Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 13, 1893, Page 8, Image 8

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    H, Da gar-m m weim
Vea O. sterbe-up
Uns dem Politische-i von Zaun-.
Der trockene Schnee knisterte unter
den Füßen, und da er nicht allzu hoch
log, Und die Bei-ne des Herrn Kien hübsch
lang sparen, so schritt derselbe rüstig vor
wärts aus dem Wege von Zagrabie nach
Psnikla· Er zog ntn so rüstiger-, als
der Frost immer schärfer wurde nnd seine
Kleidung etwas knapp war: er hatte
einen Rock an, eine noch kürzere Pelzjacke
darüber-, schwarze kurze Hosen aus gro
ben- Tuch und dünne, gestickte Stiefel.
Außerdem hatte er in der Hand eine
Oboe, auf dem Kopfe ein leichtes-, ,,viev
gefüttertec« Hütchen, im Magen ein
paar Gläser Arak, im Herzen eine
Freude-end im Sinne gewichtige Gründe
für seine Freude. Hatte er doch heute
früh mit dem Kanonicus Krajerski einen
Kontrast unterschrieben, wonach er als
Kantor in Ponitla angestellt wurde.
Er. der sich bisher hetmngetrieben hatte
wie ein Zigeuner-, von Wirthshaug zu
Wirthshaus, von Hochzeit zu Hoch
zeit, von Jahrmarkt zu Jahrmarkt, von
Kirmeß zu Kiruteß, und sich abmühen
muste, etwas zu verdienen, sei es durch
sein Spiel aus der Oboe, sei es aus der
Orgel. die er übrigens besser spielte, wie
alle Organisten in der Umgegend, er
sollte jeht endlich seßhast werden, in
Ponikla sich nieder lassen und ein gere
geltes Leben unter eigenem Dach begin
nen. Ein aus, einen Garten, ein
hundertiünszig Rahel jährlich, und noch
andere Gelegenheits-Einnahtnen, die ehr
würdige Stellung einer so zu sagen halb
geistlichen Persönlichkeit, die Thätigkeit
zu Gottes Lob und Preis —roer sollte
das nicht zu würdigen wissen? Unliingft z
noch haben in Zagrabie und Ponikla dies
Hinz und Kunz, wenn sie nur ein paar
Morgen ihr eigen nannten, Herrn Klen
über die Achse-l angesehen ——— jetzt werden
die Leute vor ihm bis ties zur Erde ihre
Miit-en ziehen. Ein Kantor — und da- ;
, zu in einein so großen Kirchspiel —- das
ist kein Strohwisch! Längst schon hatte
Klen sich nach der Stellung gesehnt, aber
so lange der alte Mielnicki lebte, war
daran nicht zu denken. Die Finger
waren dem Alten stets geworden, und er
spielte schlecht, aber der Kanonitus hätte
ihn utn Alles in der Welt nicht gehen
lassen, da sie zwanzig Jahre mit einan
der verlebt hatten.
Doch als dein Alten die ,,kahle« Stute
des Iicononikus so unglücklich in den Un
terleib geschlagen hatte, daß der Rantork
irach drei Tagen verstarb, da säumte
Herr Klea nicht« den Pfarrer utn die
Anstellung zu bitten, und dieser keinen
«Anstand, sie ihm zu geben« denn einen
- besseren Organisten hätte er in der Stadt z
auch nicht gesunden. Woher Klen diesei
,,Geschicklichkeit« zur Oboe, zur Orgel
und zu verschiedenen anderen Instrumen
ten, die er zu spielen verstand, hatte, das ;
war schwierig zu erkennen. Vom Vater
hatte er sie nicht, denn dieser, von Zag
rabie gebürtig, hatte in seiner Jugend
beim Militär gedient, jedoch nicht-bei der
Kapelle, und in seinem Alter Schnitt-e
aus Hans gedreht, nnd nur mit seiner
Pseise gespielt, die er fortwährend zwi
schen dein Schnurrbart gesteckt hatte.
Der junge Klen aber hatte seit Kin
deobeinen an immer nur gehorcht, wo
etwas gespielt wurde. Als kleiner Kerl
ing er schon nach Ponikla zum alten
antor, roo er als Balgentreter sungirte.
