Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 27, 1893, Page 7, Image 7

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    Mammon
In I. Mannfchmtbt-Mek.
sie eid lln goldenen Bekbsiesta e
Mit stillem Reizckelegnet both,g
Ils Ini chte in die bi tedclloge
Der Liebe wär-nistet lanz lich nle
So lieu-, le tief- lo licht der Himmel,
Die Luft so rein, io mild und still,
Ilsbb noch Arbeit und Getümmel,
Ein her-z der Ruhe pflegen will.
Die Sonne lii tmit warmem Gräben
Tini tiefern tlln am Wielen rund,
Dort flattert zu der Bäume Ftl en
Schon Blatt mn Blatt irn Derbsiesbant
Ein volles Rotb, ein lichtes Golden
Durchsicht ringsum das dunkle Grün,
Statt bunter, froher Blumendolden,
Statt Rosen roth, die nicht mebr blllh’n.
O Erde, willst Du Dich betrügen?
Du weißt es doch, es geht um Todl
Willst Du die kalte Macht beugen
Mit Deinem stoben Gelb und Roth?
SF oder willst Du or mich wohnen
it vielem letzten Fröhlichleinit
Soll ich verstehen es und ahnen:
Der Tod ern führt in’s Leben ein ?l
Um Ende der Milerxnochem
Von gari Tat-ast
Sie weinte. Sie weinte, smaßlos
und thsri t wie ein Kind. Er hatte
vergeblich einen ganzen großen, with
reud der langen Verlobungssalsre uner
hbrt bereicherten Vorrath an Schmei
chelworten erschöpft. Die zartlichsten
Namen, die bisher noch niemals ihre
Wirkung verfehlt, die schönsten in
Worte gekleideten Gedanken verschassten
ihm nur einen stummen, vorwurssvoli
len Blick aus den schönen, vermeinten
Au en.
Lr begann müde zu werden.
Was war denn eigentlich geschehen?
Natürlich nichts. Sie hatte Laugeweiie,
das war Alles, aber sie gab es nicht zu.
Sie schob die Schuld siir ihre Berstimi
mung einer Ertiiltung, dem Wetter,
Gott und der ganzen Welt iu, nnd
schließlich fand sie die Ursache in einem
tragischen, modernen Roman, den sie
soeben gelesen. Ihr Nachmittag hatte
unter den besten Zeichen begonnen.
Die kleine hiibsche Frau sasi zusammen
gekauert in der Sophaecie in ihrer zärt
lichsten Flitterwochenstimmnng, kindlich
und kokett. Ein kleines vertrauliches
Gespräch versprach allerhand, als ihre
Stimmung plötzlich utnschlug. Sie
lehnte sich mit äiikzerst müder Bewegung
gurliek nnd brach n Thränen ans. Die
Brte Gestalt bebte förmlich unter dein
rnck der trostlosen Gedanken, welchen
sie hie und da während des Schluchzens
in abgerissenen Sätzen Ausdruck ver
lieh. lind dann lam sie schließlich auf
den entsetzlichen modernen Roman·
»Es ist sa nichtsalles nichtsi
Meine ganze Liebe, unser ganzes Glück
——nichts!«
»Wie kannst Du so was sagen!«
wandte der Mann vorwurssooll ein.
»Ach-—das weißt Du selbst sehr gut
Du weißt es langst und viel besser als
ichl —— Hast Tit nicht selbst gesagt,
Alles in dem giaszlichen Buche ist wahr
—bis aufs iipselchen wahr ?—.Hast
Du nicht— «.-««
»Aber liebe Erna——daß Tit das so
aussassen kannst i«
Allein die kleine Frau wars sich so
estig in das Sopha zurück daß ihre
Hand der seinen entsiel und der Arm
silios nnd riihrend iiber die Lehne her
abslant
»sch——ich selbst — bin sa die arme
Frau da in dein Buche, die ihren Mann
nicht lieben kann, und ihm zur Last
fällt, sodaß er schliesslich Widerwillen
egen sie empfindet. Ich bin es ja
elbsl.«—
Zie erfiickte fast ini Zel)luch3eii. Er
saß ganz verlegen da nnd ließ feineHand
durch feinen Bollbart gleiten.
