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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Sept. 15, 1893)
Der Stolz der Wunders Von sinds-Pl- Lea-hart Stenen aus dem deutschen Pionierleben. s. Capitel. (3. Fortsetznng.) Der Delaware streckte die Hand nach Den Felsen aus und sagte: »Der Große Sprung deiitt, es seien hier Krieger in den Felsen —- der Kleine Waschbar sazit, es seien ihrer zwölf. Der Rothe Fuchs weiß nicht, wer Recht hat; allein, wenn seine Freunde warten wollen, bis es dunkel ist, so wird er gehen und sich Weizen qen. Er wird nicht zurückkehkem bis erdie Zahl seiner Feinde tennt.« »Gehst DU, Vaters Zwei gegen Einen — da mußt Du wohl nach gedenk » »Und gern, Robert. CI ist übrigens . ein großer Unterschied zwischen einers vorsichtigem Kundschaftung bei Nachts und einem tollkiihnen Angiisf auf einen «« Feind, dessen Starke und Eteitung man nicht kennt. Wenn der Deiaware « inäfeindliche Lager kriechen tann, soI kann ich eH auch, und Du darfst da raus schwor-km daß ich nicht ziirüctbleis ] ben werde.« I »Da-J- ware also ad»ernacht,· sagte Lehmann, ,,laßt uns also bis zum Ein bruch der Nacht warten und dann die Felsen von drei verschiedenen Seiten s kecognosciren. Inzwischen sind wir zur Unthittigteit verdammt und tonnen nichts besseres thun, als die Gelegenheit ! benutzen und den Schlummer suchen,s der uns diese Nacht versagt ist. Jchg werde wenigstens den Versuch machen.« ! Damit streckte er sich in dein Rasen aus und schloß die Augen. Die An-, dern folgten seinem Beispiele und balds bewies das tiefe und regelmäßige Ath- ; wen der Gefährten, daß sie die schwere ; Kunst erlernt hatten, die Herrschaft über den lidrper selbst unter den schwie rigsien Verhältnissen zu bewahren. 9.Capitel. s Als Lehmann wieder erwachte, singen schon die Sterne an, durch die Tannen zu sunteln. Ein sonster Luitzug wiegte die schlanten Gipfel anmuthigs in der Nachtlust und bewirkte jenes ge- s beimnißvolle Flüstern, welches so geeig- ; net ist, Frieden in das gequalte Herz zu senken. s Die Frösche hatten ein großartiges; Concert angestimmt, ein Whivvoorwill l ließ seine tlagenden Laute horen und! eine Nachteule äußerte ihr eigenthiim-; liebes-, aber nicht gerade unangenehmez ; Geschrei. Die ganze Natur athmete solch’ vollkommenen Frieden, daß Ilio-» bert erst nachdenken mußte, um zumj vollständigen Bewußtsein seiner Lage u kommen. Er war noch damit —be-! schaftigh sich dem süßen Zauber ders Natur zu entziehen, als auch seine Ge-( führten erwachten und gleich ihm ver-s wunderte Blicke um sich warfen. Wie-H uige Selunden genügten jedoch, sie in den vollen Besitz ihrer Fahigteiten zu; sehen und die nöthigen VordereitungenJ r bevorstehenden Kundschastung tressj frei zu lassen. j Man tam überein, daß der Rathe Fuchs die Schlucht hinaufgehen die Weißen aber auf zwei Seiten abbiegen und die 7yelsen von der Eeite betreten sollten. Die Büchsen ließ man zuriict, und bewaffnete sich bloß mit einem Jagdmesser, welches jedoch nur im Falle der äußersten Noth gebraucht werden sollte. Man lani ferner iibe ein, in zwei Stunden spätestens im Lager zu rück zu sein, gleichviel ob man Ent deckungen gemacht hatte oder nicht, um noch im Laufe der Nacht nothwendig ewordenc Bewegungen auzfubren zu innen. Darauf trennten sich die Freunde und begannen mit der nöthi gen Umsicht das gesahrvolle Werk Die Schatten der Nacht vertieften sich von Minute zu Minute, bis die Sterne einen wahrhaft goldigen Schimmer an enommen hatten. Um die verabredete äeit wurde vlöhlich das dreimalige irpen des Eichhörnchenz hörbar, und gleich darauf glitten drei Gestalten unter dem Dunkel der Tannenzweige hervor