Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 14, 1893, Image 11

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Use IIIW über die AMICI
see- mtssmt chemiser. «
u der Londoner »Nature« macht H.
E. rni trottg seine randsleute aus die
Werths tilgten wissenschaftlicher For
gung auftut-r sam, die seitens der deut
en chemischen Fabtiten durch Einrich
tung größerer Laboratorien an den Tag
gele twird. So habe eine große Far
en abrik in Elberfeld ein Laboratorium
site wissenschaftliche Untersuchungen, in
dem 26 erfahrene Eheuiiter beschäftigt
seien. Zu diesen kämen noch ahlreiche
Ehemiker, die in andereti Abtgeilungen
thiitig seien, so daß ihre Gesauinitzahl
liber W betra e. Eine Attilins und
Sodasabrit bePchiiftigte sogar 78 Che
niiier, nnd von diesen hätten 56 deti
Doktor-grad. Jn vielen anderen Fa
brilen sei gleiche Vorsorge getroffen
und die Farbeuwerle in ganz Deutsch
land seien thatsiichlich geradezu Labora
torieu in großem Maßstabe. Jn- Ge
gensatz hierzu beschäftigc tautn eine
englische Farbeusabrit sechs Ehentiierz
aus alle Falle sei dies die MaxiuialzahL
Es dürfe daher nicht itberraschen, daß,
obgleich ein sehr großer Theil des be
nuyteu Steiulohlentheero englischen
Ursprungs sei iiud die englische Judit
strie sich zuerst mit der Herstellung von
Alizarin und Anilinfarben besaßt habe.
doch etwa neun Zehnter aller "eht et
zeugteu künstlichen Farbstofse intr entsch
land hergestellt werden. 1891 habe
Deutschland sitr etwa «lst,«.«’-9,0(x) Mark
Aniliufarben und siir 12,t)ui;,it0i) Mark
Alizarin aitsgesuhrt, und ein sehr gro
ßer Theil dieser Farbstosse sei itach Ost
iiidieii gegangen, wo sie die natürlichen
Farben rasch verdrängen. ,,Miinut-i(:—
tun-il iti Gest·titttity" sei jetzt ill der galt
zen Weit die anerkannte Hatideleniarle.
»Noch vor wenigen Jahren schrieb
Wurh mit Bezug aus den Ursprung der
Wissenschaft: ,I·-i cito-nie- isdt ittiis
science- t’ruuc:iiso;« gegenwärtig fou
tieit wir, ohne Widerspruch zu besiirth
ten, sagen, dasz dieser Thatsache die
Deutschen ihr liebergewicht verdanken,
und daf; der Niedergang bei nnd eisige
treten ist, weil wir ed nicht verstanden
hoben, der Zeit den Puls zu suhien. . .
Trie nnduldiauie Eigenart. die nnd in
den Stand gesetzt hat, zu erobern nnd
zu herrschen, wo esJ anderen Nationen
mißlungen ist, bringt uns wenig Nutzen
iu einein industriellen diiiege gegen das
aui shstcinatisthsten unterrichtete Voll
der Welt, dessen Waffen wissenschaft
liche Untersuchung und tnisseuiclmftiiche
Methode sind, und dae sorge getragen
hat, den Zieg zu organisireu. Hielt
siir tueine Person ianit nur sagen, das;
mirs wiihreud teh die verbreiherische
Kurzsichtigirit meiner Lundelente be
klage, die von ihren aueusuitigen Mit
bewerber-n entfaltete Thiitigleil Bewun
deruug eitiftoszt: ers ist nicht zu leugnen,
sie verdienen ihren Erfolg-«
Eine Zigeunerhochzeit wurde
jüngst in der bekannten Beterinnnirichen
Truppe unweit Friedrichs-hassen gefeiert.
Die junge Zigeunerbmnt mochte ts
oder li; Lenze zählen, wiihreiib der
Brnutigain nicht« als doppelt so alt
wor. Nachdem der Senior der Truppe
die staininiiblichen Forinaliteiten der
Eheichliesinng vollzogen und zum Schluß
die stopfe ded jungen Paares mit Wein
begossen hatte, folgte ein Gelage, bei
welchem es hoch herging nnd der Wein
in den bekannten »L-tr·oinen« floß. Eis
waren in kurzer Zeit 50 Flafchen ver
tilgt. Zioiieheiidurch wurden National
tiinze aufgeiiihrt. Hierbei erhitzten sich
bie Gemnther derart, baß in der Hoch
zeitsgesellschaft ein l eftiger Wortstkeit
entbrannte, welcher schließlich, nachdem
man fieh in zwei feindliche Gruppen ge
theilt hatte, in Thätlichkeiten überging,
fo daß bie genizte Stimmung in Peit
schenhieben und dergleichen ihren Ans
brnck fand. Ein Zigeunerweib erhob
ogar ihren Säugling, um nnt demsel
en nach einein Gegner zu werfen.
