Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 04, 1893, Page 6, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Ist stolz der Wyimdotii
Von Inselle pro-m ri.
Scenen ans den r« :-7s« n « in -.1«!.«
l. CapiteL
r- Dtr Mai des Jahres 17R5 hatte sich
Ifsei-teilt Die Natur triig ihr Feier
IV und Fort M:;intoiti g!:.chfait3.
» e Tage der Oede waren vornher nnd
Joch füllten die Soldaten, welche die
Uiedenzrominisiare beschützt hatten, die
Der Vertrag init den sechs-Nationen
Herr Delaware-H nnd Woandois, war ain
käl. Januar imterzeichnet worden-, allein
da die Ablieferung der rerabredeten
Gech irke geriiiinie Zeit beaiiiprnchte,
fuhr Oberst Harmer fort, dass Erstlings
wert zu seiiiein Haiiiitguartier zu be
»—- iuukein
«« So start war die Nachfrage nach den
"- Vlockti niem, welche sich an di-: Innen
" seite der Balliiaden lehnten, dein der
schiedeiie neue litebaiide außerhalb dcr
.- Beieitigniigeii errichtet worden waren.
Dieielbeii waren von solchen Personen
. bewohnt, die entweder tein Anrecht aut
;«die innen gelegenen Hatten hatten oder
sich nicht iirr den Rothhanten und ihren
Tit-ten sent-hierm
iliiier deren Gebäuden keichiieten sich
die Wahiinnzen LehmaniiS und Ander
soiis ask-U welche als Kuiidschakter im
Fort dienten. Sie hatten allerdings
Anspruch ans den Schutz der Befesti
ungen, all-in sie gaben ihre Rechte
Frriwillig aiii und bauten auf die in
tirne Brutwabe-it mit dein llrioalde
und ieinen ’;"-e:oohnern alH genügenden
Schuri ist ihre Familien.
Lehmann-H Familie bestand ans sei
aier Wirt-n nnd einer dreijahrigen Toch
ter. Ilass-einst dagegen war Wittwc
nndber Schwiegervater Lehmann-T deni
et beim Lsprxi seines Hauses an einer der
roniaiitzschslcii Stellen des Ldsathales
Beinan geleistet hatte.
Wi: nehmen uns jetzt die Freiheit,
dieses Hang zu betreten. lss war
naturlich, giegch anderen Bloahanierm
tob; allein innn hatte, allein Anichein
nach, ingcwohnliche Sorgfalt daraus
verwenden Es stand iii einem Garten
welcher seinerseits von drei Zeiten durch
den ltkiwld begrenzt wurde. Niir die
Seite nach dein Flusse iviir frei und
gewahrt-: einen Blut auf dre zahllofeii
Reize, welche iiber diese ««,i:;:-gnete iste
gend ausgestreut sind. Ter Garten
zeigte Spuren non Fleiß und ·-«eschmact·
Die Beete waren schon saiiiiiirlich um
grabeii, und iungesz ttje.;:ii««e wie
ruh!::;;.·ts-iiiii-Jn begannen eniborzu
sprossen. Tie Gärtner irre-Ein schie
nen nasses-Hil- zu sein, denn den drei
APerson-n iuzlche wir erblicken, trauen
mir nicht oie zur Urbarmachnng der
Wildnis-: piothige Kraft oder Unschicklich
ieitza sjwei von ihnen, ein kleines
Rad-hin und ein halbwiichiiger Bursche,
spielen auf dein Rasen vor dein Haufe.
Das Madchen ist ein Wesen von fast
feengleichrr Schonheit, welche durch ihre
Manteniiche Tracht noch gehoben wird.
Den zierlichen Körper umschließt ein
l
l
l
l
!
i
l
i
Kleid, aus dein feinsten hirschleder ges 3
fertigt. Ein hellgelber Gürtel um die J
stiften tierrath einen zierlichen Wuche.
Die Fuße stecken in Moccafins, melche
sit d..niei- Jgelftacheln geschmactvoll
setziert sind. Um das reizende Oval
des anfgewectten Antlises aber tanzen
angloxs galt-farbige Locken in großer
- li e. .