und trafen auf dem Lagert-lage zusammen. Nach einigen Worten der Begriißung hub Anderson, als der Aelteste, an, seine Erlebnisse mitzutheilen »Ich habe nicht Viel zu erzählen, reunde,« begann er. »Ich kam nam ich in ein solches Labyrinth von Felsen, Schluchten und Dorngestriivv, daß ich vollständig die Richtung verlor und sast die ganze Zeit bin- und herwanderte, um aus meinem Gefängnisse zu ent kommen. Wenn all’ die Felsen so ver wirkt sind, als der Theil, den ich er forscht bebe, so bedarf e- des- hellen Tageslichtes, um zum Ziele zu kommen. Allein was hast Du entdeckt, Robert? «plI Du glücklicher gewesen s« Nein, Beter. Zwar waren es die Felsen und Dornen, die mich behindertenz allein ich habe einein ceneeet leulchen müssen, wie ich es sie wieder mit anzuhaken wünsche. machte zieml Fortschritte und einen e Mag zwischen zwei eia e mich bldilich ein scharfe-See vor mir zum Hand brachte.a est-Ich bin in meinen kehren einmal von einer Klap gebißen W und hatte II leichtste Ue sind-se Neigung, ein « guckt-essen zu erneuern. AMICIIOMX II und koste . Jst is den Use-a ge ungen wurde. Ich bars mich Hem li starker Nerven rühmen und diesel ben haben gewiß manche schwere Probe bestanden; allein ich muß gestehen, daß ich in jenem Augenblicke ein unange nrismes Frosteln meine Haut übertau sen fühlte. Wenn ich dies Gewiirm hätte sehen können, so würde ein ruchl gezielter Schlag oder Tritt es unschäd lich gemacht haben; allein da ich nicht wußte, wo die Schlangen lagen, fürch » tete ich mich zu bewegen, und fürchtete « jeden Augenblick ihre todtlichen Fangej in meinem Körper zu fühlen. Sowie» ich mich rührte oder das leiseste Gerauschs machte, ertönte sofort das fatale Ge rassel, und, mochte es nun Einbildung sein oder nicht, dasselbe wurde mit je dem Augenblick lauter, so dasz es mir schien, Hunderte von Schlangen ver sperrten mir aus beiden Seiten den Ausweg. Jch weiß nicht« wie lange ich dergestalt festgebannt gestanden habe, doch erschien es meinen ausgeregten l Sinnen eine halbe Ewigkeit und ein Seufzer der Erleichterung entrang sich meiner Brust, als die häßliche Musik endlich aufhörte und das Verschioinben der Unholde meinen Rückzug gestattete. Das ist meine Geschichte, Freunde, und jetzt mbcht Ihr mich auslachen, wenn es Euch beliebt— ich werde die Ge dulbsorobe to gut ertragen müssen, wie die eben bestandene.« »Du warst wirklich in einer satalen Klemme-, Robert; allein Tant meinen Dornen und Teinen Schlangen scheint unser Versuch ein Fehlschlag gewesen zu sein. Es sollte mich nicht wundern, wenn es dem Raiden Fuchse nicht besser gegangen ware.« »Der Rothe Fuchs hat den Feind ge sehen«, sagte der Delaware so ruhig, als wenn er nur eine Bemerkumt über das Wetter gemacht hätte-. »Ha!« «th"s moglich?!« R Diec Aus-rufe erschollen zu gleicher . eit. »Wie dicke Krieger zählt ert« fragte Robert hastig. .Vier.« »War ein Häuptling darunter?« »Der Rotbe Fuchs bat das Antlitz aer Ratt-en Feder nicht esehen.« »Aber er hat die fangenen ge sehen?« »Mein Bruder sagt ez.« »Und —- wie viele —- hat er ge zählte-« Roberts Stimme zitterte bei dieser Frage. Dieselbe war nur indirekt; dennoch aber fürchtete es aus der Ant wort eine Thatsache zu erfahren. vor der er zitterte. »Er zahlte nur zwei.« Tiefe vier Worte, so unschurdtg an und fiir sich, trafen das Herz Leb manns wie ein Biipsirabi. Er legte die Hand aus des Jünglingz Schulter und sagte mit fliegendem Athenu »Die Wilde Rose —- hat mein Bru der sie nicht gesehen?« »Ja den Felsen befindet sich keine Spur von der Wilden Rose.