Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 29, 1893, Page 7, Image 7

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    silyelm Il. und Dis-eurer bee
Obhut.
CA. d. Jll. Staatzzeituith
Jn Folge der schweren Erkrankung
Nimm-Es muß in dem Kaiser doch der
Gedanke erwacht sein: »Was würden
Weltmtd Geschichte von Mir sagen,
wenn Der, dem Jch und Mein Haus
Unsere Größe verdanken, als ein von
Mir schwer Gekränkter und Beleidigter,
in bitterem Groll gegen Mich, von hin
nen schiede?« Gleich viel, ob dieser Ge
danke nur einer Nützlichkeitserwägung
des kalten Verstandes oder zugleich einer
innigeren Regung des Gesüth entsprun
gen ist, ——— jedenfalls hat er eine Frucht
gezeitig, über welche sich jeder gute
Deutsche in der neuen wie in der alten
Welt nur freuen kann
Schon die letzten Telegratnnte in un
serem gestrigen Morgenblatt brachten
das Wesentliche der großen Kunde.
Der Kaiser hatte sich durch einen Ver
trauensmann in Kisfingen regelmäßig
schon nach Eis ß-Lothringen und dann
nach Ungarn txlegraphischen Bericht über
Bistnarcks Befrnden erstatten lassen.
Und zu Gäns, mitten im Lärm der
österreichischungarischen Manöver, that
er den entscheidenden Schritt.
Gerade auch aus dem Boden der öster
reichischen Gesammtmonarchie mußte
den Kaiser aus dem Hause der Zollern
jeder Tritt, den er that, an die un
ermeßlichen Verdienste Bismarcks erin
nern.
Vor siebenundzwanrig Jahren hatte
ja Bismarck nach Ueberwindung der
größten persönlichen und sonstigen
Schwierigkeiten Lesterreich niedergewor
sen, dadurch dem Dunlismug in Deutsch
land ein Ende gemacht und die Errich
tung eines deutschen Reich-Z unter dein
Szepter der Hohcnzollern angebahnt
zugleich aber hatte er schon damals
durch seine weise Mäßigung und Vor
aussicht einen späteren sesten Bund zwis
schen dem deutschen Reich und Leiter
reich ermöglicht nnd vorbereitet, welcher
dretrehn Jahre darauf ebenfalls direkt
durch Bistnarel zur selseniesten und aus
eine lange Zeit hinaus gesicherten That
sache geworden ist.
Allerdings wären diese wundervollen
Erfolge ohne das preußische Herr itnd
seinen großen Feldhcrin nicht möglich»
gewesen. Aber Bis-trank, und er allein, i
war ea, welcher durch die kühnste je da- i
getvesene Politik —— so bezeichnet selbstj
ein Geschichtsschreiber ivie Herr jene Po-;
litil —- die Bedingungen iiir jene Was
senthaten schuf.
Ohne Bigniarck wäre Wilhelm li. in
den let-ten Tagen nicht der gesetertste
Manövergatt der Oesterreicher und dei
Ungarn gewesen; und ohne Bigtnarek
waren die Ungarn heute tiicht die treuen
Anhänger des Hauses Httbdburgckothi
ringen, das durch die von BJUnarrl her
beigeführten Ereignisse, und nur durch
sie, zur Bewilligung der Selbstständig
keit Ungarn’g veranlaßt wurde.
Aus österreichischem Boden erlitt der
gestürzte Bismarck später auch von Sei
ten Wilhelths U. die allerbittorste
Kränkung, die ihm, außer seine-n Sturze
selbst, widersuhr ——— nämlich jene beinahe
steckbriesliche Verfolgung, als er sich zur
Hochzeit seines Sohnes nach Wien be
gab.