Der Oefahrte des Mädchens dagegen
ist nichte- weniger als einnehmend.3
Man taan ihn zwar nicht geradeza
heiß-lich nennen, allein seine Zuge tra
l
gen den Stempel nichtasagender Leere, !
weiche einen Schluß au
sein Alter »
erschwert. Diesem Ausdruck nach zul
Urtheilern ist der Bursche höchstens
16 Jahre alt, während sein Tanfscheiii
beinahe die doppelte Zahl angibt. Je
denfalls aber ist er ein Kind an Ver
stand, wenn nicht an Jahren, denn er
t mit einein Eifer auf das Spiel des
indes ein, welcher sei t, daß er mit
Leib und Seele dabei i . Das Spiel
aber besteht iin Führen einer alten
Trommel, welche der Bursche mit einer
Oktmvith handhabt daß er der G-- ;
Mir einen Ruf des Entzückens nach
am anderen entlockt. Kaum laßt er.
die Rade einen Augenblick ruhen, da
Mit das Kind schon:
« »Nicht aufhören, Peter, nicht anf
rent Mehr Trommel! Viel mehr
reinigen-·
Und gehorsam dein Winte, beginnt
Peter feist Spiel von Neuem, und da
bei ubersliegt seine gewohnlichen Züge
Ein Schimmer so unvertennbarer Gut
herzigtext, daß sie dem Zuschauer fast
hübsch vorkommen.
Solcher Zuschauer aber gab es in
diesem Augenblicke nur einen -—— eine
junge »Frau; allein in dem Blicke, wel
cher aus den Kindern haftete, lag ihre
ganze Seele. Sie saß an der Haus
thür aus einem kurzen behauenen Block,
welcher die Stelle des Schemelsz vertre
ten mochte. In ihren Hunden hielt sie
ein Nahzeug: allein die Nadel ruht und
das Spiel der Beiden auf dem Rasen
Fesselte ihre ungetheilte Aufmerksamkeit
Sie mochte etwa fünfundzmanzig Jahre
zählen, und die Aehnlichtcit mit dem
Kinde deuten auf Mutter und Tochter.
Sie hat-le sich ohne Zweifel aus eben
solcher Knospe zur hdchstrn Blüthe der
Wesblichteit entwickelt. Jedes Blatt
war erblüht, alle Zellen süßen Duftesz
Hatten sieh erschlossen und noch hatte sich
NR das geringste Anzeichen des Ver
iss Melk- Gleich dem Kinde
die Frau in die fauler-Miche, halb
Teacht am webt-a Fellen ge
iwisda
dieser Wildniß erwartet hätte. Bei aller
Schdndeit und Lieblichkeit zeigte sich
aber doch wieder ein Zug ursprüng
licher Wildheit, der das Bild im Ein
klang mit der wilden Natur der Gegend
brachte.
Plöplich wurde diese liebliche Scene
aus eine edenso seltsame wie unerwartete
Weise unterbrochen· Jn ihrem Eifer
hatten die Spieltanieraden ein leises
Geräusch in dem Gebüsche überhört; sie
hatten sogar eine dunkle Gestalt über
sehen, welche aus dem Waldesdunkel
hervorgeglitten war nnd nun ihr Spiel
mit Blicken über-wachte, in denen eine
- nur schlecht unterdrückte Glutd lodern
E Ter Antliminling war ein athleiischet
! Jndianm gekleidet in einen wollenen
;Jagdroei, Lederhosen und Mokassins.
Jn dem Ledergiittel sinken Tonmhawl
F nnd Etalnlkniesser, wohean der Laus
; eines winse- nachliissig über den linken
T Arm geworer war.
Ter Jndianer hatte schon mehrere
Minuten einer Bildsäule gleich dort ge
standen, ehe Peter seiner ansichtig
wurde. Ter Bursche mußte eine große
Furcht vor den Rothhäuten hegen, denn
taunl hatte er den Fremden erblickt, als
ei emporspran und einen Ruf des
Schreckens aus ieß. Dadurch wurde
natürlich das Mädchen aufmerksam ge
macht, und auch bei ihr gab sich Ueber
raschung und Schrecken, wenn schon in
geringerem Grade, kund.
Die Frau in der dausthür konnte
Den iereniden von ihrem Size nicht gee
; i .e .. . s «! JY es I
P.·«»« 7"-"««««-7«- Or -;:·.:.’.: s«-.I.- J sie rici alj
l«.i.1:..:. «::::", il -i III. »Es klrtis
«s: -: soc .t c-'-;i. Licxxti tEiTi es
s.i.:.":-·- vspixiisoand lzb igesigss
itlt De Eis-«- non ilncxeifie aukl
iter n Hin-letz, und an deren Stelle
Heute iizti ein Lache-in der tsrtenninisi
Eie trat ani- der Stille-, naht ii n dem
An ein :nling und sagte im s iatei: c di
Treu VALEN
» Judas nichtdie Schwarze Ech ange
Mein Freund ist willkommen im Wigs
wam der Wilden Rose«
Der Jndianer antwortete mit einein
gravitatischen Kopinicken und einer an:
muthigen Handdewegung - Als die
Frau sah daß er nicht antwortete« be
gann sie ihrerseits von Neuem:
»Will die Schmutze cichlunge nicht
eintreten und Nahrung zu sich nehment
Er hat ohne Zweifel einen langen
Marsch gemacht und seine Fuße müssen
müde sein« er komme also in die Hütte
des Großen Sprunge-, und esse und
trinke.«
Der Jndianer schüttelte ernst das
Haupt.