« Tie Antwort courde in dem sanften, sympathetischen Tone ertheilt, dessen nur der Jndianer salzig ist; allein dieser Ton tonnte derselben den bitteren Sta chel nicht entreißen. Der Kundichaster stöhnte tief und einen Augenblick schien er diesem neuen erliegen zu wollen« Jetzt fragte Anderson weiter »Aber der Reihe Fuchs sah das Kind —- ist es wohlt« ,,lEH ist wohl wie die Blume ohne Sonnenschein, der Fisch ohne Wasser; die Knospende Rose sehnt sich nach der Mutterg Tie Anspielung aus das Kind lam zur rechten Zeit: sie erinnerte den un gliicklichen Kundschaiten das; er sowohl Vater wie lsjatte war. ,,«!lrme Kleine!« rief er, indem ihm die Thrginen iiber die gebrannten Bal ; ten liefen. »Wenn ich dir die Mutter .nicht geben tann, so sollst du wenig sstens des Vaters nicht viel langer ent - hehren. Delaware, geh’ voraus-; zeige mir den Weg zu den Schurten, welche mein Kind getan en halten. Wenn die Schneide ihre åcharse behalt, wenn mein Arm seine Kraft nur noch eine Stunde bewahrt, so werden diese Fel sen eine Geschichte er ahlen, welche die bische Mingoes vom glauben unschuldi ger Kinder abhalten mag.« Statt aller Antwort ergriii der junge Jndianer die Büchse und stieg in die Schlucht hinab, wahrend die beiden Kundschaster ihm auf dem Fuße folg ten. Die erste Ersorschung tain ihm jetzt zu statten nnd befähigte ihn, rasch und doch gerauschlos vorzudringen. Einige hundert Schritte brachten ihn in das Herz der Wildniß. Die Scenerie war großartig iiber die Maßen. Rie sige Felsen ragten von allen Seiten kühn in oie Nacht empor und setzten trotz der Dunkelheit ihre Umrisse scharf e en den bestirnten Himmel ab. Der z uß enthielt nur weni Wasser; allein dasselbe wurde der e alt durch die überhängenden Büs e gebeitscht und außerdem von dem allenthalben her vorragenden Gestein so gehemmt und sei-theilt, daß es unzählige tleine Fälle und Cascaden bildete und einen Lärm hervorbrachte, wel einem Bergstroin ersten Rangeg alle hre gemacht haben würde. Dieser Lärm war natürlich unsern drei sbentenrern wiss-innrem denn un ter seinem Sehn gelang es ihnen, rasch und doed un erst vorzudringen. Selbst als sie das selsiqe lußbett ver liessen und ein kleineres nnsal betra ten, til-ertönte der Lärm in der Tiefe das unvermeidliche sersus ihres Bor Iites Urse lich machte. Unseren gewandten Freunden jedoch bot dies leine besondere Dindernisse, und so betraten sie denn schon nach litt zem Klettern den Scheitel des Felsens, welcher in etwa bundert Fuß'i’tber dem Bette des Waldstromes erhoben zu sein schien. Er war mit Heidelbeerbüschen und anderem Gestrüpp dicht bewachsen, welches genügte, eine menschliche Ge stalt in gebückter Stellung zu derber en. g Der Rathe Fuchs begann nun, aus Händen und Füßen durch das Gebüsch zu kriechen und die Weißen folgten ihm mit einer Gewandtheit, welche der sei-l nigen wenig oder gar nicht iiachstand. Nach etwa hundert Schritten begann der Felsen etwas abzuiallen und nahm dabei eine wellenförmige Gestalt an, bis er allmahlich in der Tiefe ver schwand. Diese Bdschung begann jetzt der Delaware hinab zu klettern, wobei er die großte Vorsicht beobachtete, nicht gegen einen losen Stein zu stoßen, des sen getäuscht-alles Rollen den Feind ohne Zweifel gewarnt haben würde. Auf der letzten Anschivellun hielt er un, und genauere dergestalt en An dern zu il;ni heranzulriechen. Als sie un seiner Seite angelangt waren, deu tete er aiii den Rand des Abhaiigez, welcher init dichtem Gestrupd aller Art geiaiimt war, nnd kroch dann wieder vorsichtig dieiein Stande su. Die An dern ahmten natürlich seinem Beispiel nach, und als sie weit genug vorge drungen waren, einen Blick in die Tiefe zii weisen, bot sich ihnen ein Bild dar, io fesselnd, dass sie wie Bildiaulen unbeweglich dainieten