Als det Kontor- den Eifer des Jungen
sah, sing er an. ihn itn Orgelspiel zu
unter-weisen Und nach drei Jahren spielte
Klen besser, wie der alte Kontor. Spä
ter, als einmal nach Zagradie eine- Bande
Musikanten kaut, lies er tnit ihnen fort
Er trieb sich mit dieser Gesellschaft
Jahre lang, Gott setß wo überall,
herunt, er spielte wohl, wie es sich traf,
aus Jahrntärkten,f Hochzeitsfeiern und
in Kirchen; erst als seine Kameraden sich
zerstreut hatten, oder gestorben waren,
kehrte er nach Zagrabie zurück, abge
magert und artn tote eine Kirchen-natio,
und so lebte er denn hier, wie ein Vogel
its Mich, und spielte weiter-, manch
mal sie die Menscher-, manchmal sür den
lieben Gott.
Und wenn ihm auch die Menschen sein
,,Unstätigkeit« vorwarsen, wurde er doch
berühmt. Man sprach von ihm in Zag
rabie nnd Panitla: »Klen! Hm! Sonst
ist ja nicht viel an ibtn dran! Aber wenn
er zu spielen anfängt, da ist’z dem lieben
Gott nicht ungelegen, und den Menschen
will-K ganz schwach zu Muthes-« An
dere wieder fragten: » th Himmel-zwil
len, Herr Klen, was sür ein Dämon sitzt
denn in Jhnen2« Und es saß thatsächlich
ein Dämon in dem langbeinigen, hage- .
ren Kerl. Nach zu Lebzeiten des alten!
Mieinicki, wenn er diesen bei großenåV
Kirchenseierlichkeiten und Ablaßiesten :
vertrat, gerieth ei· manchmal wie in Ber
zückung an der Orgel. Es kam dies
Hochamtes, wenn die Kirchenbesuchet
bereits im eifrigften Gebete begriffen
waren, wenn der Weilst-auch das ganze
Kirchenschiss angefüllt hatte, wenn alle
mitsangen, wenn Tien selbst von seinem
Spiel fortgerissen wurde und der ganze
Gotte-dienst, mit dem Geläute der Glo
ssen und Stückchen, dem Geruch von
Myrrhe, san Bernstein und wohlriechen
des Kräuter-h mit Geflimmer der Kerzen
M des Leuchten der Monstranz die Oe
stltber der Menschen in sa gehobene
Stin versetzt hatte, daß es alles
schien, als ob die ganze Kirche aus Fitt
u stach-den strebte. Der Lasaiiker
alsdann nsb senkte die Dienstes-G
und i M Hut ten die Augen«-· IM
per-- Obst the auf MJPW
III ei W hspakß die Drei - ä
ms spkuks «. W I « «
sich ergießen, wie Quellen- sickern, wie
Iesentwpfen fallen, daß sie die ganze
M erfüllte-, daß sie überall sind, nn
tet been Gewölbe nnd vor dem Hochal
tar, in den Weibrnnchwolken und in den
Weihrauchwolken und in dem Sonnen
strahl, nnd In den menschlichen Seelen —
die Einen dröhnend und herrlich, wie der
Donner; die Anderen wie einmenschliches
Lied, das in lebendigen Worten spricht;
noch Andere süß, zierlich, gesondert wies
die Perlen eines Rosenkranzes, oder wie1
die Schläger einer Nachtigall. Nach ber(
Messe kam der Klen .rvie betäubt vom.
Chor herunter-, und seine Augen glänz
ten, als ob er eben vom Schlaf erwacht
wäre, —— als einfacher Mann sagte nnd(
dachte er, er sei erschöpft. KanonikuH;
in der Sakristei schob ihm etwas Geldm;
die band. und rannte ihrn ein paar!
Schmeichelein ins Ohr, er aber gings
unter die Menschen, von denen es von
der Kirche wimmelte, und da grüßte man
ihn nun ehrerbietig, obwohl er nur als
Miether in Zagrabie wohnte, und man
bewunderte ihn maßlos.