Zwar ließ eo Bismarck wahrlich in
den viertehalb Jahren, die seit seinem
Sturze verflossen sind, nicht an äußerst
herden und derben Bitterkeiten gegen den
Kaiser schlen. Und es ist nicht zu leug
nen, daß der Kaiser persönlich sich diesen
Angrissen gegenüber meist taktvoll ver
hielt. Nur einmal, höchstens zweimal,
deutete er persönlich in össentlichen Reden
aus diese Angrisse hin, und auch dann
nur mittelbar. Unt so hestiger und
zum Theil auch um so unwürdiger ant
wortete aber die halbarntliche Presse aus
die mündlichen und aus die journalisti
schen seindlichen Aeuszerungeu Bis
marekt
Der Hauptgelränkte war aber jeden
salls Bismarch schon in Folge seiner
Entlassung und Zumal wegen der Art,
in der sle stattgefunden hatte. Und nicht
er niar dem Kaiser-, wohl aber dieser ihm
zu unendlicher Dankbarkeit verpflichtet
Bismarek handelte daher als große welt
geschichtliche Persönlichkeit ganz richtig,
indem er sede Zumuthung wohlmeinen
der, aber mattherziger Freude, daß er
sich dem Kaiser zu nähern suchen solle,
schross zurück-riet
Der Kaiser ntußte ihtn sich nähern,
ihm in würdiger Weise die and zur
Versöhnuna bieten. Und in b chsi takt
ooller Weise hat seht der Latier dieg ge
than· DertelegiaphischetaiserlicheAuo
druck der Theilnahme an der Krankheit
des Altreichskanzlers wird noch gestei
gert durch das kaiserliche Anerbieten an
Bismant, dieser möge nach Belieben ein
klimatisch günstig gelegenes kaiserlicheg
Schloß beziehen und benühesk
Es ist schon ost vorgekommen, daß ein
Monarch einen Unterthanen zu sich aus
ein Schloß einlud. Aber oaß ein mäch
tiger Monarch einem tranken Untertha
nen ein beliebiges ganzes Schloß zurn
Aufenthalte-one anbietet, das ist unseres
Wissens noch nicht dagewesen·
Aus ein solches kaiserliche-Ei Entgegen
kommen konnte Bismarck nicht anders
als dankend und herzlich antworten,
wenn ihm auch« ein Ortsweehsel vorerst
unmöglich ist. ·
Der Versöhnung zwischen Wilhelm
Il· und Bismarck ist also nun vollzogen
nnd zsor in einer Weise, welche für Bis
mar durch-no nichts Eraledelgendeo
oder Unvürdlgei enthält. Man dars
wohl arme men, daß dieses neue freund
liche see lnIl keine Unterbrechung
mehr erleiden Io ed, gleichviel ob His
mai-et nur noch kurze, oder längere Zeit
zu leben hat
Daß der patriotischen Mehrheit deg
deutschen Volkes durch diese Versöhnung
ein Alp von der Brust genommen ist, er
giebt sich schon aus den Aeußerungen
deutschländischer Blätter über das große
Ereigniß. Schlimm wird es dabei
Denen in Deutschland zu Muthe sein,
welche vor Bismarck in den Tagen seiner
Macht krochen, aber ihn beim ersten An
zeichen seines Falles im Stiche ließen
und sich seither durch Schmähen nnd
gehen gegen ihn bei den herrschenden
ewalten lieb Kind zu machen suchten·
Wilhelm Il. mag sich trotz seines sou
veränen Vollbewnßtseins doch zuweilen
durch die deutsche Kaiserkrone bedrückt
gefühlt haben, wenn er an den gestürrten
und verlästerten Schmied derselben
dachte. .
Ob diese Versöhnung, falls Bismarck
noch längere Zeit am Leben bleibt« große
politische Wirkungen haben wird — wer
weiß es? Die Möglichkeit einer nochma
ligen Bismarckschen Kanzlerschaft ist
wohl schon ausgeschlossen durch Bis
Inarcks geschwächte Gesundheit, wie durch
seine oft wiederholte Vetheuerung, daß s
er unter keiner Bedingung mehr flirre
frühere Stellung übernehmen würde.
Aber siir lcaprivi und seine Leute wird
das neue Verhältnift zwischen Kaiser nnd ;
Altreichskankler wenigErfreulrches haben. f
Und wahrscheinlich wird Bisniarckivenig- ;
stens betreffs der auswärtigen Polititl
des Reiches wieder Einfluß ausüben
und zwar einen guten.