und ibi- Auge nicht abwenden tonni ten. Ter Felsen, auf welchem sie sich be fanden, machte an diesem Punkte eine Wendung zur Rechten, fuhr aber fort, balhlreizforniig in die Tiese abzusallen und etwa funfzig Fuß unter ihnen einen Kessel von mäßiger Große zu dil den. Tie Wande die-fes Kessels steigen » etwa zwanzig ng senkrecht empor, oc gannen dann aber so bedeutend über zuhangen, daß sie ein natürliches Dach bitdeten. Auf dein Boden des Kessels brannte ein Feuer-, welches die Wände dieser naturlichrn Wohnung sowie seine Bewohner ziemlich deutlich beleuchtetr. Jn der unmittelbaren Nahe des Feuers saßen vier rothe Krieger, welche ihr Abendmahl einnahmen und nebenbei das Feuer mit trockenem Reisig unter hielten. Sie besprachen offenbar ein interessantes Thema rnit groizetn Eifer, denn ihre Geberden verriethen eine Lebhastigieit, welche die sonst dein ro then Krieger so wichtige Wurde merklich beeinträchtigt-« Ihre Stimmen erreich ten zwar das Ohr der lauschendeu Kundschaster, doch war die Entfernung zu groß, um ein Verständnis zu ermög lichem Außer dieser Gruppe aber befand sich noch eine zweite da unten, welche die sBlliite der Späher ungleich machtiger fes e te. Sie bestand aus zwei Personen und befand sich weiter hinten nahe dein Fuße der den Kessel dildenden Felswand. Eine dieser Personen war ein junger Mann und die andere ein Kind. Jn dem ersten ertannten unsere Freunde sofort den Trommlerburichen, wie man ihn im Fort hieß, obschon seine Ge sichtsztige selbst nicht sichtbar waren. Der untere Theil seines lintischen Kor pers war aus der Erde aus-gestreift, während der obere sich gegen die Feld wand stüptr. Sein Kopf neigte sich über die kleine Gefährtin, die aus einem Moosbette lag, während ihr Dauot aus Peters Schooße ruhte. Ter Anblick ieiner kleinen Tochter ers . regte Lehmann derartig, das; iein Herz wild zu klopfen begann. tsr mußte den Blick von dem riihrenden Schau sbiele abwenden und seine lsieiiilirten folgten leiiiein Beispiele. Tie Nabe der Feinde mahnte zur großten Vorsicht, deßhalb sagte Lehmann siusterndr »Von hier ans lonnen wir sie nicht angreifen Der Gesichtswintel ist zu— groß und wir haben leine Fing-In zu rerschwenden. Wir müssen den Ein gang znni Felsentessel zu erreichen su chen, und das laßt sich, dent' ich, be wecken wenn wir den Felsen hinab riechen Unten angelangt inni-, Jeder seinen Mann auf s Korn nehmen und den Viertin müssen wir lebendig in unsere Gewalt zu bekommen iuchen. Vielleicht tunnen wir ihm das Alessand nisz des Auienthaltsorteg seines Haupt lingö abzivingem Nun vorwarlss!« Wieder nbernahm der junge India ner die Julienng und mit solcher Ge schicklichl ii iiibrte er den ilim geworde nen Auftrag aus, daß die drei Freunde eine halbe Stunde später ani tsinqange des Keiselg standen. Sie schlichen bis zum Saume der Lorbeerbiiiche welche auch dort in dichten Massen wuchsenl und gewannen einen freien Blick auf dag Jnnere des Kessels. Alles war unverändert. Die Krie er befanden sich noch im eijrigen Ge- s prache und Peter hielt noch immer den Kopf zärtlich nnd sorgend uber die schlafende Schufdesphlene gebeugt. Die sGeleqenh it schien günsl und die Ein sggnglinge bereiteten fis zum Angrisse hier durfte man sich selbst tein Ge flüster mehr gestatten. denn der geringste Laut konnte seht nicht verfehlen, das scharfe Ohr der Rotbbilute zu erreichen und sie zu warnenz allein der Schein des euere drang in ihr Versteck und besa igte sie, die Zeichensprache zu be . D Wlde gossen-e lesen-instit daeGe « « and boten vers-statt eine sichere Ziel W M ta der UUtte seit W » and-:- « II Fikrieger zur Linleri und legte sann seine Jdand auf