Als detSpekteilel zu arg wurde, er
schien die Gendarnierie und sagte die
ganze Gesellschaft in die Haide nach
Rahnbdorf zu.
Aii der Mundung deo Nord
L stfeeslstaiials in die Lstsee, nnd
zwar gerade aii verfertigen Stelle, an
welcher Kaiser Wilhelm l. den Grund
steiii zu deni großen Werte gelegt hat,
xoll ein Leuchtthurm errichtet werden,
essen Erdgeschoß zu einer Gedenlhalle
flir den Bau ausgebildet wird. In die
ser Falle soll eine große Gedenltafel
kut- -rinneruiig an die Grundstein
egiiiig angebracht werden. Auch hier
werden die Worte der Weihrede ver
eichnet werden, niit welchen Kaiser
ilhelm l. die Grund teinlegung iiii
Jahre 1887 ooll»og. ußerdeni liegt
ee in der Absicht, ie Halle mit den Ne
liefportrlito der drei Kaiser zu schmü
cken, unter deren Regierung der Bau
ausgeführt ist. Endlich werden, den
»Hanidiirger Nachrichten-· zufolge, in
die Gedeulhalle aiich die Namen der bei
dein Bau hervorragend detheiligteii
Techniler nnd sonstigen Beamten ver
zeichnen Das Plateam auf welchem
der Leuchtthiirin und außerdem ein
Lootseiihaud errichtet werden, bietet zu
leich den Raum siir die iiii Jahre 1895
in Aussicht geiiomineiie Feier der Eröff
iiung des Nord-Ostsee-tkanale.
Eine fette Dividende. Die
höchste Dividende unter den lichsischen
Aktiengesellschaften gewahrt iir 1892
der Altieiioereiii der Jioiitaner Bllr er
gewerlschast. Bei einein Reiiigeio nii
oon »in-m- Mart uui lau-mit Mart
AltieiilapitiilBelangt pro Altie (einge
zahlt iiiit 64 t iarl) 200 Mai-l zur Ber
theiluii , tvuo einer Verzinsung vou
Jst-.- rozein entspricht. sitt Vorjaliie
detrii die Dividende 240 Mart gleich
:-t75 rozeiitk Die größte Dividende
at die seit 1656 bestehende Gesellschaft
Pur das Jahr 1872 zur Vertheilung ge
bracht, nämlich hieb Mark gleich«82lt.31
Prozent.
«
selten-se san-einni. «
Don Tat-loo, der ewige Throne-reiten
dent von Spanien, crbte von dem Gra
fen von Chambord eine große Anzahl
von Ueberbleibseln and der großen fran
zösischen Revolution, unter denen sich
esonders viele Stücke befanden, die auf
die Hinrichtung Ludwigo XVI. und der
anderen fürstlichen Gefangenen des
Teuiple Bezug haben. »El«Eorreo Es
pagnol« veröf eutlichte am 21. Januar
anlüszlich der iederkehr des Tages, an
dem vor hundert Jahren der König von
Frankreich hingerichtet wurde, einen voll
ständigen Siatalog seiner Saiiiitiliittg,
deren interessanteste Gegenstände die fol
genden sind: I. Ein von dem Gendars
merie- Oberst Robert anfbewahrtes
Stück des Gürteld, den Marie Antois
nette trug, als sie zum Blutgeriistging.