Die nächste Wirkung der Versöhnung
Wilhelin’s li. und Bismarcks wird aber
ohne Zweifel die sein, daß jene große
Menge Reichs-treuer Bürger, welche dem
Kaiser um Bismarckg willen grollte,
diesen Groll jetzt aufgiebt.
Schweres Verbrechen.
Satt Francisc o, 6al., 2-i.
Sept. Eeineg der gemeinsten Berbrecher
in den Annalen dieser Stadt, eine Fol
ge der seit langer Zeit bestehenden Feind
schaft zwischen ihnen-und Nichtunion
Leuten, trug sich letzte Nacht hier Fri.
Kurz nach Mitternacht wurde der südli
che Theil der Stadt durch eine fürchter
liche Erplosion in Aufruhr versetzt, Eine
Tynaniitboinbe wurde vor einem Kost
hause an der Wasserfront, in dein nicht
rur llnion gehörende Matrofen wohnten,
abgefeuert. Tie Vordersrite deo Ge
bäudes wurde Zu Atome-i zerschmettert
und sechs von den Bewohnern schrecklich
Zugerichtet « Zwei derselben blieben auf
dein Flecke todt und Andere werden ster
ben. Es steht nicht fest, von wem die
Bombe geworfen worden ist, aber die
Eigenthümer beschuldigen Mitglieder der
Matrosen-Union direkt der That. Ei
ner der Mitglieder derselben, mit Na
mens Jahn Tyrell ist verhaftet worden.
Das Kosthaas wurde von einem Manne,
Namen-!- John Curtin gehalten.
Die Todten waren: George HolineS,
Brick MeGurneß, Win. T. Mesiennie,
tödtlich verwundet: Charleg Oeven und
Ed. Murphy; schwer verlevt John Cur
tin Jl.
S p il t e r: Drei weitere Leute, die
bei der heutigen Explosion verwundet
wurden, sind gestorben, so daß die Zahl
der Opfer fünf beträgt. Die Namen
sind: Charles Bernard, der unter dem
Namen Owen bekannt war, Edwart
Murphy und T. MeKenrir. Die Poli
zei hat den Fall in die Hände genommen,
doch sind bisher noch keine weiteren Ver
haftungen erfolgt.
Blau-blutige GUTva
In Ergänzung einer Specialtabel
Meldung entnehmen wir der »Freis.
Ztg.« ezolgendetL Eine ,,Durchlaucht«
als »August« und ein »veritabler Prinz«
als ,,Clown!« Vermessene Gedanken!
illnd doch werden sie demnächst ln Berlin,
wenn auch nur in vertrauten Kreise vor
ieineni geladenen Publikum, zur Wirk
lichkeit werden. Wie eine Lokal-Korres
pondenz »von eingeweihter Seite-« er
fährt, wird hier in «aristokratischen Krei
sen« die Veranstaltung einer »Hm-aliu
Vorstellung« geplant, deren Ertrag zu
irgend einem wohlthätigen Zwecke dienen
soll. In der Vorstellung die ,,natür
lieh init Ausschlqu der Oeffentlichkeit,
vor einem geladenen Publikum aus den
ersten arisiokratischen Kreisen-« stattfin
den soll, werden nur ,,.Herren und Da
men unseres Abels als ausübende Künst
ler in der Nanegw erscheinen. U. A·
weroe »ein mirn .t., eine oreigennnnre
Persönlichkeit, sich im Vorsiihren non
Freiheitspserden nnd eine Durchlaucht
sieh als »Augusi« producirenr Ein ve
ritabler Prinz wird als Repriseii-6!oivii
und Springer dedüttiren und zwei junge
Grasen als Atrohatem Von letzteren
heißt eg, »daß sie seidsi einein Cirkug
Nenz mit ihren Leistungen Ehre machen
wär-den« Als besonders benierkengwerth
wird hervorgehoben, daß auch» Stehend
Neiterimien« in dem Programm glänren
und mehrere Konstessen über Bänder durch
Reisen springen werden aus gesaitelten
Pferden. «
Durchgehende Wagen nach
Chieagm
Die St. Joseph es- Grand Island
Bahn hat Vorkehrungen genossen für
durchgehende Wagen nach Chieago von
Punkten an der Haupttinir. Niedrige
Nat-n sür einen Weg oder Nundsahri
sind seht in Kraft. Schnellere Zeit als
irgend eine andere Bahn. Wegen Nä
zerem wende man sich an den nächsten
senken oder an S. M. Adsir, General
Pass. Ag’r., St. Joseph, Mo.