Im Ganzen genommen hatte sie gar
nicht so Unrecht. Hatte ei« nicht ganz
etwas Anderes von ihr erwartet ?
Hatte er nicht geglaubt, daß sie immer
ein naives, frohes nnd beruhigendes
Wort fiir ihn bei der Hand haben
würde, wenn er niiide nnd nerviis von
seiner Arbeit heiiiikaiii nnd die Abende
bei ihr zn Hause saß? Er hatte es
troh all’ seiner früheren Erfahrungen
ehofst, denn Erna war nicht wie andere
Frauen. Sie würde fich fchon zu be
schäftigen wissen und ihr Gleich ewicht
bewahren. Und wie hatte er ni it statt
defseii sich ansireiigen niiifsen bis auf’o
Aeiißerste, um dieser eigenthümlichen
Fraueiinatur folgen zu können und die
Verletzung ihrer außerordentlich ent
wickelten Empfindlichleit zu verineidenk
Daher fühlte er denn plötzlich in sich den
Beruf znni Ermahiiei.
»Ja, Du hast ikiecht, Erna was in
dein Buche sieht, ist wahr-— vollkommen
wahr Sei ruhig, dann weide ich Dir
den Zusammenhang zu erklären ver
suchen, warum ed-—
Da klingelte es·
Die kleine Frau sprang ans wars
einen erschrecktenBliek in den Spiegel,
aus ihre ungeardnele Tollette und ihre
rothen Augen und eilte dann ln«s
Schlafziinmer nebenan
«Herein l« rief der Mann.
Es war Tr. Gerhard ein «unger
Freund des Hauses, der im ohn
zinimer gern und oft gesehen war.
JSehe « Dich Gerhard, meine Frau
kommt gleiQ
»Danke, ich habe nur einen Augen
blick zur Verfügung, dann muß ich
wieder fort. «
»O Du kannst schon bleiben. Ich
. habe lau keinen Gro getrunken und
nun inut tDn uns Gefellschaft leit t.eIi «
Ein ilchen später kaui die eine
grau herein. Sie hatte ein grellrothes
ach um die Sasiltern geworfen, das
stelltest rastlde arbe um die geschadet-·
Mein- wie nett von Its-rein das sie
» wie Ideal-»Wenn W
sie den Friunix zMeinem Manne ist
etwas andere Gesellschaft, alo seine
kleine, einfältige rau, besonders nütz
lich. Sie wird iir. ihn auf die Dauer
ein wenig langweilig. Und ich möchte
ihn auch nicht allein ausgehen und si
amiisiren lassen, das schickt sich do
nicht silr junge Eheleute. Man würde
sagen, wir le en unglücklich zusammen-«
»Wer würde auch glauben, daß er
Sie einen Abend allein lassen würde,«
erwiderte der Freund artig, mit halber
Maliee.
» m! Sie haben noch nicht den
Ver uch gemacht. Verheirathen Sie
sich nur, danlt werden wir sehen-— i«
Anstatt zu antworten, suchte der
Freund ans sein eigentliches Thema zu
kommen, den Bericht von der Verlo
bung eines gemeinschaftlichen Besinn
ten.
Es war wirklich sehr angenehm siir
die kleine Frau, die armen, milden und
abgeplagten Gedanken wieder aus alte,
wohlbekannte Gebiete schweifen zu las
sen. Anstatt in der entsetzlichen Leere
herunButappem welche das unvernünf
tige uch hinter sich zurückgelasen——
dad Buch, welches ihr eigeneri iann
ihr gegeben, und das er so se r ge.
rühmt——konnte sie nurwieder ruhig und
vergnügt in ihrer alten, netten Welt un
ter lauter geutiithlichen und braven Leu
ten sich wiederfindeu, welche sie kannte,
und die keine so unsaszbare großen Cha
raktere und tiefe Ansprüche an das
Leben hatten. Und sie antwortete be
zaubernd uaiv und lustig, mit einem
Seufzer iiderstandener Thränen in dcr
Stimme, auf jede Mitthcilung des
Freundes.