»Die Schwarze Schlange wird weder
ruhen noch essen, bis er seine Botschaft
an die Wilde Rose abgeliefert hai.«
»Er dringt also eine Botlchailt Mein
Freund moge reden — die Lhren der
Wilden Rose sind offen.«
Der Jndianer zögerte.
»Die Wilde Rose ist zum Blaßgesicht
geworden; ist ihr Herz noch roth genug,
um böse Nachricht zu empfangen ?«
Die Frau war augenscheinlich genü
gend mit dem Wesen der Jndianer ver
traut, um zu erraihen, daß diese Ein
leitung tein kleines Unglück andeutete:
allein sie legte nur die band aufs Herz
und sagte mit gesaßter Stimme:
»Wenn die Haut der Wilden Rose
gleich weiß ist, so ist ihr Herz doch roth
und ilte Nerven sind stark genug, Miß
geschick zu ertragen.· Sie erwartet
die Mittheilungen der Schwarzen
Schlange.«
Ter Milde senkte den Blick zu Boden. i
Auf feine Zuge legte sich ein Schattens
von Trauer und in seiner Etinnnri
wnrde jene Weichheit, Tiefe und sinnig-l
ceit borbar, deren des rothen Mannes
Zunge fahig ist.
»Vor zehn Eonnen,· tagte er, »ver
ließ die Echioarze Schlange die westlich:
Heimatb der Telawaren. irr folgt-.
den zustopfen des Bibers und des Mo «
then Fuchse-X i
,,Ugh!« stieß die Wilde Rose hervor. i
Jn der Aufregung bediente iie sich dez s
Ausruf-Z von Erstaunen oder Freude;
des rothen Mannes-. »Hm die Schwarzes
Schlange die Spur derHüuptlinge ver-»
intens« (
»Das nicht. Or rol te der Spur bis :
an das verlassene Dor der mahrischens
Brüder — von dort machte er sich nachj
dem Wigrvain der Wilden Rose aus«-»
»Und die Däudtlin e? Sind sie
weniger start und ge chickt als die»
Schmutze Schlange?«
»Bitte Geister haben den Leib des Bi
bers ergriffen und ihn seiner Starke
berauth«
»Und der Rathe FuchsW sragte die
Fran, indem sie sich gewaltsam zur
Fassung zwang.
»Er ist ein zu guter Sohn, den Vater
zu verlassen-«
»Die Echwarze Schlange bat Recht;
allein weiche Botschaft schickt der Biber
: seiner Iochter't«
s »Er sagte: Geb’ zur Wilden Rose
innd lage ihr, der Biber müsse sterben
san der Krankheit, welche der weiße
Mann über das Salzrneer gebracht
hat«
»Du meinst die Blattern?« fragte
sie, zwischen Schmerz und Schrecken
lamvienck
»So nennt es der weisse Mann!«
»O! dass ist schrecklich!« rief die Frau
aus, »der Biber stirbt an dieser schreit
lichen Krankheit und leine arztliche Hilfe
steht zu seiner Verfügungt Glücklicher
weise sind setzte hier im Fort nnd
kenn die Schmiede Schlange einen Zir
EIIM Mir win, wird die Wilde
alten-en toten nnd zu dem Kanten
"gim ein Wucher Schatten. Doch im
er in einer zu strengen Geduldszschale
erzogen, um die herrschqst über seine
Leidenschaften lange zu verlieren.
« g '
Dieser Laut sollte die Wilde Rose
zurückhalten nnd erreichte vollkommen
seinen Zweck. Sie drehte sich verwun
dert gegen den Boten, welcher jeyt mit
ausdruitsvoller Miene den Arm erhob
und mit ernster Stimme sagte:
»Möge die Wilde Rose bleiben, und
den Worten ihres Vaters lauschen.«
»So beeile Dich, daß ich Hilfe holen
und nach dem Dorfe ausbrechen tann.«
»Der Biber hat es verboten. Geh",
sagte er. und bringe meine Tochter,
daß sie mir die miiden Augen schließe:
aber las; sie allein kommen. Jch habe
mit den Blaßgesichtern in Frieden qe
lebt-. allein es ist genug, daß ich sie
während meines Lebens um mich ge
duldet habe — die Sterbestnnde sollen
sie mir nicht veriiimmern. Unbchinderi
durch ihre Beschränkungen und Ermah
Inungen will ich den Gang nach den
i seligen Jagdgrilnden meiner Vater an
treten.«
I Die Frau schwankte. Sie war unter
I denRotbhauten aufgewachien, und zwar
; als Pflege-lind dessen, welcher jeyt als
I aus dein Sterbebette liegend geschildert
wurde, und das Verlangen des Häupt
lingg war ihr deshalb vollkommen ver
ständlich Sie wußte, daß er stets taub
gegen die Ermahnungen der Missionitre
gewesen war, und sie konnte recht wohl
begreifen, daß er jept den Anblick einer
Race zu vermeiden wünschte, welche
seinem Voile so verhitngnißvoll gewesenz
war. Eo sehr sie auch wünschte, arth
lichen Beistand fiir den-Kranken zu;
sichern: durfte sie einen solchen Schritts
gegen das ausdrückliche Gebot des
Kranken wagen? Nein! nein! es ging
nicht an nnd sie kehrte deßhalb zurück
und sagte:
»De; Bibers Wünsche sind Befehle
fiir seine Tochter. Wenn die Schwarze
Schlange eintreten und einen meiß zu
sich nehmen will, to wird die Wilde
Rose sich zum Gange nach dem Dorfe
fertig inachen.«
So begierig war sie aus die Ausfüh
rung dieser Absicht, daß sie sich sofort
umwandtc und in das Haus eilte.
