
"chossen!« Welche Wirkung diese Worte·
Jugiibten, liißt sich schwerlich beschreiben
Man war geneigt, ihn für verrückt ruf
halten, aber mit der größten Ruhe wie-:
Ierholte der Mann seine Angaben nndi
gab seinen Namen dazn alsJ Engene Pat
rick Prendergast an. Nun allerdings»
wurde er schnell in einer Zelle unterge-;
bracht, wo er dem dienstthnenden Nenn-- i
nant Wheeler, Sei-gi. Barber nnd Akt-I
deren seine Angaben wiederholte !
Mehr als einmal erklang der :iius:s
,,Lyncht den Schurken!« und den Ver
ficherungen der Polizisten, daß der Mör
Ier ein wahnsinniger, unzurechnnngtsuYl
iähiger Bursche sei, wurde nicht inttnerI
geglaubt
Während Polizeiches Brennan, Dittis
direktor Kipley und Chef der Tetectiveg"
Shea den Mörder in’g Gebet nahmen, i,
begehrten draußen von der Thiir, dies
nach dein großen Saal der Deteetivesi
führt, Hunderte Einlaß s
Jaines Quinn, dem IHutmacher non
Stark- nnd Eriestraße, einem treuen
Freunde Harrisoti’g, war es gelungen,.
n daH mittlere Zimmer zu dringen, nnd «
tinringt von ausgeregten Männer, be
gehrte er Einlaß in das Zimmer, in dctni
Der Gefangene war. »Ich will zu ihm,ich
nuß zu ihm,« rief er, »niederschießen
vill ich den Schurken, der meinen besten
Freund ermordet hat. «
Nur mit Mühe hielt man in serne
ind endlich beruhigte er sich einigerma
"zen und übergab seinen Revolver dem
Vetektio Bruder-it
Die Unterredung, die die Polizeibeam
en mit dem Gefangenen hatten, sörderte
iur die eine Thatsache zu Tage, daß«
Fugene Patrick Prendergast absolut
zeisteskrank ist. Brennan, Shea und
Kipley erklären, daß darüber gar kein
Zweisel herrschen kann. Wer den Bur
"chen, dessen Gesichtszüge den Jdioten
set-rathen, sah, als er an Händen und
Füßen gefesselt, in die Zelle abgesührt
pur-de, konnte daran nicht zweifeln
Wie ein siegreicher Fürst stolzirte er,
schob-gen hanptes mit heran-fordern
i—
dem Blick, an den Polizisten, Politikerm s
städtischen Beamten und Freunden desf
Ermordeten, die im Saale standen, vors ·
bei, als wollte er sagen: «
»Seht Ihr-, nun habe ich’«3 doch ge
than. «
i
s
Prendergast ist ein sziihriger But-»
sche, ein Jdioi, der als Zeitunggträgerz
englischer Zeitungen sich sein Brod er
wart-.
i
.
Carter Harrison war zoeiinal verhei- «
Po
rathe-i und beabsichtigte, ain «. Novem
ber d. J. Zum dritten Male mit Frl.
Aniiie Howard aus New Orleans in den -
lfhestand zu treten. Seine erste Frani
war Fräulein Lophie Preston, welchek
ans einer hervorragenden, im Süden s
angesesseneu Familie ftammte. Tie l,5«hek,
wurde am le. April geschlossen. Nach-s
dein seine Frau, wie oben erwähnt, 18769
in Europa gestorben war, heirathete ers
leis-.- Frl. Marguerite E Steai«ns, I
Tochter eines der ältesten, angesehensten;
und wohlhabendsten Bürger (,5hieago’·3. .
Carter Harrison besaß t Kinder, sämmt
lich aus der ersten Ehe. Der Aeltestc, ,
Carter H. Harrison jun., ist verheira-;
thet und Vater mehrerer Kinder-. Jhmk
folgt William Preston Harrison, unverss
heirathet; im Alter zunächst kommt Frau I
Lan Ort-Hieri, geb. Harrisom das jüng- »
sie Kind ist die in Deutschland gebot-ene:
unverheirathete Sophie. .
« An einein Tage letzter Woche ein-J
pfing die lsitizeus Bank von Geneoas
einen Brief von der Firma (""5. T. I
diiosenfeld eie Co. auf einein Briefbogeus
geschrieben, der den Namen dieser Firma
trug nnd deren Geschäftslokale in Chi- «
eago und St. Joseph angab und woraus
zu ersehen war, daß die« Firma Häudler
und Jmporteure in auswärtigen Weinen,
Spirituosen te. waren. Der Brief be
sagte, daß ihr Reisender, Namen-J Simon
E. Neu-man in der Gegend oon Geneva
in Kürze sein werde, und daß sie ihm
einen Check von 885.00 gesandt habe.
Da dies seine erste Reise in dieser Ge
gend sei, wünschten sie der Bank seine
Unterschrift einzusenden, so daß er keine
Schwierigkeit haben möchte, das Geld
zu erheben. Einige Tage später stellte
er sich in der Bank vor und der Check,
der aus die German Aineriean Bank von
St. Joseph gezogen war, wurde ihm
ohne Anstand ans ezahlt. Der Check
kam protestirt zurüg mit dem Bemerken,
daß dort keine ähnliche Firma bekannt
sei. Vier andere Bauten find von dem
selben Schwindler um einen gleichen Be
trag betrogen worden.
Elngesandt
Dass wag der Einsender des in letzter
Nummer dieser Zeitung erschienenen Ar
tikels betreffend die Howard County
Sherisfssrage sagte, findet unter unse
ren Deutschen in Howard County gro
ßen Beifall. Es ist uns gerade vom
Herzen gesprochen wag der Einsender
sagt nnd wir Deutschen werden einniüthig
für unseren deutschen Kandidaten J. H.
Buhrniann stimmen, weil er ein Mann
nach unserem Sinn ist; brav, ehrlich nnd
bieder, nnerschrocken rechtlich, kurz, ein
Sherifs, mit dem Alle zufrieden sein
werden« Darum nieder mit dem Kra
kehler W. W. Kendel nnd stimmt Alle
für Henn) Buhrnmnn und arbeitet für
ihn unter Euren Freunden und Nach
barn, aus daß er niit großer Majorität
gewählt wird.
Ein Howard Countu Deutscher.
Eingefaudt.
s
c. f. Bitte-man ist der Mann, der
für Stadt-Assesfor zu erwählen ist. Er
hat viel Erfahrung gehabt in den Wer
then von Stadt-Eigenthum während der
M Jahre, wo er in Grund Island ge
wohnt hal, nnd seine Einschätzungen
haben sich iunner als gleichmäßig und
ehrlich erwiesen für Grand Island. Er
sollte wiedererwählt werden.
J. E
Eine Karte.
Grund Island, Neb» Zet. Okt. ’9:3.
Als Mitglieder desz Finanz-lsoniite’g
haben wir Hin- Eot·neliiis’ Bücher in
guter Ordnung gefunden nnd alle-) Geld
an Hand, während seiner letzten zwei
Abrechnungen.
Wir sind der lleberzeugung daß Hi-.
Corneling sein Amt ehrlich verwaltet
hat und es jetzt thut.
Jnfofern als wir am Finanz-Comite
waren, uin die Bücher zu untersu en,
sagen wir, daß He. Cornelins seine ü
cher in guter Verfassung nnd in Richtig
keit hat, nach unserem besten Wissen.
P. J. Sessel-,
Win. Stall-eh ·