Der Mann trank seinen Grog in
etwas tiefen Zügen und machte wie ge
wöhnlich kleine satirische Anssälle nnd
Bemerkungen. Man war daran ge
swöhnt nnd bemerkte nicht, daß er bei
ßender war, als es seine Gewohnheit zu
fein pflegte. Uebrigens war er im Gan
en wortlarg, und auch das gehörte zu
seinen Gewohnheiten.
Die junge Frau hatte sich Anfangs
oft liber die Gleichgiltigkeit ihres Man
nes in Gesellschaft gewundert, aber nun
wunderte sie sich nicht mehr dariiber.
Er hatte ja kein Verständnis; fiir folch’
gemlithliches Gesellschaftsleben, und
dann unterschiiste er seine Mitmenschen
anz bedenklich, gerade, als wäre er frü
ser mehr gewesen« als fie.
Sie iiberfchiittete den Freund mit
kleinen riebensrviirdigkeiten Ihre Au
gen sunkelten zwischen den geschwolle
nen Augenlidern und erzählten von
einem geheimen Kammer, der jetzt ver
schwunden war. Sie bereitete ein neues
Glas Grog fiir ihn nnd kostete selbst
davon mit ihrem Theelofsel. Tas sah
; so reizend muthwillig nnd iutim aus.
»Prost! Du siehst so gelangweilt
;aus!« sagte der Doktor zu seinem
« Freunde. s
; O fa, es war wohl wahr, es gab
i Dinge auf der Welt, die ihn mehr in
teresfirten, als die Gesellschaftsoergniii
« gungen, über die sich Beide eifrig unter
«; hielten. »
. »8tiimmern Sie sich nicht unt ihn,««
swakf die Frau hiu—-»ek ist nicht beis
! Laune heut’ Abend.«
Die kleine Frau erreichte den Höhe
k punkt der Freundlichkeit nnd des Muth
;willens, als sie im Flur dein Freunde
s half, den llebetrock anziehen, da es ihm
sunmöglich war, zum Abendbrod dazu
;bleibeu.----Auch der Mann zog ganz
lruhig seinen Mantel an, kiißte ee
s Frau pflichtgeniiiß nnd sagte:
s »Ich komme in einigen Stunden
heiin.««
j Die junge Frau machte auch nicht die
I geringste Einwendung. Als fie auf die
Straße hinunter gekommen waren, sagte
; der Freund ossenherzig:
l »Du hast doch eine reizende Frau l«
s« »Glaub’s!« erwiderte der Mann
» felbstbewnßt.-——
! Die kleine Frau fah sich einen Angeli
blick im Flur uni, nachdem sie die Thiir
linter ihnen abgeschlossen.——Daß ihr
z kann gerade heute Abend ausgegan
- war, obgleich er wußte, wie erregt nnd
i krank sie warl Es wollte ihr nicht so
- gleich glücken. Sie war ganz heiter ge
! worden durch den Besuch und über die
Haltung des Mannes während der Un
terhaltung. Er war doch zu kostlichl
Als wenn sie nicht bemerkte, wie ge
k wungeu er war! Und fein Gesicht,
a sie aus dein Löffel des Freundes
koftete. s
i Sie lehrte in einein Zustande heiterer ,
i
sSeldstziifriedenhcit iii den kleinen Sa- ;
; loii zurück, wo die geleerteii Glaser der Z
; erreii noch aiif deui Tische standeiH
i
s« hre neunzehn Jahre forderten ihrs
’ Recht, sie warf sich ans das Sopha nnd
: schüttelte sich vor Lachen. Sie hatte ja
l ihren Mann geradezu eifersiichtig ge
L niachtl
s Ein Weilchen später hatte sie den un
igliicklichen Roman gefunden und blat
s terte darin, ivahrend sie ans die Ruck
ikehr ihres Mannes wartete. staune
lhatte sie das Buch berührt, so kehrtest
s die alten, bitteren Gedanken ihr wieder
ivoii Neuem zurück. Es gelang ihr
ISchritt siir Schritt zu einein dunklen
lBervußtsein davon, daß großes-, unver
schuldeteo Ungliiit iidcr ihr ruhte, sich
durchznarbeiten. Des Mannes langes
Fortbleiben machte ihr Unglück noch be
sonders schrecklich. Schließlich fühlte
ie sich so einsam, so herzloo nnd unge
recht verlassen, oder do so tapfer und
gesammelt, dasi sie niii hriinen in der
Stimme ihre Schwiigerin durchs Tele
hon anrief und sie bat, sogleich zu ihr
Biizntommein Sie wäre von ihrem
konne, der in einem Ansalle von
schlechter Laune ausgegangen wäre,
allein gelassen, und nun fühlte ie sich
Ko grenzenloo einsam und ungl etlich,
aß sie nothwendig Jemand brauche,
dein sie ich vertrauen konnte.