Kaum aber hatte ihr Blick aufgehört,
auf den Zug-on des Boten zu weilen,
als seine wilden Leidenschaften noch
mals zum Durchbruch kamen und ein
fast teuflischez Frohlocken iiber sein
Antlitz flog.
Er so are der ksrau ins Gemach ,
allein aå J sie gleich darauf rlltaisbrots
und litaiiich leiich nebst einer Flasche
Branntwein rior ihn stellte, hatte er von
Neuem feine Fassung wiedergewonnens
Wahrend er aß, brachte die Wilde«
Rose hastig ihr Haus in Ordnung und
lleidete sich dann für den bevorstelieiideiis
Ausflua an, eine Beichastiauiig, worin!
sie durch die Fragen ilirer kleinen Joch J
ter unterbrochen wurde. i
.Wai3 Tit machen, Mama".8« s
»Ich mache inich zum Ali-Sachen is
tig, «lln:ia.«
,,!:««oliin Tit geben«-« .
» Hain armen Große-any der sei-J
trtiiil iit.«
»An-in will manchen-«
»O nein, o.:-:s gelii nicht« Annptiizii
tlein u;i:- ichs-v iv.«
»L, nisch »Ur start. Anna will initi
gelin«
»Es-i geht nistit. mein Nin-T Du
lannst nich: durch den Wald laufen und
zum Trag-in ist esz viel zu io.ii. Ich
werde Dich niii Peter bei Frau Initi
van lassen.
Die Kleine aber wollte sich eine der
artige Acioxoniing durchaus nicht ge
fallen lassen. Zie begann zu weinen
und mit aller Beredtiainteit ihrer tleis
nen Zunge zu betteln.
Wahrend die Mutter sie zu bei tiniich
tigen suchte, schlug sich Beter als Ze
cundant aus die Seite seiner kleinen
Freundin und iagtet
Jltehnit sie nur rnit, Frau Lehmann.
Sie schreit iich bei Frau Sulliuan zu
Tode. Jch binja gern bereit, sie zu
tragen-«
Ermuthigt durch diese unerwartete
Unterstützung, begann die Kleine den
Sturm aus das schwache Mutterherz
von Neuein, so daß die Frau endlich
gegen ihre bessere Ueberzeuzuiig nach
gab.
We Rothhaut toar dein Zwiegeiorach
aufmerksam esolgt, und obschon dies
Sprechenden säch der englischen Mund
art bedient hatten, schien er doch den»
Zusammenhang gesasit zu haben, denn
als der Streitpuntt entschieden war,
sagte er ernst und saß Mehle-un
»Der weiße Knabe muß nicht gehen.
Die Schwarze Schlange kann die Ro
senlnoöoe tragen.«
Frau Lehmann lächelte über diesen
so bezeichnenden Ausdruck, doch schien
sie durchaus nicht Willens, sich den An
ordnungeudes Indianerg auch in die
sein Punkte zu stigm, denn sie sagte
Hentschiedem
.Der weiße Knabe wird mitgeben.
Die Rosentnosoe ist nicht an die
Schoarze Schlange gen-Ihm und seine
Stimme würde sie erschrecken. Der
Biber braucht den Knaben nicht zu
sehen. «
Daraus wandte sie sich, ihre Anord
nungen zu vollenden, und obschon der
äußere Blick des Boten vereint-, daß
die Anordnung nicht seinen Wünschen
und Erwartungen entsprach, enthielt
er sich dach all-er weiteren Einwendun
Wu- er sein IaMahlG beeiidi Mär
We lebet-stude- , WM
sie-r
macht,·auetn ehe ne steh aut den weg
machte, nahm sie ihre Tochter hei der
Danv und stattete der Nachharhittte
einen Besuch ah, in welcher ein irtiindis
sches Paar Namens Sullivan wohnte,
ehrliche, wenn schon einfache und unge
bildete Leute.