2. Ein Stück von dent Rock, den Lud
wig XVI. trug, als er hingerichtet
wurde. Il. Stücke von den Epidermis
meln nnd der Haldlrause dee blutbe
fleckten .Hemdeö. das er an jenem Tage
trug. 0 4· Ein Slnpfcrnageh der sich in
der von Lndwig xVL bewohnten zier
kerzelie iin Tetnple befand nnd an den
während der in der Nacht vor der Hin
richtung in jener Zelle zelebrirten Früh
nie"e das Kruzifin gehängt wurde.
d. er letzte Strickgürtel des heiligen
Ludwig und Stücke von anderen Gür
teln, die ehemals Ledensbriidern ge
hörten nnd die Lndivig XVL aut Hin
richtungstage trug. U. Die vfiedermesser
Ludwige xVL 7. Ein Gebetbuch der
Priuzesfin Elifabeth, der Schwester Lud
wige XVI» dnö eine Abschrift des Testa
meuts des Yetzteren euthiilt nnd von
deni Beichtvater der Priuzessiin dein
Abbe Edgeivorth, der sie nnd den König
zum Blutgerüst begleitete, zum lsiestheut
gemacht wurde. R. Eine dreifarbige
,3l«olarde. die von der diöuigin Marie
; Autoinette angefertigt nnd auf den Hut
s des Grafen von Beanmont gesteckt
wurde, damit er, der den Tauphiu be
gleitete, vor den Tilitesehreituugen des
Pöbeid bewahrt bliebe-· ti. Eine and
s Illinschelithate nnd « Derlntntter gefertigte
sJTose (»«.)2 Eeutinteter lang, s).'-Eeuti
Suieter breit und m Eentiinetcr hochr,
Ederen Schloß von Ludmig xYL lon
F strnirt wurde nnd die die Inschrift trügt:
xLiidwig Reh-« tu. Ein Bildnis; Lud
jtvigd XYL nnd eine Haar-locke seiner
i Schwester-; beide Negenstande befinden
isich in einem Medaillon, Naö Marie
Wintoiuette während ihrer Gefangen
Isschaft trug nnd das sie, als sie znr
IGnillotine ging, alö letztes Andenken
l ihrer Freundin, der ·Her;ogiii von Tour
J zel, zin«telleuiies;. ll. Ter Beile-brings
z ring der Tochte1«:«ttdivigd XVL
Das E ifenbalfnreaiutent
3 entwickelt in der letzten Zeit ans seinem
? tiebnttasterrain in Zchönebera bei Ber
lin eine äußerst rege Thijtigteit, die fo
. manchem Pafianten Staunen abnvinat.
; Vier sind tuelsrere Maunfebatten daniit
beschäftigt, auf einer Voter Schienen
nnd Schwellen zu einein itnprooisirten
Vabuban fortzuschaffen- Zeltnell ist
dat- Terrain fnr die Leitung des Gelei
ses hergerichtet, und bald liegen die
s Schwellen in bester erunng neben
einander. Mit Bewunderung erregen
der lsfefrinvtndigteit werden nun die
schweren Schienen unter Zubilfeualnne
von Zchienenzanaen entladen nnd der
Lange nach aneinander gereiht. Tie.
T notlsiaen HaienniiaeL raschen uttd Vol-I
- ten werden neben die Zchienenstiihle geil
T legt. Schnell werden diessaschen ange
tnacht nttd die t«ascheubol;en dann mit
dent Zchranbenfchliifiel angezogen. Nun
begleitet das Aus-richten des lsieleifed
und die Herstellung der Spur-weite unt
Hilfe eines «Spitrtiiaf,ed. Ju denkbar
tiirzefter Zeit ist so ein Geleidstraug
« von c-» bis 100 Meter und darüber non
einigen Mannschaften hergestellt. — f
Dort sind Mannschaften tttit dcnt Ban(
bezw. tritt der Montaae einer eisernen I
.Brliite beschäftigt; eiserne Träger,
« Streben und Tiagonalverbiiude liegen
dazu bereit. Au einer attderen Stelle
kaufen mächtige Raunnen herab, um
tarte Bauntpsälsle in den Boden ein
.utreiben. Zchlosser und Schmiede
find dabei, die ztnn Bau erforderlichen
Materialien vorzurichten nnd deren
Schenkel abzujchtnirgelm Andere end
lich raben inten, le en Erdweille tut
ter enuyung von kafchinen an und
bauen Tnttnels. Mit der nimmer er
mlidendett Unverdrossenheit und wohl
thuenden Ruhe waltet Jeder seines Arn
»tes, nnd nne die Kommende-worin
welche dazwischen klingen, lenken die
Ansmeetsatnteit der Passanteu auf das
interessante Treiben der unisormirten
Heinzelmtinnchen.
Beruhigung von Wellen.