Schreckeniheersihaft in
spannte.
R o a n o ke, Va» 21. Sept. Die
gestrige Blutseene an dem hiesigen Ge
fängniffe hat heute früh ein schreckliche-s
Nachspiel gehabt, indem der Neger
Sniith, welcher Frau Bishop beraubt
und zu ermorden versucht hat und da
durch die gestrige-i Vorfälle veranlaßte,
vom Volke gelyncht wurde. Es war
heute früh unt 5 Uhr, als zwanzig Mann
den Neger den Händen dreier Polizisten,
die die Absicht hatten, ihn in der Nähe
eines Sumpfes zn verstecken, gewaltsam
entrissen und ihn an einen Hickorybaum
in der » Avenue, S. W., in einer Ge
gend, wo sich viele Wohnhäuser befin
den, aufknüpften. Sie durchlöcherten
den Körper durch Kugeln wie ein Sieb
nnd befestigten an der Leiche ein Platnt,
worauf die Worte zu lesen waren: »Das
ist der Freund des Mayors Trout.«
Tausende von Personen ftrömten im Lau
fe des Morgens nach dein Platze, wo
das Lynchgericht an dein Neger oollstreckt
worden war.
Ein wiithexidir Poltshaufe von 300
Personen wollte die Leiche des Negerg
durch die Straßen der Stadt zerren, wur
de aber durch den PresbyterianenGeisn
lichen Campbell und Polizeitapitiin
Moormnn bestimmt, von dieser Absicht
abzusteben. Der iketztgennnnte miethete
einen Wagen und ließ die Leiche
nach dem Ufer des Roanoke schaffen;
noch dort riß die Menge die Leiche vom
Wagen, schleppte sie an einein Seil 200
Yards weit und errichtete dann einen
Scheiterhaufen aus Baumästen, Reisig
und Stücken Bauholzes, sättigte das
Ganze mit Kerosinöl und überantworte
te die Leiche, die bis zum Kopfe indem
Urennmareriai nar, oen Nummern m
ne Volksnrenge, die nach Tausende zähl
te, schaute der Leichenverbrennung mit
großer Genugthunng ru. Nach einer
Stunde war von dein Neger nur noch ein
kleines Häuschen Asche übrig. Einmal
drohte die Vollstnenge, die Leiche im
Hofe des Hauses des MayorS Trout zu
beerdigen.
Der Milizkapitän Bird hat die Stadt
verlassen und auch Mahor Trout ist ver
schwunden: man weiß nicht bestimmt, ob
letzterer flüchtig geworden ist oder ob er
sich versteckt hält. lGin Volkshaufe sucht
nach dem Mayor und wenn dieser gesun
den wird, ist er in großer Gefahr ge
jlyucht zu werden. Heute Nachmittag
sum halb LI Uhr befand sich die Stadt
sthatsächlich in den Händen eines »Mobs«;
J in den Straßen wogte eine furchtbar aus
igeregte Menge auf und ab und JUUH bis
san die Zähne bewaffnete Leute zogen in
zwei Ilbtheilunaen durch die Stadt. »
Man vernahm Fluche und Drohungenl
sund der ruhigen Bürger hat sich derl
sgtößte Schrecken bemächtigt, da man!
snicht weiß, was die nächsten Augenblicke-I
sbringen mögen. In einer öffentliche-is
Versammlung ist verlangt worden, daß
der Mauer, der Stadtsergeant und der
Polizeichef resigniren. Als interimisti
scher Mayor fungirt der Stadtrathsprä
fident Buchten i
Der Zustand der Frau Bishop, die von «
dem Neger Smith fnrchtbar mißhandelt
Hund mit einem Vackstein auf den Kopf
lgefchlagen worden ist, bis sie bewußtlos
war, ift ein kritischer und es ist möglich,
daß die Frau stirbt.