Doch Herr Klen ging oor die Kirche
nicht deswegen, um zu hören: »Seht, da
kommt Klenl«—sondern um das, was
ihm das Liebsie war in Zagrabie, in
Ponikla und in der ganzen Welt, näm
lich Fräulein Olka, die Tochter des» Zie
gelstreichers aus Zagrabie, zu sehen.
Sie hatte ihm das Herz ersaßt, wie mit
einer Zwingschraube, sowohl durch ihre
Augen, wie Komblümlein, wie auch durch
ihr helles Gesichtchen, und die Lippen
wie ein Kirschenpaar. Selbst als der
Herr Klen in den seltenen Augenblicken,
wo er die Welt vernünftig betrachtete
und sah, daß der Ziegelstreicher ihm die
Tochter nicht geben werde, sich sagen
mußte, daß ez besser sei, von ihr abzu
stehen, merkte er doch mit Schrecken, er
sei nicht im Stande, dies zu thun; mit
großer Bekümmerniß sprach er dann im
mer wieder zu sich: »Ei! die hat sich hin
eingebohrt! Mit einer Zange krieg« ich
sie nicht heraus. Jhretwegen hatte er
auch wohl das Vagabondiren ausgegeben,
für sie lebte er, und wenn er die Orgel
spielte, dachte er daran, daß sie ihm zu
höre, und spielte um so besser. Sie
aber hatte zuerst seine «Geschicklichkeit«
zur Musik liebgewonnen, dann jedoch;
ihn selbst um seinetwillen, —und nuni
(
war ihr dieser Verr Klen der Liebste von
Allen« obgleich er solch« ein wunderbare-T
schwärzliches Gesicht hatte, aus dem dies
Augen wie abwesend blickten, und einens
so kurzen Rock, nnd einem noch kürzerens
Pelz, und so lange und dünne Beine, wies
ein Storch. j
Aber ihr »Papa, der Ziegelftreicheer
wenn er auch selbst meist nur Wind in;
den Taschen hatte, wollte sie dem Klens
nicht geben. »Ein eder —sagte er—i
sieht sich nach dem ädel um; weshalbi
soll sie sich von einein Klen sürs Lebeni
binden lassen?« Und er ließ ihn kaumJ
in sein Haus hinein, zuweilen gar nicht.
Als jedoch der alte Mielnieki gestorbenJ
war, veränderte sich Alles mit einem;
Schlage. Als Klen die BereinbarungJ
mit dem Kanonikus unterzeichnet hatte,s
eilte er spornstreichs zu dem Ziegel-!
streicher, und dieser sagte ihm Folgendes-H
»Ich will nicht s agen, daß durchaus gleich
die Sache zu Stande kommen soll, aber
freilich, ein Lantor ist kein Vagabund!«
Und nachdem er ihn in die Stube gebe
ten, hatte er ihn mit Arak bewirthet, und
überhaupt geehrt, wie — einen Gast.
Und als dann Olta hinzugekommen war,
hatte sich der Alte zugleich mit den jun
gen Leutchen gefreut, daß Klen nunmehr
ein Herr geworden, daß er ein hau
und einen Garten haben, und nächst dem
Kanonitus die wichtigste Person in
Poetan sein werbe.
So hatte deren Klen bei ihnen von
Mittag bis zum Abend gesessen, zu seiner
und Olkai größter Freude, und nun
kehrte er in der Abenddiimmerun über
den knistxrnden Schnee nach Honikla
heim.