Andersons Schulter-, welcher »zum Zeichen des Verständnisses nicktr. Dann wiederholte er dasselbe Geberdens spiel mit dein Unterschiede, daß er seht aus den zur Rechten sitzenden Wilden deutete. Der Rathe Fuchs nickte ihm nun seinerseits su und langsam hohen sich die todtlichen Laufe. Lehmann gewahrte ihnen ein paar Augenblicke Zeit zum Zielen und lommandirte dann leise: »Form« » Trei Blitze und ein Knall —- als der Pulverdanips sich verzog, saß nur noch eine Gestalt au recht am Feuer. Dies unsehlbaren Boten hatten die Andern» erreicht nnd den Lebenssaden rasch und ! ohne Ahnung , der Gesallenen abge schnitten. »Vorwärts!« rief Lehmann jetzt nnd hatte die Entfernung zum Feuer schon l halb zuriictgelegt, ehe der überlebendel Jndianer sich halb von seiner Bestiirs I zung erholt hatte. Zwar sprang er i jeht aus und schleuderte den Toinahawt gegen den heranstiirinenden Landschaf ter, allein die vollständige Ueberrumpes lung hatte die Sicherheit der Hand he eintrachtigt, so dasz die gefährliche Waffe harmlos am Kopfe Lehmann-z vorbei sauste. tshe der Wilde an weitere Ver theidigung denten konnte, hatten ihn die sehnigen Arme des Kiindschasters wie mit eisernen Klammern umschlun gen, io daß der Delaware ihm rasch einen Strick unt Arme nnd Fuße schlin gen und ihn dadurch unschadlich machen tonnte. Man stieß ihn ohne Viel Scho nung zur Seite und wandte sich dann nach der Stelle, wo Peter und die Kleine seht angstlich den Ausgang des blutigen Trainas erwarteten. Das Kind war nainlich durch die Echüsse ge- ; weckt work-en nnd schien mehr hetauhts als erschrcat durch diese neue Erschuttes «: runa der zarten Nerven. Eie hatte i Peter fest umschlungen, zitterte aberl dergestalt am ganzen Leibe, daß ein tiefes Mitleid die Herzen der Befreier erfüllte. »Anna, ineine theure Annal« tiefi Lehmann, deisen Wunsch sie zu beru-; digen alles Bedenken gegen diese neues und gen-ist nicht gesabrlose Erscheint-! rung überwand Papa ist da um! Dich heim zu nehmen. Sei stol» Annal i Kennst Tit mich denn nicht mehrfi Kennst Tu nicht Großpada und Deinen indianischen Lnlei?« Wahrend dieser Worte war Lehmann i zu dein Kinde geeilt hatte es ausgeha-i den und so heftig an seine Brust gess drückt, daß es fast noch mehr erschrak, als vorher. Ihre augenscheinliche Be- « taudiing hatten jene Fragen Lehmann-z T veranlaßt, und einen Augenblick furch- i ieten die Befreier wirklich, daß die; rauhe, dein Kinde zu Theil gewordene i Behandlung ihren Geist rettungslos uninachtet dade Darin jedoch hatten sie sich geirrt allniahlich schienen die zartlichen Worte des beangitigten Vaters idr Verständ- i nisz zu erreichen; sie richtete ihre Blicke » aus ihn mit dem Ausdrucke des Etten nens, und ziir unaussprechlichen Freude Lehmanns flüsterte sie endlich: i «Pa ate »Sie erkennt mich!« jubelte er undi herzte und faßte sie immer wieder doni Reue-n l i i Eeenen wie diese lassen sich nicht malen-. wir breiten deßhalb einen Schleier daruber und fahren mit unse rer lsrzeihlung sort. Nachdem das erste tsiitzncken des gegenseitigen Wieder sehenz vertauscht war, wandten sich die Knndichtiiter zu dem getnebelten Ge fangenen, um zu sehen, ob sie ihm nicht das sileitandniß der Absichten Mag veiwehiz entlocken konnten· Als sie dem Jndianer beim Aufrichten behilflich waren, stieß der Ruthe Fuchs vlonlich einen Ruf der Ueberraschung aus und sagiet «Uh! meine Augen werden durch den Anblick eines abtrttnnigen Telaivaren beleidigt! Tie Schwarze Schlange ist zum Verrather geworden!