Ter gelloertretende Mayor Buckner
hat eine roklamation erlassen, worin er
alle Einwohner anffordert, sich nach
Hause zu verfügen und verspricht, ein
Jeder, der gestern Abend in angeschli
cher Weise ein Gewehr abgefeuert habe,
werde zur Rechenschaft gezogen und be
straft werden. « Die Milizleute, oon wel- s
chen sich nur sehr wenige blicken lassen, s
sagen, der »Mod« sei mehrere Male ge- s
warnt worden, daß aus ihn geschossent
werden würde, habe aber die Warnun- I
gen mit Hohngelächter beantwortet undi
schließlich auf Kapiteln Bird geschossen.
Erst jetzt habe dieser das Komwando ge
geben, auf den ,,Mob«, der die Seiten
thüre des Gefängnisses eingeschlagen ha
be, zu fchießen.·
Eine oeroollsländigte Liste der Todten
weist folgende zehn Namen anf: S. A.
Viel, Eigenthümer des St. James Ho
tels; Wai. Sheetg, Heizer auf der Nor
folk-und Wesiern Bahn, Chao. Witt
rner, Kondukteur auf derselben Bahn;
J. B.Thler, Streckenaufseher derselben
Bahn; G. While; W. E. Hall; W. Jo
nes, Lokomotivführer auf der genannten
Bahn; John Mille-, ein Farmer und
Destillateurz G. Settles und E. J.
Sehntall
Tie Zahl der Verwundeten ist vier
zig; es befinden sich darunter die nach
benanntcn Weißt-tu L. ic. ,«Ftl1·3, Mit
glied einer zkeuerwehrkoinpagnih tödtlich
verwundet; G. O. Munroe; »I-. Will-J;
Thomas- Nelfon; Leroy Whitez J. B.
McGeheez N. Sheppard; J. F. Powell;
J. ts. Wayland; George Leighz W. P
Hafs; Mayor Traut. -—"Farbige: J. H.
(5arnpbell; Edgar Whaling; ic. W.
Figgatt; is. P. Worth; O. B. Taylor;
N. Hall; T avid Rngglegzäli. E. Sparks;
T. E. Helms; (Thaö. Malen; Win. Ber
ry nnd eine unbekannte farbige Fran.
Mehrere von den Vercvundeten werden
sterben. Bemerkenswerth ist« daß kei
ner von den Todten nnd den Verwunde
ten an dem Angriffe auf das Gefängniß
betbeiligt war. sie waren barmlafe Zu
schauer, die zufällig vorn standen und
an einer Stelle, wo kein Angriss gemacht
worden war; die meisten sind in den
Rücken geschossen
Der Staatsgeuverneuer, an welchen!
das Geiuch estellt worden iit, für die
Wiederherste nng der Ruhe und Ord
nungzn sorgen, befindet sich auf dem
Wege na Rot-now Die Miliz in Rich
iuond w ed bereit gehalten, wird aber
nur im äußersten Nothfalle in Verwen
dung kommen.
R i ch in o n d, Va» 21. Seept. Ge
neral Chng. J. Anderfon, der Vrigade
kommandeur der Streitkräste von Virgi
nien, befindet sich in Kominnnikation
mit den Behörden von Roanoke und die
hiesige Miliz wird schlagfertig gehalten;
den Lssizieren ch ersten Reginrents, den
»Blnes« und den »Haubitzern«, ist durch
General Anderson die Weisung zugegan
gen, jeden Augenblick zum Austriatsch
bereit zu sein. Diese Maßnahme ist je
doch nur der Vorsicht wegen getroffen
worden; in Wirklichkeit befürchtet man
keine weiteren Schwierigkeiten
Vertilgung von Moos und
Flechten au Bäumen. Nach den
Mittheilungen eitles italienischen Land
wirthes sollen ein Theil gewöhnliche
Holzasche, ein Theil gebraunter Kalt
und acht Theile Wasser in einer Tonne
unter täglichem, beständigem Utnriihreu
6 bis 7 Tage stehen gelassen werden.