De chwll erin kam tröstend nnd
mild und mir von verneinen Frau
eanntsiet, deren Leiden denen der
» wisset-in so unendlich überlegen
sparen, da dieselbe nicht verheirathet
war. Die Schwiigerin konnte natür
Elich nicht die Hälfte der unerträglichen
«Seelenschmerzen der kleinen Frau be
greifen, aber dennoch glückte es schließ
lich, die hartnäckigsten Falten aus der
weißen, unschuldigen Stirn der kleinen
Frau zu glatten. Sie aßen zusammen
Abendbrod nnd hatten tein Wort für
den ausgebliebeneu Mann, denn er
tränkte die kleine Frau zu sehr. Sie
seufzte noch schwer, als sie vom Tisch
anfstanden, aber dann kam sie auf die
Idee, das Mädchen Kaffee kochen zu
lassen und trug ihn selbst in das Zim
mer ihres Mannes hinein. Sie hoffte,
er iviirde nach Haufe kommen
und sie froh nnd lustig beisammen
finden, daher sie die i-ikdrflasche hervor
holte und ihr Beste-Z that, um ihm zu
beweisen, wie wenig F-. sich ans seinem
Ausbleiben machte. In ihrem Eifer,
diesen neuen Plan auszuführen, vergaß
sie sich selbst so, daß sie laut lachend die
liebenswürdige Schwägerin verführte,
an einer formtichcn Fralieiilneiperei
Theil Fu nehmen. Als der Mann aber
nicht am, trennten sie sich gegen Mit
ternacht, und die kleine Frau wurde
wieder verdrießlich, daß ihr Plan nicht
besser glückte. .
Ver Mann hatte sieh aus der Straße
vom Freunde verabschiedet und hum
melte eine Weile allein, die Hände in
den Tas en, umher. Er wollte nicht
nach Han e zurückkehren, denn das war
eine ganz gerechte Strafe siir seine Frau,
daß er sie heute Abend allein ließ. Wie,
wenn er im Rheinischen Keller zu Abend
aß? Das wiirde ihn in bessere Laune
versetzen, und was sollte er sonst auch
anfangen? Er war im Kasehause her
angewachsen und beim Glase während
keiner ganzen Junggesellen- und Stu
entenzeit, denn er gehörte nicht zu den
Frauenjä ern nnd Ballheldew
Das Lrste, was er that, als er sich
verheirathete, war, seine alten Jungge
sellengewohnheiten ge en die des jungen
Ehemanues einzutauilchem Das hatte
ihm ziemlich viel Selbstiiberwinduug ge
kostet, aber es war ihm dennoch ge
gliiekt. Und unter dem Einfluß der
Gewohnheit und der neuen Verhältnisse
hatte er all« seine friiheren frohen Be
dlirsnisse bald vergessen, bis sie plötzlich
heute Abend wieder zum Leben erwach
ten.
Kaum hatte er die Schwelle des
Nheinischeu siellers überschritten, so
traf er aus eine ganze Schaar alter
Zunggesellenfreunde. Es kam Be
wegung in die Gesellschaft, als man den
verlorenen Kameraden wiedersah. Der
Wein that seine alte gute Wirkung, er
wurde inittheilsam, sein Selbstbewußt
sein slieg nnd er empfand eine wohl
thuende Ruhe und Betäubung sich über
seine Nerven verbreiten, die durch die
kleine Berichtiniung zu Hause so gereizt
waren. Der Ton unter seinen alten
Freunden war derselbe, wie srikher.