In den von der deutschen Zeewarte in
Hamburg herausgegebenen »Annalen
der Hydrographie und inarititnen Me
teor-ologie« macht Dr. Qiöppen deiner
ienswerthe Mittheilnngen liber Ber
suche, die er zur Beruhigung der Wel
len angestellt hat. Versuche init ver
söhiedenen Oelarten haben ergeben, daß
etrolenm unwirksam ist, Speise-Oel
schlecht, Lampenöh Leinöl und Terpens
tinöl gnt, Fischthrau je nach der Art
verschieden wirkt, daß aber Seifentvafser
selbst in größter Berdiinnnng allen
Oelen überlegen ist. Dr· siöppen be
hauptet, daß tn äukuuft an die Stelle
des Oelens das seisen der Wellen tre
ten wird. Nach seinen Versuchen hält
er die gewöhnlich grüne Zetse siir ani
besten geeignet. Eine Lösung von einein
Theil Seise in 1000 Theilen Wasser
genügt vollständig stärkere Lösungen
wirken launt besser. Der Bedarf an
Seifenlösung entspricht ungefähr dein
Bedarf an Lelsiir denselben « weck, doch
wird wegen der Mifchbarket rnit dent
Seewasscr eine geringe Erhöhung tibers
den Leibedars hinaus empfohlen. ·
l
Jin Ganzen 17,«.«.)6 Schiffe
langten itn Jahre 1892 im Hasen von,
New York an. !
—-—---s- ,- - .
Zratt Its-erst vom Yilitttaktetti
markt.
Geehrler Herr Redakteri
Schott wieder prangt unser Münch
tter Kindl tn vollem Flaggenfehmttek,
und zwar dieses Mal als Vieh-Ansstel
lung- fäcnnttlicher Wirthe des Landes
nttd mit Stolz nnd Freude blicken die
Münchner vom Bavariateller herab ans
die Nationen, welche diese Ausstellnng
bilden. Ich hab tnich zwar anfangs
darüber geärgert, denn drei Markt
Entree ist in Anbetracht einer zahlreichen
Familie gerade fein Gspasi nicht, wenn
man ohuedies alle Augenblicke Steuern
ttnd Abgabeu leisten soll bei dem schlech
ten lsieschäftsgaug Aber weil ich mich
in gewisser Beziehung auch zur Land
wirthfchaft rechnen taun, indem ich zum
Feder-dich in einem näheren Verheiltnisz
stehe, habe ich das Lpser gebracht und
bin gleich am Treimarktag hinein ttttd
ich muß sagen, grent hats mich nicht«
Schon wenn man hineintritt, ntusz
man Respekt haben vor dieser Blumen
schöuheit, welche aus unsere Theresien
tviese verpflanzt wurde, wo sich unsere
Gärtner sehen lassen djirsen· DicHattpt
gruppe davon ist der fogenannteGabcui
tempel, in welchem die Preise ausgestellt
sind. Wenn man die schönen, kostbaren
Sachen angeschaut hat, verspitrt man
sicher ein Bedauern, gar keiner land
wirthschastlichen Abtheilnng anzitgehös
ren. Zuerst haben wir das vorhandene
Vieh angeschaut nnd dabei utit den Fi
schett begonnen. Etwas Telikateres
kann man sich gar nicht denken, als
diese Forellen, Zaiblinge, Hucheu uttd
bachetteu tiarpfem wenn sie zu haben
wären. Das Merkwiirdige ist dabei,
das; von diesen Fischen sehr viele als
Eier in öffentlichen Anstalten aufgezo
gen wordensiud, indem die Kunst, Fische
auszubrtitetu von vielen lsielehrten be
trieben wird, wobei sie vom Staate tut
tet«stiil;-t werden. Eine eicheuedilbthep
lung, welche jedoch ausgescopfc ist, zeigt
die Feinde der Fische; den Hauptfeiud
haben sie «edoch nicht hingestellt nnd das
ist der Mensch mit seinen isasttageiu
welche der Fischzncht zum grdseteu
Schaden gereichen. Eine Menge selte
ner Fische, worunter junge Haifisrhe
nttd Tinteufische zu sehen waren, lagen
auf Eis, was tttit den Auslandern
überhaupt geschehen musi, das; sie nicht
riechen.