Mr. Sullivan war abwesend, aber
seine Frau war zu Hause, und ihr
theilte Frau Lehmann jetzt den beab
sichtigten Ausflug mit.- Sie hat die
Nachhariu, Lehmann bei seiner Nikel
tehe von der Krantheit des Bibetz und
ihren Absichten in Kenntniß zu sehen.
Sie erwarte-, nicht lange abwesend zu
sein, lasse aber den Gatten bitten, un
gesäumt nach dem Judianerdors zu
eilen und ihr init Rath und That bei
zustehen.
vFrau Sultivan war ganz erstaunt
til-er die Kuhnheit, einen solchen Aue
stug ohne weiteren Schuh unternehmen
zu wollen.
»Das geht ja ganz und gar nicht an.
Frau !1ta«t)tmrin!« rief sie und schlug
dsetdande zusammen, «wie kann sich»
so ’ne zarte Frau derart in die Wildniß;
mageu! Ihr solltet wenigstens ·nent
isorvoral und sechs Mann mit Euchs
nehmen« ,
I «Es ist nnnöthig, Frau Snilivan,
;und möchte meinem Pflegevater nicht
Eanstehern Gebt Euch, bitte, zufrieden
nnd sprecht iiber die Angelegenheit nicht
mehr, als nothwendig. Jch bin viel
leicht schon zurück, ehe mein Gatte
lommt. Andernfalls aber richtet den
Auftrag an ihn aus. Und nun lebt
wohl, Frau Nachbarin.«
»Ade, Schatz, und mögen die Mutter
Gottes nnd alle heiligen Euch in Jhren
Schuh nehmenl« ·
Frau Lehmann lehrte jetzt zu ihrer
Hütte zurück.
Nachdem Peter Annie auf den Arm
genommen nnd Frau Lehmann sich mit
einem llrinen Bündel beladen hatte,
worin sich einige Lebensmittel nebst ein
fachen Arzneien befanden, erljarte sie
sich zum Anihruch bereit·
Der Jndianer erhob sich ohne irgend
ein Wort der Erwiderung nnd betrat
den nahen ilrivald. Raschen Schrittes
drang die kleine Gesellschaft durch das
Gebüsch vorwärts-, denn sie waren Alle
an die Wildniß gewöhnt nnd größerer
Anstrengisngen fähig, als Bewohner
dstlicher Stadte unter ähnlichen Um
ständen gewesen waren.
Tag Jiidianerdorf war etwa zwölf
Meilen entfernt und Mitte Weges zwi
lchen der großen und kleinen Biber ge
Eegeii, lind da der Morgen erst zur«
Haliie verflossen war, durften sie er-!
warten, daz Ziel des Marichess noch vors
Abend zxi erreichen. Als deshalb dies
Sonne iiii Echeitelbunlt stand, gab die!
Wiide Rose ihre Absicht zu ericiiiien,?
eine lurze Rast zu halten. s
Peter hatte zwar tein Wort der Klage
liber seine Wurde laut werden lassen,
allein Frau Lehmann hielt es dennoch
siir gerathen, ihn derselben eine Weile«
zu entheben. Der mitgenomiiieiic Zim
biß wurde nun mit großem Advent ge
nossen, und AS die Geseilwiist eine
Stunde siiater wieder aufbrach. gings
mit erneiiier Kraft vorn-arti Taå
Wetter war herrlich, die Eoiiiienhitze
wurde gerade genugeno durch das
Laubdach gebrochen, unter welchem sie
marschirtciu Die Vögel unterhielten
ein ioriwahrendes Concert und dann
und ivanii ichliivfte ein Hirsch oder
anderes Wild iiber den Pfad, zum
großen Jubel Peterz und seiner Schutz
besohlenen, deren Lebensgeister unter
solchen Einkluisen jede Minute wuchsenl
Auch Frau Lehmann wiirde diesen
Einflüssen schwerlich widerstanden ha
ben, wenn die bange Erwartung der
bevorstehenden Begegnung mit dem
kranken, vielleicht findenden Pflege
vater nicht gewesen ware. Sie gab
sich den nualenden Gedanlen hin,
welche bestandig aus sie einstlirmten.
Was lonnie den Biber nur veranlaßt
haben, die westliche Oeiinath am
Muetingumslusse schon jetzt zu ver
lassen, da doch sein Kommen erst aus
den Derbst verabredet worden war?