Die über dem Bodeufatz stehende klare
Flüssigkeit, welche skohlenfiiure, Kalt
und Kalt enthält, wird mit Piuselu auf
die mit Moos und Flcchteu bedeckteu
Baumstämtne ausgetragen. Dadurch
färben sich Moos und Flechteu bald
röthlich und fallen nach einigen Tagen
ab. Farben sich die Flechteu schnell
rot , so ist die Flüssigkeit zu stark und
mu verdünnt werden. Tritt keitte
Färbung eiu, so ist die Lösung zu
schwach. Stark mit Flechteu und
Moos behafteteBäume werden erst mit
dent Schabeifeu behandelt, und danu
wendet man die Lösung au.
Kühe ohne Hörner. Man
schreibt: Die in der Wildniß lebenden
Rinderheerden besitzen in den Hörnern
vortreffliche Berlheidiguugsmittel, denen
auch die großen Raubthiere gerne aus
weichen. Dem gezeihtuten Niudvieh da
gegen uiitzen die Hörner nichts, richten
aber unter den Menschen bisweilen gro
ßeu Schaden au. Deshalb machte man
·thon friiher den Vorschlag, unsere Och
eu und Stiihe in ihrer Jugend von die- s
sen Waffen tu befreieu. Tiefe Opera-;
tion wäre fiir unsere Sicherheit wein-i
fchenswerth gewährte jedoch uoch einen
anderen VortheiL Nenmann hat trach
gewiescn, das; teiihe ohne Hörner mehr
Mil gebeu, als andere. So lieferten
4 ho äudische tiiihe ohne Hörner bei
ziemlich schlechter Weide täglich 18 bis
19 Liter Milch, tvtihreud man von 4
anderen Kühen derselben Rasse bei guter
Weide nur 12 bis höchstens 15 Lika kr
hielt. Die alneriiauischeu Biehsiichter
haben vor Kurzem diese Angabe nicht
nur bestätigt, sondern bei ihren Versu
chen auch ttoch die Beobachtung gemacht,
daß die ungehöruten Thiere weit schnel
ler fett nnd wohlbeleibt toerdeu, als die
übrigen. Die Beseitigung der Hörner
bei Rindvich scheint demnach doch nicht
ganz nutzlos zu sein. H. Adams, Ti
rektor eines großen landwirthschaftlichen
Betriebes in Wisconsin, gibt jetzt das
Mittel an, das Wachsthum der Hörner
zu nnterbrecheu: Sobald am Kopfe des
jungen Thieres die beiden horuartigeu
Erhöhungen sieh zeigen, schneidet man
alle rings um dieselben stehenden Haare
weg uud befeuchtet mittelst des Fin ers
die beiden Stellen leicht mit Wasser,
ohne jedoch die Nüsse weiter dringen zu
lassen. Darauf reibt man mit einem
zum Theil eingehiillteu Stück Aetzkali
die anze Oberfläche der Hörner, bis
das ell weich uud roth wird und Blut
daraus hervordringt. Ein einmaliges
Verfahren genügt iu den meisten Fäl
len, das horuige Gewebe zu zerstören.
Die Chinescn sindkeineerunde
des Wassers
Mehr als 50,(,t)0 Pariser
ernähren sich von dein, wag andere
Leute wegwerfen.
»Fliegende Stühle« nannte
man Aus ugsmas inen, die schon im
17. Jahrinindert tn Parisslir Perso
nen existieren.
Das Blut von 48 Männern
soll hinreichend Eisen enthalten, um eine
24pslindige Pslugschar daraus schmie
den zn können.