Jn einein itiioekd nebenan lounte utau
sehr sehoued Neuiiise sehen, das in Mini
chcn uud Treoden gewachsen ist und
Zeugnis; adletste siir die skruiiitltarkeit
der betreffenden Nartnetx Wir bestreit
ten sodatiu die Pier-den welche iu der
schiedeuen Rsatuilten vertreten sind nnd
theilo dein Cioitstaude, theils dein Miti
tiir ungeheuern Zic :I.It’ilitiirpserde,
welche in den utilttarischeu :lt’eutontoir
suchtattstalteu heruorheluacin werden,
sind tu eiuer eichenen :«ldtheiluuks santittt
den dazu hehoiieseu Herren Unter-visi
zieren arioaeitellt und werden diese zeit
weise aus dein Tunnelplatze vorgeritteu,
was wieder etwas kostet, wenn nian
einen Trituincuplatx niutntt, was ich
aber unterlassen habe, weil ich keine de
soudere Liebhaberin din. Ich halte
utich deelxatlt tnit tueinen Tochteru an
das Rindoieh augeschlossen, welches uiir
erklarlicher ist alo die PserdezuchL wozu
schou ein hoher-ed Verstandnisi gehort.
Solche Lchsen wie zu dieser Gelegen
heit erschienen sind, hat tttatt noch nie
ans der Theresieutviesegesehen, die rein
sten ElenhantetU Ader auch die Ztiere
slosten Einem Respekt ein durch ihre ge
waltigen storpertuasseu und wildes Ausd
seheu. Tao teuhvieh ist so zahlreich,
das; tuan ev nicht tnehr unterscheiden
ianu, toelche die Schönste ist. Als
Vjterkwiirdigkeiten halten toir jedoch ver
schiedene tioch nicht ausgewachsene
steiudoieher tttit Lhrringeln gesehen,
was wir und nicht erklären toitnteu,
woher dieser Luxus iu der Landwirthi
schast kounnt.
Ein Thier, welches ans der There
sienwiese selten geworden ist« haben wir
in unendlich zahlreichen Vertretern ge
sehen, und zwar das Schwein. Früher
war den Schweinen auch ein Platz am
Oktobersest vergönnt, aber schon seit
Jahren ist ihnen der Zutritt verboten.
Die gro« ten Schweine, toelche draußen
waren, taminten aus England, welches
in dieser Beziehttn von der Natur be
vorzugt zu sein Pgeitit Eine solche
Fetten kann tnan si aar nicht vorstel
len, wenn niauo titcht selber sieht.
Dabei bemerkt man Köpfe von solchen
Ungethimeen, die gand merkwürdig
aussehen; tnan meint sie zu kennen
oder sie schon de egnet zu haben, weil
sie beinahe mens enähnltch sind. Aber
trotz aller Reinlichkeit und Deeinsekzion
mit Creolinen riecht es doch gacid an
ders, wie in einem Parfiimerieladen
und es wird Einem schlecht, wenn man
tu lana liineiniedaat.
Die vorhandenen Geisbdcke sind in
dieser Beziehung mit den Schweinen
nicht zu vergleichen. Sehr schöne Exem
plare haben wir in der Geflügelabiheis
lung gesehen, was aber siir mich nicht
neu war. Ein paar Gänse sind drau
ßen, so groß, daß man ans einer drei
machen konnt, nnd man muß die Land
wirthe bewundern, welche ce- so weit e
bracht hoben. Aber ich glaube nist,
daß sie ed mit den meiiiigen ausnehmen
können, welche jedenfalls zarter nnd
dem Geschmack entsprechender sind.
Ein trauriges Vieh sind die Stailhasen,
weil sie nicht wissen, wo sie hin lgehö
ren; draußen sind sie ein Gesiiige , bei
nnd schon niehr Hund. wein am
Hundsniarkt vertaust werden. Die
Ichase haben wir iiiich besucht nnd
darunter einige Gescheerte bemerkt,
welche den großen Unterschied zwicheii
Geschecrt und Nichtgcscheert ersehen
lassen.
Eine grosse Merkwürdigkeit ist die
Algiiner«liissicliiiiig, wo der ilas sabi·i-"
irt wird ; es geht dad ungeheuer schnell,
indem sie vorn die Milch hineintragen
iind hinten in einein seostladi gleich den
P
lfertigen Käs verkaufen. Uns hat die
Eim- chtung schon deswegen gfallen,
weil Alles so reinlich ist, daß man nur
so schonen muß. Jnteressant sind auch
die großen Glocken, welche dort getra
gen werden ; eine Algiiuer Kuh, die wo
ihre Pflicht zur Zufriedenheit erfüllt
hat, bekommt gleich einen förmlichen
Neifefack nmgehängt. Die zunehmende
Müdigkeit nnd meine schmerzhaften
HennersAngen zwangen une, eine Maß
Spaten iiberznlegcm was wir einige
Mal wiederholten, weil der Aufenthalt
zu schön ist.