« Es war wirllich die Echwarze Schlange, welche dergestalt durch Zufall dem Tode entgangen war. Zu seinem Glücke war Lehmann mit dein Antheil unbekannt, den er an der Entsuhrung seiner Gattin genommen hatte. sonst hatte ihn nicht-s- retten ldnnen Wie die Sache stand, wiederholte er nur den Ruf des Andern und sagte ,.Gewiß und wahrhaftig! Die Schwarze Schlange! Jth fallt mlr ein, daß ich den Burschen schon früher gesehen habe, und wenn ich nicht irre, besaß er einen guten Leumund. Die Rothe Feder hat ihm wahrscheinlich Ruhm und Beute versprochen und er ist der Versuchung erlegen. Nun nun, unserer Eltermutter ist es nicht besser ergangen, was kann man also von einer unwissenden Rothhaut ver langen?« Er war unwillkürlich inein Selbst efprach verfallen und schien momentan einen Entschluß vergean zu haben, dem Gefangenen das eheimnisz von MogbeiwehH Plänen zu entlootem doch, blbhlich sich befinnend, fuhr er auf und sagte nun mit strengem Tone zum Ge fangzgtem s· « ie geht es zu, daß wir die Schwarze Schlan e ln solcher Klemme finden? Jst es nt tbald Zeit, daß er die schlechte Gesellschaft verläßt, in welche er erathen2« s r Gesangene bewahrte das frühere Stillschweigen, nichthtzn seinem Wesen ke- te an, daß ee Frage gehdrt I c s »Die Schwar- Schlange tst eigen ssmt .« huls Robert siedet an. »F sei se von ihm, beu Stachel zu re - Is- ier un taki-u tmts s iner n lelne Inn-on —tote » dem . Wiese Lächeln tiltrsttolche neyinem das ttder teine Zuge gt . »Die Schwarze Schlange möge- fich hütent« sagte der Kundschaster drohen den Tone-X »Wenn er nicht antwor ten will, möchten wir ihn dazu zwin gen. Ter Rathe Fu s hier versteht sich ziemlich gut aufs artern; ich bin der Ansicht, er würde sich nicht lange nöthigen lassen, seine Kunst an Dir zu probiren.« ; Diesmal hatte Lehmann wenigstens die Genugthuung, seine Worte erwidert zu sehen, obschon die Antwort einen Trotz athmete, der seinen Wünschen wenig entsprach. »Laß den Knaben versuchen!« rief die Schwarze Schlange höhnisch. »Er mag die Nerven einer Sguaw tineln können — Männer lachen feiner schwa- E chen Aiistrengungen!« Wenn es vie Absicht des Gefangenen war, den Zorn der Sieger zu reizen, : so gelang ihm dies wenigstens bei dem z Rothen Fuchse. Der junge Delaware ; zog die Augenbraunen finster zusam- ? men und es ist schwer zu sagen, mass er ; gethan haben möchte, wenn die ltiegens ! wart der Kundschafter seiner Leiden schaft nicht Zugel angelegt hatte. »Nicht doch, mein Junge«, ermahnte , ihn Lehmann. »Gewahre ihm ntcht die l Genugthnung, itber sein Geschian hose I zu werden. Er fürchtet sich, genmrtert ! zu werden, und möchte uns deshalb gern zu einer raschen That verleiten, um die Dauer seiner Qualen abzutitr- I zen; allein er irrt sich.« l »Du irrst Dich wirllich, Schwarze Schlange,« fuhr er zu diesem gewandt T fort. Unser Verlangen ist gewiß l nicht unbikiig Als Du den versuhres ! rischen Worten der Rothen Feder lausch- i test, verließen Du den Pfad, auf wel- I chem ein rechtschaffener Jndianer wan- I deln sollte. Wir verlangen ietzt weiter « nichts, als dasz Du zu demselben zurticks ! tehrst.« ; »Was haft Du durch Deinen Verrath gewoiiiieii?« fuhr er ort, als der An dere ein iinftereg tillschioeigen he wahrte: den Verlust ines guten titu seS im Stamme und zie ilich viel harte Passe. Lder irre ich vielleicht; bist Du - reicher oder glücklicher durch Deinen Abfall geworden? Wenn es der Fall ist, tdnnen meine Augen es wenigstens - nicht sehen-« Noch immer schwieg der Andere, allein ein aufmerksamer Beobachter hatte doch merken lonnen, das; sltobertz Worte nicht ohne Wirtung geblieben waren. »Es ist nicht zu spat, zu Deiner Pflicht zurückzukehren. Wenn die Schmutze Schlange dies zu thun . wünscht, wollen seine weißen Freunde? ihm den Weg dazu bahnen. Sie haben i Einfluß beim Biber und wollen densel ben zu seinen Gunsten verwenden. Der Geiangene blickte noch dustererJ drein als zuvor. »Es ist zu spat!