Nu Wort beiilit·eil1tesz- - ,,!Lnlllommen
heit«. Wir meinen Je Wirte Wiltsli
Ihm-l Zalbe, ite heilt mideimenitige We
ichtviii·is. ".«t-andn)nnden, Hatttltanlheiten
itnd in tin bekanntes Mittel gegen ohantot
ihoidetk A. W. LInehheiL
Eine große Begebenheit.
Jahr vom 18.- Its. September abge-v
lsalten werden, « Tage, nnd wird grö
ßer nnd besser sei-i alg letztes- Jahr.
lftenriiansraten werden gegeben meiden
an allen nach St. Joseph sührenden
Eisenbahnetn Alle Ilnstrengnngen mer
den von der Leitung gemacht weiden,
unt den Besuche-m die bes·ten:)leeomm»da
tionen in gewähren nnd ihnen Unterhal
;tung bester Art »in geben. Tiesenigen,
Twelche lehtes Jahr da waren, wissen,
daß die Leitung alle dein Publikum ge
machten Versprechnngen hält, nnd die
ses Jahr wird keine Ausnahme von der
festgesetzten Regel machen
l
l
i
Tie St. Joseph Äair nnrd diese-I
Die Weltaussiellung.
Ihr n d tes glauben oder nicht« aber ed
l
tst Thatia e, da es aus derWeltangstellnng
lühler als hier i . Die Ansitellnngagehände
lie en an: Ufer des Michigan Sees nnd er
sri chende Winde streichen vom See her fort
während über den Atisstellttiigsplati. »Ke
nennt-, der lshtrago tnit der Idee, er trete m
einen Vackoien ein besucht, täuscht sich.
Fragt Euren Lobi-Weinen der Buelinip
Ttnn Linie nach Auskunft, wie J r ant besten
nnd billi sten nach Chieago ge anst. Cr-»
eursipiis- ten täglich über die Bnrlington.»
Ernte-merston. l
Mit großer Genugthaung publizirt die
Burlin ton Linie die folgende Anzeige be
zü« lich er diesjährigen Ernte Ereursion.
ie fiir diese Wein-sinnen festgesenten Ta
ten sind der 22. August, der 12. September
nnd der 10. Oktober· An diesen Tagen ver
kaufen alle Agenteu westlich von St. Lonis
nnd iihieago Din: nnd ReiursBillette nach
den Virtlington Stationen in Nebraska«
Kansas, (Coloi«ado, Süd-Dakota und Wyo- l
ining zu äußerst billigen Preisen. Villectel
sind fin«20 Tage giiliig und erlauben dem
Käufer an irgend einein Punkte westlich vorn
Missouri-Fluß auf der lsinreise in verweilen.
Tiefe Thatsache theilen-mir den Bewohnern
der von der Vurlington Linie berührten
Staaten deshalb mit, damit sie ihre im Osten
wohnenden Freunde davon in Kenntniß
setzen können, daß während der nächsten«
Monate sich drei nnvergleichliche Welt-gen i
heimi, den Westen tn besuchen, darbieten.
Das Passa· net-Departement der Bnrlings
ton Linie wir mit Vergnügen den an ihrer
Linie Wolnenden darin behiilslich sein, im
Osten woznende Personen dani tu bringen,
sich dieser Vortheile der Heinistätten-Sncher-s
ist-entsinnen in bedienen. Ter Unterzeich
neie wird auf Verlangen nicht niir an jede
gewünschte Adresse Anzeigegszitemtnr schicken,
sondern wird es sich auch angelegen sein .
lassen, interessirteit Parteien die günstigsten s
saht-preise zu verschaffen. s
Js. Franciz
Nen. Pass. Agent, Burlington Linn-,
Lsniaha, zlteb
Weltßusstellungsgebäude —- No. t.
Das Warten-Gebäude
Höhe des Tonieg 132 Fuß. Bantosten
SM10,()00. Die tshicago Union Pariflc G
Northiveslern Linie osserirt kliateii so billig
als die billigsten nnd nniibertroisene Acco
niodationen nach (5hieago. Kein Wagen:
ivechsel unterwegs-. Seht H. L. Ich:llieatis,
den Agenten des U. II. Systems in Nmnd
Island. 42.