Wenn ihr Führer ein Weiher gewesen
ware, würde sie hunderte don«Fragen
Asdent haben; allein sie kannte die
lickhaltung des rothen Mannes und
hütete sich deshalb, ihn nu los zu be
lästigen. Ein oder wei al machte
sie allerdings den rsuch. die ge
wünschte Belehrung zu erhalten; allein
die Mittheilungen der Schwarzen
Schlange waren so dürftig. daß sie
den Versuch gar bald wieder aufgab.
i- .i.-..ig-n aber b·giinsiigte
« .-.« Jtiiipilin des ltiejsiriiö. Selt
..:.« . i.::i.is-i«ii stiegen darin empor
:i.- To e ."-l:iiiungen, siir welche sie sich
iie titeitiiiraiiit geben loiiiite, be
.k--ii-ii:iii ihr Herz und noch mehr den
liti.iii. Wenn ihr Bij dann zui (
ailig aus den dunkeln Fiihrer fiel, so;
iahinen ihre Einbilduugeii eine beil
iiinnite lizeitalt an. Er erschien ihr«
ais ein Ungeheuer, ein Tarni-n in;
litenichengestolt, welcher sie in s Ver
derben siiiirte. Manchmal wurden die-e
Eindrücke so lebbast, daß sie in Furcht
suriielsuhr und an ihre Vernunft ap
iuelliren mußte, den Zauber der Einbils
springen zu brechen jedoch wußte die
ischwai Schlange zu verhindern, in
Ivem er xivii vie schritt- beschleunigt-.
Erst in der Nähe der alten heimathii
hätte wich er bei Seite, und ließ sie aus
die Thitr zuschreitem Als dieselbe aber
ihrem Druae wich und sich daraus ioiei
der hinter ihr schlos- alitt einLacheln
liber seine Zug-, weiches einem Teufel
leider Ehre gemacht haben würde.
III-sind
Erwartung, die nerdende oder vielleicht
schon todte Gestalt desBibers zu er
blicken. Das Zimmer indessen war
leer und sie eilte deshalb sogleich dem
su, welches durch eine Thür rnit dem
oorderen verbunden war. Diese Thür
vollte sie soeben bssnen, als ein durch
dringender Schrei ihres Kindes, dein
tin ebenso lauter Peierg folgte, sie au
Jenbliitlich zum Stillstand brachte.
Rasch sich wendend, wollte sie die Ur
sache dieser sonderbaren Kundgebungen
erforschen; aber-wie ist ihr denn?
Das Zimmer ist nicht mehr einsam wie
snvor, denn ihr Auge sollt aus ein
Dutzend indischer Krieger, welche sie
-7chweigeiid aber drohend umringen
und sihr den Rückzug in’ö Freie ah
schneiden.
Trotz dieses seltsamen Austrittez war
die Wilde kliose mehr verduHL als be
unrnhtgt. Ter Anblick der tltotblsiiute
hatte sur sie, wie wir ja wissen, nichts
Lrschreitendes, und als sie zuriictprallte,
gehorchte sie mehr der Hingabe der
Ueberraschung als der Furcht. Das
fortgesetzte isicsehrei des Kinde-Z jedoch
gab ihr sofort die Fassung zurück, nnd
mit einein Sprunge stand sie vor dem
nächsten der Krieger.
«Zuriick !« rief sie ihn-i energisch in
ver Delaivarensprache u, und machte
iu gleicher Zeit den ersuch, ihn bei
Seite zu schieden; allein die Achtung,
so Ehrfurcht, welche ihr srliher von dem
Stamme zu Theil geworden war,
mußte wohl verschwunden, oder wenig
stens erblaszt sein, denn die Rothhaut
wies sie entschieden, wenn schon nicht
roh zurück. Was konnte dies Alles be
deuten ! Das lsrtenntiiisi einer wirkli
chen, wenn schon noch unbekannten Ge
fahr betteninite ihre Brust iind erfüllte
sie mit isntsetzenz allein trotzalledeni
machte ihre sruhere Erziehung jetzt bei
ihr Geltung- Ungleich vielen Frauen
aus groszeren Stadien, die wahrschein
lich soiort die xFassung verloren und zu
Thranen nnd Flehen ihre Zuflucht ge
nommen haben würden, blieb sie voll
ständig Herrin über Geist und Körper,
und sann aus Mittel, sich der ihr so
verratheriich gestellten Schlinge zu ent
gehen. Eie erinnerte sich einer zweiten
Tbur in der Hintern-and des Oauseå,
welche sast direkt in den Wald iiihrte,
und sich ntit Blitzesschnelle drehend,
sprang sie mit der Gewandtheit und
Schnelligkeit der Gazelle der Stelle zu, ;
wo ein lsnttaniinen winkte-. Tiefe Be
wegung iiderraichte augenscheinlich die
Krieger, und Frau Lehmann wiirde
ihnen ohne allen Zweiselenttoinmen5
l
i
sein« wenn sie nicht plötzlich gegen eine ;
liiestalt gerannt ware. welche ihr in dem
Zwielicht der Hutte bis jetzt entgangen
war. Tie er so plöflich austaiichenden
Person indessen mußten ihre Bewegun
gen nicht unerwartet gekommen sein,
denn trotz deren Schnelligleit sand die
selbe Zeit, die Arme zu dssnen uiid die
Flieheiide darin auszufangen Tieiints
tauschung der Wilden Rose aber muß
ten ihr wohl eine große Genugthuung
gewahren. denn sie tonnte sich nicht ent
halten. in ein leises aber schadensrohes
Geticher auszubrechen. Aus die Wilde
Rose aber hatte diese Kundgebung etwa
dieselbe Wirtung wie der Sporen ans
die Seite eines heiszhliitigen Rennerea
Mit einer verzweiselteii Kraftanstren
gung machte sie sich aus deii Armen
ihres Widersachers los, dann sprang
sie einenSchritt zurück und begegnete den
i
t
i
i
l
i
Andern mit Blicken, aus welchen Trotz i
und Cntriistung sunteiten. Sie er
blickte ein griininigez wilde-z An e, un
ter Brunnen, welche Grausamkeit
utid Rachelust gewohnheitzmaßig zu
sammen gezogen hatten.