« sagte er endlich la toniich. »Es- iit nicht zu spät. Was hat die Schmutze Schlange gethan? lsr solgte der Noth-en Feder, weil er nicht wußte, daß der elde auf Unheil sinne. lfr hielt zu ihm, bis er seine Plane entdeckte. Dann kam er zu seinen weißen Freun den und theilte ihnen den Aufenthalts ort der Rothen Feder mit. Die Schwarze Schlange moge dies thun und der Große Sprung sichert ihm eine günstige Aufnahme bei seinem Stamme zu.« Lehmann hatte sich als ein elchiatee Diplomat erwiesen, denn der Zudianer war augenscheinlich auf dem Hohe ountt, sich zu ergeben. Er hatte die Bitterkeit des Exils geschmeckt und mochte sich wohl nach der Heimath zu rüasehnen. Wenn er noch zögerte, war es wahrscheinlich in der Absicht, die möglichst besten Bedingungen zu er zielen. «Will der große Sprung ikim völlige Verzeihung zusichernk »Allerdings.« « sm Namen der Delawaren?« « n ihrem Namen.« . .Und in seinem eigenen nacht« »Ja, Schmutze Schlange. Jch vir gebe Dir von ganzem Herzen alle nur zitgeitiqte Uebel unter der Bedingung, das Du jetzt ein offenes Veterintriii3 vor den Absichten lind dem Aufenthaltsorti der Rothen Jeder ahlegft.« . »Aber der litroße Sprung mag er i fahren, Das-. csz die Schwarze Schlange I war, welche die Wilde Rose ihrem Win i wam entlorltc ---— wird das seinen Ent l tchlnß nicht oriderii«i« »Alfo Tit warst der Wolf, der ir die Hurde brach. Nun, Rothhatlt, es ist Tein IS'-tritt, daß Tu mir das Ver sprechen abnuhtntt, ehe Du mir drei Enthüllung machtest, tonst ni. chlen Teine Nasid-ten auf ein hohes Alter verzweifelt schlecht gewesen tein. Allein ein Wort ist ein Wort, und wenn To mich von den Plänen des tchurliichen hiluptlings in Kenntniß sehen willst, to will ich vergessen, daß Du namen loses Elend uder mich edracht hast« »Die Schwarze Sch ange will mehr thun —- er wird sein Unrecht wieder gut machen ucid lernen weißen Freunden in ihrem Unternehmen beistehen.« »Nun, dein Anerbieten kommt nicht un elegen, denn Tu hast den Ruf einee ich alten nnd loose-en Kriegers. Doch davon todte-r jeht zoLere nicht unt los uns mitten, in we cher Richtuns wir die Spur des Uenegoten fachen müssen.« »Der Große Sprung hat Recht; ei ist lehr weite; aber er wird aller leinei Weisheit bedürfen, um die ihm bevoes stehenden boten Nachrichten mit Ists lutes-u ertragen.« . ot onl. quäle ists nicht länger —- temi Du nicht ils-scheu vie eiii Maria« » »So möge der Große Sprung lau schen: die Rathe Feder ist ans dein Wege sum grossen See.« »Du meinst den Eriesee?« »Den großen See, welcher ndrdlich leine Ufer han« »Den ist«-see also —- weiter-l« »Am Ufer erwartet er ein großes Ca nde zu finden, um über das Wasser sit saheen.« »Gerechti: lHimntell Nach Canadal« »Noch isanadm Dort erwartet et einen sieundikchen Empfang zu finden und sich bei den Mohawls niederzu lassen.« Einen Augenblick blieb Lehmann sprachlos. Anderson versuchte seinem Zorn in verschiedenen Kraftausdrilaen Lust zu machen, während die Blicke des Rotben zuchses mit dem Ausdrucke dee innigsten Hjittgefiibls auf dem unglück lichen Gatten rerweiltem Peter stand mit dem geiuobnlichen augdrucksleeren Gesicht daneben und das Kind auf Leh mannz Arme fuhr fort, zu lachen und zu plaudern, unbewußt der schrecklichen Enthaltung- welche sie fast eben so start in Piitleidkiizchaft zog, wie den unglück lichen Vater. Es war ein ergreifendes Bild, die Gruppe in dein Felsenlessel,iauf wel ches das Feuer feinen grellen Schein warf nnd dadurch die Wirkung noch er böbte. Ter Auskuer jedoch währte nur we nige Augenblicke Lehmann war nicht der Mann. der sich lange entmuthigen ließ, und hatte fich deshalb bald gefaßt und war zum Handeln bereit. Er durchschnitt die Banden der Schwarzen Schlange und sagte: ,,L:Eeif3t211, wo der dauptling sich einzuschiijen gedenlt?