Nachdem wir von den landwirth
Hfchaftlirhen Maschinen doch nicht viel
Hverstehczh fo haben wir blos liichtig
sdnrchgesehen nnd sind in die Hunde
- jagdaneftellnng iibergesiedelt, wo einem
beim Durchgang wieder ein Markl ab
genommen wird. Zo reichhaltig haben
»wir die Hunde noch nicht gesehen, wie
diesmal. Alle Sorten hat man ver
s treten ; daø man man selber sehen, denn
beschreiben kann man’s nicht, weil die
; Bestien öfters einen solchen Lärm auf
» schlagen durch Bellen nnd Heulen, daf;
j man gar nicht mehr weiß, wo einem der
1 lion steht.
l Am meisten haben wir mit den soge
nannten Danienhunden lachen müssen,
s wel e in ganz kleinen Kästchen unterge
zbra twaren nnd einen solchen Luxus
s treiben, wie man von einem Hunde
inicht erwartet. Einige liegen in klei
.nen Bettstätten mit einem Valdrachin
darüber aus seidene Rissen nnd sind
vielfach sogar gestickt. Ein Bintscher
l loschirt sogar in einem Vogelhaus, das
- mit einer goldenen Krone geschmückt
jistl Da laß ich mir die Jagdhnude
Lnnd Sehiiserhnnde schon eher gefallen,
» die nicht so verzärtelt sind. Leiderhab’
: ich nicht mitthun können beim Rohen
gsangeu enu Freitag, weil ich um diese
; Zeit doch nicht vom Neschiist weg kann,
I aber sehen hiitt’ ich mögen, wie sie dene
Angaburgee Reihen das Nnack abbissen
J haben! «
« Tann haben mir das Wild ange
! schaut, welches in Deutschland noch ge
Isagt werden kann; darunter befinden
s sich Udeti nnd Danienhirsclie, Rehböeke
i mit nnd ohne Herr-tiefem Fuchseth
s Dache-, LUiarder nnd andere Pelzwerke,
« endlich Wachteln nnd Fasanein die man
ohnediea kennt. Nun waren wir fertig
,und habend nnd beim Tresfter wohl
j sein lassen. Dort werden Verschiedene
am Zpiccs braten nnd dalsabetiivi1«11116
eins gfangt -- delikat; denn ich haba selber
s gtiefert. Zum Schluß sind wir noch in
; die Thieiuvcrtostinigsanstalt hineinge
J rathen, wo inau den besten Schatnpns
I nm st» Pfennig das lsilas kriegt. Na
3 türlich haben wir uns hineingelegt nnd
. sind kreuzsidet geworden, wag mich sehr
.- gewundert hat, weit ich den Apfelwein
Zimmer iin Bei-dacht der nachfolgenden
S Traurigkeit gehabt habe.
, Dann sind wir noch beim Werden
- felsek Michl eingetrhrt, woa echt land
zwirthschastliche Echnadahiipfln vortra
, gen und Schnhplattler tanzt haben.
’ Wir haben nuo aber schon zn sehr
angstrengt mit diesem langen Herum
; gehet-; ich war ganz dantisch nnd es ist
; mir bortommeu, ats ob alle Leute um
Einich herumtanzen thaten, so daß wir
· genöthigt waren, ein Trotschterl zn
· nehmen.
s Ich war jedoch mit den :-aiidivi1«tlseii
; sehr zufrieden nnd was mich am meisten
gefreut hat, war dad, daß ich es den
; fremden Gästen angesehen hab, wie ed
i ihnen in München gefallt, denn da
s tauu uns so leicht Niemand an niit nn
serer Wiesen nnd iliiigegetid—sdas sol
E ten-J nnd nachmachen!