Nachdem die seltaussiellung
vorüber ist, könnt Jhr In Hause bleiben.
Wehr jelxt nach lshicago nnd besichtigt die
vollständigste nnd prächtigste :)lngstellnng,
diese zn sehen war. Die »Vestil)iiled Luni
ted« Zügederlshieaam Union slkaejsic nnd
Tliorthwestein Linie bringen lsnch ohne Um
ständi- nnd ohne Waggondkkechiel dorthin.
53-linil.
stumm nach Portions-.
?liii:2(). Angnst weiden die iienen Pasia
gier kliaten der St· Jioseieph C Wiand sie-il
land Bahn -— Eis-Hm erster Klasse-, sit-unt
weiter Klassi- —- nach Faden nnd Halt Laie
Nin, Utah; Helena, Mon.; Spoi·ane,
Wath ·lIortland Tre» nnd allen Zwischen
lieisenden Plänen in straft treten.
Wegen Lllnsknnit wende ninn sich an den
nächsten Ilgenten der Zi. Zo. ä- Nix Jst»
oder an S. M. lesii, Nen. «lLass. :llgi-nt,
Zi. Joseph, Mo.
Mem-me Runvfahrtsstatn
nach Colorado und dem
Westen.
Niedrige Naten für Rundfahrtea
nach Tenno-, Colorado Springs,
Piusle Manitou, Trinidad und ande
ren Punkten in Colorado sind angesetzt
worden und diejenigen, welche eine Er
holung-I- oder Geschäftstour nach Col-—
rado oder einem westlichen Staat z
nmchen beabsichtigen, werden aufgefor
dert, für illustrirtes Pantphlet, Rates
oder andere Auskunft an den nächsten
Et. Joseph ä- Grand Island Agenjea
oder nn S..M. Adsit, General Paß.
Agenf, Et. Jofeph di- Gmnd Island
N. R , St. Joseph, Mo» Zu schreibe-L
Si. Joseph es Grund Island
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cisco, Spokane, Poitland, Tacoma oder
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No. 4--’, manch-— ; ................... —ii» ist- MAY
Fiachiziige nach idem— O: ten
No. 48, täglich, mit Ausnahme Sonntags 11t35 Mstq
No ji« taqlicy.»....................—.—.i .). 10 ·J-«chkk
Passagieiziige nach-dein Westen.
No.11,tiiglich.fs.f ..................... l 45 20 Miit-.
No M, täglich, mik- Ausnahme Sonntags Mär-Abend
Frachtzüge nach dem MWestem
No. 45, :c’iqlich. . »;fl63.33 Mess
Ru. 47, täglich, mitlliisnahtne e-onniag TJHO Abend
i Nr in nnd « giht nicht weiter westlich alH Grau
Jeland. "l«»,-i. Umson, Agat
kfir DrnekcreissBefitzck
oder Solche, die es werden wollen!
Eine Gelegenheit,
die Ihr nicht verpassen dürft!
Da wir durch Ankauf der ».Oerold« Lffiee nebst allem Juni-n
tar zu viel TUeafelnnerie und TUkatenul haben, das für uns em toder
KapitalIst,offer1renwlr Zum Verkauf folgende Illimelnnene Un?
zwar .
zu Vpotkprcisem
da wir die Sachen los sein müssen
Eine 6-s1mlliu Llunklo
Oampbell Cylinder presse;
Einc l0 x 15
PBBRLBSS Job Presse;
beide Maschinen mit vollständiger Einrichtung siir Dampsbetrieb
Einen «10-Pferdekraft Tampfkessel
Iaufreelsts
! nebst 5-Pferdet«raft Maschine.
Ferner einen
Lightning staplek,
so gut wie neu, sowie Zteiuolatteu uebst Gestelleu und verschiedene
andere iu einer Druckerei uotlstoeudigeu Eaclseu.
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Wegen Näherem wende man sich an
I. P. wINDOLPkI,
Herausgeber des ,,Anzeiger und Herold,«
305 W. 2t0 str» GRAND lsIJAND, NEL
, 4 A . ) l l. Ilsl . .