« »Bei Preznue .’(-Ile.« «lLH ist gut, daß wir das wissen, denn wir tonnen ohne Zeitverlust aus jenen Punkt ziieilcn. Aber was machen wir nur mit der Kleinen? Jch gäbe viel darum, wenn wir sie jetzt unter Frau Eullivans Aussicht im zoriwiißi ien.« »Konnten wir sie nicht im Dorfe der Senelaiz unter Kornpflanzers Aussicht lasseiis« »Wir haben leine Zeit dazn.« »Dann bleibt uns nichts übrig, als sie mitzunehmen« »Du hast Recht, Vater. Uebrigens, wenn wir sie abwechselnd tragen, wird sie unseren Fortschritt nicht sonderlich verzogerm Nun aber lasz uns die Pulverhorner und Kugelsaae dieser Nothbaute an uns nehmen, denn wir gebrauchen wahrscheinlich viel Munis tion. sich lasse mich mit allen Noth hauten lsanadas in den Kamin ein« ehe ich mein Weib ausgebe. So, das isi geschehen und wollen wir nun ausbre chen, denn der Verlust einer Minut inag das Schicksal der Wilden Rose be siegelu.« Die Schwarze Schlan e hatte unter desi wieder Besitz von seinen Waser enommeu, und unter seiner Führung schlug die Gesellschaft setzt den kürzeste-i Weg aus dem Felsenlabyrinth ein. Cis ist nicht unsere Absicht, sie aus ihrem raschen Marsche durch den Ur wald zu begleiten, indem derselbe ohne bemerkenswerihe Ereignisse vor sich ging. Wir wollen uns ihnen erst wie der anschließeu, als sie das Gestade des ErieseeH betreten an der Stelle, wo die Stadt Erie seht liegt, und einen Blick aus dieses herrliche Gewasser werfen, welches den Namen des wildesten Jn dianerstanimes deren-ist« Unsere Freunde aber haben tcin Auge für die Zchonheiten der Landschaft, denn ilsre Blicke besten arn Boden und verfolgen die frische Spur, welche links addiegt, nachdem sie das Gestade er reicht hat, und dann westlich zu einem Punkte lauft, von dem die langgestreckte Halbinsel llresque lee nordastlich in den See anstaqu Der feuchte Boden zeigt die Fuß stapfen mit großer Deutlichteit, und einige iiiedergetretene Schilf- und Gras haline sind eben jekit iin Begriff, sich wieder aufzurichten, eiu sicherer Beweis, daß der Fuß der Flüchtlinge vor nur ganz turzer Zeit dort gen-eilt haben mußte. (Fortfetzung folgt.) -»----. —Tasi nicht nur die Men schen, sondern auch die Pflanzen durch die Kultur veriveichlicht werden tannem hat türztich Prof. Sorauer in Prostau an den Lbftbauinen nachgewiesen. Er hat aii Wildlingen und Edelstaininen des Birnbiiumg die Dicke des Holztörs vers und der Rinde der Zweige gemes sen und liat dadei gesunden, daß die Zweige unserer Kulturrassen eine flei schigere Rinde betoinmen, während der Holztdruer, der die Festigteit des Zwei es bedingt, bei ihnen bedeutend an — icke aviiiiiimt. Dadurch verlieren ds Zweige aii Widerstandssahigleit egen äußere Einflüsse; namentlich ils die Frosteindsindlichteit der fleischigen, wa · serreichen Gewebe sehr deteachtli . Wenn die Zitchter also durch hochgras dige Steigerung der Ernährun auch die Produttionzfahigkeit der Obst äume steigern, grössere und ucterreichere Früchte erhalten, so mit en sie d wohl dedenten, daß sie damit Hugle fden ganzen Organismus des aumes derzarteln und hinsalliger machen. list-r Bewahrung einer dauernden ce uiiddeit unserer Kultur-pflanzen M es nach Sorauers Ansi t ersorderli , die Fettigkeit des sen aues zu er alten und n« tdurch srt eseste Steigerung der da er- und Zelt stosszusulsr über mäßig ui erschüttern. —- Bexucht das Garteneonzert Samt tas Ube- in Dienst Paekr -. -»-«.’» T