H Mit landwirthschaftlichem Gruß
Z Ihre ganz ergebene
M. Wurst
i
Der tostbarste Stuhl. Als eines
Tages Glas )lnton tsziinthei von Ol
denbutg (16»:3 bis t·-037), als Beginn
bei der berühmten slferdezncht seines
iLandes ,,«dei TUiatstalleH zubenannt,
i einein seiner Bauern Andienz ettheilte,
Igetvahrte er, wie der Uiann niit sicht
Elicher Neugierde seinen vergoldeten
Lehnstuhl tnnsteite. »Sieh Dir das
Ding nur ordentlich an, « sagte Anton
·Giinthei lächelnd. »Es ist ein Pracht
"stiick. das mir schweres Geld gekostet
hat.«—,,Daö will ich wohl glauben,«
lentgegnete der Bauer. »Wenn aber
Euer Gnaden einmal zn inir kämen,
I sollten Sie auf einein noch tostbareren
Stnhle sitz en. « —- »Windbeutell« rief
lder Marstalter niit dem Finger dro
;hend. »Aber ich nehme Dich beim Wort
linorgen besuche ich Dich.« In der
That stellte sich Anton Giinther bei
i seinem Unterthanen ein und der Bauer
präsentirte ihm als Sitz-seinen gefüll
ten Weizensack Einen Augenblick
stntzte der Gras, dann aber setzte er sich
nnd Iagte schmunzelnd: »Du hast bei
Gott Recht, das ist der kostbarste
Stuhl, aus dein ein Mensch sitzen
ntag.«
Oedankenspkitter.
Ein guter Gesellschafter muß in erster Reihe
ein guter Zuböree sein.
Es gibt ein Schlimen, dessen man sich nicht
schämen soll. —
Ein Herz- das Thriinen nie bethauen, ver
dom.
Viele Menschen werden roh, sobald sie vor
Wutb lachen.
Gerade wenn man verstinimt ist, soll man
aus guten Ton und Takt halten.
f Der erste Lehrer des Menschen ist das Bei
piet.
Die Kunst, welche die meisten Menschen am
besten verstehen, ist die, sich selbst und Anderen
das Leben zu verbittern.
Wenn man den Esel bei den Ohren nimmt,
so legitimirt er sich durch sein Geschrei.
Schwarzseber machen Einem —-- Gott sei
Dank-meist Vieles weiß.
Dein itlu en nützen seine Feinde mehr als
dem Thorentseine Freunde.
Erhebt dich deine Liebe nicht, so lasse Du sie
sollen.
Der McCormick Bindch
Eine gomliination von Ekeganz, Hchönljeit u. Ytauchbarlieit.
Eine symmetrische Maschine-»Ein sinninetrifclsesz Gespann.
l
Isriir Leichtigkeit, Stärke-, Danerhaftigieit, Leistungsfähigkeit nnd Bequemlichkeit
s hnt die «Mnschine ans Stahl-· die höchsten Preise der Welt errungen.
)
l
lYichts ist zu geringfügig, ;Illles.«s mus: Genehinnq studen. Ihr
werdet Daneben-I nach etivcisks auch nur
licheinbiii Zufällian in dei· Konstruktion del ,,;I.Ii’iiichine von Zinlsl« iiicheii. time Prü
jsung jedes eiii;elnen Ilseiles tiiit Veriicksiclitignng seiner LIennandisclmii ;u jedem anderen
I Theile usigt ein sinnen-indes Modell, welche-J in dei- Jlnnfiilnsnng vollständig ielsleifrei da
Zsieln Ia ist nicl)i«:i iil)ei«iliiiu·q---nichis innngellsciiL Liolltouunenheit usigi sich lnei in je
sderNuietneii----.L1(ii-nionie in jeder iiouibinaiioih
Teijenigiy welcher heutigen Tage-J die Preise Dei Welt gewinnen mill, inuss diesen
Anspruch aui die solide «lTlatioi-in dei« »L-«ni-;iiglidst"eii lnisireik zllui diese Basis une- sinnend,
ist-suchen mit nni eine ioigiiiliiae l5·iiiiiiqiiiig unserei- :«tns«itriielse iiii den Hunger von Me:
Idnillen in Zwei vLieniiipyiiren « - die .’.Ile·ioi«inick »«.Uiniil)iue nnsJ Zinlil.«
OooporTO alt-o Gießerei,
Stcwart Badeanstalt,
Hot springs, S. D.
Phi- Dms meiquikhslv nirxiqssliilxixk unt ans s«c1:i««-i«u«i«s:i.;: ·LTT«::k«k1-.i ge
1(»-i,-.H, Du lsscmsn Wozu-nd m Hist Erskmqss, Abfmxs Its-Am (’««.::«i-:L»k Jus Elsas-: und
wafxuuti du« Liulmksdfks Tut-I m u Es 111 « s 1: nr I: «·: : f s: c zUsjnxiJuuaffup das
umwan Hund«-» nwchn Nim. «u:1:s,«·1)»1««s«z
Die am romfortabclstcn eingerichtet-: Zulialtt
Preise dir nicdrqutcnk s« s« s T E W I I T, Eigenth.