liche Lippen waren zu einein haßlichen
Lacheln versogen, und der ganze Aus
drua des i. esichtes war wohl geeignet,
eine reine, sittsame Frau erschreckt zu
riicksahren zu machen. Allein daswachs
sende Entsetzen der Wilden Rose
rührte nicht nur von der wollüstigen
Gier her, die aus des Indern Zügen
sprach; eine dunkle Erinnerung wurde
in ihr wach, welche nach und nach zu
einer peinlichen Erkenntnis wurde. Ja,
sie hatte diese rohen Züge nicht zum
ersten Male erblickt, und ein traindss
artiger Schauder durchlief ihren Mir
per, als sie keuchend hervorsteh
Dicke, sinn- .
i
l
l
»Magveiweh! Die Rathe Feder t« l
»Ich sede, die Wilde Rose tennt mich
noch', war die ironische Antwort. »Ich »
dachte, sie batte ihre rothen Freunde
längst vergessen.«
Der Hohn dieser Worte god ihr die
Fassung wieder
»Feeunde?« gab sie zurück, .,ist dieg
das Benehmen eines Freundes ? Was
soll dies Thun der Rothen Feder be
deuten?«
»Es bedeutet, daß die Wilde Nase
ith lange genug bei ihren weißen·
Freunden gewesen ist, und daß sie in
Zukunft del den rothen verweilen
muß-«
»Dann war die Botschastdcr Schwar
zen Schlange also eine Falle, mich hier
her zu locken Z«
»Es war der Gesang des Spottw
85152 Magpeiweh wußte, das- ee die
uilde Rose nach diesem Dorse dringen
würde-«
»Ja, mit teuflischer List hat er die
Gefühle tindlicher Liede mißbraucht;
allein io tiei mich auch solch ichandliche
. Jacke etnport, sroblockt mein Vers doch
Edeirn Gedanken, daß der Biber lebt,
s die Tochter zu rächen. Die Rathe Fe
der indge zittern beim Gedanken an die
Entriistnng meiner Freunde. Wenn
sie ihn einholen, werden sie Glied auf
Gtird von seinem Leide reißen, undian
den Raubthiere-i des Waldes zumsfrasze
vorwetsen.·«
Die Rathe Feder lächelte v«erachtltch.
«Ma»gpeiweb fürchtet stednicht«, er
widerte ex. » Denkt die Bilde Rote. er
soeede til-idem wo fiel ne schaden ton
nenl Magnet-seh l tllbn wie der
Pontdm aber et ist schlau nne dek
Fuchs, und wenn lelne Feinde ihm zu
« statt werden, io streut er ihnen Sand
in die Augen. daß sie feine Spur nicht
entdecken lonnen.«
»Aber die Wilde Rose wird seine
i Flucht nicht theilen — weshalb hat die
Rathe Feder sie von ihrer Heimath ge
lockt?«
»Ein edlliek Krieger fragt seine
Squnw nicht-er befiehlt, und sie folgt
ihin.«
Welch schreckliche Vorstellungen flie
geu bei diesen Worten in der Seele der
armen Frau ani! Sie verstand gar
nion die Andeutung des Andern ; iie
erkannte, daß et beabsichtigte ieine frü
here Werbung zu erneuern, nnd das
mit wen-alt zu nehmen, was iie so oft
seinen Bitten verweigert hatt-c. Die
schreckliche Aussicht heilte sie nmul mit
Entsetzen erfüllen lönneu, wenn ihre
Entriijtnng nicht noch ihre Furcht liber
niogen hatte. Dieselbe gab ile die
Kraft und den Muth,L«-er Eltoilpcn Feder
Trog zu bieten und hohniich auszuru
letl :
«Seine Sau-i Die Wilde Rose
weist den Gedanken mit Verachtung
von sich. Nie in ihrem Leben wird sie
einwilligen. die Hütte eines solchen
Schurken zu betreten!«
Die Bronnen des Hauptlingz zogen
sieh zusammen, bis eine tiese Furche
quer aber seine Stirne lies.