Es wurde grimmig kalt, aber er
machte sich nichts daraus-; er schritt nur
rascher vorwärts und dachte dabei an den
heutigen Tag und an Olka, nnd es war
ihm warm. .Et hatte einfach in seinem
Leben keinen glücklichere-i Tag gehabt·
Ueber den öden, baumlosen Weg, inmit
ten der hartgesrorenen Wiesen, auf denen
der Schnee röthlich und bläulich in oer
Abenddäinmernng schimmerte, trug ek
seine Freunde mit sich, spie eine leuchtende
Laterne, die ihm das Dunkel erhellen
sollte. Er erinnerte sich nnd dachte an
Alles, wag oorgefallen war, die Unter
redung mit dem Kanonikus und die Un
terzeichnung des Kontraktes und an jedes
Wort, das der alte Ziegelstreirber und
Fräulein Olka gesprochen hatten. Sie
hatte ihm gesagt, als sie einen Augen
blick allein geblieben waren: »Mir wäre
es gleich! Ich würde mit «;hnen, Herr
Anton, auch ohne dies selbst über’5 Meer
ziehen, aber meines Pape-S wegen ist es
so besser-P- —Er aber hatte ihr aus gro
ßer Dankbarkeit in seiner Verwirrung
den Ellenbogen gekößi und dabei gesagt:
»Gott vergelt’s Ihnen, Olka, in Ewig
keit, Annal« —- Ali er sich ietzt daran
erinnerte, schämte er sich ein wenig, daß
er sie an den Ellenbogen geküßt, und ihr
nur so weni gesagt hatte; denn er
wußte, daß, sobald der Alte es gestatte, J
sie mit ihm ihatsächlich bis an’s Ende
der Welt inge. So war es, dies
gute VI . Und jetzt zum Beispiel
III-de sie1 mit ihn-, niean nöthi
Isr» « über diesen öden Weg barg
den Schnee sonder-. «Du mein Gold«
mi- Iahrel«—d00ie Blei-, »Ur
UND-such eine se e Dame nier
»t« — n-) et seist-sich risse- m
slfsth so des der Schnee noih lau-ers
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« : ,II, ei- . Iiediese,;
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E-.« w . Its-L
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von dankbaren Gefühlen Mach Wenn
Olka jeyt wirklich bei ihn- senefen wäre,
hätte ee es nicht mehr ausgehaltenz et
würde die Oboe auf die Erde schleudern,
und das Mädchen nnt aller Kraft an die
Brust drücken. Er hätte nicht anders
handeln sollen vor einer Stunde-—- aber
es ist immer so: wenn man etwas
Ordentliches thun oder frisch von der
Leber weg sprechen soll, — ,,da wird
man dumm, nnd die Zunge wird zu einem
Stück Holz. « Es ist schon leichter,
Orgel zu spielen.
Indessen hatte sich das grubig-rathe
Band, das bisher am westlichen Himmel
erglänzte, allmählich in einen goldenen
Streifen verwandelt, dieser in eine gal
dene Schnur-. bis schließlich auch diese
erlosch. Es ward dunkel und die Sterne
erblitzten am Himmel, ihren scharfen
und trockenen Blick, wie gewöhnlich im
Winter, aus die Erde richtend. Der
Frost wurde sehr scharf, und begann den
künftigen Kantor von Panikla in die
Ohren zu beißen· Herr Klen also, der
vorzüglich die Gegend kannte, beschloß
quer über die Wiesen zu gehen, um rascher
zu Hause anzukommem
Und nach einer Weile schon zeichnete er
sich dunkel ab von der ebenen Schnee
slöche——hoch aufgerichtet, lächerlich in
die Höhe ragend. — Es kam ihm in den
Sinn, daß er zum Zeitvertreib etwas
spielen könnt-, so lange ihm die Hände
nicht steif würden; gedacht, gethan. Jn
der nächtlichen Einsamkeit ertönte die
Stimme der Oboe so wunderlich und
unbestimmt, gleich wie grschrerkt durch die
weiße, traurige Fläche. Sie klang desto
wunderlicher, da Klen lauter lustige
Sachen spielte. Denn er erinnerte sich
jetzt daran, wie er nach dein ersten und
zweiten Glase bei« dem alten Ziegel
streicher zu spielen und zu singen ange
fangen hatte, und Olka in fröhlicher
Laune ihn mit ihrer hohen Stimme be
gleitete. Dieselben Lieder wollte er seht
noch einmal spielen, und begann daher
zuerst mit dem sie den Ansang gemacht
hatte:
Mach gleich, o Gott, die Berge und Thälerk
Ter Weg gan eben sei!
Kühn her. o ...ott, den Liebsten dann zu mir,
O führ ihn früh herbei!