Hot Springs, Süd Dakotå,
m Tun l)·-·.11)mt·21 »Es-at »I:li«.»."
Das Karlsbad Amerika-M
cis-r Fi· drin-n M111··1(1;un·slts·n in bu· !»«·1 imm· · Uhu-J EI-. anpjxcn werden
julnhsthm Jst-·u·n·1««:innt«-3, usnm(»·:···.1111n-Iall·n XW n Its-; nnd kiinmnkmuk hei
1·-:1·u·11··-n. Tus- pujctnw Dis-Hi Haanrs nun-norm: Tom 1s·s-1:i·1..Ticwkkdkudc Stadt
dkk Block ENqu II1:-:-x···;·-1durch-o »Hu-m atcijarns · (»«-.»l«1··-:iy··n·«.u ihm Un Iclmuu Uatz
nun nmlunst »un· Unsicqcnhcu un » inan lau-J xhnmnk ihm n Nuld U: u·-1·r-1··n··1. Man
uhnmspxk Ikdk lusc J«". ·xs W. not-: ,K.l .·x Us. Js. : !-,·11·: u n 11u·-···11 ,«·-«.1·nm··v·:(, oder
H.!ns.11«· un ··11i1»1!)·«··3«
H otc l. Zuschaqu
«75 Zimmer-« 50 Bat-Stimmen
:.--z;s·" Tu- Untlmlissm llul Spiinxxs (’« , welche dass ,,(sntl)olicon Spiingg«
hotcl nnd Bade-Ihmanb(t1eil)t, kmtq1·os;c Lseibefsernnqen nn ilncn Ncbänden
nnd Bade (5tnIichtnng n gemacht nnd kann jetzt Hunderte von Gästen denen-:- ne
annodircn nnd War zu mäßigen Preisen. Neue Badeqnnmer mit feinen Porzel
lan-·18anncn sind der Wobei letheilnnq des- allen sztelsj Welches nIn Vieles ver
qtößett nnd vubef seit winde) qufnqt winden ohne dIsJ cleqnnte nnd schöne
Istöckiqe Unpssisil l-1«i( k) Bude-band neben dem Von-L welches jetzt errichtet kund.
nonnnende Näste werben, falls ne Icnchucht qeben am Tepox in Umpfang ge
nommen nnd nach dein Nablisscment gebrnaxj . Vuxgymjzz
Corrcipondcnz gewünschny Niedrigc Ratten!
Imlns »Harholicon zannqw nnd dem nun-n »in-out Trom. sscmcn -««.«.«« pro Tag.
Hpcxmlmtcn nu tangere Zett, nach Minimqu Wegen Jidhcusm wende nun sich an
WM. MARTlN. Eigenthüqu
VUIVYMIL
Nan; um« un der Haupt bspichijfresstrußc geh-gut Bin-»Hm LTLOZ Lszxiic mäfugl
H. 0. A U S T A D. Ligcnthünth
« J IWMCJ
Hot SpringS Bade-Anstalt
Fountain of Life ("xcticuoqucuc.)
Ed. Phernetten, Eigenthüqu
Nahc dem Mkhorn Davon
Cis-Z Nach duthödnusn .Ilukouti11md.1s2!-«s.- 1::«.i-:--::-«.1»- Ismm :1: ou Zins-L Lille
Spruch-T Unbcn qim Jluwnodmum«-H
is:251-Z«—Allcs nett, gut und sauber !·.JJ-s:si— ,
« « Alls,
Germania Halle
zm Dritter Lttak sp
ist der PlauJ wo man m aemsitlslselser Gesellschaft und bei Wesme
lsclsem ,,Ztuff« eIine anaeInelsme Zeit verlelseu kann. Ein gutes
IGlasJ thei, dabei delikates Winds, wer kann dem widerstehen?
Wiss«3ke1), Rum, Wein usw. sijr Hansmbrauch ist bestens ems
prolsletk 13 D. MATHIESEN,
Grand Island.
DAKOTA HOT SPRINGS COMPANY,
Hot Springs,.South Dakota.
cathouconT
CATHOLICON HOT SPRINGS COMPANY.
LAKE VIEW HOTEL,
HOT SPRINGS, SOUTH DAKOTA.
THE ART HOTEL,
HOT SPRINGS, S. DAK.
HENRY SANDER’S