»Die Wilde Rose möge sich hiiten!"
zischte er zwischen den Zähnen hervor,
»die Rothe Feder hat Mittel. wider
spenstige Weiber zu zwingen, sich seinen
Wün chen zu siigen.«
»Die Weide Rose gehört nicht zu ihnen
—sie kann, wenn es nöthig ift, sterben,
um sieh seinen Händen zu entziehen«
Das Gesicht des Hauptlings nahm
einen immer dämonischen Ausdruck an.
Ein höllischer Triumph entstrahlte sei
nem Ange, ulg er ausrief: -
·Jeh weiß es, die Wilde Rose fürch
tet den Tod nicht: aber lann sie auch
ihr Kind verlaugnen?·
Eine tkampfhaste Bewegung mit der
Hand nach dem Herzens war ihre einzige
Antwort.
Ter Oanptlinek oemerkte die Wirtung
seiner Worte uno fuhr fort, den errun
genen Vortlnil ohne Pia-de Gewissens
diiie auszudeuten.
Moriiennng rotge
Anseresl
Folgende Personen nnd hiermit auf
gefordert, in nnieier Liiiee vor-inspir
chen oder in schreiben, da wir wichtig-e
Mittheilungen iiii sie erhielsenx
Jahn Westplml, Adresse früher Dir-and
Island.
Island
Wen Westpbal, iriiber Tarni-han
c« Lärm-, früher Servai«d.
Irgend welche unserer Leser-, die nnd
vielleicht die Adresse-n dieser Personen
anzugeben vermögen, würden nnet an
Zank verpflichten, wznn sie es thun
wollten.
An die Leser-!
Wir haben kürzlich die Einrichtung
dam gekauft, welche nöthig ist, die Na
men der Adottttenten auf die Zeitung tu
drucken und beginnen toir jetzt damit.
Tag Datum, bis wann die Zeitung be
zahlt ist, steht hinter dein Namen. Wir
eriitchen Alle, deren Zeit etwa nicht rich
tig angegeben sein sollte, ti ni- so s o rt
davon zu benachrichtigen, da
ntit wir etwaige Fehler earrigiren kön
nen.
Wir konnten dies ttalitåt nicht verbetiern
wenn ihr das Doppelte betahltet.1«e
Wink-Witten Unze-l Salbe itt die beste
Salbe, welche Erfahrung herstellen kann,
oder dieWeld tausend-Inn A. W Buch
heit.
W
Jliedrtgfte Raten, ichnellste Zeit durch
gegende Waggons nnd sicherer Anfchtuß
ge ören in den Annehmlichkeiten, wel edie
t. Jofephöetbeand Island Bahn enen
bietet, wel edle Weltattsitellnng in dein
chen touttl en
Island alm, mit Ins laß m Grand
sIsland an den Operland lyet der Uniott
Vatisiqniak the desie Zett nach Tenvee,
yetttte. sit-idem Satt Fraun-km Port
land ttttd a en anderen westlichen Panz
tell.
Der Ia ztig der St. Joseph ö- Grund
unwidle dem Publikum sum-n
EYeuen Fleisch-Laden,
We 4. und Pius Str.
- »Alle öpkten frisches und gemucheueö
Dziele Wum u. j. w. w
I Höchfm Preis für Vieh bezahlt! nmnt *no* co., inc’p. r«pit»i. it
BEIT BI.RO NHOK IN THE WOKI.O.
'•A dollar tirtd it a dollar tarnrd.
ThU I.h*I!#•<*' Sol til French Dongol* Kid lint
ton Hoot delivered free anywhere In the U.8.. on
rrocelot of <.a»n, Money irroer,
or l’oetal Note for $1.60.
Equal* every way tbo boots
cold In alt retail (tores far
$2.60. Wo make tbi* boot
ooraelvea, therefore we guar
antee the Jti, eryie an i wear.
and If any one fa not satisfied
we will refund tho money
or aewi another pair. Opera
Toe or Common Sense,
w idths C| I). K, Ht KK,
1 to H and half
Send your etee;
ue will III you.
Illustrated
Cata
lotfii#
FRCC
FEDERAL ST.,
ItOHTON. SlAna,
Urine to Veutere.
Hit-hard Guontltd,