Dem Alten aber gefiel das Lied nicht,
es erschien ihnr zu »gewöhnlich«—er hieß
sie hösische Lieder singen. Dann singen
sie denn ein anderes an, das Olka in
Zagrabie gelernt hatte:
Herr Ludwig allein iur Jagd ritt hinaus.
as bildschone Lenchen muß bleiben zu
Haus,
Herr Ludwig kehrt heim —die Musik laut
ries,
Die Trompeter bliesen —- ichön Lenchen
schlich
Dieses war mehr nach dem Geschmack
des Alten« Dach als ihre Fröhlichkeit
den Höhepunkt erreicht hatte, da lachten
sie ant Meisten bei dem Lied »oatn
grünen Krug-U)
Das Mädchen in diesem Liede weint an
fangs sehr, bevor sie schließlich zu lachen
beginnt und sie wiederholt immer wieder
ihre Klage über den zerschlagenen Krug.
,Tu, mein grüner Krug, ·
Den der Herr zerschlug !· !
Und nun tröstet sie der Herr:
.Weine nicht, lieb’«Mägdelein,
Will den Krug Dir zahlen sein-'
Olka sang in möglichst langgezogenen
Tönen: »Du mein grüner Krug,« und«
mußte dann immer lachen, Klen aber seh
te die Ohne vom Munde ab und antwor
tete ihr als der Herr recht schwungvo«ll:
,8eine nicht, lieb« Mägdelein t. .·
Und ietzt noch, zur Rachtzeit, des fro
hen Tages gedenkend, spielte er für sichi
die Melodie »Um grünen Krug-« und
lächelte vor sich hin, so weit es seine Lip
pen, die mit dein Blasen der Oboe be-«
fchäftigt waren, zuließen. Es war grim- »
Inig kalt; die Lippen froren ihtn beinaheJ
an die Oeffnung des Instrumentes an, »
und die Finger wurden beitn Auf-und Zu
klappert der Löcher ganz steif —- so muß
te er denn bald aufhören und schritt unt
etwas erschöpft weiter, das Gesicht von
einer Nebeln-alle umhüllt, die durch fein
Uthinen entstand.
Nach einiger Zeit war er gänzlich mü
de geworden, denn er hatte Eines nicht in«
Betracht gezogen, nämlich, daß der
Schnee auf den Wiesen höher liege, wie
auf dein ausgetretenen Wege, und daß es
nicht leicht sei, fa lange Beine aus dein
hohen Schnee herauszuziehen Ueber
dies hatten die Wiesen an manchen Stel
len Vertiefungen, welche non früheren
Schneegestöbern verweht waren, und durch
die er nun bis übers Knie tief waten
mußte. Klen begann jetzt zu bedauern,
daß er vom Wege abgegangen war, denn
dort hatte er vielleicht einen Wagen, der
nach Vanilla fuhr, treffen können«
Die Sterne blickten immer schärfer,
die Kälte wurde immer grimmiger, und
Herr Klen war fchan in Schweiß gera
then. Wenn sich dann stoßweise der Wind
erhob und über die Wiesen hinzag au dein
Flusse, wurde ihm furchtbar kalt. Er
versuchte wieder zu spielen, aber weil er
dabei den Mund zuhalten mußte, wurde
er nach mehr erschöpft.
Es begann ihn allmählich das Gefühl
der Einsamkeit zu beschleichen.- Rings
heenin war es sa wunderbar still, leer
und öde. Ja Vanilla war slle ihn eine
warnte Stube bereit. Aber er dachte viel »
lieber an Zageabie, und sprach zu si :i
Vlka geht cost schlafen, na, Gott « ei:
Haus« M I rt in der Stube warntH
znsv viere- Gmue-, das on- ee tim(
»Ein mäserbxeitetai vol-like Laus-i
i WEI- Enn III-s , I :
m -««-- beste J Les-Wäs
- -s- ( ’.x I
VII-a . MU;
häbsch Darin nnd Its habe, erfreute das
edle Herz des Herrn Elen um so mehr,
se mehr es ihn selbst in der finstern Nacht
sror.