Sie hatten nichts in ihren Gewohn
heiten und Anschauungen geändert, und
in wenigen Minuten fiihlte er sich so
heimisch unter ihnen, als hätte er nie
mals ihren itreis verlassen. Nach kur
zer Zeit bedurfte es siir ihn einer förm
lichen Anstrengung, bis er sich entsinnen
konnte, daß er eine Frau hatte, welche
ihn in Hause erwartete.
Wozu war auel seine Frau —- sie wog
die Männer-gesellschast nicht auf! lind
wenn sie nicht mit solchen Männern
umzugehen wußte, ans deren llnigang
er Werth legte, ja H»was blieb dann
anders iibrig, als daß sich jedes seinen
eigenen iimgang suchen mußte? Diese,
feine alten Zunggesellenfreunde, hatten
weder Lust noch Neigung, bei ihm daheim
zu verkehren; seine Frau hätte sie
genirt und sie hätten sich nicht zusam
men behaglich befunden.
Unter dein Einfluß der alten Gesell
schaft und des feurigen Weitres bekamen
seine Gedanken eine sast oppositionelle
Richtung gegen seine eigene Ehe. Was
war er anders, als der Sklave seiner
Fran? Wie hatte sie ihm nicht heute
das Leben sauer gemacht, und wie -- ach,
er mochte nicht einmal daran denken!
Aber es war ruhig nnd behaglich, sich
wieder ungebunden und frei zu siilslen,
wie früher, unter guten, alten Bekann
ten.
Als unser ans Ende seiner Futter
wochen stehender Mann gegen die Mor
gendtiuunerung nach Hause wanderte,
wurden seine Gedanken etwas zahmen
Der Ernst der ehelichen Institution siel
ihm schwer auf’s Herz, und er siihue
plotzlich Mitleid siir seine junge «i·iau.
Sie war ja ein Kind, ein krautes Mind,
nnd es war thöricht von ihm, sie heute
Abend so allein zu lassen. lind dann
kam die Erinnerungau all’ die schonen
stunden, oie ne zusammen bei-lebt.
An der Anfgangtstreppe tzn seinet
Wohnung setzte er sich nieder nnd dachte
sich ans, wie er hinausgehen nnd ans
welche Weise er sich ausziehen sollte, nm
in’ö Bett zu kommen, ohne seine Man
zu wetten. Und er gelangte dorthin,
ohne ein Wort von ihrer Seite.
Am nächsten Tage ging er mißlannig
und verdisiesilich in sein Arbeitszimmen
Beim Frühstück sah er recht jämmerlich
aud, und sein Hirn kam ihm wie ein
fremder Hausen in seinem Schädel vor,
der durchaus nicht dahin gehalte- Er
schämte sich ein bischen vor seiner Frau
nnd wechselte nicht viel Worte mit ihr.
Sie ihrerseiw suchte zu erspähen, ob er
nach ärgerlich ans sie ware, kam aber zu
keinem Resultat.
Beim Mittag harrte die tlelne Frau
iu gespannter Erwartung, das; ihr
Mann etlvaö sagen sollte· sie ivolite
darüber in’6 ttlare kommen, mag el
dachte. Der Mann hatte sich am Bor
mittag mit angemessenes anstrengender
Arbeit und einem Schnaps nnd Butter
brod gestärkt. Er war hungrig und
atte beinahe ganz den Akt-gei- vom
age vorher vergessen. Was er selbst
gestern Abend im Aer er gedacht hatte.
war seinem Gedächtnis-e eutschwundeu,
er silhlte sieh in seinem Hirnpieder
wohl, sah seine Frau lächelnd an und
sagte o senherzig:
H »Ich kam heute Nacht etwas spät nach
au e.«
Die kleine Frau antwortete kein Wort
aus seine Mittheilung, sondern sah mit
zermalmender Gleichgiltigkeit an ihm
vorbei das Dienstmädchen an, welches
gerade das Essen servirte.
»Ich kam heute Nacht etwas spät
nach Haus« wiederholte der Mann in
dem beharrlichen Vorsatze, Alles fortzu
Ischet«:eii.
s ,. hörte es schon,« sagte die junge
I Fri. .nrz.
j »Wenn ich mich auch nicht amüsirt
shabe,«——so versuchte er nnvorsichtiger
jWeisc zu sprechen. »Wenn ich mich
auch nicht amüsirt habe, so-———«
I Die kleine Frau verachtete ihn so tief,
s daß sie die Unterlippe vorschob und dop
x pelt verdrießlich aussah.