Er war von den Wiesen schließlich aus
Weidegründe gekommen, aus denen hier
und da WachhaLOersiräuche wuchsen
Herr Klm war jetzt schon so müde, daß
er grer Luft verspürte, mit seiner Oboe
unter arm ersten besten schützenden Busch
sich hinzusehen nnd auszuruhen. Aber
er dachte: »Ich ersi·iere!« und ging wei
ter. Zu seinem Unglück waren in dein
Wachboldergebüsch, ähnlich wie an Gehe
gen, öfters große Schneewälle zusam
mengeweht. Als er über mehrere dersel
ben gegangen war, ward er so erschöpft,
daß er sich sagte: »Ich seh’ mich hin.
Wenn ich nur leicht einschlafe, so kann ich
auch nicht ersrieren, und um nicht einzu
schlasen, werd’ ich mir noch einmal das
Lied »uin grünen Krug« oorspielen.
Er sehte sich hin und spielte — unds
schwach ertönte wieder die Stimme der«
Oboe in der nächtlichen Stille über den
Schneeseldern. Doch die Augen fielen
Herrn Klen» immer mehr zu, und die Me
lodie ,,Vom grünen Krug« wurde all
mählig schwächer und stiller, bis sie ganz
verstummte. Aber er wehrte sich noch
dem Schlaf, er hatte noch das Bewußt
sein, er dachte noch an Olka, nur fühlte
er sich gleichzeitig wie in einer großen
Einöde, immer einsamer-, gleichsam ver
lassen, und da begann er sich zu wun
dern, daß sie nicht bei ihm sei in dieser
Nacht und Einöde.
Er murmelte: »Olka, wo bist Tu?«
Dann kam es noch einmal von seinen
Lippen, als ob er sie riefe:
,,Olka!«. . ..
Und die Oboe entglitt seinen sieisen
Händen.
Die Morgenröthe beschien seine sitzen
de Gestalt, mit der Oboe an den langen
Beinen, und das blaue Gesicht, das wie
verwundert aussah, und »zugleich lau
schend auf den letzten Ton des Liedchenst
»Du mein grüner Krug. «
De Wind Wltch Einzel Salbe heilt Hä
morehoideir.
Te Wiil’s Wllch Unze-l Salbe heilt
Brandwunden.
Te Witt’s Widch link-ei Salbe heilt
Geschwürr.
De Witw Wilcii Hase-l Salbe heilt
Wunden.
Die Gemischt-.
Berichte aus lshieago ftitntnen darin über
ein, daß es bewiesen rit, was Viele schon
früher versicherun, daß Vesiiiher der Welt
andfiellirng alle gewünschten Bequem
lichlen zu sehr mäßigen Preisen erhalten
können.
T atsache ist, daß man ohne Schwierigkeit
ein iniiner iiiksl.00 pro Tag niielhen kann.
Bezualich der Neiseloften nach llhicago wer
den Euch die Agenten der Burlington Linie
alle gewünschten Auskunft geben.
Durchgehende Pagen nach
Este-go.
Tie St. Joseph F- Grand Island
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Ralen für einen Weg oder Rundfahrt
sind jesl in Kraft. Schnellere Zeit als
irgend eine andere Bahn. Wegen Mi
herein wende man sich an den nächsten
Agenlen oder an S. M. Adsil, General
Pass. Ag’t., St. Joseph, Mo.
Tut-f-:- Excliange.
(T-entfche WirthschaftJ
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Exzesse-feinen Lunt
nnd znookkdmmendfie Bedienung.
39 Aus. Its-h Maus-gek
Unserirdemliehe Pressveri
iheilung.
Einprachtdolleg l
symphonion
Ineneiles stumm-et noch Art der Sitte-eint Spieldoiem
mit aussedseldqren Stuthiikfchetdeni
erhält jeder Adonnent auf den neuesten
Sensations-Roman »D- i e T o ch t e r
des Freiherrn,« von Albert von
Ernst.
Die Construktion des Symphonionå
ist derartig, daß man darauf durch Ein
schaltung der betreffenden Notenfcheiben
statt der bisher beschränkten Zahl T a u
sende verschiedene populäre
S i ü ck e spielen kann, wie: Tanzniusik,
Ouvertüren, Volkslieder, Kirchenmiisit
u. s. w. Die epochemachendste Ersta
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