« Herr Gott, war er denn kein größe
rer Politiker ?
Da wurde der Mann· der gute Ehe
J maun ein Bischen ungeduldig. Er
iwollte ihrer Mißstimmung ein Ende
; machen. In einer unvorsichtigen Ans
T richtigleit gab er sieh-ganz verloren mit
» der Bitte:
,,Kind, sei gut -—--sei nun nicht mehr
böse aus mich !« Er machte einen Ver
F such, sie an sich zu ziehen.
- Da bekam die kleine Frau einen kla
ren Ueberblick jiber das Schlachtfeld.
So, er ergab sich bereits auanade und
Ungnade. Solrly ein Thor!
« »Ich kann Tir niemals vergeben,
daß Du mich gestern Abend so mit mei
nem Kummer allein gelassen hast,«
sagte sie mit ihrer neiinzehusährigen
Majesiiit, langsam und mit Grabes
stimme.
; Eine Versöhnung kam endlich zu
Stande nnd sie lebten nun sehr glück
. lich. Aber von diesem Tage an wußte
die Fran, daß sie den Mann unter ihr
kleines Pantösfelchen gebeugt hatte.
Same-d Wall-,
Direktor der berühmten Mai-« schaust-feier
kacuschaft, prämium-Musik-pandt und
; Orchester.
. Dr. Mit-s Iediml co» Stils-nd nd
» Sie werden sich erinnern, in welchem Zutande ich
» mich vor Luni Jahren befand, als ich mit einer Anzahl
von Krankheiten behaftet war, und glaubte, daß sük
mich keine Hilfe fei. Ich versuchte verschiedeneclci
Medinnen und zahlreiche namha te Amte. Meine
Nerven waren abgesponnt und in , olge dessen litt ich
» an Schwindel, herzkkant eit, und an all den Uebel-I,
: die das Leben zur B· rde machen. Ich begann
Dr. Miles’ Nervinc
nnsunchmen nnd war in drei Monaten vollständisJ
lass-gestellt Auf meinen alljährlichen Reises-, nscnn
rsss musende physika herunter-gekommene Leute solic.
ZL It die an Ilerdencrichmffnpm leiden, nnd sich
DE von m Bezug ans ihre Krankheit willig nn
1stsi-s-Ide-I Armen Medizineu verwenden lassen, nnd
I tstk sicher dem Tode entncaen Schuh drängt es Imch
km, itsnec iusurnfent »Nehm! Dr. Miste-LUer
Jine un werdet e e t «n
meinem »Bei-aka- Causendepq o viele giebt,
Nr an llebernnstcenexunsp geistiger Adspannunqnnd
Nervenekschlassum expen, hervofgegracht durch Pcn
Etnra cer Ihr-es « ern es, empseh e i
Aus-n »Dis- Milei’ Ren-ine« als Geheul
ein sicheres Heils-um« für alle derartigen Leiden.
» III-es I. Wim
Versauft unm- auidniiekllchek Garantie.
Dr. Nilek cis-m 50 Dosen 25 Gent-.
Zu haben M Apotheterm
Nkljl Uml)
christ. cornelius,
g- a l o o n.
dem Yauptquartier der
Karmen
WTie besten Getränke und Ngarreu stets
nHand. Auf gute Whtgkies wird beson
-ers qehalten.
lls I. Evens Istssb
Die beste Manier, in Erfahrung zu
bringen, ob Dobbin’s Elektrifche Seife
wirklich so gut ist, als es gesagt wird,
besteht darin, die Seife zu probiren. Es
wird Euch nicht täuschen. Hütet Euch
aber vor Nachahrnungen. Es giebt eine
Menge von Elektrischen und Magneti
schen Seifen, welche darauf berechnet
sind, das Publikum zu täuschen und es
glauben zu machen, daß es Dobbiti’g
Elektrische Seier sind, oder wenigstens
so gut. Wir sabriziren diese seit 1869.
Es ist die ,,Original Gemische-« nnd
ist garantirt, viermal soviel als irgend
eine andere Seife werth zu sein. Zum
Waschcn eines Ai·tikels, von den feinsten
Spitzen bis zum schwersten Blantet,
findet sie nicht ihres Gleichen. Befolgt
nur die Anweisung.
Let Alles was auf den beiden Uni
» · schlagen der Seife gesagt ist,
sprgfalng nnd sagt dann selbst, ob Ihr
es fertig bringen könnt, je eine andere, als
diese Seife zu brauchen, nachdem Jhr sie
versucht nnd ihren Werth erfahren habt.
Dobbin’5 Seifenfabrik Co., »
Nachs. von J. L. iktaigin 85 (So., ’
·I: .. «l!lnlabelphia, Pa. i
818.00 nach Portcanp.
Am 20· Angnst werden die neuen Passa
gier::liaten der St. Joseseph so Grand Isl
land Bahn —825.00 erster Klasse, 818.00
zweiter Klasse — nach Ogden nnd Salt Lake
City, Utah; Helena, Mon.; Spokane,
Wash.; Porlland Ore» und allen zwischen
liegenden Plätzen in Kraft treten.
Wegen Auskunft wende man sich an den
nächsten Agenten der St. Jo. sc Gr. Isl»
oder an S. M. Adsit, Gen. Pass. Agent,
St. Joseph, Mo.
—- Bedenkt, daß Jemandeim der die bil
ligen lsrcnrsiong Raten nach lshicago über
die U. P. benutzt, keinerlei Einschränkungen
ausgelegt sind. Jeder von Euch ist zu den
selben Privilegien berechtigt, als wenn et
vollen Fahrpteissi bezahlte.
— Die 1 lsent per Meile:«:)iate, die jetzt
von der U. P. Bahn nach Chicago nnd Jn
rück festgesetzt ist, sollte es Jedem möglich
machen die Weltaiisstellnng en besuchen
Nehmt diese Gelegenheit, die Ihr nnr einmal
im Leben habt, wahr. Keine Waggon Wech:
scl Zwischen Grund Island nnd lkhieagoiiber
die llnion Pacifnc
—- »Wer den Besuch der Wellansstellnng
bis nach dem Bl. Oktober aitsschiebt, wird
Nichts mehr sehen.« ,,(Cl)ieago Tribnne.«
Vermeidet eine lebenslängliche Enttäik
.schnng nnd besorgt linch sofort Billette iiber
die St. Joseph C Wrand Island Bahn
Liliedrige Preise-. —- Zchnelle Fahrt.
Die
Opernhaus
Grocery
ist der Platz, wo Ihr die besten
Groccries u. s. w. kaufen könnt
nnd zwar zu dcu niedrigsten
Preisen. Alle Arten Farmpro
dukte stets an Hand.
Freundliche nnd rcellc
Bedienung
findet daselbst ein Jeder.
Farnker, bringt Eure Produkte
dorthin, Ihr crhaltet stets den
höchsten Marktpreicz und die
Waaren die Ihr erhaltet, sind die
besten, auch könnt Jhr Euch da
ra11svcrlasscn, volles Maß nnd
Gewicht zu erhalte-In
Um Eure werthc Knndschaft
bittet
Eigenthümer.
Eisenmuuretsxsismiuuug
Wer einen Ofen zu kau
fen beabsichtigt, will vor
allen Dingen einen haben,
der so vollkommen ist als
nur irgend möglich. Die
..RIVERleE 0AK"·«
Dem-Defizit
haben sich als vollkommen
in jeder Beziehung erwie
sen. Sie liefern die mei
ste Wärme im Verhältniß
zum gebrauchten Feuer
ungsmaterial, sind vom
besten Material gemacht,
also dauerhaft, und ferner
sind sie so schön gearbeitet, daß sie eine Zierde
für jedes Hans find Kauft keinen Ofen, ehe
Ihr diesen aesehen habt
; Unter Kochöfen sucht der ,,ROYAL
isUPl»ERl0R« seines Gleichen; er ist ver
Jckt injerer Beziehung Macht keinen Feh
irr wenn Jbr Oeer kauft, denn Ihr habt
sonst nur Schaden und Aeraer
Alle Waaren garautirt.
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C. f. ]-Iaack,
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